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1. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

2. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 47

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 47 — Die äußerste Hülle der Sonnenatmosphäre ist die rätselhafte Korona, die bisher nur bei totalen Sonnenfinsternissen gesehen worden ist. Sie breitet sich in mattem Glänze von der Sonne nach allen Richtungen hin strahlenförmig aus; die Strahlen sind häufig länger als der Sonnendurchmesser. Zur Zeit der Flecken- maxima breitet sich die Korona gleichmäßig nach allen Richtungen aus. Zur Zeit der Fleckenminima erstrecken sich die Koronastrahlen von den äquatorialen Teilen aus wie große Besen: von den Sonnenpolen werden sie „gegen den Äquator herabgezogen, ganz wie die Kraftlinien um die Pole eines Magneten", weshalb man annimmt, daß die jeweilige Struktur der Korona auf magnetische Kräfte der Sonne zurückzuführen ist. Das gleichförmige Licht der. „inneren Korona" wird, wie die spektroskopische Untersuchung lehrt, hauptsächlich von Wasserstoff und einem sonst unbekannten, Koronium genannten Gas ausgestrahlt. Das Licht der „äußeren Korona" ist reflektiertes Sonnenlicht, das von kleinen festen oder flüssigen Partikeln herstammt. Die strahlen- sörmige Beschaffenheit der „äußeren Korona" deutet auf eine Kraft hin, welche die kleinen Partikel vom Sonnenzentrum wegstößt. So erinnern die Koronastrahlen an die Kometenschweife, die in der Regel auch der Sonne abgekehrt sind. Die Temperatur der Sonne wird verschieden hoch angenommen; jedenfalls ist sie so groß, daß alle Elemente noch im Zustande der Dissoziation sich befinden, also eine chemische Verbindung unmöglich ist. Zöllner nimmt sie zu 13250° C an der Oberfläche, 112 0000 0 im Innern an; andere stellen niedrigere Temperaturen auf. Da- gegen ist festgestellt, daß die jährliche Wärmemenge, welche die Ober- fläche der Erde erhält, ausreichend sein würde, um eine die ganze Erdoberfläche bedeckende Eisschicht von 30,8 m Dicke zu schmelzen, und dabei beträgt diese Wärmemenge nur den 2160 millionsten Teil aller von der Sonne in den Weltenraum ausgestrahlten Warme. Wie die Sonne den Wärmeverlust deckt, darüber bestehen verschiedene Hypothesen, die aber nichts weiter als eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich haben. Wie die Sonne eine Achsenbewegung hat, so muß sie auch eine fortschreitende Bewegung im Räume haben. Man hat dies aus den Beobachtungen, die die Spektralanalyse an die Hand gibt, so- wie aus dem Auseinanderrücken der Fixsterne an einer Stelle des Himmels und dem entsprechenden Zusammenrücken an der entgegen- gesetzten Stelle ' geschlossen. Der Weg, den die Sonne in einer Sekunde zurücklegt, beträgt 20 km. Wo wir den Mittelpunkt der Bewegung zu suchen haben, ist zurzeit noch ungewiß. Der Mond (Erdmond). Der Mond, dieser treue Begleiter der Erde, der „stille Ge- fährte der >Nacht", ist wie die Erde eine Kugel, aber nur von

3. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 16

1911 - Halle a.S. : Schroedel
16 hat, so braucht sie von einer Kulmination bis zu derselben nächsten etwa 4 Min. mehr; 24 Std. : 3 60 = 24/360 = Vis Std. = 4 Min. Ein Sterntag ist daher ungefähr 4 Min. kürzer als ein (mittlerer) Sonnentag. Die Geschwindigkeit, mit welcher ein Punkt der Oberfläche sich bewegt, nimmt vom Äquator nach N und S anfangs langsam, dann schnell ab. Sie beträgt für den Äquator 463,7 m, für 50° Br. etwa 312 m in der Sekunde. Daß wir von der Bewegung der Erde nichts merken, liegt an ihrer großen Gleichmäßigkeit. Wir nehmen sie ebensowenig, oder vielmehr noch weit weniger wahr als die Bewegung eines Fahr- zeuges in völlig ruhigem 'Wasser, und das Durchschneiden der Luft kann uns darum nicht bemerklich werden, weil die Atmosphäre an der Umdrehung der Erde teilnimmt. Der tägliche Lichtwechsel auf der Erde, d. h. das Aufgehen, Emporsteigen, Absteigen und Untergehen der Sonne erklärt sich aus dieselbe Weise wie bei den übrigen Gestirnen. Da die Erde ein dunkler Körper ist, so hat jeder Ort der Erdoberfläche, sofern die Sonne über seinem Horizont steht, Tag, im andern Falle Nacht. Dabei ist zu bemerken, daß die Lichtgrenze1 die Erdoberfläche nicht halbiert, sondern es ist der beleuchtete Teil größer als der unbe- leuchtete. Dies hat seinen Grund in der verschiedenen Größe von Erde und Sonne. Nur wenn beide Körper gleich groß wären, so würde der Lichtkreis die Erdoberfläche halbieren; da aber die Sonne beträchtlich größer ist als die Erde, so muß trotz der großen Ent- fernung der beiden Körper voneinander der beleuchtete Raum größer sein als der unbeleuchtete. Dazu kommt die Wirkung der Strahlen- zuletzt eingefallen ist, so wird das Gestirn in größerer Höhe am Himmel beobachtet, als es tatsächlich steht. So sieht man Sonne und Mond schon, wenn sie eigentlich noch nicht aufgegangen sind, und umgekehrt werden sie noch von uns gesehen, wenn sie wirklich schon untergegangen sind. Bei uns beträgt die Verlängerung des Tages nur wenige Minuten; in den Polarländern dagegen dehnt sie sich auf Tage, ja Wochen aus, um welche die langen Winternächte Fig. 12. brechung durch die an Dichte nach der Höhe zu abnehmende Atmosphäre. Ein von einem Stern ausgehender Lichtstrahl geht nicht in gerader Richtung durch die Atmosphäre, aus- genommen, wenn er im Zenit steht, sondern in einer gegen die Erdober- fläche hohlen Kurve (Fig. 12). Da das Auge das Gestirn in die Rich- tung versetzt, in welcher der Lichtstrahl 1 Teil I. S. 3.

4. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 6

1837 - Heidelberg : Winter
6 Allgemeine Einleitung. beiden größern heissen Wendekreise des Krebses und dss Stein bocks. Die beiden kleinern, weil sic näher die Pole um« geben, nennt man Polarkreise. Alle Kreislinien, welche in ent« gegengesetzter Richtung auf dem Globus gezeichnet sind, und indem sie den Aequator durchschneiden, an den Polen zusammenlaufen, nennt man Meridiane. Die Linie aber, welche schief bis zu den Wendekreisen laufend den Aequator zweimal durchschneidet, heißt die Ekliptik. An merk. Alle diese Linien hat man auch auf Papier-Flächen in zwei Halbkugeln gezeichnet, die man Hemisphären nennt, und welche in allem das Bild des Globus darstellen. Die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise begrenzen auch die 5 Zonen oder Erdgürtel: i) die nördliche und 2) die südliche kalte Zone innerhalb der beiden Polarkreise um die Pole herum; 3) die nördlich gemäßigte und 4) die südlich gemäßigte Zone zwischen den beiden Polar- und den beiden Wende-Kreisen, und 5) die heiße Zone auf beiden Seiten des Aequatorö bis zu den Wendekreisen. §. 3. Größe des Erdkörpers. Den ganzen Erdkörper kann man durch das geographische Längenmaß, Zeitmaß, Rundmaß und Kubikmaß aus- messen. — Wahrscheinlich sind die Menschen erst nach und nach dazu gekommen, dielän ge, Breit e und D t eke oder die Große der körperlichen Dinge zu bestimmen, d. h. die Körper a u s z u m e s se n. 9. Als Längenmaße entstanden nach der Breite eines Mannsdaumens die Zolle (die man wieder in eine Anzahl kleiner gleicher Theile oder in 10 —12 Linien theilt). Eine Spanne rechnet man ans6zolle. Ein Fuß oder Schuh hat Io—12zolle. Eine Elle oder einen Schritt rechnet man im gemeinen Leben zu 2fuß.— Ein Klafter, (in Frankreich) Toise, (zum Mes- sen der Sectiefe) Faden, (beim Bergbau) Lachter, enthält eins wie das andere 6 Fuß. Eine Ruthe ist eine Länge von 10—12 und mehr Fußen. Alle diese Maße haben wieder ihre eigenen klei- nern Abtheilungen. Au merk. So entstand dermaßstab oder die verschiedenen klei- nern bestimmten Längenmaße, mit denen man größere vergleicht, oder womit man sie ausmißt. Um die Länge oder die Figur einer verklei- nert nachgezeichneten Sache auszumessen, bedient man sich eines verkleinerten oder verjüngten Maßstabes. So zeichnet man z. V. einen Tisch, Garten, Acker im Kleinen genau ab, und mißt ihn dann mit einem verjüngten Maßstabe aus. b. Geographische Zeitmaße. Die Entfernung eines Dorfs oder einer Stadt von einem andern Orte wird durch Zeitmaße gemessen, weil man eine gewisse Zeit dazu braucht, um zu Fuße von einem Ort zum andern zu gelangen. Man nennt diese Zeit- maße Stunden, Meilen re. So rechnete man auf eine gewöhn- liche Stunde die Länge von 12000fuß oder 6000schritten. Die

5. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 8

1837 - Heidelberg : Winter
8 Allgemeine Einleitung. die geraden Linien, die von einem Punkte ihrer Oberfläche durch den Mittelpunkt bis zur entgegengesetzten Seite derselben gezogen werden, sind Ifuß lang. — Weil sich aber, wahrscheinlich durch den mächtigen, fortwährenden Umschwung der Erdkugel um ihre Are, die Erdmasse seit uralten Zeiten, ehe sie noch so fest war, wie jetzt, zwischen beiden Polen, gegen ihre Mitte zu, mehr auf- gehäuft hat, und daher in der Nähe der Pole etwas abgeplattet oder eingedrückt erscheint: so beträgt ihr Durchmesser von einer Seite des Aequators, durch den Mittelpunkt, bis zur andern, etwa 172lvrm., ihr Durchmesser oder ihre Ape von einem Pole zum andern aber etwa 5vr M. weniger, also nur 1716 M. — Ihr Umfang am Aequatvr beläuft sich daher auf 5400 M. oder 360 Grade, die man mit folgendem Zei- chen (3600) andeutet. An merk. Jede runde Kreislinie, überall gleichweit von ihrem Mittelpunkte entfernt, sie mag klein oder groß seyn, theilt man in 260 gleiche Theile, um sie auszumessen, und nennt dieß den Um- kreis oder die Peripherie. Je größer nun die Kreislinie ist, um so mehr verlängern und vergrößern sich auch diese Theile, die man bei jedem Cirkel Grade nennt. Ein Grad der Erdkugel faßt in ihrem größten Umfange am Aequator eine Länge von 12 M. in sich, wird aber gegen die Pole zu immer kleiner und kürzer. e. kubischer Inhalt des Erdkörpers. Um zu erfahren, wie viel eine Kugel von Ifuß im Durchmesser körperlichen Inhalt in sich fasse, denkt man sich diese ganze Kugel in eine Anzahl Würfel zerschnitten. Einen solchen Würfel nennt man Kubus, wenn seine 6 Seiten aus Quadraten bestehen. Haben diese Quadrate 1 Zoll Größe, so nennt man den körperlichen Inhalt des ganzen Würfels, oder den Raum, den er einnimmt, K u b i k - Z 0 l l. Enthalten aber die Quadrate eines Kubus 1 Fuß Größe, so heißen sie Kubikfuß. Beträgt ihre Größe 1 Ru- the, so sind cs Kubikruthen; und faßte jedes der 6 Vierecke des Würfels Im. auf seinen 4 Seiten, so wäre der Inhalt des ganzen Körpers eine L4ubikmeile. Anmerk. Eine kleine Kugel kaun man leicht in kleinere Würfel von gleicher Größe zertheilen oder zerschneiden und durch das Zusam- menzählen derselben ganz anschaulich ihren körperlichen Inhalt her- ausbringen: sobald man durch Berechnung weiß, wie viel der körper- liche Inhalt jedes einzelnen Kubus beträgt. Bei der Erdkugel ist dieß aber ganz unausführbar: daher hat man durch Berechnungen den Inhalt ihrer Körpermasse aufgesucht und gefunden, daß derselbe 2,659,072,000 Kubikmeilen in Würfeln, von der Größe einer Meile, in sich fasse. (Nach anderer Verechnungsart enthält der kubische In- halt der ganzen Erdkugel 2,656,000,000 Kubikmeilen.) §. 4. Der Horizont und die Himmelsgegenden. a. Der Gesichtskreis, wo der Himmel im ganzen uns umge- benden Umkreise, in dessen Mitte wir uns an jeder freien Stelle

6. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. 5

1837 - Heidelberg : Winter
5 Gestalt und Bewegung der Erde. genden sich senken, bis die Sonnenscheibe nach und nach ganz sichtbar wird; bei'm Sonnenuntergang aber die entfernten Berge oder Gegen- den sich nach und nach vor dieselbe herausschieben, und uns dadurch ihre Scheibe allmählig verdecken und entziehen. Weil aber die Sonne im Welträume für uns fesisteht, der Erdkörper sich hinge- gen um seine Are dreht: so ist ihr Auf- und Untergang nur scheinbar. c. Wahrend sich nun die Erdkugel fortwährend um ihre Axe dreht, und der Mond (als ihr Nebenplanct) in 27 Tagen, 7 St., 45 Min., 11 Sek. einmal um sie herumgeht, bewegt sie sich in einem ungeheuern, länglicht-ovalen (elliptischen) Kreise um die Sonne. Die Kreislinie, welche sie jährlich durchläuft, nennt man die Sonn e n b a h n oder auch die Eklipti k. Ans diesem Um- lauf des Erdkörpers um die Sonne entstehen die Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. A n m e r k. Von beiden Bewegungen, der Umdrehung der Erde um sich selbst und ihrem ohne Unterbrechung erfolgenden Um- schwünge um die Sonne, empfinden wir, gegen den großen Körper gar zu klein, nichts. Weil der doppelte Umschwung der Erd- kugel, ohne allen Anstoß, fortwährend gleichförmig erfolgt, und Luft und Wolken zu gleicher Zeit (jedoch letztere in verschiedenen Richtun- gen) mit ihr herumgehen, so däucht cs uns, als ob die Erde stille stände, und deßwegen hielt man in alten Zeiten die Erde für einen stille stehenden Körper, um welchen Sonne und Gestirne Herumgien- gen. So meinen wir auch zuweilen bei'm sanften aber schnellen Fahren auf einem Kahne oder Wagen, ganz unrichtig, als ob das Ufer, die Häuser und Bäume vor uns vorbeiziehen, während der Kahn oder Wagen stille stehe. Die nämliche Täuschung hat man umge- kehrt, auf einer Brücke, die über einen gefrorenen Bach oder Fluß geht, in dem Augenblicke, wenn die Eisdecke einbricht und die Eis- schollen fortgehen. Sobald man den Blick nur einige Momente an- haltend auf die Strömung richtet, so ist's uns, als sl der Eisgang stille stehe, die Brücke aber sehr schnell den Fluß aufwärts gehe. Man nennt dieß einen optischen Betrug, d.i. Täuschung unserer Augen. d. Um diese beiden Bewegungen des Erdkvrpers um sich selbst und um die Sonne deutlich zu machen, bedient man sich eines Globus, welcher die Erdkugel im Kleinen darstellt. Auf dem- selben sind die beiden Pole oder Endpunkte der Axe des Erdkör- pers als feste Punkte bezeichnet. Er ist zugleich mit einer Menge von Kreislinien umgeben, welche sich alle, aber auf verschiedene Weise, nach den Polen-richten. Die Hauptlinie, welche in gleicher Entfernung von beiden Polen, die Oberfläche des Glo- bus in zwei gleiche Theile theilt, von welchen jeder Pol die Mitte des Kreises bildet, heißt der Aequator oder die Linie, weil alle andern Kreislinien zu ihr in Beziehung sichen. Mit dieser Linie gleichlaufend und ans beiden Seiten derselben umgeben die parallelkreise, in gleicher Entfernung von einander, aber im- mer in kleiner werdenden Kreisen, die Oberfläche des Globus bis gegen die Pole hin. Einige dieser Parallelkreise, in verschiede- ner Entfernung vom Aeguator haben besondere Benennungen. Die

7. Alte Geschichte - S. 32

1872 - Mainz : Kunze
t 32 Y. § patt a. ©eogtapljifcfjes) (ogl ©. 7). ßafonien (87 O. 9jl), die füböftlid&fte ßanbfdfjaft beg ^elo* ponneg, burcl) groet oorn fübarfabifcfjen £>od£)lanbe auglaufenbe @e= birgg^üge, £aggetog und^arnon gebilbet. Sder 15geograp^tf^e teilen lange £aggetog erretd^t gerabe über der @bene tjott ©parta feine pd^fte £%. Sftadf) Sßeften (^effenien) §in bad£)t er fidf) in breiterem 33erglanbe ab, oorn ©urotag aug ergebt er ftcf) in bret mastigen ©tufen ftfiroff und majeftätifdfj empor. 2in ifjm geigen fidtj alle $egetationgformen: unten Orangengarten, oben ©dfineegipfel ©^lud^ten= und roitbreicf) ist er ©i^ beg 51rtemig=©ultug; ^agbliebe der ©partiaten. ©übet! mineralifd^; ^orp^r, tänariftfjer suiar= rnor, ©ifen. £)er ^arnon oergtoeigt ftd^ in breiterem ©tufenlanbe ttacf) betben ©eiten. 3tt)ifd()en ^ei^en Gebirgen 2^al beg ©ur o t a g, fein Ursprung auf dem arfabifcfjen ^Ranbgebirge. ^n der Glitte beg $luf$laufeg erbreitert ftd§ bag föurota§=^al pi einer großen, äufterft fruchtbaren ©bene; der Totelpunft und ßern der ßanbfcfjaft, §u allen Seiten der ©i£ der ^Jla^t, rao ©parta, die tnauer= und burglofe ©tabt, liegt; abgelegen oon der ©ee (Safonifdejer 23ufen) und dem ©eeoer!e^r. A. pie ^Ruxöifdjc ^erfa|]mtg. ^uftanb nad§ der Sdorifdfjen Sßanberung. 5lu§ der $ertl)eilung der $ladf)t an die ^toillinggfolme beg Slriftobemog (Surren eg und $ß r of leg*) entfielt der ©age nac^ bag erbliche £)oppelfönig%tm in ©parta. Slnfangg frieblid^e Verträge der £)orier mit den 5lc§dern. £)ann galten fortnmfjrenbe Kämpfe der beiben ©tämme (§auptfi£ beg Sßiberftanbeä gegen die £)orier ist ^mgllä), Reibungen mit dem borifcfjen ^adfjbarftaate 5lrgog, Jgtoietradejt der beiben fööntggfohne, bag Sanb in ^Bewegung. 9. 3ahr§unbert Sa!onien in äufserfter Sserrairrung, — dvofu'u und ar a%l.a. *) ®ie betben Sönig^aufer »erben getoöljnttdi ^giaben (von Slpi« dem @of)ne be8 (Sur^ft^ene«) und Suv^ontiben (von lies Sßvofles ©nlel pon; genannt.

8. Teil 2 - S. 286

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 I. mathematische Erdkunde. Die Größe des Mondradius (r) betragt nämlich nur 1740 km, die des Erdradius (R) 6370. Aus dem Halbmesser ergiebt sich der Kugel- inhalt nach der Formel 4/3r*tc. Es verhält sich also die Ranmsassnng oder Größe des Mondes zu derjenigen der Erde = 4/3r3yr : V3r3/r oder = r3:R3, d. h. wie 1:49. Aus der Erde ließen sich mithin 49 Ku- geln von Mondgröße ballen. Um aber das Massenverhältnis beider Weltkörper (in und Zi) zu ermitteln, muß man ihre Größe mit ihrem spezifischen Gewicht (s und S) multiplizieren, das beim Mond nur 3.g beträgt. Es verhält sich also Rs3 m : M = r3s : R3s = 1 : = 1 : 78. rds Nicht weniger als 78 Mondkugeln wären foinit erforderlich, um unserer Erde das Gleichgewicht zu halten. Nun herrscht durch die ganze Welt das Gravitations^-Gesetz: die Körper ziehen sich wechselseitig an nach dem Verhältnis ihrer Masse und im umgekehrten quadratischen Verhältnis ihres Abstandes voneinander (im verdoppelten Abstand ver- ringert sich folglich die Anziehung nicht aus 1/2, sondern auf 1j4, bei dreifachem Abstand schon auf 1/9 u. s. f.). Die Schwere eines Körpers aus der Mondoberfläche verhält sich demnach zu derjenigen des näm- lichen Körpers aus der Erde wie m M Mr2 78 • 17402 T : Ej = ' mr2 = ' 1 • 637= * * * Von einer thermisch im Jahreskreislaus uicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu2, jedoch in sehr ungleicher Schnelligkeit (am schnellsten in Steinkohlenlagern). Bei durchschnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 in und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (noch nie erbohrten) Tiese von 33 x 100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers erwarten, denn Siede- wie Schmelzpunkt erhöht sich mit dem Druck, letzterer aber ist je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin ein immer gewaltigerer.3 Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird von der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununter- brachen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden 1 Gravitation (abgeleitet von lat. gravis = schwer) bedeutet die Anziehungs- kraft, die alle Körper aufeinander ausüben und die wir in der Rückwirkung der Erde auf die au ihrer Oberfläche befindlichen Körper als Schwerkraft wahrnehmen. * S, 96. 3 Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1km in die Tiefe, mit dem Erd- bohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km.

9. Teil 2 - S. 298

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
298 Ii. Die Lufthülle. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab 1, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird eben durch den Druck des über ihr lastenden Restes derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon infolge ungleicher Erwärmung) schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (letzterer ge- messen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 2 beruht ein- fach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel emporgestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um dasselbe Spiel unzählige male von neuem durch- zumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber dennoch stets in der Höhe eine durch den stän- digen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wär- meren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts benachbarte, so wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Luft- höhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft neben sich haben und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom im weiteren Sinn) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom im weiteren Sinn). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.- Richtung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ost- drehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, die bei ihrem Be- * ginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil die Meridiane polwärts aufeinander zustreben); auf diese Art machte Foucault [süfö] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pen- del in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1 Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- Meters, nämlich nach dem Grade ihrer Lustverdnnnung messen; andere Höhenmessnngen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Abmessung der Boden- erhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). * S. 91.

10. Teil 2 - S. 284

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
284 I. Mathematische Crdkunde. Hiernach findet man z. B. für die Schneekoppe (1600 m) eine Aussichtsweite von V1600 • 3.8 km = 152 km. Mit Hilfe der Aussichtsweite läßt sich auch leicht der Satz be- weisen, daß man die Größe des von einem Höhenpunkt überschauten » Gesichtskreises in qkm erhält, wenn man die in m ausgedrückte Höhe mit 45.^5 multipliziert. Denn mit nur ganz unbedeutendem Fehler darf man die Größe des Gesichtskreises, der eigentlich ein Kreis auf der Kugeloberfläche ist, gleich setzen dem (ein wenig kleineren) ebenen Kreis, der mit jenem den Umfang gemein hat, und ebenso die Aus- sichtsweite gleich setzen dem (ein wenig kleineren) Halbmesser dieses Kreises. Dann ergiebt sich der Flächeninhalt des Aussichtskreises aus der Formel für die aus dem Halbmesser zu berechnende Größe eines Kreises F: F = r2/r, also (nach Obigem) = Vh2 • 3.82 • n = h • 45.365 qkm. Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 584 qkm, d. h. nahezu die Größe von Bayern. * * Die einzelnen Parallelkreise haben naturgemäß eine sehr ver- schiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 40070 km zurück- legen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsansen. ^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge- schwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittel- punkt ziehende Erdkraft2, die Schwere, zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Schwerpunkt, d. h. der Mittelpunkt der Erde^, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt (wegen der nur sphäroidalen, nicht * Diese Sekundengeschwindigkeit von 465 in (gleich der Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze) erhält man, indem man die Äquatorläuge durch 86t64 d.h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S- 277) dividiert. 2 I, 42. 3 Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, keineswegs bloß der Erdmittelpunkt, aber die Summe der Anziehungskraft sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirkung des Anziehens nach dem Erdmittelpunkt hin, weshalb man diesen auch den Schwerpunkt nennt.
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