— 66
in Frankreich) die Küstenländer der Nordsee und Bayern. Schaf-
und Schweinezucht wird allenthalben betrieben. Verhältnismäßig
gering ist der Ertrag der Binnenfischerei, den man neuerdings
durch künstliche Fischzucht zu heben sucht.
Der Mineralreichtum Deutschlands ist beträchtlich. In
den meisten Staaten treibt man Bergbau, der Silber, Kupfer, Ziun,
Blei, vor allem aber Salz, Eisen und Steinkohlen liefert. In der
Förderung von Zinkerzen übertrifft Deutschland alle Länder der
Erde, in der Silbergewinnung nimmt es die erste Stelle in
Europa ein; Kupfer und Blei erzeugt es nächst Spanien in
größter Menge, in der Eisen- und Kohlenproduktion steht es
nur Großbritannien nach. Endlich besitzt Deutschland noch zahlreiche,
vielbesuchte Heilquellen.
Die deutsche Industrie ist hoch entwickelt und arbeitet stark
für die Ausfuhr. Ihre Hauptsitze siud Westdeutschland,
Thüringen, Sachsen und Schlesien, ihre wichtigsten Zweige:
die Webeindustrie, die Verarbeitung von Eisen, Erden und
Steinen, die Holzwaren- und Papiererzeugung.
Eine erfreuliche Blüte zeigtauch der deutsche Haudel. Im
Innern wird derselbe durch deu Zollverein und durch ein weit-
verzweigtes Strom-, Telegraphen- und Eisenbahnnetz (1898:
48 645 km Eisenbahnen) mächtig gefördert. Auch der auswärtige
Haudel Deutschlands gewinnt immer größere Bedeutung. Die deutsche
Kauffahrteiflotte wird nur von der Großbritanniens und der
Vereinigten Staaten Nordamerikas übertroffen. Zum Schutze des
Seehandels, der Küsten und der Kolonien dient die neugeschaffene
Kriegsmarine, die schon 190 Schiffe (darnnter etwa 100 Torpedo-
boote) zählt. Reichskriegshäfen sind Kiel und Wilhelmshaven
am Jadebusen.
V. a) Das Deutsche Reich ist seiner Größe nach der dritte,
nach seiner Bevölkerungszahl der zweite Staat in Enropa und
zählt auf eiuem Flächenraum von 540 600 qkm 52 x/4 Mi Ii. Ein-
wohner. Die Dichte der Bevölkerung (durchschnittlich 97 auf
1 qkm) ist am größten in den Jndustriebezirkeu Mittel- und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nordsee Bayern Deutschlands Deutschland Europa Spanien Deutschland Westdeutschland Sachsen Schlesien Deutschlands Vereinigten_Staaten_Nordamerikas Wilhelmshaven Enropa Jndustriebezirkeu_Mittel-
— 102 —
die Erzeugnisse des eigenen Gewerbefleißes überwiegend ausgeführt
werden, müssen Lebensmittel (Getreide) und die Rohstoffe der Industrie
eingeführt werden. Durch die Gotthardbahn ist die Schweiz
nunmehr die Vermittlerin des Handels zwischen Deutschland, Italien
und dem Oriente geworden. Schöne Heerstraßen und ein reiches
Netz von Eisenbahnen durchziehen das Land, kühn die vielen Hinder-
nisse des gebirgigen Bodens überwindend.
V. a) Die Schweiz zählt bei einem Flächeninhalte von 41000 qkm
über 3 Mill. Eiuwohner; somit treffen auf 1 qkm durch-
schnittlich 75 Menschen. Naturgemäß siud die Hochalpengebiete sehr
dünn bevölkert; die Jndustriebezirke dagegen gehören zu den stärkst-
bewohnten Gegenden Europas.
b) Der Abstammung nach zeigt die Bevölkerung große Ver-
schiedenheit; doch überwiegen die Deutschen, welche den Norden,
Osten und die Mitte des Landes bewohnen, weit an Zahl, indem
sie mehr als 7/io aller Einwohner ausmachen. Über 2/10 sind
französisch (im Westen). Der Rest verteilt sich auf die Italiener
(im Süden) und etwa 40 000 Rätoromanen (im Kauton Grau-
bünden).
c) Der Religion nach sind fast 3/5 der Schweizer prote-
stantisch, über 2/ö katholisch. Während das Alpenland vorzugsweise
katholisch blieb, verbreitete sich die Reformation besonders auf der
Ebene und im Jura.
ä) Für geistige Bildung ist in der Schweiz durch zahl-
reiche Volks- und viele Mittelschulen trefflich gesorgt. An Hoch-
schulen besitzt das Land sechs Universitäten und eine technische
Hochschule.
e) Die Schweiz ist eiu Bundesstaat — die „Schweize-
rische Eidgenossenschaft" — von 22, richtiger 25 Kan-
tonen, da Basel, Appenzell und Unterwalden je zwei Halbkantone
bilden. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung. Die gemein-
samen Angelegenheiten werden durch die Bundesversammlung und
den Bundesrat besorgt. Die Bundesversammlung, welche ans
dem National rat (den Vertretern des Volkes) und dem Stände-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Europas Basel Appenzell
— 108 —
um Bordeaux. — Nächst dem Weinbau ist von besonderer Wich-
tigkeit die Obstzucht. Im südlichen Frankreich gedeihen Südfrüchte
und der Ölbaum (Provencer Öl) in vorzüglicher Güte. — Getreide,
namentlich Weizen, wird im Norden und Westen gebaut; doch reicht
der Ertrag nicht für den Bedarf, der durch Einfuhr aus dem östlichen
Europa und ans Amerika gedeckt werden muß.
In der Viehzucht ist die Geflügel- und Kaninchenzucht hervor-
ragend; dagegen muß Schlachtvieh zum großen Teil ans Dentsch-
land, der Schweiz und den Niederlanden eingeführt werden.
Die Mineralschätze Frankreichs sind nicht groß. Edle Metalle
fehlen ganz. Von reichem Ertrag ist der Bergbau auf Eisen; er-
giebige Steinkohlenlager finden sich bei St. Etienne und Valenciennes
doch müssen sowohl Eisenerze, wie namentlich Kohlen, letztere aus
England, Belgien und Deutschland, eingeführt werden.
In der Industrie nimmt Frankreich schon seit langer Zeit
eine hohe Stufe ein. Französische Arbeiten zeichnen sich zumeist durch
Geschmack und Feinheit aus. Die wichtigsten Zweige der französischen
Industrie sind: a) die Seidenweberei, die erste der Welt; ihr
Hauptsitz ist Lyon; — b) die Leinen-, Woll- und Baum-
Wollindustrie, welche vorzugsweise im Norden Frankreichs heimisch
ist. In Bezug auf Leinen nur von Großbritannien übertroffen, ist
Frankreich in der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle neuer-
dings auch von Deutschland überholt worden. — c) In der Verferti-
gung von Luxus- und Modewaren behauptet Paris den ersten
Rang in der Welt. — Außerdem liefert Frankreich vortreffliche Ma-
fchinen, feines Porzellan, Schmucksachen, Glas- und Lederwaren u. a.
Der Handel Frankreichs ist von großer Bedeutung. Unter
den europäischen Staaten wird er mir von demjenigen Großbritanniens
und Deutschlands übertroffen.
V. a) Frankreich nimmt unter den europäischen Großmächten
nach der Größe die vierte, nach der Einwohnerzahl die fünfte
Stelle ein. Es hat auf einem Flächenraum von 536 000 qkm
331/2 Millionen Einwohner. Auf 1 qkm treffen durchschnittlich
72 Menschen. Am dichtesten ist der gewerbreiche Norden bewohnt,
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Etienne
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Europa Amerika Geflügel- Niederlanden Frankreichs Valenciennes England Belgien Deutschland Frankreich Frankreichs Frankreich Deutschland Paris Frankreich Frankreichs Deutschlands Frankreich
— 114 —
Iii. Die Maas, auf der Hochfläche von Langres entsprungen
und von den waldbedeckten Argonnen durch Frankreich geleitet, durch-
bricht die Ardennen in nördlicher Richtung, verstärkt sich links durch
die Sambre und folgt deren Richtung am Nordsaume des Gebirges.
Viel wichtiger aber ist die aus dem französischen Hügelland kommende
(Scheibe, in welche die Meeresflnt so weit aufsteigt, daß die größten
Seeschiffe bis Antwerpen gelangen können. — Ein reiches Netz von
Kanälen verbindet und ergänzt die Flußläufe.
Iv. Das Klima ist in der Ebene feucht und mild, im Berglande
rauher. — Der Boden ist fruchtbar und wirb sehr sorgfältig au-
gebaut; doch reicht der Ertrag nicht für die außerordentlich dichte
Bevölkerung hin. Belgien ist ein vorwiegend gewerbetreibender
Staat. Während das Bergland durch seine reichen Schätze an
Steinkohlen und Eisen eine ganz außerordentliche, mit Groß-
britannien wetteifernde Judustrie in Eisen- und Stahlwaren erzeugt,
wird in der Ebeue eine hoch entwickelte Leinen- und Boumwollweberei
betrieben. Unerreicht ist die belgische Spitzenweberei (Brabanter
Spitzen). Außerdem sind noch wichtig die Glasmacherei, besonders
von Tafelglas, die Thonwarenindustrie, Zuckerfabrikation u. f. w.
Der Handel ist sehr lebhaft. Das kleine Land hat ein
so dichtes Eisenbahnnetz wie kein anderer europäischer Staat. Die
Gesamtlänge der belgischen Eisenbahnen beträgt etwa 4900 km,
also mehr als die Entfernung von der Südspitze Spaniens bis
zum Nordkap in Skandinavien.
V. a. Belgien hat auf einem Flächenraun,e von 29 000 qkm
6v2 Millionen Einwohner, so daß auf 1 qkm durchschnittlich
224 Menschen treffen; demnach ist Belgien unter den europäischen
Ländern — nach dem Königreich Sachsen — am dichtesten bevölkert.
b. Der Abstammung nach scheiden sich die Bewohner Bel-
giens in Wallonen — sie bewohnen die südliche Hälfte des Landes,
sind Romanen und sprechen französisch — und in Bleiernen —
sie nehmen die nörbliche Hälfte ein und sind Germanen mit nieder-
deutscher Mundart. Obwohl die Vläemen an Zahl überwiegen, ist
das Französische fast allgemein Amtssprache.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Antwerpen Spaniens Nordkap Skandinavien Belgien Sachsen
— 158 —
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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— 125 —
Skutari (20 000 E.) und Janina (30 000 E.) sind die
Hauptorte des gebirgigen Albaniens, das von dem noch halbwilden,
fast unabhängigen Volke der Arnauten bewohnt wird.
Die Insel Candia (Kreta), die größte der türkischen Inseln,
mit selbständiger Verwaltung, ist durch ihr mildes Klima und ihre
Fruchtbarkeit berühmt. Haupthandelsplätze sind Canea und Candia
(25 000 E.).
Bosnien und die Herzegowina, ein waldreiches Gebirgsland
unter österreichischer Verwaltung, also nur mehr dem Namen nach
eine türkische Provinz, hat auf 51 000 qkm etwas mehr als 1^2 Mil-
lionen Einwohner, die sich hauptsächlich von Ackerbau und Viehzucht
ernähren. Der Boden ist fruchtbar und reich an Mineralien, und
die wirtschaftliche Entwicklung macht uuter der neuen Regierung viel-
versprechende Fortschritte. Die Hauptstadt Sarajevo (38 000 E.)
ist auch Mittelpunkt des Handels mit den Produkten des Landes.
Unter türkischer Oberhoheit steht das Fürstentum Bulgarien und
Ostrumelien (96 000 qkm, 3v2 Millionen E.). Bulgarien umfaßt
den Nordabhang des Balkan bis zur Donau und im Westen auch
das Gebirgsland bis zum Rilo Dagh; Ostrumelien liegt ausschließ-
lich am Südrande des Gebirges. Ersteres erzeugt auf seinem srucht-
baren Boden hauptsächlich Getreide, letzteres besonders das kostbare
Rosenöl. — Die Hauptstadt Sofia (47 000 E.) liegt in einem Gebirgs-
kessel südlich vom Balkan. — Warna (28000 E.), der bedeutendste
bulgarische Handelsplatz am Schwarzen Meere. — Philip Popel
an der Maritza (36 000 E.) ist der Haupthaudelsplatz für Rosenöl. —
Im Tundschathale, besonders bei Kasanlik, sind weit ausgedehnte
Rosenpflanzuugen augelegt.
Ii. Pas Königreich Griechenland
hat 65 000 qkm und 21/a Millionen Einwohner (fast 2 Millionen
Griechen, außerdem Albanesen, Türken u. a.), welche fast ausschließ-
lich der griechisch-orthodoxen Kirche angehören. Das Land ist infolge
der langen türkischen Mißwirtschaft tief gesunken: seine Berge sind
entwaldet, die Quellen versiegt und das Klima stellenweise uuwirt-
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Janina Philip_Popel
Extrahierte Ortsnamen: Albaniens Bosnien Sarajevo Bulgarien Donau Sofia Balkan Kasanlik Griechenland
— 126 —
lich geworden, die Bewohner verarmt und verkommen. Nur lang-
sam hebt sich mit der zunehmenden Bildung anch der Wohlstand.
Haupterzeugnisse des Bodens und zugleich hervor-
ragende Handelsartikel sind: Korinthen (1897 um 26 Millionen
Mark), Wein, Oliven, Feigen und Tabak. Als Haustier ist vor-
herrschend die Ziege. — Die Industrie gewinnt allmählich an Be-
deutung. Lebhaft sind Schiffahrt und Handel. — Griechenland ist
eine eingeschränkte Monarchie.
Hauptstadt ist Athen (111000 E.), eine nengebaute Stadt
mit Universität. Die Akropolis trügt großartige Überreste der Herr-
lichsten Bauten des griechischen Altertums (Bild 39). — Piräus
(42 000 E.) ist Hafenstadt für Atheu. — Larissa ist der Haupt-
Handels- und Jndustrieplatz im nördlichen Griechenland. — Patras
(38 000 E.), Ausfuhrhafen für Wem und Korinthen. Die Land-
enge von Korinth ist mittels eines Kanals durchstochen.
Pie griechischen Inseln.
1. Euböa (italienisch Negropoute), die größte griechische
Insel, nahe der Ostküste.
2. Die Kykladen, meist vulkanischen Ursprunges, sind
sehr fruchtbar und stark bevölkert. Die Stadt Hermupolis
(18 000 E.) auf der Insel Syra ist eine wichtige Schiffahrtsstation.
3. Die Jonischen Inseln an der West-und Südküste sind
sehr fruchtbar, haben mildes Klima und dichte Bevölkerung. Die
wichtigsten sind Corsu und Zante (Zakynthos) mit den gleich-
namigen Hauptorten.
C. Aas Königreich Serbien.
Serbien, ein fruchtbares Bergland, liegt südlich der Donau fast
ganz im Flußgebiete der Morava. Die zum flavischen Stamme
gehörende Bevölkerung — 2^2 Millionen auf 48 000 qkm — ist
griechisch-orthodox und beschäftigt sich zumeist mit Getreide-, Obst-
und Weinbau und Viehzucht, vornehmlich Schweinezucht. Die
Industrie ist ohne Bedeutung. Der Handel beschränkt sich Haupt-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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— 159 —
gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Archangelsk Deutschland Polen Rußland Kurland
— 173 —
Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten
Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die
Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be-
trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise
Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis,
Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und
Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge-
deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach
träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen
wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen
Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber.
Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste
Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr
genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver-
achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur-
Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er-
findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf
der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten
zuverlässigen Meldungen hat China
auch unermeßliche, bisher noch wenig
ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und
Steinkohlenlager, letztere vielleicht
die größten der Erde. — Die chinesische
Industrie steht in mancher Hinsicht
ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind
chinesische Porzellanwaren, Färbereien,
Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa-
Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic.
(China ist die Heimat der Seidenraupe.)
Bild 56. Chinesischer Depeschenträger.
Der Handel Chinas ist bc-
deutend. Besonders lebhaft ist er mit
Rußland und Indien. Auch der See-
Handel hat einen großen Aufschwung
genommen, seit durch mannigfache Ver-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: China China China Chinas Indien
— 176 -
3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün,
mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi-
stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama.
4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des
hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be-
deutende Handelsstadt.
Das Kaiserreich Korea
(218 000 qkm und 101/2 Millionen E.)
auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst
seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die
Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner.
Das Kaiserreich Japan.
Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon
(Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus
einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter
die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi-
jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden
sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags-
fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt.
Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher
in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle
andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend
ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen
Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze
an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer.
Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über-
trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln
sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und
Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die
kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w.
Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den
Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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