Produktion an Bodenschätzen.
89
69^ Millionen t Braunkohlen im Werte von 157 Millionen Mark ge-
fördert. Diese gewaltige Ausdehnung des Braunkohlenbergbaues ist vor
allem darauf zurückzuführen, daß die Verwendungsmöglichkeit der Braun-
kohle infolge technischer Fortschritte sich fortwährend erweiterte. Während
sie früher nur als Hausbrand diente, hat sie heute auch in der Industrie
die Steinkohle auf vielen Gebieten ganz oder teilweise verdrängt.
Die Ziffern der deutschen Kohlenausbeute sind keineswegs gering
im Vergleich zur Weltproduktion an Kohlen überhaupt. Bemißt man sie
im Jahre auf rund 1100 Millionen t, so liefert Deutschland dazu ein
volles Fünftel. Daher tritt auch unser Kohlenexport in der Statistik
der Ausfuhrwaren deutlich hervor.
Die Kohlenausfuhr nach Rußland und Österreich-Ungarn (schlesische Kohle),
nach Frankreich und der Schweiz (Saarkohle), nach Holland, Belgien und England
(Ruhrkohle) erreichte im Jahre 1910 24,3 Millionen t im Werte von 323y2 Millionen
Mark. Sie übertraf die Einfuhr um 13 Millionen t im Werte von fast 166 Mil-
lionen Mark. Daneben kamen aber auch noch 4 Millionen t Koks im Werte von
85 Millionen Mark zur Ausfuhr, die zum guten Teile nach Frankreich und nach
Österreich-Ungarn gingen.
Im folgenden sind nochmals die Fundorte für Steinkohlen, Braunkohlen und
Eisenerze übersichtlich zusammengefaßt.
1. Steinkohlen.
Bezeichnung des Lagers Qualität der Kohle Abbauverhältnisse
1. Aachener Mulde (Wurm-Jndegebiet). Gut. Abbau durch Tiefliegen und sehr verschiedenes Niveau der Flöze erschwert.
2. Ruhrmulde (rhein.- westf. Mulde). Gleichwertig der eng- lischen Kohle; die verschiedenstenqua- litäten für die man- nigfaltigsten indu- striellen Ansprüche. 70 bauwürdige Flöze von etwa 70 m Mächtigkeit; davon nur 11 jenseits von 700 m Tiefe Gün- stige Lagerungsverhältnisse.
3. Saarbrücker Kohlen- becken. Im allgemeinen gut. 88 bauwürdige Flöze in starken Verwerfungen; oft schlagende Wetter.
4. Zwickauer Kohlen- feld. Gut. 27 m Mächtigkeit; starker Höhen- wechsel in der Lage der Flöze; viel Grundwafser und schlagende Wetter.
5. Waldenburg. Mulde in Niederschlesien. Zur Koksbereitung sehr dienlich. 31 bauwürdige Flöze mit 42 m hohem Kohlenlager; starke Ni- veauunterschiede und Wasser- ansammlungen.
6. Oberschles. Kohlen- lager um Beuthen, Gleiwitz, Königs- hütte. Durchschnittlich recht gut. 114 Flöze mit über 150 m Kohlen- mächtigkeit (bis 1500 m Tiefe, auf über 100 Milliarden t geschätzt); flache, regelmäßige Lagerung.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
Extrahierte Personennamen: Ruhrmulde Saarbrücker
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Holland Belgien England Frankreich Waldenburg Niederschlesien Beuthen Gleiwitz
Die deutschen Kolonien (Schutzgebiete) in Afrika.
109
durch erschwert wird, daß sein Hauptfluß, der Volta, auf englischem Be-
reich mündet, ließen ursprünglich für die Enttvicklung dieses Schutz-
gebietes keine allzugroßen Hoffnungen aufkommen. Seitdem aber durch
Anlage einer Landungsbrücke die gefährliche Bootfahrt durch die Bran-
dung erspart bleibt, ein bequemer Handelsweg von Lome am Volta
hinauf und eine Eisenbahnlinie von der Küste nach Anecho und nach
Agome-Palime im Innern führt, seitdem ferner Post- und Tele-
graphenanstalten in größerer Zahl den Verkehr unterstützen, sieht man
der Zukunft des Schutzgebietes mit froher Hoffnung entgegen. Die
Bewohner gehören zu den Ewenegern. Sie sind wohlgestaltete
Leute von kaffee- bis schwarzbrauner Hautfarbe, gutmütige, arbeitsame
Menschen, tüchtige Ackerbauer, geschickt in gewerblicher Betätigung, mit
einem regen Handelssinn begabt. Da sie sich dem europäischen Einflüsse
von Anfang an zugänglich zeigten, ist schon jetzt ein starker Stock tüchtiger
Plantagenarbeiter vorhanden.
Der schmale, sandige, hafenlose und fieberschwangere Küstenstreifen
des Gebietes besitzt das für den Verkehr bedeutsame Haff von Togo. Das
gebirgige, für die Europäer vor allem während der Trockenzeit gesunde
Innere steigt bis über 2000 m hoch an. Sein Landschaftscharakter wird
durch den Wechsel von Wald und Savanne bestimmt. Hier gedeihen Ol-
und Kokospalmen, Affenbrot- und Guttaperchabäume; außerdem werden
Mais, Erdnüsse, Maniok, Pams sowie Baumwolle und etwas Tabak an-
gebant. Nordwärts gewinnt neben dem Ackerbau die Viehzucht von Jahr
zu Jahr an Ausdehnung und Bedeutung.
Die Hauptniederlassungen Togos sind in den Händen von Ham-
burger und Bremer Kaufleuten. Als wichtigste Exportwaren gelten
Kautschuk, Palmkerne, Mais, Palmöl, Kakao, Schibutter, Baumwolle,
und Vieh. Die Einfuhr beschränkt sich auf Web- und Eisenwaren, einfache
Gewerbserzeugnisse für den täglichen Gebrauch, Spirituosen und Tabak.
1910 zählte man in Togo 8 Handelsgesellschaften. Der Gefamthandel
betrug noch im Jahre 1900: 31/2 Millionen, im Jahre 1909 aber 18,6 Mil-
lionen Mark, wovon 11,2 Millionen auf die Einfuhr und 7,4 Millionen
auf die Ausfuhr trafen. Die Küstenplätze find Bagida, Anecho
und der Regierungssitz Lome; letzteres, noch vor 2 Jahrzehnten ein
bedeutungsloses Stranddorf, ist unter der deutschen Herrschaft zu einer
Stadt mit sauberen, von Kokosalleen beschatteten Straßen, stattlichen
Regierungs- und Faktoreigebäuden und einer Einwohnerzahl von 6500
Seelen aufgeblüht. Im Inneren verdienen Misahöh e und Bis-
marckburg Erwähnung. — Die Kolonie hat durch die Woermannlinie
und die Deutsche Afrikalinie jeden Monat zweimal regelmäßige Dampfer-
verbindung mit Deutschland. Im Jahre 1909 verkehrten an der Küste
von Togo 370 Dampfer mit einem Gehalt von 690 000 t. Die Länge der
in Togo fertiggestellten Eisenbahnen betrug im Jahre 1910 298 km;
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Lome Anecho Togo Affenbrot- Togos Togo Lome Deutschland Togo Togo
Die deutschen Kolonien (Schutzgebiete) in Afrika. 115
Die ausgedehnte Hochfläche des Inneren erhebt sich im Durchschnitt
zwischen 1000 und 1200 m. Sie wird durch eine breite und über 4oo m
tief eingesenkte Trockenrinne, an deren Nordende sich der 6010 m hohe,
zweigipfelige Kilimandscharo mit seinem eisumpanzerten Kraterhaupt
erhebt, vom Usambara-, Usagara- und Uhehegebirge getrennt. Letzteres
steigt bis rund 2000 m an und reicht bis nahe zum Njassasee. — Die
offenen Hochflächen neigen wegen der langen, niederschlagslosen Zeit,
welche sich zwischen den Frühlings- und Herbstregen erstreckt, zur
Savannenbildung mit mannshohen Gräsern und zur Strauchsteppe.
Eigentliche Wälder umhüllen nur die Gebirge. Die dichten Urwälder
der Gebirgshänge, namentlich aber die weiten Grasfluren des Inneren
beherbergen eine reiche Fülle jagdbarer Tiere, so daß Deutsch-Ostafrika
wohl einen der großartigsten Jagdgründe der Erde darstellt. Die Tier-
welt ist vorwiegend eine Steppenfauna: ganze Herden von Antilopen
und Zebras und zahlreiche Rudel des afrikanischen Büffels durchstreifen
die weiten Grasebenen; auch Nashorn, Hyäne und Leopard finden sich
überall. Elefant und Löwe dagegen sind seltener geworden.
Die Eingeborenenbevölkerung Ostafrikas gehört der großen Völker -
gruppe der B a n t u n e g e r an. Die Mehrzahl derselben treibt Acker-
bau. Die in den Küstengegenden wohnenden Suaheli stehen seit
Jahrhunderten unter dem Einflüsse der eingewanderten Araber, die ihrer-
seits wieder in ein drückendes Abhängigkeitsverhältnis zu den schon früh
ansäßigen Indern gerieten. In den Händen dieses schlauen, von einem
lebhaften Erwerbssinn erfüllten Völkchens liegt noch heute vielfach der
Grundbesitz sowie der Kleinhandel und der Karawanenbetrieb, der immer
noch neben den wenigen Schienensträngen eine Hauptgrund läge des ost-
afrikanischen Handels bildet. Die Gesamtbevölkerung besteht aus rund
10 Millionen Negern und 28 000 nicht Einheimischen. Unter den 3700
Weißen, die neben einem regen Handel den rasch an Ausdehnung ge-
winnenden Plantagenbau betreiben, sind 2700 Deutsche.
Wie die Küstenniederung durch ihr den Europäern feindliches Klima
die wirtschaftliche Entwicklung Deutsch-Ostafrikas hemmt, so das Innere
durch eine Reihe anderer Gründe. Vor allem infolge der erwähnten
starken Trockenheit gewaltiger Landstriche, welche auf weite Strecken hin
eine ergiebige Bodenkultur nicht zuläßt. Sodann wegen der Stellung der
Eingeborenen gegenüber den Europäern. Die meisten Stämme sind bei
ihrer Bedürfnislosigkeit wenig zu Pflanzungsarbeiten geneigt. Zudem hat
sich das deutsche Kolonialregiment durch seinen Kampf gegen die Sklaven-
jagden das einflußreiche Araberelement zum Feinde gemacht, in der
Gefolgschaft desselben aber auch verschiedene Negerstämme wie Mafiti
und Massai. Weiterhin sind auch hier die Flüsse (Rovuma, Rufidschi,
Pangani) als Verkehrsstraßen nur auf unbedeutende Strecken verwertbar.
Weil endlich die Tsetsefliege die Viehzucht in manchen Gebieten nicht
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Deutsch-Ostafrika Ostafrikas
— 62 —
waren ganz vom Erdboden verschwunden und sind zum Teil nicht wieder ausgebaut worden. In den menschenleeren Gegenden streiften hungrige Wölfe umher, und verwilderte Hunde machten die Landstraße unsicher. Weil es zur Wiederausnahme des Ackerbaues an Menschen und Vieh fehlte, wuchs auf den Feldern, welche früher reiche Saaten getragen hatten Gestrüpp und Gehölz empor. Am besten war es noch den Städten Rostock und Wismar ergangen, doch lag auch hier Handel und Wandel völlig danieder.
2. Sittenverderbnis des Kolkes. — Fast schlimmer noch war das sittliche Verderben, welches der Krieg im Gesolge hatte. Der Unterricht der Jugend war gänzlich ins Stocken geraten, und ein verwildertes und zuchtloses Geschlecht während der Kriegszeit ausgewachsen. Trotz des erlittenen Elends ergab man sich in Schwelgerei und Üppigkeit einem sünd-lrchen Genußleben, ahmte ferner fremdländisches Wesen in Kleidung und Sprache nach. Jegliche Gottesfurcht war aus den Herzen entschwunden, dagegen toller Aberglaube in dieselben eingeführt Die Hexenprozesse nahmen einen erschreckenden Umsang an. In jeder Stadt, ja sogar aus Dörfern loderten die Scheiterhaufen. Die letzte Hexe ward 1697 zu Hastors bei Doberan verbrannt.
3. Wirtschaftliche Folgen. — Eine traurige Zeit begann für den durch den Krieg verarmten und stark verminderten Bauernstand. Man sing an, die Bauern „zu legen", d. h. man sprach ihnen das Erbrecht an ihren Husen ab und ichlug letztere zum Hosacker. Dieser wurde noch durch die herrenlos brach liegenden Strecken Landes vergrößert. So entstanden Güter von ausgedehnter Größe. Weiter suchten die Grundherren die Arbeitskraft der Bauern zu threirt Vorteil auszunutzen; sie machten die Bauern zu Tagelöhnern und erklärten sie an die Scholle gebunden. Aus diese Weise fiel, während der Ritterstand an Macht und Ansehen zunahm, der Bauernstand der Leibeigenschaft anheim. Die Leibeigenen waren zu „ungemessenen" Diensten verpflichtet und konnten dazu durch körperliche Züchtigung gezwungen werden.
4. Staatliche Folgen. — Der Westfälische Friede, welcher die landesherrliche Gewalt der deutschen Fürsten bedeutend vergrößerte, war auch für die staatlichen Verhältnisse unseres Landes von wichtigen Folgen begleitet. Die Herzöge trachteten danach, ihre Machtvollkommenheit zu erweitern.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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— 51 —
Industriestädte Irlands:
12. Dublin (bäbtin), Haupt- und Universitätsstadt Irlands, Sitz des Vice-
königs, mit bedeutender Leinenindustrie und Handel mit Landesprodukten.
13. Belfast (bellfast), erste Fabrik- und Hafenstadt Irlands, Hauptmarkt der
Erde für Leinwand, mit vielen Industrien, darunter Schiffbau.
§ 47. Inseln und Nebenränder. 1. Die Bewohner der Hebriden, der
Orkney-^) und Shetland-Jnseln nähren sich von Fisch- und Vogelfang
und treiben etwas Ackerbau (Gerste und Hafer) und Viehzucht (Schafe). Be-
rühmteste Insel der Hebriden das kleine S tassa mit der Fingalsgrotte (s. Abb. 15).
2. Gibraltar, Felsenfestung der Pyrenäen-Halbinsel, auf einem 457 m
hohen Marmorfelsen an der Straße von Gibraltar gelegen, ist die stärkste
Festung der Welt und seit 1704 britische Besitzung (s. Abb. 16).
Die Malta-Grnppe (323 qkm, 180000 Einwohner) ist seit 1800
eine britische Besitzung. La Valetta, die befestigte Haupt- und Freihafen-
stadt, ist eine große Waffenniederlage und der Mittelpunkt der englischen Dampf-
schisfahrt im Mittelmeer.
12. Die Pyrenäen-Halbinsel.
§ 48. Wodenform und Gewässer. Die Pyrenäen-Halbinsel, der
südwestliche Ausläufer des europäischen Festlandes, umfaßt
eine centrale Hochebene (das iberische Tafelland) mit Umrandung,
zwei im No. und S. ihr vorgelagerte Tiefebenen (das Becken des Ebro
und die Tiefebene des Gnadalqnivir) und
zwei jenseits der Tiefebenen aufsteigende Hochgebirge (das Ketten-
gebirge der Pyrenäen und das südliche Küstengebirge; s. Karte 13).
a) das iberische Tafelland, durchschnittlich 7—800 m hoch, wird durch ein
von W. nach No. laufendes Centralgebirge, das castilische Scheidegebirge,
in zwei steppenartige Hochflächen geteilt, die nördliche altcastilische und die
südliche ueucastilische Hochebene. Die wasserarmen Flüsse, der Duero
(port. Douro), Tajo (Port. Tejo) und die Guadiaua (spr. gwadiaua) mit ihren
Nebenflüssen, schneiden tief in die Hochfläche ein und stürzen in engen Thälern,
zum Teil in Stromschnellen, über die Ränder des Tafellandes dem Ocean zu.
— Das nördliche Randgebirge besteht im W. ans dem galizischen Berg-
lande, das vom Minho (minjo) entwässert wird. Die östliche Fortsetzung
bildet das cantabrische Gebirge; daran schließt sich das durch die Natur
in hohem Maße begünstigte baskische Bergland. „Reich an sommergrünen
Wäldern von Eichen, Buchen und Edelkastanien, mit rauschenden, oft Wasser-
*) Gedicht: Der blinde König, von Uhland.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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— 19 —
Industrie- und Hafenstädte des Loire-Beckens:
5. Orleans^) (orlsang), Eisenbahnknoten; Banmwollfabrikation. —.
Stromabwärts Tours (tur^).
6. Nantes (nangt), blühende Hafen- und Industriestadt, Handel besonders
nach Spanien und Amerika; Aussuhr von Wein, Getreide, Salz (von Orleans
bis Nantes sind die Ufer der Loire rebenbedeckt).
Handelsstädte des Garonnebeckens:
7. Toulouse (tulüs), Mittelpunkt für den Binnenhandel Südfraukreichs.
8. Bordeaux (bordo), dritter Seehandelsplatz Frankreichs, desfen Ver-
kehr sich besonders aus Spanien, Amerika und die französischen Kolonien in
Afrika und Asien erstreckt; Hauptausfuhrhafen für Rotwein (Mödoe) und
Cognae.
Städte des Rhone-Saönebeckens, seiner Umrandung und Küste:
9. Belfort^), starke Festung an der Burgunder Pforte.
10. Lyon (liong), starke Festung an der Mündung der Saöne in die
Rhone; zweitgrößte Stadt Frankreichs, Hauptsitz der Sammet- und Seiden-
fabrikation in ganz Europa.
11. St. Etienne in einem Querthale des Beckens, das „französische
Birmingham", inmitten eines Bergbaureviers, mit Eisen- und Stahlwerken,
Maschinen- und Waffenindustrie.
12. Marseille^) (marßäj), erster Hasen Frankreichs und Südeuropas,
Sitz der größten französischen Schiffahrtsgesellschaft, Verkehr mit Algier und
der Levante. Östlich davon der Kriegshasen Toulou; an der Küste des
Golfs von Genua der Winterkurort Nizza.
Zu Frankreich gehört die Insel Eorsica im Mittelmeer; sie ist berg-
und waldreich und liefert Öl, Wein, Eisen, Holz. Hauptstadt Ajaecio
(ajatscho), Geburtsort Napoleons I.
3. Die schweizerische Eidgenossenschaft.
§ '23. Modenform und Qexväffex, Die Schweiz gehört zu den
wenigen Staatsgebieten Europas, die vom Meere völlig abgeschlossen sind
(Binnen- oder Kontinentalstaaten). Sie liegt hauptsächlich im Bereiche des
Hochgebirges der Alpen und umfaßt:
*) 1870/71 hier drei Schlachten und viele kleinere Gefechte.
2) Zwischen Tours und Poitiers besiegte Chlodwig die Westgoten (507) und Karl
Martell die Mauren (732).
s) Südl. davon Kämpfe Werders gegen die Südarmee Bourbakis (15. bis 17. 1. 1871).
Einnahme der Stadt (16. 2. 1871).
4) Nördl. der Schlachtort Aix (102 n. Chr.).
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Südfraukreichs Etienne Napoleons_I. Chlodwig Karl
Martell Karl
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Amerika Nantes Toulouse Frankreichs Spanien Amerika Afrika Asien Lyon Frankreichs Europa Frankreichs Algier Genua Nizza Frankreich Europas Poitiers Südarmee_Bourbakis
— 63 —
genannt). Es erhebt sich in dem unwegsamen Berglande von Montenegro,
den sog. schwarzen Bergen, am höchsten. Das wichtigste Gebirge Griechenlands
ist der Pindns; östl. davon erhebt sich an der Küste der Olymps)
2. Das balkanische Gebirgsland besteht aus massigen Berggruppen
(Rilo Dagh), langgezogenen Bergketten (Balkan und Rhodope) und dazwischen
eingesenkten Beckenlandschaften. Es erreicht im Gebirgsstock des Schar Dagh
den höchsten Punkt der Südost-Halbinsel (3000 m) und wird durch Morawa
(zur Donau), Vardar und Maritza (zum ägäischen Meer) entwässert.
b) Die nordöstliche Tiefebene (Donaubecken) wird durch die Donau in
die bulgarische im 8. und die walachische im N. geschieden (s. § 38). —
Zwischen dem Balkan und dem Rhodopemassiv dehnt sich die steppenartige lüdöst-
l'iche Tiefebene (Maritzabecken) aus, welche durch eine niedrige Gebirgsschwelle
in ein fruchtbares oberes und ein wasserarmes, dürres unteres Becken ge-
schieden ist.
§ 56. Erwerbsquellen. Ackerbau und Viehzucht bilden die
Haupterwerbsquellen der Südosthalbinsel. Es werden hauptsächlich Weizeu,
Mais und Gerste gebaut, daneben in manchen Strichen anch Reis und Tabak.
Der in stetem Aufschwung begriffene Rebenbau liefert feurige Weine und ge-
trocknete Tranben (Rosinen, Korinthen). In den Gegenden südlich von der
Donau blüht die Obstkultur, besonders die Zncht der Pflaumen. In großem
Umfange wird die Rosenkultur behufs Fabrikation von Rosenöl und Rosen-
Wasser betrieben. Südfrüchte und Olivenöl werden besonders in Griechenland
und aus deu Inseln gewonnen. Die Viehzucht erstreckt sich vorwiegend auf
Schafe, Ziegen und Schweine. In vielen Gegenden blühen Bienenzucht und
Seidenraupenkultur. Griechenlands bedeutende Seefischerei erstreckt sich anch
auf die Gewinnung von Badeschwämmen. — Der Bergbau spielt, obwohl
das Land an Mineralien nicht arm ist, noch keine bedeutende Rolle. Er
liefert Salz, Marmor, Meerschaum, Schwefel, Blei und Silber. — Die In-
dustrie ist erst in ganz geringen Anfängen vorhanden und meist Kleingewerbe
und Hausindustrie, die nur für den Eigenbedarf arbeiten. Bedeutendes wird
auf den Gebieten der Spinnerei, Weberei und Stickerei geleistet. — Im
Handel übertrifft die Einfuhr an Wert die Ausfuhr. Ausgeführt werden
Produkte der Landwirtschaft (Getreide, Vieh, Häute und Felle, Wein, Korinthen
und Südfrüchte, Rosenöl, Pflaumen) und Erzeugnisse der Kunstindustrie
(Seiden- und Lederwaren, Teppiche, Maroqninstickereien, verzierte Waffen).
Zur Einfuhr gelangen europäische Jndnstrieartikel, Kolonialwaren und
Lebensmittel. Es fehlt dem Lande an Kunststraßen und Eisenbahnen.
*) An der Westküste des griechischen Berglandes liegen die jonischen Inseln, an der
Ostküste die große Insel Euböa und die Kykladen, südl. von den letzteren Candia oder
Kreta, der Südriegel des ägäischen Meeres.
Brust und Berdrow, Geographie für mehrkl. Volkssch. Ii. 5
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Personennamen: Morawa Rosenöl Candia
Extrahierte Ortsnamen: Montenegro Griechenlands Donau Donau Balkan Donau Griechenland Maroqninstickereien Kreta
— 172 —
Petroleum^), Steinsalz und Manganerz, welches in England und Amerika zur
Erzeugung eines ausgezeichneten Stahles verwandt wird. Die Industrie um-
faßt bisher nur die Fabrikation von gereinigtem Naphtha, Schmieröl, Schwefel-
säure und anderen Drognen. Von großer Wichtigkeit für deu Handel ist die
Eisenbahn, welche südlich vom Kaukasus das schwarze mit dem kaspischen
Meere verbindet. Mit ihrer Hülfe gelangen Petroleum, Steinsalz, Mangan-
erze, Wolle, Krapp zur Ausfuhr.
Staaten, Wewcgne^ und Städte.
Z 135. Politisch umfaßt die Landschaft die russische Statthalterschaft
Kaukasien, zu der auch der russische Anteil des armenischen Hochlandes gehört.
Der Kamm des Kaukasus scheidet die Statthalterschaft iu die Bezirke Ciskaukasieu
und Transkankafien, von denen der erstere häufig auch zu Europa gerechnet wird.
Die etwa 8 Mill. Menschen starke Bevölkerung^) des Deutschland au
Größe wenig nachstehenden Kaukasien gliedert sich in eine Menge kleiner
christlicher und mohammedanischer Stämme, die von den Russen znm Teil
erst nach harten Kämpfen unterworfen sind. Die wichtigsten unter ihnen sind
die Georgier (oder Grusinier), die Abchasier und dieosseteu, indoeuropäische
Stämme im 8. des westlichen Hauptkammes, Tataren im 8. des östlichen
Hauptkammes, Klein- und Großrussen, Tscherkessen (Cirkasster), Kal-
müken, Kirgisen, Lesghier und Nogaier am Nordabhange des Kaukasus
bis zum Manytsch.
Handels- und Hafenstädte im südlichen Vorlande des Kaukasus:
42. Poti und Batnm, unweit von einander am Westende der trans-
kaspischen Bahn gelegene Häsen des schwarzen Meeres mit großer Ausfuhr
vou Petroleum, Manganerz, Mais, Hanf und Holz.
43. Tiflis, die im Kurthale***) herrlich gelegene Hauptstadt Trauskau-
kasieus, Großstadt und Mittelpunkt des Handels und Verkehrs im Krenznngs-
*) Das kaukasische Erdöl wird erst seit 1860 gewonnen. Tiefe Bohrlöcher, in
welche Schöpfrohre eingesetzt werden, eröffnen der Flüssigkeit den Weg zum Lichte. In den
Rohren steigt die mit Sand und Gasen gemischte dunkelfarbige Naphtha, oft als gewaltige
Fontäne bis 200 m Höhe, empor; bisweilen haben einzelne Bohrlöcher Tag für Tag mehr
als 9 Mill. kg Öl ausgeworfen. Nicht alle Bohrlöcher Apscherons liefern Fontänen, aus
vielen muß das Petroleum durch Dampfpumpen geschöpft werden. Das kaukasische Erdöl
besitzt eine höhere Entflammungstemperatur, explodiert daher weniger leicht als das ameri-
kanifche, dem es auch an Leichtflüssigkeit und Leuchtkraft überlegen ist.
**) In Kaukasien, besonders in der Umgegend von Tislis, leben in selbständigen Ort-
fchaften (Elisabethfeld, Marienfeld, Katharinenfeld n. a.) über 20000 mit Ackerbau und
Weinbau beschäftigte deutsche Kolonisten, meistens 1817 und 1848 eingewanderte Württemberger.
***) Fr. Bodenstedt (Mirza Schaffy): „Gelb rollt mir zu Füßen der brausende Kur im
tanzenden Wellengetriebe; hell lächelt die Sonne, mein Herz und die Flur: o wenn es doch
immer so bliebe!"
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
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Achat, Jaspis) gewonnen. An den Küsten werden Schwämme, Korallen und
Perlen gefischt. — Die Industrie ist auf die Herstellung für den Eigenbe-
darf des Landes beschränkt. Der Handel, welcher besonders von Engländern,
Juden und Jndieru betrieben wird (Karawanen- und Seehandel), vermittelt
die Ausfuhr von Produkten des Bodenbaues (Datteln, Feigen, Kaffee, Spezereien),
Perlen, Straußenfedern und die bedeutende Einfuhr von Lebensmitteln, Baum-
Wollstoffen, europäischen Jndustrieerzengnissen.
Stcccrten, Meroohner und Städte.
§ 145* Politisch zerfällt das fyrisch-arabische Tafelland in
a) fünf selbständige Staaten (das Sultanat Oman, unter englischem Ein-
fluffe stehend, die Landschaft Hadramant, im Besitz unabhängiger Araberstämme,
das Sultanat Nedschd mit der Hauptstadt Riad, die Landschaft Kafsim und
das Emirat Schämmar mit der Hauptstadt Haü*) und
b) türkische und englische Besitzungen. — Den Türken gehört Syrien
und die Westküste Arabiens (Hedscha-s, Asir, Jzmen) nebst el Hasa am persischen
Golf. Die Engländer besitzen die vulkanische Felsenhalbinsel Aden nebst einigen
von dort aus verwalteten Inseln, sowie das Protektorat über die im persischen
Golf gelegenen Bahrein-Jnseln, die bedeutende Perlenfischerei betreiben.
Die Hauptmasse der Bevölkerung bilden semitische Araber**), Städte-
bewohner oder viehzüchtende Nomaden (Beduinen); zu ihnen gesellen sich in
den Städten und Dörfern Türken, Juden, Perser, Inder und Europäer
(Frauken). Das gewaltige Tafelland (größer als das halbe enrop. Rußland)
ist mit etwa 5 Millionen Einwohnern schwach bevölkert.
Randstädte des syrischen Tafellandes:
56. Haleb oder Aleppo, drittgrößte Stadt der asiatischen Türkei, in der
Nordecke des Tafellandes gleichweit von Orontes und Euphrat gelegen und
daher Verkehrscentrum zwischen dem Mittelmeer und dem persischen Golf,
Syrien und Mesopotamien, mit bedeutender Textilindustrie in Wolle, Baum-
wolle und Seide und großen Niederlagen europäischer, persischer und indischer
Waren. — Ihr Mittelmeerhafen Jskanderün, Cypern gegenüber.
57. Damaskus am Ostabhange des Antilibanon, iu einer von Gebirgs-
bächen reich bewässerten Ebene zwischen Palmen-, Orangen-, Feigen- und Wein-
Pflanzungen herrlich gelegene Hauptstadt Syriens, das „Auge des Orients";
*) Die drei letzteren Binnenstaaten stehen unter dem mächtigen Einfluß einer fanatischen
Sekte der Mohammedaner, der Wahabiten (daher Wahabitenreiche genannt), welche früher
auch die 1818 ihnen abgenommene Westküste besaßen.
**) Merkwürdig sind unter den syrischen Semiten zwei Libanonstämme, die christlichen
Maroniten und die Drusen, deren Religion ein Gemisch von Islam, Christentum und
altpersischer Lehre (Zoroastrismus) ist.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Vulkanreihe, die sich aus deu Philippinen fortsetzt. — Die Molnkken sind
sämtlich hoch, bewaldet und zum Teil vulkanisch; in Halmahera, nächst
Ceram der größten, wiederholt sich fast die Gestalt von Selebes. — Die
Philippinen, 12 große und viele kleine Inseln von der Gesamtgröße
Italiens, tragen zwei durch Meeresarme oder Alluvialebenen von einander
getrennte Gebirgs- und Vulkanreihen, deren Kegel, zum Teil uoch thätig, selten
2500 m Höhe erreichen.
Erwerbsquellen.
§ 154. Die Mineralien-, Pflanzen- und Tierwelt der malaiischen Insel-
slnr bietet unerschöpfliche Reichtümer, die zum großen Teile noch ungehoben
sind. Der Bodenbau, in vielen Gegenden in Plantagen betrieben, liefert
Reis, Kaffee, Thee, Mais, Zucker, Tabak, Sago, Gewürze (Pfeffer, Gewürz-
uelkeu, Muskatnüsse, besonders auf den Molnkken) und Chinarinde. Die
Waldungen euhalten Borneokampfer und edle Hölzer (Sandel-, Sapan-, Eben-
und Tikholz) sowie Rotang. Ein wertvolles Produkt der Philippinen ist der
Manilahanf, die Faser einer Bananenart. Das Tierreich bietet den Ein-
geborenen reichliche Jagdbeute und liefert Elfenbein, Büffel- und Rhinoceros-
häute, Honig und Wachs, eßbare Vogelnester und Trepangs), zwei Leckerbissen
der Chinesen, Schildpatt und Perlmutter. Vou den noch wenig erforschten
Bodenschätzen sind Steinkohlen (Borneo, Labnan), Gold (Sumatra, Borneo,
Timor), Kupfer, Zinn (Banka und Billiton bei Sumatra und Borneo), Petro-
lenm (Timor) und Diamanten (Sumatra, Borneo) zu nennen. Der Handel,
an dem sich neben Niederländern und Engländern in manchen Gegenden auch
Araber und Chinesen stark beteiligen, beruht auf dem Austausch der Kolonial-
Produkte gegen europäische Judustrieerzeuguisse.
Staaten, Wewobner und Städte.
§ 156. Politisch gliedert sich Indonesien oder Ostindien in
niederländische, englische, spanische und portugiesische Be-
sitzungen.
Die niederländischen Besitzungen bilden das Generalgouvernement
„Niederländisch-Ost-Indien" (Nederlandsch Oost Indie); dieses umfaßt die
großen Snnda-Jnfeln mit Ausnahme Nordborneos, die kleinen Snnda-Jnseln
*) Die eßbaren Vogelnester werden von der Salangane, einer Schwalbenart, Haupt-
sächlich aus Speichel bereitet und an schwer zugänglichen Steilfelsen befestigt. — Trepang
wird aus Seegurken oder Holothurien durch Kochen und Trocknen bereitet. Tausende von
Fahrzeugen (Dschunken) beschäftigen sich in den malaiischen Gewässern mit dem Fang dieser
chinesischen Delikatesse.
Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 13
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Halmahera Italiens Büffel- Borneo Sumatra Borneo Timor Sumatra Borneo Timor Sumatra Borneo Indonesien Ostindien