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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 89

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Produktion an Bodenschätzen. 89 69^ Millionen t Braunkohlen im Werte von 157 Millionen Mark ge- fördert. Diese gewaltige Ausdehnung des Braunkohlenbergbaues ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die Verwendungsmöglichkeit der Braun- kohle infolge technischer Fortschritte sich fortwährend erweiterte. Während sie früher nur als Hausbrand diente, hat sie heute auch in der Industrie die Steinkohle auf vielen Gebieten ganz oder teilweise verdrängt. Die Ziffern der deutschen Kohlenausbeute sind keineswegs gering im Vergleich zur Weltproduktion an Kohlen überhaupt. Bemißt man sie im Jahre auf rund 1100 Millionen t, so liefert Deutschland dazu ein volles Fünftel. Daher tritt auch unser Kohlenexport in der Statistik der Ausfuhrwaren deutlich hervor. Die Kohlenausfuhr nach Rußland und Österreich-Ungarn (schlesische Kohle), nach Frankreich und der Schweiz (Saarkohle), nach Holland, Belgien und England (Ruhrkohle) erreichte im Jahre 1910 24,3 Millionen t im Werte von 323y2 Millionen Mark. Sie übertraf die Einfuhr um 13 Millionen t im Werte von fast 166 Mil- lionen Mark. Daneben kamen aber auch noch 4 Millionen t Koks im Werte von 85 Millionen Mark zur Ausfuhr, die zum guten Teile nach Frankreich und nach Österreich-Ungarn gingen. Im folgenden sind nochmals die Fundorte für Steinkohlen, Braunkohlen und Eisenerze übersichtlich zusammengefaßt. 1. Steinkohlen. Bezeichnung des Lagers Qualität der Kohle Abbauverhältnisse 1. Aachener Mulde (Wurm-Jndegebiet). Gut. Abbau durch Tiefliegen und sehr verschiedenes Niveau der Flöze erschwert. 2. Ruhrmulde (rhein.- westf. Mulde). Gleichwertig der eng- lischen Kohle; die verschiedenstenqua- litäten für die man- nigfaltigsten indu- striellen Ansprüche. 70 bauwürdige Flöze von etwa 70 m Mächtigkeit; davon nur 11 jenseits von 700 m Tiefe Gün- stige Lagerungsverhältnisse. 3. Saarbrücker Kohlen- becken. Im allgemeinen gut. 88 bauwürdige Flöze in starken Verwerfungen; oft schlagende Wetter. 4. Zwickauer Kohlen- feld. Gut. 27 m Mächtigkeit; starker Höhen- wechsel in der Lage der Flöze; viel Grundwafser und schlagende Wetter. 5. Waldenburg. Mulde in Niederschlesien. Zur Koksbereitung sehr dienlich. 31 bauwürdige Flöze mit 42 m hohem Kohlenlager; starke Ni- veauunterschiede und Wasser- ansammlungen. 6. Oberschles. Kohlen- lager um Beuthen, Gleiwitz, Königs- hütte. Durchschnittlich recht gut. 114 Flöze mit über 150 m Kohlen- mächtigkeit (bis 1500 m Tiefe, auf über 100 Milliarden t geschätzt); flache, regelmäßige Lagerung.

2. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 109

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die deutschen Kolonien (Schutzgebiete) in Afrika. 109 durch erschwert wird, daß sein Hauptfluß, der Volta, auf englischem Be- reich mündet, ließen ursprünglich für die Enttvicklung dieses Schutz- gebietes keine allzugroßen Hoffnungen aufkommen. Seitdem aber durch Anlage einer Landungsbrücke die gefährliche Bootfahrt durch die Bran- dung erspart bleibt, ein bequemer Handelsweg von Lome am Volta hinauf und eine Eisenbahnlinie von der Küste nach Anecho und nach Agome-Palime im Innern führt, seitdem ferner Post- und Tele- graphenanstalten in größerer Zahl den Verkehr unterstützen, sieht man der Zukunft des Schutzgebietes mit froher Hoffnung entgegen. Die Bewohner gehören zu den Ewenegern. Sie sind wohlgestaltete Leute von kaffee- bis schwarzbrauner Hautfarbe, gutmütige, arbeitsame Menschen, tüchtige Ackerbauer, geschickt in gewerblicher Betätigung, mit einem regen Handelssinn begabt. Da sie sich dem europäischen Einflüsse von Anfang an zugänglich zeigten, ist schon jetzt ein starker Stock tüchtiger Plantagenarbeiter vorhanden. Der schmale, sandige, hafenlose und fieberschwangere Küstenstreifen des Gebietes besitzt das für den Verkehr bedeutsame Haff von Togo. Das gebirgige, für die Europäer vor allem während der Trockenzeit gesunde Innere steigt bis über 2000 m hoch an. Sein Landschaftscharakter wird durch den Wechsel von Wald und Savanne bestimmt. Hier gedeihen Ol- und Kokospalmen, Affenbrot- und Guttaperchabäume; außerdem werden Mais, Erdnüsse, Maniok, Pams sowie Baumwolle und etwas Tabak an- gebant. Nordwärts gewinnt neben dem Ackerbau die Viehzucht von Jahr zu Jahr an Ausdehnung und Bedeutung. Die Hauptniederlassungen Togos sind in den Händen von Ham- burger und Bremer Kaufleuten. Als wichtigste Exportwaren gelten Kautschuk, Palmkerne, Mais, Palmöl, Kakao, Schibutter, Baumwolle, und Vieh. Die Einfuhr beschränkt sich auf Web- und Eisenwaren, einfache Gewerbserzeugnisse für den täglichen Gebrauch, Spirituosen und Tabak. 1910 zählte man in Togo 8 Handelsgesellschaften. Der Gefamthandel betrug noch im Jahre 1900: 31/2 Millionen, im Jahre 1909 aber 18,6 Mil- lionen Mark, wovon 11,2 Millionen auf die Einfuhr und 7,4 Millionen auf die Ausfuhr trafen. Die Küstenplätze find Bagida, Anecho und der Regierungssitz Lome; letzteres, noch vor 2 Jahrzehnten ein bedeutungsloses Stranddorf, ist unter der deutschen Herrschaft zu einer Stadt mit sauberen, von Kokosalleen beschatteten Straßen, stattlichen Regierungs- und Faktoreigebäuden und einer Einwohnerzahl von 6500 Seelen aufgeblüht. Im Inneren verdienen Misahöh e und Bis- marckburg Erwähnung. — Die Kolonie hat durch die Woermannlinie und die Deutsche Afrikalinie jeden Monat zweimal regelmäßige Dampfer- verbindung mit Deutschland. Im Jahre 1909 verkehrten an der Küste von Togo 370 Dampfer mit einem Gehalt von 690 000 t. Die Länge der in Togo fertiggestellten Eisenbahnen betrug im Jahre 1910 298 km;

3. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 115

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die deutschen Kolonien (Schutzgebiete) in Afrika. 115 Die ausgedehnte Hochfläche des Inneren erhebt sich im Durchschnitt zwischen 1000 und 1200 m. Sie wird durch eine breite und über 4oo m tief eingesenkte Trockenrinne, an deren Nordende sich der 6010 m hohe, zweigipfelige Kilimandscharo mit seinem eisumpanzerten Kraterhaupt erhebt, vom Usambara-, Usagara- und Uhehegebirge getrennt. Letzteres steigt bis rund 2000 m an und reicht bis nahe zum Njassasee. — Die offenen Hochflächen neigen wegen der langen, niederschlagslosen Zeit, welche sich zwischen den Frühlings- und Herbstregen erstreckt, zur Savannenbildung mit mannshohen Gräsern und zur Strauchsteppe. Eigentliche Wälder umhüllen nur die Gebirge. Die dichten Urwälder der Gebirgshänge, namentlich aber die weiten Grasfluren des Inneren beherbergen eine reiche Fülle jagdbarer Tiere, so daß Deutsch-Ostafrika wohl einen der großartigsten Jagdgründe der Erde darstellt. Die Tier- welt ist vorwiegend eine Steppenfauna: ganze Herden von Antilopen und Zebras und zahlreiche Rudel des afrikanischen Büffels durchstreifen die weiten Grasebenen; auch Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich überall. Elefant und Löwe dagegen sind seltener geworden. Die Eingeborenenbevölkerung Ostafrikas gehört der großen Völker - gruppe der B a n t u n e g e r an. Die Mehrzahl derselben treibt Acker- bau. Die in den Küstengegenden wohnenden Suaheli stehen seit Jahrhunderten unter dem Einflüsse der eingewanderten Araber, die ihrer- seits wieder in ein drückendes Abhängigkeitsverhältnis zu den schon früh ansäßigen Indern gerieten. In den Händen dieses schlauen, von einem lebhaften Erwerbssinn erfüllten Völkchens liegt noch heute vielfach der Grundbesitz sowie der Kleinhandel und der Karawanenbetrieb, der immer noch neben den wenigen Schienensträngen eine Hauptgrund läge des ost- afrikanischen Handels bildet. Die Gesamtbevölkerung besteht aus rund 10 Millionen Negern und 28 000 nicht Einheimischen. Unter den 3700 Weißen, die neben einem regen Handel den rasch an Ausdehnung ge- winnenden Plantagenbau betreiben, sind 2700 Deutsche. Wie die Küstenniederung durch ihr den Europäern feindliches Klima die wirtschaftliche Entwicklung Deutsch-Ostafrikas hemmt, so das Innere durch eine Reihe anderer Gründe. Vor allem infolge der erwähnten starken Trockenheit gewaltiger Landstriche, welche auf weite Strecken hin eine ergiebige Bodenkultur nicht zuläßt. Sodann wegen der Stellung der Eingeborenen gegenüber den Europäern. Die meisten Stämme sind bei ihrer Bedürfnislosigkeit wenig zu Pflanzungsarbeiten geneigt. Zudem hat sich das deutsche Kolonialregiment durch seinen Kampf gegen die Sklaven- jagden das einflußreiche Araberelement zum Feinde gemacht, in der Gefolgschaft desselben aber auch verschiedene Negerstämme wie Mafiti und Massai. Weiterhin sind auch hier die Flüsse (Rovuma, Rufidschi, Pangani) als Verkehrsstraßen nur auf unbedeutende Strecken verwertbar. Weil endlich die Tsetsefliege die Viehzucht in manchen Gebieten nicht

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 62

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 62 — waren ganz vom Erdboden verschwunden und sind zum Teil nicht wieder ausgebaut worden. In den menschenleeren Gegenden streiften hungrige Wölfe umher, und verwilderte Hunde machten die Landstraße unsicher. Weil es zur Wiederausnahme des Ackerbaues an Menschen und Vieh fehlte, wuchs auf den Feldern, welche früher reiche Saaten getragen hatten Gestrüpp und Gehölz empor. Am besten war es noch den Städten Rostock und Wismar ergangen, doch lag auch hier Handel und Wandel völlig danieder. 2. Sittenverderbnis des Kolkes. — Fast schlimmer noch war das sittliche Verderben, welches der Krieg im Gesolge hatte. Der Unterricht der Jugend war gänzlich ins Stocken geraten, und ein verwildertes und zuchtloses Geschlecht während der Kriegszeit ausgewachsen. Trotz des erlittenen Elends ergab man sich in Schwelgerei und Üppigkeit einem sünd-lrchen Genußleben, ahmte ferner fremdländisches Wesen in Kleidung und Sprache nach. Jegliche Gottesfurcht war aus den Herzen entschwunden, dagegen toller Aberglaube in dieselben eingeführt Die Hexenprozesse nahmen einen erschreckenden Umsang an. In jeder Stadt, ja sogar aus Dörfern loderten die Scheiterhaufen. Die letzte Hexe ward 1697 zu Hastors bei Doberan verbrannt. 3. Wirtschaftliche Folgen. — Eine traurige Zeit begann für den durch den Krieg verarmten und stark verminderten Bauernstand. Man sing an, die Bauern „zu legen", d. h. man sprach ihnen das Erbrecht an ihren Husen ab und ichlug letztere zum Hosacker. Dieser wurde noch durch die herrenlos brach liegenden Strecken Landes vergrößert. So entstanden Güter von ausgedehnter Größe. Weiter suchten die Grundherren die Arbeitskraft der Bauern zu threirt Vorteil auszunutzen; sie machten die Bauern zu Tagelöhnern und erklärten sie an die Scholle gebunden. Aus diese Weise fiel, während der Ritterstand an Macht und Ansehen zunahm, der Bauernstand der Leibeigenschaft anheim. Die Leibeigenen waren zu „ungemessenen" Diensten verpflichtet und konnten dazu durch körperliche Züchtigung gezwungen werden. 4. Staatliche Folgen. — Der Westfälische Friede, welcher die landesherrliche Gewalt der deutschen Fürsten bedeutend vergrößerte, war auch für die staatlichen Verhältnisse unseres Landes von wichtigen Folgen begleitet. Die Herzöge trachteten danach, ihre Machtvollkommenheit zu erweitern.

5. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 51

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 51 — Industriestädte Irlands: 12. Dublin (bäbtin), Haupt- und Universitätsstadt Irlands, Sitz des Vice- königs, mit bedeutender Leinenindustrie und Handel mit Landesprodukten. 13. Belfast (bellfast), erste Fabrik- und Hafenstadt Irlands, Hauptmarkt der Erde für Leinwand, mit vielen Industrien, darunter Schiffbau. § 47. Inseln und Nebenränder. 1. Die Bewohner der Hebriden, der Orkney-^) und Shetland-Jnseln nähren sich von Fisch- und Vogelfang und treiben etwas Ackerbau (Gerste und Hafer) und Viehzucht (Schafe). Be- rühmteste Insel der Hebriden das kleine S tassa mit der Fingalsgrotte (s. Abb. 15). 2. Gibraltar, Felsenfestung der Pyrenäen-Halbinsel, auf einem 457 m hohen Marmorfelsen an der Straße von Gibraltar gelegen, ist die stärkste Festung der Welt und seit 1704 britische Besitzung (s. Abb. 16). Die Malta-Grnppe (323 qkm, 180000 Einwohner) ist seit 1800 eine britische Besitzung. La Valetta, die befestigte Haupt- und Freihafen- stadt, ist eine große Waffenniederlage und der Mittelpunkt der englischen Dampf- schisfahrt im Mittelmeer. 12. Die Pyrenäen-Halbinsel. § 48. Wodenform und Gewässer. Die Pyrenäen-Halbinsel, der südwestliche Ausläufer des europäischen Festlandes, umfaßt eine centrale Hochebene (das iberische Tafelland) mit Umrandung, zwei im No. und S. ihr vorgelagerte Tiefebenen (das Becken des Ebro und die Tiefebene des Gnadalqnivir) und zwei jenseits der Tiefebenen aufsteigende Hochgebirge (das Ketten- gebirge der Pyrenäen und das südliche Küstengebirge; s. Karte 13). a) das iberische Tafelland, durchschnittlich 7—800 m hoch, wird durch ein von W. nach No. laufendes Centralgebirge, das castilische Scheidegebirge, in zwei steppenartige Hochflächen geteilt, die nördliche altcastilische und die südliche ueucastilische Hochebene. Die wasserarmen Flüsse, der Duero (port. Douro), Tajo (Port. Tejo) und die Guadiaua (spr. gwadiaua) mit ihren Nebenflüssen, schneiden tief in die Hochfläche ein und stürzen in engen Thälern, zum Teil in Stromschnellen, über die Ränder des Tafellandes dem Ocean zu. — Das nördliche Randgebirge besteht im W. ans dem galizischen Berg- lande, das vom Minho (minjo) entwässert wird. Die östliche Fortsetzung bildet das cantabrische Gebirge; daran schließt sich das durch die Natur in hohem Maße begünstigte baskische Bergland. „Reich an sommergrünen Wäldern von Eichen, Buchen und Edelkastanien, mit rauschenden, oft Wasser- *) Gedicht: Der blinde König, von Uhland.

6. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 19

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 19 — Industrie- und Hafenstädte des Loire-Beckens: 5. Orleans^) (orlsang), Eisenbahnknoten; Banmwollfabrikation. —. Stromabwärts Tours (tur^). 6. Nantes (nangt), blühende Hafen- und Industriestadt, Handel besonders nach Spanien und Amerika; Aussuhr von Wein, Getreide, Salz (von Orleans bis Nantes sind die Ufer der Loire rebenbedeckt). Handelsstädte des Garonnebeckens: 7. Toulouse (tulüs), Mittelpunkt für den Binnenhandel Südfraukreichs. 8. Bordeaux (bordo), dritter Seehandelsplatz Frankreichs, desfen Ver- kehr sich besonders aus Spanien, Amerika und die französischen Kolonien in Afrika und Asien erstreckt; Hauptausfuhrhafen für Rotwein (Mödoe) und Cognae. Städte des Rhone-Saönebeckens, seiner Umrandung und Küste: 9. Belfort^), starke Festung an der Burgunder Pforte. 10. Lyon (liong), starke Festung an der Mündung der Saöne in die Rhone; zweitgrößte Stadt Frankreichs, Hauptsitz der Sammet- und Seiden- fabrikation in ganz Europa. 11. St. Etienne in einem Querthale des Beckens, das „französische Birmingham", inmitten eines Bergbaureviers, mit Eisen- und Stahlwerken, Maschinen- und Waffenindustrie. 12. Marseille^) (marßäj), erster Hasen Frankreichs und Südeuropas, Sitz der größten französischen Schiffahrtsgesellschaft, Verkehr mit Algier und der Levante. Östlich davon der Kriegshasen Toulou; an der Küste des Golfs von Genua der Winterkurort Nizza. Zu Frankreich gehört die Insel Eorsica im Mittelmeer; sie ist berg- und waldreich und liefert Öl, Wein, Eisen, Holz. Hauptstadt Ajaecio (ajatscho), Geburtsort Napoleons I. 3. Die schweizerische Eidgenossenschaft. § '23. Modenform und Qexväffex, Die Schweiz gehört zu den wenigen Staatsgebieten Europas, die vom Meere völlig abgeschlossen sind (Binnen- oder Kontinentalstaaten). Sie liegt hauptsächlich im Bereiche des Hochgebirges der Alpen und umfaßt: *) 1870/71 hier drei Schlachten und viele kleinere Gefechte. 2) Zwischen Tours und Poitiers besiegte Chlodwig die Westgoten (507) und Karl Martell die Mauren (732). s) Südl. davon Kämpfe Werders gegen die Südarmee Bourbakis (15. bis 17. 1. 1871). Einnahme der Stadt (16. 2. 1871). 4) Nördl. der Schlachtort Aix (102 n. Chr.).

7. Die außerdeutschen Staaten Europas - S. 63

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 63 — genannt). Es erhebt sich in dem unwegsamen Berglande von Montenegro, den sog. schwarzen Bergen, am höchsten. Das wichtigste Gebirge Griechenlands ist der Pindns; östl. davon erhebt sich an der Küste der Olymps) 2. Das balkanische Gebirgsland besteht aus massigen Berggruppen (Rilo Dagh), langgezogenen Bergketten (Balkan und Rhodope) und dazwischen eingesenkten Beckenlandschaften. Es erreicht im Gebirgsstock des Schar Dagh den höchsten Punkt der Südost-Halbinsel (3000 m) und wird durch Morawa (zur Donau), Vardar und Maritza (zum ägäischen Meer) entwässert. b) Die nordöstliche Tiefebene (Donaubecken) wird durch die Donau in die bulgarische im 8. und die walachische im N. geschieden (s. § 38). — Zwischen dem Balkan und dem Rhodopemassiv dehnt sich die steppenartige lüdöst- l'iche Tiefebene (Maritzabecken) aus, welche durch eine niedrige Gebirgsschwelle in ein fruchtbares oberes und ein wasserarmes, dürres unteres Becken ge- schieden ist. § 56. Erwerbsquellen. Ackerbau und Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen der Südosthalbinsel. Es werden hauptsächlich Weizeu, Mais und Gerste gebaut, daneben in manchen Strichen anch Reis und Tabak. Der in stetem Aufschwung begriffene Rebenbau liefert feurige Weine und ge- trocknete Tranben (Rosinen, Korinthen). In den Gegenden südlich von der Donau blüht die Obstkultur, besonders die Zncht der Pflaumen. In großem Umfange wird die Rosenkultur behufs Fabrikation von Rosenöl und Rosen- Wasser betrieben. Südfrüchte und Olivenöl werden besonders in Griechenland und aus deu Inseln gewonnen. Die Viehzucht erstreckt sich vorwiegend auf Schafe, Ziegen und Schweine. In vielen Gegenden blühen Bienenzucht und Seidenraupenkultur. Griechenlands bedeutende Seefischerei erstreckt sich anch auf die Gewinnung von Badeschwämmen. — Der Bergbau spielt, obwohl das Land an Mineralien nicht arm ist, noch keine bedeutende Rolle. Er liefert Salz, Marmor, Meerschaum, Schwefel, Blei und Silber. — Die In- dustrie ist erst in ganz geringen Anfängen vorhanden und meist Kleingewerbe und Hausindustrie, die nur für den Eigenbedarf arbeiten. Bedeutendes wird auf den Gebieten der Spinnerei, Weberei und Stickerei geleistet. — Im Handel übertrifft die Einfuhr an Wert die Ausfuhr. Ausgeführt werden Produkte der Landwirtschaft (Getreide, Vieh, Häute und Felle, Wein, Korinthen und Südfrüchte, Rosenöl, Pflaumen) und Erzeugnisse der Kunstindustrie (Seiden- und Lederwaren, Teppiche, Maroqninstickereien, verzierte Waffen). Zur Einfuhr gelangen europäische Jndnstrieartikel, Kolonialwaren und Lebensmittel. Es fehlt dem Lande an Kunststraßen und Eisenbahnen. *) An der Westküste des griechischen Berglandes liegen die jonischen Inseln, an der Ostküste die große Insel Euböa und die Kykladen, südl. von den letzteren Candia oder Kreta, der Südriegel des ägäischen Meeres. Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Volkssch. Ii. 5

8. Lehrbuch der Geographie - S. 172

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 172 — Petroleum^), Steinsalz und Manganerz, welches in England und Amerika zur Erzeugung eines ausgezeichneten Stahles verwandt wird. Die Industrie um- faßt bisher nur die Fabrikation von gereinigtem Naphtha, Schmieröl, Schwefel- säure und anderen Drognen. Von großer Wichtigkeit für deu Handel ist die Eisenbahn, welche südlich vom Kaukasus das schwarze mit dem kaspischen Meere verbindet. Mit ihrer Hülfe gelangen Petroleum, Steinsalz, Mangan- erze, Wolle, Krapp zur Ausfuhr. Staaten, Wewcgne^ und Städte. Z 135. Politisch umfaßt die Landschaft die russische Statthalterschaft Kaukasien, zu der auch der russische Anteil des armenischen Hochlandes gehört. Der Kamm des Kaukasus scheidet die Statthalterschaft iu die Bezirke Ciskaukasieu und Transkankafien, von denen der erstere häufig auch zu Europa gerechnet wird. Die etwa 8 Mill. Menschen starke Bevölkerung^) des Deutschland au Größe wenig nachstehenden Kaukasien gliedert sich in eine Menge kleiner christlicher und mohammedanischer Stämme, die von den Russen znm Teil erst nach harten Kämpfen unterworfen sind. Die wichtigsten unter ihnen sind die Georgier (oder Grusinier), die Abchasier und dieosseteu, indoeuropäische Stämme im 8. des westlichen Hauptkammes, Tataren im 8. des östlichen Hauptkammes, Klein- und Großrussen, Tscherkessen (Cirkasster), Kal- müken, Kirgisen, Lesghier und Nogaier am Nordabhange des Kaukasus bis zum Manytsch. Handels- und Hafenstädte im südlichen Vorlande des Kaukasus: 42. Poti und Batnm, unweit von einander am Westende der trans- kaspischen Bahn gelegene Häsen des schwarzen Meeres mit großer Ausfuhr vou Petroleum, Manganerz, Mais, Hanf und Holz. 43. Tiflis, die im Kurthale***) herrlich gelegene Hauptstadt Trauskau- kasieus, Großstadt und Mittelpunkt des Handels und Verkehrs im Krenznngs- *) Das kaukasische Erdöl wird erst seit 1860 gewonnen. Tiefe Bohrlöcher, in welche Schöpfrohre eingesetzt werden, eröffnen der Flüssigkeit den Weg zum Lichte. In den Rohren steigt die mit Sand und Gasen gemischte dunkelfarbige Naphtha, oft als gewaltige Fontäne bis 200 m Höhe, empor; bisweilen haben einzelne Bohrlöcher Tag für Tag mehr als 9 Mill. kg Öl ausgeworfen. Nicht alle Bohrlöcher Apscherons liefern Fontänen, aus vielen muß das Petroleum durch Dampfpumpen geschöpft werden. Das kaukasische Erdöl besitzt eine höhere Entflammungstemperatur, explodiert daher weniger leicht als das ameri- kanifche, dem es auch an Leichtflüssigkeit und Leuchtkraft überlegen ist. **) In Kaukasien, besonders in der Umgegend von Tislis, leben in selbständigen Ort- fchaften (Elisabethfeld, Marienfeld, Katharinenfeld n. a.) über 20000 mit Ackerbau und Weinbau beschäftigte deutsche Kolonisten, meistens 1817 und 1848 eingewanderte Württemberger. ***) Fr. Bodenstedt (Mirza Schaffy): „Gelb rollt mir zu Füßen der brausende Kur im tanzenden Wellengetriebe; hell lächelt die Sonne, mein Herz und die Flur: o wenn es doch immer so bliebe!"

9. Lehrbuch der Geographie - S. 180

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 180 - Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und Perlen gefischt. — Die Industrie ist auf die Herstellung für den Eigenbe- darf des Landes beschränkt. Der Handel, welcher besonders von Engländern, Juden und Jndieru betrieben wird (Karawanen- und Seehandel), vermittelt die Ausfuhr von Produkten des Bodenbaues (Datteln, Feigen, Kaffee, Spezereien), Perlen, Straußenfedern und die bedeutende Einfuhr von Lebensmitteln, Baum- Wollstoffen, europäischen Jndustrieerzengnissen. Stcccrten, Meroohner und Städte. § 145* Politisch zerfällt das fyrisch-arabische Tafelland in a) fünf selbständige Staaten (das Sultanat Oman, unter englischem Ein- fluffe stehend, die Landschaft Hadramant, im Besitz unabhängiger Araberstämme, das Sultanat Nedschd mit der Hauptstadt Riad, die Landschaft Kafsim und das Emirat Schämmar mit der Hauptstadt Haü*) und b) türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien und die Westküste Arabiens (Hedscha-s, Asir, Jzmen) nebst el Hasa am persischen Golf. Die Engländer besitzen die vulkanische Felsenhalbinsel Aden nebst einigen von dort aus verwalteten Inseln, sowie das Protektorat über die im persischen Golf gelegenen Bahrein-Jnseln, die bedeutende Perlenfischerei betreiben. Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden semitische Araber**), Städte- bewohner oder viehzüchtende Nomaden (Beduinen); zu ihnen gesellen sich in den Städten und Dörfern Türken, Juden, Perser, Inder und Europäer (Frauken). Das gewaltige Tafelland (größer als das halbe enrop. Rußland) ist mit etwa 5 Millionen Einwohnern schwach bevölkert. Randstädte des syrischen Tafellandes: 56. Haleb oder Aleppo, drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei, in der Nordecke des Tafellandes gleichweit von Orontes und Euphrat gelegen und daher Verkehrscentrum zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Golf, Syrien und Mesopotamien, mit bedeutender Textilindustrie in Wolle, Baum- wolle und Seide und großen Niederlagen europäischer, persischer und indischer Waren. — Ihr Mittelmeerhafen Jskanderün, Cypern gegenüber. 57. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, iu einer von Gebirgs- bächen reich bewässerten Ebene zwischen Palmen-, Orangen-, Feigen- und Wein- Pflanzungen herrlich gelegene Hauptstadt Syriens, das „Auge des Orients"; *) Die drei letzteren Binnenstaaten stehen unter dem mächtigen Einfluß einer fanatischen Sekte der Mohammedaner, der Wahabiten (daher Wahabitenreiche genannt), welche früher auch die 1818 ihnen abgenommene Westküste besaßen. **) Merkwürdig sind unter den syrischen Semiten zwei Libanonstämme, die christlichen Maroniten und die Drusen, deren Religion ein Gemisch von Islam, Christentum und altpersischer Lehre (Zoroastrismus) ist.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 193

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 193 — Vulkanreihe, die sich aus deu Philippinen fortsetzt. — Die Molnkken sind sämtlich hoch, bewaldet und zum Teil vulkanisch; in Halmahera, nächst Ceram der größten, wiederholt sich fast die Gestalt von Selebes. — Die Philippinen, 12 große und viele kleine Inseln von der Gesamtgröße Italiens, tragen zwei durch Meeresarme oder Alluvialebenen von einander getrennte Gebirgs- und Vulkanreihen, deren Kegel, zum Teil uoch thätig, selten 2500 m Höhe erreichen. Erwerbsquellen. § 154. Die Mineralien-, Pflanzen- und Tierwelt der malaiischen Insel- slnr bietet unerschöpfliche Reichtümer, die zum großen Teile noch ungehoben sind. Der Bodenbau, in vielen Gegenden in Plantagen betrieben, liefert Reis, Kaffee, Thee, Mais, Zucker, Tabak, Sago, Gewürze (Pfeffer, Gewürz- uelkeu, Muskatnüsse, besonders auf den Molnkken) und Chinarinde. Die Waldungen euhalten Borneokampfer und edle Hölzer (Sandel-, Sapan-, Eben- und Tikholz) sowie Rotang. Ein wertvolles Produkt der Philippinen ist der Manilahanf, die Faser einer Bananenart. Das Tierreich bietet den Ein- geborenen reichliche Jagdbeute und liefert Elfenbein, Büffel- und Rhinoceros- häute, Honig und Wachs, eßbare Vogelnester und Trepangs), zwei Leckerbissen der Chinesen, Schildpatt und Perlmutter. Vou den noch wenig erforschten Bodenschätzen sind Steinkohlen (Borneo, Labnan), Gold (Sumatra, Borneo, Timor), Kupfer, Zinn (Banka und Billiton bei Sumatra und Borneo), Petro- lenm (Timor) und Diamanten (Sumatra, Borneo) zu nennen. Der Handel, an dem sich neben Niederländern und Engländern in manchen Gegenden auch Araber und Chinesen stark beteiligen, beruht auf dem Austausch der Kolonial- Produkte gegen europäische Judustrieerzeuguisse. Staaten, Wewobner und Städte. § 156. Politisch gliedert sich Indonesien oder Ostindien in niederländische, englische, spanische und portugiesische Be- sitzungen. Die niederländischen Besitzungen bilden das Generalgouvernement „Niederländisch-Ost-Indien" (Nederlandsch Oost Indie); dieses umfaßt die großen Snnda-Jnfeln mit Ausnahme Nordborneos, die kleinen Snnda-Jnseln *) Die eßbaren Vogelnester werden von der Salangane, einer Schwalbenart, Haupt- sächlich aus Speichel bereitet und an schwer zugänglichen Steilfelsen befestigt. — Trepang wird aus Seegurken oder Holothurien durch Kochen und Trocknen bereitet. Tausende von Fahrzeugen (Dschunken) beschäftigen sich in den malaiischen Gewässern mit dem Fang dieser chinesischen Delikatesse. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 13
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