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1. Teil 2 - S. 131

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 56. Die scheinbaren Bewegungen der Gestirne. 131 gegengesetzten Erdoberfläche wohnenden Menschen sind meine Gegenfüßler oder Antipoden. Beobachten wir das Himmelsgewölbe, so scheint sich dieses von O. nach W. zu drehen. An ihm sind unzählige Sterne sichtbar. Sie kommen alle mit dem sich drehenden Gewölbe im O. herauf und ver- schwinden im W. Wir entdecken bald zwei Arten von Sternen: solche, die in Gruppen stehend, ihre Stellung zueinander nicht — oder nicht merkbar — verändern, sie scheinen an dem Himmelsgewölbe festgeheftet, stellae fixae, Fixsterne, die einzelnen Gruppen saßt man nach ur- altem Brauch zu Sternbildern zusammen (Gr. Bär, Orion usw.). Dann aber entdecken wir in geringerer Zahl solche Sterne, die an dem sich drehenden Gewölbe noch ihre eigenen Bahnen wandeln, Wandelsterne, Planeten geheißen. Quer über das Himmelsgewölbe zieht sich ein leuchtendes Band, die Milchstraße, sie besteht ebenso wie die an anderen Stellen des nächtlichen Himmels bemerkbaren, leuchtenden Sternnebel aus unendlich fernen Fixsternmassen. Ganz unregelmäßig erfolgt endlich das Auftreten der Kometen (= Haarsterne). Die Bahnen, welche diese Himmelskörper verfolgen, sind derartige, daß sie bisweilen in Jahren, oder Jahrhunderten, wieder am Himmel sichtbar werden können, von einzelnen nimmt man an, daß sie überhaupt in den Bereich unseres Sonnensystems nicht wieder- kommen können, nachdem sie sich einmal unserer Sonne genähert hatten. Man unterscheidet bei den Kometen den Kern, die sie umgebende, leuch- tende Hülle und den Schweif. Im Mittelalter betrachtete man das Erscheinen eines Kometen („Himmelsrute") als göttliche Ankündigung kommenden Unheils (Krieg, Pest). Die kleinsten Himmelskörper, die den Weltenraum durchziehen, sind die Meteoriten; sie werden uns als Sternschnuppen oder Meteore auf Augenblicke sichtbar, wenn sie die Atmosphäre der Erde durchschneiden und infolge der Reibung weißglühend bei Nacht puf- leuchten. Manche fallen dabei als Meteorsteine auf die Erde herab. Sie bestehen aus denselben Gesteinen wie unsere Erde, vorherrschend, oft ganz aus Eisen. Sie sind meist nicht sehr groß, jedoch hat man solche von 300 bis 15 000 kg- gefunden. Der heilige Stein der Kaaba ist wahrscheinlich ein Meteorit. §56. Die scheinbaren Bewegungen der Gestirne. Die Erscheinungen an dem sich drehenden Himmelsgewölbe, die wir in § 55 betrachteten, wollen wir einer genaueren Untersuchung unterziehen,

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 11

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Die Umgebung des Heimalortes. 11 * * * Kleiner Bär. * * * Polarstern. Sterngruppen denkt man sich durch Linien verbunden oder umzogen. Die dadurch entstehenden Bilder nennt man Sternbilder. Sehr bekannte Sternbilder sind das Siebengestirn, der Orion, der große und der kleine Himmelswagen, auch großer und kleiner Bär genannt. * Großer Bär. * Der letzte, mittelhelle Stern im Schweif des kleinen Bären heißt der nördliche Polarstern. Andere helle Sterne führen be- sondere Namen, z. B. Venus, Jupiter. Der nebelartige Licht- streifen, der den Himmel umspannt, heißt die Milchstraße. Die Stern- schnuppen durcheilen in manchen Nächten in blitzartig schnellem Laufe einen Teil des Himmels. Auch die Sterne gehen im 0. auf und im W. unter. Nur die in der Nähe des Polarsterns umkreisen ihn und sind die ganze Nacht sichtbar, wie z. B. der große Bär 5. Der Horizont. Wenn wir uns draußen ans freiem Felde be- finden, so haben wir unter uns ein kreisförmiges Stück der Erde. Über dieser Erdfläche wölbt sich der Himmel wie eine hohle Halbkngel. Über uns haben wir den höchsten Punkt des Himmelsgewölbes, den Scheitelpunkt. An der Grenze der kreisförmigen Erdoberfläche scheinen sich Himmel und Erde zu berühren. Bis zu jener Kreislinie reicht unser Gesicht. Man nennt diese Linie daher den Gesichtskreis oder Horizont. Horizontbeobachtungen. Von einer Anhöhe aus reicht unser Auge bereits etwas weiter. Unser Horizont ist größer geworden. Je höher unser Standpunkt ist, desto größer ist unser Horizont. Je niedriger wir stehen, desto kleiner ist er. — Zeige 0., W., S., N. am Horizonte! Bestimme die Nebenhimmelsgegenden von deinem Standpunkte aus! Weuu wir unsere Schritte nach irgend einem Punkte des Horizontes lenken, um an die Grenze zu gelangen, wo Himmel und Erde zusammen zu stehen scheinen, so bemerken wir bald, daß über uns das Himmelsgewölbe nicht niedriger wird. Immer haben wir über uus den Scheitel- puukt. Der Horizont rückt immer mehr hinter die Gegenstände, die vom ersten Standpunkt aus gesehen an der Grenze unseres Gesichtskreises lagen. Der Horizont verändert sich mit unserm Standpunkt. Das Himmelsgewölbe ruht nicht in Wirklichkeit auf der Horizontlinie; der Himmel wölbt sich also nur scheinbar über der Erdfläche. Unser Auge täuscht uns. Auch mancherlei andere Erscheinungen belehren uns, daß die Wirklichkeit vieler Vorgänge oft nicht mit unfern Wahrnehmungen übereinstimmt. In stürmischer Nacht scheint der Mond mit rasender Eile durch die zerrissenen Wolkenmassen zu schießen. Wir überzeugen uns leicht, daß in Wirklichkeit die Wolken vom Winde in entgegengesetzter Richtung getrieben werden. — Führe andere Beispiele an!

3. Für Präparandenanstalten - S. 8

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 8 — Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet. Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird, wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge (Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver- bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge (Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei- einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben, bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89, in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land- masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern, scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen. t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder- raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht auf seine Erhebung. Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge- legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute, die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe. c Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die absolute, b c die relative Höhe. 1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd- boden angebrachten Normalhöhenpunkt.

4. Für Präparandenanstalten - S. 12

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 12 — zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch- land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs- kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen. Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs- wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m. Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans? Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober- fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung. Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg- gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen- kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden- heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100 bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu- sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres- spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange- deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^, begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er- kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche, wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten. Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt eines Erdraumes ist das Profil. 1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.

5. Deutsche Sozialgeschichte - S. 236

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
236 Neunziger Jahre. Volksbil- dungsbestrc- bungen. Arbeitern am Mittelrhein und in Württemberg. 1892 trat der Gegensatz in voller Schärfe hervor, der Bruch ward aber durch ein sogenanntes Kompromiß-Programm, das 1893 während des vierten evangelisch-sozialen Kongresses zu stände kam, noch einmal verhindert. Da es aber doch im allgemeinen einen Sieg der „Jungen" über die „Alten" bedeutete, so hat es seine einigende Kraft nicht lange bewährt. Zwischen den beiden Richtungen bleibt ein Gegensatz bestehen, der die Weiterentwicklung der Arbeitervereinsbewegung ungünstig beeinflußt. „Der letzte Grund aller sozialen Gefahr," sagt Schmoller (s. S. 212), „liegt nicht in der Dissonanz der Besitz-, sondern der Bildungsgegensätze." Von dieser Anschauung waren auch die kirchlichen Kreise bei ihren Sozialreformbestrebungen beeinflußt. Für die Gesellschaft bedeutet die geistige Verwahrlosung der Massen nun schon deshalb eine schwere Gefahr, weil sie durch das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht aus die Gesetzgebung Einfluß üben. Von dieser Erwägung geleitet verlangten viele Erweiterung des Volksunterrichts, damit auch über die Grundlagen der Staatsund Gesellschaftsordnung und über Anfangsgründe der Volkswirtschaft Belehrungen erteilt würden, Gründung von Fortbildungsschulen u. a. nt. Über den Wert solcher Volksbildungsbestrebungen waren und find die Ansichten geteilt. Ten niederen Klassen „die Schwielenhaut abstreifen", sie durch Bildung unzufrieden machen, halten manche für eine Grausamkeit. Wirkliche Bildung wird doch nicht erreicht, höchstens oberflächliche Halbbildung; wie Blinden nicht von Farbenpracht, so soll auch der „ewig blinden" Masse nicht von geistigen Gütern gesprochen werden. Stets wird neben dem Denker, der den Wandel der Gestirne berechnet, der Hirt stehen, der sich ihres goldenen Glanzes harmlos erfreut. Weshalb also den zwischen festen Ufern fließenden Strom der Bildung in das flache Land leiten, wo er als seichtes Wasser sich weithin ausdehnt? Andere hingegen

6. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. V

1911 - Halle a.S. : Schroedel
Aus dem Worwort zur ersten Auflage. --Für den Unterricht in der Mathematischen Erdkunde ist zunächst erforderlich, daß — der Verfasser sagt damit nichts Neues — schon vor dem Eintritt dieses Unterrichtsgegenstandes fortgesetzt die vielseitigsten Beobachtungen an Sonne, Mond und Sternen gemacht und die Ergebnisse — vielleicht in einem besonderen Merkheft — festgelegt worden sind. So wird neben dem äußerlichen Was auch das erscheinende Wie durch eigene Anschauung erworben. Darauf folgt in dem eigentlichen Unterricht das wahre Wie und Warum, das durch die mannigfaltigste Verdeutlichung an Globus, Armillar- sphäre und Tellurium (mit Lunarium), durch Zeichnung und Rechnung (an Raum- und Zahlengrößen) gewonnen wird. Diesem Gange der Mathematischen Erdkunde schließt sich der entsprechende Abschnitt des Lehrbuches an. Trigonometrische Be- rechnungen sind nicht aufgenommen, da erstlich die Einführung in die Trigonometrie etwa in dieselbe Zeit sällt, in der die Mathe- matische Erdkunde auftritt, sie aber auch zweitens für unfern Unter- richt durchaus entbehrlich ist. Die Einführung in die Kartographie berücksichtigt die Elemente der Karte, die Grundsätze und die verschiedenen Arten der Dar- stellung. Bei der Behandlung der Gradnetze ist nicht nur fortgesetzt auf den Dierckeschen Schulatlas, sondern auch auf den Schulatlas von Sydow-Wagner hingewiesen, der gerade in der Kartenprojektion für den Lehrer viel wertvolles Material enthält.

7. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 53

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 53 — schätzt worden ist. Von 1890 an begann er unter mehrfachen Schwankungen zu verblassen und seine Umrisse treten von Jahr zu Jahr immer schwächer hervor. Die vier hellen Jupitermonde haben dadurch eine besondere Bedeutung erhalten, daß sie die ersten Himmelskörper waren, deren Dasein das Fernrohr erwies. Ferner ist aus Beobachtungen über ihre Verfinsterungen zuerst die Geschwindigkeit des Lichts von der Sonne zur Erde abgeleitet und .gleich etwa 300 000 km in der Sekunde festgestellt worden. Saturn. Der Saturn ist der äußerste der Planeten, die noch mit unbewaffnetem Auge sichtbar sind. Er erscheint in einem matten, gelblichen Lichte. Nach Jupiter ist er der größte Planet. Wie bei Jupiter, so wird auch bei ihm ein Wechsel von hellen und dunklen Streifen beobachtet. Von Flecken zeigen sich dunkle auf einem deutlichen Doppelstreifen der Nordhalbkugel und hellere inner- halb der Äquatorialzone. An den ersteren wurde eine langsamere Rotation wahrgenommen als an den letzteren; hierin steht man eine Bestätigung der oft ausgesprochenen Vermutung einer gewissen Ähnlichkeit der äußeren Planeten mit der Sonne. Was den Saturn jedoch als ein Weltensystem für sich erscheinen läßt, sind seine 10 Monde, von denen der 9. und 10. bisher nur photographisch verfolgt werden konnten, und die nur ihm eigentümlichen Ring- gebilde. In jedem mittelmäßigen Fernrohr ist nicht nur der Ring mit der darin frei schwebenden Kugel zu erkennen, sondern auch eine dunkle Linie, welche ihn in zwei konzentrische Abschnitte teilt, die Cassinische Teilung^. Etwa in der Mitte des äußeren Ringes unterscheidet man noch eine feinere Teilungslinie, die söge- nannte Bleistiftlinie oder Enckesche Trennung^. An den inneren Abschnitt schließt sich nach innen der sogenannte Schleier- oder Florring an von mattem, bläulichem Schimmer. Die Ausdehnung des ganzen Ringes mißt 278 000 km im Durchmesser, so daß man von einem Ende bis zum andern 21 % Erdkugeln aneinanderreihen könnte, während seine Dicke kaum 80 km beträgt. Mit Sicherheit wird angenommen, daß „die Ringe aus einer Anzahl ganz kleiner Satelliten zusammengesetzt sind, welche in dieser Kopie des Sonnen- systems etwa die Rolle des Gürtels der kleinen Planeten spielen, aber so dicht gesät sind, wie etwa die einzelnen materiellen Teilchen in einer Staubwolke." (Meyer.) Uranus. Jahrtausende galt Saturn als die äußerste Grenze unseres Planetensystems; erst durch die Entdeckung des Uranus im Jahre 1 Cassini, Leiter der Pariser Sternwarte, entdeckte die Teilung 1675. 2 E^cke, Berliner Astronom, gest. 1865.

8. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 62

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 6'z — flockiger Gestalt bis zum Schützen, wo sie den Horizont erreicht. Dicht beim Südpol, beim Sternbild des südlichen Kreuzes, vereinigen sich die beiden Arme, die sich im Schwan getrennt haben, und in einheit- lichem Zuge steigt die wunderbare Erscheinung wieder zum ö-en Horizont empor. In ihrer Nachbarschaft steht eine Reihe der glänzendsten Sterne; aber erst im Fernrohr und auf der photographischen Platte löst sie selbst sich in ein unzähliges Sternenheer aus. Ihre räum- liche Verteilung vollzieht sich ähnlich wie bei den Planeten an- nähernd in einer Ebene; in der Richtung dieser Ebene drängen sich die Sterne eng zusammen, während senkrecht dazu nach den Polen der Milchstraße ihre Zahl abnimmt. Tatsächlich ist das ganze Heer der sichtbaren Sterne in den endlichen, begrenzten Bezirk des Milch- straßensystems zusammengedrängt, dessen linsenförmiger Raum einen Längsdurchmesser von 20 000 und einen Querdurchmesser von 10 000 Lichtjahren hat. Von alters her hat sich der Menschengeist mit der Deutung dieser eigenartigen Erscheinung am nächtlichen Himmel beschäftigt. Neuerdings gewinnt die Ansicht Raum, daß die Milchstraße nicht ein Ring oder Gürtel ist, sondern sich aus Spiralstreifen zu- sammensetzt. Von unserer zentralen Stellung aus lassen sich natür- lich die Spiralen nicht einzeln erkennen, sondern müssen, aus das Himmelsgewölbe projiziert, sich teilweise decken und durch diese teil- weisen Übereinanderlagerungen einen geschlossenen Ring bilden. Da die Spiralnebel als einzige Ausnahme von den Satz gelten müssen, daß alle uns sichtbaren Objekte unserem Milchstraßensystem ange- hören, so hält man die Spiralnebel für selbständige Milchstranen, Fixsternsysteme, deren Entfernung von uns freilich unvorstellbar groß ist.

9. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

10. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 70

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 70 — Rechteckige Plattkarte auf S. 80). Die Krümmung der Erdoberfläche darf, weil zu gering, dabei unberücksichtigt bleiben. Bei den höheren Verjüngungen aber muß sie in Betracht gezogen werden. Die Oberfläche der Kugel ist eine allseitig gekrümmte Fläche und läßt sich ohne Faltung und Zerreißung aus einer Ebene nicht ausbreiten, daher auch aus einem ebenen Blatte nicht genau d. h. der Natur vollständig entsprechend auszeichnen. Jede Karte muß deshalb den betreffenden Teil der Erdoberfläche mehr oder minder ungenau darstellen. Die Ungenauigkeiten bestehen darin, daß ent- weder das Größenverhältnis der einzelnen Flächen auf der Karte nicht mit dem auf der Kugel übereinstimmt, oder daß die Winkel, welche zwei verschiedene Richtungen auf der Karte bilden, von denen auf der Kugel abweichen. „Bon diesen Ungenauigkeiten läßt sich nur immer eine ganz vermeiden: soll das Arealverhältnis dem auf der Kugel gleichen, soll die Karte eine flächentreue, äquivalente Abbildung sein, so muß man sich Verzerrungen der Gestalt gefallen lassen, und umgekehrt: sollen die Umrisse der Länder in ihrer Ge- statt unverändert bleiben, soll die Karte eine winkeltreue oder konforme Abbildung sein, so muß man auf das richtige Größen- Verhältnis verzichten." Im Streben nach größtmöglicher Naturtreue hat man Mittelwege eingeschlagen: man hat weder ganz aus Flächen- treue, noch ganz auf Winkeltreue verzichtet und versucht, die unver- meidlichen Fehler durch Verteilung zu verringern und von bestimmten Gesichtspunkten aus zu regeln. So sind die vermittelnden, aus- gleichenden Darstellungen entstanden, auch unechte, modifierte Entwürfe genannt. Vom Zweck der Karte, von dem abzubildenden Stück Erdflä'che und von der Leichtigkeit der Zeichnung hängt es ab, welche der drei Darstellungen zu wählen ist. Um die geographischen Objekte auf der Karte richtig eintragen und die Lage (Länge und Breite) eines Ortes leicht ablesen zu können, ist es zunächst nötig, ein Gradnetz anzulegen. Dazulassen sich verschiedene Wege (nach „Eoordes, Lehrbuch der Landkarten- Projektion") einschlagen. 1. Man entwirft (projiziert) den betreffenden Teil der Erdfläche auf eine Ebene, entweder nach den Grundsätzen der gewöhnlichen Perspektive oder ohne Anwendung derselben. Im ersten Falle denkt man sich die Ebene (Bildfläche) zu dem vom Auge nach dem Erdmittelpunkte gerichteten Strahle senkrecht stehend und ent- weder durch den Erdmittelpunkt gelegt (Mittelebene) oder die Erd- obersläche berührend (Tangentialebene). Im letzteren Falle wird stets eine Berührungsebene angenommen, aus welche die Punkte der Erd- obersläche durch nicht perspektivische Strahlen übertragen werden. Diese Entwürfe nennt man auch azimutale, weil bei ihnen jede vom Kartenmittelpunkte aus bestimmte Richtung mit dem Mittelmeridian denselben Winkel bildet, dasselbe Azimut hat wie auf der Kugel.
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