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Planzeichnen und Messen.
Anzahl mit der Kettenlänge multipliciren, um die Länge der Linie
in Klaftern und deren Theilen ausgedrückt zu erhalten.
Ist der Boden nur wenig geneigt, so kann man die Meßstange
oder die Meßkette unmittelbar auf den Boden legen; bei geneigter
Bodenfläche dagegen ist die Meßstange oder die Kette in ihrem einen
Ende etwas zu erhöhen, damit sie in die geeignete horizontale Lage
kommt, weil nur die horizontalen Linien gemessen werden. Da der
Boden selten ganz eben, häufig aber sehr verschieden geneigt ist, so
muß in der Mehrzahl der Fälle die sogenannte Staffelmessung, wie
solche aus der Fig. 8 Taf. I. zu entnehmen, in Anwendung kommen.
Es ist jedoch bei der Staffelmessung nicht erforderlich, daß man die
Meßstange in die horizontale Lage mittelst Aufsetzen der Bleiwage
bringe, indem dieses Verfahren zu weitläufig sein würde; es genügt,
diese Horizontlage nach dem Augenmaß herzustellen, was für die
meisten Fälle hinreichende Genauigkeit ist.
§. 24. Dom Flächenmaß.
Wie die Linien nach dem Längenmaße, so werden die Flächen
nach dem Flächenmaße bestimmt. Dazu hat man das gleichseitig recht-
winklige Viereck, d. h. das Quadrat, gewählt. Ist jede Seite des
Quadrats einen Zoll lang, so heißt das Maß ein Quadratzoll
□ Was ist nun ein Quadratfuß □', eine Quadratruthe
□ °, eine Quadratmeile?
Man zeichne an der Tafel ein Quadrat, wo jede Seite 1 Fuß
lang ist; man theile jede in 12 Zoll und ziehe die sich durchkreuzenden
Parallelen, um den Schülern zu zeigen, wie viel Quadratzoll auf
1 Quadratfuß gehen. Danach werden sie leicht begreifen, wie viel
Quadratfuß 1 Quadratruthe enthält.
Da gewöhnlich die Felder nach Aeckern oder Morgen Landes geschätzt
werden, so müßten Ausgaben darüber folgen, wie viel Quadratruthen auf einen
ganzen, halben und Viertelmorgeu gehen; versteht sich, daß der Lehrer sein üb-
liches Landesmaß angeben und mit einander vergleichen muß, denn sie sind sehr
verschieden. Ein berliner oder Magdeburger Morgen z. B. ist — 180 Q. R. —
ein badischer Morgen 160 Q. R- — ein hessischer Morgen 400 Klafter — ein
hannovrischer und braunschweigischer 120 Q. R. — ein sächsischer 150 Q. R.
Das Doppelte oder 300 ist ein sächsischer Acker. — Ein schlesischer Morgen =
394'/s Q. R. - ein wirtembergischer 384 — ein bairisch Tagwerk 400 Q. R. —
ein östreichisch Joch — 1600 Quadrat-Klafter.
Aufgaben: Ein berliner Morgen, wie viel Quadratfuß? —
Wie viel Ruthen enthält jede Seite einer Q. Meile, einer viertel
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TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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mäßig zusammen und Puncte dazwischen. Da man stehende Wasser
durch parallele horizontale Linien andeutet, so wird eine nasse
Wiese daraus, wenn man Grasparthieen hineinstreut; und ein
Sumpf, wenn man statt des Grases höheres Rohr nimmt und
Pünctchen dazwischen setzt. Daß man Weinberge durch kleine Reb-
ftöckchen andeutet, den Sand durch bloße pnnctirte Stellen rc. sieht
man auf der Zeichnung.
Auf derselben Tab. I. sind noch Wege und Flusse angegeben.
Da es in beiden auf parallele Linien ankömmt, so wird es gut sein,
sich vielfältig zuvor in nahe neben einander laufenden Parallel-
strichen, graden und schlängelnden, zu üben. Die Wege von vier
Linien bedeuten große Heerstraßen, die von zwei, gewöhnliche
Landstraßen. Die aus zwei punctirtcn Linien bestehen, sind Feld-
wege. Bloße Fußpfade zeichnet man mit einer punctirten Linie.
2. 4. Von den Erhöhungen des Bodens.
Daß die Oberfläche der Erde nicht glatt und eben ist, weiß
jeder. Doch nennt man die Gegenden, deren Unebenheit gering ist,
Flachen, Plänen, Ebenen, und nur die bcdeutendern Erhöh-
ungen, Hügel und Berge. Es gibt wenige Striche Deutsch-
lands , wo man nicht die Anschauung eines Hügels haben kann.
Wo aber ringsum, so weit das Auge reicht, alles flach ist, da muß
freilich der Lehrer von Anhöhen erzählen, und zwar von mäßigen,
sanften, höheren und steileren. Beträchtliche Hügel erhalten den
Namen Berge, wiewohl fast Jedermann die hervorragendsten Höhen
seiner Umgegend schon Berge zu nennen pflegt, würden sie auch in
einem gebirgichten Lande nur für kleine Hügel gelten. Gewöhnlich
unterscheidet man so: Anhöhen sind Erhebungendes Bodens unter
100 Fuß, Hügel von einem und mehren hundert, und Berge
nahe an 1000 Fuß, d. h. in senkrechter Höhe.
lum zu erklären, was senkrechte Höhe sei, braucht man nur eine Ruthe
oder einen Bogen Papier so auf den Tisch mit beiden Enden zu biegen, daß
eine Wölbung entsteht, die einen Hügel vorstellen mag. Was senkrecht ist, zeigt
sich leicht daran. An einem wirklichen Hügel läßt sich nun freilich nicht durch
die Spitze desselben senkrecht auf den Boden stechen. Der Geometer versteht
aber dennoch die Höhe zu messen.^
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TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]