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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 2

1905 - Halle a.S. : Schroedel
2 Der Heimatort. Mitternacht Ausmessen des Schul- zimmers. Plan Zeichnung auf der Wandtafel im Maß- stabe von 1 : 100. Betrachte den Schul- bau! Zähle die Stockwerke! Wie hoch ist das Gebäude? Zähle Baustoffe auf, die zum Schnlban verwendet worden sind! Was ist aus der Geschichte des Schul- Hauses merkenswert? 3. Die tägliche Er- leuchtung und Erwär- mung der Erde. Wir haben a n Frühlings- tagen die Sonne ge- meinsam und daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht und Wärme. Zu den einzelnen Tages- zeiten geschieht dies aber in verschiedenem Maße Vor Sonnenansgang wird der Himmel im 0. bereits hell. Es ist Morgen- dämmerung. Am Morgen- Himmel zeigt sich die M o r g e n- röte. Die Luft ist frisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird es ganz hell. Es ist Morgen. Die Sonnenstrahlen fallen sehr schräg, fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur wenig Wärme. Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. Sie sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Um 12 Uhr mittags erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung am meisten genähert und erzeugen die größte Tageswärme. Ganz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und umgekehrt. Nachmittags sinkt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab. Dabei wird es kühler. Vor dem Untergange erscheint die Sonne groß und glänzt rötlich-golden. Türme und Bergesspitzen liegen im Abend- sonnenscheine. Mit Sonnenuntergänge ist es Abend. — Am Abendhimmel zeigt sich die Abendröte. Die Tageshelle nimmt bedeutend ab, und die Abenddämmerung tritt ein. Der Tau lagert sich auf Gras und Blumen. Nach und nach wird es ganz dunkel, und die Nacht zieht herauf. Am Nachthimmel blinken die Sterne. Mittag Grundriß eines Schulzimmers.

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 17

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Globuslehre. 17 der ganzen Stadt bekannt. Eine Planzeichnung gibt nur 2 Ausdehnungen des Gegenstandes wieder: die Länge und die Breite. Da man nicht alle Gegenstände auf dem Papier oder einer sonstigen Zeichenfläche nach ihrer wirklichen Größe darstellen kann, so muß die Plan- zeichnung eine Verkleinerung derselben bringen. Diese geschieht nach einem bestimmten Mllmllbe (Längenmaßstab). Nimmt man für jedes in in wirklicher Ausdehnung auf der Zeichenfläche 1 ein, fo zeichnet man im Maß- stabe von 1 : 100; nimmt man statt 1 m nur 1 mm, so ist der Maßstab 1 : 1000. Stellt man jedes km der Wirklichkeit durch 1 cm dar, so hat man einen Maßstab von 1 : 100000 n. s. w. Eine Zeichnung, die einen kleinern oder größern Teil der Erdoberfläche oder diese ganz auf ebener Fläche darstellt, heißt Karte. Bei der Karte eines ganzen Landes ist es nicht mehr möglich, alle wichtigeren Einzelheiten der Landschaft anzugeben. Ein schwarzes Ringlein dient zur Bezeichnung der Ortschaften, ein Stern zur Bezeichnung der Festungen. Viele un- bedeutende Ortschaften und kleine Flüsse müssen ganz wegbleiben, und von den größern Flüssen gibt das Kartenbild nur die Hauptbiegungen an. Bei großer Verkleinerung lassen sich nicht mehr Zeichen für die Pflanzen- bedeckung des Bodens anbringen. — Dagegen müssen dann wichtige Gegen- stände, z. B. Flußlinien, Ortszeichen größer gezeichnet werden, als es der Wirklichkeit entspricht, um sie auf dem Kartenbilde genügend sichtbar zu machen. Jede Karte enthält die entsprechenden Linien des Gradnetzes. Man ist übereingekommen, die Meridiane von oben nach unten, die Parallel- kreise von links nach rechts zu ziehen. Auf jeder Karte ist die Richtung nach oben in der Richtung der Meridiane N., die nach unten 8., die nach rechts in der Richtung der Parallelkreise O., die nach links W. Oben kann man hinsichtlich der Höhenlage nur sagen von hochliegendem Lande und den Flußquellen, unten von tiefliegenden Strichen, Flußmündungen und dem Meer. Außer der Länge und Breite bringt die Karte auch die senkrechten Erhebungen der Erdoberfläche zur Darstellung. Die Abhänge (Böschungen) der Berge und Bergzüge (Gebirge) werden durch schwarze oder braune Strichelchen oder Schraffen angezeigt; je steiler und höher die Berge ansteigen, desto dunkler ist die Schraffierung. Auch Höhenschichtfarben kommen zur Anwendung. Welche Farben verwendet nnsre Karte für Höhen- und Tiefländer und Meere? Eine Skizze ist ein schneller Entwurf eines Kartenbildes in seinen Hauptformen. 5. Sonnenwärme. Die Erde erhält Licht und Wärme von der Sonne. Ihre Strahlen sind da am wirksamsten, wo sie senkrecht die Erde treffen. Im Winter fallen sie bei uns sehr schräge zur Erde und bringen wenig Wärme hervor; im Sommer haben sie sich der senkrechten Richtung mehr genähert und erzeugen viel Wärme. Auch morgens und abends fallen die Sonnenstrahlen sehr schräge zur Erde und wärmen weniger als am Mittage. Je schräger nämlich die Sonnenstrahlen auf die Erdoberfläche treffen, desto länger ist der Weg, den sie durch die Luftschichten nehmen müssen, und desto größer der Raum, auf den sie sich verteilen müssen. Durch beides verlieren sie an Wärme. Tronin au, Schillerdkunde I. 2

3. Für Präparandenanstalten - S. 1

1913 - Halle a.S. : Schroedel
Aus der Globuslehre und allgemeinen (Erdkunde. Die Gestalt der Erde. Auf dem vollkommen flachen Lande oder auf dem offenen Meer erscheint uns die Erdoberfläche als eine Scheibe. Ver- schiedene Beobachtungen sprechen dafür, daß das eine Täuschung ist. 1. Bei Reisen von S nach N sinken die dem s-en Horizonte nahen Sterne unter den Horizont, während über dem n-en Horizonte andere Sterne aufsteigen; bei Reisen von N nach S ist das Umgekehrte der Fall: Krümmung der Erdoberfläche von N nach S. O von uns gelegene Orte haben srüher, w gelegene später Mittag als wir: Krümmung von O nach W. Allseitige Krümmung. 2. Man hat die Wahrnehmung gemacht, daß die Sonnenscheibe von der Oberfläche des ruhigen Meeres in deutlich zusammen- gedrückter Form widergespiegelt wird wie die Bilder auf einer konvexen spiegelnden Kugeloberfläche. 3. Der Erdschatten auf der Mondscheibe ist immer ein Teil eines Kreises. 4. Gegenstände, welche sich von dem Beobachter entfernen (aus dem Hafen auslaufende Schiffe), verschwinden allmählich, so daß der Beobachter erst den unteren Teil aus den Augen verliert und nach und nach das Ganze. Hieraus geht hervor, daß die Erde Kugelgestalt hat. Diese Kugel schwebt frei im Weltenraum. Alles, was sie trägt, wird von der ihr innewohnenden Kraft, der Anziehungs- oder Schwerkraft, festgehalten. Es ist darum alles, was von uns aus dem Mittel- punkt der Erde zugekehrt ist, unten, was von ihm weggewendet ist, oben. Nach oben sich bewegen heißt, sich vom Erdmittel- punkte entfernen. Weil die Erde kugelförmig ist, darum ist der Teil der Erd- oberfläche, den man nach allen Seiten ungehindert überblicken kann, stets ein Kreis. Die Linie, welche unser Gesichtsfeld be- grenzt, heißt Horizont*. Wir stehen im Mittelpunkt des Horizonts. Der Punkt des Horizonts, in welchem die Sonne am 21. März und 23. September aufgeht, heißt Ostpunkt, der Unter- gangspunkt an diesen Tagen Westpunkt. Die Verbindungs- linie beider Punkte geht durch unsern Standpunkt. Eine durch unsern Standpunkt zu dieser Linie gelegte Senkrechte trifft den 1 Die Begrenzende (näml. Linie) von honzein = begrenzen. Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 1

4. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

5. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

6. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 53

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 53 — schätzt worden ist. Von 1890 an begann er unter mehrfachen Schwankungen zu verblassen und seine Umrisse treten von Jahr zu Jahr immer schwächer hervor. Die vier hellen Jupitermonde haben dadurch eine besondere Bedeutung erhalten, daß sie die ersten Himmelskörper waren, deren Dasein das Fernrohr erwies. Ferner ist aus Beobachtungen über ihre Verfinsterungen zuerst die Geschwindigkeit des Lichts von der Sonne zur Erde abgeleitet und .gleich etwa 300 000 km in der Sekunde festgestellt worden. Saturn. Der Saturn ist der äußerste der Planeten, die noch mit unbewaffnetem Auge sichtbar sind. Er erscheint in einem matten, gelblichen Lichte. Nach Jupiter ist er der größte Planet. Wie bei Jupiter, so wird auch bei ihm ein Wechsel von hellen und dunklen Streifen beobachtet. Von Flecken zeigen sich dunkle auf einem deutlichen Doppelstreifen der Nordhalbkugel und hellere inner- halb der Äquatorialzone. An den ersteren wurde eine langsamere Rotation wahrgenommen als an den letzteren; hierin steht man eine Bestätigung der oft ausgesprochenen Vermutung einer gewissen Ähnlichkeit der äußeren Planeten mit der Sonne. Was den Saturn jedoch als ein Weltensystem für sich erscheinen läßt, sind seine 10 Monde, von denen der 9. und 10. bisher nur photographisch verfolgt werden konnten, und die nur ihm eigentümlichen Ring- gebilde. In jedem mittelmäßigen Fernrohr ist nicht nur der Ring mit der darin frei schwebenden Kugel zu erkennen, sondern auch eine dunkle Linie, welche ihn in zwei konzentrische Abschnitte teilt, die Cassinische Teilung^. Etwa in der Mitte des äußeren Ringes unterscheidet man noch eine feinere Teilungslinie, die söge- nannte Bleistiftlinie oder Enckesche Trennung^. An den inneren Abschnitt schließt sich nach innen der sogenannte Schleier- oder Florring an von mattem, bläulichem Schimmer. Die Ausdehnung des ganzen Ringes mißt 278 000 km im Durchmesser, so daß man von einem Ende bis zum andern 21 % Erdkugeln aneinanderreihen könnte, während seine Dicke kaum 80 km beträgt. Mit Sicherheit wird angenommen, daß „die Ringe aus einer Anzahl ganz kleiner Satelliten zusammengesetzt sind, welche in dieser Kopie des Sonnen- systems etwa die Rolle des Gürtels der kleinen Planeten spielen, aber so dicht gesät sind, wie etwa die einzelnen materiellen Teilchen in einer Staubwolke." (Meyer.) Uranus. Jahrtausende galt Saturn als die äußerste Grenze unseres Planetensystems; erst durch die Entdeckung des Uranus im Jahre 1 Cassini, Leiter der Pariser Sternwarte, entdeckte die Teilung 1675. 2 E^cke, Berliner Astronom, gest. 1865.

7. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 62

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 6'z — flockiger Gestalt bis zum Schützen, wo sie den Horizont erreicht. Dicht beim Südpol, beim Sternbild des südlichen Kreuzes, vereinigen sich die beiden Arme, die sich im Schwan getrennt haben, und in einheit- lichem Zuge steigt die wunderbare Erscheinung wieder zum ö-en Horizont empor. In ihrer Nachbarschaft steht eine Reihe der glänzendsten Sterne; aber erst im Fernrohr und auf der photographischen Platte löst sie selbst sich in ein unzähliges Sternenheer aus. Ihre räum- liche Verteilung vollzieht sich ähnlich wie bei den Planeten an- nähernd in einer Ebene; in der Richtung dieser Ebene drängen sich die Sterne eng zusammen, während senkrecht dazu nach den Polen der Milchstraße ihre Zahl abnimmt. Tatsächlich ist das ganze Heer der sichtbaren Sterne in den endlichen, begrenzten Bezirk des Milch- straßensystems zusammengedrängt, dessen linsenförmiger Raum einen Längsdurchmesser von 20 000 und einen Querdurchmesser von 10 000 Lichtjahren hat. Von alters her hat sich der Menschengeist mit der Deutung dieser eigenartigen Erscheinung am nächtlichen Himmel beschäftigt. Neuerdings gewinnt die Ansicht Raum, daß die Milchstraße nicht ein Ring oder Gürtel ist, sondern sich aus Spiralstreifen zu- sammensetzt. Von unserer zentralen Stellung aus lassen sich natür- lich die Spiralen nicht einzeln erkennen, sondern müssen, aus das Himmelsgewölbe projiziert, sich teilweise decken und durch diese teil- weisen Übereinanderlagerungen einen geschlossenen Ring bilden. Da die Spiralnebel als einzige Ausnahme von den Satz gelten müssen, daß alle uns sichtbaren Objekte unserem Milchstraßensystem ange- hören, so hält man die Spiralnebel für selbständige Milchstranen, Fixsternsysteme, deren Entfernung von uns freilich unvorstellbar groß ist.

8. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

9. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 70

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 70 — Rechteckige Plattkarte auf S. 80). Die Krümmung der Erdoberfläche darf, weil zu gering, dabei unberücksichtigt bleiben. Bei den höheren Verjüngungen aber muß sie in Betracht gezogen werden. Die Oberfläche der Kugel ist eine allseitig gekrümmte Fläche und läßt sich ohne Faltung und Zerreißung aus einer Ebene nicht ausbreiten, daher auch aus einem ebenen Blatte nicht genau d. h. der Natur vollständig entsprechend auszeichnen. Jede Karte muß deshalb den betreffenden Teil der Erdoberfläche mehr oder minder ungenau darstellen. Die Ungenauigkeiten bestehen darin, daß ent- weder das Größenverhältnis der einzelnen Flächen auf der Karte nicht mit dem auf der Kugel übereinstimmt, oder daß die Winkel, welche zwei verschiedene Richtungen auf der Karte bilden, von denen auf der Kugel abweichen. „Bon diesen Ungenauigkeiten läßt sich nur immer eine ganz vermeiden: soll das Arealverhältnis dem auf der Kugel gleichen, soll die Karte eine flächentreue, äquivalente Abbildung sein, so muß man sich Verzerrungen der Gestalt gefallen lassen, und umgekehrt: sollen die Umrisse der Länder in ihrer Ge- statt unverändert bleiben, soll die Karte eine winkeltreue oder konforme Abbildung sein, so muß man auf das richtige Größen- Verhältnis verzichten." Im Streben nach größtmöglicher Naturtreue hat man Mittelwege eingeschlagen: man hat weder ganz aus Flächen- treue, noch ganz auf Winkeltreue verzichtet und versucht, die unver- meidlichen Fehler durch Verteilung zu verringern und von bestimmten Gesichtspunkten aus zu regeln. So sind die vermittelnden, aus- gleichenden Darstellungen entstanden, auch unechte, modifierte Entwürfe genannt. Vom Zweck der Karte, von dem abzubildenden Stück Erdflä'che und von der Leichtigkeit der Zeichnung hängt es ab, welche der drei Darstellungen zu wählen ist. Um die geographischen Objekte auf der Karte richtig eintragen und die Lage (Länge und Breite) eines Ortes leicht ablesen zu können, ist es zunächst nötig, ein Gradnetz anzulegen. Dazulassen sich verschiedene Wege (nach „Eoordes, Lehrbuch der Landkarten- Projektion") einschlagen. 1. Man entwirft (projiziert) den betreffenden Teil der Erdfläche auf eine Ebene, entweder nach den Grundsätzen der gewöhnlichen Perspektive oder ohne Anwendung derselben. Im ersten Falle denkt man sich die Ebene (Bildfläche) zu dem vom Auge nach dem Erdmittelpunkte gerichteten Strahle senkrecht stehend und ent- weder durch den Erdmittelpunkt gelegt (Mittelebene) oder die Erd- obersläche berührend (Tangentialebene). Im letzteren Falle wird stets eine Berührungsebene angenommen, aus welche die Punkte der Erd- obersläche durch nicht perspektivische Strahlen übertragen werden. Diese Entwürfe nennt man auch azimutale, weil bei ihnen jede vom Kartenmittelpunkte aus bestimmte Richtung mit dem Mittelmeridian denselben Winkel bildet, dasselbe Azimut hat wie auf der Kugel.

10. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 71

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 71 — 2. Man denkt sich an den darzustellenden Teil des Globus eine einseitig gekrümmte Fläche (Zylinder- oder Kegelmantel) angelegt und verbindet durch Strahlen oder Parallellinien die ein- zelnen Punkte der Kugel mit den entsprechenden der angelegten Mantelfläche, die man nachher abwickelt. Die Bilder beider Arten heißen Entwürfe oder Projek- tionen. Jede Landkarte ist eine Projektion, entweder eine azimutale (perspektivische oder nicht perspektivische), eine abwickelbare (Zylinder- oder Kegel-Pr.) oder eine modifizierte (vermittelnde). Es gibt eine große Anzahl von Karten-Entwürfen; hier sollen nur diejenigen besprochen werden, die in den Hand- und Schul- Atlanten, z.b. in Diercke-Gäblers Schulatlas (I)-G), in Sydow- Wagners Methodischem Schul-Atlas (S-W) am häufigsten zur An- Wendung kommen. I. I)ie azimutalen Entwürfe, a. Die perspektivischen. Denkt man sich das Auge in unendlicher Entfernung von der Erde, so laufen sämtliche Projektionsstrahlen parallel und treffen die Bildfläche senkrecht; man erhält die orthographische Projektion (Fig. 35, obere Hälfte). — Befindet sich das Auge in endlicher Ent- fernung, so entsteht die externe Projektion (Fig. 36, linke Hälfte). Liegt der Gesichtspunkt auf der Erdoberfläche, so ergibt sich die
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