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1. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

2. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 46

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 46 — Luftdruck und Winde. Ter Druck der Luft auf einen bestimmten Ort der Erdober- fläche ist in erster Linie abhängig von seiner Höhenlage (vgl. S. 43). Will man darum den Luftdruck, der an zwei verschiedenen Orten herrscht, miteinander vergleichen, so muß man den durch das Baro- meter^ gemessenen Druck aus den Meeresspiegel zurückführen. Verbindet man die Punkte gleichen (ans den Meeresspiegel zurückgeführten) Luftdrucks miteinander, fo erhält man die Isobaren. Ein Blick auf eine Karte der mittleren Jahresisobaren zeigt drei große Gebiete niedrigen Luftdruckes, eines um den Äquator und zwei in der Nähe der Pole. Der mittlere Luftdruck am Äquator beträgt 760 mm, nach N. und S. steigt er bis ungefähr 30° n. und s. Br. aus 765 mm; darauf nimmt er wieder mit zunehmender Breite ab, bis er in 60—70° n. Br. 754 mm erreicht, worauf er in noch höheren 2 Breiten wieder zunimmt. Die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche bringt nämlich in der die Erde umgebenden Luft- hülle, der Atmosphäre, unausgesetzt eine Störung der Gleichgewichts- läge hervor. In den Äquatorialgegenden werden infolge der starken Erwärmung der unteren Luftschichten diese mehr gelockert und aus- gedehnt als in höheren Breiten und üben einen erhöhten Druck auf die oberen Luftmassen aus, welcher sie nötigt, nach den beiden Polen hin abzufließen, während ein zweiter Luftstrom von den Polen nach dem Äquator hin zieht. Der obere, der Äquatorialstrom, wird bei abnehmender Breite des Abstandes zwischen zwei Meridianen auf einen kleineren Raum zusammengedrängt und niedergedrückt; so er- reicht er etwa unter 30° n. und s. Br. zu einem Teile die Erd- obersläche, und es entsteht hier eine Zone größeren Luftdruckes, von welcher ein Zurückströmen der der Erdoberfläche benachbarten Luft- schichten nach den luftverdünnten Räumen am Äquator stattfindet. Beide Ströme werden durch die Drehung der Erde abgelenkt, der obere auf der n.-en Halbkugel nach No. und erscheint als Sw.-Wind, der untere nach Sw. und erscheint als No.-Wind. Da die Segel- schiffe den letzteren hauptsächlich zur Überfahrt nach Brasilien be- nutzten, so wurde er der Passat ^ genannt, während der äquatoriale (obere) Strom den Namen Anti-(Gegen-)Passat führt. Auf der s.-en Halbkugel weht der Passat von So. nach Nw., der Antipassat ebenfalls in entgegengesetzter Richtung. Die Zone zu beiden Seiten des Äquators, welche hauptsächlich nur einen aufsteigenden Luststrom aufweist, ist die Zone der Kalmen^. Auch die Gebiete des er- höhten Luftdrucks an der Polargrenze der Passate zeichnen sich durch Windstille aus. Man bezeichnet sie als die Kalmen der Wendekreise, auch wohl als „Roßbreiten", da früher die nach Westindien mit einer Deckladung von Pferden bestimmten Schiffe in dieser Region 1 baros — Schwere. 2 „Höher" nennt man einen Breitengrad in größerer Entfernung vom Äquator. 3 passata — Überfahrt. 4 calme <frz>) — ruhig, still.

3. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 49

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
49 — Stoßwelle, die nicht nur die nahen Küsten von Sumatra und Java bis 40 m hoch überschwemmte, sondern an allen Küsten des Indischen Ozeans, ja auch im Atlantischen Ozean bemerkt wurde. In Binnenseen und abgeschlossenen Meeresbuchten kommen oft plötzliche Anschwellungen des Wassers an dem einen Ufer vor, während es an dem entgegengesetzten User fällt; sie werden stehende Wellen genannt (Seiches am Genfer See, Seebär, von Bare = Woge, in der Ostsee); sie entstehen durch rasche Veränderung des Luftdrucks und plötzliche, heftige Windstöße. Die Gezeiten, Ebbe und Flut, sind die Bezeichnungen für das zweimalige regelmäßige Steigen und Fallen des Meeresspiegels an den ozeanischen Küsten innerhalb eines Mondtages von 24 Std. 50 Min., und wie die Kulmination des Mondes von Tag zu Tag hinter der Sonne zurückbleibt, so treten auch Flut und Ebbe an den folgenden Tagen immer später ein. Dies führte darauf, daß. der Mond die Hauptursache der Gezeiten sein müsse. Nach dem Newtonschen Gesetz der Gravitation ziehen sich alle Körper gegenseitig an; es wird also nicht nur der Mond von der Erde, sondern auch die Erde vom Monde angezogen, und es wird sich der Erdkörper um eine kleine Strecke dem Monde zu bewegen. Am stärksten wird die bewegliche Wasserhülle dem Monde zustreben, und aus der festen Erdrinde einen Wafferberg bilden. Da nun die Anziehungskraft abnimmt, wie die Quadrate /sw der Entfernung zunehmen, so wird Punkt e schwächer ° angezogen werden als c und Punkt c wieder schwächer als Punkt d. Es muß also das Wasser in Punkt d zurückbleiben und an der sesten Erdrinde abfließen, also auch hier einen Wasserberg bilden. Bei den Punkten a und b muß Niedrigwasser (Ebbe), bei e und d Hochwasser (Flut) sein. Infolge der Reibung der Wasserteilchen aneinander und am Meeresboden, der mannigfachen Bodengestaltung der Küsten usw. sindet das Hochwasser nicht, wie man nach dem Voran- gegangenen glauben sollte, in den Kulminations- Ns-14- Momenten statt, sondern einige Zeit später. Auch tritt für alle Orte auf demselben Meridian die Flut nicht zu der- selben Zeit ein, so daß jeder Ort seine durch die Gestalt des Meeres- bodeus, die Küstengliederung, die Meeresströmungen usw. bedingte besondere Flutzeit hat. Den Unterschied zwischen der Kulmination des Mondes und dem Eintritt der Flut nennt man Hasen zeit. Außer dem Monde erregt auch die Sonne Flutberge in dem Meer der Erde, die aber wegen der großen Entfernung viel kleiner ausfallen. Zur Zeit des Voll- und Neumondes fallen Sonnen- und Mondfluten zusammen und erhöhen sich gegenseitig; das ist die Springflut. Beim ersten und letzten Viertel heben sich ihre Wirkungen zum Teil auf; das ist die Taube Flut (fälschlich Nipp- Mulle. Erdkunde I. 4 nw

4. Schulgeographie - S. 48

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 I. vorläufiges aus der allgemeinen Crdkunde. so die arktischen aus dem Nördlichen, die antarktischen aus dem Süd- lichen Eismeer, führen dagegen kaltes grünliches Wasser, dessen Salz- gehalt infolge der Schneeschmelzwässer und der abtauenden Süßwasser- eismassen gering ist. Sie bringen oft mich Massen von Eis in die niederen Breiten. § 5. Gebirge und Formationen. Landhöhe. Das Land, auch das flachste, überragt (nach Z 4) den Meeresboden gewaltig, den Meeresspiegel meist nur wenig. Könnte man z. B. Europas Oberfläche durch Abtragen seiner Höhen in die Niederungen wagerecht machen, so würde die so hergestellte Oberfläche nur um 300 m den Seespiegel an Höhe übertreffen; und die ganze Gebirgsmafse der Alpen würde davon nur eine Schicht von 27 m Dicke ausmachen. Gliederung der Selbst die höchsten Gebirge sind nur Runzelungen der Außenseite gebirge ^ Erdkörpers zu nennen, welche die Glätte seiner Kugeloberfläche noch weniger beeinträchtigen als die Mondgebirge die des Mondes. Die häufigste Art vou Gebirgen sind die Kamm- oder Kettengebirge. In ihrer Kammlinie unterscheidet man Gipfel und als Einsenkungen zwischen ihnen Sättel; diese werden auch Pässe genannt, wenn sie zum Über- gang von einer Gebirgsseite nach der andern zu benutzen sind. Die mittlere Höhe sowohl der Gipfel als der Pässe (Sättel) findet man, wenn man die Summen der Einzelhöhen durch deren Anzahl dividiert, desgleichen die mittlere Kammhöhe dnrch Addition der mittleren Gipfel- höhe znr mittleren Paßhöhe und Division durch 2. Die Blasse des Erdbodens uuter einem Gebirge zwischen seiner Fnß- ebene (a b in der folgenden Figur) und dem ins Festland hinein fort- gesetzt gedachten Meeresspiegel (c d) heißt sein Sockel. a. 1) rnm - ~~i- Sööm 6u0mläjomsoomim,nimn'i2ggm12üqtn 10ffn3<)0m 6(lü'"80(lr" d Diese Figur stellt den Längsdurchschnitt durch ein Kettengebirge dar. Hier ist die mittlere Gipfelhöhe: 800 4- 1000 + 1100 + 1200 + 1200 + 900 + 800 _ 7000 _ 1 nnn m. 7 7 die mittlere Paßhöhe: 600 +800 + 1000 -f 1100 + 700 + 600 _ 4800 _ ^ m . —6 6 folglich die mittlere Kammhöhe: 1000 + 800 Qnn -1----- 900 m.

5. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 40

1877 - Halle : Schmidt
40 Ebbe und Klutli. Aus dem Vorstehenden folgt, dass diese Erscheinung iu unverkennbarem Zusammenhange mit den Mondphasen und zum Theil auch mit der Stellung der Eide zur Sonne steht. Wir können hieraus schliessen, dass sie keinen anderen Grund hat als die Anziehung der genannten Himmelskörper, wobei jedoch der Mond wegen seiner Nähe eine vorwiegende Wirkung aus-iibe'n muss. Fig. 7. Es sei M der Mond und abde die Erde, welche wir uns der Einfachheit wegen M ganz mit Wasser bedeckt denken wollen. Die Anziehung, welche M aut die Erde ausübt, wird in dem Punkte b stärker sein als in c, und hier wieder bedeutender als in dem gegenüberliegenden Punkte a. Das Wasser muss nun in Folge dieser Anziehung und vermöge der Beweglichkeit seiner Theilchen von allen Seiten her einen Antrieb zur Bewegung nach dem Punkte b hin erlangen und hier eine Fluthwelle erzeugen. Aber auch aut der entgegengesetzten Seite a wird, eben weil hier die Anziehung geringer als in c ist, eine Entfernung des Wassers von diesem Punkte, also eine Erhebung desselben in a stattfinden. Dort entsteht eine Zenith-, hier eine Nadir fluth. Gleichzeitig muss aber in den Punkten e und d ein Sinken des Wassers, d. h. Ebbe eintreten. Wegen der Dotation der Erde von W. nach 0. werden aber die letzterwähnten Punkte nach einer gewissen Zeit nahe in dieselbe Stellung zum Monde kommen, die vorher a und b einnahmen. Alsdann muss sich in diesen Ebbe, in jenen Fluth zeigen. Auf ähnliche Weise wirkt die Sonne, nur, wegen ihrer weit grösseren Entfernung, schwächer und weniger ungleich auf diametral gegenüber liegende Punkte der Erde. Je nach ihrer Stellung zur Erde werden die beiden Himmelskörper zusammen oder wider einander wirken. Das Erste geschieht zur Zeit des Neumonds, wo Sonne und Mond auf derselben Seite der Erde sich befinden und durch vereinigte Anziehung (in derselben Bichtung) die Zenithfluth verstärken; dann aber auch zur Zeit des Vollmondes, wo Sonne und Mond sich diametral gegenüberstehen. Di diesem Falle verstärkt die Sonne die Nadirlluth. Zur Zeit

6. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 43

1877 - Halle : Schmidt
Strömungen. Küstenstrom, der das kältere Wasser der höheren südlichen Breiten an die Küsten von Peru und Chili bringt. Die Meeresströmungen haben verschiedene Ursachen, die bei manchen theiiweise Zusammenwirken. In den Aequatorial-gegenden wird das Meerwasser in Fojge der starken Erwärmung beträchtlich ausgedehnt und eine grosse Menge desselben in Dampf umgewandelt, so dass Wasser von höheren Breiten herbeiströmen muss, um jenen Verlust zu ersetzen. Die von den höheren Breiten nach dem Aequator hin fortschreitenden Wasser-theilchen kommen nun immer fort zu Parallelkreisen, deren Punkte eine grössere Botaiionsgeschwindigkeit von W. nach 0. haben, als die Wasserlheilchen selbst, daher diese immer mehr in der Richtung von W. nach 0. Zurückbleiben, und deshalb in der entgegengesetzten Richtung sich zu bewegen scheinen. Eine ganz analoge Ablenkung werden Wasserlheilchen erfahren, die aus der Tiele vertikal aufsteigen, indem sie aul ihrem Wege nach der Oberfläche allmählig in Schichten von grösserer Rotationsgeschwindigkeit eintreten. So geschieht es nun,_/dass die Strömung aul der nördlichen Hemisphäre zunächst eine nordöstliche, auf der südlichen hingegen eine südöstliche Richtung gewinnt, die je näher dem Aequalor immer mehr in die östliche übergeht. Da nun die unteren Passatwinde auf beiden Seiten des Aequators sich in gleicher Richtung bewegen, so werden dieselben die Rewegung des Wassers von 0. nach W. begünstigen. Dazu kommt noch ein fördernder Eintluss durch Ebbe und Fluth, indem vermöge der Anziehung von Seiten des Mondes und der Sonne das Wasser des offenen Meeres eine Tendenz zur Bewegung in der Richtung von 0. nach W. erhält. Solchergestalt entsteht in den Aequatorialgegenden des Meeres die grosse östliche oder in Bezug auf die Weltgegend , wohin das Wasser sich bewegt, die grosse wes11ich e Strömung, die, wie bereits angedeutet, verschiedene andere Ströme bedingt. Ausserdem ist im Hinblick auf die primäre Verursachung der Meeresströmungen noch zu beachten, dass in den polwärts gelegenen Meerestheilen das an der Oberfläche erkaltete und in die Tiefe gesunkene Wasser seitlich nach wärmeren Meerestheilen abfliessen muss. Dieses kältere und dichtere Wasser der Polarmeere wird auf seinem Wege nach dem Aequator hin allmählig die von der Axendrehung der Frde bedingte Aenderung der Bewegungs-

7. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 26

1877 - Halle : Schmidt
26 Geschwindigkeit des strömenden Wassers nie + n't'c1 4- n“tac“ 4-... nt + n‘t' 4- n“t“ + ... Scliiirbare Flüsse haben bei massiger Strömung eine mittlere Geschwindigkeit von 2—4' in 1", bei schneller Strömung aber eine solche von 4—10' in derselben Zeiteinheit. Zur Bestimmung der Geschwindigkeit des strömenden Wassers gebraucht man sog. Rheometer oder Strommesser. Die Pitot’sche Röhre besteht aus zwei Schenkeln, welche rechtwinklig zu einander gestellt sind. Das in den horizontalen Schenkel einströmende Wasser steigt im vertikalen Schenkel auf. so dass sich aus der Höhe der gehobenen Wassersäule die Geschwindigkeit ermitteln lässt. Der Strom quad rant zeigt sie durch den Winkel an, den ein vom Strome fortgezogenes Pendel mit der Vertikalen bildet; der hydrometrische Flügel von Woltmann durch die Anzahl der Umdrehungen, Welche 4 an einer Axe befestigte Flügel durch den Stoss des Wassers in einer gegebenen Zeit machen. Indessen erfährt man den numerischen Werth der Geschwindigkeit nicht sofort aus den Angaben solcher Instrumente, sondern erst auf dem Wege einer allerdings nicht complicirten Rechnung. Beachtet man zwei verschiedene Querprofile eines Stromes bei gleich starkem Gefälle, so lliessen durch diese Profile in derzeit t resp. die Wassermassen Fct und F‘ct‘, wenn F, F' die Inhalte beider Profile und c, c' die mittleren Geschwindigkeiten des Wassers in denselben bezeichnen. Es muss aber, falls der Muss oder Strom sich im Beharrungszustande befindet, durch alle Profile in gleicher Zeit gleich viel Wasser lliessen. Daher Fct = F‘c‘t und F: F‘ = c‘ ■ c. Da die mittlere Geschwindigkeit eines Stromes in verschiedenen Querprofilen, bei gleich starkem Gefälle, im umgekehrten Verhältnis» mit dem Inhalte des Stromprofils steht, so muss die Geschwindigkeit zunehmen, wenn das Strombett sich verengt, dagegen bedeutend abnehmen, wenn der Strom grössere Seebecken durchfliesst. Durch eine starke Verengerung des Strombetts bei starkem Gefälle entstehen die sog. Strom-schnellen. die namentlich da von Bedeutung sind, wo das Wasser zwischen Felsen zusammengedrängt wird. Es gehören hierher die Stromschnellen des Connecticut und Amazonenstromes. Die grösste Geschwindigkeit erreicht der Strom in Wasserfällen, weil hier das Maximum des Gefälles ein!rill. Dabei kann der Fall Vorkommen, dass das Nasser bei stark zurücktretendem Felsen diesen gar nicht berührt. Es ist dann

8. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 6

1877 - Halle : Schmidt
(3 Meeresspiegel. Das Verhältnfss des Landes zum Meere ist ungefähr wie 1 : 3. Von den beiden Erdhälfien, welche durch den Meridian von Ferro gebildet werden, enthält die östliche das meiste Land und zwar etwa in der Art, dass aut dieselbe f, auf die westliche \ kommen. Nahe dasselbe Verhältniss besieht zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre. Legt man aber nach Ritter einen grösslen Kreis um die Erde, der durch die Westküste Peru’s und durch die Halbinsel Malacca längs der Südgrenze Asiens geht, so zerfällt die Erdkugel in eine nordöstliche und südwestliche Hemisi ' “ e, von denen die erstere fast alles Land, die letztere, ausser Australien, nur Wasser enthält. 3. Meeresspiegel. Insofern die verschiedenen Theile des Oceans unter sich Zusammenhängen oder mit einander communiciren, sollten ihre Oberflächen nach hydrostatischen Gesetzen einander entsprechen oder alle mit einer krummen Fläche zusammenfallen, die man sich rings um die Erde gezogen denken kann. Diese Fläche, welche eine sphäroidische Krümmung besitzt, nennt man den Meeresspiegel oder das allgemeine Niveau des Meeres. Der Meeresspiegel kann wegen der Centrifugalkiaft, die am Aequator ihren grüssten Werth hat und nach den Polen hin regelmässig bis zu Null abnimmt, nicht überall gleich weit vom Mittelpunkte der Erde entfernt sein. Das Aequatorialmeer wird weiter von dem bezeichneten Mittelpunkte abstehen als die Polarmeere. Nach G. Bischof*) ist das durch die Rotalious-geschwindigkeiten gehobene Meer am Aequator 33mal so hoch als in 80° Breite. Die Gestalt der Oberfläche des Weltmeeres hat man, wenn man sie lediglich in ihrer Abhängigkeit von den Gegenwirkungen der Centrifugal- und Schwerkraft auflasst, als eine ellipsoidische anzusehen. Die Erhabenheiten und Vertiefungen des festen Theils der Erdoberfläche werden nun auf das Niveau des Meeres bezogen. So ist die Höhe eines Berges in Bezug auf den Meeresspiegel die absolute Höhe desselben. Man denke sich zwei Linien *) Die Gestalt der Knie und der Meeresoberfläche und die Erosion des Meeresbodens. 1867. ^

9. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 7

1877 - Halle : Schmidt
Meeresspiegel. 7 gezogen, die eine von dem Mittelpunkte der Erde bis zum Gipiel des Berges, die andere aber bis zum Meeresniveau, und zwar in derselben geographischen Breite mit dem Berg. Alsdann ist die Differenz dieser beiden Linien gleich der absoluten Höhe des Berges. Man unterscheidet davon die relative Höhe desselben, welche nichts anderes ist als die senkrechte Entfernung seines Gipfels von seinem Fusse. Indessen stimmt die Meeresoberfläche nicht genau mit der Oberfläche eines Rotations-Ellipsoids überein. Abweichungen werden herbeigeführt durch die Anziehung der Festländer auf die Wassermasse der umgebenden Meere. Diese Abweichungen sind verschieden je nach dem Belief, der Ausdehnung und der Dichte des Festlandes, wie auch nach der Meerestiefe. Demzufolge wird das Meeresniveau an den Küsten der Continente mehr oder weniger an§teigen. Daraus ergibt sich denn weiter, dass die durch directe, trigonometrische oder barometrische Nivellements ermittelten Seehöhen nicht als die wahren vertikalen Abstände der gemessenen Punkte von der Oberfläche jenes Sphäroids, dem die wahre Meeresoberfläche angehört, betrachtet werden können, da man eben alle Höhen auf ein unregelmässig gestörtes und sogar veränderliches Niveau bezieht. Das Meeres-nive.ui an den Küsten wird auch durch Hebungen und Senkungen des festen Landes verändert*). Man kann die Höhe eines Berges durch trigonometrisches Aus-niessen, oder auch, wenn derselbe zugänglich ist, weniger genau aher bequemer nudelst des Barometers oder des Thermometers bestimmen. Bei Anwendung des Barometers beobachtet man den Luftdruck am Meeresspiegel oder am Fusse und gleichzeitig am Gipfel des Berges. Bezeichnet man nun durch b und bj die Barometerstände zweier Orte, deren Höhenunterschied H ermittelt werden soll, durch t und l‘ die an beiden Orlen herrschenden Lufttemperaturen, so hat man nach dem Gesetze der Abnahme des Luftdruckes mit wachsender Höhe und mit Berücksichtigung des Mariottc’schen Gesetzes Ii = C (log b — log b') (1 -f- az) Par. Fuss, wo C eine Consiante, a — 0,003665 der Ausdehnungs-coefficient der Luit für eine Temperaturveränderung von 1° G. und t = —-—; ist. *) Vglch. J. Hann in Wochenschrift für Astronomie, Meteorologie und Geographie Nr. 28 ff. 187(5; Ueber gewisse beträchtliche Unregelmässigkeiten des Meeres-Niveaus.

10. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 39

1877 - Halle : Schmidt
Wellenbewegung. — Ebbe und Fluth. 39 Bei sehr heltigeiri Winde kann durch den Druck der Luft gegen das Wasser die Erhebung der Wellenberge gehindert werden. Lässt dann aber der Sturm plötzlich nach, so schlägt das Meer nun grössere Wellen als vorher, — eine Erscheinung, die unter dem Namen der hohlen See bekannt ist. Ueber-haupt aber dauert die Wellenbewegung noch eine Zeit lang fort, nachdem der Wind sich bereits gelegt hat. b. Ebbe und, Fluth. Hierunter versteht man allgemein ein periodisches Sinken und Steigen unter und über die Normaloberfläche des Meeres, in der Art, dass in der offenen See das Wasser von Osten her anschwillt und nach Westen hin wieder abfliesst. An den Küsten tliesst das Wasser während der Fluth denselben allmählig zu, bei der Ebbe dagegen von ihnen hinweg. Den Wechsel von Ebbe und Fluth nennt man auch die Gezeiten. Diese Erscheinungen zeigen drei regelmässige Veränderungen, welche durch die tägliche und jährliche Bewegung der Erde und durch die Bewegung des Mondes um die Erde bedingt sind. In 24 Stunden und 50 Minuten oder vielmehr zwischen zwei nächsten Culminationen des Mondes wechseln Ebbe und Fluth zweimal, so dass von einer Ebbe und Fluth bis zur nächsten 12 Stunden 22 Min. und 30 Secunden vergehen. Jeden Tag treten Ebbe und Fluth 49^ Min. später ein, und kehren erst nach 29 Tagen 12 Stunden 44 Minuten wieder auf die Zeit ihres ersten Anfanges zurück. — Die absolute Höhe und Tiefe der Fluth und Ebbe ist am grössten lf Tage nach dem Neu- und Vollmonde, am kleinsten etwa eben so lange nach dem ersten und letzten Viertel (Spring- und Nippfluth). Je näher der Mond der Erde, desto höher die Fluth, desto tiefer aber auch die Ebbe. Um die Zeit der Nachtgleichen ist die Springfluth in den Syzygien (Neu- und Vollmond) viel stärker als sonst. Das Umgekehrte findet zur Zeit der Sonnenwenden statt. Auch ist sie in den Wintermonaten des Morgens stärker als des Abends, während es sich im Sommer umgekehrt verhält. Die grössten Finthen kommen vor, wenn zur Zeit der Nachtgleiche ein Neuoder Vollmond mit der Erdnähe des Mondes und der Sonne zusammentriflt.
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