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1. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
- 82 — verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben. Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser. § 52. Literatur und Limit. Rückblick. Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches

2. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 335

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 125. Politische und gesellschaftliche Zustände im Mittelalter. 335 um Konradin annehmen, allein Manfred hinterging denselben und ;og die Herrschaft an sich im Namen Konradins, wie er vorgab. Anfänglich erklärte er dein Papste, daß er sich ihm unterwerfe, nrn denselben sicher zu machen. Unvermutet überfiel er aber die päpstlichen Truppen und schlug dieselben. Statt das Interesse Konradins zu wahren, liest er sich selbst in Palermo krönen und bekriegte den Papst, so daß dieser sich nach Hilfe umsehen mustte. Da er weder ans Deutschland noch ans England Hilfe bekam, wandte er sich an Frankreich. Daß Karl von Anjou als ein solcher Wüterich sich zeigen werde, konnte Innocenz Iv. nicht ahnen. Er machte übrigens dem neuen Könige wegen seines arglistigen und grausamen Betragens nicht nur herbe Vorwürfe, sondern Klemeus Iv. verwandte sich auch dringend für Konradin und forderte den König Ludwig Ix. von Frankreich, Karls Bruder, ebenfalls dazu auf. 2. Ezzeliuo da Romano (Herr von der Burg Romano), Markgraf von Treviso, war das furchtbarste Haupt der Ghibellinen. Er wütete mit einer solchen Grausamkeit gegen die Gegner der Hohenstaufen, daß er den Beinamen „Menschenschlächter" erhielt, während er sich selbst „Geißel Gottes" nannte. Enzio „trat alles Heilige nieder, s o daß Italien mit Bl nt und Schrecken erfüllt wurde". — Friedrich, der treue Begleiter und Uuglücks-gefährte Konradins, war der ©ohn des Markgrafen Hermann von Baden und der Gertrnde von Österreich, so daß er bald Friedrich von Baden, bald Friedrich von Österreich genannt wird. Mit beiden wurden noch zwölf adelige Deutsche hingerichtet, und Karl von Anjon weidete sich von dem Fenster einer benachbarten Burg aus au dem Schauspiel. Der Gerichtshof, vor den Konradin und seine Gefährten gestellt wurde«, sprach übrigens die Angeklagten mit allen Stimmen bis auf eine frei. Kart verwarf aber diesen Richterspruch und ließ durch deu einen Richter Robert vou Bari den Gefangenen das Todesurteil verkünden und vollstrecken. 3. Die Sizilianer hatten sich gegen die Franzosen verschworen und Peter von Aragonien hatte unter dem Vorwande, gegen die Sarazenen zu ziehen, Schiffe und Mannschaft ausgerüstet. Am zweiten Ostertage (30. März 1282), während das Volk von Palermo im Freien vor den Thoren lustwandelte und auf das Vesperlänten wartete, erlaubte sich ein Franzose, Drouct, gegen eine ehrbare Frau ein ungeziemendes Benehmen. Der Mann sprang herbei und stach bett Franzosen nieder. Damit war das Signal zur allgemeinen Ermordung der Franzosen aus der ganzen Insel gegeben. In Catania kamen 8000, in Messina 3000 Franzosen mit dem Vizekönig um das Leben. Man schonte selbst die Frauen nicht, welche französische Männer geehclicht hatten. 8 125. politische und gesellschaftliche Zustände im Mittetalter. Lehenswesen. Rittertum. Städte. 346) Die Grundlage der mittelalterlichen Staatseinrichtnngen bildete das Lehenswesen, welches sich aus der Zeit herschreibt, in der die karolingischen Könige römische Provinzen und andere

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 708

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
708 Unsre Zeit. Gnade schenken, seine erhabene Aufgabe im Geiste Jesu Christi zu erfüllen. 2 Leo Xiii. ist geboren am 2. März 1810 aus einer pa-1810. tncischen Familie zu Carpiueto bei Anagni. Er machte seine Studien im römischen Kolleg, trat in die geistliche Akademie ein lind wurde später als Delegat nach Benevent gesandt, wo er« sich in der Verwaltung große Verdienste erwarb. In gleicher Eigenschaft wurde er nach Spoleto und Perugia gesaudt. 1843.1843 wurde er zum Erzbischof oou Damiette konsekriert und als apostolischer Nuntius nach Brüssel gesandt. Nach drei 1846. Jahren zurückberufen, machte ihn Gregor Xvi. 1846 znm Erz-1853.bisch of von Perugia und Pins Ix. 1853 zum Kardinal. 706) Blickt man auf die kirchliche und politische Lage, wie sie sich gegenwärtig darstellt, so findet man allerdings keine abgeschlossenen und fertigen Zustände. Aber es ist ein Ringen und Streben, aus dem Unvollendeten herauszutreten, die Einzelheit aufzugeben und sich gegenseitig aneinander anzuschließen. Die kleinen Kreise sehen sich ohnmächtig und trachten danach, in größere Kreise aufgenommen zu werden, die großen Kreise dagegen fühlen das Bedürfnis, sich immer fester zu gliedern, um das Auseinanderfallen zu verhindern. Daß es im Kampfe der Parteien oft ungerecht hergeht, ist zu beklagen, kann aber im Großen und Ganzen keinen Ansschlag geben. Die Ideen siegen über die Waffengewalt und über die Leidenschaften der Parteien. Darum werden auch die vou der Kirche vertretenen Ideen des ewigen Rechtes und der Gerechtigkeit siegen, wenn sie anch jetzt von vielen auf Leben und Tod bekämpft werden. Wohl wäre der Blick in die Zukunft eiu trostloser, wenn wir nur das Streben einzelner betrachten würden; das Ange aber, das gewöhnt ist, in der Weltgeschichte das Walten der göttlichen Vorsehung zu erblicken, schant hoffnungsvoll auf eine zukünftige Zeit. Wie verwirrt es im Einzelnen auch aussieht, die Grundsätze der Freiheit und der Humanität haben im Lanfe der Jahrhunderte nur gewonnen. Es wirkt der göttliche Geist fort und fort in der Geschichte, und darnm verzagen wir anch ferner nicht, sondern wir getrosten uns des Herrn. Deus providebit: Der Herr wird es wohl machen!

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische

5. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
168 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Krieg gegen die lombardischen Städte (1155). Weit schwerer als die republikanisierenden Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen die Oberherrschaft ansprach. Diese waren seit Hein- rich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder ge- zwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aemter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bi- schofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Ho- heitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Unter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung ent- faltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mäch- tigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bologna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft be- wohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte longobardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Ueber- muthe. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mai- land, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kai- serliche Siegel, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für ihre Tücke, mit der sie ihm überall Nachstellungen bereiteten. Friedrich erwirbt Burgund (1156). Er züchtigt Polen (1157). Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte

6. Die Neuzeit - S. 234

1915 - Kempten : Kösel
234 Die Organisation des Jesuitenordens. Versammlung der Provinzialprokuratoren zu frchten; denn diese dient lediglich zu seiner eigenen Information. So war der Orden, wie ihn Ignatius ge-schaffen hatte, tatschlich eine absolute Monarchie. C. Dieser Absolutismus war selbstverstndlich nur die Konsequenz der Ordens-idee. Sollte der Orden jederzeit schlagfertig dem Papste zur Verfgung stehen, dann mute er streng einheitlich regiert werden und vom ersten bis zum letzten Mann einem unbeschrnkten Willen Untertan sein. Diese Einheit des Oberbefehls war leicht gesetzlich zu statuieren, aber praktisch schwer durch-zufhren. Aber Jgnaz hat auch dafr Sorge getragen, einmal durch sorg-fltige genaue Ausbildung des schriftlichen Verkehrs, wobei er kein Mittel unversucht lie um sich der alle Vorgnge im Orden zu unter-richten, dann durch die Einfhrung einer eisernen militrischen Disziplin. Ihre Grundstze sind weltbekannt: die unbedingte Subordination und der willenlose Gehorsam. Jene verpflichtet den Untergebenen in dem Obern Christus selbst zu erblicken, dieser dem Obern zu gehorchen, wie ein Leichnam, der sich auf jede Seite wenden lt, wie ein Stab, der jeder Bewegung folgt, wie ein Wachskgelchen, das sich in jede Form drcken und ziehen, wie ein kleines Kruzifix, das sich nach Belieben drehen und richten lt". Spuren dieser Grundstze finden sich allerdings schon lange vor Jgnaz in der Ge-schichte des Mnchtums: bereits Benedikt von Nursias schrft ein den Abt als Vizechristus zu betrachten und schon Franz von Assisis empfiehlt geradezu den Kadavergehorsam. Aber niemand hat von der Subordination und dem Gehorsam so hoch gedacht wie Ignatius. Er hat geradezu eine Theorie des Gehorsams entwickelt, indem er drei Stufen unterscheidet, den Gehorsam der Tat, des Willens, der Einsicht. Tie letztgenannte ist die hchste. Denn der Verzicht auf die eigene berzeugung ist das schwerste, was einem Menschen zugemutet werden kann. Aber eben darum ist er auch das eigentliche Merkmal des vollkommenen Jesuiten, das Ziel und zugleich die Krone der langen Er-ziehung, die der Orden seinen Jngern angedeihen lt. Allein sollte die Truppe jederzeit schlagfertig dem General zur Verfgung stehen, so mute zu der inneren Einheit noch die volle Unabhngigkeit der einzelnen Streiter von allen die Freiheit des Handelns hemmenden Verpflich-tungen hinzutreten. Ignatius hat auch dies bedacht und darum 1. den Seinen durch eine Flle von ppstlichen Privilegien die Unabhngigkeit von allen geist-lichen und weltlichen Behrden gesichert, ihnen 2. die Befreiung von allen strenden Mnchspflichten und geistlichen Standespflichten erwirkt und doch 3. x) S. Band Ii, S. 133. 2) S. Band Ii, S. 360.

7. Die Neuzeit - S. 39

1915 - Kempten : Kösel
Ferdinand Cortes. 39 lctner1) fr seine Partei zu gewinnen wute. Aber der romantische Zug, der der ganzen spanischen Ritterschaft jener Zeit im hohen Grade eigen war, lie ihn auch nach der Eroberung des Aztekenreiches noch nicht zur Ruhe kommen. Der Gedanke einer mittelamerikanischen Meerenge, welche sein Neuspanien unmittelbar an die Hauptstrae des beginnenden Weltverkehrs verlegen sollte, trieb ihn nach Honduras und Kalifornien. Und erst als ihm die Weiterfhrung dieser freilich fruchtlosen Unternehmungen versagt wurde, zog er sich von dem Schauplatz seiner Ttigkeit zurck. Die Anerkennung aber seiner Verdienste um die spanische Krone findet ihren bedeutsamen Ausdruck in dem Wappen, das ihm sein König Karl verlieh. Das Wappenschild des Marques de Valley umfat vier Mittelfelder, rechts oben den kaiserlichen doppelkpfigen, schwarzen Adler, darunter rechts unten einen goldenen Lwen in rotem Felde, um den Lwenmut des Cortes anzudeuten. Links oben zeigten sich drei goldene Kronen auf schwarzem Grunde; sie stellten die drei mexikanischen Kniges vor. Im letzten Felde, links unten, erschien die Stadt Mexiko. Rings um den vier-feldigen Mittelschild standen die Kpfe von sieben bezwungenen Fürsten im goldenen Felde, durch eine goldene Fessel aneinander gekettet. So waren seine Taten auf dem Wappenschilde verherrlicht. Wenn ihm in spteren Jahren die Verwaltung von Neuspanien entzogen wurde und nur das Heer untergeben blieb, so liegt die Ursache dieser fr Cortes demtigenden Maregel der Re-gierung wohl weniger in dem Einflu der Verleumdungen und Rnke seiner Feinde als in der Erwgung, da Cortes sich durch einen ungesetzmigen Schritt von dem Statthalter von Euba losgerissen hatte und da man fr die Folgezeit diesen hochverrterischen Ungehorsam nicht gutheien wollte. Dessen-ungeachtet bleibt Cortes eine der anziehendsten Gestalten in der Geschichte der spanischen Eroberungen. x) Der Name Tlaskala bedeutet Brotland, weil hier bedeutender Maisbau getrieben wurde. Die den Azteken stammverwandten Tlaskalaner standen nicht unter einem König, sondern bildeten eine Art Bundesstaat, dessen vier Fürsten smtlich in der Hauptstadt wohnten. In heftigen Kmpfen mit den Azteken hatten sie sich auf ihrem Gebiet, der Hochebene stlich von Mexiko, behauptet und ihre Freiheit bewahrt. Den eindringenden Spaniern setzten die Tlaskalaner anfangs den heftigsten Widerstand entgegen; Cortes schtzte die Zahl ihrer Krieger auf 100000. Aber nach mehrtgigem verzweifeltem Ringen gewannen die Spanier, hauptschlich durch ihre Kanonen, einen entscheidenden Sieg (im Herbst 1519); die Tlaskalaner nahmen nun das Freundschafts-anerbieten des Siegers an und schlssen nicht nur Frieden mit ihm sondern sogar ein Bndnis wider den gemeinsamen Feind, die Azteken. 2) Schon 152-2 war Cortes von Karl V. zum Marques de Balle (nmlich Oaxaca) ernannt worden, wobei ihm in diesem schnsten Teile Neuspaniens groe Lndereien als Eigentum berwiesen wurden. 3j Montezuma (15021520),- dessen Bruder, der nur wenige Monate regierte, und Quauhtemotzin (Guatemotzin), der Neffe der beiden vorhergehenden Könige,' der 1525 auf Befehl des Cortes hingerichtet wurde.

8. Das Mittelalter - S. 171

1884 - Mainz : Kirchheim
Kampf gegen Mailand. 1*1 stellt. Der Schrecken wirkte heilsam. Personen und Eigentum waren sicher, Handel und Verkehr blühten wieder. Man pries Friedrich als Vater des Vaterlandes. 3. Friedrich im Kampfe mit Mailand. Weit schwerer als die republikanischen Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen Lie Oberherrschaft beanspruchte. Diese waren seit Heinrich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Übergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder gezwungen, und bekleidete in der Regel die wichtigsten Ämter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche thuen streitige Bischosswahleu darboten; mancher Bischos schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkanften ihnen dieselben, so daß die Städte wirklich Republiken waren. Unter ihnen waren Genna, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mächtigste; aber auch Pavia, Tortoua, Cremona, Bologna, Verona u. a. waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft bewohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können, allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte lombardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren, reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Übermute. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach; sie aber verspotteten das kaiserliche Handschreiben, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf feinem ersten Römerznge konnte Friedrich nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt,

9. Mittelalter - S. 321

1911 - Kempten : Kösel
Konrad Iii. 321 Nichts hat ihn mehr beschftigt als die Herstellung der alten kaiserlichen Macht in Italien; aber er gelangte nicht einmal zur Nomfahrt und zur Kaiserkrone. In Deutschland ist er niemals der Welsen vllig Herr geworden; es war Glck genug fr ihn, da es ihm gelang die beiden mchtigen Fürsten dieses Hauses (Heinrich den Lwen und dessen Oheim Wels Vi.) in ihren Interessen aus-einander zuhalten; einem vereinten Angriffe derselben wre er kaum gewachsen gewesen. Weiter hinaus als seine Vorgnger hat er die deutschen Waffen ge-tragen, aber er hat mit ihnen im Orient keine Siege gewonnen. Unter dem Banne des Papstes hatte er in jungen Jahren das Regiment ergriffen und empfinden mssen, da Roms Bann strker war als seine Knigsmacht; dann hat ihm Rom selbst wieder den Weg zum Throne geebnet und ihn mit seinem Segen begleitet, aber ihm damit einen andern Bann auferlegt, den er oft widerstrebend genug trug, dem er sich jedoch nie mehr zu entwinden vermochte. Man wird nicht umhin knnen manche Mistnde der Regierung Konrads den Charakterschwchen dieses Knigs beizumessen. Sein eigener Kanzler1) klagt darber, wie wenig man sich auf sein Wort verlassen knne; auch Wibald ^) beschwert sich der das Schwankende der kniglichen Entschlsse. Nichts ist ferner aufflliger, als wie der König mit seinen Gedanken stets in die Ferne griff ohne je in der Nhe eine feste Stellung gewinnen zu knnen, wie er mit der kaiserlichen Wrde prunkte, obwohl er nach den Rechtsansichten jener Zeit nicht einmal den kaiserlichen Titel zu führen befugt war, wie er bei einem beraus starken Selbstgefhl sich doch so leicht von andern beeinflussen lie. In jungen Jahren ein Werkzeug seines Bruders Friedrich und der Mailnder, begibt er sich im Mannesalter bald in den Dienst des Papstes oder des Heiligen Bernhard bald in den seiner babenbergischen Halbgeschwister. Es wre jedoch unbillig dieses Miverhltnis zwischen Wollen und Vermgen, zwischen Schein und Sein allein auf Konrads Persnlichkeit zurckzufhren, da es unzweifelhaft zum groen Teil in Zustnden ruhte, die auch die tchtigste Natur in verderblichen Widerstreit führen muten. Auch steht auer Frage, da Konrad neben den erwhnten Schwchen hchst gewinnende persnliche Eigen-schaffen besa, der welche die Zeitgenossen jene fast bersahen. Gottfried von Stterbo3), der damals in der kniglichen Kapelle diente, vergleicht in seiner ') Der Erzbischof Arnold Ii. von Kln. 2) Der Abt Wibald von Stablo (in Belgien) und Corvey, der zeitweise auch dem Kloster Monte Cassino vorstand, wirkte als Staatsmann im Dienste Konrads Iii. und dessen Nachfolgers Friedrich I. Die von Wibald verfaten Briefe und Aktenstcke sind groenteils erhalten geblieben und fr die Geschichte jener Zeit ungemein wichtig. 3) Gottfried von Vit erb o war ein Deutscher seiner Abstammung nach, nannte sich aber nach seinem bei Viterbo (unweit Nom) gelegenen Familiengute. Er war Kaplan und Notar Konrads Iii. und bekleidete dann durch vier Jahrzehnte hindurch dieselbe Stellung bei Friedrich I., von dem er zu vielen wichtigen Sendungen verwendet wurde. Frderreuther-Wrth. Aus der Gesch. d. Völker. Ii. 21

10. Mittelalter - S. 24

1911 - Kempten : Kösel
24 Die Gefolgschaft Bei den Germanen. Gleich nach dem Schlafe, der sich gewhnlich bis in den Tag hineinzieht, wird gebadet, fter warm, wie es in einem Lande mit vorherrschend kaltem Klima natrlich ist. Nach dem Bade nimmt man Speise zu sich. Jeder hat feinen besonderen Sitz und feinen eigenen Tisch. Dann geht es an die Geschfte und ebenso oft zum Gelage, stets in Waffen. Tag und Nacht beim Becher zuzubringen gilt nicht als Schande. Ihr Getrnke bereiten sie aus Gerste oder Weizen; entfernt hnlich schmeckt es dem Weine. Die dem Rheine benachbarten Völker kaufen aber auch Wein selbst. Einfach sind die Speisen: wildes Obst, frisches Wildbret und saure Milch. Ohne Aufwand, ohne Leckerbissen stillen sie den Hunger. Von Schaustellungen ist ihnen nur eine bekannt, die sich bei jeder Ver-fammlung wiederholt. Junge Leute, denen das Spiel Freude macht, tanzen nackt zwischen Schwertern und drohenden Speeren. Die bung bewirkt ein kunstvolles Spiel, das kunstvolle Spiel Anmut; nicht um des Gewinnes oder Lohnes willen spielen sie, fondern zur Freude des Zuschauers. Beim Leichenbegngnis berbietet man sich nicht mit eitlem Prunk. Nur dies allein verlangt des Landes Brauch, da die Leichen bedeutender Männer mit einer bestimmten Holzart verbrannt werden. Der Holzsto wird nicht mit Teppichen oder Rucherwerk bedeckt. Nur die Waffen folgen allen, einigen auch das Streitro in die Flammen. der dem Grabe erhebt sich ein Rafenhgel Die Ehre eines hohen, gewaltigen Grabdenkmals verschmhen sie als eine Last fr den Toten. Den Klagen und Trnen entsagen sie schnell, langsam aber dem Schmerz und Gram. Trauer geziemt der Frau, dem Manne treue Erinnerung. 6. Die Gefolgschaft bei den Germanen. Grupp, Kultur der alten Kelten und Germanen. (Allg. Verlagsgesellschaft, Mnchen.) Die eigentmliche Scheu vor dem Stadtleben, die Kehrseite des Freiheits-und Unabhngigkeitsgefhls der Germanen, verhinderte eine mchtige politische Entwicklung. Doch vertrug sich das Freiheitsgefhl wohl mit einem starken Geselligkeitstrieb, mit einem starken Gefhl der Zusammengehrigkeit, der Treue und Anhnglichkeit. Nicht wie bei den Rmern bildete die Einzelpersnlichkeit den Ausgangspunkt der Machtbildung, sondern die Gesamtheit; aber diese Ge-samtheit war eine kleine, erstreckte sich ursprnglich nicht der das Geschlecht und der die Gefolgschaft hinaus und der Anschlu sollte mglichst freiwillig geschehen. In kleinen Kreisen erschien also den Germanen der Staat und dmmerte die Idee des Vaterlandes auf, erst allmhlich entwickelte sich aus dem fruchtbaren Keim ein mchtiges Gebilde.
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