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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 34

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Die Oberrheinische Tiefebene. 34 1. Es sind in Abb. 1, § 29 die wichtigsten (f. darüber Anmerkung im Fuß bei der Süddeutschen Hochebene, S. 25) Flüsse, Gebirge und Städte zu benennen. Dabei ist anzugeben, was bereits aus einem früheren Unterricht über die Objekte bekannt ist. — Es ist also zu sprechen über: Baden-Baden O Bingen Colmar □ Darmstadt G Donnersberg, 690 m Frankfurt a. M. W Freiburg ^ Hardt Heidelberg |j Jll Karlsruhe H Ludwigshafen Mainz G Mannheim G Mülhausen G Neckar Odenwald Pforzheim Rhein Schwarzwald Straßburg G Speyer Q Wasgeuwald Weißeuburg Wiesbaden ß Worms D Wörth. 2. Abb. 1, §29 ist mit den wichtigsten Eintragungen (f. o.) zu zeichnen. (Bei den Gebirgen kann statt der vielen jedesmal ein Balken gezeichnet werden [wie in der Hilfsskizze 2, § 29].) Beachte beim Zeichnen die Hilfen in Skizze 2, § 29! 3. Nenne im Gebiet der Oberrheinischen Tiefebene Iw-Kin-Ttrecken (nach Skizze 2, § 29)! a) Die Oberrheinische Tiefebene selbst. 1. Die Oberrheinische Tiefebene, der Fruchtgarten Süddeutschlands, ist ein „Graben" von 300 km Länge und 30 km Breite, den reizvolle Gebirgsriinder be- grenzen^). Er wurde später zum Teil wieder mit Schutt von den Randgebirgen her ausgefüllt. Weshalb im Süden höher? An den randlichen Bruchlinien brachen Warmquellen hervor. Wo Baden, Wiesbaden? Über einem Spalt in der Ebene wurde der schöne, fruchtbare Vulkanberg Kaiserstuhl aufgehöht (560 in). In diese Grabenversenkung drang gleich nach ihrer Entstehung ein Meeres- arm, der ein südl. und ein nördl. vorzeitliches Meer miteinander verband. Noch später wurde sie durch einen Binnensee eingenommen. (Über seinen allmählichen Abfluß f. Abschn. Rheinisches Schiefergebirge.) § 30 2. Der Rhein. In der Mitte fließt der Rhein. Ursprünglich war er, als der Rest eines früheren, gewaltigen Gletscherstromes, ein netzartiges Wildwasser. Jetzt ist er „die längste durch Deiche gefesselte Flußstrecke der Erde". Die Ufer- gebiete sind meist sandig, geröllreich und unfruchtbar (Grund?). Die Siedelungen fliehen deshalb die Ufergebiete. Bevor der Rhein in die Oberrheinische Tiefebene eintritt (bei welcher schweizerischen Stadt?) fließt er vom Bodensee an westlich. Hier bildet er auf eiuer südlichen Strecke unweit Schaff- hausen, bei dem industriereichen Dorfe Neuhausen in der Schweiz, den 160 m breiten, 20 m hohen Rheinfall, einen der schönsten Wasserfälle der Welt. Ungefähr 700 cbm Wasser — soviel wie 4 Schulzimmer voll — wälzen sich in der Sekunde, zu Gischt und Schaum zerstiebend, mit Donnergetöse hinab in das Becken! Zwei Felsenpaare leisteten bisher noch den an- stürmenden Wassermassen Widerstand. Die Niagarafälle sind zwar höher (50 m) und viel breiter, aber es fehlt ihnen, da sie an einer senkrechten Wand glatt hinabgleiten, die gewaltige Brandung. — Ausnutzung des Falles für Elektrizitätserzeugung! In etwa 100000 Jahren dürfte er beim Bodensee angelangt sein; wie das? Entleerung des Bodensees! Der Bodensee, das „Schwäbische Meer", ist 540 qkm groß = Viooo Deutschland. Er bildet ein von Fahrzeugen reich belebtes, schönes Wasserbecken in einer geschützten, i) „Graben" nennt man ein Gebiet weggesunkener Schollen, wenn es nur schmal ist. Ist es rund, so spricht man von einem Kessel; ist der Graben oder der Kessel flach, so bezeichnet man sie als Mulde. —

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 72

1909 - Leipzig : Hirt
72 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches. 130. Polargegenden sind in der letzten Zeit bekannter geworden. Der Natur-forscher entdeckt neue Elemente, neue Erscheinungen der Elektrizitt und des Lichtes; er erkennt die chemische Znsammensetzung der entferntesten Himmelskrper, beobachtet die kleinsten, dem bloen Auge unsichtbaren Lebewesen und untersucht die Bedingungen des organischen Lebens. Dennoch sind wir von einer vollstndigen Erkenntnis der Natur weit entfernt. Kennt doch der Mensch die Natur seines eigenen Krpers so wenig, da sich der die Behandlung der inneren Krankheiten die verschiedensten An-sichten nebeneinander behaupten. Mehr als jemals hat die Bildung das ganze Volk durchdrungen. Durch die Verbreitung und sorgfltige Einrichtung der Schulen, durch volkstmliche Bcher, Zeitungen und Zeitschriften, durch Vereine und Vortrge ist fr das Bildungsbedrfnis aller gesorgt. Freilich sind das Vielwissen und die Gewandtheit, das Wissen anzubringen, nicht immer mit grndlicher Bildung verbunden. 3. Industrie, Handel und Landwirtschaft. Deutschland ist ein Industrie-staat geworden. Die Groindustrie (vgl. Bild 13) hat nach 1871 noch schneller zugenommen als vorher. Die Ursachen liegen in der Verbesserung der Verkehrsmittel, dem Kapitalreichtum, der Bildung der Arbeiter und ihrer durch die soziale Gesetzgebung gehobenen Lage. An Gte wurden die deutschen Jndustrieerzeugnisse noch bis in die siebziger Jahre von den englischen bertroffen, aber bald waren sie ihnen mindestens ebenbrtig (Made in Germany!''), und in den Zweigen, die von der Wissenschaft unmittelbar befruchtet werden (Herstellung von Farben, Chemikalien, elek-irischen Maschinen und wissenschaftlichen Instrumenten) trat eine ent-schiedene berlegenheit der deutschen Fabrikate hervor. Der durchgebildete, fleiige deutsche Geschftsmann verstand es auch, seinen Waren im Aus-lande Ansehen und neue Absatzgebiete zu verschaffen. Zwar wird der deutsche Ausfuhrhandel vom englischen noch weit bertroffen, aber das Verhltnis hat sich schon sehr zugunsten Deutschlands verschoben. Der Landwirtschaft sind durch die Fabriken viele Arbeitskrfte entzogen worden. Sie werden ersetzt teils durch auslndische Arbeiter, teils durch den Dampf, der seinen Einzug auch in die Landwirtschaft gehalten hat. (Vgl. Bild 1416.) Seit dem starken Aufschwung der Fabrikttigkeit hat das Hand-werk in mancher Beziehung Schaden gelitten. Daran ist nicht nur die unmittelbare Konkurrenz der Fabriken schuld, sondern noch mehr haben die vernderten Bedarfs- und Absatzverhltnisse *) dazu beigetragen. Viele *) Der Rckgang der Bttcherei z. B. hat folgende Ursachen: 1) Nach der Anlage von Wasserleitungen waren die Eimer berflssig, in denen man das Wasser aus den Brunnen geholt hatte. 2) Neben den hlzernen Eimern kamen metallene auf. 3) Der Verbrauch von Fssern zum Einlegen von Kraut und Fleisch lie nach. 4) Die groen Brauereien und Weinhandluugen legten eigene Bttcherwerksttten an.

3. Die Zeit der Umwälzungen - S. 47

1909 - Leipzig : Hirt
122. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Napoleons Iii. 47 auch auf Papier festzuhalten; man lernte, metallische berzge auf galvanoplastischem Wege zu machen; man zndete seine llampe oder sein Talglicht nicht mehr mit einem umstndlichen Feuerzeug an, sondern mit einem Phosphorstreichhlzchen, und um 1850 kamen in Frankfurt a. M. die schwedischen" Zndhlzer auf (so genannt, weil sie anfangs Haupt-schlich von Schweden aus in den Handel gebracht wurden); der Schreiber nahm statt des bisherigen Gnsekiels die Stahlfeder" zur Hand und konnte die von Gabelsberger in Mnchen erfundene Stenographie er-lernen; die mhsamste Arbeit der Hausfrau wurde nach 1850 durch die von dem Amerikaner Howe erfundene Nhmaschine erleichtert. 5. Die Industrie. Dem Dampf und der Steinkohle, dem Zollverein und den Naturwissenschaften ist es zu danken, da zur Zeit Friedrich Wilhelms Iv. die Industrie einen erfreulichen Aufschwung nahm, be-sonders die Eisen- und die Textilindustrie. Die groen industriellen An-lagen in der Rheinprovinz und Westfalen, in Sachsen und Schlesien stammen zum weitaus grten Teil aus dieser Zeit. Das Aufblhen der Groindustrie trug dazu bei, da sich die Bevlkerung der groen Städte nach und nach vernderte. Das Klein-brgertum der guten alten Zeit" (115, 1) nahm ab, und Arbeitermassen fllten zu bestimmten Tageszeiten die Straen. 6. Die Landwirtschaft. Obgleich die stdtische Bevlkerung nicht viel schneller wuchs als die lndliche, nahm doch der Prozentsatz derer, die von der Landwirtschaft lebten, bedeutend ab, weil sich das Gewerbe, namentlich das Kleingewerbe, auch auf dem Lande ausbreitete. Durch die Vermehrung der Volkszahl und die Konkurrenz des Aus-landes sahen sich die Landwirte veranlat, den alten Schlendrian auf-zugeben, um hhere Ertrge zu erzielen. Sie schickten ihre Shne in landwirtschaftliche Schulen, sie bemhten sich, nach den Lehren Liebigs den Boden besser auszunutzen, und erkannten das Unvorteilhafte der noch vielfach blichen uralten Dreifelderwirtschaft". 122. Auerdeutsche Ereignisse zur Zeit Napoleons Iii., 18521870. 1. Napoleons Vermhlung. Der Emporkmmling heiratete nicht in ein Frstengeschlecht hinein wie Napoleon I., sondern vermhlte sich mit der spanischen Donna Engenie von Montijo. Die junge, schne Kaiserin wurde die Herrscherin der Mode und des Luxus und hatte auch auf die Politik ihres Gemahls greren Einflu, als Uneingeweihte ahnten. 2. Seine Regierung. Napoleon regierte, obgleich ihm Senat und Gesetzgebender Krper zur Seite standen, fast u* umschrnkt wie sein Oheim und erstickte die unzufriedenen Stimmen durch eine wachsame Polizei. Doch sorgte er auch mit groem Erfolge fr das materielle Wohl

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 130

1895 - Leipzig : Voigtländer
130 frdert, die Rechtspflege verbessert, und ein neues Gesetzbuch, das preuische allgemeine Landrecht", ausgearbeitet (das jedoch erst nach Friedrichs Tode inkrast trat). Das Heer wurde bis auf 200 000 Mann vermehrt. Auch war der König bemht, die vollste Religionsfreiheit und Gleichberech-tigung der verschiedenen Konfessionen durchzufhren. Es mu," so schrieb er, unter den katholischen und evangelischen Untertanen nicht der allerminbeste Unterschieb gemacht roerben, fonbern selbige mssen ohne Rcksicht auf die Religion auf gleichen unparteiischen Fu behandelt roerben." Seine ganz besondere Frsorge wandle Friedrich der Groe der mit so groen Mhen und Opfern erworbenen Provinz Schlesien zu, die unter seiner weisen Regierung bald zur schnsten Blte gedieh. Ebenso erfreute sich die neugewonnene Provinz Westpreuen seiner besonderen Fr-sorge. Dieses Land war unter der Polenherrschaft in einen jmmerlichen Zustand geraten. Friedrich sandte sofort eine Menge seiner besten Beamten in die neue Provinz; Gerichte, Schulen, Postanstalten wurden errichtet, Straen gebaut, die Weichsel mit Oder und Elbe durch einen Kanal ver-bunden, und fleiige Ansiedler ins Land gerufen. Aber alle Teile des Knigreichs erfreuten sich hnlicher Pflege. So lie Friedrich zwei be Sumpfgegenben, den Ober- und den Warthebruch, mit Dmmen umziehen, welche das Wasser ablenkten und 350 000 Morgen Sumpf zum fruchtbarsten Ackerlanb umwandelten. Als der König das fertige Werk besichtigte, sagte er: Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert." Fr sich selbst brauchte der König sehr wenig; seine Lebensweise, seine Kleidung war hchst einfach. Mein Schatz," sagte er, gehrt nicht mir, sondern dem Staate." Unermdlich war er thtig. Ich bindesstaa-tes erster Diener. Mein Stand verlangt Arbeit und Thtigkeit; mein Geist und mein Leib beugen sich unter ihre Pflicht." So sprach und so handelte er. Vom frhesten Morgen an war er, zwlf Stunden des Tages, bei der Arbeit, alle Staatsangelegenheiten ordnend, alle wichtigeren Geschfte selbst leitend. Keinen Tag hat er verloren." Seine Erholung suchte er in der Musik, in wissenschaftlicher Beschftigung und im Umgange mit geist-vollen Mnnern, die er um sich versammelte. Sein Lieblingsitz war das kleine Lustschlo Sanssouci, das er sich bei Potsdam erbaut hatte. Zahlreich und gehaltvoll sind die von ihm verfaten Schriften, smtlich in franzsischer Sprache, die er wegen ihrer Gltte und Anmut der damals noch weniger entwickelten, wenn auch in frischem Aufblhen begriffenen deut-schen Sprache und Dichtung vorzog. Lessings Verdienste wute der Bewunderer Voltaires nicht zu schtzen; die preuischen Dichter Kleist, Ramler, Gleim ic. traten selbst durch ihre begeisterten Loblieder auf des groen Friedrichs Ruhm dem König nicht nher; der Fabeldichter Geliert schien ihm der vernnftigste aller deutschen Gelehrten". Auch das Wesen des christlichen k

5. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 6

1891 - Leipzig : Voigtländer
6 diesen Schlamm, die Abkhlung der Lust durch diese Wassermenge gerade in den heiesten Monaten sind um so wertvoller, als der blaue, glnzende Himmel des oberen Fluthals niemals durch Regenwolken getrbt wird, als die Hitze stark ist und die Sdweststrme den Sand und Staub der Sahara zuweilen der das westliche Grenzgebirge bis in den Nil hineintreiben. Dem Lande am untersten Laufe des Nil, dem Delta, sendet die Nhe des Meeres von Zeit zu Zeit Regengsse, und acht Monate hindurch wird das ganze nach dem Mittel-meere geffnete Thal von erfrischenden Nordwinden durchweht. Durch seine Fruchtbarkeit that sich schon in der ltesten Zeit gypten unter den Lndern hervor. Es nhrte eine so zahlreiche Bevlkerung, da das Nilthal von Stdten wie berset schien; durch seinen Getreidereichtum war es eine Kornkammer auch fr andere Völker (vgl. die Geschichte Josephs). Auer Getreide erzeugte das Land Baumwolle, Dattelpalmen, die Papyrusstaude :c., von merkwrdigen Tieren das Krokodil, das Flupferd, den Ichneumon, den Ibis. Es wurde eingeteilt in Obergypten mit der Hauptstadt Theben, Mittelgypten mit der Hauptstadt Memphis und Untergypten oder das Delta mit Sai's und dem spter erbauten Alexandria. 3. Die Kultur der gypter. 1. Die Kasten. Die alten gypter waren ein miges, arbeit-sames, gottesfrchtiges Volk. Sie teilten sich in sogenannte Kasten d. h. streng voneinander gesonderte erbliche Stnde. Die erste und vornehmste Kaste war die der Priester, die nicht nur dem Religionswesen vorstanden, sondern sich auch allein im Volke mit wissenschaftlichen Dingen beschftigten; sie trieben Mathematik, Geometrie und Sternkunde; sie waren Richter, rzte und Bau-meister. Den Knigen standen sie als einflureiche Ratgeber zur Seite. brigens war den Knigen, die Pharaonen (d. i. Shne des Sonnengottes Ra) genannt wurden, zunchst der Kriegerstand untergeordnet, der die zweite Kaste bildete. Die dritte Kaste umfate die Gewerbetreibenden und begriff in sich die Handwerker, Kaufleute und Knstler. Die vierte Kaste bildeten die Ackerbauer und Rinderhirten. Auch die Nilschiffer und in spterer Zeit die Dolmetscher waren besondere Stnde des Volkes. Die Schweinehirten endlich wurden fr unrein gehalten und waren vom Besuche der Tempel ausgeschlossen. 2. Die Religion. Als Götter wurden von den gyptern

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 70

1907 - Leipzig : Freytag
70 wandelte er in fruchtbare Wiesen und Felder. Fr Handel und Gewerbe sorgte er durch Anlage von Straen, Kanlen und Fabriken. Er war ein wahrer Vater seines Landes und Volkes und regierte mit Gerechtigkeit, wie besonders die Geschichte von Friedrich dem Groen und dem Mller beweist. In der Nhe des kniglichen Lustschlosses Sanssouci befand sich nmlich eine Mhle, deren Geklapper den König oft in seinen Ge-danken strte. Deshalb lie er den Mller kommen, um ihm die Mhle abzukaufen. Als die-ser sich weigerte, sprach der König unwillig: Wei er auch wohl, da ich seine Mhle umsonst habenknnte?"Ja", erroibertedermller, wenn das Kammergericht in Berlin nicht wre! "Lchelnd fgte sich der König und hielt fortan gute Nachbarschaft mit dem. Manne. Friedrichsle-bensweise und - Tod. Den ganzen Tag vom frhen Morgen bis zum spten Abend war Friedrich unausge-setzt ttig, Er hate nichts so sehr als den Miggang und Abb. 43. König Friedrich Ii. pflegte zu sagen: Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang." Selbst als er alt und krank geworden war, kam er mit gewohntem Eifer feinen Herrscherpflichten nach. Zur Erholung liebte er das Fltenspiel und die Unterhaltung mit geistreichen Mnnern. Nachdem er noch am Tage vor seinem Tode zu arbeiten versucht hatte, starb er im Jahre 1786 in einem Alter von 74 Jahren und wurde in der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. Schon zu seinen Lebzeiten war er der Liebling des Volkes gewesen. Wenn er durch

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 27

1907 - Leipzig : Voigtländer
27 und sagte: Ich freue mich, liebe Rinder, da ihr so wacker seid; bleibt so und werdet immer vollkommener. Zu seiner Zeit soll euch mein Lohn nicht fehlen." Zornig sah er dann auf die trgen Knaben zu seiner Linken und rief: Ihr aber, ihr Shne der vornehmen, ihr feinen pppchen, die ihr das Wissen nicht ntig zu haben meint, weil ihr reich seid, ihr faulen, unntzen Buben, ich sage euch, bei Gott! euer Adel und eure zarten Gesichter gelten nichts bei mir; von mir habt ihr nichts Gutes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht durch eifrigen Flei wieder gut macht!" 4. Handel und Landwirtschaft. Ruch fr Handel und Verkehr, fr Ackerbau und Landwirtschaft war der sorgsame Kaiser ttig. Zur Hebung des Verkehrs wollte er durch einen Kanal den Rhein mit der Donau verbinden, ein Werk, das freilich zu jener Zeit noch nicht glcken wollte. Um den Ackerbau zu frdern, lie Karl Drfer anlegen, Wlder ausrotten, Smpfe trocknen und de Strecken in fruchtbare Gefilde umwandeln. In der Pflege der Landwirtschaft ging er selbst mit dem besten Beispiele voran. Ruf seinen Gtern herrschte die grte Ordnung. Der Rckerbau wurde dort nach seinen eigenen Rngaben musterhaft betrieben , denn er selbst war ein kundiger Landwirt. (Er erteilte seinen Verwaltern ntzliche Vorschriften der den Feld- und Obstbau, der die Grtnerei und Fischerei, der die Zucht der Haustiere und Bienen, der die Bereitung von Wein und Bier, von Honig und Wachs. Wenn Karl seine Gter besuchte, was sehr oft geschah, so nahm er alles in Rgen-schein, ordnete Verbesserungen an und sah die Rechnungen nach, in die alles bis aufs kleinste, sogar jedes verkaufte Ei, eingetragen sein mute. 13. Karls des Groen Wesen und Leben. 1. Karls uere Erscheinung. Karl war von hoher Gestalt und starkem Krperbau. Er hatte groe, lebhafte Rgen, schnes haar und freundliche Gesichtszge. Stets war seine Erscheinung voll hoheit und Wrde. Unablssig bte er sich im Reiten und Jagen, und im Schwimmen tat es ihm keiner zuvor. Seine Kleidung war einfach: er trug ein leinenes Hemd, das von seinen Tchtern gesponnen und gewebt worden mar, darber ein Wams mit Seidenbesatz, im Winter auch noch um Schultern und Brust einen berwurf von Otterfell. Sein Dberkleid

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 29

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 29 fiebere, ihre Söhne in die Schule schicken. Eines Tages trat er selbst die Schulstube, hörte eine Zeitlang zu und sah dann die schriftlichen Arbeiten der Schüler durch. Die gelobten mußten alle auf seine rechte, *e getadelten auf seine linke Seite treten. Da fand es sich, daß die iqulen meist die Söhne vornehmer (Eltern waren. Karl wandte sich ^ den fleißigen, aber armen Knaben und sagte: „Ich freue mich, liebe tnder, daß ihr so wacker seid; bleibt dabei und werdet immer voll-vmmener. Zu seiner Zeit soll euch mein Lohn nicht fehlen." Zornig ’Qj) er dann auf die trägen Knaben zu seiner Linken und rief: „Ihr ,rf ihr Söhne der vornehmen, die ihr des Wissens nicht not zu haben feinet, weil ihr reich seid, ihr faulen unnützen Buben, ich sage euch, *i (Bott! euer Rdel und eure zarten Gesichter gelten nichts bei mir; v°n mir habt ihr nichts (Butes zu hoffen, wenn ihr eure Faulheit nicht Urch eifrigen Fleiß wieder gut macht!" . 3. Hände! und Landwirtschaft. Ruch für Handel und Der« für Ackerbau und Landwirtschaft war der Kaiser ungemein tätig. r hatte den Plan, zur Hebung des Verkehrs den Rhein durch einen Qnal mit der Donau zu verbinden, ein Werk, das freilich zu jener ^ noch nicht glücken wollte. Um den Rcfterbau zu fördern, ließ Karl 0rfer anlegen, Wälder roden, Sümpfe trocknen und öde Strecken in Uchibare Gefilde umwandeln. 3n der Pflege der Landwirtschaft ln9 er selbst mit dem besten Beispiel voran. Ruf seinen Gütern Urschte die größte Ordnung. Der Rckerbau wurde dort nach seinen 9nen Anordnungen musterhaft betrieben; denn er selbst war ein jyr kundiger Landwirt. Er erteilte seinen Verwaltern die trefflichsten Urschriften über die Zucht der Haustiere und Bienen, über die Be* ce,tung von wein und Bier, von Honig und wachs, sowie über den e und (Obstbau, über die Gärtnerei und Fischerei. Die Verwalter ^Bten 3u Weihnachten ein genaues Verzeichnis von dem ganzen Gm ]U^ ^ Getreide, wein, Honig, Eiern, wolle usw. einreichen, je ^a^ms°nntag den Geldertrag abliefern und alle Rechnungen vor-e^en* *Üenn Karl seine Güter besuchte, was sehr oft geschah, so nahm ^ ® es ielbst in Rugenschein, ordnete Verbesserungen an und sah die * jungen nach, in die alles bis aufs kleinste, bis auf jedes verkaufte »^getragen sein mußte. 13. Karls des Großen Lebensweise und Tod. ^ l. Karls äußere Erscheinung. Karl war von starkem rperbau und hoher Gestalt. Er hatte eine gewölbte Stirn, große !

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 71

1911 - Leipzig : Teubner
holsteinischer Landrücken. Tiefland zwischen den Landrücken. 71 Derbmden. Durch diesen K aiser-wilhelm-lianal gelangen die Schiffe in etwa 9 Stunden gefahrlos aus einem Meere in das andre. (Bedeutung im Falle eines Krieges?) Da sich auf den lehmigen holsteinischen höhen vortreffliche Weiden finden, steht dort die Rinder- und Pferdezucht in hoher Blüte. Zum Schutze gegen die Stürme, die vom nahen Meere heranbrausen, hat man jede Wiese und jeden Kcker mit Hecken (Knicks) umschlossen, so daß das Land im Frühling und im Sommer wie ein großer Garten daliegt. Nach Westen senkt sich die Landschaft (achte auf den Lauf der Flüsse!) zu dem unfruchtbaren Heide- und Moorlande der „hohen Geest", der sich Kinderzucht auf dem holsteinischen Landrücken. weiterhin die fruchtbaren Marschen anschließen. Man sagt deshalb: „Holstein ist ein wollener Mantel, dessen beide Seiten mit Samt verbrämt sind." Im Norden dieser Gebiete ist die Bevölkerung zum Teil dänischer Abstammung. Das Tiesland zwischen dem nördlichen und dem südlichen Landrücken wird von zahlreichen Flüssen durchströmt (nenne sie!). In früheren Zeiten traten sie während der Schneeschmelze oder nach starken Negenfällen oft über die Ufer. 5lus dem flachen Lande konnte aber das Wasser nicht wieder abfließen. (Gieße Wasser cms eine wagerechte Tischplatte!) So entstanden durch die fortgesetzten Überflutungen große Sümpfe, die zum Teil mit Rohr und Schilf bedeckt waren. Solche Bruch er gab es an der Oder, sowie an ihrem größten Nebenflusse, der Warthe, und an deren Zuflüsse, der Netze (Oder-, Warthe-, Netzebruch). Auch an Havel und Spree dehnten

10. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 39

1911 - Leipzig : Teubner
Thüringerwald. 39 holz als Feuerungsmittel. Dort werden sowohl einfache Glasscheiben, Flaschen und Röhren, als auch wertvolle optische Instrumente, künstliche Glasaugen und zierlicher Christbaumschmuck, sowohl schlichte Tassen und Teller, als auch prächtige Vasen und Figuren hergestellt. Welchen Umfang die Industrie des Thüringerwaldes angenommen hat, ersieht man daraus, daß im Zahre 1909 für über 76 Millionen Mark Spielzeug und Christbaumschmuck in alle Teile der Welt ausgeführt wurden. Großbritannien erhielt allein für über 20 Millionen Mark, und die vereinigten Staaten von Amerika bekamen für 25 Millionen Mark dieser waren. Kber auch die Eisenindustrie blüht an verschiedenen (Drten. Das Eisenerz der Schmalkaldens Gegend liefert nämlich ein vor- zügliches Roheisen, das von der Bevölkerung verarbeitet wird. Überall glühen in den Dörfern die Herdfeuer, und es pocht und rauscht ein steter Betrieb in Hütte. Haus und Fabrik. In Suhl (14) befinden sich Gewehrfabriken, und in andern (Drten stellt man Nägel, haken, Ringe, Gartengeräte, Haus- und Küchengeräte, Fingerhüte, Schlitt- schuhe usw. her. Da Braun- und Steinkohlen nicht in ausreichender Menge gefördert werden, benutzt man vielfach Holzkohlen, die der Holzreichtum der Wälder liefert. 5luch die Wasserkräfte der Bäche und Flüsse werden ausgenutzt. Sie treiben besonders die Schleifsteine, auf denen die hergestellten Gegenstände blank und scharf geschliffen werden. In Ruhla (7), wo ebenfalls die Kleineisenindustrie blüht, verfertigt man namentlich aus Meerschaum Zigarrenspitzen und Tabakpfeifen. Der Frankenwald ist ein flachwelliges, gipfelarmes Hochland. In zahlreichen Steinbrüchen (Lehesten) gewinnt man Schiefer. Man stellt daraus Schreibstifte, Schiefertafeln, Dachziegel und Wetzsteine her, die ebenfalls bis in die fernsten Länder der Erde verschickt werden. Ver Volksstamm der Thüringer. Die lebhafte Gewerbtätigkeit, die überall in den Thüringer Landen herrscht, sagt uns schon, daß die Bewohner ein rühriges, betriebsames Volk sind. Wer aber Gelegenheit hat, mit ihnen bei der Arbeit und beim Vergnügen zu- sammenzukommen, der weiß auch, daß sie mit Recht im Rufe der Gemütlichkeit stehen. „Bei der vorfkirmes kann sich die thüringische Lust am Schmausen und Trinken wohl zum Übermaß versteigen, für gewöhnlich aber wird nüchtern und mäßig gelebt, obschon sich die Neigung zu heiterer Geselligkeit, zu Musik und Tanz niemals verleugnet. Wie rührend geringe Ansprüche macht der „Wäldler" ans Leben! Das Gebirge hat ihn an Entbehrung gewöhnt, seinen Fleiß, seine Handgeschicklichkeit gezüchtet, ihn aber belohnt mit frohsinniger Empfänglichkeit für die Schönheit seiner Heimat. Er braucht nicht mit Hab und Gut zu geizen, denn er hat davon gewöhnlich nur soviel, wie er eben unumgänglich bedarf- die meist zahlreichen Kinder verdienen sich frühzeitig schon ein wenig in der Fabrik oder helfen mit beim Hausgewerbe. Kartoffelf oft herrscht eintönig vor, aber gleich reichen Leuten halten sich die Thüringerwäldler ihre lieben Waldvögel zu fürsorglicher Pflege im Bauer, ja manche schlichte Hütte sieht man mit einer Vielzahl von Vogelbauern behängt. Mit dem Finken fingt Bursche und Mädchen selbst um die Wette? und wie gut steht es dem jungen Volk, wenn es nach Feierabend in Gruppen durch die vorfgaffen schlendert und frohgemut das aus dem Herzen kommende Lied aus hellen Kehlen hören läßt: „'s ist mer alles eins, 's ist mer alles eins, ob ich Geld Hab oder habe keins." ä) Das sächsische Gebirgsland und die sächsisch-thüringische Tieflandsbucht. Bestimme die Lage des Gebirgslandes zu den Nachbarlandschaften! Nenne die einzelnen Teile des Gebirges und die ihm vorgelagerten Bergländer! Gib an, welche Flüffe auf dem Gebirge entspringen! Nenne Städte, die im vogtlande,
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