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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 48

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. Wormser Endlich wurde der Jnvestlturstreit 1122 durch das Konkordat von Rini25.at' Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, daß die Bischöfe von dem Kapitel, d. H. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewählt werden, dann vom König durch Überreichung eines Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und darauf vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Würde investiert werden sollten. 1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das fränkische Kaisergeschlecht. Rückblick auf die Zeit der fränkischen Kaiser. Das § 51. Während zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichiii. das deutsche Königtum. ^ön|gtum fcer Höhe seiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden können: das Papsttum, das über den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich möglichst unabhängig zu machen suchten. Beide sahen in dem Königtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbanden. Auch auf die deutschen Bischöfe konnten die Könige nicht mehr wie früher zählen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor. Lehnswesen. Alle Verhältnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns- wesen. Wie der König Herzogtümer und Grafschaften, Ländereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder Stände, an ihre Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schlossen sich zu einem adligen Kriegerstande zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmähte und in jeder Beziehung ein Vorrecht für sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand innerhalb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Bürgerstand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfügte. Wirtschaft. Denn mehr und mehr blühte das Städtewesen auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands ober wurde Köln, das damals für Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. Überhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drängte die Wildnis zurück. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mönchsorden der Cisterzienser.

2. Deutsche Geschichte - S. 48

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
48 Die deutsche Kaiserzeit 919-1250. Wormser Endlich wurde der Jnvesüturstreit 1122 durch das Konkordat von 1125. Worms beendigt. Dieser Vertrag bestimmte, daß die Bischöfe von dem Kapitel, d. H. der Versammlung der Domherren des Bistums, gewählt werden, dann vom König durch Überreichung emed Zepters mit den weltlichen Hoheitsrechten belehnt und darauf vom Papste durch Ring und Stab mit der geistlichen Würde investiert werden sollten. 1125. 1125 starb Heinrich V. Mit ihm erlosch das fränkische Kaisergeschlecht. Rückblick auf die Zeit der fränkischen Kaiser. Kö lüg mm § 51. Während zur Zeit Konrads Ii. und Heinrichs Iii. das deutsche Königtum auf der Höhe feiner Macht stand, hatten die beiden letzten Salier zwei starke Gegner gefunden, deren sie nicht hatten Herr werden können: das Papsttum, das über den Staat zu herrschen strebte, und die Fürsten, die sich möglichst unabhängig zu machen suchten. Beide sahen in dem Königtum einen gemeinsamen Feind, gegen den sie sich verbanden. Auch auf die deutschen Bischöfe konnten die Könige nicht mehr wie früher zählen; sie traten als geistliche Fürsten den weltlichen zur Seite. So bereitete sich die Zersplitterung Deutschlands vor. Lehnrwesen. Alle Verhältnisse des damaligen Zeitalters beherrschte das Lehns- wesen. Wie der König Herzogtümer und Grafschaften, Ländereien, Rechte jeder Art zu Lehen vergab, so vergaben sie die Belehnten wieder an ihre Stünde. Lehnsleute. Nur Ritter konnten Lehen empfangen. Diese schlossen sich zu einem adligen Kriegerstande zusammen, der wirtschaftliche Erwerbsarbeit verschmähte und in jeder Beziehung ein Vorrecht für sich in Anspruch nahm. Mit Verachtung sah er auf den Stand der Bauern herab. Auf diesen lastete nicht mehr, wie einst zur germanischen Zeit, die Wehrpflicht; aber sie genossen auch nicht die Rechte des Kriegers. Schon aber entstand innerhalb der Mauern der Städte ein dritter Stand, der Bürg er stand, der sich zwischen Ritter und Bauern einfügte. Wirtschaft. Denn mehr und mehr blühte das Städtewesen auf. Worms war die erste deutsche Stadt, die in die Politik eingriff; die erste Handelsstadt Deutschlands aber wurde Köln, das damals für Seeschiffe erreichbar war und mit England einen gewinnbringenden Handel trieb. Überhaupt wuchs der Wohlstand des Landes. Immer mehr lichtete sich der Urwald, es wuchsen die Ackerfluren, die Kultur drängte die Wildnis zurück. Ein besonderes Verdienst um die Urbarmachung des Bodens erwarb sich der Mönchsorden der (Zisterzienser.

3. Deutsche Geschichte - S. 196

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
196 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. § 207. Der preußisch-französisch-russische Krieg. 1806—1807. Im Sommer 1806 erfuhr Friedrich Wilhelm, daß Napoleon in Friedensverhandlungen, die mit England damals angeknüpft waren, die Rückgabe Hannovers in Aussicht gestellt habe. Nunmehr war er überzeugt, daß ihn der Kaiser verderben wolle. Er fürchtete, daß die französischen Truppen, die noch immer in Süddentfchland standen, zu einem plötzlichen Angriff auf Preußen bestimmt feien; und um vor der Gefahr eines Überfalles gesichert zu fein, befahl er im August 1806 die Mobilmachung. Das preußische Heer sammelte sich in Thüringen; den Oberbefehl führte wieder der greife und unentschlossene Herzog Karlvonbraunfchweig. Indessen zog Napoleon mit einem bedeutend stärkeren Heer in mehreren Heersäulen über den Frankenwald heran. Am 10. Oktober kam die preußische Vorhut, welche von dem hochbegabten und kühnen Prinzen L o u i s F e r d i -Saalfeld, nand geführt wurde, mit den Franzosen bei Saatfeld ins Gefecht; der Prinz fiel, fein Truppenkorps wurde völlig zersprengt. Darauf griffen die Franzosen am 14. Oktober die beiden Teile, in die das preußische Heer Jena und zerfiel, gleichzeitig bei Jena und Auerstedt (unweit Köfen) an. An ii1 mllu. beiden Orten wurden die^Mmchm ^rmm^Nfdlge von schlechter Führung geschlagen. Der Herzog von Braunschweig wurde tödlich verwundet; zu Ottensen bei Altona liegt er begraben. Der Rückzug vollzog sich in großer Unordnung. Schließlich ergab sich der Rest des Hauptheeres, der über Magdeburg Stettin zu erreichen suchte, bei Prenzlau. Der General Blücher schlug sich bis nach Lübeck durch; hier mußte auch er kapitulieren, weil er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Der kleine Rest des preußischen Heeres, der noch erhalten war, ging bis über die Weichsel zurück. Die Königin mußte mit ihren Kindern nach Königsberg und dann nach Memel flüchten. In Berlin hielt Napoleon seinen Einzug, ließ die Viktoria vom Brandenburger Tor herabnehmen und schickte sie nebst dem Degen und den Orden Friedrichs des Großen nach Paris. Übergabe Schmählicher noch als die Vernichtung der Feldarmee war die über-Festungen gäbe der preußischen F e st u n g e n, der Stützpunkte der Landesverteidigung. Stettin ergab sich 800 feindlichen Husaren, Küstrin einem einzigen Infanterieregiment, das wohlbefestigte Magdeburg einer französischen Abteilung, die wesentlich schwächer war als die Besatzung. Eine tiefe Mutlosigkeit hatte den größten Teil der Bevölkerung ergriffen. Es rächte sich furchtbar, daß die Regierung des absoluten Staates nur Gehorsam von ihren Untertanen verlangt und auf freie, patriotische Hingebung verzichtet hatte; jetzt fehlte Preußen die stärkste Stütze, die opferfreudige Liebe der Bürger.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 36

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
36 Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. Dänen entflohen — und schlug die Sachsen bei Detmold und an der Hase vollständig (783). Widukind verzweifelte an weiterem Widerstande und ließ sich taufen (785). Jetzt war die Kraft des Volkes gebrochen; aber noch bis 804 zuckten Aufstände empor und machten wiederholte Feldzüge nötig. Inzwischen war der Herzog Tassilo von Bayern nach mehrfachen Empörungen (788) abgesetzt und Bayern in das Reich einverleibt und die von diesem aufgestachelten Avaren, ein türkisch-finnisches Nomadenvolk in der Ebene der Donau und Theiß, (791 — 96) besiegt worden. Zum Zweck der Ausbreitung des Christentums in diesen östlichen Ländern gründete Karl das Erzbistum Salzburg. Auch gegen die Slawen, die Sorben zwischen Saale und Elbe, die Wilzen zwischen Elbe und Oder — die n. von ihnen in Mecklenburg wohnenden Abotriten standen auf Karls Seite —, die Tschechen in Böhmen, sowie gegen die Dänen führte Karl glückliche Kriege. 29. b) Die Erneuerung des abendländischen Kaisertums 800. a) Beweggrund. Die Ausdehnung des Reiches Karls, seine gewaltige Machtfülle, seine Stellung als Hort der Kirche und des christlichen Glaubens, die allgemeine Strömung der Zeit, zufolge der man seit der Entwickelung, die die Kulturwelt im Römischen Reiche genommen hatte, das geschichtliche Leben nur in der Form der Weltmonarchie denkbar fand, das alles führte nach längeren Verhandlungen mit Notwendigkeit zur Annahme des Kaisertitels. ß) Ausführung. Papst Leo Iii., von Feinden in Rom bedrängt, floh zu Karl und wurde nach einer Untersuchung über die gegen ihn erhobenen Anklagen in seine Würde wieder eingesetzt. Weihnachten 800 setzte er dem König in der Peterskirche zu Rom nach der Messe unter jubelndem Zuruf des Yolkes eine goldene Krone aufs Haupt und huldigte ihm als Kaiser. Für Karl unangenehm überraschend war dabei nur der Augenblick der Ausführung und die schlaue, das Interesse der Kirche wahrende Art des Yerfahrens. Nach längerer Weigerung fügte sich Byzanz in das Unabänderliche. y) Bedeutung. Die Annahme des Kaisertitels („translatio Imperii a Romanis ad Francos“) veränderte Karls Stellung völlig: als

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 54

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Zweite Periode. Von 843—1056. Heinrich zu der von dem burgundischen Kloster Cluny (Clugny) ausgehenden kirchlichen Reformbewegung trat. Im Gegensatz zu der Verweltlichung, ja zunehmenden Entsittlichung der Geistlichkeit, im Kampfe gegen die Gewalttätigkeit und Roheit des Laientums — und darin liegt das sittliche Recht dieser Bewegung — strebten die Cluniacenser nach einer Erneuerung, Stärkung und Vertiefung des religiösen Lebens durch strenge Askese, aber auch nach kirchlicher Zentralisation und nach der Herrschaft der Kirche über alles Weltliche. Die französische Staatsgewalt hatte im Bewußtsein eigner Ohnmacht, um den Frieden im Lande herzustellen, die Hilfe dieser Bewegung in Anspruch genommen und einen Gottesfrieden verkünden lassen (Treuga Dei: von Mittwoch Abend bis Montag früh sollen alle Fehden ruhen; wer dawider handelt, verfällt schweren Kirchenstrafen). Ein solcher Gottesfriede wurde zwar in Deutschland nicht eingeführt; doch suchte Heinrich, eine tief religiöse Natur, durch sein persönliches Beispiel zur Erhaltung des inneren Friedens beizutragen. Wenn er es nun zuließ und unterstützte, daß ein Hauptführer der Reformpartei (Leo Ix.) Papst wurde, so war das ein Bruch mit der Ottonischen Yerfassung. So gerieten gegen das Ende seiner Regierung alle Yerhältnisse ins Schwanken: Ungarn machte sich selbständig, die Normannen wandten sich dem Papsttum zu, und Deutschland befand sich in tiefer Gärung. Dazu war, als Heinrich, 39jährig, starb, sein Sohn, dem er die Nachfolge gesichert hatte, ein Knabe von sechs Jahren. Iii. Die deutsche Kultur von der Mitte des 9. bis zur Mitte des 11. Jh. 43. 1. Verfassung und soziale Verhältnisse. Da das Lehnswesen alle staatlichen Yerhältnisse mehr und mehr zu beherrschen anfing, wurde der Karolingische Beamtenstaat in den Lehnsstaat umgewandelt. Die Ämter wurden als Lehen aufgefaßt. Dadurch wurde das Heerwesen völlig verändert: die allgemeine Dienstpflicht hörte auf, an Stelle des auf ihr beruhenden Heerbannes trat das Vasallenheer. So wurde der König von dem guten Willen seiner Vasallen und diese wieder

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 74

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
74 Dritte Periode. Von 1056 — 1273. Deutschland machten König Konrad einen Zug nach Italien unmöglich. Er starb 1152; zu seinem Nachfolger gewählt wurde sein 30jähriger Neffe Friedrich; im Gegensätze zu seinen letzten Vorgängern zeigte dieser dem Papst seine Erwählung nur an. 2. Friedrich I. Barbarossa 1152 — 90 und der zweite Kampf zwischen Kaisertum und Papsttum. 63. a) Friedrichs Anfänge. Erfüllt von Begeisterung für das Ideal des universalen Kaisertums, voll Kraft und Schwung, eine großartige, bezaubernde Erscheinung, mußte sich Friedrich 1. Barbarossa durch mühselige Anfänge hindurcharbeiten und hatte seine ersten Frfolge nur seiner überragenden Persönlichkeit zu danken. Die Politik seiner ersten Jahre ist beherrscht von dem Gesichtspunkt, er müsse vor allen Dingen suchen seinen mächtigsten Vasallen, seinen Yetter Heinrich den Löwen, bei guter Laune zu erhalten. Darum gab er ihm in Sachsen das Recht der Investitur der Bischöfe und verlieh ihm auch Bayern; damals (1156) wurde Österreich von Bayern abgetrennt und kam als selbständiges Herzogtum mit umfangreichen Privilegien an das Haus Babenberg. Die Yerhältnisse Italiens veranlaß ten Friedrich zu seiner ersten Romfahrt (1154 — 55). Hier waren die Städte der Lombardei, durch die Geld Wirtschaft gewaltig emporgekommen, demgemäß auch politisch von der bischöflichen Gewalt unabhängig und völlig selbständig,„geworden. Am mächtigsten war Mailand; es hatte sich eine republikanisch-demokratische Verfassung unter Konsuln gegeben und suchte die kleineren Städte mit Gewalt sich zu unterwerfen. Vorstellungen des Königs deswegen be-gegneten offener Verhöhnung. In Rom war unter der Führung Arnolds von Brescia eine volkstümliche Bewegung gegen den Tapst und die weltliche Macht der Kirche entstanden. Friedrich ging über den Brenner mit einem nur geringen Heere, bestrafte einige kleinere rebellische Städte, ließ sich in Pavia mit der lombardischen Krone krönen, wagte_j£iioch~Mai-]andt^^ht_anzugreifen und zog gegen Rom Papst Hadrian Iv.1 1) Er ist der einzige Engländer, der zur päpstlichen "Würde gelangt ist.

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 33

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Das fränkische Reich und die Erneuerung des abendländischen Kaisertums. 33 Wynfreth, aus vornehmem angelsächsischem Geschlecht, hochgebildet, erfüllt von Bekehrungseifer und als Organisator hochbegabt, suchte, im Gegensatz zu der bisherigen planlosen Weise der Glaubensboten, in engem Anschluß an den Papst und mit der Unterstützung des Staates das Christentum zu verbreiten. Von Gregor Ii., der ihm auch seinen Namen Bonifa-tius1 gab, mit ausdrücklicher Vollmacht versehen und der Beihilfe Karl Martells und Pippins versichert, wirkte er (seit 719) in Friesland, in Hessen, wo er die heilige Donarei che bei Geismar (unweit Fritzlar) fällte, in Thüringen und Bayern und gründete daselbst eine große Anzahl von Bistümern. Seine Bedeutung besteht darin, daß er als Missionar größere Erfolge als irgend einer seiner Vorgänger gehabt hat; daß er die fränkische Kirche reformiert, Zucht und sittliches Leben wiederhergestellt hat; daß er der Kirche eine gründliche, einheitliche Organisation und zwar die Metropolitanverfassung gegeben hat — vom Papst zum Bischof, später zum Erzbischof ernannt, erhielt er Mainz als Sitz zugewiesen —; daß er sie dem römischen Bischof unterstellt hat. Damit hat er nicht nur die Macht des Papstes erweitert, sondern auch der abendländischen Kirche und Kultur ihre Einheit und die Möglichkeit weiteren Fortschritts gegeben. Freilich kam nun ein tiefer Gegensatz in das deutsche Leben, der zwischen der römisch-christlichen und der germanisch-heidnischen Bildung. Wie stark die heidnische Anschauung noch blieb, zeigt z. B. die Auffassung, welche der Heliand von Christus hat. Es hat Jahrhunderte gedauert, bis dieser Gegensatz einigermaßen ausgeglichen wurde. Als infolge der größeren Annäherung Pippins und de^ Papstes (§ 27) Bonifatius sich beiseite geschoben fühlte, nahm er sein Jugendwerk wieder auf, ging zu den Friesen und ward 754 bei Dokkum erschlagen. Begraben wurde er in dem von ihm gegründeten Kloster Fulda. d) Erhebung Pippins zum König 751. Im Besitze königlicher § Machtfülle tat Pippin unter Zustimmung, vielleicht auch auf Anregung des Papstes den letzten, naturgemäßen Schritt: er ließ 1) Wyn = Glück (bonum fatum). Brettschseider, Geschichtl. Hilfsbuch. Ii. 3

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 76

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
• 6 Dritte Periode. Von 1056 —1273. Hasse ihrer Gegner preisgebend, zerstören. Ganz Oberitalien war unterworfen. Doch bald wurden neue Unternehmungen notwendig. Friedrich war überall siegreich, da vernichtete eine Seuche alle bisherigen Erfolge (1167). Nach seinem fluchtartigen Rückzuge flammte die Empörung allerorten wieder auf. Der große lombardische Städtebund wurde geschlossen, Mailand wiederhergestellt und die Bundesfestung Alessandria gebaut. 65. c) Friedrichs Niederlage gegen den Papst und die Lombarde« und der Rückzug seiner Politik. Also trat Friedrich (1174) seine fünfte Romfahrt an, konnte jedoch Alessandria nicht brechen. Dem kaiserlichen Aufgebot, das nun nach Deutschland erging, entzog sich sein mächtigster Yasall Heinrich der Löwe1: das Slawentum zurückzu drängen und seine machtvolle Stellung in Norddeutschland aufrecht zu erhalten war ihm wichtiger. Er hatte den Abotritenfürsten Niklot und seine Söhne glücklich bekämpft, Mecklenburg germanisiert, Niklots Sohn Pribislaw, von dem das heute dort regierende Haus abstammt, unterworfen und mit der Gerinanisierung Pommerns begonnen; Lübeck, das Bardewik den Rang ablief, verdankt ihm seine Größe.2 So wurde Friedrich 1176 bei Legnano nw. von Mailand völlig geschlagen. Nun erkannte er die Unmöglichkeit seine Politik durchzuführen. Im Frieden von Yene.dig gab er 1177 den Anspruch über dem Papste zu stehen auf und erkannte Alexander Ih. an. Einem "Waffenstillstände mit den lombardischen Städten folgte (1183^der endgültige Friede zu Konstanz, der ihnen freie Selbstverwaltung gegen die formelle Anerkennung der kaiserlichen Oberhoheit zusicherte. «6. d) Friedrich auf der Höhe seiner Macht (1177—90). Dieser zeitgemäße Rückzug seiner Politik vor der nicht mehr zu bezwingenden päpstlichen Macht und dem freien Bürgergeist der italienischen Kommunen mit ihrer entwickelten Geldwirtschaft verschaffte dem Kaiser die Möglichkeit auf beschränkterem Raume 1) Ihre romantisch ausgeschmückte Zusammenkunft fand in Chiavenna oder Partenkirchen statt. 2) München verdankt Heinrich seine Gründung (an der Zollstätte an der Isar, wo die Salzstraße vom Salzkammergut nach Augsburg und Ulm den Flnß überschreitet).

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 191

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. Von 1273 —1517. 191 Konzil zu Pisa. Drei Päpste. 1414 —1418 Konzil zu Konstanz. Drei Aufgaben: 1. die Einheit der Kirche herzustellen (Martin Y.); 2. die Ketzerei zu unterdrücken (Johann Hus, Schüler John Wiclifs, 1415 verbrannt); 3. eine „Reformation“ vorzunehmen, ungelöst. 1431 — 1449 Konzil zu Basel, ergebnislos; Wiener Konkordat 1448. Errichtung der Staatskirche in England, Frankreich, Spanien. Das Papsttum italienisches Territorialfürstentum: Alexander Vi., Julius Ii., Leo X. Büßpredigten Girolamo Savonarolas in Florenz; er wird verbrannt. Scheinbarer Sieg des Papsttums. 2. Humanismus und Renaissance. Italienische Humanisten im 14. Jh.: Petrarca, Boccaccio. Bedeutung der Eroberung von Konstantinopel. Florenz im Zeitalter Lorenzos de’ Medici. Künstler des Cinquecento. Deutsche Humanisten: Reuchlin (Streit mit den Kölnern; die Epistolae obscurorum virorum), Erasmus, Ulrich v. Hutten. Deutsche Kunst: Albrecht Dürer. 1450 Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg. 3. Soziale Zustände. Yerfall des Rittertums, Blüte der Städte; Verschlechterung der Lage der Bauern.

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 191

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vierte Periode. Von 1273 — 1517. 191 Konzil zu Pisa. Drei Päpste. 1414—1418 Konzil zu Konstanz. Drei Aufgaben: 1. die Einheit der Kirche herzustellen (Martin Y.); 2. die Ketzerei zu unterdrücken (Johann Hus, Schüler John Wiclifs, 1415 verbrannt); 3. eine „Reformationu vorzunehmen, ungelöst. 1431 —1449 Konzil zu Basel, ergebnislos; Wiener Konkordat 1448. Errichtung der Staatskirche in England, Frankreich, Spanien. Das Papsttum italienisches Territorialfürstentum: Alexander Vi., Julius Ii., Leo X. Bußpredigten Grirolamo Savonarolas in Florenz; er wird verbrannt. Scheinbarer Sieg des Papsttums. 2. Humanismus und Renaissance. Italienische Humanisten im 14. Jh.: Petrarca, Boccaccio. Bedeutung der Eroberung von Konstantinopel. Florenz im Zeitalter Lorenzos de’ Medici. Künstler des Cinquecento. Deutsche Humanisten: Reuchlin (Streit mit den Kölnern; die Epistolae obscurorum virorum), Erasmus, Ulrich v. Hutten. Deutsche Kunst: Albrecht Dürer. 1450 Erfindung des Buchdrucks durch Gutenberg. 3. Soziale Zustände. Verfall des Rittertums, Blüte der Städte; Verschlechterung der Lage der Bauern.
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