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1. Geschichte des Alterthums - S. 469

1852 - Weimar : Albrecht
469 Italien gehört zu den reichsten und fruchtbarsten Ländern. Die Milde des Klima's und die Güte des Bodens gewährten Früchte aller Art und gute Weiden. Die älteste Bevölkerung trieb vorzugs- weise Ackerbau und Viehzucht. Hirse scheint die Hauptfrucht der Po-Ebent gewesen zu sein, Dinkel oder Spelt des mittleren Italiens, während Kampanien Waizen von besonderer Güte erzeugte, und in Sicilien der Waizen wild wuchs. Das mittlere Italien war reich an wohlschmeckendem Obste; Wein, Feigen und Oliven gediehen am besten in den südlichen Gefilden Kampaniens und Großgriechenlands. Die Korsen lebten gleich den Sarden in ihrem Berglande mehr von Viehheerden; ihr Honig stand wegen seines herben Geschmackes hin- ter dem von Hybla in Sicilien zurück, aber ihr Harz zum Auspichen der Weinfässer kam dem vom Silawalde in Brlittium gleich. Um Tarent blühte der Gartenbau, Hipponium bot liebliche Blumen dar, in Pästum blühten jährlich die Rosen zweimal. In den fetten Wie- sengründeu Umbriens weidete das Opfervieh; die Eichenforste Mit- telitaliens luden zur Schweinezucht ein; in der Ebene Oberitaliens beschäftigte man sich vorzüglich mit der Schaf- und Ziegenzucht. Zur Rinderzucht und Jagd benutzte man vorzüglich die Waldungen in Lukanien und Bruttium, doch weidete man daselbst auch in der heißen Jahreszeit das feine Wollenvieh, welches man in Kalabrien für die Webereien in Tarent zu ziehen bemüht war. Die Pferde- zucht gedieh am besten in Sicilien, doch lieferte auch Venetien einen dauerhaften und flüchtigen Schlag von Pferden, wie Ligurien gute Maulthiere. Das tyrrhenische Meer zeichnete sich durch seine Schal- thiere aus, das adriatische durch große Fische und Seevögel. Den Po empfahlen seine Schwäne. Die Waldungen im diesseitigen Gal- lien, bei Luna und bei Pisa in Etrurien lieferten Schiffs- und> an- deres Bguholz. Die Steinbrüche bei Luna, Gabii und Tibur gaben gutes Material für den Häuserbau. Etrurien war durch mineralische Quellen und Bäder ausgezeichnet; auch Neapel hatte warme Bäder, ebenso Sinucssa und Änxur. Viel besucht waren auch die Bäder auf der vulkanischen Insel Pithekusa; der beliebteste Badeort aber war das reizende Bajä in Kampanien, zugleich ein Ort der Ueppig- keit und der Ausschweifung. Etrurien und Sardinien lieferten See- salz, Etrurien und Umbrien hatten Kupferbergwerke; Elsen wurde von der Insel Elba geholt und an der etrurischen Küste geschmolzen. Blei fand sich auf der Bleiinsel bei Sardinien, Silber in Sardinien, Gold in Oberitalien. Die Gallier in Oberitalien zeichneten sich durch ihre goldenen Halsketten und Armbänder, die Umbrer durch ihr schweres Kupfergeld, die Tusker durch ihre Bronzen aus. Li- gurien endlich lieferte Marmor und feine Holzarten. Die Natur Italiens hat aber auch ihre schlimmen Seiten; bald bricht das un- terirdische Feuer der Vulkane gewaltsam hervor; bald stürzen sich plötzliche Wasserfluthen der Alpenströme und apenninischen Berg- wasser über die gesegneten Fluren. Der Westen Mittelitaliens wird häufig von ungeheuren Regengüssen heimgesucht. Starke Gewitter sammeln sich zu allen Zeiten am Saume der Gebirge und entladen sich mit der Wuth von Orkanen; nicht selten wird das Land durch Donner und Blitz aus heiterm Himmel in Erstaunen gesetzt. Der rasche Wechsel der glühenden Hitze und eisigen Kälte erzeugt gefähr-

2. Geschichte des Alterthums - S. 89

1852 - Weimar : Albrecht
89 cm den Küsten des baltischen Meeres geholt oder durch Zwischenhan- del bezogen haben. Die karthagischen Kolonien an der Westküste von Afrika, an den Küsten des jetzigen Fez und Marocko, beweisen den Verkehr mit den dortigen afrikanischen Völkerschaften. Der Hauptmarkt dieses Handels war die Insel Cerne. Die Karthager brachten allerhand Putzsachen für Frauen, Geschirr für Pferde, künst- liche Becher, irdene Gefäße, Wein und ägyptisches Linnen dahin und tauschten dagegen Elephantenzähne, Häute und Fische ein. Aus Herodot sehen wir, daß die Karthager noch südlicher bis zu den Goldländern, welche erst am Senegal beginnen, gekommen sind. Sie tauschten daselbst durch eine Art stummen Handel, durch Hin- legen der Waaren ohne mit den Einwohnern zu verkehren, gegen ihre Waaren Gold ein. Noch jetzt wird nach der Erzählung neue- rer Reisenden in jenen Gegenden auf diese Weise der Tauschhandel getrieben. Ueber den Landhandel der Karthager haben wir weniger Nach- L-mdhandcl. richten; doch reicht das von Herodot über den inneren Verkehr von Afrika Mitgetheilte hin, um uns sowohl den großen Umfang jenes Handels, als auch die Aehnlichkeit mit dem jetzigen erkennen zu las- sen. Er wurde durch Karavanen geführt, welche die zwischen den Syrten lebenden Nomaden-Völker bildeten. Eine Karavanenstraße führte von Oberägypten über das alte Ammonium und Augila zu den Garamanten, den Bewohnern des heutigen Fezzan; eine andere noch weiter südlich zu den im Süden der Wüste gelegenen Gold- ländern. Gegenstände dieses Handels waren: Salz, Datteln, Skla- ven, Gold und Edelsteine. Die Karthager hatten von jeher ihr Hauptaugenmerk auf die Kriegswesen. Ausbildung ihrer Seemacht gerichtet und sie übertrafen durch die leichtere Bauart ihrer Schiffe und durch Gewandtheit in den Be- wegungen sogar die griechischen Seestaaten auf Sicilicn. Die Kar- thager waren im Seewesen im westlichen Theile des Mittelmeeres eben so berühmt als die Rhodier im Osten. Der Hafen zu Karthago war der Hauptkriegshafen, in welchem für 220 Kriegsschiffe Docken angelegt waren, und^ über denselben Magazine, welche alles zur Ausrüstung der Schiffe Nöthige enthielten. Die Heere der Kartha- ger bestanden nur zu einem kleinen Theile aus Bürgern, größten- theils aus Söldnern und Truppen der unterworfenen Völker. Nu- midier, Libyer, Mauren und andere afrikanische Unterthanen, sowie später Eingeborne von Spanien und Gallien bildeten mit kampa- nischen und griechischen Söldnern das Landheer und die Beman- nung der Flotte. In Zeiten der Noth bewaffnete man sogar auch die Sklaven der Stadt. Solche Heere konnten nur durch harte Strafen in ihrer Psticht gehalten werden. Auch gegen die Führer, die doch karthagische Bürger waren, verfuhr man mit großer Strenge, weil Truppen solcher Art von einem ehrgeizigen Führer leicht ge- wonnen und gegen den Staat selbst gebraucht werden konnten. Griechische Söldner und Generale nahmen die Karthager aus Vor- sicht nur selten in Dienste und entließen sie dann sobald als mög- lich, weil sie die Ueberlegenheit der Griechen im Kriegswesen kann-

3. Geschichte des Alterthums - S. 464

1852 - Weimar : Albrecht
464 stehende Kugel war. Das zweite Buch enthielt die mathematische Geographie, und in diesem versuchte Eratosthenes den Umfang der Erde nach Länge und Breite zu bestimmen. In dem dritten Buche behandelte er die politische Geographie und lieferte aus zahlreichen Reisewerkcn eine eigentliche Erdbeschreibung. Um die Lage der Orte genauer zu bestimmen zog er eine Parallele mit dem Aequator, welche von Gibraltar ausgehend bis nach China reichte und so die ganze Breite des bewohnten Landes in zwei Hälften theilte/ Auch unternahm es Eratosthenes eine neue berichtigte Karte zu entwerfen, in welche Städte, Seen, Berge u. s. w. nach neuen Messungen und Beobachtungen eingezeichnet waren. In einem größeren Gedicht handelte Eratosthenes von der Bildung des Erdkörpers und von des- sen Temperatur, über die verschiedenen Zonen, über die verschiedenen Sternbilder u. s. w. In das Gebiet der Mathematik gehört sein Versuch zur Lösung der Aufgabe von der Verdoppelung des Wür- fels. Auch über Gegenstände der Moralphilosophie sowie ein Werk über Chronographie, in welchem er die bedeutenderen Ereignisse nach ihrer Zeit festzustellen suchte, ferner über die Komödie, über Homer und dessen Poesie hat Eratosthenes Werke geschrieben. Er war ein Mann von sehr umfassender Gelehrsamkeit und von schar- fem Verstände. Um die Mathematik, Astronomie und Mechanik erwarb sich Archimedes die größten Verdienste. Er war 287 v. Chr. in Syrakus geboren, machte seine Studien in Alexandria, lebte dann in seiner Vaterstadt und fand bei der Eroberung von Syrakus 212 v. Chr. seinen Tod. Er hat das Verhältniß des Durchmessers zum Umfange des Kreises bestimmt und auf die sogenannte Ausrech- nung des Unendlichen geleitet, er hat das Planetarium, durch wel- ches er die Bewegung der Himmelskörper anschaulich machte, ferner die Theorie des Flaschenzuges, die Schraube ohne Ende und wahr- scheinlich auch die Wasserschraube oder archimedische Schnecke erfun- den. Die letztere ist eine schneckenförmig ausgehöhlte Maschine, in wel- cher, wenn sie mit dem einen Ende im Wasser steht und beständig umgedreht wird, das Wasser aufsteigen muß. Archimedes ist der Gründer der Statik oder der Wissenschaft von den Gesetzen des Gleichgewichts der Körper und hat zuerst die Bedeutung und die Lage' des Schwerpunkts der Körper erkannt. Er hat auch das Ver- hältniß des Körperraums zwischen einer Kugel und einem Cylinder bestimmt, wenn die Grundfläche des letzteren mit dem Hauptkreise der Kugel und seine Höhe mit ihrem Durchmesser übereinstimmt. — Durch die Erfindung des gekrümmten Hebers, der Wasserorgel und des Hcronsbrunnens machten sich Hero und sein Lehrer Ktesibius berühmt, sowie Apollonius von Perga durch sein Werk von den Kegelschnitten. Der größte Astronom und der Begründer der wissenschaftlichen Astronomie war Hipparchus aus Nieäa in Bithynien, welcher zwi- schen 160 bis 125 v. Chr. gelebt hat. Er hat zuerst genauer die Länge des Sonnenjahrs und die Dauer des Mondumlaufs bestimmt und die Sonnen- und Mondtafeln berechnet. Er hat vermittelst der von ihm erfundenen Instrumente, des Astrolabiums und der Dioptra, eine Zählung der Fixsterne und eine Bestimmung ihrer Orte und scheinbare Größen versucht und zuerst die Sternbilder auf

4. Geschichte des Alterthums - S. 566

1852 - Weimar : Albrecht
566 nahm Kriegsdienste. Durch Schönheit, Kraft und Gewandtheit aus- gezeichnet, erwarb er sich durch sein einschmeichelndes und gefälliges Benehmen und mit Hülfe der Weiber die Gunst des Damas, welcher als General und als einer der reichsten und angesehensten Männer der Stadt ihm sehr förderlich war. Agathokles stieg bald zur Stelle eines Befehls- habers über tausend Mann empor, heirathete nach dem Tode seines Gönners dessen Wittwe und wnrde durch diese Heirath ein reicher Mann. Er wußte sich in Syrakus einen Anhang zu verschaffen und stürzte die Oligarchen; er konnte sich aber nur kurze Zeit an ihrer Stelle behaupten und wurde mit seiner ganzen Partei aus der Stadt vertrieben. An der Spitze eines Haufens vertriebener Syrakusaner leistete er den Tarentinern und anderen Städten Un- teritaliens Beistand. Als die Oligarchen aus Syrakus vertrieben worden waren, kehrte er mit anderen Flüchtlingen nach Syrakns zurück und erreichte seine Ernennung zum Feldherrn. Dann noch- mals vertrieben und wieder zurückgerufen, wurde er unter dem Titel eines Feldherrn und Wächters des Friedens als Haupt der Volks- partei an die Spitze des Staates gestellt (317 v. Ehr) Nun war Agathokles darauf bedacht, sich den Besitz seiner Herrschaft zu sichern. Er ließ die Mitglieder der seitherigen Negierung für Feinde des Vaterlandes erklären, dieselben durch seine Soldaten niederhauen und ihre Güter unter den Pöbel und seine Truppen vertheilen. Dann vertrieb oder ermordete er aber auch alle Anhänger der frü- heren Regierung, die sämmtlichen Verwandten derselben und alle diejenigen, deren Wohlstand der Befriedigung der Habgier seiner Soldaten dienen konnte. Die Zahl der Getödeten betrug 4000, die der Vertriebenen 6000. Agathokles konnte seitdem auf die Hefe des Volkes und auf seine vielen Söldner so fest vertrauen, daß er we- der des Herrschertitels, noch einer Leibwache zu bedürfen glaubte. Es gelang ihm auch, die Städte Agrigent, Messina und Gela unter die Oberhoheit von Syrakus zu bringen. Im Jahre 311 v. Chr.-brach ein Krieg zwischen Syrakus und Karthago aus. Agathokles behielt anfangs die Oberhand, wurde aber bald nachher in einer Schlacht völlig geschlagen und verlor 7000 Mann. In Folge dieser Niederlage fielen alle Städte von ihm ab und er wnrde auf den Besitz von Syrakus beschränkt und der Hafen von Syrakns von der feindlichen Flotte gesperrt. Aga- thokles wandte in seiner verzweifelten Lage ein eben so kluges als kühnes Rettungsmittel an. Er beschloß nämlich, mit dem Kerne seines Heeres nach Afrika überzusetzen und die Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen, während ihre Kriegsmacht in Sicilien beschäftigt sei. Eine große und feste Stadt wie Syrakus war im Stande eine Belagerung auszuhalten. Es gelang dem Agathokles glücklich aus dem Hafen von Syrakus mit seiner Flotte zu entkom- men und die hohe See zu erreichen, und 310 v. Ehr. landete er an der Küste von Afrika. Hier verbrannte er sogleich seine Schiffe, um seinen Truppen nur zwischen Sieg oder Tod die Wahl zu las- sen. Zum Unglücke für Karthago herrschte im Senate seit langer Zeit Zwietracht, und es wurde deshalb die Führung des Heeres nicht einem Manne übertragen, sondern aus jeder der beiden strei- tenden Parteien ein Feldherr ernannt, Hanno und Bomilkar. Un-

5. Geschichte des Alterthums - S. 617

1852 - Weimar : Albrecht
617 wurden auch diese genöthigt, Hülfstruppen zu den römischen Heeren zu stellen. So finden wir seit den punischen Kriegen gallische, spa- nische, syrakusanische, kretische, numidische, griechische und andere Hülfstruppen. Diese wurden jedoch nur als leichte Schaaren ge- braucht und außerhalb der Schlachtlinie aufgestellt. Der Gebrauch außeritalischer Hülfsvölker vermehrte sich mit der Zeit immer mehr. Als eigentliche Söldner sollen die Römer zuerst 215 v. Chr. eine Schaar Celtiberer in Sold genommen haben. In den Provinzen wurden nur in dringenden Fällen die Eingebornen zur Vertheidi- gung des Landes aufgeboten, gewöhnlich sorgten die Römer durch ihre eigenen Truppen dafür. Zur Zeit der punischen Kriege enthielt die Legion 4200 Mann, 1200hastati, ebenso viele Principes, 000 Triarier und 1200 Leicht- bewaffnete. Die Leichtbewaffneten waren die jüngsten und ärmsten Bürger, von den drei Abtheilungen der Schwerbewaffneten waren die Hastati die jüngsten, die Triarier die ältesten. Die Hastati, Principes und Triarier wurden in je zehn, also zusammen in 30 Manipeln eingetheilt. Die Manipeln der Hastati und Principes enthielten 120, die der Triarier 60 Soldaten. Außerdem hatte jede Manipel zwei Centurionen und zwei Uragen, welche das Ende bil- deten und die Stelle der Centurionen vertraten, wenn diese verhin- dert waren, und zwei Slandartenträger. Die Centurionen wurden von den Kriegstribunen erwählt und ernannten dann die Uragen und Standartenträger. Jede Manipel bestand aus zwei Centurien, und die Verbindung von drei Manipeln, einer der Hastati, einer der Principes und einer der Triarier, hieß Cohorte. Die Mani- peln der Hastati und Principes waren verdoppelt worden, weil die Römer in dieser Zeit mit Völkern zu kämpfen hatten, welche ihre Truppen sehr tief aufstellten und dadurch die Römer nöthigten, ein Gleiches zu thun. Die Schlachtordnung blieb wie früher, so daß die Hastati die erste Schlachtttnie, die Principes die zweite, die Triarier die dritte bildeten. Die Leichtbewaffneten wurden theils zwischen die Manipeln der Schwerbewaffneten gestellt, um die Zwi- schenräume auszufüllen, theils in einer mäßigen Entfernung vor die erste Linie der Schwerbewaffneten, theils auf die beiden Flügel. Die Leichtbewaffneten eilten, sobald das Zeichen zur Schlacht gegeben war, zuerst «regen die Feinde und eröffneten die Schlacht. Wahrscheinlich zur Zeit des dritten punischen Krieges wurden je zwei Manipeln der Schwerbewaffneten zu einer Cohorte vereinigt. Eine Legion wurde von nun an so zur Schlacht geordnet, daß die Principes die erste Linie, die Hastati die zweite bildeten. Nach diesen beiden Schlachtlinien kamen die verschiedenen Arten der Leicht- bewaffneten und erst nach diesen die Triarier. Die Reiter wurden wie früher auf den beiden Flügeln aufgestellt. In der Zeit der Bürgerkriege verschwand der Unterschied der Hastati, Principes und Triarier, und die Legion wurde bloß in zehn Cohorten eingetheilt von denen jede aus vier bis fünfhundert Mann bestand. Cäsar behielt jedoch für gewöhnlich die Aufstellung in drei Schlachtlinien bei, und zwar so, daß er in die erste von jeder Legion vier Cohorten stellte. Die Aufstellung geschah wahr- scheinlich zehn Mann tief, und die dritte Linie war von der zweiten

6. Geschichte des Alterthums - S. 88

1852 - Weimar : Albrecht
88 Sechlindcl. ten vielleicht die ergiebigste Quelle der Einkünfte waren die Bergwerke, besonders die spanischen. Die Karthager hatten, wenn auch noch kein Papiergeld, doch etwas Aehnliches, nämlich Münzzeichen, denen im Verkehr ein eingebildeter Werth beigelegt wurde. Den Umfang des karthagischen Handels zeigen schon die aus- wärtigen Besitzungen und Niederlassungen der Karthager. Die Stadt Karthago war das Haupt des Staates, und die Bürger von Kar- tbago das herrschende Volk; die Kolonien dagegen sollten nur zu Stapelplätzen und Faktoreien an fremden Küsten dienen. Die Haupt- stadt bildete den Mittelpunkt des Handels, und die Kolonien wur- den so weit beschränkt, daß ihr Handel nur zum Vortheil der Haupt- stadt gereichte. Daraus erklärt es sich, daß keine dieser Kolonien eine große Handelsstadt geworden ist. Die Hauptstadt öffnete ihre Häfen den fremden Schiffen und Kaufleuten; allen übrigen Städten in dem Gebiete der Republik war dieses entweder gänzlich verboten oder wurde doch möglichst erschwert. In den letzteren mußte der Verkauf der fremden Schiffsladungen durch öffentliche Versteigerung geschehen und der Staat haftete dem fremden Kaufmann für die Bezahlung. Die Karthager hatten zu dieser eigennützigen Politik ihre ganz besonderen Gründe. Ihr Handel war größtentheils Tausch- handel mit ungebildeten Völkern, welche den Werth ihrer Waaren nicht kannten und diese oft gegen Kleinigkeiten Hingaben; jede Kon- kurrenz mußte ihnen den Markt verderben. Ferner waren Afrika und Sardinien die Kornländcr, welche Karthago in den Stand setz- ten, seine zahlreichen Heere zu ernähren; die freie Ansfuhr des Ge- treides mußte der Republik gefährlich werden. Obgleich Karthago mit seiner Mutterstadt und mit den Ländern des östlichen Mittel- meeres in Handelsverkehr stand, so war doch sein Augenmerk mehr auf die westlichen Länder gerichtet. Sicilien und das südliche Ita- lien waren die nächsten Ziele seiner Schifffahrt, hier hatten kartha- gische Kaufleute sich niedergelassen und führten besonders Wein und Oel nach Karthago. Wie lebhaft der Verkehr mit dem übrigen Italien gewesen sei, zeigen die Handelsverträge Karthago's mit den Etruskern und Römern. Diese Verträge bezogen sich auch auf die Einschränkung der damals von allen seefahrenden Völkern getriebe- nen Seeräuberei. Nach Italien brachten die Karthager schwarze Sklaven, Edelsteine, Gold und karthagische Manufakturwaaren; von Malta bezogen sie feine und weiche Gewänder; von den liparischen Inseln wurde Alaun ausgeführt; von Korsika Wachs und Honig; von der Insel Aethalia, dem jetzigen Elba, Eisenerz und daraus gefertigte Geräthschaften, auf den balkarischen Inseln, Majorka und Minorka, wurden gegen Wein und Sklavinnen, Früchte und Last- thiere, besonders Maulesel eingetauscht. Ein Hauptziel der kartha- gischen Schifffahrt war Spanien, welches Land der beste Markt für die Erzeugnisse des karthagischen Kunstfleißes, sowie die dortigen Bergwerke eine der ergiebigsten Quellen der karthagischen Schatz- kammer waren. Außerhalb der Säulen des Hercules folgten die Karthager den Spuren der Phönicier; auf den sorlingischen Inseln tauschten sie gegen irdene Geschirre, Salz und eiserne Geräthschaf- ten Zinn und Blei ein, ungewiß aber ist es, ob sie den Bernstein

7. Alte Geschichte - S. 163

1869 - Mainz : Kunze
163 4. Der Krieg mit Äen Cimbern und Teutonen. (113-101). Es klopfen um diese Zeit zuerst an die Pforten des römischen Reiches die germanischen Völkerschaften, die bestimmt waren, dasselbe nach ungefähr vierthalbhundert Jahren zu zertrümmern. Heimat der Cimbern der cimbrische Chersones (Schleswig- Holstein und Jütland), der Teutonen die Küste der Ostsee. Grund der Auswanderung, nach einigen eine Ueberschwemmuug, nach andern Uebervölkernng. Nach vielfachen Wanderungen stoßen die Cimbern zuerst im Jahre 113 in Noricum mit den Römern zu-113 sammen, die ihre Herrschaft bis jenseits der Alpen ausgedehnt hatten. Der Consul Cn. Papirius Carbo bei Noreja (im jetzigen Kärnthen) 113 geschlagen. Nach vielfachen Wanderungen, Plün-113 derungen und Siegen der Cimbern erhielt 104 Marius gegen sie 104 den Oberbefehl. Seine Maßregeln zur Herstellung der Disciplin (Rhonecanal) und zur Ermuthigung der Soldaten. Bei ^quae Lextiae (Aix in der Provence) schlug er 102 die Teutonen ent-102 scheidend. Darauf eilte er den Cimbern nach, welche nach Italien vorausgeeilt waren und seinen Collegen Catulus hart bedrängten und besiegte sie 101 in den Raudischen Feldern bei Vercellä. 101 5. Reformversuch des Drusuö. Der Bundesgenoffenkrieg. (91—88). Marius, nach der Rückkehr aus dem cimbrischen Kriege die Hoffnung des Volkes, verbindet sich mit den verwegenen Volks- führern C. Servilius Glaucia und L. Apulejus Saturninus ltnb nimmt mit ihnen die graechischen Reformen wieder auf, die an ihren Gewaltthätigkeiten und an des Marius Rücktritt scheitern. Servilius und Apulejus kommen in einem Aufstande um (100). 100 Einen dauernden geordneten Zustand herbeizuführen versuchte der Tribun M. Livins Drusus, der Sohn desjenigen Drusns, der den graechischen Reformen entgegengearbeitet hatte, und stellte im Dienste der Nobilität 91 den Antrag, daß zwischen dem 91 Senat und den Rittern die Gerichtsbarkeit getheilt werden sollte (nt aequa parte iudicia penes senatum et equestrem ordinem essent), in der Weise, daß aus dem Ritterstande 300 neue Se- natoren zu den bereits bestehenden 300 gewählt werden und diese zusammen die Handhabung der Gerichte übernehmen sollten. Außer- dem aber beantragte er noch, um die Menge auf die Seite des 11*

8. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1870 - Mainz : Kunze
49 zurückerhält, nunmehr der „Friedfertige". — Wiederholte Em- pörungen Roms - — Cresceutius. Verdienste um die Bekehrung der Polen durch Gründung des Erzbisthums Gnefen 1000, unter beut das Bisthum Breslau stand. 5. Heinrich Ii (1002—1024), der Heilige, Urenkel Königs Heinrich I unter drei Bewerbern gewählt. Eine von Krieg er- füllte, aber im ganzen resultatlose Regierung. Wenig glückliche Kämpfe gegen den Polenherzog Boleslav: dreimaliger Römerzug; erst nach langjährigen Fehden gegen den Gegenkönig Arduin von Jvrea (f 1010). anerkannter König von Italien. Seine Kaiser- krönung 1014. Krankheiten hinderten ihn, die auf dem dritten Römerzug glücklich begonnenen Kümpfe gegen die Griechen Unter- italiens zum Ziele, zur Verdrängung des Feindes aus der Halb- insel, zu führen. — .. . . J i, l rsv'j \ . J, \ > yy-A^Jit) Herbst, historisches Hünsbuch Ii.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 106

1868 - Mainz : Kunze
106 Erste Periode der neueren Geschichte. Galileo Galilei -j- 1642, Isaak Newton t 1727, und Andere erwerben sich um die Wis- senschaft un- sterbliche Verdienste. Der Grego- rianische Ka- lender 1582. Würtembergischen (1571—1630), dessen Mutter als Hexe angeklagt wurde und im Kerker starb, beobachtete und berechnete die Bahn des Mars und entdeckte, daß die Planeten sich in Ellipsen um die Sonne bewegen. Der Italiener Galileo Galilei aus Pisa (1564—1642), welcher die Gesetze des Pendels und des Falles entdeckte und das kurz zuvor in Holland erfundene Fernrohr zuerst gegen den Himmel richtete, lehrte öffeutlich die Bewegung der Erde um die Sonne. Er zog sich dadurch die Verfolgung der Inquisition zu, ward eingekerkert und mußte öffentlich seine Behauptung widerrufen, wobei er jedoch leise die Worte gesprochen haben soll: „und sie bewegt sich doch!" Der Engländer Isaak Newton (1642—1727) fand, daß jedem Weltkörper zwei Kräfte inwohnen, die Schwer- oder Anziehungskraft und die Flieh- oder Fortschwingungskraft. Durch die Schwerkraft fesselt die Sonne den Erdkörper, dieser den Mond an sich; ohne dieselbe würde die Erde von der Sonne, der Mond von der Erde wegeilen, da sie vermittels der Fliehkraft das Bestreben haben, geradeaus fortzuschwingen. Ferner gehören in diesen Zeitraum die Erfindungen des Thermometers durch den Holländer Cornelius Drebbel, des Barometers durch den Italiener Toricelli und der Luftpumpe durch den Magdeburger Bürgermeister Otto von Guerike. Bemerkenswerth ist endlich noch, daß 1582 der Papst Gregor Xiii. auf Anrathen des Dr. Aloys Lilius von Verona einen verbesserten Kalender einführte, welcher nach seinem Adoptivvater der Gregorianische heißt. Seit Julius Cäsar rechnete man das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden^), und schob alle vier Jahre ein Schaltjahr ein. Da aber dadurch das Jahr um 11 Vs Minuten zu hoch bestimmt worden war, so ward im Verlaufe der Zeit die Rechnung falsch. Schon 325 n. Chr. auf der Kirchenversammlung zu Nicäa hatte man drei Tage ausgemerzt; 1582 mußten abermals zehn Tage ausfallen, und man ging damals vom 4. Okt. alsbald auf den 15. Okt. über. Während Cäsar regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einschob, verordnete Gregor, daß zwar alle vier Jahre in der Regel ein Schalt- jahr stattfinden solle, daß aber bei den Säcularzahlen immer nur das vierte ein Schaltjahr sein sollte. 1600 und 2000 sind also nach dem Gregorianischen Kalender Schalt-, 1700, 1800, 1900 dagegen gemeine Jahre. Die russisch-griechische Kirche, welche den Iulianischen Kalender °) Cäsar rechnete das gemeine Jahr zu 365 Tagen 6 Stunden und zählte eben nur alle vier Jahre die 6 Stunden. In Wirklichkeit betrügt es aber nur 365 Tage 5 Stunden 48 Minuten 48 Sekunden.

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 229

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Plebejer werden römische Vollbürger. Ausbau der Verfassung. 229 Auch die alten Senatoren blieben Ln der Stadt, um sich dem Tode zu weihen und die erzürnten Götter mit ihrem Blute zu versöhnen. Sie wurden von den Galliern geschlachtet, die Stadt selbst ausgeraubt und verbrannt. Die Römer auf der Burg hielten aber aus; ein nächtlicher Angriff der Gallier mißglückte und die Belagerung zog sich in die Länge. Da unterhandelten die Römer mit den Galliern und zahlten ihnen 1000 Pfund Goldes, daß sie wegziehen sollten, und als die Römer sich über das schwere Gewicht der Gallier beklagten, warf Brennus sein Schwert auf die Wagschale und rief: „Schmach den Besiegten!" Von diesen Be- gebenheiten kam die dunkle Kunde nach Griechenland, „eine hellenische Stadt sei von den Barbaren eingenommen worden." Die Römer aber erfanden schöne Sagen, um den erkauften Frieden zu bemänteln, und ließen die Gallier durch den herbeieilenden Kamillus fast gänzlich aufgerieben werden. Der Name der Gallier blieb ihnen lange furchtbar und der Tag des Treffens an der Allia war in ihrem Kalender ein Unglückstag, an welchem im Kriege und Frieden nichts unternommen werden durfte. Die Stadt selbst wurde in Eile wieder aufgebaut, ohne Rücksicht auf die Richtung der Kloaken und sah viel ärmlicher aus als vorher. Doch die Römer ermannten sich bald wieder und unter der Anführung des Kamillus schlugen sie mehrere Schaaren streifender Gallier, die in die Nähe der Stadt kamen. Auch andere Städte und Völkerschaften mußten sich wieder unter die Oberhoheit der Römer bequemen; diese stan- den bald wieder so furchtbar da als früher, und durch die Niederlage an der Allia gewitzigt, zeigten sie sich später nur um so vorsichtiger. Die Plebejer werden römische Vollbürger. Ausbau der römischen Verfassung. Kaum war der Gallierschrecken vorüber, so betraten die Tribunen den Weg ihrer Vorgänger abermals und klopften an die Pforte, welche die Plebejer von den Staatsämtern ausschlvß. Im Jahr 377 stellten die Tribunen L. Sertius und K. Licinius Stolo den Vorschlag, daß die Plebejer Konsuln werden könnten und daß nie mehr Militärtribunen ge- wählt werden sollten. Die Patricier setzten dagegen alles mögliche in Bewegung; sie ernannten den Kamillus zum Diktator, allein die Tri- bunen blieben fest und die Plebs nicht weniger; nach lojährigem Wider- stande räumten die Patricier die Schranke vor dem Konsulate weg und L. Sertius wurde der erste plebejische Konsul. Mit dem Konsulate war für die Plebejer die Hauptschlacht gewonnen, obwohl sich die Patricier auf dem Rückzuge noch wacker schlugen und jede Position vertheidigten. Schon bei der Einführung der Militär- tribunen (443) hatten die Patricier für sich ein neues Amt gestiftet; lange
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