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1. Die Weltgeschichte - S. 20

1835 - Mainz : Kupferberg
20 Syrer. Phönicier» Die Jahre der Israeliten bestanden aus zwölf Monaten, abwech« selnd von neunundzwanzig und dreißig Tagen; das an dem Sonnenjahre Fehlende wurde durch Einschaltungen nachgeholt. Anfangspunkte für ihre Zeitrechnung waren: die Regiernngsjahre ihrer Könige, der Auszug ans Aegypten, der Salomonische Tempelbau, die babylonische Gefangenschaft :c. und erst im eilften Jahrhundert n. §h. G. zählten sie nach Jahren der Weltschöpfung, und rechneten 5761 Jahre bis zur Geburt Christi. §. 7. Syrer. Die Syrer wohnen im Nordosten von Palästina bis zum Euphrat. Von ihren Städten, die von besonderen Oberhäup- tern oder Königen beherrscht werden, zeichnen stch aus : Damaskos und Zoba oder Nisi bin. Vergebens kämpfen ste gegen die Uebermacht des israelitischen Davids; aber die schwachen Nachfolger Salomo's werden wiederholt von ihnen gezüchtigt (Hasael), bis ste selbst wieder den assyrisch-babylo- nischen Eroberern unterliegen. §. 6. Phonicier (Phöniker). * Durch Handel und Schifffahrt heben sich die phöni- eischcn Städte, vorzüglich Sidon und Tyros, zu großer B l ü t h e empor; doch Alles, w a s sie Großes erwarben u nd hervorbrachten , mußte ihrem H andelsin ter esse dienen. Den babylonischen Herrschern, den persischen und makedonischen unterwerfen sie sich e r st n a ch h art en K ä m p f e n. Die Phonicier vom persischen Meerbusen her lassen sich schon in der Urzeit am Mittelmeere nieder. Die Lage ihres Landes führt sie zum Fischfang, zur Schifffahrt, Seeränbcrei und zum Handel — Kolonien. Ihre Städte sind oft durch Bündnisse vereint, von Königen mit Magistraten beherrscht. Als die älteste und blühendste wird Sidon genannt; seine kunstvollen Arbeiten rc. sind schon im Alterthum gerühmt; doch bald hebt sich über alle das von ihm gegründete

2. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 17

1903 - Karlsruhe : Lang
— 17 — wiederholtem Glaubenswechsel unterworfen war, neben den ohnehin brücfenbcn Lasten und den aufreibenben Wirren des Krieges hervorriefen. Durch den westfälischen Friedensschluß würden die Besitz-unb Konfessionsverhältnisse für die beiden Markgraffchaften wieber hergestellt, wie sie vor dem Krieg gewesen waren. D as Zeitalter Lubwigs Xiv. mit seinen fortwährenben kriegerischen Unruhen und wiederholten Einfüllen morbbrennerischvr Banben setzte unserem seit dem Anfall des Elsasses an Frankreich an die Reichsgrenze vorgeschobenen Lanbe hart zu, und noch bis ins .j 18. Jahrhnnbert hinein konnten seine Bewohner nicht Ruhe und Sicherheit sinben, die unerläßlichen Vorbedingungen der gebeihlichen wirtschaftlichen Entwicklung eines Volkes. Wie die ganzen oberrheinischen Laube zum Tummelplatz für die beut-scheu und fremden Kriegstruppen in den fortwähren-ben Kämpfen geworben sind, so würde besonbers die babifche Markgrasschast in biefe Schicksale hineingezogen. Währenb hier feinb- ' liehe Horben raubten und plünderten, währenb mit dem markgräflichen Schloß in Baden zahlreiche Dörfer Und Städte in Flammen Ludwig Wilhelm, »er Türkenbesieger, aufgingen, fehlte dem Lanbe jeglicher Schutz, ba fein Fürst in hochherziger Betätigung seiner Pflichten gegen Kaiser und Reich, einem höheren Ruse solgenb, um dieselbe Zeit im fernen Liten^ gegen den Erbfeind der Christenheit, die Türken, heldenmütig focht. Es war der unter dem Namen des „Türken-louis allbekannte Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Don früher Jugend auf für das Kriegshandwerk begeistert, hatte dieser schon im Alter von 19 Jahren im Dienst des Kaisers sich gegen die Franzosen ausgezeichnet, die am i-bmhein (16/2—78) den deutschen Truppen gegenüberstanden, ^och während dieses Krieges wurde der 23 jährige Prinz zur Dr. Brunner, Abriß der badischen Geschichte. 2

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 20

1903 - Karlsruhe : Lang
— 20 — ordnung, wodurch für die bis dahin in mancher Hinsicht rückständige Markgrasschaft wenigstens aus diesem Gebiet ein wesentlicher Schritt vorwärts getan war. Der 1771 erfolgte Anfall des Landes an das von Karl Friedrich trefflich regierte Dur-lachische Fürstentum brachte dann allmählich eine Neugestaltung auch aus allen andern Gebieten mit sich. ^,, Baden-Tnrllich. Der Begründer dieser Linie/'' Markgraf Grnst. der seine Residenz anfangs in Sulzburg, später in Ipwrzfjeim*) hatte, war der Reformationsbewegung nicht abgeneigt und beseitigte selbst manche kirchlichen Mißstände in seinem Lande. Die Lehre Luthers jedoch gelangte vollständig erst unter seinem Sohn Karl Ii. (1553—i577) zur Einführung, und zwar auf besondere Anregung des benachbarten Herzogs Christoph von Württemberg. 1556 erschien die nach württembergischem Muster abgefaßte neue Kirchenordnung, die die Grundlage der badischen evangelischen Landeskirche bildete. Hand in Hand damit ging eine umfassende Reform des allgemeinen Schulwesens, das allmählich hier zu einer erfreulichen Blüte gelangte. Auch den höheren Schulen wandle sich die Sorgfalt der Markgrafen zu. ... Ernlt Friedrich (1577—1604) gründete in der seit 1565 aur Residenz erhobenen. Hauptstadt Turlach **) 1586 ein Gymnasium, das bald eines hohen Rufes unter den Gelehrteiychufirn Teutschlande |ich erfrcutc itiii •' iacli Ahivk'i-ithv i 17_4 i verlegt wurde,« wo es noch hente besteht" Derselbe führte auch statt des lutherischen das reformierte Bekenntnis in seinem Lande ein,' allerdings unter dem hartnäckigen Widerspruch eines Teils seiner Untertanen. Doch schon sein Nachfolger Georg Friedrich, der 1604 bis 1622 regierte, stellte das Luthertum wieder her. Ein Mann von unerschütterlicher Charakterfestigkeit, widerstand er den ihm von katholischer wie auch vou reformierter tseite gemachten Lockungen und erhielt so fein Haus dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis, sür das er auch im dreißigjährigen Krieg init begeisterter Hingebung unter den größten persönlichen Opfern eintrat. Er stellte sich an der Spitze seiner ^braven, ans badischen und anderen Ländern angeworbenen truppen ganz in den Dienst der protestantischen Sache, nachdem er die Regierung seinem Sohn Friedrich V anvertraut hatte. ^Jn der Schlackt bei Wimpfen (1622) uuterlqa^a.be.r öiun bayrischen syeldherrn Tilly trotz heldenmütiger Tapserkeu^einer treuen *i Hier blühte z. Z. der Reformation eine berühmte Höhere eit)ule, an der eine Reihe bebeuienber Männer gebilbet würde, unter ihnen der ftreunb und Mitarbeiter Luthers, Philipp Melanchthon, der 1497 rn Breiten, einer b am als pfälzischen Amtsstabt, geboren war. auch i er aroße Gelehrte Johann Reuchlin war ein ^sorzheimer. **) Tie Psorzheimer Schloßkirche aber blieb auch in der Folgezeit bis ins 19. Jahrhundert die Begräbnisstätte der markgräflichen y-ciinutc.

4. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 24

1903 - Karlsruhe : Lang
— 24 — mittels der Seidenraupen erzielt und so ein neuer Erwerbszweig begründet werden. An den 'üuertvorren des" 18. Jahrhunderts finden wir Tausende solcher Bäume, deren Pflege und Behandlung durch die Geistlichen und Lehrer dem Volke vermittelt wurde. Tie so aewvnnene Seide wurde in einer eigens dazu errichteten Fabrik inturiäch^berartvcifes Doch' mrf oie Dauer zeigfe sich unser rculljms Küiitu bl-gflnetjr südlichen Baumtultur naaj= teiln], so bau die ganzen 'Aiuiftimyuugeu bald wieder eingingen, 2iiich ('Tvulhun.) staatlicher Mi;ffer;rir;f.h.uten, durch Abordnung von Landleuten in große ausländische Betriebe, namentlich nach England, durch Aussetzung von Belohnungen für hervorragende Verdienste um die Landwirtschaft, dnrch Errichtung von Denkmälern für die aus diesem Gebiet ausgezeichneten Männer, endlich durch Anregung zu eigenem Nachdenken mittels entsprechender Unterweisung im „Landwirtschaftlichen Wochenblatt," wußte der vortreffliche Hurst hie Vaitueefultiii' außerordentlich zu heben, das Interesse und Berteifer seiner lineerla11eir amunun-11e11. .3111' Forderung der Viehzucht führte er Merinoo-Schafe aus Spanien, sonne edle auolandische Pferdearten ein. ^ Ans "der Hardt .entwickelte sich bald eine hervorragende, weit über Baden. hinlus-.-b.ekannt -gewordene ^ferbezuchl. lo ct it'dlv erk beschränkte der Markgrap die Auswüchse des Zunftwesens und schuf durch seine Generalznnst-.artikel eine heilsame Neuordnung. Auch der Industrie die-damals erst aan; scbwacke Aufäugrimfml^ wußte er.einen Aufichnntiuj zu geben. Verschiedene nambafte Fabriken entltanden dnrch ferne Fürsorge? Im Oberland waren es Spinnereien und Webereien zu Haslach, eine Kattunfabrik zu Lörrat,' E >sen-werke zu Hausen und Oberwker, eine Drahtfabrik in Schopfheim. ferner Tabakfabriken? ' Gerbteien \f. ä.; Im ~'Trntenanf "bte Hwädnte Reibensabrit trr"durlach. ebenda" eine?Fnl;en.cefabrik und T.n bn f m cm n f nl f tnrl..., in tic'^pnr^eleniti bri f in Na den, L^uiwlnd--und Wollfabrikation iit Karlsrnbe und Vtuvzb.djll eiue.^Wafien-^7 ;:1 schmiede in Söllingen. Von besonderer Bedeutung aber ist die ■>-> von Karl Friedrich un Jahr 1767 in Pforzheim eingeführte Bisonteriefabrikation, die damals von drei französischen Unternehmern begonnen, ununterbrochen sortbestanden und unter stetigem Aufschwung bis zur großartigen, in der ganzen Welt bekannten Industrie sich entwickelt hat, wie sie heute die ^tadt v Pforzheim mit etwa 20 000 Arbeitern betreibt. J&fl ilftfl.illld \ Verkehr, die durch den schlechten Zustand der Wegverbindiingeu sehr erschwert waren, wurden durck Verbessernnaen^md Nenanlage uuu- -Stmßen Liejprberl.. . . ~7~~ Doch nicht nur die materielle Seite des^ Lebens hatte der Mrrtaras bei seiner Ncgiernnastät'.gkeit im. Auge, auch dem, 'sittlichen und geistigen Wo hie des Bolkes^galt seine

5. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

6. Neuere Geschichte - S. 95

1869 - Mainz : Kunze
95 Million vermindert), und es gelang diese Heilung der rastlosen, an Mitteln unerschöpflichen, ganz seinem Staate und Volk lebenden Fürsorge des großen Königs — selbst ein Vorbild im Ersparen und Einschränken, in Arbeitsamkeit und Aufopferung. Vergrößerung Preußens um 54 Qm. durch den Erwerben Ostfrieslands nach dem Aussterben des Fürstenhauses, auf Grund einer bereits dem Kurfürsten Friedrich Iii 1694 vom Kaiser verliehenen Anwartschaft. Die Fürsorge für die materielle Entwicklung seines Landes in Ackerbau, Handel, Industrie gieng bei Friedrich mit seinen kriegerischen Planen und Thaten Hand in Hand, steigerte sich nach Beendigung der drei schlesischen Kriege. 11 r b a r m a ch u n g namentlich des Oder- *), Warte- und Netze- bruchs. Großartige Canal bauten, namentlich des Plaueschen Canals (Verbindung der Elbe und Havel, die Fahrt von Magde- burg bis Brandenburg um 30 Meilen verkürzend), des Finow- Canals, der den Weg voll Berlin nach Stettin itnt 48 Meilen abkürzte; des wichtigen Bromberger Canals (zwischen Brahe und Netze). — Der Hase n Swinemüude 1746. Förderung der Industrie durch den Staat, namentlich der Linnenindnstrie in Schlesien, der Tuchweberei in der Mark, der Baumwollenspinnerei und Weberei, der Metallprodnction u. s. w. — Die Berliner Porzellanfabrik 1761. Gründung der Bank 1765, der Seehaudlnng 1772, einer asiatischen (1750) und bengalischen (1753) Handels- gesellschaft in Emden, die indeß beide den siebenjährigen Krieg nicht überlebten. Aber auch Handelsmonopole (Kaffee, Taback) und Ausfuhrverbot. Einführung der unpopulären und zu unbefriedigenden Re- sultaten führenden s. g. Regie 1766, anfangs nur durch Fran- zosen verwaltet. Ausbildung des Heerwesens in und nach dein Kriege. Die Armee bei Friedrichs Tode 200000 Mann stark mit 40000 Mann Reiterei und 12000 Mann Artillerie, halb und halb ans Inländern und geworbenen Ausländern bestehend. Die Ent- *) Friedrich selbst sagte von dieser 71/'* Meilen langen, 1 — 3 Meilen breiten, mit 41 neuen Dörfern und Vorwerken bedeckten Anlage, er habe ein Fürstenthum erobert ohne Soldaten.

7. Alte Geschichte - S. 103

1869 - Mainz : Kunze
103 Mitteln: Masse Geldes in wenigen Händen, kolossale Ausdehnung der Sklavenarbeit. Neben einzelnem Schönem die Richtung auf das Prächtige, wie schon der noch von Alexander errichtete Scheiterhaufen Hephästions zu Babylon beweisen kann, Prachtzelte, Riesenschiffe; das Kolossale oder Seltsame vorherrschend: der Koloß vor; Rhodus 70 Ellen hoch, daneben Künsteleien, wie das Viergespann von Eisen, welches eine Fliege zudecken kann. Da- gegen bedeutende Leistungen in der Mechanik und verwandten Thätigkeiten, große Industrie- und Handelsthütigkeit in den vielen neugegründeten Städten; Mischung der Völker, deren Einfluß auch auf die Religion. Hierin ein zukunftvolles, auf eiue höhere weltgeschichtliche Stufe vorbereitendes Moment dieser alexandrinischen Epoche. Dieß der Zustand der östlichen Welt, als die inzwischen auf anderen Grundlagen auferbaute, nunmehr erstarkte westliche Großmacht Rom mit ihr in vielseitigere Berührung und Zu- sammenstoß tritt.

8. Alte Geschichte - S. 66

1869 - Mainz : Kunze
66 lung); 6000 jährlich aus den über 30 Jahre alten Bürgern erloost, welche nach abgelegter Prüfung (doxi/uaaiu) vereidet, in - einzelne nach Bedürfniß mehr oder weniger zahlreich zusammengesetzte Ge- richtshöfe vertheilt, nach Anhörung von Anklage- und Verthei- digungsreden, Zeugenaussagen n. f. w. ihr Verdikt geben ,.nach den Gesetzen und worüber keine Gesetze sind, nach gerechtester Ge- sinnung". Außerordentliche Zunahme der Prozesse, da manchen der Bundesgenossen die eigene Gerichtsbarkeit genommen. Außer- dem Fachgerichte: Kriegs- und Handelsgerichte u. a. 2) Finanz- und Kriegs verw al tung. Für die erstere, welche eine Menge von Beamten beschäftigte, darunter den gegen das sonst für die Beamten geltende Prinzip einjähriger Amtsdauer auf 4 Jahre gewählten Epimeletes der öffent- lichen Einkünfte (Perikles bekleidet dieses einflußreiche Amt regelmäßig) ist zu merken: 1) daß die Lasten (cpoqot) der Bundesgenossen jetzt auf 600 (einmal 1200) Talente jährlich ge- stiegen waren, 2) neben der außergewöhnlichen Vermögenssteuer (docpoqu), den gewöhnlichen Steuern und Einkünften, Markt-, Hafenzöllen u. s. w. die regelmäßigen Leiturgien oder Ehren- leistungen der Reichen, z. B. die Choregie, Ausstattung des Chors für die theatralischen Aufführungen, die Trierarchie, Ausrüstung und Befehligung eines Kriegsschiffs, wozu der Staat Rumpf, Mast, Sold der Mannschaft liefert. Die oberste kriege- rische Würde bekleiden die 10 jährlich gewählten Strategen; allgemeine und nahezu lebenslängliche Wehrpflicht; mit dem 18. Jahre beginnt 2jährige Präsenzzeit als Peripolos zu Posten- und Festungsdienst im Lande; die athenische Landmacht circa 29000 Hopliten, wozu leichte Söldnertruppen, Reiter, Bogenschützen; die Seemacht mindestens 300 Trieren. 3) H a n d e l und E r w er b. Der Ackerbau tritt mehr und mehr in den Hintergrund; der Großhandel (s/uno^id) bedingt das attische Leben, bestimmt namentlich den Charakter derhafenstadt P eirüeus; unter den aus der ganzen Mittelmeerwelt zuströmenden Produkten von besonderer Wichtigkeit das Getreide und die Seefische der pontischen Gegenden, daher der Besitz der Wasserstraßen des Bos- poros und Hellespont eine Lebensfrage für Athen; der Markt (ll/og«) zu Athen Hauptplatz für den Detailverkauf (die xunrjxtiu), zugleich der tägliche Versammlungsort der Müßigen (Zeitbestim- mung dyoyäg nlrj&ovarjg rc.): die Handelsinteressen bilden ein wichtiges Moment für die Politik des Staats, Hafen- und Markt- zölle eine wichtige Finanzquelle: daher mannigfache Begünstigungen

9. Erdkunde - S. 66

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 66 in Frankreich) die Küstenländer der Nordsee und Bayern. Schaf- und Schweinezucht wird allenthalben betrieben. Verhältnismäßig gering ist der Ertrag der Binnenfischerei, den man neuerdings durch künstliche Fischzucht zu heben sucht. Der Mineralreichtum Deutschlands ist beträchtlich. In den meisten Staaten treibt man Bergbau, der Silber, Kupfer, Ziun, Blei, vor allem aber Salz, Eisen und Steinkohlen liefert. In der Förderung von Zinkerzen übertrifft Deutschland alle Länder der Erde, in der Silbergewinnung nimmt es die erste Stelle in Europa ein; Kupfer und Blei erzeugt es nächst Spanien in größter Menge, in der Eisen- und Kohlenproduktion steht es nur Großbritannien nach. Endlich besitzt Deutschland noch zahlreiche, vielbesuchte Heilquellen. Die deutsche Industrie ist hoch entwickelt und arbeitet stark für die Ausfuhr. Ihre Hauptsitze siud Westdeutschland, Thüringen, Sachsen und Schlesien, ihre wichtigsten Zweige: die Webeindustrie, die Verarbeitung von Eisen, Erden und Steinen, die Holzwaren- und Papiererzeugung. Eine erfreuliche Blüte zeigtauch der deutsche Haudel. Im Innern wird derselbe durch deu Zollverein und durch ein weit- verzweigtes Strom-, Telegraphen- und Eisenbahnnetz (1898: 48 645 km Eisenbahnen) mächtig gefördert. Auch der auswärtige Haudel Deutschlands gewinnt immer größere Bedeutung. Die deutsche Kauffahrteiflotte wird nur von der Großbritanniens und der Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. Zum Schutze des Seehandels, der Küsten und der Kolonien dient die neugeschaffene Kriegsmarine, die schon 190 Schiffe (darnnter etwa 100 Torpedo- boote) zählt. Reichskriegshäfen sind Kiel und Wilhelmshaven am Jadebusen. V. a) Das Deutsche Reich ist seiner Größe nach der dritte, nach seiner Bevölkerungszahl der zweite Staat in Enropa und zählt auf eiuem Flächenraum von 540 600 qkm 52 x/4 Mi Ii. Ein- wohner. Die Dichte der Bevölkerung (durchschnittlich 97 auf 1 qkm) ist am größten in den Jndustriebezirkeu Mittel- und

10. Erdkunde - S. 139

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 139 — c) Die Spanier bekennen sich mit ganz geringen Ausnahmen zur katholischen Religion. ä) Für geistige Bildung, uameutlich für das Volksschul- Wesen, ist nicht ausreichend gesorgt. Höhere Schulen sind reichlich vorhanden, stehen aber nicht immer auf der Höhe der Zeit. e) Spanien ist eine konstitutionelle Monarchie. Es wird in 49 -— meist nach Städten benannte — Provinzen eingeteilt. Für die geographische Beschreibung behält man gewöhnlich die historische Einteilung bei. Die centrale Hochebene: 1. Neucastilien. Die Hauptstadt Madrid am wasserarmen Manzanares (492 000 E.), fast in der Mitte des Reiches in einförmiger, wenig angebauter Gegend, ist der Sammelplatz des spanischen Land- Handels. — Toledo am Tajo (21 000 E.) hat altberühmte Degenklingenfabrikation.— Bei Almaden an der Sierra Morena sind die ergiebigsten Quecksilbergruben Europas. 2. und 3. Altcastilien und Leon. Sautander (42 000 E.), wichtige Hafen- stadt am biscayischen Buseu. — Burgos (31 000 E.) war früher ein prächtiger Königssitz. — V a l l a d o l i d (62 000 E.) blüht nach langem Verfall in neuerer Bild 4t. Bauer aus Catalonien. 3^^ wieder auf. Salaintlnta, im Mittelalter berühmte Universität. 4. Estremadura. Badajoz (27 000 E.) ist eine starke Grenz- festung gegen Portugal. Im Norden: 5. und 6. Galicien und Asturien. Die Seehandelsstadt Coruna (37 000 E.) und der befestigte Kriegshafen Ferrol liegen an einer Bucht. — Santiago unweit der Westküste ist ein berühmter Wall-
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