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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 158

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
158 selben Wort und Verstand verwerfen und dem Papst folgen, der nicht Glauben noch Geist hat? Wre doch das1) den ganzen Glauben und die christliche Kirche verleug-nen. Item, es mu ja nicht allein der Papst Recht haben, der Artikel recht ist: Ich glaube eine heilige christliche Kirche," oder mssen also beten: Ich glaube in den Papst zu Rom," und also die christliche Kirche ganz in einen Menschen ziehen, welches nicht anderes denn teufelisch und hllisch Irrtum wre........ Die dritte Mauer fllt von ihr selbst, wo diese ersten zwo fallen; denn wo der Papst wider die Schrift handelt, sein wir schuldig, der Schrift beizustehen, ihn strafen und zwingen nach dem Wort Christi Matth. 18, 1517: Sndiget dein Bruder wider dich, so geh hin und sag's ihm zwischen dir und ihm allein; hret er dich nicht, so nimm noch einen oder zween zu dir; hret er die nicht, so sag es der Gemeine; hret er die Gemeine nicht, so halte ihn als einen Heiden......" Sie haben auch keinen Grund der Schrift, da allein dem Papst gebhr, ein Concilium zu berufen oder besttigen, denn allein ihre eigenen Gesetze, die nicht weiter gelten, denn soserne sie nicht schdlich sein der Christenheit und Gottes Gesetzen. Wo nun der Papst strflich ist, hren solch Gesetz schon auf, dieweil es schdlich ist der Christenheit, ihn nicht zu strafen durch ein Concilium. So lesen wir Apostelgeschichte 15, da der Apostel Concilium nicht St. Peter hat be- rufen, sondern alle Apostel und die ltesten...... Darum, wo es die Not fordert und der Papst rgerlich der Christenheit ist, soll dazu tun, wer am ersten kann, als ein treu Glied des ganzen Krpers, da ein recht frei Concilium werde, welches niemand so wohl vermag als das weltliche Schwert. Wre das nicht ein unnatrlich Furnehmen, so ein Feuer in einer Stadt aufginge, und jedermann sollte stille stehen, lassen fr und fr brennen, was da brennen mag, allein darum, da sie nicht die Macht des Burgemeisters htten oder das Feuer vielleicht an des Burgemeisters Haus anhbe? Ist nicht hier ein jeglicher Brger schuldig, die anderen zu bewegen und berufen? Wie viel mehr soll das in der geistlichen Stadt Christi geschehen, so ein Feuer des rgernis sich erhebt, es sei an des Papsts Regiment oder wo es wolle...... W" Denn solch seine vermessene Gewalt ist nichts, er hat sie auch nicht, und wird bald mit einem Spruch der Schrift niedergelegt, denn Paulus zu den Korinthern sagt: Gott hat uns Gewalt geben, nicht zu verderben, sondern zu bessern die Christenheit." Wer will der diesen Spruch hpfen? 96. Luther wird vor den Reichstag geladen. 6. Mrz 1521. Quelle: Karls V. Vorladungsbrief an Luther. Worms, 6. Mrz 1521. Fundort: Deutsche Reichstagsakten, jngere Reihe, Bd. 2. Beerb, von A. Wrede. Gotha 1896. Karl von Gottes Gnaden erwhlter rmischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs usw. Ehrsamer, Lieber, Andchtiger!2) Nachdem wir uns und des heiligen Reichs Stnde, jetzt hier versammelt, vorgenommen und entschlossen, der Lehren und *) Hiee doch das..... 2) Der ppstliche Nuntius entrstete sich der diese ehrende Anrede. Es war jedoch nur die bliche fr einen Mann von Luthers weltlichem und geistlichem Stand. Kurfürst Friedrich begann seinen Geleitbrief vom 11. Mrz weit ehrenvoller: Ehrwrdiger, geistlicher und hochgelehrter, lieber, andchtiger."

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 231

1893 - Hannover : Hahn
231 so wird der Fehler im Abstand der Meridiane um so größer, je näher man den Polen kommt. (Am Pol selbst ist er auf der Kugel = 0, auf dem Cylinder ebenso groß wie am Äquator.) Um ihn auszu- gleichen, legt man nach den Polen hin einen verhältnismäßig größern Maßstab zu Grunde, so daß der größere Abstand zwischen den Meri- dianen gerechtfertigt wird. Demgemäß muß dann natürlich auch in entsprechender Weise der Abstand der Parallelkreise sich vergrößern und der Umfang der Länder für das Auge ungeheuer wachsen. Der Anschauung liefert die Projektion demnach ein falsches Bild; sie ist aber dem Schiffer sehr wichtig, weil er die Richtung, welche er einzuschlagen hat, genau unter dem Winkel findet, den eine gerade Linie mit den Linien des Gradnetzes bildet. Auch zum Überblick über die Welthandelsstraßen ist sie wichtig, sowie für andere Fälle, wo die Gesamtdarstellung der Erde auf einer Fläche wünschenswert erscheint. B. Die Atmosphäre. §. 89. 23) Die Erde ist von einer Gashülle umgeben, die eben- falls die Gestalt eines Sphäroids hat; wir nennen sie Atmosphäre. Die hauptsächlichsten Bestandteile derselben sind Stickstoff und Sauerstoff; in verhältnismäßig geringer Menge ist dann Wasser- dampf, Kohlensäure u. a. vertreten. Bei abnehmender Dichtigkeit der Luft vermindert sich der Gehalt an Sauerstoff (Bergkrankheit auf bedeutenden Höhen). Staub, gasförmige Fäulnisprodukte und mikroskopische Organismen, die häufig ansteckende Krankheiten bringen, verunreinigen die Luft. Daher die Wichtigkeit des Regens, der die Luft reinigt. 24) Wärmeverteilung. Der Weltraum, in welchem sich die Erde bewegt, hat eine sehr niedrige Temperatur, sie ist geringer als die tiefsten Temperaturen der Erde, die um —60° liegen.1) — Die Wärme der Erdoberfläche hat ihre Hauptquelle in der Sonne. Die Erwärmung durch den Mond ist unbedeutend; die Fixsterne spenden nur indirekt Wärme, indem sie die Temperatur des Welt- raumes erhöhen. Die Eigenwärme des Erdinnern macht sich auf der Oberfläche lange nicht mehr geltend. Die Sonnenstrahlen wirken direkt auf die Erde ein, und erst von dieser wird die auf ihr lagernde Luft erwärmt. Die obern Luftschichten werden demnach kälter bleiben als die auf der Erdoberfläche ruhenden; die niedrige Temperatur auf den Pouillet nimmt —140° C. an.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 262

1893 - Hannover : Hahn
262 Die Staaten Europas (nach der Dichtigkeit des Eisenbahn- netzes geordnet). Auf je 10000 qkm haben Eisenbahnkilom.: 1. Belgien 1605 7. Dänemark 542 13. Griechenland 122 2. Großbritannien 8. Italien 469 14. Skandinavien 107 mit Irland 1033 9. Österr.-Ung. 15. Serbien 112 3. Niederlande 891 mit Bosnien 429 16. Europ. Türkei 86 4. Deutschland 859 10. Portugal 232 17. Bulgarien 84 5. Schweiz 809 11. Spanien 201 18. Rußland 58 6. Frankreich 722 12. Rumänien 195 (j. Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart. §. 99. Der Wunsch nach Austausch von Waren macht sich bei steigender Kultur geltend. Sobald bei einem Volk die Möglichkeit und Neigung vorhanden ist, mehr zu erarbeiten, als die notwendigen Bedürf- nisse für den Lebensunterhalt verlangen, wird es den Überfluß in der bestmöglichsten Weise zu verwenden suchen und bestrebt sein, begehrens- wertere Dinge, auch wenn sie ihm ferner liegen, dafür zu erwerben. Ein solches Volk wird dann die niedriger stehenden Völkerschaften, falls es jene Dinge bei ihnen antrifft, mit in den Bereich des Handels ziehen, doch so, daß es zunächst selbst den belebenden Mittelpunkt bildet und aktiv auftritt, während die andern mehr ein passives Ver- halten beobachten (vergl. die Europäer und Neger in Afrika). Naturgemäß muß der Handel schwunghafter werden, je höher die Kultur steigt, und je mehr sich die Kenntnis von den Produkten fernerer Landstriche erweitert. Damit im Zusammenhange steht dann das Suchen nach den bequemsten Verbindungen und der Ausbau von Straßen, da wo der Handel derartig ist, daß es sich dessen verlohnt. I. Periode (bis zum Hervortreten der Griechen). §. 100. Das älteste Kulturcentrum bilden die Länder im s.-w. Asien (Mesopotamien, Indien, Syrien, Klein-Asien) und Ägypten. — Naturgemäß war der Austausch der Waren zwischen ihnen selbst am lebhaftesten; aber die Strahlen gingen auch uach den Nachbarländern, die die Natur mit erstrebenswerten Schätzen bedacht hatte: Arabien (Weihrauch, Salben; Pferde, Wolle), die afrikanische O.-Küste (Gold, Elfenbein, Sklaven), Griechenland (Holz, Erz). Der Handel war zunächst Landhandel (Bildung von Karawanen wegen der Gefahren), und uralte Straßen durchzogen die oben

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 94

1832 - Hannover : Hahn
94 Königreich Hannover. pen, Birkhühner, selbst Adler. An Fischen sind Meere, Flüsse und Seen reich; bekannt sind die Lachse der Elbe und Weser, Neunaugen in der Elbe und Ilmenau (Lüneburg), Schellfische, Schollen, Stinte, Hummer in der Nordsee, Stör und Wels in der Elbe. Häringe holen die Ostfrielen von den Schottischen Küsten, man fangt sie jedoch auch vor der Mündung der Elbe. Die Bienenzucht blüht besonders in den Heidgegenden. Perlenmuscheln finden sich in der Ilmenau und in kleineren Heidflüssen. — Getreide viel in den Marsch- ländern und südlichen Provinzen; in den Heidgegenden viel Buch- weizen. An der Elbe in Bremen wird viel Meerrettig ge- zogen. Der Obstbau wird immer mehr befördert; das meiste Obst liefern Kalenberg, Göttingen und die Elbgegcnden. Heide und Wälder sind reich an wilden nutzbaren Beeren, so z. B. die Heidelbeere und Kronsbeere auf dem Harze'und in Lüne- burg, Wachholderbeeren in Osnabrück. Holz findet sich reichlich in den gebirgigen Provinzen, auch Lüneburg hat große Waldungen, die Raub kämme r, Göhrde, den Süsing, in den nördlichen Ebenen große Torfmoore. Ein Hauptproduct des Landes ist -Flachs; Hanf, Taback und Hopfen weniger. Der Harz liefert zwar wenig Gold, aber desto mehr Silber, Eisen, Kupfer, Zink und Blei, auch Vitriol und Schwe- fel. Porzellan- und Pfeifenthon in Göttingen (Münden und Uslar), Töpferthvn in Kalenberg (Amt Lauenstein) und in den übrigen Provinzen; Marmor am Harze und in Osna- brück; Gips besonders bei Lüneburg. Salz ist in Überfluß vor- handen (Lüneburg, Salzgitter, Salzderhelden, Sülbeck, Rothen- felde u. a. m.) Steinkohlen in Kalenberg und Osnabrück. Erdölquellen im Fürstenth. Lüneburg (Amt Meinersen). — Die vornehmste Beschäftigung der Einwohner bleibt Landbau und Viehzucht. Bedeutende Fischerei wird nur an den Ufern der Nordsee, Elbe und Weser getrieben. Die Bienenzucht ist für alle Heidgegenden wichtig. Die Einwohner des Harzes beschäf- tigen sich mit dem Bergbau. Ein eigener Erwerbszweig in Osnabrück, Bentheim, Lingcn, Diepholz und Hoya ist das Hol- landsgehen. Fabriken sind im Lande nur wenig; nur einige Städte, als Osterode, Münden, Göttingen, Hannover, Emden, Leer und Osnabrück haben bedeutende Fabrikanstalten. Desto all- gemeiner, besonders auf dem Lande, ist Spinnerei und Lin- nenweberei, ein Hauptgeschäft des Königreichs, und der Handel mit Leinen ist sehr bedeutend und durch die Linnenleggen befördert. Töpferei ist vorzüglich in Kalenberg zu Hause, Ziegelbren- nerei in Bremen und Ostfriesland. Seehandel wird nur von Ostfriesland aus betrieben. Sehr wichtig ist die Spedition, besonders in Harburg, Lüneburg und Münden. Die meisten Han- noveraner sind Protestanten; nur in Hildesheim, Osnabrück, Lingen und Göttingen giebt cs Katholiken, deren Zahl sich auf 300,000 belaufen mag. Juden leben allethalben, jedoch im gan-

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

8. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

9. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

10. Erdkunde - S. 203

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 203 Portugal besitzt einen Teil von Senegambien sowie Angola, das große Gebiet südlich der Kongomündung. Der uuter der Souveränität des Königs der Belgier stehende Kongo st aat (auf 2 250 000 qkm und 14 Mill. E. geschätzt) reicht nur mit einem schmalen Streifen bis an die Mündung des Kongo, breitet sich aber in Centralasrika über den größten Teil seines Stromgebietes aus. (Bodenbeschaffenheit, Klima und Produkte der aufgezählten Ge- biete sind zumeist ähulich wie in Kamerun, siehe unten.) Deutsche Schutzgebiete sind: 1. Togo, 2. Kamerun, 3. Deutsch-Südwestafrika. Togo (82 000 qkm und 21/4 Mill. E., darunter etwa 100 Deutsche) liegt in Oberguinea zwischen der englischen Goldküste und dem französischen Dahome. Die Küste, nnr etwa 60 km lang, ist wegen der heftigen Brandung schwer zugänglich. Nach innen steigt das Land allmählich zu einer fruchtbaren, wohlbebanten Hoch- ebene und gut bewaldeten Gebirgszügen an. Die wichtigsten Er- zeugnisse sind Palmöl, Palmkerne und Kautschuk. Haupthafen ist Klein-Popo (5000 E.), Regierungssitz Lome (4000 E.). Kamerun (zu 495 000 qkm, also fast so groß wie das Deutsche Reich, und 3 Mill. E. geschützt, unter denen 250 Deutsche) liegt am innersten Teil des Guiueabusens zwischen Französisch-Kongo und Britisch-Nigerland. Die Ostgrenze bildet im allgemeinen der 15.° östl. L. von Greenwich bis zum Tsadsee. Nach seiner Oberflächen- gestalt besteht Kamerun aus einem schmalen, sumpfigen, feucht heißen und ungesunden Küstengebiet, das von einem Urwaldgürtel umschlossen wird. Jenseits desselben erhebt sich ein grasreiches, ziemlich gesundes Hochland, das im Norden zu dem Gebirge von Adamaua ansteigt. Doch steigt auch aus dem Küstenlande das vulkauische Kamerun- gebirge (4000 in) empor. Die zahlreichen Flüsse sind wegen der Stromschnellen nur streckenweise schiffbar. Die wichtigsten Ausfuhr- artikel sind Kautschuk, Palmöl, Palmkerne und Elfenbein. In neuester Zeit sind mit wachsendem Ersolg Kakao- und Kaffeepflanzuugen an- gelegt worden. Handelsmittelpunkt und Regierungssitz ist Kamerun.
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