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Erste Periode der neueren Geschichte.
Galileo
Galilei
-j- 1642,
Isaak Newton
t 1727,
und Andere
erwerben sich
um die Wis-
senschaft un-
sterbliche
Verdienste.
Der Grego-
rianische Ka-
lender 1582.
Würtembergischen (1571—1630), dessen Mutter als Hexe angeklagt
wurde und im Kerker starb, beobachtete und berechnete die Bahn des
Mars und entdeckte, daß die Planeten sich in Ellipsen um die Sonne
bewegen. Der Italiener Galileo Galilei aus Pisa (1564—1642),
welcher die Gesetze des Pendels und des Falles entdeckte und das kurz
zuvor in Holland erfundene Fernrohr zuerst gegen den Himmel richtete,
lehrte öffeutlich die Bewegung der Erde um die Sonne. Er zog sich
dadurch die Verfolgung der Inquisition zu, ward eingekerkert und mußte
öffentlich seine Behauptung widerrufen, wobei er jedoch leise die Worte
gesprochen haben soll: „und sie bewegt sich doch!" Der Engländer
Isaak Newton (1642—1727) fand, daß jedem Weltkörper zwei Kräfte
inwohnen, die Schwer- oder Anziehungskraft und die Flieh- oder
Fortschwingungskraft. Durch die Schwerkraft fesselt die Sonne den
Erdkörper, dieser den Mond an sich; ohne dieselbe würde die Erde von
der Sonne, der Mond von der Erde wegeilen, da sie vermittels der
Fliehkraft das Bestreben haben, geradeaus fortzuschwingen. Ferner
gehören in diesen Zeitraum die Erfindungen des Thermometers durch
den Holländer Cornelius Drebbel, des Barometers durch den Italiener
Toricelli und der Luftpumpe durch den Magdeburger Bürgermeister
Otto von Guerike.
Bemerkenswerth ist endlich noch, daß 1582 der Papst Gregor Xiii.
auf Anrathen des Dr. Aloys Lilius von Verona einen verbesserten
Kalender einführte, welcher nach seinem Adoptivvater der Gregorianische
heißt. Seit Julius Cäsar rechnete man das gemeine Jahr zu 365
Tagen 6 Stunden^), und schob alle vier Jahre ein Schaltjahr ein.
Da aber dadurch das Jahr um 11 Vs Minuten zu hoch bestimmt
worden war, so ward im Verlaufe der Zeit die Rechnung falsch.
Schon 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nicäa hatte man
drei Tage ausgemerzt; 1582 mußten abermals zehn Tage ausfallen,
und man ging damals vom 4. Okt. alsbald auf den 15. Okt. über.
Während Cäsar regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einschob,
verordnete Gregor, daß zwar alle vier Jahre in der Regel ein Schalt-
jahr stattfinden solle, daß aber bei den Säcularzahlen immer nur das
vierte ein Schaltjahr sein sollte. 1600 und 2000 sind also nach dem
Gregorianischen Kalender Schalt-, 1700, 1800, 1900 dagegen gemeine
Jahre. Die russisch-griechische Kirche, welche den Iulianischen Kalender
°) Cäsar rechnete das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden und zählte
eben nur alle vier Jahre die 6 Stunden. In Wirklichkeit betrügt es
aber nur 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten 48 Sekunden.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
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Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak Isaak_Newton Isaak Cornelius_Drebbel Otto_von_Guerike Otto Gregor_Xiii Gregor Aloys_Lilius_von_Verona Julius_Cäsar Cäsar Chr Cäsar Gregor Gregor Cäsar
Phöniclen.
29
die Phönicier den Küstenrand Syriens, am Fuße des stufenmäßig abfal-
lenden Libanon, in einer Lange von 28 Meilen, aber in sehr geringer
Breite, höchstens 5 Meilen, wodurch sie in den Besitz der Gebirgs-
waldungen kamen, welche ihnen treffliches Holz zum Schiff- und Häuser-
bau lieferten. Außer Sidon und Tyrus, den bedeutendsten ihrer 12
Städte, werden noch Berytus (Beirut), Aradus und das auf einer
Insel liegende Antaradus, Byblus und Tripolis namhaft gemacht. Diese
Städte hatten mit einander einen Bund, jedoch keine gemeinschaftliche
Negierung; in Tyrus, Sidon und Aradus werden Könige genannt, deren
Gewalt erblich, aber durch Aristokratie und Priesterschaft beschränkt war.
Die Phönicier sind bekannt als ein Handelsvolk, deffen Verkehr zu Land
und See weithin reichte. Die Maaren aus Indien und dem fernen
Innerasien kamen den Stromweg des Euph rat herauf und wurden
durch die Karawanen der Hirtenfürsten, die große Heerdcn von Kamelen
und Maulthieren besaßen, nach Damaskus, Palmyra und Baalbek, und
von da in die Seestädte der Phönicier gebracht. Aus den Häfen des
rothen Meeres, Etat und Eziongeber, im Lande der Edomiter (Idumäer),
aus denen in alter Zeit mit Ophir und Saba (letzteres im sogenannten
glücklichen Arabien, Ophir ist nach der neuesten Annahme Canbay auf
der Küste Malabar) verkehrt wurde, erhielten sie Gold, Edelsteine und
Spezereien; die Reste der Felsenstadt Petra (von dem ein Theil Arabiens
das peträische heißt) beurkunden noch heut zu Tage, daß hier eine bedeu-
tende Handelsstadt blühte, die mit dem Untergang der Städte Phöni-
ciens verödete. Die Phönicier selbst haben Elat und Eziongeber (deren
Bedeutung in unserer Zeit Suez erlangt) wohl nie inne gehabt, aber
König Salomo sandte von da Handelsschiffe aus, welche er mit phöni-
cischen Seeleuten bemannt hatte. Später befuhren sie im Dienste des
Pharao Necho, um 600 v. Ehr., das rothe Meer und umschifften selbst
den Erdtheil Afrika, wozu sie drei Jahre gebrauchten, ungefähr so viel
Zeit, als jetzt die Umschiffung des Erdballs erfordert. Zur allgemeinen
Verwunderung erzählten sie bei ihrer Zurückkunft, daß ihnen die Sonne
lange Zeit links gestanden sei, und darum bezweifelte Herodot die Wahr-
heit dieser Umschiffung, weil es ihm unmöglich schien, daß die Sonne
irgendwo um die Mittagszeit gegen Norden und nicht gegen Süden stehe.
Aber gerade dieser Umstand beweist die erste Umschiffung des Kaps der
guten Hoffnung, welche erst im 15. Jahrhundert nach Ehr. durch Vasco
de Gama wieder ausgeführt wurde; denn wenn der nordische Seefahrer
über den Aequator vorrückt oder die Linie passirt, so beschreibt ihm die
Sonne ein halbes Jahr lang ihren Tagesbogen zwischen seinem Scheitel-
punkt und dem Nordpole. Die Seefahrten der Phönicier gingen jedoch
naturgemäß'hauptsächlich an die verschiedenen Küsten des mittelländischen
Meeres, nach Aegypten, Nordafrika, Griechenland, Italien, Gallien und
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Canbay Petra König_Salomo Necho Herodot
42 Die ältesten Völker bis zur Gründung der Persermonarchie.
Weg von Karnak nach dem % Stunde entfernten Fellahdorfe Luror
enthält zu beiden Seiten eine zahllose Menge von Sphynren (Symbol
der Königsgewalt), Thierbildern, Säulen u. s. w. Das Dorf Luror
ist ebenfalls auf eine Tempelrnine gebaut; seine 2000 Bewohner haben
sich auf den Decken und Gallerien des Tempels eingeniftet, welche dennoch
unbewohnt scheinen. Noch stehen 14 Säulen von 11 Fuß Durchmesser;
vor dem Thore stehen zwei Statuen von rosenfarbenem Granit und
ihnen gegenüber zwei Obelisken, 100 Fuß hoch, aber 30 Fuß im
Sande steckend; das kieselharte Gestein ist ganz mit Hieroglyphen bedeckt
und man muß über die Härte des Meißels staunen, der so festes Korn
angriff, so wie über die Maschinen und die Arbeit, welche erfordert wur-
den, solche ungeheure Massen aus den Steinbrüchen des östlichen Felsen-
gebirges auszumeißeln, zu heben und an den Ort ihrer Bestimmung zu
schaffen. Die Alten bewunderten ferner das Labyrinth, ein Gebäude
mit 12 bedeckten Höfen, deren Thore einander gegenüber standen, 6 gegen
Norden und 6 gegen Süden. Dasselbe zählte 1500 Gemächer über der
Erde, und ebenso viele unter der Erde, in welche Herodot aber nicht ge-
führt wurde, weil darin Begräbnisse waren. Wahrscheinlich war das Laby-
rinth eine Darstellung des jährlichen Sonnenlaufes durch die 12 Zeichen
des Thierkreises, und in eine obere und untere Hälfte getheilt, wie der
Himmelsbogen sich auch in der einen Hälfte über der Erde wölbt,
während die andere Hälfte unter der Erde ausgespannt ist. — Ein
großes Unternehmen war auch der See Möris, 15 Meilen im Umfange,
größtentheils durch Menschenhände gegraben; er war bestimmt bei der
Ueberschwemmung des Nil das überflüssige Wasser aufzunehmen, welches
später zur Bewässerung der Felder wieder abgelassen wurde, was eine
bedeutende Kenntniß im Wasserbau bei den ägyptischen Priestern voraus-
setzt. Das Alterthum schrieb diesen überhaupt Außerordentliches zu,
nicht bloß in der Astronomie und Geometrie, Geschichtskunde und gesetz-
geberischen Weisheit, sondern es glaubte dieselben im Besitze großer Ge-
heimnisse der Natur, durch die sie zaubern könnten, und man erzählte eine
Menge angeblich beglaubigter Beispiele. Dies erinnert sehr an die
Chaldäer, und wenn man ferner weiß, daß die Priester eine ziemliche
Anzahl Orakel in ihren Tempeln hatten, durch welche sie die Götter
zu den Menschen reden lassen konnten und wirklich jedesmal so reden
ließen, wie es der Priesterpolitik angemessen war, so müssen wir zugeben,
daß die ägyptischen Priester ihr Volk in vielen Dingen geflissentlich in
Unwissenheit erhielten. So war auch ihre öffentliche Schrift geheimniß-
voll; es ist dies die Hieroglyphen- oder Bilderschrift. Gewöhnlich wird
angenommen, daß die Bilderschrift der Anfang aller Schrift gewesen
sei; möglich wäre es, erwiesen ist es nicht, jedenfalls war die ägyptische
Bilderschrift nicht der Uebergang zur Buchstabenschrift, denn die Priester
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Mathematik und Naturwissenschaft.
261
aufzustellen, nämlich die Sonne in dessen Mittelpunkt und die Erde als
dritten Stern in die Planetenreihe zu versetzen. Kepler (1571 bis
1631), aus dem schwäbischen Städtchen Weil, bewies, daß die Pla-
netenbahnen nicht kreisförmig, sondern elliptisch sind, und lehrte die
Verhältnisse ihrer Entfernung und Geschwindigkeit; der Italiener Ga-
lilei (1564—1642) verbesserte das Fernrohr, entdeckte den Ring
des Saturn und die vier Monde des Jupiter; durch den Holländer
Huygens erhielt das Fernrohr abermals eine Verbesserung, von ihm
wurde das Uhrenpendel erfunden, die Monde des Saturn und die Licht-
phasen der Venus entdeckt; der Engländer Isaak Newton (1646 bis
1725) fand das Gesetz der Schwere, das unsichtbare Band der fernsten
Weltkörper. Sein Schüler Halley berechnete zuerst die Bahn eines
Kometen, des nach ihm benannten, Bradley entdeckte die Aberration
des Lichts, der aus Deutschland nach England übergesiedelte Herschel
den Uranus; große Verdienste um die Astronomie erwarben sich die Kas-
sini, Maupertuis, Schröter u. s. w. Die meisten Astronomen such-
ten auch die Natur des Lichts, dieses edeln Elementes, zu ergründen;
Newton stellte darüber das Emanations-, Euler das Vibrationssystem
auf. Die Schwere der Luft zeigte zuerst der Magdeburger Bürgermeister
Otto von Guerike, welcher die Luftpumpe erfand, der Italiener To-
ricelli aber lehrte den Luftdruck durch das von ihm erfundene Barometer
messen. Das Thermometer erfand Kornelius Drebbel, ein holländischer
Bauer; Fahrenheit u. a. verbesserten das Instrument. Durch das
Vergrößerungsglas oder Mikroskop, von Galilei erfunden, entdeckte man
eine neue Wunderwelt im Kleinen, eine ganze Thierwelt im Wassertro-
pfen, ein tausendfältiges Leben im Staube, den wir mit Füßen treten;
der Flügelstaub des Schmetterlings, das Glied des kleinsten Insekts wur-
den zu Wundergebilden, deren kunstvoller und zweckmäßiger Bau mit
Staunen erfüllt. Nun wurde der menschliche und thierische Leib ein
Gegenstand der eifrigsten Untersuchung; der Engländer Harvey entdeckte
den Umlauf des Blutes, die Holländer Boerhave, Leuwenhoek,
Swammerdam u. a. zergliederten wetteifernd, während früher alle
drei oder vier Jahre auf einer Universität etwa ein Leichnam zergliedert
worden war. So vervollkommnete sich die Anatomie, ohne welche eine
andere Wissenschaft, die Kenntniß der organischen Natur (Physiologie),
nie besonders gedeihen kann; um sie erwarb sich der Berner Alb. Hal-
ler ausgezeichnete Verdienste. Die Pflanzenkunde (Botanik), durch
Cäsalpin, Brunfels und Geßner angebahnt, wurde mit ähnlichem
Eifer gepflegt; der große Naturforscher Linne, ein Schwede, ordnete
zuerst alle Pflanzen in Klassen und Abtheilungen (Linnöisches System).
Auch das Reich der unorganischen Körper, die verschiedenen Erden,
Steine und Metalle, fanden Männer, welche sie mit eben so vielem
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Extrahierte Personennamen: Isaak_Newton Isaak Schüler_Halley Bradley Maupertuis Newton Euler Otto_von_Guerike Otto Kornelius_Drebbel Harvey Linne
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Leuwenhoek Swammerdam Linnöisches
Zürrft.zeitr.greg. Vii; bis Columbus ü-Äther. zr §
setzten sich denselben auf mancherley Art.
Endlich machten auch viele schlechte Anstal-1517.
ten, die insonderheit aus der (Dberaussiche
i>(3 Papstes und der Geistlichkeit über
diese Feldzüge kamen, daß sie oft mißlangen.
Zwar wurden dieselben von vielen Kaisern und
Königen erneuerteinige derselben, wie der
Kaiser Friedrich-der erste, und der König I. 1189.
von Frankreich, Ludwig der neunte, ver-
loren dabey ihr Leben, andere ihre Heere. Aber
gegen das Ende des dreizehnten Jahrhun-
derts war zulezt alles von so vielen und kost-,
baren Eroberungen wieder verloren.
Iv. Europa hatte durch diese unsinnige Züge ^Opa
mehrere Millionen Menschen und sehr an- die Päpste
sehnliche Schätze eingebüßt. Viele d-r^wmnm
größten Geschlechter waren dadurch zu seiden.
Grunde gegangen, verarm! oder ausgestor;
den. Auch hatte diese Abwesenheit der Für-
sten aus ihren Reichen, darinns Unordnungen
von aller Art gestiftet. Deutschland, Engs
land und Frankreich sind durch diese Unter;
nehmungen am empsindltchsten zerrüttet worden.
Auf der andern Seite aber haben die Papste aus
denselben die wichtigsten Vortheil? gezogen. Es
waren gleichsam ihre Duiegsheere, die aus
ihren Befehl nach Palästina zogen, und von ih-
nen dievornehmste Belohnung threseifers, die
Erlassung ihrer Sündenstrafen, erhielten. In--
3£ 5 dem
Iv. Was hat Europa von diesen Fekdzssgen für nachcheili-
ge Folgen empfunden? — Welcheländer haben dabrpüm
meisten gelitten? — Wem waren aber die.^peutiüge desto
vortheilhafter? — Harte auch die europäische Geistlich-
keit überhaupt grossen Nutzen davon?
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Extrahierte Personennamen: Columbus Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Europa Deutschland Frankreich Palästina Europa
*79f
*9¿¡-
R'.
tí 1630.
ft. 1726.
419 Allgemeine Welkgefch. Zweyíer Haupttheik.
Z <r. E^G. Ersinder der Luftpumpe, durch welche die Ei-
genschaften der Luft eine neue Bestätigung er-
hielten. Man sah viele neue Gestirne am
Himmel, berechnete überhaupt ihre Größe,
ihren Lauf, ibre Entfernung von einander,
und von der Erde; sagre die Erschemung der
Cometen sicher voraus, und hörte nach und
Nach auf den letztern eine fürchterliche Vovbedeu-
tuna bryzulegen. 'Johann Repler, ein Deut-
scher, lehrte den Himmel besonders kennen.
Der Engländer Isaac Newton et öffnete mit
bewundernswürdigem Scharfsinn die Natur
des Lrcbks und die Entstehung der Far-
den. Er war es auch, der die Figur der Erde
bestimmte; die Bemegunqsgesehe der himmli-
schen Körper angab, und zu gleicher Zeit mit
Leibnitzen die Rechenkunst in unbestimmten
Zahlen , von welcher ern Theil Algebra ge-
nannt wird, zu einer ungemeinen Höhe brachte.
Die unschätzbare Erfindung der Uhlen k m
st. 1695. durch den Holländer Christian Jürgens zur
größten Vollkommenheit, indem er die so genauen
Jpenbuh Übten zuerst verfertigte. Ein säch-
st. i?«,, sischer Edelmann, Ehrenftied Walther von
Tsthirnhausen, brachte die großen Brcnn-
fprege! auf. Tbiere, Pflanren. Mineralien,
all-sö wurde bekannter,, und nützheher gebraucht,
st. 1778- Car! Lrnnee insonderheit hat die Äennmiß
des gesammrcrs Reichs der N^tur durch
maücheriey zum Thei! neue Aussichten,.-unge-
mein erleichtert. Eben durch diele unzählrche
Enlde^ungeü wakd auch die Verehrung des
Gchöp^s übemus beföl'dcrk. -'
d- ' " - : Xviii. 3c
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420 Allgemeine Weltgesch. Zweyter Haupttheil.
I n.f.g. Fürsten, Rudolph dem zweiten, und Mat-
1795 ~ tbiae, erreichte zwar Deutschland keine merk,
lich größere Vollkommenheit; doch wurde wes
niastens auf dem feit dem Anfänge dieses Zeit-
ranms gelegten Grunde der neuern Staatsver-
fassung, der verbesserten Religion und Gelehr-
samkeit, zum Theil forrgebauel. Türkcnkriege
und Religionshändel, nebst einigen andernsirei-
tigkeiten, beschäftigten das deutsche Reich inson-
derheit. Die reformrrte Religion fand in
demselben so vielen Eingang, daß die Rurfür-
sten von der Pfalz und von Brandenburg,
Sekt die Landgrafen von Hessen- Cassel, (welche
l6°4' nun mit den Landgrafen von Hessen- Darm-
stadt die beyden Hauptlinien des sonst uuge-
theilten Hauses Hessen auömachlen,) die meisten
Fürsten von Anhalt, in deren Hause eben-
falls um dlese Zeit die vier lange Zeit fortdauern,
den Unten, nehmlich Dessau, Bernburg,
Zerbst und Röthen, entstanden, und andere
Reichsstände, dieselbe annahmen. Dadurch wur-
den die Zwistigkeiten unter den Protestanten ver-
größert. Allein die häufigen Religions-
deschwerden derselben gegen die Römischca-
tholischen, stifteten weit heftigere Bewegungen,
und sogar ein Verlheidigungsbüudniß jeder die-
ser Partheyen. Doch da die vier gedachten
®eß:Jeit Raiser noch eine ziemlich gemäßigte Den-
g" k,mqs.
in Deutschland gtvßettfortgang? — Was fürverände-
rungen giengen um diesezeit iil den Häusern Hessen und
Anhalt vor? — Wurde derreligionöfriede von den Ro»
mischcathvsischen beobachtet? — Warum kam eö aber
erst spät zu einem Kriege zwischen den bcyden Neligrons-
parthepen?
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
Sechst. Zeitr. ^ol. u. Luth. bis auf uns. Zeit. 40-
ßen undmeynungen nichts ohne scharfe Besschr F tr. Co.
Nßuna, noch ohne Gründe, glaubt. : \7v>r
Xvu. hange vorher, ehe die Philosophie zu Entde-
dieser Vollkommenheit gelangte, trug bereits jch^Na-
Htlicolaus Coperntcus, zu Tßorn in Preust turkunde
stn, das wahre wrltfrstem , und dartnne
die Bewegung der Erde, den Europäern vor; st. -547.
er bahnre ihnen dadurch den Weg zur richtigem
Kenntntß der Natur überhaupt. Aber als man
erst in derselben, nach der Erinnerung des Kanz-
lers Baco, Versuche (oder Experimente) ans
stellte; da gewann die i77arurlehre, und die
mit ihr verwandte Mathematik, durch die
wichtigsten Entdeckungen eine neue Gestalt.
Lerncstäser, Vergrößerungsgläser, Wet-
tergläser, und eine Menge anderer Werkzeu-
ge, wurden erfunden, um die Natur gleichsam
in der Nähe zu betrachten. Deriraliäner Ga- st. 1642.
liläus Galiläi legre den Grund zu diesem al-
lem, und setzte unter andern die Schwere der
Luft außer Zweifel, welche zu messen sein Schü-
ler Torricelli das Barometer erfand. Den
Umlauf des Bluts im menschlichen Körper
entdeckte der Engländer Wilhelm Harvey. st. »65».
Zu Magdeburg wurde Drco von Guerrke der st. 1686.
Cc s Erfin-
x vii, Welcher Gelehrte hat schon rm Anfänge dieses Zeit- orvi j
ramns die ft'enntmf; der Welt ungemein verbessert? —
Wodurch ist aber die Naturkunde uadmathematikhaupt«
sächlich in Ausnahme gekommen? Welches sind eini-
ge der merkwürdigsten Entdeckungen der neuern Zellen
»u der Naturwissenschaft? — Welche Gelehrte haben
dadurch den größten Ruhm erlangt? — Wie lernte
man die-Cometen betrachten? — Welcher Engländer
ist am tiefsten in diegeheimrhsse der Natur gedrungen?!
— Was für eine allgemeine nützliche Würkung thaten
iß mde Entdeckungen in der Natur?
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Nßuna Htlicolaus_Coperntcus Lerncstäser Deriraliäner Wilhelm Harvey
Zz8 Allgemeine Weltgesch. Zweyter Haupttheil.
Schaden Streitigkeiten. Deutschland em-
7096— pfartt) dieses besonders. Der Kaiser Heinrich
jhv/25. der fünfte verlor das Belehnungsrechr,
welches seine Vorgänger bey den Bischöfen
und Aebten ausgeübt hatten, dergestalt gegen
die Päpste, daß jene nun von den Kaisern oiost
als weltliche Fürsten betrachtet werden muß»
Seit Len. Aus dem hohettstaufischen Hause der
1137. Herzoge von Schwaben, welche nunmehr
den deutschen Thron bestiegen, war Friedrich
I. H52. der erste, oder der Rothbarr, ein vortrefsii-
brs 1192. Fürst. Er behauptete das Ansehen der
deutschen Kaiser wieder die Päpste, und die mir
ihnen verbundenen lattgobardischen Srädte, lan-
ge Zeit tapfer und glücklich; sah sich endlich aber
doch genölhiat, ihnen zu weichen. Indem er
Reichs- Lübeck und Regensburg zu Reichsstädten,
siädte. t>aö heißt zu solchen Städten erklärte, welche un-
mittelbar dem Kaiser und dem deutschen Reiche
unter-
schichte bisher erzählt mordenist? — Wasfüreinrecht,
ui Ansehung der hohen Geistlichkeit indeurschland, ent-
rissen die Päpste den Kaisern, bald nach dem Anfänge
dieses Zeitraums? -^-Welches fürstliche Haus regierte
jetzt über ganz Deutschland? — Wer war der größte
Fürst aus demselben ? —Was that Friedrich in Italien?
— Was für eine Art Städte setzte er in Deutschland
rin? — Welches waren die Folgen davon? — Wo-
durch wurde Friedrich in Deutschland mächtiger? —
Was gab es damals für zwo Partheyen in Deutschland
und Italien? und was thaten dieselben? — Wie ver-
hielten sich die Päpste dabe»? — Blieb Nom noch im-
mer unter der Oberherrschaft der Kaiser? — Was für
ein anderer großer Fürst ist unter den Kaisern des schwä-
bischen Hauses besonders merkwürdig? —Wie hak er
sich gegen die Päpste, und wie in Deutschland selbst be-
tragen ? — Was für eine kaufmännische Verbindung
deutscher Städte nahm unter seiner Regierung den ersten
Anfang?— Warum hießen sie die Hansestädte?—War
dieses Bündniß wichtig?
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich Friedrich
I. Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwaben Deutschland Italien Deutschland Deutschland Deutschland Italien Deutschland
Allgemeine
Weltgeschichte.
Erster Haupttheil.
Die Geschichte
vor der Geburt Christi.
Erster Zeitraum.
Vom Adam bis Noah, oder von der Schö-
pfung bis aus die Süudfluth.
Jahr der Welt i — 1656. Vor Chr. Geb.
Z984 — 2328-
1 C&afl viertausend Jahre vor der Geburt Chri- Schö-
O sti, schuf Gott unsere welc. Er
brachte innerhalb sechs Tagen das Licht, die dens,
Luft, die feste Erde und das Meer, Ge-
wächse und Früchte, auch alle Arten von
Thieren, hervor; Sonne, Mond und Ster-
ne wurden von Ihm zmecleuchlnng undfcuchtr
barkeil der Erde bestimmt: alles mit eigener
Macht und Weisheit, und völlig brauchbar zu
Seinen Absichten, deren Erforschung und Be-
wunderung unerschöpflich ist.
H. Nachdem Gott die Erde zur Bewohnung und der
und zum Nutzen eingerichtet Hane: setzte Er die fle.n’
E s Men-' '
I. Wenn und in welcher Ordnung ist unsere Welt geschaf-
fen worden?
Ii. Wenn wurden die Menschen geschaffen? — Was für
Gaben bekamen sie von Gor: vor allen andern Ge-
schöpfen? — Worinne bestand überhaupt rhre Voll-
kommenheit?
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]