TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Rundschau in der Umgegend. 13
Diese Wege oder Straßen heißen Landstraßen. Viele sind künstlich
angelegt. Man nennt sie dann Kunststraßen oder Chausseen. Sie
laufen gewöhnlich in gerader Richtung nach dem nächsten Orte. In der
Mitte des Weges befindet sich der Fahrdamm, er ist mit großen Steinen
Zepflaftert (Pflasterchaussee). Bei mancher Chaussee ist der Fahrdamm
aus kleingeschlagenen Steinen (Steinknack) hergestellt, die auf den Weg
geschüttet und fest gemalzt werden (Schüttelchaussee). Gewöhnlich befindet
sich neben dem gepflasterten Fahrdamme ein ungepflasterter Weg, der ovn
den leichteren Wagen besonders im Sommer benutzt wird (Sommerweg).
Zu beiden Selten der Fahrstraße laufen auch noch Wege für Fußgänger;
man nennt sie Fußwege. Rechts und links wird die Chaussee oon Gräben
eingeschlossen, die das abfließende Wasser aufnehmen. Der Rand der
Chaussee ist mit Bäumen bepflanzt. Sie geben im Sommer dem Reisenden
kühlen Schatten und schützen ihn im Winter bei hohem Schnee vor dem
Berirren. Am Rande der Chanssee bemerken wir auch in gewissen Ent-
seruungen (100 Meter) Steine mit Ziffern. Sie geben die Entfernung
von einem Punkte, in der Stadt vom Markte, in Kilometern und Metern
an. Nennt die wichtigsten Chausseen, die vom Heimatorte ausgehen!
Von den Chausseen und Landstraßen führen kleinere Wege in das
Feld, die die Leute benutzen, um zu ihrem Acker zu kommen. Man nennt
sie Feldwege. Sie sind nicht gepflastert.
Außer den Landstraßen und Fußwegen gibt es noch andere gerade
und möglichst wagerechte Straßen, die nach größeren Dörfern, kleineren
und größeren Städten führen. Es sind die Eisenbahnen. Auf ihnen
fahren die Eisenbahnzüge, die Personen, Vieh und Waren (Güter) aller
Art von einem Orte zum anderen befördern. Die ersten Eisenbahnen
wurden vor etwa 70 Jahren gebaut. Mau benutzt bei ihnen die Kraft
des Dampfes, um die Wagen fortzubewegen (Dampfmaschine, Lokomotive).
An den Orten, wo der Eisenbahnzug anhält, ist ein Bahnhof. Hier
steigen die Leute in den Zug hinein und aus ihm heraus. Auch werden
hier die Güter verladen (Güterbahnhof).
Welche Chausseen, Eisenbahnen durchschneiden die Umgebung? Gib ihre
Richtung und ihre nächsten Ausgangs- und Endpunkte an. (Entfernung nach km,
uach Stunden.)
f) Rundschau in der Amgtßt>d.
Zähle Orte (a, Dörser, b. Städte) der nächsten Umgebung aus! Gib ihre
Lage zum Heimatorte an! Schätze ihre Entiernung vom Heimatorte nach Minuten
ab! Welche Verkehrswege verbinden sie nüt dem Heimatorte? Zeige diese O^te
auf der Karte! Reise zu Wasser vom Heimatorte uach — und sage, welche Orte
du berührst! Wandere zu Fuß auf dem kürzesten Wege nach —! Welche Sehens-
würdigkeiten sind in den Nachbarorten? Welche geschichtlichen Vorkommnisse kniivfeu
'ich an.die Nachbarorte? Von ivelchen beiiuatlichen Sagen wissen die Bewolmer
der Umgegend zu erzählen? Erkläre den sj{ainen des Nachbarortes! Welche Zeugen
der Vergangenheit finden sich^ in der Umgegend? (Steine, Kreuze, Wege,"Grab-
bugel, Denkmäler.) Welche Stellung nehmen die Nachbarorte im Vaterlande ein?
Entwirf ein Kartenbild von der Umgebung!
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
F. Die Bodenformen des Heimatortes. G. Die Gewässer, H. Bewohner. 7
F. Die Kodenformen des Heimatortes.
Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen
fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht
oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen neynt man Ebenen, Welcher Teil
des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Ab-
dachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, ans dem unser Wohnort
erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?)
G. Die Gewässer.
Welche Gewässer (stehende, fließende) hat unser Heimatort? Gib (die Lage)
die Richtung des Laufes an! Bestimme die Ufer! Was schließen die Ufer ein?
Schließe aus der Geschwindigkeit des Laufes auf die Oberfläche der Umgebung!
Wie sind die Ufer? Schätze die Breite nach Schritten, m, ab! Wie gelangen
Menschen und Fuhrwerke über das Wasser? Beschreibe die Stege, die Brücken, die
über unsere Gewässer führen! Schreite ihre Länge ab und vergleiche dies Er-
gebnis mit dem der Schätzung! Welche Bedeutung haben die Gewässer für
unseren Wohnort? Welche Bewohner sind durch ihre Beschäftigung vom Waffer
abhängig? Was weißt du über die Höhe des Wasserstandes in den vier Jahres-
zeiten? Wann verändert sich der Wasserstand der stehenden Gewässer? Wasser-
spiegel im Brunnen? Wie zeichnet man ein stehendes, ein fließendes Gewässer,
wie Brücken und Stege?
Zeichne den Plan des Heimatortes und beute dariu die Hauptstraßen, die
wichtigsten Gebände und die Gewässer an!
H. Bewohner^).
Unser Heimatort ist ein Dorf (eine Stadt). Nach der letzten Zählung
(1. 12. 1910) wohnen hier — Einwohner. Nach dein Glauben scheiden
sich diese in Evangelische, Katholiken und Juden. Die große Mehrzahl
der Bewohner ist —. Die Bewohner einer Stadt heißen Bürger, die
eines Dorfes Landleute.
Alle Menfchen bedürfen der Nahrung, Kleidung und Wohnung. Um
diese notwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, muß jeder arbeiten. Des-
halb sieht man hier den einen mauern (Maurer), den andern zimmern
(Zimmermann), den dritten schmieden (Schmied), den vierten malen
(Maler), den fünften schreiben und rechnen (Kaufmann), den sechsten ackern
(Ackermann oder Landmann), den siebenten lehren (Lehrer), den achten
predigen (Prediger) usw. Ohne Arbeit bleiben die Menschen arm und
müssen hungern. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Nach seiner
Neigung, Lust, Kraft und seinem Vermögen wählt sich der Mensch eine
bestimmte Arbeit, einen Beruf. So kommt es, daß der eine ein Tischler,
der andere ein Landmann, der dritte ein Kaufmann wird. Nach dem
Berufe nennt er sich. Was aber der eine arbeitet, tut er nicht allein für
sich, sondern auch für andere. So fertigt der Schuhmacher z. B. dem
*) Aus Th, Henze und E. Martiui: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg".
Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: Zimmermann Ackermann Martiui Ferdinand_Hirt Ferdinand
— 8 —
Ist die Küste ohne nennenswerte Einbrüche des Meeres in
das Land, so heißt sie glatt, im andern Falle gebuchtet.
Überall, wo das Meer tief in das Land eingreift, haben wir eine
Bucht oder Bai oder einen Golf. Bietet die Bucht Schutz
gegen Wind und Wellen, so führt sie den Namen Hafen. Ein
ins Meer ausspringender Teil des Festlandes, der sich von dem
in seinem Zusammenhang nicht unterbrochenen „Rumpf" scharf
absetzt, heißt Halbinsel. Kleinere, schmale Halbinseln nennt
man Landzungen. Ein bloßer Vorsprung der Küste wird,
wenn er flach ist, Landspitze, wenn er hoch ist, Vorgebirge
(Kap) genannt. Ein schmaler Streifen Landes, der die Ver-
bindung zwischen zwei Landmassen herstellt, heißt Landenge
(Isthmus). Meerenge, Straße, Kanal, Sund nennt man
einen schmalen Meeresstreifen, der zwei Meere oder Meeresteile
miteinander verbindet. Ein ganz von Wasser umgebenes Stück
Land heißt Insel. Ein Meeresbecken mit mehreren nahe bei-
einander liegenden Inseln heißt Archipel. Die Halbinseln und die
küstennahen Inseln, die meist vom Rumpf sich abgelöst haben,
bilden die Glieder des Festlandes; sie greifen oft wie Arme
nach den benachbarten Erdräumen hinüber. Das Verhältnis der
Glieder zum Rumpfe ist in Europa 1 : 2, in Asien 1 : 3, in
Amerika 1 : 12, in Nordamerika 1 : 4, in Südamerika 1 : 89,
in Australien 1 : 36, in Afrika 1 : 47. Somit haben die Land-
masfen der n-en Halbkugel eine reichere Gliederung als die der
s-en Halbkugel, und während jene vom Äquator aus einander
zustreben und dadurch den Verkehr der Gegenküsten erleichtern,
scheinen diese sich in demselben Maße zu fliehen.
t Unter der senkrechten., (vertikalen) Gliederung eines Länder-
raumes versteht man die Übersicht über seine Gestalt mit Rücksicht
auf seine Erhebung.
Die Höhe eines Punktes der Erdoberfläche wird entweder
vom Meeresspiegel, oder von einem andern, höher oder tiefer ge-
legenen Orte gerechnet, und zwar nennt man die Größe seines
senkrechten Abstandes von der Meeresoberfläche ^ seine absolute,
die von einem beliebigen andern Punkte seine relative Höhe.
c
Fig. 3. Ab bezeichnet den Meeresspiegel, C D eine Ebene, a c ist die
absolute, b c die relative Höhe.
1 In Preußen beziehen sich alle neueren Angaben der absoluten Höhe
auf den Normal-Nullpunkt (abgekürzt N. N. Normal-Null), der mit
dem Mittelwasser der Ostsee zusammenfällt. Er liegt genau 37 m unter
dem am Nordpfeiler der Berliner Sternwarte etwa 1 m über dem Erd-
boden angebrachten Normalhöhenpunkt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Amerika Nordamerika Südamerika Australien Afrika Normal-Null Ostsee Berliner_Sternwarte
— 12 —
zu bedecken. Auf der Karte von Nord- und der von Süddeutsch-
land ist das Verhältnis wie 1 : 2 250000; 1 mm auf der Karte
ist gleich 2*/4 km in Wirklichkeit. Die direkte Entfernung von Berlin
nach Cöln beträgt auf der Karte etwas mehr als 210 mm; diese
würden rund 500 km gleich sein. Die kürzeste Eisenbahnstrecke
von Berlin nach Cöln beträgt jedoch ca. 600 km. Noch weniger
als Eisenbahnstrecken kann man bei der Verallgemeinerung der
Linienführung auf unseren gewöhnlichen Karten die wirkliche
Länge von Fluß- und Küstenlinien, politischen Grenzen, Gebirgs-
kämmen usw. ausmessen. Die Flächengrößen werden am besten
durch Vergleich mit bekannten Größen von der Karte abgelesen.
Da die Karte uns ein Bild eines Teiles der Erdoberfläche
vermitteln will, so enthält sie eine Reihe von Grundrißfiguren
und Zeichen, die man den Lageplan nennt. Dahin gehören
nicht nur die Grenz-, Küsten- und Flußlinien, die Ortszeichen
und das Wegenetz, sondern auch die Andeutung über die Art
des Bodens, des Anbaus des Landes, die Arten der Verkehrs-
wege, die Arten der Besiedelung, der Bewaldung u. a. m.
Welches sind die im Schulatlas verwendeten Zeichen des Lageplans?
Daneben bringt die Karte auch die Unebenheiten der Erdober-
fläche — das Gelände oder Terrain — zur Darstellung.
Höhenzissern geben nicht nur die absoluten Höhen von Berg-
gipfeln und Pässen, sondern auch von Ortschaften, wichtigen
Punkten eines Flußlaufs und Seespiegeln an. Linien, welche
alle Punkte gleicher Höhe miteinander verbinden, heißen Höhen-
kurven oder Isohypsen^ (Schulatlas). Um die Verschieden-
heiten der Höhen dem Auge noch deutlicher zu machen, versieht
man die Flächen zwischen den Höhenkurven mit verschiedenen
Farben. In unserm Atlas sind die Höhen von 0—100 m, 100
bis 200 m, 200-500 m, 500—1500 m und über 1500 m zu-
sammengefaßt und mit gleichen Farbentönen von Hell zum
Dunkel fortschreitend bezeichnet; Senken, die unter den Meeres-
spiegel hinabreichen, haben eine dunkelgrüne Farbe. Ebenso sind
die Tiefen des Weltmeeres durch verschiedene Farbentöne ange-
deutet, wobei Gebiete gleichertiefe vontiefenlinien, Jsobathen^,
begrenzt sind. Als ferneres Hilfsmittel der Geländedarstellung
benutzt man die Schraffen. Sie dienen dazu, die verschiedene
Steilheit der Abhänge anzudeuten und aus der Stärke der
Schraffen den ungefähren Neigungswinkel erkennen zu
lassen nach dem Grundsatz: Je steiler, desto dunkler. Er-
kläre hiernach die verschiedenen Bergzeichnungen aus S. 1 von
Dierckes Schulatlas! Das richtigste Bild einer Geländeform gibt
das Relief; denn es läßt die Erhabenheiten der Erdoberfläche,
wenn auch oft bedeutend überhöht, wirklich als solche hervortreten.
Ein aus Grund von Isohypsen oder von Höhenschichten leicht
herstellbares Hilfsmittel zur Verdeutlichung der Oberflächengestalt
eines Erdraumes ist das Profil.
1 hypsos — Höhe. 2 bäthos — Tiefe.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 15 —
durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte
des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um
die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen-
strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man
als leuchtende Nachtwolken bezeichnet.
Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den
Polen die herrschenden Westwinde hervor.
Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der
Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im
Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste
Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die
Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die
Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer
bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde
ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer
Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der
geographischen Breite ab.
Folgen der Rotation.
Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag-
liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht-
und Wärmewechsel auf der Erde.
Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der
Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge-
ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi.
Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der
ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis
der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination
erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn
sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter-
geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder
der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es
wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination
eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle
Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag.
Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich
immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund-
maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des
Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also
auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten
astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert.
Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde
um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt
1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
— 47 —
Die äußerste Hülle der Sonnenatmosphäre ist die rätselhafte
Korona, die bisher nur bei totalen Sonnenfinsternissen gesehen
worden ist. Sie breitet sich in mattem Glänze von der Sonne
nach allen Richtungen hin strahlenförmig aus; die Strahlen sind
häufig länger als der Sonnendurchmesser. Zur Zeit der Flecken-
maxima breitet sich die Korona gleichmäßig nach allen Richtungen
aus. Zur Zeit der Fleckenminima erstrecken sich die Koronastrahlen
von den äquatorialen Teilen aus wie große Besen: von den
Sonnenpolen werden sie „gegen den Äquator herabgezogen, ganz
wie die Kraftlinien um die Pole eines Magneten", weshalb man
annimmt, daß die jeweilige Struktur der Korona auf magnetische
Kräfte der Sonne zurückzuführen ist.
Das gleichförmige Licht der. „inneren Korona" wird, wie die
spektroskopische Untersuchung lehrt, hauptsächlich von Wasserstoff und
einem sonst unbekannten, Koronium genannten Gas ausgestrahlt.
Das Licht der „äußeren Korona" ist reflektiertes Sonnenlicht, das von
kleinen festen oder flüssigen Partikeln herstammt. Die strahlen-
sörmige Beschaffenheit der „äußeren Korona" deutet auf eine Kraft
hin, welche die kleinen Partikel vom Sonnenzentrum wegstößt. So
erinnern die Koronastrahlen an die Kometenschweife, die in der
Regel auch der Sonne abgekehrt sind.
Die Temperatur der Sonne wird verschieden hoch angenommen;
jedenfalls ist sie so groß, daß alle Elemente noch im Zustande der
Dissoziation sich befinden, also eine chemische Verbindung unmöglich
ist. Zöllner nimmt sie zu 13250° C an der Oberfläche, 112 0000 0
im Innern an; andere stellen niedrigere Temperaturen auf. Da-
gegen ist festgestellt, daß die jährliche Wärmemenge, welche die Ober-
fläche der Erde erhält, ausreichend sein würde, um eine die ganze
Erdoberfläche bedeckende Eisschicht von 30,8 m Dicke zu schmelzen,
und dabei beträgt diese Wärmemenge nur den 2160 millionsten Teil
aller von der Sonne in den Weltenraum ausgestrahlten Warme.
Wie die Sonne den Wärmeverlust deckt, darüber bestehen verschiedene
Hypothesen, die aber nichts weiter als eine gewisse Wahrscheinlichkeit
für sich haben.
Wie die Sonne eine Achsenbewegung hat, so muß sie auch
eine fortschreitende Bewegung im Räume haben. Man hat dies aus
den Beobachtungen, die die Spektralanalyse an die Hand gibt, so-
wie aus dem Auseinanderrücken der Fixsterne an einer Stelle des
Himmels und dem entsprechenden Zusammenrücken an der entgegen-
gesetzten Stelle ' geschlossen. Der Weg, den die Sonne in einer
Sekunde zurücklegt, beträgt 20 km. Wo wir den Mittelpunkt der
Bewegung zu suchen haben, ist zurzeit noch ungewiß.
Der Mond (Erdmond).
Der Mond, dieser treue Begleiter der Erde, der „stille Ge-
fährte der >Nacht", ist wie die Erde eine Kugel, aber nur von
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
— 54 —
1781 von Wilhelm Herschel wurde diese Grenze um das Doppelte,
durch die des Neptun von Leverrier und Galle um mehr als das
Dreifache weiter hinausgerückt. Uranus wurde zuerst als ein Komet
angesehen; erst Laplace erkannte seine Planetennatur. Nicht nur
seine bedeutende Größe, sondern auch seine übrigen Eigenschaften,
die er mit Jupiter und Saturn gemein hat, unterscheiden ihn wesent-
lich von den sonnennahen Planeten. Uranus hat 4 Monde, die
sich von O nach Za unter einem Winkel, der 98° gegen die Bahn-
ebene des Planeten geneigt ist, bewegen.
' Neptun.
Kurze Zeit nach der Entdeckung des Uranus wurden zwischen
den Vorausberechnungen seiner Bahn und den Beobachtungen Ab-
weichungen wahrgenommen. Diese „Störungen" wurden auf die t
Einwirkung eines Planeten außerhalb der Uranusbahn zurückgeführt.
Leverrier in Paris berechnete nun aus den Störungen den Ort und
die Masse dieses zunächst nur in der Voraussetzung existierenden
Körpers, der als ein Stern neunter Größe am Himmel stehen mußte.
Da die Berliner Sternwarte damals die besten Sternkarten besaß,
welche Sterne bis zu neunter Größe verzeichnet enthielt, wandte sich
Leverrier an den Direktor dieser Sternwarte, Encke, in der Hoffnung,
daß mit Hilfe dieser genauen Sternkarten durch Vergleichung sich
sehr leicht ein fremder Körper herausfinden lassen werde. Der mit
der Nachforschung beauftragte Assistent Galle1 fand noch an dem
Abend desselben Tages, an welchem das Schreiben eintraf (23. Sept.
1864), unweit der bezeichneten Stelle den errechneten Planeten.
Später stellte sich heraus, daß Neptun, ebenso wie auch Uranus,
schon früher als Fixstern beobachtet, nur nicht wegen seiner geringen
Ortsveränderung unter den Fixsternen als Planet erkannt worden
war; bei der großen Umlaufszeit des Neptun beträgt sein jährliches
Fortrücken wenig mehr als 2 °.
Über die physischen Eigenschaften Neptuns hat man nur Ver-
mutungen. Sicher ist, daß der Planet von einem Monde begleitet
wird, der sich, wie die Satelliten des Uranus, in der Richtung von
O nach W um seinen Hauptplaneten bewegt.
Kometen und Meteore (Sternschnuppen und Feuerkugeln).
Die Kometen (Haar- oder Schweifsterne, von kome = Haar)
weisen, soweit sie mit bloßem Auge zu beobachten sind, zumeist zwei
Hauptteile auf, den Kopf und den Schweif. Der Kopf besteht aus
einer Nebelhülle, die im Innern durch Lichtverdichtung einen Kern
enthält. Der Schweif, dessen Lichtschimmer sich allmählich im
Himmelsraum verliert, liegt immer auf der der Sonne abgekehrten
* Später Direktor der Sternwarte zu Breslau, gest. 1910.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Herschel Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Paris Encke Neptuns Breslau
— 56 —
Bon den periodischen Kometen sind als besonders erwähnens-
wert der Halleysche, der Bielasche und der Enckesche mit Um-
laufszeiten von 76,37, bzw. 6,6 und 3,3 Jahren.
Eigentümlich sind die Vorgänge, die sich bei Annäherung
des Kometen an die Sonne in ihm abspielen. Zuerst erscheint
er als ein mattleuchtender Nebelfleck; er wird immer glänzender und
leuchtender, je mehr er sich der Sonne nähert. Es beginnen ge-
waltige Umwälzungen in seinem Innern, und vom Kopfe werden
leuchtende Massen ausgestoßen, die meist zur Sonne hin gerichtet
sind. Allmählich biegen sie um und bilden auf der der Sonne ab-
gewendeten Seite den Schweif.
Auf Grund dieser Beobachtungen und spektroskopischer Unter-
suchungen ist man zu folgender Annahme über das Wesen der
Kometen gekommen. Der Kern besteht aus kosmischen Körperchen,
die in der Sonnenferne in der Kälte des Weltenraumes mit einer
Eiskruste umgeben sind. In der Sonnennähe beginnt das Eis zu
schmelzen, und auf der ihr zugekehrten Seite kocht es zuletzt. Der
Dampf drängt unter gewaltigem Drucke auf die festen Körper
nach außen, der Sonne zu. Durch die Reibung ist Elektrizität er-
zeugt worden, dieselbe, die auf der Sonne durch ähnliche gewaltige
Revolutionen entstanden, ist. Gleichnamige Elektrizitäten stoßen sich
ab; darum biegen die Dämpfe allmählich von dcr Sonne ab und
bilden den Schweif.
Die Sternschnuppen, jene Lichtfunken, die in hellen Nächten
plötzlich aufleuchten, sich schnell fortbewegen und nach kurzer Zeit
verschwinden, gehören nicht unserer Erde an, sondern sind kosmischen
Ursprungs. Ihre Zahl ist sehr groß, täglich bis 10 Millionen.
Ihre größte Häusigkeit ist gegen 3 Uhr morgens. Nach neueren
Untersuchungen leuchten sie in einer Höhe von 180—150 km auf
und erlöschen in 90—100 km Höhe.
Besonders helle derartige Erscheinungen, die zuweilen auch am
Tage gesehen werden, heißen Feuerkugeln; sie treten plötzlich aus
einem kleinen hellen Wölkchen hervor, leuchten in weißem, oft auch
rotem und bläulichem, selten in grünem und gelbem Lichte, zerplatzen
vielfach mit donnerartigem Getöse und sallen als Meteorsteine
oder Aerolithe auf die Erde herab. Der größte Meteorit liegt
in Ungarn und wiegt 250 kg. An dem meteoritischen Ursprung
des gewaltigen, 25 000 kg schweren Blockes von gediegenem Eisen
an der Nordwestküste Grönlands, den Nordenskiöld 1870 entdeckte,
wird neuerdings gezweifelt.
Man unterscheidet Stein- und Eisenmeteoriten. Die
ersteren bestehen zum Teil aus solchen Mineralien, die auch auf der
Erde gefunden werden. Die Eisenmeteoriten enthalten über 90 °/o
Eisen, außerdem Nickel, Kobalt, Phosphor, Schwefel, Chrom und
deren Verbindungen; sie sind kristallinisch und zeigen auf einer ge-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
16
hat, so braucht sie von einer Kulmination bis zu derselben nächsten
etwa 4 Min. mehr; 24 Std. : 3 60 = 24/360 = Vis Std. = 4 Min.
Ein Sterntag ist daher ungefähr 4 Min. kürzer als ein (mittlerer)
Sonnentag.
Die Geschwindigkeit, mit welcher ein Punkt der Oberfläche
sich bewegt, nimmt vom Äquator nach N und S anfangs langsam,
dann schnell ab. Sie beträgt für den Äquator 463,7 m, für
50° Br. etwa 312 m in der Sekunde.
Daß wir von der Bewegung der Erde nichts merken, liegt an
ihrer großen Gleichmäßigkeit. Wir nehmen sie ebensowenig, oder
vielmehr noch weit weniger wahr als die Bewegung eines Fahr-
zeuges in völlig ruhigem 'Wasser, und das Durchschneiden der Luft
kann uns darum nicht bemerklich werden, weil die Atmosphäre an
der Umdrehung der Erde teilnimmt.
Der tägliche Lichtwechsel auf der Erde, d. h. das Aufgehen,
Emporsteigen, Absteigen und Untergehen der Sonne erklärt sich aus
dieselbe Weise wie bei den übrigen Gestirnen. Da die Erde ein
dunkler Körper ist, so hat jeder Ort der Erdoberfläche, sofern die
Sonne über seinem Horizont steht, Tag, im andern Falle Nacht.
Dabei ist zu bemerken, daß die Lichtgrenze1 die Erdoberfläche nicht
halbiert, sondern es ist der beleuchtete Teil größer als der unbe-
leuchtete. Dies hat seinen Grund in der verschiedenen Größe von
Erde und Sonne. Nur wenn beide Körper gleich groß wären, so
würde der Lichtkreis die Erdoberfläche halbieren; da aber die Sonne
beträchtlich größer ist als die Erde, so muß trotz der großen Ent-
fernung der beiden Körper voneinander der beleuchtete Raum größer
sein als der unbeleuchtete. Dazu kommt die Wirkung der Strahlen-
zuletzt eingefallen ist, so wird das Gestirn in größerer Höhe am
Himmel beobachtet, als es tatsächlich steht. So sieht man Sonne
und Mond schon, wenn sie eigentlich noch nicht aufgegangen sind,
und umgekehrt werden sie noch von uns gesehen, wenn sie wirklich
schon untergegangen sind. Bei uns beträgt die Verlängerung des
Tages nur wenige Minuten; in den Polarländern dagegen dehnt sie
sich auf Tage, ja Wochen aus, um welche die langen Winternächte
Fig. 12.
brechung durch die an Dichte nach
der Höhe zu abnehmende Atmosphäre.
Ein von einem Stern ausgehender
Lichtstrahl geht nicht in gerader
Richtung durch die Atmosphäre, aus-
genommen, wenn er im Zenit steht,
sondern in einer gegen die Erdober-
fläche hohlen Kurve (Fig. 12). Da
das Auge das Gestirn in die Rich-
tung versetzt, in welcher der Lichtstrahl
1 Teil I. S. 3.
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]