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1. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 158

1847 - Königsberg : Bon
158 von dem uns oft unbegreiflichen, aber immer weisheitsvollen Plane ihrer Weltregierung. Welche unvergleichlichen, welche beruhi- genden Betrachtungen kann ich nicht hierbei anstellen! Wie viel Großes und Erhabenes entdecke ich nicht schon hienieden! Aber welche Kenntnisse sind nicht erst jenseits des Grabes für mich aufbehalten! Wie viel werde ich nicht noch durch den grenzenlosen Zeitraum meiner künftigen Fortdauer zu erforschen haben! Dort wo sich Heere Sonnen drehen. Werd' ich des Weltbau s Herrlichkeit, Werd' ich des Schöpfers Größe sehen. Umstrahlt mit Licht und Seligkeit. St. Die natürliche Beschaffenheit der Erd- oberfläche. (Physische Geographie). tz. 13. Die Entstehung der Erde. lkdrfr. Ii. Nr. 63.) r Nachdem wir in der mathemathischen Geographie die Ge- stalt und Größe des Erdkörpers, seine Stellung im Weltgebäude, seine Bewegungen und die auf ihm angenommenen Kreise und Punkte kennen gelernt haben, gehen wir zur physischen oder phy- sikalischen Geographie über, welche von der natürlichen Beschaf- fenheit der Erdrinde handelt. Zunächst suchen wir, so weit es möglich ist, die Geschichte ihrer Bildung kennen zu lernen. Der menschliche Verstand wird sich vielleicht nie zu einer Höhe empor schwingen, von welcher es ihm möglich ist die rich- tige Vorstellung von der Schöpfung zu erhalten; doch ist es kei- neswegs eine Sünde, über die Entstehung der Welt, insbesondere der Erde, nachzudenken und aus den vorhandenen Spuren früherer Zustände auf den ersten und ursprünglichen zurückzuschließen. Gewiß hat die jetzige Schöpfung einmal einen Anfang ge- habt. Die Materie oder die Stosse füllten mit Gott den ganzen Weltraum aus. Diese Bceimasse ordnete Gott in viele Abthei- lungen, wie unser Weltgebiet, das 800 Millionen Meilen im Durch- messer halten soll. In die Mitte setztegott die Sonne als Central- körper und aus der übrigen Masse gingen auf sein Geheiß die Planeten, Trabanten und Kometen hervor. Auch unsere Erde begann, sich um ihre Achse zu kugeln. Davon plattete sich die weiche Masse an den Polen ab und trieb sich unter dem Aequa- tor auf. Die Stoffe ordneten sich nach ihrer Schwere: Licht oder Aether, Luft, Wasser, Erde. Als die Stoffe im Innern in Gährung geriethm und sich selbst entzündeten, wurde thellweise das Land über das Wasser emporgehoben. Der trockene Erd-

2. Der gesammte deutsche Sprachunterricht in Volksschulen oder die Uebungen im Lesen, der Grammatik, Orthographie und dem mündlichen und schriftlichen Gedankenausdrucke ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund - S. 361

1847 - Königsberg : Bon
36 i 203. Volkstrerrc. Volksrreue — Treue des Volkes gegen seinen Fürsten (König), d. i. diejenige Eigenschaft des Volkes, nach welcher es von sei- nem Fürsten alles Gute erwartet und ihn dagegen in keiner. Noth verläßt. — Schreckende sechs Jahre — der Feind befand sich, obgleich Friede war, noch immer im Lande. — Herold — Bote, Verkündiger. Wie eiw leuchtender Stern dem verirrten Wanderer Hoffnung giebt, daß er den rechten Weg wieder fin- den werde, so die Treue, Liebe und Anhänglichkeit des Volkes, daß das Vaterland wieder woerde frei werden. — Feste Masse — große Menge. — Was Gott in den Urvätern und Vätern rc. — die gegenseitige Liebe bei Herrscher und Volk rc. — Aus einan- der gerissen — Preußen hatte in dem Tilsiter Frieden >807 alle Provinzen jenseit der Elbe an das neuerrichtete Königreich West- falen abtreten müssen. — Enakskinder — große, starke Männer. 4. Mos. 13, 29. und 34. — Hellweger, Sauerländer — Leute aus den verschiedenen Gegenden Westfalens. — Pumpernickel — ein schwarzes Brot. - Rekrutirt —zu Soldaten ausgehoben. — Defertirt — davon gelaufen — Adlerauge — scharfer Blick. — Märker — Bewohner der Grafschaft Mark in Westphalen, nicht zu verwechseln mit den Bewohnern der Mark Brandenburg. — Kann ich bauen — mich verlassen. B. Grammatik. Anhang. Schaltsätze, verkürzte Sätze, Gliedersätze oder Perioden. I. Parenthesen oder Schaltsätze. a. Auge, Glaub' und Glimpf (d. h. Ehre — „Glimpf" heißt „Ehre") leiden keinen Schimpf. b. Die Bürde (Parabel — die Erzählung 188. von der Bürde) ist eine Parabel. e. Aber in einem Jahre macht's 1093 Stunden und in einem Leben von 00 Jahren (wenn man Io Jahre für die Zeit der Kinderschuhe abrechnet): 34,750 Stunden (183.). 6. Albert. von dem wir vortreffliche Lieder besitzen <z. B. „Gott des Himmels und der Erden." — „Unser Heil ist kom- men") und schöne geistliche Sangweisen (z. B. zu den Lie- dern: „Ich bin ja, Herein deiner Macht rc." — „Gott des Himmels und der Erden"), hatte einen angenehmen Garten gekauft (182.). e. Simon Dach studirte in Königsberg die Gottesgelahrtheit (Theologie — die Gottesgelahrtheit wird gewöhnlich mit dem fremden Namen „Theologie" benannt).

3. Preußischer Kinderfreund - S. 151

1876 - Königsberg : Bon
151 merkt oder kann sagen, dass er unten sei. Alle sind oben, so lange sie die Erde unter den Füßen und den Himmel voll Licht oder Sterne über sich haben. Aber der Leser wird nicht wenig erstaunen, wenn er's zum ersten Male hören sollte, wie groß diese Kugel sei. Denn der Durchmesser der Erde betrügt in gerader Richtung von einem Punkte der Oberfläche durch den Kern oder Mittelpunkt hindurch zum andern Punkte 1720 deutsche Meilen. Der Umkreis der Kugel beträgt 5400 deutsche Meilen. Ihre Oberfläche aber beträgt über 9 Millionen Meilen in's Gevierte, und davon sind zwei Drit- theile Wasser und ein Drittheil Land. Ihre ganze Masse aber beträgt mehr als 2662 Millionen Meilen im Klaftermaaß. Das haben die Gelehrten mit großer Genauigkeit ausgemessen und ausgerechnet und sprechen davon, wie von einer gemeinen Sache. Aber Niemand kann die göttliche Allmacht begreifen, die diese ungeheuer große Kugel schwebend in der unsichtbaren Hand hält und jedem Pflänzlein darauf seinen Thau und sein Gedeihen gibt und dem Kind- lein, das geboren wird, einen lebendigen Odem in die Nase. Man rechnet, dass tausend Millionen Menschen zu gleicher Zeit auf der Erde leben und bei dem lieben Gott in die Kost gehen, ohne die Thiere. Aber es kommt noch besser. Denn zweitens: die Sonne, so nahe sie uns scheint, wenn sie früh hinter den Bergen in die frische Morgenluft hinausschaut, so ist sie doch über zwanzig Millionen Meilen weit von der Erde entfernt. Weil aber eine solche Zahl sich geschwinder aussprechen, als erwägen und ausdenken lässt, so merke: Wenn auf der Sonne eine große, scharfgeladene Kanone stände, und der Kon- stabler der hinten steht und sie richtet, zielt auf keinen andern Menschen, als auf dich, so dürftest du desiwegen in dem nämlichen Augenblicke, als sie los- gebrannt wird, doch herzhaft anfangen, ein neues Haus zu bauen und könntest darin noch lange Zeit ruhig esien und trinken und schlafen. Denn wenn auch die Kugel in schnurgerader Richtung und immer in gleicher Geschwindigkeit fort und fort flöge, so könnte sie doch erst nach Verlauf von fünf und zwanzig Jahren von der Sonne hinweg auf der Erde anlangen, so doch eine Kanonen- tugel einen scharfen Flug hat und zu einer Weite von 600 Fuß nicht mehr als den sechzigsten Theil einer Minute bedarf. Dass nun weiter die Sonne nicht blos eine glänzende Fensterscheibe des Himmels, sondern wie unser Erd- körper, eine schwebende Kugel sei, begreift man um so leichter. Aber wer ver- mag mit seinen Gedanken ihre Größe zu umfassen, nachdem sie aus einer so entsetzlichen Ferne eine solche Kraft des Lichts und der Wärme noch auf die Erde ausübt und Alles segnet, was ihr mildes Antlitz bescheint,? Der Durchmesser der Sonne ist ii4mal größer als der Durchmesser der Erde. Aber im Körpermaaß beträgt ihre Masse anderthalb Millionen mal so viel als die Erde. Wenn sie inwendig hohl wäre, so hätte nicht nur unsere Erde in ihr Raum, auch der Mond, der doch 50,000 Meilen von uns absteht, könnte darin ohne Anstoß auf- und untergehen: ja er könnte noch ein- mal so weit entfernt sein, als er ist, und doch ohne Anstoß um die Erde her- umspazieren, wenn er wollte. So groß ist die Sonne, und geht aus der näm- lichen allmächtigen Hand hervor, die auf der Erde das Mohnsamenkörnlein in seiner Schale bildet und zur Reife bringt; Eines so unbegreiflich wie das An- dere. Denn sollten wir eine Sonne oder ein Mohnsamenkörnlein machen mit einem fruchtbaren Keime darin, uns wäre Beides gleich unmöglich. Lange nun glaubten selbst die gelehrten Sternforscher, diese ganze uner-

4. Abriß der Weltkunde - S. 8

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 der ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Diese Kugel be- deutet wieder die Erde und das Kreuz darauf soll uns erinnern, daß Christus auf die Erde gekommen ist, um das Menschengeschlecht zu erlösen. Die Vorstellung, die Erde ist eine Kugel, ist also der christlichen Welt keine fremde gewesen, nur wurde sie nicht so viel besprochen wie heutzutage. Die Anziehungskraft der Erde. Aber, heißt es, wenn die Erde eine Kugel ist, so muß ja, was seitwärts und noch mehr, was unterhalb derselben ist, von ihr weg-, und Gott weiß wohin in den Weltenraum hinausfallen, wenn es nicht an die Unter- fläche und Seitenfläche der Erde gebunden oder befestigt ist. So hören wir, daß das feste Land von Wasser oder dem Weltmeere umgeben ist, dieses muß also auch an der Seiten- oder Unterfläche der Erde sein; wie soll aber das Wasser dann nicht wegfallen, und die Meerestiefe nicht geleert werden? Man sagt ferner: Wie soll ein Schiff fahren können, wenn die Erde rund ist und es also ab- wärts geht wie an der Halde eines Berges, und wie käme vollends ein Schiff wieder herauf? Wie könnten Menschen gehen und stehen seitwärts an der Erde und unterhalb derselben? Solcherlei und ähnliche Fragen hört man gar viele. Darauf haben wir nur eine Antwort: Gott hat die Erdkugel so eingerichtet, daß überall alles in Ordnung bleibt und alle Theile der Kugeloberfläche von Menschen oder von Thieren belebt sein können, ob sich diese auf dem festen Erdboden bewegen oder auf dem Wasser schwimmen oder in der Luft dahin schweben. Er legte in die Erde, in ihren Mittelpunkt, eine Kraft, welche von dort aus strahlenförmig an alle Punkte der Erdoberfläche und noch weit über diese hinausreicht. Diese Kraft heißt man gewöhnlich Anziehungskraft, weil die Erde durch sie alles anzieht und zwar in der Richtung gegen den Mittelpunkt hin, so daß sich gar nichts von ihr entfernen kann, außer man wende Gewalt an. Doch hilft auch die Gewalt nicht; denn man mag einen Stein in die Höhe schleudern oder durch die Kraft des Pulvers in die Höhe treiben, er kommt immer wieder herab. Was also auf der Erde ist, wird durch die Anziehungs-

5. Abriß der Weltkunde - S. 62

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
62 oder binnen 24 Stunden?) Diese Schnelligkeit ist aller- dings eine sehr große, wenn wir ste mit unserem Maße messen. Denn ein Reisender macht in einer Sekunde etwa 4 Fuß, der Dampfwagen mit der gewöhnlichen Schnelligkeit 60 Fuß, em Adler 96 Fuß, ein starker Sturm 120 Fuß, der Schall 1050. Die Schnelligkeit der Erde übertrifft also die des Adlerflugs 1000 mal, die des Dampfwagens aber 1600 mal. Das Licht hingegen durcheilt in einer Sekunde 42,000 Meilen, denn es braucht von der Sonne bis zur Erde nur 8 Minuten! Diese Schnelligkeit der Erde ist wunderbar, aber nicht wunder- barer als jede Einrichtung des Schöpfers, nicht wunder- barer als der Saftumlauf in einem Baume, als der Blut- umlauf in unserem eigenen Leibe, nicht wunderbarer endlich als jede Schneeflocke, die auf die Erde fällt. Wie unser Herz, ohne daß wir es wollen, ja ohne daß wir es empfinden, seit unserm ersten Lebenstage von Sekunde zu Sekunde schlägt und das Blut bis in die fein- sten Adern treibt und wie vielmal schlägt, bis z. B. mit dem 70. Jahre sein Schlagen und mit ihm unser Leben endigt, so kreist auch unsere Erde Jahr für Jahr um die Sonne, bis endlich auch ihr letzter Tag kommt, von dem der Heiland sagt, daß er auch den Engeln verborgen ist. Die Ekliptik oder Sonnenbahn. Wenn man sagt: die Erde bewegt sich in einem Jahre um die Sonne, so muß man sich die Vorstellung recht klar machen und dazu gehört allererst, daß man sich die Sonne nicht in der Höhe denkt. Erde und Sonne stehen mit einander in der gleichen Ebene oder sie stehen ein- ander wagrecht gegenüber. Daß die Sonne auf und unter und über die Erde weggeht, kommt daher, daß die Erde sich um ihre Achse dreht; hätte die Erde keine Achsendrehung und nur die Bewegung um die Sonne, so würde die Sonne immer die gleiche Hälfte unserer Erdkugel be- scheinen, sie würde nicht auf- und nicht untergehen, son- dern Jahr aus und Jahr ein über demselben Punkte der Erde stehen bleiben und die andere Hälfte der Erdkugel bliebe in ewiger Nacht. Zweitens. Sonne und Erde schweben frei in dem großen Weltenraume, der uns durch den Firsternhimmel

6. Schulgeographie - S. 5

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. vorbegriffe. 5 (roettn die Abkühlung vom Boden ausging und nur die unterste Luft- schicht betraf), Regen oder Schnee (wenn die Abkühlung in der Höhe erfolgte). Die Wolken ziehen stets so tief, daß sie uns den Ausblick in den über ihnen befindlichen größten Teil der Luft rauben, weshalb wir die Luft unterhalb der Wolken nie blau sehen. 10. Die Erde ist größtenteils vom Meere bedeckt. Das Meer- wasser ist so bittersalzig, daß man es fast nie trinken kann. Eine größere Ausbuchtung des Meeres in das Land heißt ein Meerbusen (auch eine Bai oder ein Golf). 11. Das Land ist teils in kleinen Stücken im Meere gelegen (Inseln), teils besteht es aus großen zusammenhängenden Massen (Felstland oder Kontinent). Eine Inselgruppe nennt man bis- weilen auch einen Archipel [ardjtp^l]. Halbinseln sind Vorsprünge des Festlandes, die sich zum übrigen Festlande verhalten wie die Glieder zum Rumpf. Die Grenze des Landes gegen das Meer heißt die Küste, eine hervortretende Ecke der Küste ein Kap oder Vor- gebirge (Landspitze, wenn sie ganz flach ist). 12. Als Maßstab zur Ausmessung der Längen dient uns das Meter, das Kilometer (= 1000") und die deutsche Meile (= 7420" oder 7,42km), zur Ausmessung der Flächen die Quadrat- meile (□ M.) d.h. ein Quadrat von 1 Meile Seitenlänge. 13. Um die absolute Höhe eines Punktes d. h. seine Höhe schlechthin auszudrücken, bestimmt man, wie hoch derselbe über dem unter ihn fortgesetzt gedachten Meeresspiegel liegt; die relative d. h. rückbezügliche Höhe eines Punktes bezeichnet dagegen seine Erhebung über seiner Umgebung, wenn dieselbe nicht das Meer ist. 300m In dieser Figur erhebt sich der Berg 600" über der umliegenden Ebene, d. h. seine relative Höhe über derselben beträgt 600"; da diese Ebene aber selbst 300" über dem Meeresspiegel liegt, so ist die absolute Höhe des Berges 900". 14. Eine Ebene von höchstens 200" Höhe heißt Tiefebene, eine höhere Hochebene (auch Plateau [plato]). Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer, weit ausgedehnte Hochebenen Tafelländer. 15. Tafelländer pflegen von Gebirgen umgürtet zu sein, die man dann Rand gebirge nennt. Öfters senkt sich ein Tafelland in mehreren Stufenabsätzen an seinem Rande herab, diese heißen Terrassen.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 39

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 39 Abhang richtet sich die größere oder geringere Geschwindigkeit eines Flusses, mit anderm Worte: sein Gefäll. Gefäll ist demnach der Höhenunterschied zwischen zwei gewissen Punkten der Oberfläche eines Flusses in seiner Länge. Man sagt z. B. der Fluß hat an jener Stelle auf eine gewisse Länge so und so viel Meter oder Deeimeter Gefäll. Je nachdem nun der Fluß eine stärkere oder sanftere Abdachung, ein abhängiges Bergthal oder eine fast wagrechte Ebene durchläuft, wird sein Gefäll größer oder kleiner sein. Das Gefäll der Gebirgswasser ist so, daß sie stürzen. Ein Strom, der in einer Seeunde 2 m. fließt, ist sehr reißend; und wenn er auf 200 Schritt nur 3 -im. Gefäll hat, kann er doch aufwärts kaum beschifft werden. Die Elbe zwischen Wittenberg und Magde- bürg füllt auf 400 m. Lauf nur etwas über 1 dm. Am stärksten ist das Gefäll eiues Flusses iu der Regel in seinem obersten, am geringsten in seinem unteren Laufe. Man hat das Gefäll vieler Ströme von ihrem Ursprünge bis ans Meer gemessen. Um dies zu können, mußte man ausmitteln, wie viel Meter mehrere Ortschaften am Ufer höher liegen als der Meerspiegel; denn dieser Spiegel ist ja die tiefste Fläche, die wir uns horizontal unter dem Lande durch bis senkrecht unter den Quell des Flusses fortgesetzt denken. Die Meeresfläche bildet somit eine Ebene, welche in allen Punkten gleich weit vom Erdmittelpunkte entfernt ist und als Grnndfläche oder Basis sür Höhenbestimmungen betrachtet wird. Ist vermittels mathematischer und physikalischer Instrumente die Höhe vieler Punkte des Stromspiegels über jener wagrecht gedachten Fortsetzung der Meeresfläche bestimmt, so sagt man: der Strom hat da und da so viel Meter Seehöhe. Der Rhein hat z.b. in Mainz 79 m. Seehöhe, bei Basel 248, noch weiter stromauf bei Reichenau in Graubündten 599, und bei feiner Quelle 2388. Statt Seehöhe sagt man auch absolute Höhe. Wenn ich einen Thurm messe, so sag ich: er erhebt sich so und so viel Meter über den Platz, worauf er steht. Ebenso kann ich von einem Berggipfel sagen: Er ist so und so viel hundert oder tausend Meter über das nächste Thal oder den nächsten Flußspiegel erhaben. Dies nennt man nicht absolute, sondern nur rela- tiv e (bezugsweise) Höhe; denn über einem andern Nachbarthale oder Flusse würde seine Höhe auch anders sein, weil hier eine andere Grnndfläche an- genommen wird. — lieber Barometermessungen siehe Abschnitt Iii. §. 35. §. 14. Wasserscheiden. Da alle Wasser von höherer Gegend der niederen zufließen, so ist jedes Flußgebiet von Gebirgen oder Landrücken oder doch von einer sanft er- höhten Gegend umgeben, die alle auf ihrer einen Seite entspringenden

8. Kleine Schulgeographie - S. 5

1841 - Mainz : Kunze
5 Einleitung. Baien re. hinzu. Die Thaler eines Gebirgs läßt man mit Flüssen versehen, und zuletzt ein ganzes Flußgebiet zeichnen. §. 9. Um sich auf der Erde und auf Landkarten zurecht zu finden (zu orientiren), muß man die Himmelsgegenden kennen. Die vier wichtigsten sind: Nord oder Mitternacht, Süd oder Mittag, Ost oder Morgen, West oder Abend. Wo ist der große und kleine Bär, und wo der Polarstern? — Am 21. März und 21. September geht die Sonne im wahren Ostpunkte auf, und im wahren Westpunkte unter. Der runde Kreis um uns her, wo der Himmel die Erde zu berühren scheint, heißt Horizont oder Gesichtskreis. Man bemerke darin die vier Hauptgegenden des Himmels: Nord, Süd, Oft u. West; und dazwischen: Nordoft und Nordweft, Südoft und Südwest. Was ist eine Windrose? Uebung im Orientiren, z.b. nach welcher Himmelsgegend liegen die Wände des Schulzimmers, die Staduhore, die nächsten Anhöhen und Dorfschasten? §. 10. Man hat aber nicht blos zu wissen, nach welcher Weltgegend ein Ort vom andern liegt, wie die Berge sich ab- dachen, wohin die Thäler streichen, und welchen Lauf die Bäche und Flüsse nehmen; wir müssen auch den Abstand der Oerter von einander und den Höhenunterschied der Berge, Thäler und Ebenen kennen, und wie hoch wiederum diese über dem Meerspiegel liegen. Erklärung des Wortes See höhe. Die Frage, welche Seehöhe hat der Schulort? läßt sich auch so fassen: wie tief müßte man den Schulort sich senkrecht herabgedrückt denken, wenn das Meer nach Wegräumuug des dazwischen liegenden Landes bis zu uns herantreten sollte? §.11. Längenmaße. Was ist Decimal- und was Duo- decimalmaß? 12 oder 10 Linien sind 1 Zoll; 12 oder 10 Zoll ein Fuß; 2 Fuß ein gewöhnlicher Schritt. Die Ruthe hält 12 Fuß. Statt Ruthe, Fuß, Zoll, Linie braucht man die Zeichen: °, ", Ein Klafter (toise) hat 6/ pariser oder 6' 2" x/'t“ rheinisches od. preußisches Maß. — Die Franzosen messen auch nach Metern; 1 Meter hat 38 rheinische oder 40 darm- ftadtische Zoll. Eine geografische Meile enthält 1970 Ruthen oder 23635^/2fuß rheinisch, oder 22842^ pariser Fuß; die deutsche

9. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 9

1857 - Königsberg : Bornträger
Einleitung. 9 23 Grad 28 Minuten, und der südliche Polarkreis 230 28' vom Südpol entfernt. Dadurch entstehen die beiden kalten und und die beiden gemäßigten Zonen. Dadurch, daß sich die Erde in 24 Stunden um ihre Achse dreht, entsteht Tag und Nacht. Der tägliche Umschwung unter dem Aequator beträgt 5400 Meilen; je näher ein Ort an den Polen, desto geringer der Umschwung; z. B. in Deutschland nur 3300 Meilen. Um die Sonne geht die Erde in 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 45* Se- cunden. Rollte die Erde bloß fort, so würde sie jährlich noch nicht 2 Mill. Meilen zurücklegen, da sie doch wirklich 131 Mill. Meilen macht; ihr Lauf ist also mehr mit einem Fluge zu vergleichen. Wir legen demnach in einer Stunde fast 15,000, und in einer Secunde über 4 Meilen zurück. Eine Kanonenkugel würde nur 600—800 Fuß in einer Secunde machen, also etwa 7'7 Meile. Die verschiedenen Jahreszeiten und die Ungleichhcit der Tag- und Nachtlängen rühren davon her, daß die Are der Erde unter einem Winkel von 66" 32' gegen ibrc Bahn geneigt ist, und daher die Sonne nur 2mal im Jahre, am 21. März und 23. September, senkrecht über dem Aequator stebt. Am21.Junius steht sie senkrecht über dem Wendekreise des Krebses, und den 21. De- zember senkrecht über dem deö Steinbocks. Jene beiden Tage, an denen auf der ganzen Erde Tag und Nacht gleich sind, heißen die Aequi noctiew oder die Tag- und Nachtg leichen; diese aber, an denen wir den längsten oder kürzesten Tag haben, die Sonnen- stillstands punkte oder Solstitien. 4. Die Erde als physischer Körper. 1. Von dem Erdkörper im Ganzen. — Da die tiefsten Bergwerke nur den 8. Theil einer deutschen Meile (3000 Fuß) in die Erde dringen, so kennen wir nur den 13,760. Theil der Erddicke, und wissen also von dem Innern der Erde nichts. Unter der Erdrinde, deren Dicke man auf mehrere Meilen schätzt, befinden sich wahrschein- lich große Höhlen, in welche die Wassermasse, die ehemals die ganze Erde bedeà, sich zurückgezogen haben mag. Woraus der Erdkern bestehe, wissen wir nicht; aber wohl, daß die Erde nicht hohl sein könne, und daß ihr Inneres aus einer schwereren Masse bestehen müsse, als jede uns bekannte Steinart. 2. Von dem festen Lande. — Das ganze Festland nimmt nicht viel mehr als den vierten Theil der Erdoberfläche ein. Europa, Asien und Afrika bilden die alte Welt; Amerika ist seit 1492 durch Colombo entdeckt, und Australien (Südindicn), von dem die Insel Neuholland ein Theil ist, kennen wir erst seit Cooks Reisen (1768 bis 1779) näher. Die Grundlage alles Landes bilden die Ge- birge; zwischen ihnen sind die Thäler, und wo beide fehlen, sind Ebenen. Die höchsten Berge übertreffen nur wenig eine deutsche Meile.

10. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 45

1855 - Mainz : Kunze
Planzeichnen und Messen. 43 zosen messen nach Meter und Torsen. 1 Fuß rheinisch ist — 32/ioo Meter; 3' 2" — 1 Meter; 40" Darmstädtisch — 1 Meter. Eine Toise oder Klafter — 6' Pariser oder 6' 2" rheinisch. 5 Hessen- darmstädter Fuß sind ungefähr 4 preußische. — Der preußische oder rheinländische*) Fuß ist 139'3/,»o pariser Linien; 12mal so lang ist die preußische oder rheinländische Ruthe. Der Braunschweiger Fuß ist — 126'/2 pariser Linie, der Bairische etwa 129 '/3, der Berner 130, der Leipziger 125'/-, der Baseler 132^/,0, der Dresdener 1253/io, der Züricher 1323/i0. Eine geograph. Meile enthält 1970 Rthn. od. 23635'/- F. rheinisch = 22842pariser od. 3807 (genauer 3807 "/iz») Toisen. Hiemit stimmt beinah unsre deutsche Meile überein, die man etwa in 2 Stunden mit 12000 mäßigen Schritten gehen kann. Bei andern Völkern weicht die Meile mehr von der geographischen ab. Die wichtigsten sind folgende. Die englische, mit der die italische ziemlich übereinkommt, ist —4961' pariser — 5101' 8" 1"' 5"" rheinisch. (Vier Strichelchen bedeuten Punkte oder Scrupel, deren 12 auf eine Linie gehen.) Also ge- hen 43/z englische Meilen auf eine geographische, oder ihrer 2 auf 1 kleine Stunde. 4 kleine Seemeilen sind — 1 geographische. — Große Seemeilen gehen 1'/» auf 1 geographische. Die Tiefe des Meers wird nach Faden gemessen; ein Faden beinah so groß als eine Klafter. — 1 französische Meile (Ueno) ist etwas größer als 1 deutsche Stunde, nämlich 14173' rheinisch — 2290 Toisen — 13742' pariser. Die schweizerische Meile hat 26688 preußische Fuß, es gehen 133/,» schweizer Meilen auf 15 deutsche. Die Meilenmaße sind also fast alle kleiner als die geographische Meile; nur nicht bei den Schweden, deren Meile — 1'/» geographische Meile ist. Die Russen rechnen nach Wersten, deren 7 auf 1 Meile gehn. Diese Angaben brauchen nicht grade mit Zollen und Linien dem Gedächtniß eingeprägt zu werden, sondern nur den Hauptsachen nach, wozu einige Maßver- wandlungen hinreichen, z. B. 10 geographische oder deutsche Meilen, wie viel englische Meilen, wie viel französische Neues, wie viel Schweizer Stunden, wie viel Werste? — Paris ist von Wien 240 Neues entfernt, wie viel ist dies in deutschen, englischen, schwedischen Meilen? — 630 pariser Toisen, wie viel preu- ßische Fuß? 545 pariser Fuß, wie viel rheinische? Die berliner Elle bat 296 pariser Linien, wie viel berliner Ellen sind also 29 pariser Fuß? Für gelehrten Unterricht mögen hier noch antike Maße stehen: Die jetzigen englischen und italischen Meilen sind wenig von den altrömischen verschieden, *) Die Benennung rheinländisch kommt von der Landschaft Rheinland, worin Leyden liegt, ist also soviel als: holländisch.
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