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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe B - S. 18

1905 - Halle a.S. : Schroedel
18 Globuslehre, / ci Linie 1 — Erdboden; der Raum zwischen den Linien 1 und 2 bezeichnet die Höhe der Luftschichten über der Erde; Linie a bezeichnet die Richtung der Souenstrahlen an einem Sommermittage, Linie b an einem Winter- mittage. Senkrecht fallen in unserer Gegend die Sonnenstrahlen nie zur Erde; sondern die Sonne steht immer — tiefer oder höher — mittags am Süd- himmel. Nach 8. müßten wir also reisen, um in Gegenden mit senkrechtem Sonnenstände zu gelangen. Diese breiten sich bis 231/,2° nördlich und 23l/2° südlich vom Äquator aus. Bei Beginn des Frühlings steht die Sonne senkrecht über dem Äqnator; während des Frühlings wandert der senkrechte Sonnenstand immer weiter nördlich, bis er sich bei Beginn des Sommers über dem Parallelkreise befindet, der 231/2 0 nördlich vom Äquator liegt. Er heißt der nördliche Wendekreis, weil die Sonne nunmehr auf ihrem Wege gleichsam umwendet, und wieder dem Äquator näher rückt. Am Herbstesanfang steht die Sonne wieder senkrecht über dem Äquator. Von nun an wandert der senkrechte Sonnenstand weiter südlich, bis er sich am Anfange des Winters über dem südlichen Wendekreise, 23l/2 0 südlich vom Äquator, befindet. Wir haben dann den niedrigsten Sonnenstand im Jahre. Wann haben wir den höchsten gehabt? (^Wiederhole, was über den jährlichen Sonnenlauf und die Jahreszeiten anf S. 9 gesagt ist!) Der nördliche Wendekreis heißt der des Krebses und der südliche der des Steinbocks, nach den Sternbildern, in deren Nähe die Sonne um diese Zeit steht. (K Die Zonen. Mau hat die ganze Erdoberfläche nach der stärkern oder schwächern Beleuchtung und Erwärmung in 5 Erdgürtel oder Zonen geteilt: 1. die heiße Zoue, zwischeu den beiden Wendekreisen ge- legen, der Erdgürtel des senkrechten Sonnenstandes und daher der größten Jahreswärme; 2. die nördliche gemäßigte Zone, von 231/20 bis 661/2° n. Br., oder zwischen dem nördlichen Wendekreise und dem nörd- lichen Polarkreise gelegen; 3. die südliche gemäßigte Zone, von 2s1ii2° bis 661 /2° s. Br., oder zwischen dem südlichen Wendekreise und südlichen Polarkreise gelegen; 4. die nördliche kalte und 5. die südliche kalte Zone, die Gegenden der geringsten Jahreswärme, um die Pole innerhalb der Polarkreise gelegen. _ Nach der Entfernung vom Äquator richtet sich die Pflanzen und Tier- welt der einzelnen Gegenden unserer Erde. Im allgemeinen wird die Ent- Wickelung der Pflanzen von höherer Wärme begünstigt. Daher finden mir in der heißen Zone — wenn es nicht an der nötigen Feuchtigkeit fehlt^ — eine üppige Pflanzenwelt, gegen die sich die der Polargegenden sehr armselig

2. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 62

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 6'z — flockiger Gestalt bis zum Schützen, wo sie den Horizont erreicht. Dicht beim Südpol, beim Sternbild des südlichen Kreuzes, vereinigen sich die beiden Arme, die sich im Schwan getrennt haben, und in einheit- lichem Zuge steigt die wunderbare Erscheinung wieder zum ö-en Horizont empor. In ihrer Nachbarschaft steht eine Reihe der glänzendsten Sterne; aber erst im Fernrohr und auf der photographischen Platte löst sie selbst sich in ein unzähliges Sternenheer aus. Ihre räum- liche Verteilung vollzieht sich ähnlich wie bei den Planeten an- nähernd in einer Ebene; in der Richtung dieser Ebene drängen sich die Sterne eng zusammen, während senkrecht dazu nach den Polen der Milchstraße ihre Zahl abnimmt. Tatsächlich ist das ganze Heer der sichtbaren Sterne in den endlichen, begrenzten Bezirk des Milch- straßensystems zusammengedrängt, dessen linsenförmiger Raum einen Längsdurchmesser von 20 000 und einen Querdurchmesser von 10 000 Lichtjahren hat. Von alters her hat sich der Menschengeist mit der Deutung dieser eigenartigen Erscheinung am nächtlichen Himmel beschäftigt. Neuerdings gewinnt die Ansicht Raum, daß die Milchstraße nicht ein Ring oder Gürtel ist, sondern sich aus Spiralstreifen zu- sammensetzt. Von unserer zentralen Stellung aus lassen sich natür- lich die Spiralen nicht einzeln erkennen, sondern müssen, aus das Himmelsgewölbe projiziert, sich teilweise decken und durch diese teil- weisen Übereinanderlagerungen einen geschlossenen Ring bilden. Da die Spiralnebel als einzige Ausnahme von den Satz gelten müssen, daß alle uns sichtbaren Objekte unserem Milchstraßensystem ange- hören, so hält man die Spiralnebel für selbständige Milchstranen, Fixsternsysteme, deren Entfernung von uns freilich unvorstellbar groß ist.

3. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 15

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 15 — durch die bis in jene Höhen emporgeschleuderten Auswurfsprodukte des Krakatau (1883) und des Mont Pelee auf Martinique, die um die Erde herumgeführt wurden und durch die Brechung der Sonnen- strahlen jene wunderbaren Farbenerscheinungen hervorriefen, die man als leuchtende Nachtwolken bezeichnet. Das Zurückweichen der polaren Luftströmungen ruft an den Polen die herrschenden Westwinde hervor. Ein von großer Höhe herabfallender Körper weicht von der Lotrichtung nach O ab, wie Benzenberg durch seine Versuche im Michaelisturm in Hamburg nachgewiesen hat. Der gewichtigste Beweis jedoch ist der Foucaultsche Pendelversuch. Da die Schwingungsebene eines Pendels,- auf welches andre Kräfte als die Schwere nicht einwirken, unveränderlich bleibt, so muß es in einer bestimmten Zeit seine Stellung gegen die unter ihm rotierende Erde ändern. An jedem Pol beträgt die Richtungsänderung in einer Stunde 15°; zwischen Pol und Äquator hängt ihre Größe von der geographischen Breite ab. Folgen der Rotation. Die Folgen der Rotation der Erde sind die scheinbare tag- liche Bewegung der Gestirne um die Erde und der tägliche Licht- und Wärmewechsel auf der Erde. Die scheinbare tägliche Bewegung der Gestirne findet in der Achsendrehung unserer Erde die einfachste Erklärung. Tritt ein Ge- ftirn in den ö-en Horizont des Beobachters, so geht es für ihn ausi. Sinkt bei der fortgesetzten Drehung der Erde von W nach O der ö-e Horizont unter das Gestirn, so steigt es scheinbar empor, bis der Meridian es passiert, der Stern also seine obere Kulmination erreicht. Darauf nähert sich ihm der w-e Horizont; das Gestirn sinkt am W-Himmel, bis es in den w-en Horizont tritt, also unter- geht. Bei der weiteren Drehung der Erde nähert sich ihm wieder der Meridian, passiert es (untere Kulmination), und endlich tritt es wieder in den ö-en Horizont. In der Zeit von einer Kulmination eines Fixsternes bis zu derselben nächsten hat die Erde eine volle Umdrehung zurückgelegt. Diese Zeit nennt man einen Sterntag. Er ist das einzige, von der Natur selbst gegebene Zeitmaß, das sich immer gleich bleibt und das daher auch in der Astronomie als Grund- maß der Zeit dient. Er wird gerechnet von einer Kulmination des Frühlingspunktes bis zur nächsten. Die Länge dieses Tages, also auch der Rotationsdauer der Erde, hat sich seit den frühesten Zeiten astronomischer Berechnung noch nicht um Vio Sekunde geändert. Da die Sonne scheinbar (S. 10) während einer Umdrehung der Erde um ihre Achse sich 1° weiter nach O unter den Fixsternen bewegt 1 An einer Armillarsphäre zu veranschaulichen.

4. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 47

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 47 — Die äußerste Hülle der Sonnenatmosphäre ist die rätselhafte Korona, die bisher nur bei totalen Sonnenfinsternissen gesehen worden ist. Sie breitet sich in mattem Glänze von der Sonne nach allen Richtungen hin strahlenförmig aus; die Strahlen sind häufig länger als der Sonnendurchmesser. Zur Zeit der Flecken- maxima breitet sich die Korona gleichmäßig nach allen Richtungen aus. Zur Zeit der Fleckenminima erstrecken sich die Koronastrahlen von den äquatorialen Teilen aus wie große Besen: von den Sonnenpolen werden sie „gegen den Äquator herabgezogen, ganz wie die Kraftlinien um die Pole eines Magneten", weshalb man annimmt, daß die jeweilige Struktur der Korona auf magnetische Kräfte der Sonne zurückzuführen ist. Das gleichförmige Licht der. „inneren Korona" wird, wie die spektroskopische Untersuchung lehrt, hauptsächlich von Wasserstoff und einem sonst unbekannten, Koronium genannten Gas ausgestrahlt. Das Licht der „äußeren Korona" ist reflektiertes Sonnenlicht, das von kleinen festen oder flüssigen Partikeln herstammt. Die strahlen- sörmige Beschaffenheit der „äußeren Korona" deutet auf eine Kraft hin, welche die kleinen Partikel vom Sonnenzentrum wegstößt. So erinnern die Koronastrahlen an die Kometenschweife, die in der Regel auch der Sonne abgekehrt sind. Die Temperatur der Sonne wird verschieden hoch angenommen; jedenfalls ist sie so groß, daß alle Elemente noch im Zustande der Dissoziation sich befinden, also eine chemische Verbindung unmöglich ist. Zöllner nimmt sie zu 13250° C an der Oberfläche, 112 0000 0 im Innern an; andere stellen niedrigere Temperaturen auf. Da- gegen ist festgestellt, daß die jährliche Wärmemenge, welche die Ober- fläche der Erde erhält, ausreichend sein würde, um eine die ganze Erdoberfläche bedeckende Eisschicht von 30,8 m Dicke zu schmelzen, und dabei beträgt diese Wärmemenge nur den 2160 millionsten Teil aller von der Sonne in den Weltenraum ausgestrahlten Warme. Wie die Sonne den Wärmeverlust deckt, darüber bestehen verschiedene Hypothesen, die aber nichts weiter als eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich haben. Wie die Sonne eine Achsenbewegung hat, so muß sie auch eine fortschreitende Bewegung im Räume haben. Man hat dies aus den Beobachtungen, die die Spektralanalyse an die Hand gibt, so- wie aus dem Auseinanderrücken der Fixsterne an einer Stelle des Himmels und dem entsprechenden Zusammenrücken an der entgegen- gesetzten Stelle ' geschlossen. Der Weg, den die Sonne in einer Sekunde zurücklegt, beträgt 20 km. Wo wir den Mittelpunkt der Bewegung zu suchen haben, ist zurzeit noch ungewiß. Der Mond (Erdmond). Der Mond, dieser treue Begleiter der Erde, der „stille Ge- fährte der >Nacht", ist wie die Erde eine Kugel, aber nur von

5. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 16

1911 - Halle a.S. : Schroedel
16 hat, so braucht sie von einer Kulmination bis zu derselben nächsten etwa 4 Min. mehr; 24 Std. : 3 60 = 24/360 = Vis Std. = 4 Min. Ein Sterntag ist daher ungefähr 4 Min. kürzer als ein (mittlerer) Sonnentag. Die Geschwindigkeit, mit welcher ein Punkt der Oberfläche sich bewegt, nimmt vom Äquator nach N und S anfangs langsam, dann schnell ab. Sie beträgt für den Äquator 463,7 m, für 50° Br. etwa 312 m in der Sekunde. Daß wir von der Bewegung der Erde nichts merken, liegt an ihrer großen Gleichmäßigkeit. Wir nehmen sie ebensowenig, oder vielmehr noch weit weniger wahr als die Bewegung eines Fahr- zeuges in völlig ruhigem 'Wasser, und das Durchschneiden der Luft kann uns darum nicht bemerklich werden, weil die Atmosphäre an der Umdrehung der Erde teilnimmt. Der tägliche Lichtwechsel auf der Erde, d. h. das Aufgehen, Emporsteigen, Absteigen und Untergehen der Sonne erklärt sich aus dieselbe Weise wie bei den übrigen Gestirnen. Da die Erde ein dunkler Körper ist, so hat jeder Ort der Erdoberfläche, sofern die Sonne über seinem Horizont steht, Tag, im andern Falle Nacht. Dabei ist zu bemerken, daß die Lichtgrenze1 die Erdoberfläche nicht halbiert, sondern es ist der beleuchtete Teil größer als der unbe- leuchtete. Dies hat seinen Grund in der verschiedenen Größe von Erde und Sonne. Nur wenn beide Körper gleich groß wären, so würde der Lichtkreis die Erdoberfläche halbieren; da aber die Sonne beträchtlich größer ist als die Erde, so muß trotz der großen Ent- fernung der beiden Körper voneinander der beleuchtete Raum größer sein als der unbeleuchtete. Dazu kommt die Wirkung der Strahlen- zuletzt eingefallen ist, so wird das Gestirn in größerer Höhe am Himmel beobachtet, als es tatsächlich steht. So sieht man Sonne und Mond schon, wenn sie eigentlich noch nicht aufgegangen sind, und umgekehrt werden sie noch von uns gesehen, wenn sie wirklich schon untergegangen sind. Bei uns beträgt die Verlängerung des Tages nur wenige Minuten; in den Polarländern dagegen dehnt sie sich auf Tage, ja Wochen aus, um welche die langen Winternächte Fig. 12. brechung durch die an Dichte nach der Höhe zu abnehmende Atmosphäre. Ein von einem Stern ausgehender Lichtstrahl geht nicht in gerader Richtung durch die Atmosphäre, aus- genommen, wenn er im Zenit steht, sondern in einer gegen die Erdober- fläche hohlen Kurve (Fig. 12). Da das Auge das Gestirn in die Rich- tung versetzt, in welcher der Lichtstrahl 1 Teil I. S. 3.

6. Erdkunde - S. 8

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 8 — Schon Kopernikus hat überzeugend dargethan, daß die an- gedeuteten Veränderlichkeiten durch eine eigentümliche Stellung der Erdachse zur Ebene der Erdbahn hervorgerufen werden, Die Achse ist nämlich zur Erdbahnebene beständig unter einem Winkel von 661/2 0 geneigt. Dabei bleibt sie sich während der ganzen Re- Volution parallel. Diese Umstände erzeugen den Wechsel der Jahres- zeiten und die Verschiedenheit der Tagesläuge1. Da Erdgürtel von verschiedener geographischer Breite (wegen ungleichen Einfalls der Sonnenstrahlen u. s. w.) in ungleicher Weise von der Sonne erleuchtet und erwärmt werden, so war die Ein- Hier ist ein Wechsel der Jahreszeiten weniger merklich als in den übrigen Gebieten der Erde; deun zwischen den Wendekreisen oder „Tropen" siud die Tageslängen nur wenig verschieden und sieht man die Mittagssonne nur weuig vom senkrechten Stande am Himmel abweichen. Für die Gegenden des Äquators beträgt die größte Ab- weichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur „Unter den Tropen" herrscht ein ewiger Sommer, dessen Hitze jedoch durch gewaltige Regengüsse periodisch gemildert wird. Die von den beiden Polarkreisen eingeschlossenen Gebiete em- psangen die Sonnenstrahlen schiefer als andere Teile der Erdober- ' Näheres hierüber siehe „Weltkunde" von A. Jakob S. 42 f. teiluug der Oberfläche unseres Planeten in klimatische Zonen von selbst gegeben (Bild 3). Bild 3. Karte der klimatischen Zonen. Der Erdgürtel, welcher sich zwischen den beiden Wendekreisen erstreckt, empfängt die Sonnen- strahlen am wenigsten schief, bezw. senkrecht. Nach physikalischen Ge- setzen wird ihm daher die größte Wärmemenge zu teil, und man nennt ihn mit Recht Gürtel des heißen Klimas oder „heiße Zone".

7. Teil 2 - S. 275

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Der Mond. 275 erstes und letztes Viertel. Fielen Erd- und Mondbahn in die nämliche Ebene, so müßten wir bei jedem Neumond eine Sonnenfinsternis, bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis erleben; da sich aber jene zwei Bahnebenen in einem Winkel von 5" schneiden, so jedoch, daß ihr Durchschnitt (die Knotenlinie) beständig seine Lage wechselt, indem er innerhalb der Erdbahn in rund 19 Jahren einen Kreis beschreibt, so haben wir die Verfinsterungen viel seltener, vollständige nur dann, wenn bei Konjunktion oder Opposition die Knotenlinie in die Ver- bindungslinie von Sonnen- und Erdmittelpunkt fällt. Auf dem uns so nahen Mond gewahren wir dunklere und hellere Flächen (das „Mondgesicht") schon mit unbewaffnetem Auge. Im Fern- rohr erscheinen uns jene als Ebenen, diese als Gebirgsländer voller Ringgebirge mit steilen Kegelbergen in der Mitte, die wie Vulkane auch Krater besitzen und den höchsten Bergen der Erde bisweilen an Höhe nicht nachstehen, wie man aus der Länge ihres Schattens schließen darf. Der Mond besitzt kein Wasser und keine Atmosphäre, folglich keinerlei Pflanzen- und Tierleben. Auf seiner ewig lautlosen, ganz öden Oberfläche wechselt ein vierzehntägiger Tag, der zugleich ein heißer Sommer ist, mit einer ebenso langen eisigen Winternacht, denn kein Luft- und Wolkenschirm niäßigt dort Zu- wie Ausstrahlung der Wärme. Wegen der geringen Entfernung des Mondes von der Erde kann man den Abstand der Mittelpunkte beider Himmelskörper voneinander besonders scharf durch Beobachtung feststellen. Dies geschah zuerst im Jahr 1752 durch gleichzeitige Beobachtung der Mondhöhe während des Eintritts des Mondes in den Ortsmeridian in Berlin und in der Kapstadt (die fast genau auf demselben Meridian liegen). In obiger ^igur bedeutet der Kreis einen Durchschnitt der Erde im Bertiner A Ai 18*

8. Teil 2 - S. 286

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 I. mathematische Erdkunde. Die Größe des Mondradius (r) betragt nämlich nur 1740 km, die des Erdradius (R) 6370. Aus dem Halbmesser ergiebt sich der Kugel- inhalt nach der Formel 4/3r*tc. Es verhält sich also die Ranmsassnng oder Größe des Mondes zu derjenigen der Erde = 4/3r3yr : V3r3/r oder = r3:R3, d. h. wie 1:49. Aus der Erde ließen sich mithin 49 Ku- geln von Mondgröße ballen. Um aber das Massenverhältnis beider Weltkörper (in und Zi) zu ermitteln, muß man ihre Größe mit ihrem spezifischen Gewicht (s und S) multiplizieren, das beim Mond nur 3.g beträgt. Es verhält sich also Rs3 m : M = r3s : R3s = 1 : = 1 : 78. rds Nicht weniger als 78 Mondkugeln wären foinit erforderlich, um unserer Erde das Gleichgewicht zu halten. Nun herrscht durch die ganze Welt das Gravitations^-Gesetz: die Körper ziehen sich wechselseitig an nach dem Verhältnis ihrer Masse und im umgekehrten quadratischen Verhältnis ihres Abstandes voneinander (im verdoppelten Abstand ver- ringert sich folglich die Anziehung nicht aus 1/2, sondern auf 1j4, bei dreifachem Abstand schon auf 1/9 u. s. f.). Die Schwere eines Körpers aus der Mondoberfläche verhält sich demnach zu derjenigen des näm- lichen Körpers aus der Erde wie m M Mr2 78 • 17402 T : Ej = ' mr2 = ' 1 • 637= * * * Von einer thermisch im Jahreskreislaus uicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu2, jedoch in sehr ungleicher Schnelligkeit (am schnellsten in Steinkohlenlagern). Bei durchschnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 in und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (noch nie erbohrten) Tiese von 33 x 100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers erwarten, denn Siede- wie Schmelzpunkt erhöht sich mit dem Druck, letzterer aber ist je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin ein immer gewaltigerer.3 Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird von der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununter- brachen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden 1 Gravitation (abgeleitet von lat. gravis = schwer) bedeutet die Anziehungs- kraft, die alle Körper aufeinander ausüben und die wir in der Rückwirkung der Erde auf die au ihrer Oberfläche befindlichen Körper als Schwerkraft wahrnehmen. * S, 96. 3 Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1km in die Tiefe, mit dem Erd- bohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km.

9. Teil 2 - S. 298

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
298 Ii. Die Lufthülle. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab 1, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird eben durch den Druck des über ihr lastenden Restes derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon infolge ungleicher Erwärmung) schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (letzterer ge- messen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 2 beruht ein- fach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel emporgestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um dasselbe Spiel unzählige male von neuem durch- zumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber dennoch stets in der Höhe eine durch den stän- digen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wär- meren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts benachbarte, so wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Luft- höhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft neben sich haben und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom im weiteren Sinn) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom im weiteren Sinn). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.- Richtung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ost- drehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, die bei ihrem Be- * ginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil die Meridiane polwärts aufeinander zustreben); auf diese Art machte Foucault [süfö] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pen- del in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1 Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- Meters, nämlich nach dem Grade ihrer Lustverdnnnung messen; andere Höhenmessnngen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Abmessung der Boden- erhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). * S. 91.

10. Teil 2 - S. 284

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
284 I. Mathematische Crdkunde. Hiernach findet man z. B. für die Schneekoppe (1600 m) eine Aussichtsweite von V1600 • 3.8 km = 152 km. Mit Hilfe der Aussichtsweite läßt sich auch leicht der Satz be- weisen, daß man die Größe des von einem Höhenpunkt überschauten » Gesichtskreises in qkm erhält, wenn man die in m ausgedrückte Höhe mit 45.^5 multipliziert. Denn mit nur ganz unbedeutendem Fehler darf man die Größe des Gesichtskreises, der eigentlich ein Kreis auf der Kugeloberfläche ist, gleich setzen dem (ein wenig kleineren) ebenen Kreis, der mit jenem den Umfang gemein hat, und ebenso die Aus- sichtsweite gleich setzen dem (ein wenig kleineren) Halbmesser dieses Kreises. Dann ergiebt sich der Flächeninhalt des Aussichtskreises aus der Formel für die aus dem Halbmesser zu berechnende Größe eines Kreises F: F = r2/r, also (nach Obigem) = Vh2 • 3.82 • n = h • 45.365 qkm. Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 584 qkm, d. h. nahezu die Größe von Bayern. * * Die einzelnen Parallelkreise haben naturgemäß eine sehr ver- schiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 40070 km zurück- legen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsansen. ^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge- schwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittel- punkt ziehende Erdkraft2, die Schwere, zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Schwerpunkt, d. h. der Mittelpunkt der Erde^, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt (wegen der nur sphäroidalen, nicht * Diese Sekundengeschwindigkeit von 465 in (gleich der Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze) erhält man, indem man die Äquatorläuge durch 86t64 d.h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S- 277) dividiert. 2 I, 42. 3 Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, keineswegs bloß der Erdmittelpunkt, aber die Summe der Anziehungskraft sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirkung des Anziehens nach dem Erdmittelpunkt hin, weshalb man diesen auch den Schwerpunkt nennt.
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