261. Verschiedne Benennungen der graden Linien.
grade Linie, welche die Richtung eines Waagebalken-
Hat, wenn in beiden Schaalen gleichschwere Gewichte lie-
gen, heißt eine Horizontallinie Fig. 2. 8 b. Eine grade Li-
nie, welche die Richtung einer ..ei schwebenden Schnur hat, an
welcher ein schwerer Körper befestigt ist, heißt eine Perpendl-
kularlinie Fig. 2. cd. Zwei oder mehr grade Linlen, die so
neben einander hinlaufen, daß ste auf keiner Seite näher an
einander oder weiter von einander stehen, als an der andern,
heißen Parallellinien Fig. 3. ab. cd. ef. Die Sprossen in
einer Leiter, die Gleise der Wagenräder sind Parallellinien,
oder laufen parallel. Die Lange einer graden Linie wird
durch die Entfernung ihrer beiden Endpunkte von einander be-
stimmt.
262. Was heißt messen?
^ier steht ein Apfelbaum, dort ein Kirschbaum; mir wird
v aufgegeben, von diesem zu jenem eine Schnur drchk auf
der Erde wegzuziehen.^ Zieh ich die Schnur straff, so bezeich-
m sie eine grade Linie. Nun tret ich dicht an den Apfelbaum,
fange längs der Schnur an zu schreiten, und zähle, an den
Kirschbaum zu kommen, zwölf Schritte. Die grade Linie zwi-
schen diesen beiden Bäumen wäre also zwölf Schritte lang.
Ich hätte also die Entfernung der beiden Bäume gemessen,
das heißt, ich hatte zugesehen, wie oft die Länge eines Schritts
in der graden Linie enthalten fei. Das Maaß, dessen man
sich zum Messen bedient, ist etwas Willtührliches, und es hät-
ten in diesem Falle eben so gut Fußlängen oder Spannen, oder
Ellen gebraucht werden können.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
V
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Gefahren die Arbeitenden von hüben und drüben sich die Hände schütteln
konnten, — wie ihr das schon beim Sandtunnel mit Vergnügen tatet.
4. Der Simplon-Tunnel übertrifft alle frühern Tunnel an Länge,
und die Kühnheit seiner Ausführung ist bewundernswert. Ungefähr 20 km
lang — also beinahe die Entfernung von Halberstadt bis Oschersleben —
brauchte man über 8 Jahre bis zu seiner Fertigstellung. Während die
bisherigen Tunnel nur aus einem Stollen bestehen, in dem zwei Geleise
liegen, hat der Simplon-Tunnel zwei Stollen mit je einem Geleise. Der
zweite Stollen, der beim Bau, wie wir gesehen, der Luftzufuhr, dann auch
dem Arbeiterverkehr und dem Heranschaffen der Lasten biente, soll erst
später für den Betrieb ausgebaut werden. Einstweilen wird nur ein Stollen
benutzt, durch den die Züge mit elektrischer Kraft fahren. Von Vrig (686 m
über dem Meere) steigt der Tunnel bis zum Scheitelpunkt, der auf etwa
700 m Höhe, ziemlich genau unter der Grenzscheide zwischen der Schweiz
und Italien liegt. Denkt euch, daß an diesem Punkt die gewaltige Last
des über 2000 m hohen Gebirges über dem Tunnel lagert. Nach 500 m
horizontalen Laufs senkt sich die Bahn bis zum Austritt bei Iselle (634 m).
Die südöstlich laufende Richtung des Tunnels ist im wesentlichen grad-
linig; seine Steigungen sind, wie ihr euch selbst ausrechnen könnt, ver-
hältnismäßig gering. Daher man auch mit großer Geschwindigkeit hin-
durchfahren kann. Ich möchte euch wohl wünschen, ihr säßet in einen;
solchen Zuge: der Berg gähnt euch entgegen, sein schwarzer Mund ver-
schlingt euch, durch 20 Kilometer Bergesnacht fliegt der hellerleuchtete Zug,
und über euch türmt sich immer gewaltiger die Masse des Gebirges. Könnte
sie auf euch herabstürzen? Doch nein! Da ist alles wohl gefügt und be-
rechnet; die Fahrt so sicher wie über der Erde. Aber so gruselig interessant
sie auch sein mag, man begrüßt ihr Ende und freut sich des Augenblicks,
da der Berg uns wieder in die Freiheit entläßt.
Ich könnte euch von diesem berühmten Bauwerk noch manches er-
zählen, doch fehlt hier der Raum dazu. Nur eins möchte ich noch er-
wähnen : Es waren neben vielen andern tüchtigen Männern in erster Reihe
deutsche, deutsch-österreichische und deutsch-schweizerische Ingenieure, die
das Werk erdachten und leiteten. Deutsches Wissen, deutsche Gründ-
lichkeit, deutscher Fleiß wieder einmal an erster Stelle in der Welt —
nun, wie wär's? Wollt ihr einmal Ähnliches leisten?
Oswald Körte.
212. Die Pferde- und Rinderherden der ungarischen Pußta.
(Gekürzt.)
1. Der Pußta verdankt der Magyar seinen unvergleichlichen Viehstand,
voll dem man sich bei uns schwer eine Vorstellung machen kann, sowohl was
Sncdersächsisches Lesebuch für Mittelschulen. Teil Ii. 24
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
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Vor begriffe und
gen; bei m wird ein Winkel von 10° angetragen und die Linie m„ gezogen;
es wird dieses Verfahren bei einer Zunahme des Winkels von 5°, so lange
fortgesetzt, bis man ans den Winkel von 45° also bis t gekommen ist. Oberhalb
dieser Coustrnction wird das Rechteck wxyz, dessen Breite übrigens ganz beliebig
ist, constrnirt und auf solches die Eintheilung mittelst gestrichelter Linien über-
tragen. Die hiedurch erhaltene Eintheilung des Rechtecks wird hierauf nach
Vorschrift des bereits mitgetheilten Mischungsverhältnisses und der demselben
entsprechenden Schraffirungen ausgefüllt, wodurch die Böschungsscala vollendet ist.
Will man alsdann einen Berg ausschraffiren, so nimmt nian diese Böschungsscala,
vergleicht den Abstand je zwei zunächst liegender Horizontalen mit der Böschnngs-
scala und füllt deren Abstand mit einer Schraffirnng ans, die der Böschnngsscala
entspricht. Das Schraffiren beginnt zunächst bei der Kuppe des Berges und geht,
nachdem die der Kuppe zunächst liegende Horizontale durchaus schraffirt ist,
auf die folgende über. Dieses Verfahren wird so lange wiederholt, bis der ganze
Berg schraffirt ist. Sämmtliche Schraffirstriche müssen aus den Horizontalen senkrecht
stehen. Zur Erleichterung dieser Arbeit kann sich der Anfänger Bleilinien, von
der Kuppe ausgehend, durch den Grundriß des Berges legen, damit die Schraffir-
striche ihre richtige Stellung erhalten.
Die Fig. 21 bis 24 sind mit Rücksicht auf die Bergscala Fig. 20 angefertigt
und können zu fernerer Uebung im Ausschraffiren dienen.
§. 10. Don der Luft auf den Berghohen.
swährend die Schüler im Bergzeichnen sich üben und mit Aufgaben dieser Art
beschäftigt sind, ist mit ihnen Folgendes zu besprechen, was sich auf Gebirgsnatnr,
besonders auf Luft, Klima und Pflanzenwnchs bezieht, und nichts zu zeichnen gibt.s
Der Gebirge in einzelnen Gruppen, oder in Ketten und mannig-
facher Verzweigllng gibt es im deutschen Vaterland viele. Sie sind
dem Boderl zur Zierde, dem Menschen zum Nutzen und Vergnügeil.
Reizlos und ermüdend für das Auge ist eine Haidefläche, erfreulicher
eine frucht-, körn- und baumreiche Ebene; mannichfaltiger und des-
halb noch reizender anzuschauen ist ein Land, wo nicht blos Felder,
Gärten, Wiesen und Wälder, sondern auch kleine Ebenen, Hügel,
Niederungen und Berge abwechseln, verschönt durch rieselnde Bäche und
strömende Wasser. Vielfacher sind auch vie Erzeugnisse eines solchen
Bodens. Gebirgländer sind reicher all Waldungen und Steinakten;
auch liefern sie Metalle und Kohlen, um sie zu schmelzen. Der dortige
Bewohner athmet gesundere Luft, als der der Ebene, und fühlt sich desto
rüstiger und stärker. Der Reisende merkt dies bald, wenn er einige
Zeit in Berggegenden gewandert ist. Bald stcigenv, bald abwärts gehend,
ermüdet der Fuß weniger, als in der gleichmäßigen Bewegung auf der
Ebene. Tausend oder einige 1000 Fuß über der niederen Fläche er-
haben, fühlt er, daß seine Brust leichter athmet. Nach langem Steigen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]