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1. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 15

1870 - Halle : Schwetschke
Größe »der Erde. l5 nommene Reisen es bewiesen, daß man einen Weg um diese Kugel beschreiben kann, daß man, von einein Punkte der Erdoberfläche stets in derselben Richtung fortschreitend, endlich wieder zu demselben zurück- kommt, was freilich vieler Hindernisse wegen nicht in jeder beliebigen Richtung ausführbar ist. An merk. Ma gellan war den 10. August 1519 abgesegelt und sein Schiff kehrte den 7. September 1522 zurück. 3. Wir schließen auf die Kugelgestalt der Erde aus der stets runden Form des von ihr bei Mondfinsternissen auf den Mond geworfenen Schattens —- und 4. aus dem Umstand, daß fast an allen Himmelskörpern die Kugelgestalt durch die Beobachtung außer allen Zweifel gesetzt ist. Anmerk. Weitere Beweise sind das Erscheinen der Sterne am nördlichen Himmel für jemand, der weiter nach Norden reist, und umgekehrt, — der Durchgang des Mercur oder der Venus durch die Sonne u. m. a. Drittes Haumück: »große der Erde. §. 12. Größenverhaltnisse der Erde. 1. Die Größe der Erdkugel läßt sich wie diejenige jeder andern Kugel auf viererlei Weise bestimmen, man gibt nämlich an: ihren Halb- oder Durchmesser, ihren Umfang, den Inhalt ihrer Oberfläche und den Inhalt ihrer ganzen Masse. 2. Wenn wir uns in der Richtung eines Meridians (eines größten Kreises der Erde um den Nord- und Südpol hernui, in seinem Umfang gleich dem Aequator, vergl. § 20) nordwärts bewegen, so erhebt sich ein Stern gerade um eben so viel Grade mehr am Himmel über den Horizont, als wir uns auf dem Meridian der Erde fortbewegt haben. Messen wir nun jene Grade mit einem einfachen Winkelinftrument und messen wir zugleich mit einem Längenmaße (z. B. einer Ruthe) die Länge des Weges, den wir zurückgelegt habeu, so wissen wir, wie viel Grade des Meridians wir zurückgelegt haben und wie lang diese Grade in Ruthen oder Meilen sind. Nach diesen Gr ad Messungen ergibt sich für einen Meridiangrad eine Länge von 15 geographischen Meilen. 3. Jeder Kreis mißt nun 360°, mithin beträgt der Umfang der Erde 360 x 15 — 5400 geographische Meilen. 4. Nach der mathematischen Formel verhält sich nun der Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser wie 3,14:1, woraus sich also für den 5400 Erddurchmesser die Größe von —— = 1719,74 oder in runder Zahl ✓.r 0,14 1720 geographische Längenmeilen ergibt. 5. ^ Da nach der Stereometrie die Oberfläche einer Kugel gleich ist dem Umfange ihres größten Kreises multiplicirt mit ihrem Durchmesser, so ergibt sich für die Größe der Erdoberfläche 5400 x 1720 — 9,288,000 Quadratmeilen. 6. Der Kubikinhalt der Erde beträgt 2,659,120,000 Kubik- meilen, nämlich die Erdoberfläche (9,288,000) multiplicirt mit dem 6. Theil

2. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 17

1870 - Halle : Schwetschke
Bewegung der Erde um ihre Achse. 17 Wertes Haumück: Die Lemegungen der Erde. tz. 13. Bewegung der Erde um ihre Achse (Achsendrehung). Daß sich Sonne, Mond und Sterne in 24 Stunden um die Erde bewegen (vergl. §.2), ist nur Schein, und der Schein trügt; viel- mehr dreht sich die Erde in 24 Stunden um ihre eigene Achse und zwar in der der scheinbaren Bewegung des Himmelsgewölbes entgegengesetzten Richtung, von Westen nach Osten. §. 14. Beweise für die Achsendrehung der Erde. 1. Die Abplattung der Erde an den Polen (vergl. §. 10,3) rührt von der Achsendrehung (Rotation) der Erde her. Ein weicher Kör- per, der sich um eine Achse dreht, plattet sich an den Endpunkten der Achse ab. Auch die übrigen sich um die Achse drehenden Planeten (vergl. §. 6, 5) sind an den Polen abgeplattet, und so sind wir berechtigt, einen Schluß nach der Analogie zu 'machen. Anmerk. Daß die Abplattung der Erde zur Zeit stattfinden konnte, setzt einen liquiden Zustand derselben voraus. 2. Die directen Versuche Benzenberg's, der im Innern des Michaelisthurmes in Hamburg in einer Höhe von 340 ' Bleikugeln herabfallen ließ, welche ostwärts vom Fußpunkte des Bleilothes auf'der Erde antrafen, lassen auf die Achsendrehung der Erde schließen. Wenn zwei Kräfte (die Schwer- und die Schwungkraft) unter einem Winkel zugleich auf einen Körper wirken, so geht er in einer mittlern Richtung, in der Diagonallinie des durch die beiden Kräfte und den Winkel, den ihre Richtungen bilden, construirten Parallelogramms. Dreht sich nun die Erde um ihre Achse von Westen nach Osten, so haben alle Körpertheile und Gegenstände der Erde auch die Bewegung von Westen nach Osten. 3. Die Passatwinde liefern einen neuen Beweis. Die Luft in den Tropengegenden (vergl. §. 22) erhebt sich und fließt nach Norden und Süden ab. Durch die Luftbewegung entsteht auf der nördlichen Halbkugel, weil die kältere Luft vom Nord- und Südpol her nach dem Aequator dringt, ein Wind von Norden nach Süden an der Erdoberfläche. Die nördlichen Gegenden haben wegen der Achsendrehung eine geringere Be- wegung nach Osten, als die Aequatorgegenden, nach welchen die Luft strömt; so kommt es, daß diese Gegenden ihr voraneilen, und die Luft zurückbleibt oder eine Richtung nach Westen von Osten her zu haben scheint. Zwei Kräfte wirken also auf diese Luft, die eine nach Süden, die andere nach Westen; sie muß also zwischen beiden Erdgegenden nach Südwest fortgehen, d. h. aus Nordost wehen. Es muß ein Nordost - Passat entstehen, wenn die Erde sich wirklich von Westen nach Osten dreht; und so ist es auch. Für die südlichen Gegenden gilt dasselbe. Traut, Lehrb. d. Erdkunde. 2

3. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 24

1870 - Halle : Schwetschke
24 Erdzonen. Temperatur, die Feuchtigkeit, die Veränderungen des barometrischen Druckes, den ruhigen Luftzustand oder die Wirkungen ungleichnamiger Winde, die Größe der electrischen Spannung, die Reinheit der Atmosphäre oder die Ver- mengung mit mehr oder minder schädlichen gasförmigen Exhalationen, endlich den Grad habitueller Durchsichtigkeit und Heiterkeit des Himmels^ welcher nicht blos wichtig ist für die vermehrte Wärmestrahlung des Bodens, die organische Entwickelung der Gewächse und Reifung der Früchte, sondern auch für die Gefühle und ganze Seelenstimmung des Menschen. Wenn die Oberfläche der Erde aus einer und derselben homogenen flüssigen Masse, oder aus Gesteinschichten zusammengesetzt wäre, welche gleiche Farbe, gleiche Dichtigkeit, gleiche Glätte, gleiches Absorptionsvermögen für die Sonnenstrahlen besäßen und auf gleiche Weise durch die Atmosphäre gegen den Weltraum ausstrahlten: so würden die Isothermen, Isotherm ulld Jsochimenen sämmtlich dem Aequator parallel laufen. In diesem hypothetischen Zustande der Erdoberfläche wären dann, in gleichen Breiten, Absorptions - und Emissions- vermögen für Licht und Wärme überall dieselben. Von diesem mittleren, gleichsam primitiven Zustande, welcher weder Strömungen der Wärme im In- nern und in der Hülle des Erdsphäroids, noch die Fortpflanzung der Wärme durch Luftströmungen, ausschließt, geht die mathematische Betrachtung der Klimate aus. Alles was das Absorptions- und Ausstrahlungsvermögen an einzelnen Theilen der Oberfläche, die auf gleichen Parallelkreisen liegen, ver- ändert, bringt Jnflexionen in den Isothermen hervor. Die Natur dieser Jnflexionen, der Winkel, unter welchem die Isothermen, Isotherm oder Jsochimenen die Parallelkreise schneiden, die Lage der convexen oder concaven Scheitel in Bezug aus den Pol der gleichnamigen Hemisphäre sind die Wir- kung von wärme- oder kälteerregenden Ursachen, die unter verschiedenen geo- graphischen Längen mehr oder minder mächtig auftreten. (Nach dem „Kosmos", erster Band.)

4. Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile - S. 315

1870 - Halle : Schwetschke
Die Freien Städte. 315 Die vorzüglichsten Handelsartikel sind: Colouialwaaren, Tabak, Leinwand und Weine. Auch rüstet Bremen Schiffe aus für den Walfisch- und Heringsfang. Bremerhaven, 9000 Einw., der Seehafen von Bremen, 7 Meilen entfernt, mit einem großen Auswandererhause (für 2000 Köpfe eingerichtet). Vegesack, 360ó Einw., an der Weser, mit Hafen und Schiffbau. Zusätze iiuö Berichtigungen. Zu S. 5. Bisher sagte man sich immer, daß die Fixsterne hohen Licht- werthes uns sehr nahe sein mögen, die Sterne geringen Licht- werthes sehr fern. In diesem Falle müßte die scheinbare Be- wegung der nahen Sterne im Durchschnitt größer sein als die der fernen. Die Rechnung beweist aber das Gegentheil, näm- lich daß die Classe der hellen Sterne sich nicht rascher bewege als die der schwachen, und daraus folgt, daß die Lichtstarke mehr von der Größe der Sterne abhängt als von ihrer Ent- fernung. Zu S. 20. Professor Di'. Kolbe in Leipzig erklärt, daß bis jetzt kein Ge- lehrter dazu gelangt fei, Irrlichter zu untersuchen, zu beob- achten und zu analysiren, mithin, so lange nicht der Beweis der Existenz dieser sagenumsponnenen Flammen geführt worden sei, die Wissenschaft schlechterdings keine Irrlichter kenne. Zu S. 67. Das große Hinderniß geistiger Entwickelung der Hindu, näm- lich das Kastenwesen, ist jetzt völlig durchbrochen. Wie- derverheirathungen von Witwen gehören jetzt zu den Alltäg- lichkeiten.- Zus. 83. Der altlegitime Erbkaiser in Japan, der Mikado, ist wieder Alleinherrscher; der fälschlich sogenannte weltliche Kaiser, der Talkun, ist beseitigt worden. Zus. 111. Die Königin von Madagascar hat, neuesten Nachrichten zu- folge, den Götzendienst in ihrem Lande beseitigt und das Chri- stenthum eingeführt. Zus. 105. Die neue Hauptstadt des Staates Iowa ist Demoins. Zus. 157. Im Mai 1870 ist die Dampfverbindung zwischen Ca- lifornien und Australien in's Leben getreten. Die Linie geht von San Francisco über Honolulu (Sandwich-In- seln) nach Auckland (Neuseeland), Sydney in Neusüdwales und Melbourne.

5. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 313

1833 - Halle : Schwetschke
Viii. Italien. Toscana. 313 wo es von Frankreich besetzt, 1809 aber an eine Schwester Na- poleons, Elisa, als Großherzogin vergeben ward. Seit 1814 ist es dem Erzherzog Ferdinand zurückgegeben. Er regiert unum- schränkt. Toscana hat 2 Ritterorden, den von Cosimo 1.1554 gestifteten St. Stephansorden, und den 1807 von dem jetzigen Großherzog, als damaligem Großherzog von Würzburg, gestifte- ten St. Josephsorden. Das ganze Land wurde bisher nach den 3 Hauptstädten in 3 Gebiete getheilt; welcher Eintheilung als einer historisch begründeten wir hier folgen. In administrativer Hin- sicht bildet es 5 Lompartimonti oder Abtheilungen, nach den Städten Florenz, Pisa, Siena, Arezzo und Grossetto benannt. Im Gebiete von Florenz liegen: Firenze (Florentia), Florenz, an beiden Ufern desarno, welcher sie in eine größere nördliche und eine kleinere südliche Hälfte theilt. Sie liegt unter 433 46' N. B., ist mit einer star, ken Mauer und einigen unbedeutenden Forts umgeben, und zählt gegenwärtig etwa 95000 Einw. Florenz ist in jeder Hinsicht nächst Rom und Neapel die merkwürdigste Stadt Italiens; sie ist im Ganzen schön gebaut, trefflich gepflastert, reinlich gehalten und weicht nur Rom allein an Schönheit der Kirchen und Pallaste, so wie an Kunstschätzen. Die Palläste der alten Familien zeichnen sich weniger durch äußere Pracht als durch Festigkeit aus, und erinnern durch ihre Riesenmauern an die Zeiten, wo jedes Haus einer Belagerung gewachsen seyn mußte. Die Plätze sind mit schön verzierten Springbrunnen und Statuen geschmückt; der schönste Platz von allen ist der großherzogliche, auf welchem ein schöner Springbrunnen und die eherne Statue Cosimo's I. zu Pferde stehen. An diesen Platz stoßen folgende merkwürdige Ge- bäude: der Pallast degli ufficii (der Staatscollegien) von Vasari unter Cosmus I. erbaut. Im Erdgeschoß sind Gerichtshöfe und andere Collegia und die berühmte Magliabeechische Bibliothek. Im obern Stockwerk befindet sich die herrliche Gallerte, welche an Antiken und neueren Kunstwerken in Erz und Marmor und an Gemälden eine der ersten in der Welt ist; sie füllt zwei durch das Hauptgebäude verbundene Flügel. Unter den Antiken dürfen nur angeführt werden: die mediceische Venus, der Hermaphrodit, die Gruppe der Niobe, der Schläfer u. a. Unter den Gemälden aus allen Schulen befindet sich auch die berühmte Venus von Ti- zian. An dem nemlichen Platze liegt eine schöne Halle, Loggia, oder Porticus, worin der berühmte Perseus, der ßenvenuto Cel- liiii, eine Judith den Holofernes enthauptend und ein Raub der Sabinerinnen, von Marmor, stehen. Die östliche Seite des Platzes nimmt der sogenannte alte Pallast ein, Palazzo veccliio oder Gramiucale, er ist ganz im Styl des Mittelalters, majestä- tisch, fest, ohne Zierath; oben rund umher läuft ein zur Verthei- digung eingerichteter verdeckter Gang, und über ihm erhebt sich

6. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 52

1845 - Halle : Schwetschke
62 I Erdbeschreibung, d. Außer»europäische; Tobolsk und Jrkutsk in Sibi» rlen, Peking in China, Calcutta in Vorderindien, Teheran in Persien, Bagdad und Damask in Türkisch»Vorderasien, Jerusalem in Palästina, Mec» ea in Arabien, Kahira in Ägypten, Tunis und Algier in der Berberei, Washington und Phila« delphia in Nordamerica, Mexico im gleichnamigen Lande, Quito im Lande Ecuador, Lima in Peru, Rio Janeiro kn Brasilien. Sechstes Lehrstück. Von der Gestalt deö Erdbodens, oder von den Höhen und Tiefen. §. 33. Oben und Unten auf der Erdkugel. Da die Erde eine Kugel ist, deren Oberfläche von einer etwas weiteren durchsichtigen Kugel, dem Dunstkreise, um« schlossen und überall von der noch weiteren blauen Himmels« kugel gleichmäßig umgeben wird, so ist man auf der Erde nirgends unten, sondern überall oben, es sind also die auf der uns entgegengesetzten Seite wohnenden Menschen kei« ne unterirdischen. Antipoden oder Gegenfüßler, weil sie mit ihren Fußsohlen gegen unsere Füße gekehrt sind, heißen diejenigen Bewohner der Erde, welche auf entgegengesetzer Seite des Äquators oder auf entgegengesetzter Halbkugel unter gleichem Breiten«, aber entgegengesetztem (d. h. um 180° von uns abstehendem) Längenkreise wohnen. Gegenwohner sind solche, die auf entgegengefetzter Halbkugel unter gleichem Breiten * und auch gleichem Län« genkreise wohnen. Nebenwohner sind solche, die auf einerlei Halbkugel oderauf einerlei Seite des Äquators unter gleichem Breiten«, aber entgegengesetztem Längenkreise (also um jedesmal 180 Längen« grade nach Osten oder Westen von einander entfernt) wohnen. Sowohl Gegenfüßler und Gegenwohner als Nebenwoh« ner befinden sich oben auf der Erde, nirgends unten. Denn von der Erdkugel gebraucht deutet das Wort Unten die Richtung gegen ihr Inneres hinwärts an, und das Wort

7. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 54

1845 - Halle : Schwetschke
54 I. Erdbeschreibung. Seenamen Baikal 1700 F., Titicaca 12,000 Fuß stehen, so ist damit stillschweigends absolute Höhe gemeint und soll heißen: um so viel Fuß länger als der gewöhnliche Erdhalbmesser ist die gerade Linie von dem genannten Berggipfel oder Seespiegel bis zum Mittelpunkte der Erdkugel. Eben so ist es zu verstehen, wenn ein ganzes Land 2000 oder 8000 Fuß hoch angegeben wird, das heißt jederzeit üb er demmeeresspiegel, also absolut hoch. Man sieht aus den Zahlen, welche diehöhe oder den über« schuß über die gewöhnliche Lange des Erdhalbmessersangeben, wie unbedeutend die höchsten Berge bei einer Kugel sind von solcher Größe, und es ist ausfallend, wie selbst geographische Schriftsteller die, ihnen durch richtige Angaben wohlbekannte Höhe der Gebirge haben so hoch anschlagen können, daß dieselbe der Kugelgestalt der Erde Eintrag thun sollte. Gerade so viel Unebenheit, als ein Sand- korn auf einer Erdkugel von 2 Fuß im Durchmesser (also gar keine), verursacht der Tschimborasso mit seinen 20,Ooof., oder derdhola« giri mit seinen 27,000 F. auf unserererde. Wie wenig Unterschied macht bei einerlänge von860meilen eine Zugabe oder ein liber- schuß von V4, V*/ 1 bis 2 Meilen ! so hoch sind nicht einmal die höchsten Berge des Erdbodens. Aber wären sie es auch, auf die Kugelgestalt der Erdehat das keinen abändernden Einfluß; die Erde ist eine Kugel, wenn auch Berge entdeckt werden noch einmal so hoch als der Tschimborasso. Dre ttel iet'-E rdkugeln (Tast« Erdbälle) und itol i et-Karten si nd daher für Kenner, aber nicht für Schüler empfehlens« icnd rühmenswerth, denn um einen Specialzweck zu erreichen, müssen sie wahrheitentstellende Darstellungen werden, die dem Sachkundigen das Reductionsge« schäfft überlassen, dem Unkundigen aber irreführende Dienste leisten ohne Schuld daran zu seyn. Aus der Vorstellung, daß der Meeresspiegel als Grund- fläche aller Höhen anzusehen ist, aus der Wahrnehmung, daß das Erdland höher liegt als das Erdmeer, und aus der so eben vorgekommenen Erklärung, daß demnach die gang- baren Höhenangaben ein plus oder einen Uberschuß anzeigen, folget zweierlei ganz nothwendig: 1. daß alle obigen beispiels- weise angeführten Zahlen positive Größen sind, wie sich fast still- schweigends versteht; 2 daß dagegen, wo Erdlandesstellen tiefer liegen als die Meeresfläche, die Zahlen keinen Überschuß sondern ein Deficit angeben, also negative Größen sind, wie man denn solche tiefe Einsenkungen des Erdbodens auch ne- gative Niederungen nennt. Sonst kannte man dergleichen nur in Küstenstrecken z. B. Holland, aber seit 1811 kannte man, irregeleitet durch die Angabe sehr Vertrauenswerther Gewährsmänner, den ganzen Erdraum um das kaspische Meer und den Aralsee als eine binnenländische um mehrere Hundert Fuß tiefer als das Weltmeer liegende Senke, wo also die Höhenangaben von Sarepta, Astracán und andern merk-

8. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 1

1845 - Halle : Schwetschke
Einleitung. §. 1. Begriff der Erdbeschreibung. ^ie Erdbeschreibung, oder nach der griechischen Benennung Geographie, ist Beschreibung der Erd-Oberfläche. Das Innere der Erde, 'so gern wir es kennen möchten, ist uns unbekannt und wird es auch wohl immer bleiben; bei der obigen Begriffsbestimmung aber ist zu bevorworten, daß 1. die den Erdball ringsum einhüllende Lu ft, Atmosphä- re, Dunstkreis, Dunstkugel genannt, als äußerstes Zubehör des Erdkörpers, 2. alle natürliche und künstliche Eingänge in das Innere der Erde, da sie in Vergleichung mit dem ungeheuer weiten Gesammt-Raume viel zu wenig tief sind, also alle Höh- len, Bergwerke, unterirdische Kanäle rc., im geographischen Sinne auch mit unter Erd-Oberfläche verstanden und von der Geographie als ihr angehörige Dinge behandelt werden. Die Erdbeschreibung zerfällt in 2 Haupt-Abtheilun- gen: 1. allgemeine oder eigentliche, welche von der Erd- Oberfläche überhaupt handelt und also auch die Meere eben so wohl als- die Länder kennen lehren muß; 2. besondere Erdbeschreibung oder richtiger genannt Länderbeschrei- bung, welche die einzelnen Länder in den 5 Erdtheilen abban- delt. Die erstere Art heißt mit dem schon genannten frem- den aber vielgebrauchten Namen (eigentliche) Geographie, die letztere Hauptabtheilung mit einem fremden Namen Ehorographie, d. h. Länderbeschreibung, und wo sie noch mehr ins Einzelne geht, Topographie, d. h. Ortsbeschreibung. Dieser letztgenannte Ausdruck bezeichnet aber jetzt auch etwas anderes (nämlich Raumbeschreibung), und wird in der neuen Bedeutung, wovon im zweiten Bande dieses hodeg. Handb. ausführlich die Rede ist, je länger je mehr sprachgebräuchlich werden. Eine solche Topographie als Na um verhält- nißkunde verhält sich aber mit ihrem Lehrstoffe dann zur Cborographie und Geographie nicht wie specics zum geims. Selten Lrdbeschr. I. 17. Aust. A

9. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 3

1845 - Halle : Schwetschke
Einleitung. Z den Ort, von wo sie ausgegangen war, auf der entgegenge- setzten Seite zurückgelangte, die beschriebene Bahn also eine Kreislinie war; 2) daß auf oder an dem Meere die (weg- fahrenden oder) ankommenden Schiffe in der Ferne nur den Obertheil und je naher desto mehreres von dem mittlern und zuletzt von dem untern Theil sehen lassen, so daß sich die W a s se r f l a che als eingewölbterweiter Bogen dar- stellt; 3) daß der Schatten der Erde bei Mondfinster- nissen jedesmal, wie verschieden auch ihre Stellung gewesen ist, sich rund abgebildet hat, was nur einer Kugelgestalt möglich seyn kann. Jedoch sind ihre Durchmesser nicht vollkommen einander gleich; der größte ist 5 Meilen langer als der kleinste. Mehr betragt die Abweichung von der Kugelgestalt nicht, eben dieses so geringen Unterschiedes wegen ist es un- passend wenn man gewohnter Weise die Erde mit einem Apfel vergleicht, der an dem Stiel-und Blüthen-Ende abgeplattet oder eingedrückt, um die Mitte aber erhaben ist. §. 3. Eintheilung der Erd-Kugelfläche. Die Kreislinien, welche man bei Abbildung der Erde in großer Menge über die Kugelflache gezogen sieht und deren beide Arten (1. solche, die von O. nach W., 2. die von S. nach N. gerichtet sind) sich unter'rechten Winkeln durchschneiden, bilden ein Netz, ohne welches keine Kenntniß der Erde möglich ist, ein Netz, auf dessen einzelne Fäden jeder Ort oder Punct, den man bestimmt wissen will, erst aufgetragen oder in Beziehung gesetzt werden muß, um genau angeben zu können, wo er liege und wie weit er von einem andern entfernt sen. Die auf jeder Erd- und Land- karte gezogenen Linien sind daher höchst nöthig; damit ihrer aber nicht zu viele seyn und die abgebildeten Gegenstände ver- wirren oder unkenntlich machen möchten, zieht man, wo ein sehr großer Raum, z. B. ein Erdtheil, eine Erdhälfte oder Halbkugel, oder gar die ganze Kugelfläche abgebildet ist, nur die fünfte.oder wohl gar die zehnte Kreislinie ganz durch, die übrigen vier oder neun werden bloß mit ihren Anfangs- und Endpunkten auf dem Rande der Karte bemerklich gemacht. Als Grundlage allereintheilung der Erd - Kugel- fläche hat dienatur selber 2 Puncte, durch die Umdrehung ' A 2

10. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 53

1845 - Halle : Schwetschke
6. Von der Gestalt des Erdbodens. Sz Dden bezeichnet die Richtung von ihrem Innern abwärts. Die unterste Stelle der Erde ist ihr eigener Mittelpunct; die oberste Stelle der Erde ist derjenige Punct auf ihrer Oberfläche, der vom Mittelpuncte weiter als alle übrigen entfernt am weitesten in den Luftkreis hinausreichet. Unfers Erde ist daher so tief, als ihr halber Durchmesser oder ihr Halbmesser lang ist, mithin 860 Meilen; eine Erdstelle liegt weiter untenals eineandere, heißt also nicht, sie liegt auf der unteren Seite der Erdoberfläche, denn eine solche gibt es garnicht, sondern es heißt: sie ist dem Mit- te lpuncke der Erde näher als eine andere. §. 34. Das Meer als Grundfläche aller Höhen. Da der Erdboden so uneben ist wie dev Meeresboden, so taugen sie beide nicht zum Maaße für die Bestimmung der tieferen oder höheren Lage, welche ein namhafter Punct oder Raum auf der Erde haben mag. Vom Meeresgrunde zum Mittelpuncte der Erde sind die Halbmesser zu kurz, vom Erdboden zum Mittelpuncte sind die Halbmesser zu lang, übcrdieß alle unter einander ungleich. Wagerecht und weit ausgedehnt ist aber das Ecdmeer mit seinem unermeßlichen Wasserspiegel, der deßhalb bei allen Höhenmessungen als Grundlage dient. Es wird also, da ohnehin das Erdland ln Summa doch so wenig und daserdmeersovielraumausderku- gelfläche einnimmt, der Wasserspiegel des Weltmeeres und seiner Theile als eigentliche Erdoberfläche behandelt; dagegen werden die Landftrecken, größere und klei- nere, als Ausnahmen von der Regel angesehen, und ihre Höhe oder ihre weitere Entfernung vom Mittelpuncte der Erde wird in Zahlen angegeben, die von dem Meeresspiegel an gezählt worden sind, also gleichsam den Überschuß über sene 860 Meilen in einzelnen Fußen, Klaftern oder toi'868 rc. namhaft machen. Dieß ist die absolute Höhe und sie wird in der Geogra- phie jederzeit gemeint, so oft bei einem Namen eine Zahl steht, welche die Höhe angibt; die relative Höhe dagegen bezeichnet den Höhenunterschied zwischen zwei oder mehreren namhaft ange- führten Stellen, z. B. einer Bergspitze und einer nahe liegenden Stadt oder den Höhenunterschied zwischen dem Gipfel und dem Fuße eines Berges. Wenn aber bei dem Bergnamen Brocken 8äcö Fuß, Tschimborasso 20,000 g., Dholagin 27,000 F. , oder
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