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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 129

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Jii. Papstthum und Kaiserthum. 129 erobern (1248), ward aber gefangen und konnte nur durch schweres Lösegelb wieder frei werden. Er zog baun (1270) nach Tunis, in der Meinung, von hier ans nach Aegypten vordringen zu können; aber auch dieses Heer erlag der Hitze und dem Mangel, der edle König selbst einer Krankheit. Im I. 1291 gieitg in Palästina die letzte Besitzung, Akko, verloren; und die Päpste predigten bereits mehr gegen Ketzer und Griechen Kreuzzüge. In 200 Jahren haben gegen 7 Millionen den Zug unternommen; und wie wenige sahen ilire Heimat wieder! Die Päpste hatten in dieser Zeit das Regiment in der Christenheit ; denn sie sahen sich als die Oberstatthalter der Länder an, bereu Könige ausgezogen waren. Aber eben die Krenzzüge, durch die sie sich auf ihrer Höhe erhielten, wurden die Veranlassung, daß die Papst macht allmählich sank. Denn die vielseitige Erregung der Geister während berfelben brachte das erste Morgenroth citier geläuterten Denkweise in das Abendland. 8. Das Ritterwesen. tz 52. Eine der wichtigsten Folgen der Kreuzzüge war die bestimmtere Ausprägung des R i 11 e 11 h u m 8. Es entstanden in und um Jerusalem zur Beherbergung, Verpflegung und Beschirmung armer, verwunbeter und reifenber Pilger sogenannte geistliche Ritterorden. Diese verbaitben mit ihrem kriegerischen Wesen zugleich die klösterlichen Gelübbe der Armuth, der Keuschheit und des Gehorsams; und zu einer engen Brübevschast verbunden, und durch Beiträge von allen Seiten unterstützt, wuchsen sie zu großer Macht und Bedeutung heran. Der Johanniterordeit (f. 1113) verlegte feinen Sitz später nach Cypern, dann nach Rhobus, zuletzt nach Malta (1530) und würde erst feit 1798 umgewanbelt. — Die Tempelherren kamen 1128 auf. Sie wohnten zuerst am ehmaligen Tempel Salomo's, dann in Cypern, erhielten aber auch große Besitzungen in Frankreich. Nach den letzteren gelüstete es König Philipp Iv.; und im Ein-

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 147

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europa's. 147 platz der Welt wurde; dahin kamen alle Gewürze und Schätze des Ostens. Die Inquisition und übertriebene Ausbreitungslust brachten jedoch auch dieses Land bald von seiner Höhe herab; und bis heute genießt es so wenig Glück als Spanien. 5. England. §. 59. Ganz anders gieng es in England, wo die blutigen Kämpfe zuletzt mit der Freiheit des Volks endeten. Wilhelm der Eroberer (s. 1066) sah es ganz auf Unterdrückung des Landes ab. Er stürzte die alte Verfassung mit ihren Rechten und führte ein Leheussystem ein, bei dem die Vasallen ganz von ihm abhieugeu. Aber schon seilt Sohn, Heinrich !., mußte der Geistlichkeit und deu Vasallen in einem Freiheitsbriefe wichtige Vorrechte abtreten (1101). Mit ihm starb Wilhelms Man-nesstamiil aus; und nach manchen Unruhen kam Heinrich H., Gras vou Anjou, auf deu Thron, dessen" Haus 331 Jahre regierte (1154 — 1485). Heinrich war ein tüchtiger Regent, der sich vom Papst die Insel Irland schenken ließ -und sofort sie eroberte; er fiel aber tief im Kampfe gegen die Geistlichkeit. Thomas Becket nämlich , Erzbischof von Canterbnry, wollte durchaus den König von der Geistlichkeit abhängig wissen; nachdem er einmal neue Unruhen angeregt hatte, entfuhren dem Könige die zornigen Worte: „Ich werde niemals Ruhe haben; habe ich denn nur feige Diener um mich her, da keiner von diesem aufrührerischen Priester mich befreien kann?" Dieß faßten vier Ritter als eine Aufforderung zur Ermordung des Erzbischofs auf, eilten nach Canterbnry und erschlugen ihn vor dem Hochaltäre. Heinrichs Bote, der sie zurückführen sollte, hatte sie nicht mehr getroffen. Alles gerieth in Bestürzung, auch Heinrich wurde tief betrübt. Um dem Bann zu entgehen, mußte er feierlich schwören, daß er unschuldig am Blute des Märtyrers sei, und dabei viele Rechte an die Kirche und den Papst abtreten. Da aber Stürme aus Stürme folgten, nainent-

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 121

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Papstthum und Kaiserthum. 121 feine Feinde. Im Ingrimm drang endlich Friedrich in Rom selbst ein und bemächtigte sich mit Feuer und Schwert der tapfer vertheidigten Peterskirche. Aber fetzt brach unter feinem Heere eine tödliche Seuche aus, die Taufende wegraffte, und zugleich war ein neuer Lombardenbund entstanden, der kühner als je auftrat. Unter mancherlei peinlichen Schicksalen kam er gedemüthigt nach Deutschland zurück. Sein fünfter Zug sollte ein Rachezug werden; aber fein mächtigster Herzog, Heinrich der Löwe, den er fußfällig gebeten hatte, ihn nicht zu verlassen, ließ ihn im Stich. Er wurde völlig geschlagen (1176) und mußte nun von feinen Forderungen herabsteigen. Vom Banne gelöst, schenkte er den Städten alle ihre bisherigen Vorrechte wieder. — Noch bewirkte er (1184) eine Vermählung feines Sohnes Heinrich mit Rogers Ii. Tochter, der Erbiu beider Sicilieu, und damit einen neuen, aber unglückseligen Erwerb feines Hauses. Als ein Greis von 67 Jahren machte er auch einen Kreuzzug, kam aber im Flusse Saleph in Cilicien um's Leben. Nur kurze Zeit (1191—97) regierte fein Sohn Heinrich Vi. Er kam wirklich in den Besitz Siäliens, war aber ein heißblütiger Staatsmann, der dnrch Grausamkeiten seinen Namen befleckte. Sein dreijähriger Sohn Friedrich wurde alsbald König beider Sicilien. Aber in Deutschland stritten sich Andere um die Herrschaft, bis ihn der Papst den Standen empfahl. Als er jedoch nach Deutschland kam, fand er allgemeine Anerkennung (1212). § 49. Ebeu damals hatten die Päpste den Gipfel ihrer Macht erreicht, auf dem sie sich ein Jahrhundert lang erhielten. Ueber Staaten und Kirche regierte namentlich Innocenz Iii. 1198—1216 mit seltenem Erfolg. Er lehrte, alle weltliche Herrschaft fei ein Ausfluß der geistlichen, oder verhalte sich wie das Moudlicht zum Sonnenlicht. Er nöthigte manche Länder zum Tribut. Den englischen König Johann that er in den Bann; und fein Reich belegte er zuerst mit dem Inter biet Handbüchl. t>. Wcltgesch. (7. 81.) Q

5. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

6. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

7. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

8. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-

9. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

10. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).
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