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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 44

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 44 — Winde und Meeresströmungen erhöhen oder erniedrigen die Wärme eines Ortes, die ihm nach seiner geographischen Breite zu- kommt. Vgl. Ost- und Westküste Amerikas, Östküste Amerikas und Westküste Europas! Warum in Afrika die heißesten Stellen nicht unter dem Äquator, wo doch auch breites, zusammenhängendes Land ist, liegen, sondern nördlich davon, erklärt sich daraus, daß im nörd- lichen Teile die Wüste den Erdteil durchzieht, die sich im Sommer außerordentlich erhitzt, während am Äquator das Land mit einem Pslanzenkleid bedeckt ist. So ist auch die Bodenbedeckung auf den Wärmegrad eines Landes von Einfluß. Eine Abnahme der Temperatur findet im allgemeinen mit der Erhebung über den Meeresspiegel statt. Jedoch erweisen die Ballonfahrten die Zusammensetzung der Atmosphäre aus verschieden erwärmten Luftschichten und einen mehrfachen Wechsel von rascherem und langsamerem Abnehmen der Temperatur. Im Gebirge kann sogar der Fall eintreten, daß bei hohem Barometerstande und völliger Windstille die Temperatur der über der Schneedecke lagernden kalten Luftschicht im Tale niedriger ist als auf den Bergen (Wärme- umkehr!). Um die Temperaturen zweier Orte miteinander zu vergleichen, sucht man ihre mittlere Tages-, Monats-, Jahres-Temperatur, indem man die Summe der an einem Orte beobachteten Thermo- meterstände (etwa um 6 Uhr bezw. 7 Uhr morgens, 2 Uhr mittags und 10 Uhr bezw. 9 Uhr abends) durch die Anzahl der Beobach- tungen dividiert. Die Ausschaltung der Seehöhe wird durch Zurück- rechnung der Mitteltemperatur aus den Meeresspiegel bewirkt. Als mittlerer Maßstab für die Rechnung wird allgemein 0,5° für 100 m Höhe angenommen. Verbindet man die Orte gleicher, auf den Meeresspiegel zurückgeführter Mitteltemperatur nach dem Vorgange Humboldts (1817) durch Linien, sog. Isothermen, so erhält man ein übersichtliches, freilich nur ideales Bild der Wärmeverteilung auf der Erdoberfläche. Die Isothermen von 0° und 20° sind nach Supan die Grenzen der kalten, gemäßigten und heißen (physischen oder Wärme-) Zonen, die wesentlich abweichen von den Wende- und Polar- kreisen, den Grenzen der tropischen, polaren und mittleren (mathe- matischen oder Beleuchtungs-) Zonen. Fast jeder Ort der Erde zeigt, wie die Isothermenkarte er- kennen läßt, eine andere Temperatur, als ihm nach seiner Breite zu- kommt. Diese Abweichung heißt thermische Anomalie, und sie ist entweder positiv oder negativ, d. h. der Ort ist entweder relativ zu warm oder zu kalt. Verbindet man alle Orte von gleicher Anomalie durch Linien, so erhält man die Jsanomalen. Lassen die Jahresisothermen und die Jsanomalen die mittlere Jahrestemperatur eines Ortes erkennen, so ermöglichen sie doch keinen sicheren Schluß aus das organische, besonders das Pslanzenleben.

2. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 2

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 2 — kugelförmi ger Körper, der an den Polen abgeplattet ist, und dessen Oberfläche aus stetig ineinander übergehenden, mehr oder weniger nach dem Erdinnern zu gekrümmten Flächen besteht. Aufgabe der Gradmessung ist es, die dem Geoid am nächsten kommende Sphäroidfläche zu finden und die Aus- dehnungen der Erde zu bestimmen. Die weitaus größte Ver- breitung haben die Angaben von Bessel1 gefunden. Sind auch seit- dem genauere Berechnungen gemacht worden, so sind die Unter- schiede doch nicht so beträchtlich, daß die bis jetzt allgemein an- genommenen Maße: Äquatordurchmesser .....= 12 754,8 km Poldurchmesser.......= 12 712,2 km Äquator.........= 40 070 km Erdoberfläche........= 510 Mill. qkm Länge des Äquatorgrades . . , = 111 807 m Länge des mittleren Meridiangrades = 111 121 m Abplattung 7299 nicht beibehalten werden könnten. Der gesamte Erdkörper besteht aus mehreren konzentrisch ge- lagerten Schichten. Die äußerste ist die Luft- (Dunst-) Hülle oder Atmosphäre; sie ruht auf der Gesteinshülle oder Lithosphäre^, soweit diese als trockenes Land zu Tage tritt, und der Wasserhülle oder Hydrosphäre 3. Die Gesteinshülle bildet auch den Grund des Meeres und der Seen und umschließt das Erdinnere oder den Erdkern. Die mittlere Dichte der Gesteine der Erdoberfläche beträgt etwa 2,5, die der ganzen Erde dagegen 5,6; es muß demnach die Dichte der Massen im Erdinnern bedeutend größer sein als die der ganzen Erde. Man nimmt deshalb an, daß das Erdinnere aus schweren metallischen Stoffen, vorwiegend aus Eisen, besteht. Pendelbeobachtungen haben zu dem merkwürdigen Ergebnis geführt, daß unter der Erdoberfläche Stellen größerer und ge- ringerer Dichte abwechseln. Es ist gefunden worden, daß gerade unter Hochgebirgen, wie Alpen, Himalaya, Kaukasus, unter alten Gebirgen, wie Schwarzwald und böhmisches Massiv, leichtere Massen liegen, in vielen Flachländern dagegen, auf hoher See und auf ozeanischen Inseln das Gewicht der Erde größer ist. Jene Aus- türmungen an Masse werden somit ausgeglichen durch eine Aus- lockerung in der Erdrinde. Tatsache ist, daß das, was unter den Alpen zu wenig ist, ungefähr dem entspricht, was in den Alpen an Masse angehäuft ist, und es darf trotz der Formenunterschiede auf * Bessel, Königsberger Astronom, lebte von 178t—1846. 2 lithos = der Stein. 3 hydor — das Wasser.

3. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 5

1877 - Halle : Schmidt
Verhällniss des Landes zum Meere. 0 Die meisten Stoffe, welche sich in der obersten Erdrinde befinden, haben nun eine Dichte (2,7—3), welche viel geringer als die eben bezeichnete ist. Es muss demnach die Dichte der concentrischen Schichten des Erdsphäroids von der Oberfläche nach dem Centrum hin zunehmen. Diese Zunahme kann von der Verdichtung herrühren, welche durch den Druck der oberen Schichten auf die jedesmaligen unteren hervorgebracht wird. Indessen scheint dieser Druck nicht zu genügen; man hält es deshalb für wahrscheinlich, dass das Innere der Erde eine nicht unbeträchtliche Menge metallischer Stoffe enthalte. 2. Verhältniss des Landes mm Meere. Die Materie, welche die Erdoberfläche bildet, erscheint uns im Grossen in zwei verschiedenen Aggregatformen, nämlich entweder als mehr oder weniger Starres oder als Tropfbar-flüssiges. Das erste nennt man Land, das letztere in seiner Gesammtmasse Meer oder Ocean. Ueberdies jst die ganze Erdoberfläche ringsum von einer Gashfille bedeckt, die man Atmosphäre nennt. Grosse zusammenhängende Massen des Landes bilden Continente oder Festländer, die kleineren zerstreuten Theile desselben aber Inseln. Solcher Continente kennt man hauptsächlich drei. Erstens die sogenannte alte Welt, welche die drei Erdtheile Europa, Asien und Afrika in sich fasst, zweitens die sogenannte neue Welt oder Amerika, welche in der westlichen Halbkugel liegt, drittens südöstlich von der alten Well in der südlichen Halbkugel Australien. Das Weltmeer, welches das feste Land von allen Seiten umgibt, hat in das letztere mancherlei Einschnitte gebildet, die man nach ihrer verschiedenen G rosse M e e r b u s e n, Buchten und Baien nennt. Ueberdies unterscheidet man verschiedene Theile des Weltmeeres, denen man besondere Namen gegeben hat. Verhältnissmässig schmale Theile des Oceans, welche benachbarte Meere mit einander verbinden, nennt man Meerengen. Denselben entsprechen in gewisser Beziehung die sogenannten Landengen, welche verschiedene Erdtheile auf trockenem Wege mit einander verbinden.

4. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 222

1846 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
L2l Pole gezogen; und diese nennt man Meridiane, deren es also 360 gibt, und von denen jeder auch wieder in 360 Grade getheilt wird. Von diesen Meridianen nennt man wiukührltch einen, und zwar den durch die Kanarische Insel Ferro gezogenen, den ersten, wodurch die Erde wieder in die westliche und östliche Halbkugel getheilt wird. Die Ent- fernung eines Ortes nun vom Aeguator nach Süden oder Norden, oder die Zahl der Grade des Meridians, vom Aegua- tor ab gezählt, gibt seine geographische Breite; die Ent- fernung eines Ortes von dem ersten Meridian gegen Osten oder Westen heißt seine geographische Länge. Wenn man also sagt: ein Ort liegt unter dem und dem Grade nördlicher - oder südlicher Breite, so heißt das: ec liegt so und so viel Grade nördlich oder südlich vom Aeguator; und wenn man sagt: er liegt unter dem und dem Grade westlicher oder öst- licher Länge, so heißt das: er liegt so und so viel Grade westlich oder östlich vom ersten Meridian ab. Parallel mit dem Aeguator findet ihr auf den Karlen noch 4 Kreise; die beiden dem Aeguator am nächsten stehenden heißen die Wen- dekreise; den nach dem Nordpol zu liegenden berührt die Sonne an unserm längsten Tage und er heißt der Wende- kreis des Krebses; den andern berührt sie an unserm kür- zesten Tage, und er heißt der Wendekreis des Stein bocks. Der Raum, den beide einschließen, heißt die heiße Zone. Die beiden anderen Kreise, welche den beiden Polen am nach- stensind, heißen Polarkreise; und der Raum, der zwi- schen ihnen und den Wendekreisen liegt, wird die gemäßigte Zone, und der zwischen jenen und den Polen liegende die kalte Zone genannt. Die physische Geographie betrachtet die Erde als Naturkörper, und sie hat das Land, Wasser, Luft, At- mosphäre, Klima, Produkte und Menschen zum Gegenstände. Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land. Das Land nimmt etwa nur ein Viertel der gesummten Erdoberfläche ein. Es besteht aus mehreren größeren oder kleineren Massen, welche entweder verbunden sind, oder ein- zeln im Meere liegen. Ein Stück Land, welches auf allen Seiten von Wasser umgeben ist, nennt man Insel; hängt es auf einer Seite mit dem Lande zusammen, so heißt es Halbinsel, und Erdzunge, wenn es ganz schmal ist. Die größeren Massen des im Meer liegenden Landes nennt man Erd - oder Welttheile, deren man fünf zählt: Europa, Amerika, Asien, Afrika und Australien. Alles

5. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
3* Die Erdstriche. <Jnte Linie um die Mitte der Erde, oder der Aequator, theilt dieselbe in zwei große halbe Kugeln: die nördliche Halbkugel, und die südliche. Alles, was zwischen den Wen- decirkeln und der Linie liegt, nennt man den heißen Erdstrich, weil da die .^)itze in der Regel am stärksten ist. Was zwischen den Dendecirkeln und Polarcirkeln liegt, nennt man die ge- mäßigten Erdstriche; den einen den nördlichen, worin wir wohnen, den andern den südlichen. Alles, was zwischen den beiden Polarcirkeln und den Polen liegt, nennt man die kal- ten Erdstriche, weil es da am kältesten ist. Je näher ein Land nach den Polen zu liegt, desto kälter ist es; je näher cs an der Linie oder dem Aequator liegt, desto heißer. In der Mitte von beiden ist die Witterung gemäßigt. 4. Das Land auf der Erde. <Jnie Erde, oder das Land auf derselben, wird in 5 Erd- theile, die man auch, unrichtiger*), Welttheile nennt, eingetheilt. Europa, worin wir wohnen, ist 800 deutsche Meilen lang, Z50 breit, und enthält 160,000 Meilen ins Gevierte. Aste-i ist 130-0 Meilen lang, 1200 breit, ent- halt auf 700,000 gevierte Meilen, und ist also viermal größer als Europa. Africa ist 1080 Meilen lang, von 30 bis zu 1050 breit, und enthält über 530,000 Meilen ins Gevierte. America, das erst vor 300 Jahren (1492) ent- deck: wurde, ist 1700 Meilen lang, und nimmt an Breite im nördlichen Theile von 12 bis 800, im südlichen von 60 bis 600 zu, und enthält über 600,000 Meilen ins Ge- vierte. Als Zten Welttheil nennt man jetzt Südindlen. Es besteht aus vielen Inseln, ist noch wenig bekannt, und 200,000 Quadratmeilen groß. *) Siehe Theil I. V. 358.

6. Bd. 1, Abth. 1 - S. 6

1874 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
6 Einleitung. der im Sommer, von einer Nacht ohne Tag, die im Winter über jener Zone herrsche; er spricht von Gegenden, in denen dort Korn und Honig gewonnen werde. Aber ungewiß, ob, was er gesehen, Festland oder Insel sei, hat er mit dieser mystischen Kunde der Forschung nur neue, kaum jemals lösbare Räthsel hinterlassen, so daß man bald Skandinavien, bald Island, bald eine der Losoten oder (am wahrscheinlichsten) die Shetlandsgrnppe in der ultima Tkule des Pytheas wieder erkennen zu müssen geglaubt hat. Da wir über- dem die spärlichen Fragmente, die wir von ihm besitzen, nur aus dm Munde seiner Gegner kennen, so ist selbst eine halbwegs gerechte Schätzung seiner Leistungen überaus schwierig. Nichtsdestoweniger aber kann dem gelehrten Massilioten eiue hervorragende Stelle unter den alten Entdeckern nicht streitig gemacht werden; und faßt man nun alle die großen Impulse jenes Jahr Hunderts zusammen, so wird begreiflich, daß man allmählich vermochte zu der Schöpfung einer geographischen Wissenschaft vorzuschreiten. Dafür war bereits auch von andern Seiten her vorgearbeitet worden. Die zahlreichen schon bis zu Herodots Zeit gemachten Entdeckungen hatten die alte Vorstellimg von der Scheibenform der Erde mindestens unter den einsichtigeren Hellenen erschüttert, und es begegnen seitdem hierüber die ver- schiedenartigsten Meinungen bei den nicht astronomisch oder philosophisch gebildeten Historikern und Erdbeschreibern. Daneben aber ging die philo- sophische Specnlation schon lange mit Energie auf die Ergründnng der wirklichen Gestalt unseres Planeten. Diejenige griechische Philosophenschule, die in Folge genauer astronomischer Beobachtungen zuerst die Kugelgestalt der Erde lehrte, waren die Pythagoräer, wiewohl es ungewiß bleibt, ob schon Pythagoras selbst (im 6. Jahrh. v. Chr.) sich zu dieser Erkenntniß erhoben und dieselbe auf mathematische Gründe gestützt hatte. Inzwischen vermochte sich die pythagoräische Lehre nur mit Mühe Bahn zu brechen; selbst der kühne Neuerer Anaxagoras, der Männer wie Perikles, Euripides und Thucydides unter seinen Schülern sah, vertheidigte noch die Scheibenform der Erde, und nach des Auaximenes Ansicht wölbte sich über der letzteren eine bewegliche krystallene Schale, an welcher die Fixsterne wie glänzende Nägel befestigt seien. Sonne und Mond galten für bimssteinartige Feuer - Meteore oder für Ansammlungen glänzender Dünste, die vom „Hauch der Erde und des Meeres" genährt, täglich ihr Licht ausstrahlen und verlieren, während wieder andere die hohle Himmelskugel, gleich einer Baumrinde, aus mehreren undurchsichtigen Schichten zusammengesetzt sein ließen, durch deren Spalten das Licht der Gestirne so lange falle, als sich jene Oeffnungen nicht (wie bei den Finsternissen) verstopften. Erst seit Platos Zeitalter begannen sich die Vorstellungen mehr zu klären; wenigstens fand die Lehre von der Kugel- gestalt der Erde jetzt zahlreichere Anhänger. Plato selbst (erste Hälfte des

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 317

1874 - Mainz : Kunze
D i e Oberfläche der Erde. 317 Die hier genannten Projectionen nennt man stereo grap h i iche; sie wer- den gewöhnlich angewandt, wenn man Bilder von ganzen Halbkugeln der Erde, Planigloben, entwerfen will. Immer erscheint hier als Zeichenebene diejenige Ebene, welche die beiden darzustellenden Halbkngeln trennt, und immer sind auch die Theile am Rande der Karte im Vergleich mit denen der Mitte stark ver- größert. Außer der stereographischen werden, je nach Größe und Zweck der Abbildung, noch verschiedene andere Projectionen beim Entwürfe von Karten in Anwendung ge- bracht, z. B. die orthographische, die konische oder Kegel-, die Central- pr ojection tc., die alle ihre besonderen Vortheile nud Mängel haben, auf deren Theorie aber hier nicht näher eingegangen werden kann. Die ganze Kugel auf einer horizontalen Fläche abzubilden, ist nicht möglich; doch lassen sich sämmlliche Länder und Meere im Zusammenhang ans ein Blatt bringen, wenn man die Kugel nach Nord und Süd zu einer Cylindergestalt ausgereckt sich vorstellt und den Cylinder wie ein gerolltes Papier nach Ost und West abwickelt. Meridiane und Breitenkreise durch- schneiden sich dann überall in rechten Winkeln, wobei die Länder und Meere, je weiter sie vom Aeqnator abstehen, desto mehr auseinander gezogen wer- den. Man nennt diese Entwersungsart nach ihrem Erfinder und dem Schöpfer der heutigen Kartographie (einem Niederländer im 16. Jahrh.) Mereators Pojeetion, und braucht sie, da sie zu Uebersichten sehr vor- theilhast ist, besonders in Seekarten. Wenn es sich um Abbildung kleinerer Theile der Erdoberfläche handelt, so treten wieder besondere Regeln für deren Projection ein; je kleiner die Landstriche sind, die man auf einer besondern Karte darstellt, je ähnlicher ist das Abbild, da kleinere Land- striche der Erde weniger an die Kugelgestalt erinnern. Man vergleiche im 1. Abschnitt §. 8 und §. 26. §. 33. Die Continente. Die Oberfläche der Erde besteht aus Wasser und Land. Man be- trachte den Globus: sieht man grade aus den Südpol, so nimmt das Was- ser den größten Raum ein, während auf der Nordhälfte das meiste Land ist; hält man den Globus so vor sich, daß der 210. Grad des Aequators den Mittelpunkt der Halbkugel bildet, so gewahrt man wiederum sast lau- ter Wasser, auf der andern Seite dagegen mehr Land. So ergibt sich eine nordöstliche Landhalbkugel und eine südwestliche Wasserhalbkugel; ferner sieht man, daß bei weitem der größte Theil der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt ist, und zwar kommen anss Land 24/i° Mill. (genau 2.426506) O.mltt., aufs Wasser 6»/io Mill. (genau 6.834738) O.m.*). Die nach Süden *) 140,000 Q.m. unerforschte Gebiete am Nordpol, 396,000 am Südpol, zusammen 536,000 D.m. sind hier dem Meere zugerechnet. So ergibt sich ein Ver- hältnis des Landes zum Wasser wie 1:2,8.

8. Die mathematische Geographie, die physische und politische Geographie von Europa, Deutschland, Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 14

1856 - Halle : Schmidt
s 14 gestellt, die Gebirge werden durch schwarze oder braune Haar- striche, die ein ranpenartiges Ausseheil haben, bezeichnet. Die einzelnen Erdtheile und Lander unterscheiden sich durch verschie- dene Farben. Kleine Ringe bedeuten Ortschaften, kleine Bäume bezeichnen Wälder, kleine, unregelmäßig über und neben einan- der liegende Horizontalstriche bedeuten Sümpfe und Moore. Zweiter Abschnitt. Physische und politische Geographie. Erstes Kapitel. Betrachtung derplanigloben. Land, Meer, Luft und Geschöpfe. §. 30. Vcrtheilung von Wasser und Fand (1). Unsere Erde besteht aus Land und Wasser und ist mit einer kugelartigen Lufthülle (Atmosphäre) umgeben. Beim ersten An- blick der Halbkugeln erkennen wir: 1) daß sich auf der östlichen Halbkugel mehr Land, als auf der westlichen befindet. Man nennt daher die östliche Halbkugel die Landhalbkugel, die westliche aber die Wasserhalbkugel. 2) Daß es auf der südlichen Halbkugel mehr Wasser giebt, als auf der nördlichen, weshalb die südliche die Wasser- halbkugel, die nördliche die Land halbkugel heißt. Welche Halbkugeln entsprechen einander und in wiefern? 3) Demnach ist es die nordöstliche Halbkugel, wo das Land über das Wasser, die südwestliche diejenige, wo das Wasser über das Land das Uebergewicht hat. §. 31. Lrdthcile (1). Das feste Land wird in sieben Haupttheile getheilt, die man Erdtheile, Welttheile oder Kontinente heißt: Europa, worin wir leben, Asien, worin Jesus geboren worden ist, Afrika, wo die Juden im ägyptischen Frohndienste schmachteten, Amerika, in Nord- und Süd - Amerika zerfallend, und der

9. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 298

1831 - Mainz : Kunze
2ñl hoch im Meridian, aber desto länger am Horizonte; woraus es sich erklärt, daß z. B. die mittlere Sommer-Temperatur norwe- gischer Thäler, selbst in Drontheim am 63° Br., oft stärker ist, als in einigen norddeutschen Gegenden, und mancher Juli-Nach- mittag den unsrigen gleicht. Wie könnte sonst auch bei so kurzer Dauer der warmen Jahrzcit das Korn gedeihen, das man spät aussäet und früh ernten muß! 3) Die mittlere Temperatur schätzt man in der Aequator- gegend auf etwa 24° Neaumür, an den Tropen auf 19, am vier- zigsten Brcitegrad auf 14, am fünfzigsten auf 9'/^, am sechzigsten auf 8, am siebzigsten auf 20/ R. *); woraus sich leicht auf die dazwischen liegenden Breitenparallcle schließen läßt. 4) Vom Niveau (d. i. Gleichhöhc) des Meers aufwärts in die leichter werdende Luft verliert sich — wie schon öfters bemerkt worden — die Wärme progressiv bis zur ewigen Schneegränze, die sich über das Erdrund von Pol zu Pol als eine Curve denken läßt, deren Höhepunkt mehr als 2400 Toiscn überm Acquator steht. Nach diesen Angaben würde nun auf allen Gegenden eines Paralleles rings um die Erde zur gleichen Zeit, und in gleicher Seehöhe, auch gleiche Tempe- ratur (Isotherme, d. i. Gleichwarme) sein, also jeder Breitekreis einen Iso- thermstrich bilden. So ist es aber nicht; es gibt beträchtliche Abweichungen von der Regel. Was man darüber beobachtet hat, besteht in Folgendem: 1) Die südl. Hemisfäre ist kalter als die nördliche; was der weit größeren Wassermasse und sowohl dem häufig vom Südpol herwehenden Winde, als den weit hinausschwimmenden Eisschollen zuzuschreiben ist. Die Südspitze Amerika's ist deshalb, obwohl nicht entfernter vom Aequator als Norddeutschland, fast das ganze Jahr mit Schnee bedeckt. Näher dem Acquator hebt sich dieser Un- terschied ziemlich auf. 2) Die Ostküsten der Welttheile find immer kalter als die westlichen. Ist die Kälte Südfibiriens 18° unter Null, so hat Norddeutschland unter gleicher Br. erst 5. 2>n Tieflande China's, am Jantse Kiang, ist es nicht ganz so warm, als in der Lombardei, die vom Aequator doch entfernter ist. Am nord- amerikan. Fluß Delaware ist solche Temperatur, wie in Holland, trotz des Breitenunterschiedes von 12 Gr. Amerika ist überbaupt kühler als die alte Welt. Zeigt das Thermometer an den nördlichen Küsten der Ostsee 3° über Auf der Thermometerscala von Fahrenheit sind 31° = Null von Reaumür; die Gradtheilung beider Thermometer verhält sich so zu einander, daß 10 Grad Reaumür sind 21 Gr. Fahrenheit.

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 313

1855 - Mainz : Kunze
Von o en Winden. 31 l hin Luftströmungen stattfinden, während sich die heißere Luft der Tropcn- länder entgegensetzt, doch in den oberen Schichten der Atmosphäre, theils gen Norden theils gen Süden bewegt. Auch läßt sich anneh- men , daß die antarktische Zone mehr kalte Luft gegen den Aeguator hinsendet, als die arktische. Zugleich zeigt sich in ten wärmeren Breiten, vorzüglich zwischen den Tropen, als wo der Erdball am ge- schwindesten gegen Osten rotirt *), eine Luftströmung von Ost nach West. Fast scheint es, als könne zwischen den Tropen die Luft nicht so geschwind mit retiren, als die schwerere schwnngreichere Masse des Landes. So scheint es; was indeß nicht denkbar ist, da sich, wenn die in Kugelform unsern Erdball umgebende Atmosphäre nicht gleichmäßig mit herumschwänge, eine ungeheure zer- störende stets fortdauernde Luftströmung davon die Folge sein müßte. Dies ist nun nicht der Fall, also kann die Rotation der Erde an sich allein, wenn sonst keine andere Ursache zur Lnstbewegung in unsrer Atmosphäre vorhanden wäre, auch kein Zurückbleiben der Luft bewirken. Indeß ist denkbar, daß 1) die von den Polarkreisen gegen den Aeguator ziehende kältere Luft, indem sie ans minder schnell rotirenden Parallelen in immer schneller röhrende kommt, grade deshalb um etwas zurückbleibt, folglich eine westliche Bewegung erhält; und daß 2) die in oberer Atmosphäre sich polarwärts richtende tropische Luft, trotz der immer lang- samer werdenden Rotation der Parallelen, ihre raschere östliche Bewegung nicht ganz aufgibt. Rechnet man dazu, daß die tropische Luft auf ihrer Polarrichtung, von Parallel zu Parallel kühler werdend, auch in niedere Luftschichten herabsinkt und in Wechselwirkung mit ven Polarlustströmen kommt; so können sich daraus mancherlei Erscheinungen in Betreff der Winde erklären lassen. Hiebei ist jedoch besonders zu beachten, wie die Gestaltung ver Continente und Inseln, namentlich ihrer Gebirge, hie und da hemmend oder fördernd wirken, und wie mancherlei sonstige partielle Luftströmungen ans der Temperatur hoher und tiefer, trockner und feuchter, bebauter und wüster Länder, sich erzeugen müssen, die unmöglich alle einer Schätzung uno Berechnung unterliegen. Dies mag genug sein von der Theorie der Windentstehnngen. Wir zählen nun die bedeutendsten Luftströmungen, namentlich die regelmäßigen, selbst auf. *) Jeder Punkt der Erdoberfläche hat bei der Umdrehung der Kugel in 1 Stunde den 24. Theil von 360 Graden, also 15°, zu rothe». Die Größe der Längengrade nimmt aber, wie oben §. 19 erörtert worden, vom Aeguator bis zu den Polen stusenweis ab; folglich wird auch der Umschwung auf jedem höheren Breitenparallel langsamer. — Fragen: 15 Aeguatorgrade sind wie viel Meilen ? — am 30sten Breitegrad, wie viel? — am 50sten wie viel? Wie stark ist also die Rotation eines am Aeguator, eines am 30sten, 50sten, 70sten Breitegrade liegen- den Ortes?
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