TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
312
auf ihrem Schwerpunkte ruhen. In der Kugel, der Walze, der
Scheibe ist dieser Punkt leicht zu finden. In Körpern von unregel-
mäßiger Form und ungleicher Masse ist er schwerer zu finden. Die
Natur gibt ihn ziemlich genau an beim Fallen solcher Körper, denn
sie fallen auf dem Punkte auf, worauf sie senkrecht ruhen; hängt man
nun einen solchen Körper, befestigt an irgend einem Punkte des Randes,
an einen Faden auf, so fällt er in's Loth; dieses Loth durchschneidet
das Fallloth und da, wo sie sich durchschneiden, ist der Schwerpunkt.
Die Purzelmännchen, die Stehauf's und falschen Würfel find Fi-
guren, in welchen durch Blei der Schwerpunkt so gelegt ist, daß sie
auf die Seite fallen oder sich stellen müssen, wo der Schwerpunkt ist.
Das Balanciren mit Gegenständen und die Seiltänzerkünste beruhen
auf. der Festhaltung des Schwerpunktes auf seiner Unterstützung.
Sowie ein Gegenstand ruht, wenn er auf seinem Schwerpunkte
unterstützt ist, so ruhet er auch, wenn er in drei oder mehreren Punkten
um den Schwerpunkt herum unterstützt ist. Ein Tisch kann nicht auf
zwei, wohl aber auf drei und mehreren Beinen stehen, wenn sie so
angebracht find, daß der Schwerpunkt der Tischplatte oder vielmehr
die senkrechte Linie von derselben nach der Fläche, worauf die Beine
stehen, so fällt, daß die Punkte, worauf sie stehen, um sie herum lie-
gen, also ein Dreieck, Viereck rc. bilden. Man ebnet deßhalb Körper,
um sie zum Stehen oder Liegen zu bringen, oder gibt ihnen regel-
mäßige Formen. Schwere Lampen verficht man mit breiten und
schweren Fußgestellen; hoch beladene Schiffe werden im untersten
Raume mit Sand oder Steinen beschwert; zu hoch geladene Wagen
fallen leicht um, darum legt man die schwersten Massen unten hin
oder ladet spitz zu. Beim Gehen in der Ebene verschiebt sich der
Schwerpunkt von einem Beine auf das andere; beim Steigen aufberge
fällt das Fallloth nach vornen und beim Herabsteigen nach hinten.
8. Das Pendel.
Hängt man einen Körper an einem Faden ans und bringt ihn
aus seiner lolhrechten Lage, so bewegt er sich ab- und aufwärts
nach zwei entgegengesetzten Seiten und würde sich sofort immer
bewegen, wenn der Widerstand der Luft und die Reibung am Auf-
hängepunkt ihn nicht in Ruhe oder in die senkrechte Lage brächten.
Diese Bewegung heisst Schwing ring, und der Körper, der auf ge-
hängt (gewöhnlich eine Metallstange, in deren unteres Ende eine
linsenförmige platte Metallscheibe eingeschraubt ist) und in Schwin-
gung versetzt wird, nennt man Pendel. Beim Herabfallen nach der
lothrechten Lage geht es immer schneller und beim Aufsteigen nach
den Seiten langsamer. Die Zeit, welche ein Pendel braucht, um von
einer Seite zur andern zu kommen, nennt man die Schwingungszeit.
Je länger das Pendel, desto mehr Zeit; je kürzer, desto weniger
Zeit braucht es zu einer Schwingung. Gleiche Pendel haben gleiche
Schwingung szeit.
Da die Pendelbewegung von der Schwerkraft der Erde hervor-
gebracht wird, indem sie den aus der lothrechten Lage gebrachten
Körper nach ihrem Mittelpunkte anzieht, so wird sie um so stärker,
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261
rat) umgedreht wurde; und mit Hülfe seines Vaters zählte
er/ wie oft die Flügel sich in einer Minute herumdrehten.
Sein Vater sah eine Minute lang nach seiner Uhr/ und
Heinrich zählte die Anzahl der Umdrehungen oder Schwin-
gungen/ welche die Flügel in dieser Zeit machten. Er
fand/ daß sie fünf und vierzig Mal in einer Minute her-
umgingen.
Lucie bemerkte/ daß die Mitte der Flügel sich in einem
sehr kleinen Raume herum bewegen/ aber daß die Enden,
oder Spitzen von ihnen / sehr schnell gingen.
Vater: Mein Kind, Du siehst/ daß ein schwarzer
Flecken auf dem Leinen der Flügel/ der beynahe in der
Mitte derselben sitzt/ eben so oft herumgeht, als die
Spitzen der Flügel. Was meinst Du also damit, wenn
Du sagst, daß die Spitzen sich schneller bewegen?
Lucie: Ich meine, daß sie einen großen Weg in kür-
zerer Zeit zurücklegen.
Vater: Was verstehst Du unter einem großen Weg?
Lucie: Mir ist bange, daß ich mich nicht deutlich
ausdrücken kann. Ich meine, daß die Spitzen der Wind-
mühlflügel durch einen größeren Raum in der Luft gehen.
Ich glaube, ich müßte sagen, sie beschrieben einen sehr
großen Zirkel, und die Theile der Flügel, welche dem
Mittelpunkte nahe sind, beschrieben einen kleinen Zirkel.
Vater: Run verstehe ich Dich vollkommen; der Zir-
kel, den die Spitzen beschreiben, ist sehr groß, wenn er
mit dem verglichen wird, den der Theil, nahe am Mit-
telpunkte, beschreibt. Ich habe oft untersucht, wie schnell
die Spitzen der Windmühlen-Flügel sich bewegen kön-
nen, und wenn ein starker Wind war, bewegten sie sich
eine Viertelmeile in einer Minute.
Heinrich: Das ist in der That sehr schnell. Aber
wie kannst Du das wissen, Vater?
Vater: Das kann ich Dir jetzt nicht erklären; aber
dereinst will ich es thun.
Gei
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Lucie Lucie Lucie Heinrich Heinrich
11
versuchen; ein kurzer Zug oder Ruck bewegt nicht so schnell
als ein länger dauernder. Die Erde aber zieht oder reißt
den Stein oder die Kugel unaufhörlich und ohne Unterbre-
chung herunter an sich, daher muß er immer schneller fallen;
in der ersten Secunde beträgt der Fall 15 Fuß, in der
zweiten 60, in der dritten 135, in der vierten 240 u. s. w.
So zeigt sich die Thätigkeit der Anziehungskraft alle
Tage und alle Stunden; wir wollen sie aber auch noch
unter nicht alltäglichen Umständen sehen. Durch die Luft-
pumpe kann man aus einer gläsernen hohlen Kugel oder
einem gläsernen hohlen Cylinder die Luft auspumpen, wie
man durch eine gewöhnliche Pumpe Wasser oder eine
andere Flüssigkeit auspumpen kann. Wird nun aus einem
solchen Glase die Luft ausgepumpt und läßt man in dem
Glase eine Bleikugel und eine Flaumfeder niederfallen
(daß eine eigene Vorrichtung vorhanden sein muß, ver-
steht sich von selbst), so fallen beide zu gleicher Zeit auf,
oder die Flaumfeder fäll! so schnell als die Bleikugel.
Das heißt mit andern Wertem: die Flaumfeder wird
von der Erde angezogen wie die Bleikugel, und die Blei-
kugel wie die Flaumfeder, keine stärker und keine schwächer,
denn es ist die gleiche Kraft, welche beide faßt und zieht.
Ein anderes Beispiel von der nicht alltäglichen Wir-
kung der Anziehungskraft. Beim Feldmessen braucht man
das sogenannte Senkloth, auch wohl nur Senkel genannt.
Einmal waren nun mehrere Naturforscher mit einer großen
Messung beschäftigt und ihr Instrument mit dem Senklothe
war in der Nähe des großen Andesgebirges in Amerika
aufgestellt« Da bemerkte einer derselben (Condamine),
daß das Senkloth nicht senkrecht hing, sondern gegen das
Gebirge hin abwich. Das wiederholte sich bei jeder Auf-
stellung, jedesmal wich das Loth ab und zog seitwärts
gegen die Gebirgsmasse. Das geschieht nicht etwa blos
in Amerika, sondern überall in der Nähe von Gebirgs-
maffen, und man hat darüber die genauesten Beobach-
tungen angestellt. Äas bewirkt nun das Abweichen des
Senklothes von der senkrechten Linie? Die Anziehungs-
kraft der Erde zieht es senkrecht, aber die Gebirgsmasse
ist auch ein Stück Erde, und hat als ein Theil der Erde
auch Anziehungskraft, aber eine um so viel schwächere
als die Erde, um so viel sie kleiner ist, als die ganze
Erde. Die Anziehungskraft der Gebirgsmasse zieht nun
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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55
fallen; die Bleikugeln behalten, schloß er, während des
Falles die Schnelligkeit bei, mit welcher sich die Thurm-
höhe, von der sie fallen, bei der Umdrehung der Erde
bewegt. Diese Thurmhöhe bewegt sich aber schneller von
West nach Ost als der Fuß des Thurmes, weil die Thurm-
höhe während 24 Stunden einen Kreis beschreibt, dessen
Durchmesser um 340 Fuß größer ist als der Durchmesser
des Kreises, den der Fuß des Thurmes während der
gleichen Zeit beschreibt, wie z. B. die Schaufeln eines
Mühlrades während derselben Zeit einen größeren Kreis
beschreiben und deßwegen schneller laufen als die Speichen
des Rades. Kommt also die Bleikugel unten an, so fällt
sie nicht senkrecht unter dem Punkte auf, von dem aus
sie gefallen ist, sondern weiter ostwärts, weil sich dieser
Punkt auf der Thurmhöhe schneller gegen Osten bewegt,
als der Fuß des Thurmes und der senkrechte Punkt unter-
halb, auf den die Bleikugel fallen mußte, wenn die Blei-
kugel nicht die Schnelligkeit des Höhenpunktes in der
Richtung gegen Osten beibehielte. Dies traf richtig ein
und zwar so, wie es die Berechnung jener Schnelligkeit
ergeben hatte. Somit war also ein Beweis für die Achsen-
drehung der Erde gegeben. Dieser Beweis befriedigt
jedoch nicht alle Anforderungen, weil ein Luftzug, eine
Störung in der Vorrichtung des Falles, z. B. eine Er-
schütterung, auf den Fall der Kugel wirken kann, rñrd
die Abweichung von dem senkrechten Einfallspunkte nur
einige Linien beträgt, also so gering ist, daß eine nicht
einmal wahrgenommene Störung das Ergebniß des Falles
wesentlich verändern kann.
4. Unterschied der Pendellängen.
Im vorigen Jahrhundert begab sich ein französischer
Naturforscher, Richery (sprich: Rischery), nach Cayenne
in Amerika, einer französischen Besitzung in der Nähe des
Aequators. Er hatte von Paris eine genaue Pendeluhr mit-
gebracht. Als er dieselbe in Cayenne gebrauchte, so bemerkte
er bald, daß sie zu spät ging; deßwegen mußte er den
Pendel kürzen, d. h. das Pendelloth höher richten, und nun
ging sie wieder richtig. Als er aber nach Paris zurückkehrte,
so ging ihm seine Uhr gerade um so viel zu frühe, als
sie ihm in Cayenne zuerst zu spät gegangen war, und er
verlängerte nun das Pendel um ebenso viel, als er das-
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100
gen des Strandes geborgen glauben; sie werden nun die
Beute der Menschen, welche die genießbaren aufsuchen,
und der verschiedenen Seevögel, welche auf die Ebbe
warten, wie der Hungrige auf den gedeckten Tisch. Weil
sich Ebbe und Fluth (Ebbe ist ein altdeutsches Wort, mit
welchem Abend verwandt ist, und heißt eigentlich das
Abwärtsgehen, Fluth ist verwandt mit fließen) binnen
24 Stunden und 50 Minuten regelmäßig zweimal wie-
derholen, und die stärksten Fluthen zur Zeit des Neumon-
des und Vollmondes eintreten, so wurde man schon frühe
auf den Gedanken gebracht, daß der Mond auf sie Einfluß
haben müsse. Man bemerkte ferner, daß die Orte, welche
unter demselben Meridian liegen, zu gleicher Zeit Fluth
haben, daß die Fluth jeden Tag 50 Minuten später ein-
tritt, wie auch der Mond jeden Tag beinahe 50 Minuten
später durch den Meridian geht, und endlich, daß die
Fluth am stärksten ist, wenn der Mond in der Erdnähe ist.
Deßwegen schreibt man die Fluth dem Monde zu, und
glaubt, daß ferne Anziehungskraft dieselbe verursache. Steht
der Mond in dem Zenith eines Ortes, so wirkt er durch
seine Anziehungskraft auf die senkrecht unter ihm stehende
Wassermasse und hebt dieselbe; nach diesem Punkte hin
muß also die nächste Wassermasse hinströmen, und dort Fluth
eintreten, während da, wo das Wasser abströmt, Ebbe ist.
Die Fluth bildet also gleichsam einen Wasserberg, dessen
Spitze gegen den Mond gerichtet ist, die Ebbe aber ein
Wafferthal. Auf der anderen Seite dieses Thales erhebt
sich aber ein zweiter Berg, oder auf der Seite der Erde,
welche der Fluth entgegengesetzt ist, ist ebenfalls Fluth,
weil dort das Wasser nicht abfließt, sondern zurückbleibt,
also ebenfalls anschwillt. Man kann sich diese Erscheinung
auf eine sehr einfache Weise versinnlichen. Man tauche
den Finger in Wasser, und halte ihn dann senkrecht gegen
die Erde, und beobachte nun, was freilich schnell geschehen
muß, den Wassertropfen in dem Augenblicke, wo er sich los-
macht. Dabei bemerkt man nun, daß der Tropfen sich der
Erde zu (die Anziehungskraft der Erde wirkt auf den Tro-
pfen, wie die Anziehungskraft des Mondes auf den Ocean)
rundet d. h. anschwillt (Fluth), ebenso gegen die Finger-
fläche hin, während er sich zwischen beiden Anschwellungen
halsähnlich verdünnt (Ebbe). (Bei zähen Flüssigkeiten, z. B.
dickes Oel, läßt sich diese Erscheinung leichter beobachten.)
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Planzeichnen und Messen.
53
Der Berechnung des Inhaltes aus der Höhe und Grundlinie des Dreiecks muß
die Ermittelung des Fußpunktes der Höhe auf der als Grundlinie angenommenen Drei-
ed'feite vorausgegangen sein. Ist dieser Fußpunkt bestimmt, so wird dessen Abstand
von der gegenüber liegenden Dreieckspitze gemessen, und eben so die Länge der Grund«
linie bestimmt und der Inhalt des Dreiecks nach der bereits mitgeteilten Vorschrift
berechnet. Die Kreuzscheibe, welcher man sich mit Vortheil in solchen Fällen bedient,
besteht aus einem runden oder viereckigen Stück Holz (Fig. 33 u. Fig. 34), das mit
einer Säge rechtwinklig eingeschnitten ist. Es wird dieses Holz, der sogenannte Kopf,
auf einen starken, ungefähr l1/2 langen, Stock befestiget, dessen unteres Ende mit
einer eisernen Spitze versehen ist, damit das Instrument bei seinem Gebrauche gehörig
in den Boden eingesteckt werden kann.
Statt dieses Hölzemen Kopses wird mit größerer Sicherheit ein hohler, ungefähr
1 dm. hoher messingener Cylinder (Fig. 35) durch einen Mechanikns angefertigt und
die krumme Fläche des Cylinders, der oben und unten durch aufgeschraubte Deckel-
platten geschlossen ist, dergestalt in 4 gleiche Theile getheilt, daß die Theilpunkte */*
Umkreis von einander abstehen. An diesen Theilen wird der Cylinder mit, durch das
Messing gehenden, ungefähr 8 cm. langen Einschnitten versehen, die man Diopter nennt,
und von welchen das eine Paar aus einem feinen Einschnitt besteht, während das an-
dere Paar Einschnitte von ca. 1v2 em. Breite hat. Die breiten Einschnitte stehen den
eineren diametral gegenüber, und es ist jeder der erstem mit einem, über den Einschnitt
straff gespannten Pferdehaar versehen. In dem Mittelpunkte der Bodenfläche des
Cylinders ist eine kreisrunde Oeffnnug angebracht, die eine Schraubenmutter enthält,
in die das Schraubengewinde des Krenzscheibenstockes bei jedesmaligem Gebrauch des
Instrumentes eingeschraubt wird.
Ist der Fußpunkt e der zu errichtenden Senkrechten (siehe Fig. 36) in der Graden
ad gegeben, so wird die Kreuzscheibe in c senkrecht in den Boden eingesteckt und das
eine Diopterpaar nach dem Stab a oder b dergestalt eingerichtet, daß das vor dem
feinen Diopter befindliche Auge den Absteckstab a durch das Haar der zweiten Diopter-
öffuung gedeckt sieht. Hierauf läßt man, bei unverändertem Stand der Kreuzscheibe,
durch den Gehilfen einen Absteckstab in die Richtung c d des zweiten Diopterpaares
bringen und solchen, auf ein gegebenes Zeichen, in den Boden einstecken, wobei das
Haar des 2ten Diopters den Stab wiederum decken muß.
Wäre der Fußpuukt c zu suchen gewesen, d. h. hätte man von dem außerhalb der
Graden a b liegenden Punkt d die Senkrechte d c fällen sollen, so würde man vorerst
mit der Kreuzscheibe in die Richtung der Linie ab gegangen sein, solche an irgend
einem, dem Augenmaß nach, entsprechenden Punkte eiugesteckt und das eine Diopterpaar
auf a wieder eingerichtet haben. Nunmehr läßt man das Instrument unberührt und
sieht durch das zweite Diopterpaar nach der Seite hin, auf der sich der Stab d be-
findet. Findet man letztern durch das Pferdehaar gedeckt, so ist der Standpunkt der
Krenzscheibe der gesuchte Fußpunkt e des Perpendikels. Bei dem erstmaligen Aufstellen
der Kreuzscheibe wird jedoch der Stab d noch nicht sichtbar, vielmehr der Punkt c durch
Wiederholung derselben Operation zu suchen sein.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
24
Borbegriffe u n v
samt das Profil mittelst Setzwaage (Fig. 7) und Klafterstange bestimmt werden.
Erstere besteht in ihrer einfachsten Einrichtung aus einem zolldicken Tannenbrett,
welchem man die Form eines gleichschenkligen Dreiecks gibt; die untere und
längere Seite mnß genau eben sein und eine Länge von zwei Fuß haben. In
der Mitte dieser Grundlinie befindet sich ein halbkreisförmiger Ansschnitt und in
senkrechter Richtung über diesem die Spitze des Dreiecks, in der eine kleine
Oefinung angebracht ist, um den Faden des Bleiloths aufzunehmen. Das Loth
besteht aus einer Bleikugel, die an einem durchgezogenen Faden befestigt ist, und
die mittelst dieses Fadens dergestalt in die Oefinung der Dreieckspitze ausgehängt
wird, daß die Kugel in den so eben erwähnten Ausschnitt einspielt, sobald man
nämlich die Grundlinie der Setzwaage ans einer horizontalen Unterlage aufgestellt
hat. Die Klafter oder Setzlatte kann eine Länge von 10 — 20 Fuß haben; es
ist solche 1 Zoll dick und 2 — 4 Zoll breit, und dergestalt gearbeitet, daß sie
keinen bedeutenden Beugungen während des Gebrauchs unterliegt. — Der Messung
muß das Abstecken des Profils vorhergehen. Hierbei verfährt man auf folgende
Weise. Vorerst werden die beiden Endpunkte A und F des Profils mittelst
Absteckstäbe bezeichnet und solche senkrecht in den Boden gesteckt. Beträgt die
Entfernung dieser Endstäbe schon mehrere Klafter, so müssen in geeigneten Ent-
fernungen z. B. von 5 zu 5 oder von 10 zu 10 Klaftern noch mehrere Stäbe
eingeschaltet werden, um während der Messung die Richtung des Profils einhalten
zu können. Hierauf legt man die Klafterstange mit ihrem einen Ende auf den
Boden bei A an und gibt ihr die Richtung des Profils, wobei das untere Ende
-i um so viel erhöht werden muß, bis die durch einen Gehülfen auf sie Mitte
der Stange ausgesetzte Setzwaage genau einspielt. Nunmehr mißt man mittelst
eines Maßstabes den Abstand l> in Schuh und Zoll, und trägt diese Angabe in
ein eigends gefertigtes Register ein. Der Punkt b mnß gehörig bezeichnet wer-
den, damit man bei fortgesetzter Meffnng die Stange an ibn anlegen und in die
Lage bc bringen kann. Bei allen übrigen Stationen wird dasselbe Verfahren
angewendet und solches so lange wiederholt, bis man an dem Fußpunkte F des
Profils angelangt ist. Sämmtliche Höhenangaben ab, cd, es, ¡jh jc. zusammen
addirt geben, wie ans der Figur 8 zur Genüge erhellet, die Höhe A«j des Berges.
Trägt man die in dem Meßregister eingetragenen Zahlen in verjüngtem Maßstabe
auf das Papier, so erhält man das Profil, über dessen Anfertigung einer der
späteren §§> nähere Anleitung gibt.
Hat die zu vermessende Bergoberfläche, deren Profil zu entwerfen ist, schon
eine bedeutende Ausdehnung, so muß die Messung mit Hülfe der Wasser- oder
der Nivellirwaage ausgeführt werden. Bei der Vermessung ganzer Gebirgszüge
bedient man sich der trigonometrischen und barometrischen Höhenmessnng.
tz. 7. Zeichen für die Erhöhungen und Vertiefungen des Bodens
im Grundriß.
Vorübungen sind: l) parallele gleichmäßig feine Striche zu
machen, 2) divergirende (d. h. auseinander laufende) Striche auf ein
Rund oder länglichtes Rund so zu setzen, daß sie wie Borsten rings
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
a l s Weltkörper.
249
Sonnenlicht — behaupten unsere Physiker und stützen sich dabei auf vielfältige
Beobachtungen über die sogenannte Interferenz des Lichtes — eine nur unendlich
feinere und geschwindere Undulation, die sich anscheinend gradlinig von der Sonne
nach allen Richtungen hin verbreite *). — Mag dem nun sein wie ihm wolle,
so viel ist gewiß, daß die Strahlen des Sonnenlichts die Eigenschaft besitzen, in
dem Augenblick, wo sie mit der Luft und andern Körpern unserer Erde sich ver-
binden, Wärme daraus zu entwickeln; und zwar desto mehr, je senkrechter sie
fallen, je niederer die Luftschicht und je empfänglicher für Wärme der Körper ist,
den sie treffen. — Nebrigens behaupteten Herschel und Schröter die Sonne sei
an sich dunkel, doch von einer außerordentlichen Lichtatmosphäre umgeben, die hie
und da'sich öffne, so daß man hindurch ans den Sonnenkörper blicken könne;
diese Oeffnungen seien, was man gewöhnlich Son neu flecken nenne.
Ein solcher Fleck, der geraume Zeit sich erhielt und in fast 13 Tagen mitten
durch die Sonnenscheibe von einem Rand zum andern rückte und nach eben so
viel Zeit wieder am vorigen Rand zum Vorschein kam, hat die Vermuthung
erneuert, daß die Sonne sich um ihre Axe drehe und zwar in beinahe 26 Tagen,
und gleichfalls östlich. Da nun die Rotation einer Kugel auf ein Fortrücken im
Raum schließen läßt, wie es bei der Erde und den übrigen Planeten der Fall
ist, so scheint es, daß auch die Sonne ihre Bahn habe, welche aber, das ist
noch unerforscht. Es werden noch Jahrhunderte oder Jahrtausende dazu gehören,
ehe die Astronomie Veränderungen genug erblickt hat, woraus sie bündige Schlüsse
ziehen kann; denn die Bahn eines so ungeheuren Körpers muß nothwendig von
ungeheurer Länge und Dauer sein.
§. 9. Die Planeten.
Mit der Sonne bilden die Planeten ein eignes System. Ihre
Entfernung, Bahn u. Größe können ebenfalls gemessen werden. Sie
drehen sich nach dem Maaße ihres Umfangs und ihrer Schwungkraft
in verschiedenen Zeiträumen um ihre Are und um die Sonne, als den
gemeinsamen Mittelpunkt, jedoch nicht in einer Cirkelbahn, sondern in
einer elliptischen, d. h. in länglicht gekrümmten Kreisen.
Die scheinbare Bewegung der Planeten war immer schwer zu er-
klären. Denn zuweilen verändern sie ihre Lage gegen die Firsterne oft
*) Der Schall durchläuft in einer Secunde 1024 pariser Fuß. Das wußte
man längst. Chladni untersuchte nun die Schwingungen verschiedener Töne.
Ihm zufolge macht der tiefste Ton (der einer 32füßigen oben und unten offenen
Orgelpfeife) in einer Sekunde 16 Luftschwingungen oder Schallwellen, jede von
64' Länge; dagegen der höchste Ton einer weiblichen Singstimme (das dreige-
strichene e) 1289 Schwingungen in derselben Zeit. Je höher der Ton, desto
kürzer, geschwinder und zahlreicher seine Wellen. Solche Ergebnisse mußten zu
dem kühnen Versuche ermnthigen, auch Lichtschwingungen einer Messung und
Berechnung zu unterwerfen. Aber welche unfaßbare Schnelligkeit und Kürze hat
sich hier offenbart! 576 Billionen Wellen in einer Sekunde!
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]