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1. Teil 2 - S. 145

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
1 § 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen._145 § 65. Die Gesteinsarten der Erde. Formationen. Diejenigen Gesteine, welche die ältesten uns bekannten Bestand- teile der Erdkruste sind, nennen wir Urgesteine (Gneis, Glimmer- schiefer usw.). Sie haben, wenn sie aus glühendflüssigen Massen er- starrt sind, kristallinische Form (Granit, Syenit). Diese Gesteine bilden gewissermaßen den Grundstock der Erdrinde. Über ihnen haben sich durch Zersetzungen der festen Gesteine und durch Ablagerungen aus dem Wasser die Sedimentgesteine als jüngere Schichten gebildet, zu ihnen gehören Kreide, Sandstein, Steinsalz und als Verwitterungsprodukte Sand, Mergel, Ton. In- folge der vielfachen Verschiebungen und Veränderungen der Erdrinde sind jedoch diese Schichtungen selten in der Reihenfolge übereinander- liegend zu finden, wie sie einst entstanden sind. Vielmehr sind durch Schollenbildung. Spaltungen, Faltungen und Verwerfungen die ein- zelnen Schichten häufig gegeneinander verschoben, ja völlig umgekehrt. In den Gebirgen tritt oft das Urgebirge der Erde nackt zutage. Außerdem sind die Schichtungen des Ur- und Sedimentgesteins häufig durch spätere Ausbrüche des glühendflüssigen Erdinneren wieder durch- Krochen und überdeckt; zu den aus solchen jüngeren Ausbrüchen ent- standenen Eruptivgesteinen gehört der Basalt. Es ist klar, daß Überreste des Pflanzen- und Tierreichs der Erde sich nur in den Sedimentgesteinen finden können. Solche Über- reste nennt man Fossilien (fossa = Graben, fossil = aus der Erde gegraben). Nur auf Grund der in den einzelnen Schichten gefundenen Fossilien läßt sich ein sicherer Schluß aus das geologische Alter einer bestimmten Formation der Erde ziehen. (Paläontologiedie Lehre von der Entwicklungsgeschichte der Erde auf Grund derjenigen ihrer pflanzlichen und tierischen Bewohner.) Man unterscheidet folgende Hauptformationen der Erde, die je nach Jahrmillionen anzunehmen sind: I. Die Urzeit, Urgebirge, keine Spuren von lebenden Orga- nismen. Il Die Primärzeit, das Altertum der Erde. Vorkommen der als Steinkohlenlager erhaltenen Pflanzenwelt der Farne, Kalamiten, Lepidodendren. Niedere Seetiere. Daniel, Leitfaden. Ausg. f. Mädchensch. Ii. Teil. 10

2. Teil 2 - S. 153

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 71. Das Lustmeer. 153 Flutwelle in die Trichtermündung des Flusses von verheerender Wirkung sein kann (Amazonenstrom). Die Wellenbewegung, die dritte Bewegung des Meeres, hat ihre Ursache in der Reibung des Windes auf der Wasserfläche. Die Bewegung der Wellen teilt sich bis in die 350 fache Tiefe der Wellen- höhe mit. Wellenhöhen von 8 (Nordsee), 10 und über 12 m (Atlantischer Ozean) sind gemessen worden, durchschnittlich wird man Wellenhöhen von 4—7 m annehmen dürfen und ihre Länge von Wellenberg bis Wellental auf das zehnfache der Höhe. Steilere und höhere Wellen entstehen nur an den Küsten als Brandung. Das Meeresniveau (für uns dasjenige der Nord- und Ostsee) wird überall den Höhenmessungen auf dem Lande zugrunde gelegt (absolute Höhe). Das Meeresleuchten entsteht durch das Phosphoreszieren mikro- skopisch kleiner Seetiere. § 71- Das Luftmeer. Das unsere Erdkugel umgebende Luftmeer, die Atmosphäre, ist ein Teil der Erde, so daß wir eigentlich nicht auf, sondern in der Erde wohnen. Die Lust ist ein Gemenge von Ys Sauerstoff und 4/s Stick- stoff, zuzüglich geringer Mengen von Kohlensäure, Wasserdampf und anderen Bestandteilen, Gasen, Staub, Bakterien. Die Höhe des Luftmeeres, das nach der Peripherie hin immer dünner wird, nimmt man auf etwa 80 km an, jedoch schließt man aus dem Aufleuchten der in den Bereich der Atmosphäre gelangenden Meteore, daß sie in äußerst verdünntem Zustande noch in 150 km Höhe vorhanden sein muß. Die Erwärmung der Lust erfolgt von der durch die Sonne er- wärmten Erde aus. Die Abnahme der Temperatur in großen Höhen erklärt sich hieraus und aus der zunehmenden Verdünnung der Lust. Bewegungen des Luftmeeres. Wie bei den Meeren, so finden auch im Luftmeer infolge ungleicher Erwärmung Ausgleichsbestrebungen statt. Die kalte, schwerere Luft der Pole strömt, sich allmählich er- wärmend, dem Äquator zu. Hier erheben sich die erwärmten, verdünnten und daher leichteren Luftmassen und strömen in höheren Regionen, sich allmählich abkühlend, den Polen zu. Zwischen beiden Strömungen findet in den mittleren Breiten ein vielfacher Ausgleich statt. Auch wirken hier mancherlei örtliche Verhältnisse auf sie ein.

3. Teil 2 - S. 144

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
144 § 64. Die Entstehung der Erde. Iv. Physische Geographie. 8 64. Tie Entstehung der Erde. Die Wissenschaft der Geologie belehrt uns über die Vorgeschichte unseres Erdkörpers. Nach ihr ist die Erde einst ein glühendflüssiger Körper gewesen, der bei allmählicher Erkaltung zunächst an der Ober- fläche erstarrte, eine Kruste bildete, die im Verlaufe ungeheurer Zeit- räume allmählich stärker und von neuen Ausbruchmassen überlagert wurde, aber auch heute noch in ihrem Innern glühendflüssige Massen birgt. Gründe für die Annahme sind: 1. die Abplattung der Erde an den Polen; 2. die vulkanischen Erscheinungen; 3. die Tatsache der Temperaturzunahme nach dem Erdinnern bei je 80 m um 10 C. (Geo- thermische Tiefenstufe,) Die heute die Erde bedeckenden Wassermassen waren anfänglich in der die Erde umgebenden Gasmasse nur als Wasserdampf vorhanden, der schließlich bei zunehmender Abkühlung aus der Oberfläche als Wasser niederschlug und die Erde völlig bedeckte. Mit der Zunahme der Abkühlung und der beginnenden Zusammen- ziehung im Innern traten Runzelungen der Erdrinde ein, es entstanden gewaltige Senkungen und denen gegenüber an anderen Stellen Er- Hebungen, in ersteren sammelte sich das Wasser, und so bildeten sich die Meere und Kontinente. Mit der zunehmenden Abkühlung entstanden aber auch Faltungen und Schollenbildungen der Erdrinde, gewaltige Schichtenverschiebungen und Verwerfungen, Durchbrüche glühendflüssiger Massen aus dem Erdinnern erfolgten und türmten ihre allmählich erstarrenden Auswürfe zum Himmel. So entstanden die Gebirge, die Hoch- und Tiefländer der Erde. Von den hohen Gebirgen aber spülten furchtbare Niederschläge die vermorschten Gesteinsmassen herab, Gletscher und Lawinenstürze trugen ihr Material zu Tal und bildeten neue Schichten. Senkungen wurden ausgefüllt, Erhebungen abgetragen, und dabei wirkte ununterbrochen die Bewegung des Erdinneren weiter, so daß beständig die Grenzen der Meere und Kontinente, des Festen und Flüssigen sich verschoben. Bis auf den heutigen Tag setzen sich diese Bewegungen fort, ändert sich das Antlitz unseres Planeten.

4. Teil 2 - S. 146

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
146 § 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben. Iii. Die Sekundärzeit, das Mittelalter der Erde, die Trias- (Muschelkalk, Buntsandstein), Jura- und Kreideformation. Er- scheinen gewaltiger Amphibien (Ichthyosaurus), Übergang zu den Vögeln: Archaeopterix. Iv. Die Tertiärzeit, die Neuzeit der Erde. Vorkommen der Braun- kohle, des Petroleums und des Bernsteins. Gewaltige Säuge- tiere erscheinen auf dem Festlande (Palaeotherium, Dinotherium). Das Vorkommen des Menschen ist mit Sicherheit erst erwiesen in der Y. Quartär- oder Jetztzeit der Erde. Sie zerfällt in das ältere aus Schwemmgebilden entstandene Diluvium und das aus Anschwemmungen der Jetztzeit entstandene und immer weiter ent- stehende Alluvium. In den Anfang der Diluvialzeit fällt eine jedenfalls die n. Erd- Hälfte überziehende Kälteperiode, die Eiszeit, in welcher riesige Gletscher- ströme, z. B. von den Alpen und den Skandinavischen Gebirgen herab, Gesteinsmassen beförderten und damit das nordeuropäische Tiefland füllten (Findlinge, erratische Blöcke). Das Mammut, der Höhlenbär, der Niesen Hirsch traten hier als Genossen des Menschen auf. § 66. Die Erdrinde. Der Vulkanismus. Erdbeben. Die Wärme der Erde wird zum Teil von der Sonne bewirkt, zum Teil ist sie Eigenwärme. Der Einfluß der Außentemperatur der Erde macht sich im Erdinneren höchstens bis zu einer Tiefe von 20 in wahrnehmbar. Von da an wirkt lediglich die Eigenwärme, und zwar (s. § 64) mit einer Steigerung von 1° C. für die geothermifche Tiefen- stufe. Das würde freilich schon bei einer Tiefe von etwa 40 km den Schmelzpunkt des Eisens bedeuten und würde für die Erdrinde eine so geringe Stärke voraussetzen, wie etwa die Schale des Eies. Allein diese Vermutung wäre deshalb eine vorschnelle, weil der Schmelzpunkt fester Körper unter dem ungeheuren Druck sich ebenso verschieben dürfte, wie der Siedepunkt der Flüssigkeiten. Jedenfalls ergibt sich aus der Annahme mit glühendflüssigem Magma gefüllter Herde im Erdinneren die beste Erklärung der vul- kanischen Erscheinungen der Erde. Die Vulkane sind Stellen der Erdrinde, die mit dem glühend- flüssigen Inneren in Verbindung stehen. Alle tätigen Vulkane liegen auf großen Bruchlinien der Erdrinde an den Küsten der Kontinente oder

5. Für Präparandenanstalten - S. 240

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 240 — durch Bohrungen und Verkehrswege, so kann in unserer Kolonie auf ähnliche wirtschaftliche Ergebnisse gerechnet werden. 1 Längs der Bahnlinie von Swakopmund nach Windhuk wird an mehreren Stellen ausgezeichneter Marmor in umfangreichen Lagern gefunden. Reich ist die ganze Kolonie an Kupfererzen, die oft in Gemeinschaft mit Bleiglanz vorkommen, besonders in N in den Otaviminen; auch Eisenerzlager sind bekannt. Dagegen sind die gefundenen Goldspuren ganz unerheblich. Um so reicher hat sich das wüstenhafte Hinterland der Lüderitzbucht an Diamanten erwiesen. Gewöhnlich kommen 4 bis 5 Diamanten auf 1 Karat (den 5. Teil eines Gramm); doch gibt es auch ^ bis 3/4 karatige Steine2. Deutsch-Südwestafrika kann also nutzbar gemacht werden durch Viehzucht auf umfangreichen Farmen, durch Garten- und Acker- Wirtschaft in Kleinsiedelungen sowie durch seine Mineralschätze. Das Hauptverkehrsmittel ist immer noch der Ochsenwagen, der von 14 bis 20 Ochsen gezogen wird; doch stellen bereits drei Bahnlinien die Verbindung des Innern mit der Küste her. Der älteste Schienenweg ist die 400 km lange Schmalspurbahn von Swakopmund nach Windhuk. Eine zweite Eisenbahnline führt von Swakopmund nach den Otaviminen und dem landwirtschaft- lich begünstigten Teile der Kolonie, dem Bezirk von Grootsontein. Die Südbahn verbindet die Lüderitzbucht mit dem wichtigsten Straßenknoten des Südens, Keetmannshoop; vorwiegend die mili- tärische Sicherung des s-en Grenzgebietes bezweckt die Abzweigung von Seeheim nach Kalkfontein. 1912 ist die Strecke Wind- huk—keetmannshoop (Nord - Südbahn) fertig gestellt worden. Neuerdings wurden Transportversuche mit Kamelen und Kraft- wagen gemacht. Der Personenverkehr mit Deutschland wird aus- schließlich durch die Deutsche Ostafrika-Linie vermittelt, und zwar finden regelmäßig alle 3 Wochen Fahrten in beiden Richtungen statt; dem Frachtverkehr dient die Swakopmund-Linie der Hamburg-Amerika-Linie. Die Aussuhr erstreckt sich auf Vieh, Straußenfedern, Vieh- und Wildhäute, Kupfer und Diamanten. Eingeführt wurden fast alle Gegenstände des europäischen Marktes, insbesondere Ge- - tränke. Tabak, Kaffee, Zucker, Konserven, Mehl, Bekleidungsstücke. Erwerbung, Verwaltung, Orte. Deutsch-Südwestasrika ist der erste deutsche Kolonialbesitz. Den Küstenstrich von Angra Pequena und das Hinterland in einer Breite von 150 km erwarb im Jahre 1883 der Bremer Kaufmann Lüderitz. 1884 wurde das Gebiet vom Reiche in Schutz genommen und 1890 der jetzige Um- fang durch Verträge mit England und Portugal festgestellt Art der Spitze der Kolonie steht ein Landeshauptmann, der in Wind- 1 Bohrbrunnen und Stauwerke sind schon an vielen Orten vorhanden. Einer der umfangreichsten Stauiveiher, bei der Farm Mariental, vermag eine Wassermenge von 13 qkm Fläche und 40 Mill. odrv Inhalt 9,3 m hoch aufzustauen. 21910 betrug der Wert an rohen Diamanten nahe an 27 Mill. Ji.

6. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

7. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

8. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

9. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 47

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 47 — Die äußerste Hülle der Sonnenatmosphäre ist die rätselhafte Korona, die bisher nur bei totalen Sonnenfinsternissen gesehen worden ist. Sie breitet sich in mattem Glänze von der Sonne nach allen Richtungen hin strahlenförmig aus; die Strahlen sind häufig länger als der Sonnendurchmesser. Zur Zeit der Flecken- maxima breitet sich die Korona gleichmäßig nach allen Richtungen aus. Zur Zeit der Fleckenminima erstrecken sich die Koronastrahlen von den äquatorialen Teilen aus wie große Besen: von den Sonnenpolen werden sie „gegen den Äquator herabgezogen, ganz wie die Kraftlinien um die Pole eines Magneten", weshalb man annimmt, daß die jeweilige Struktur der Korona auf magnetische Kräfte der Sonne zurückzuführen ist. Das gleichförmige Licht der. „inneren Korona" wird, wie die spektroskopische Untersuchung lehrt, hauptsächlich von Wasserstoff und einem sonst unbekannten, Koronium genannten Gas ausgestrahlt. Das Licht der „äußeren Korona" ist reflektiertes Sonnenlicht, das von kleinen festen oder flüssigen Partikeln herstammt. Die strahlen- sörmige Beschaffenheit der „äußeren Korona" deutet auf eine Kraft hin, welche die kleinen Partikel vom Sonnenzentrum wegstößt. So erinnern die Koronastrahlen an die Kometenschweife, die in der Regel auch der Sonne abgekehrt sind. Die Temperatur der Sonne wird verschieden hoch angenommen; jedenfalls ist sie so groß, daß alle Elemente noch im Zustande der Dissoziation sich befinden, also eine chemische Verbindung unmöglich ist. Zöllner nimmt sie zu 13250° C an der Oberfläche, 112 0000 0 im Innern an; andere stellen niedrigere Temperaturen auf. Da- gegen ist festgestellt, daß die jährliche Wärmemenge, welche die Ober- fläche der Erde erhält, ausreichend sein würde, um eine die ganze Erdoberfläche bedeckende Eisschicht von 30,8 m Dicke zu schmelzen, und dabei beträgt diese Wärmemenge nur den 2160 millionsten Teil aller von der Sonne in den Weltenraum ausgestrahlten Warme. Wie die Sonne den Wärmeverlust deckt, darüber bestehen verschiedene Hypothesen, die aber nichts weiter als eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich haben. Wie die Sonne eine Achsenbewegung hat, so muß sie auch eine fortschreitende Bewegung im Räume haben. Man hat dies aus den Beobachtungen, die die Spektralanalyse an die Hand gibt, so- wie aus dem Auseinanderrücken der Fixsterne an einer Stelle des Himmels und dem entsprechenden Zusammenrücken an der entgegen- gesetzten Stelle ' geschlossen. Der Weg, den die Sonne in einer Sekunde zurücklegt, beträgt 20 km. Wo wir den Mittelpunkt der Bewegung zu suchen haben, ist zurzeit noch ungewiß. Der Mond (Erdmond). Der Mond, dieser treue Begleiter der Erde, der „stille Ge- fährte der >Nacht", ist wie die Erde eine Kugel, aber nur von

10. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 54

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 54 — 1781 von Wilhelm Herschel wurde diese Grenze um das Doppelte, durch die des Neptun von Leverrier und Galle um mehr als das Dreifache weiter hinausgerückt. Uranus wurde zuerst als ein Komet angesehen; erst Laplace erkannte seine Planetennatur. Nicht nur seine bedeutende Größe, sondern auch seine übrigen Eigenschaften, die er mit Jupiter und Saturn gemein hat, unterscheiden ihn wesent- lich von den sonnennahen Planeten. Uranus hat 4 Monde, die sich von O nach Za unter einem Winkel, der 98° gegen die Bahn- ebene des Planeten geneigt ist, bewegen. ' Neptun. Kurze Zeit nach der Entdeckung des Uranus wurden zwischen den Vorausberechnungen seiner Bahn und den Beobachtungen Ab- weichungen wahrgenommen. Diese „Störungen" wurden auf die t Einwirkung eines Planeten außerhalb der Uranusbahn zurückgeführt. Leverrier in Paris berechnete nun aus den Störungen den Ort und die Masse dieses zunächst nur in der Voraussetzung existierenden Körpers, der als ein Stern neunter Größe am Himmel stehen mußte. Da die Berliner Sternwarte damals die besten Sternkarten besaß, welche Sterne bis zu neunter Größe verzeichnet enthielt, wandte sich Leverrier an den Direktor dieser Sternwarte, Encke, in der Hoffnung, daß mit Hilfe dieser genauen Sternkarten durch Vergleichung sich sehr leicht ein fremder Körper herausfinden lassen werde. Der mit der Nachforschung beauftragte Assistent Galle1 fand noch an dem Abend desselben Tages, an welchem das Schreiben eintraf (23. Sept. 1864), unweit der bezeichneten Stelle den errechneten Planeten. Später stellte sich heraus, daß Neptun, ebenso wie auch Uranus, schon früher als Fixstern beobachtet, nur nicht wegen seiner geringen Ortsveränderung unter den Fixsternen als Planet erkannt worden war; bei der großen Umlaufszeit des Neptun beträgt sein jährliches Fortrücken wenig mehr als 2 °. Über die physischen Eigenschaften Neptuns hat man nur Ver- mutungen. Sicher ist, daß der Planet von einem Monde begleitet wird, der sich, wie die Satelliten des Uranus, in der Richtung von O nach W um seinen Hauptplaneten bewegt. Kometen und Meteore (Sternschnuppen und Feuerkugeln). Die Kometen (Haar- oder Schweifsterne, von kome = Haar) weisen, soweit sie mit bloßem Auge zu beobachten sind, zumeist zwei Hauptteile auf, den Kopf und den Schweif. Der Kopf besteht aus einer Nebelhülle, die im Innern durch Lichtverdichtung einen Kern enthält. Der Schweif, dessen Lichtschimmer sich allmählich im Himmelsraum verliert, liegt immer auf der der Sonne abgekehrten * Später Direktor der Sternwarte zu Breslau, gest. 1910.
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