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1. Erdkunde - S. 237

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 237 — Unter den Produkten sind wichtig: Kaffee, Kakao, der beste der Erde, Chinarinde, Farbhölzer. Der Tabakbau (Varinas) ist mit der Zunahme der Kaffeekultur zurückgegangen. Das Mineral- reich liefert Gold und Kupfer. Die Industrie beschäftigt sich vor- zugsweise mit Baumwollweberei und Strohflechterei. Der Handel liegt zum großen Teile in den Händen deutscher Kanfleute. Die Hauptstadt Caracas (mit Umgebung 72000 E.) wurde 1812 durch ein furchtbares Erdbeben fast ganz zerstört. — La Guayra (14 000 E.) ist die Hafenstadt für Caracas. Guayana (440 000 qkm, über 1/3 Million E.), das Küstenland von der Mündung des Orinoco bis gegen den Amazonenstrom, ist das ein- zige südamerikanische Festlandsgebiet, das im Besitze europäischer Mächte ist. Die feuchtheiße Küstenebene ist zwar äußerst fruchtbar, aber höchst ungesund. Das Klima ist für Europäer bei längerem Aufenthalte meist geradezu tödlich. Unter den Produkten ist der Rohrzucker von Bedeutung. Der gebirgige Teil Guayanas ist mit Urwäldern bedeckt, welche eine üppig strotzende Vegetation zeigen (Guayana ist die Heimat der Riesenblume Victoria regia, welche tellerförmige Blätter von 2 m Durchmesser hat). Das Innere von Guayana ist noch wenig bekannt. Lange Zeit vermutete man dort das sprichwörtlich gewordene Goldland (el dorado). — An Guayana haben Großbritannien, die Niederlande und Frankreich Anteil. Britisch-Guayana nmsaßt etwa die Hälfte des ganzen Gebietes mit V4 Million E. — Hauptort ist Georgetown (dschordschtauu) oder Demerara (53 000 E.). Niederläudisch-Guayana (Surinam) mit 90 000 E. hat als Hauptort Paramaribo (29 000 E.). Französisch-Guayana (30 000 E.) wird vou Frankreich zur Deportation von Verbrechern benutzt. Hauptort ist C a y e n n e (10 000 E.).

2. Erdkunde - S. 239

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 239 — Bild 88. Ein Mischling von Peru. schaft und fortwährender Kriege stark herabgekommen. Die Industrie ist bedeutungslos. Der Handel hat sich etwas gehoben. Zwei Eisen- bahnen führen von der Küste mit einer Erhebung bis fast zur Höhe des Montblanc über die Anden. Unter den Handelsartikeln nimmt immer noch die erste Stelle der Guano ein, der verwitterte Mist von See- vögeln, der auf den regenlosen Inseln an der peruanischen Küste sich ange- sammelt hat und ein äußerst ergiebiges Düngemittel bildet. Die Hauptstadt ist Lima (104000 E.), dessen Hafen Callao mit 35 000 E. — Im Innern liegt Cuzco (kußko; 22 000 E.), die Hauptstadt der altperuanischen Jnkas, mit vielen Überresten großartiger Bauten. Die (zwanzig) vereinigten Staaten von Brasilien umfassen die Osthälfte von Südamerika. Den nördlichen Teil des Landes nimmt die ungeheure Tiefebene des Amazonenstromes und seiner Nebenflüsse ein, die Mitte und der Osten sind vom brasilia- nischen Hoch- und Bergland ausgefüllt, der Südwesten gehört zum Quellgebiet des La Plata. Das Innere ist vielfach noch unbekannt — Außerordentlich reich ist die Bewässerung. Kein Land der Erde hat ein so großartiges Stromnetz wie Brasilien. Der größte Teil gehört in das Gebiet des Amazonas, des wasserreichsten Stromes der Erde. Das Klima ist in den Stromniederungen feuchtheiß, in den übrigen Teilen gleichmäßig milde und gesund. Der Reichtum an Naturschätzen ist überaus groß. Das Mineralreich lieferte einst viel Diamanten; jetzt ist seine Aus-

3. Erdkunde - S. 142

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 142 — der berühmte, meist unter dem englischen Namen Sherry bekannte Wein gebaut. — Malaga (134000 E.), Hauptausfuhrhafen des feurigen Malagaweins. — Granada (73 000 E.) in reich bewässer- ter, üppig fruchtbarer Lage. Über der Stadt erhebt sich die Al- hambra, der großartige, nunmehr verfallende maurische Köuigspalast (Bild 45, S. 140). 14. Die Balearen und Pityusen, zwei Inselgruppen östlich des Golfes von Valencia. Hauptorte sind die befestigten Hafen- Plätze Palma (61000 E.) und Mahon. Unweit der Südspitze Spaniens erhebt sich der seit 1704 den Engländern gehörende, stark befestigte Felsen von Gibraltar, „der Schlüssel des Mittelmeeres" (Bild 46, S. 141). In einem wilden Hochthal der östlichen Pyrenäen hat sich seit mehr als 1000 Jahren die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten, 452 qkm groß mit etwa 6000 E. Spanische Kolonien. Spanien hat von seinem frühern Ungeheuern Kolonialbesitz nur noch in Afrika mehrere befestigte Plätze an der Nordküste, darunter Ceuta, Gibraltar gegenüber, ferner die Canarischen Inseln und zwei Inseln im Golf von Guinea. Das Königreich Portugal. a) Portugal hat 92 000 qkm und 5 Millionen Einwohner, demnach durchschnittlich 55 aus 1 qkm. Das Land hat nur zwei bedeutende Städte. b) Die Portugiesen sind ein romanisches Misch Volk und ausschließlich katholisch. Wie in Spanien ist auch in Portugal die Landwirtschaft Hanpterwerbsquelle der Bewohner; doch wird Getreidebau nicht aus- reichend betrieben. Von desto größerer Bedeutung ist die Gewinnuug von Wein, Öl und Südfrüchten. Die Viehzucht ist gering, ebenso der Bergbau. Die meisten Jndnstrieerzengnisse werden aus andern Ländern (besonders aus Großbritannien) eingeführt. Auch der Handel ist zumeist in den Händen der Ausländer.

4. Erdkunde - S. 221

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 221 — 1. Das eigentliche Canada, der wichtigste Teil von Britisch- Nordamerika, besteht aus Ober-Canada an vier der Kanadischen Seen, und Uuter-Canada am St. Lorenzstrom, welch letzteres früher französisch war und heute noch teilweise französische Bevölkerung hat. — Sitz der Regierung ist Ottawa mit 44 000 E. — Die wichtigsten Städte aber sind : Q u e b e c (63 000 E.) und Montreal (Bild 82) (217 000 E.) am St. Lorenzstrom, letzteres durch einen Kanal mit New Hork verbunden. — Toronto (180000 E.) am Ontariosee. Bild 82. Montreal mit dem St. Lorenzstrom im Winter. 2. Die Halbinsel Neu-Bramlschweig, ein waldiges Bergland, mit Neu-Schottland an der Mündnng des St. Lorenzstromes. — Halifax mit 40000 E. hat einen ausgezeichneten Hafen, der nie zufriert und darum wichtig ist als Station für die Dampfschiffahrt wie auch als Kriegshafen. 3. Die Hudsonbai-Länder umfassen das fast ganz unbewohnte Gebiet von Labrador bis Alaska, früher im Besitze der Hudsonbai- Gesellschaft, welche den Reichtum an Pelztieren rücksichtslos ausbeutete. 4. Manitoba, südlich vom Wiunipegsee, ein sehr ergiebiges Weizenland, ist in neuerer Zeit vielfach das Ziel der europäischen

5. Erdkunde - S. 228

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
228 — 12. W estv ir ginien. — 13. (Oft») Virgin ien. — 14. Nord-, 15. Südcarolina. —- 16. Georgia. — 17. Florida. Alle diese Staaten betreiben vorwiegend Plantagenwirtschast (Tabak, Zuckerrohr, Baumwolle); Industrie und Handel sind gering. Da hier die Sklaverei herrschte, bilden die Neger noch einen großen Teil der Bevölkerung. B. Die vier südlichen oder Kolfstaaten. 18. Alabama mit dem wichtigen Holz- und Baumwollhafen Mobile (mobil). 19. Mississippi, der erste Staat für Baumwollproduktion. 20. Louisiana hat im Mississippidelta ein sehr ungesundes Klima. — New Orleans (nju orlins), oberhalb der Mississippi- mündung (275 000 E.), ist nicht bloß der wichtigste Ausfuhrhafen für Baumwolle, sondern überhaupt für den unerschöpflichen Reichtum des ganzen Mississippigebietes an Holz, Steinkohlen und Metallen. 21. Texas, der größte Staat, wird erst in neuerer Zeit stärker besiedelt. C. Die drei Staaten am Stillen Gcean. 22. Kalifornien (Bild 84). Wegen des Goldreichtums er- folgte seit der Mitte unseres Jahrhunderts eine massenhafte Ein- Wanderung. Gegenwärtig liegt die Bedeutung Kaliforniens in erster Linie im Getreide-, Wein- und Obstbau und erst in zweiter Linie in der Gewinnung von Gold und Quecksilber. — San Francisco mit 330 000 E. — darunter alle Rassen vertreten —- ist der wich- tigste Hafenplatz an der Westküste Amerikas, durch drei Pacific- bahnen mit den östlichen und südlichen Staaten, durch Dampferlinien mit den wichtigsten Punkten Ostasiens und Australiens verbunden. 23. Oregon. — 24. Washington. v. Die sieben Winnenstaaten im Asten des Mississippi betreiben großartigen Getreidebau und ausgedehnte Viehzucht.

6. Die neuere Zeit - S. 154

1872 - Paderborn : Schöningh
von der Krone Polen lehnsabhängig war, wurde jeder Streit mit den Ständen von dem polnischen Könige entschieden Durch geschickte Benutzung der politischen Verhältnisse und durch eine streng geordnete Staatsverwaltung heilte der Kurfürst nicht bloss die Schäden des langen deutschen Krieges, sondern führte auch sein Land zu hoher Blüte. 1. Die Staatsverwaltung. Das Hauptstreben des Kurfürsten in der Verwaltung 'seines Landes ging dahin eine grössere Einheit in der Regierung herzustellen und die mannigfachen Vorrechte einzelner Landestheile zu brechen. Im Herzogtum Preussen vermochte er nur mit Gewalt die Widerstrebenden (Schöppenmeister Rhode, Oberst von Kalkstein), welche sich gegen die neue Besteuerung auflehnten, zu zügeln. Um das zu seinen Kriegen nöthige Geld zu erhalten, führte er eine Verbrauchssteuer, Accise, für die gebräuchlichsten Lebensrnittel ein. Zur Hebung des Ackerbaus berief er fremde Ansiedler besonders aus Holland und der Schweiz und gewährte vielen durch die Aufhebung des Edicts von Nantes^ bedrohten Hugenotten eine Zufluchtsstätte in den Marken. Diese in mancherlei Künsten erfahrenen Einwanderer entwickelten bald eine lebhafte, auch für die Einheimischen anregende Gewerb-thätigkeit. Der Handel wurde durch Anlage von Strassen und Kanälen, wie den Friedrich-Wilhelmskanal zwischen Oder und Spree, und durch Einführung regelmässiger Posten gehoben. In seinem weitausschauenden Streben suchte er sogar den Grund zu einer Seemacht zu legen. In Emden, der wichtigsten Seestadt Ostfrieslands, gründete er eine Handelsgesellschaft, die ihre Schiffe besonders nach der Küste von Ober-Guinea senden sollte. Auf der Insel St. Thomas erwarb er einen Landstrich von den Dänen und an der Küste Guineas liess er sogar eine Festung, Grossfriedrichsburg, gründen, welche später (1720) an die Holländer verkauft ist. Die Wissenschaften beförderte er durch die Anlage der Universität Duisburg kür die reformirten Einwohner der westlichen Landestheile. Seine eigene Gemahlin Luise Henriette war eine begabte Dichterin geistlicher Lieder. Seine Hauptsorge wandte der Kurfürst dem stehenden Heere zu, welches er bis auf 26,000 Mann vermehrte. Der Staat erhielt unter ihm einen Zuwachs von fast

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 118

1874 - Mainz : Kunze
— 118 — 700000 Qm.) Trotzdem nur ein Erdtheil wegen der Aehnlich- keit beider Theile. In beiden herrscht das Einförmige und Massenhafte. Neben der vom Cap Horn bis zur Barrow- spitze überall den Westrand begleitenden größten Hochgebirgs- kette der Welt meist ohne vermittelnde Stufenländer *) die uner- meßlichen, von den größten Strömen der Welt durchschnitte- nen, nur durch einzelne Küstengebirge und Hochlandschaften unter- brochenen Tiefebenen, in ihnen, soweit der Einfluß des oceauisch-feuchten Klimas reicht, die üppigste Natur kraft: die Pflanzen- und niedere .Thierwelt maßlos in Größe und Zahl. Beiden Theilen gemeinsam die rothe Menschenrasse, die Fischer und Jäger ohne Viehzucht und Ackerbau; nur auf und an der Cordillere einst auf höherer Kulturstufe, in Namerika der Aztekenstaat Mejiko, in Sa. der Jnkastaat Peru.**) Um- wandlung seit der europäischen Occupation: Verpflan- zung der Banane, des enrop. Getreides, des Reis, Zuckerrohrs, Kaffeebaums, Baumwollenstrauchs, Verbreitung der einheimischen Pflanzen (Mais, Kartoffel, Tabak), Einführung der europ. Hausthiere (Pferde und Rinder)***), Verdrängung der Urbevöl- keruug (Mischung mit Spaniern nur im Bereich der mittleren Cordilleren: Mestizen), Einführung der afrikanischen Rasse (Mischung mit Europäern: Mulatten): Herrschaft der germa- nischen und romanischen Eroberer unter moderueu Staats- formen. Uebergewicht des germanischen Stammes mit englischer Sprache in dem für europäische Ansiedlung günstigern Norden. a. Nordamerika. Südlich von der nur erst theilweis aus- geschlossenen Polar-Juselwelt, dem Riegel der Nordwest- Passagef), die polare Küste nw. von Labradors Ostspitze bis zur Behriugsstraße, an beiden Enden steil abfallend, im Mittlern Theil flach mit vorspringenden Halbinseln und der La *) Hochgebirge und Tiefland greifen nicht wie !n Europa durch an- liegend? liebliche Mittelgebirgslandschaften in einander über, daher große Einförmigkeit. **) Daß der Ackerbau die Grundlage aller Kultur, ist auch hier bestä- tigt: die Mejikaner und Peruaner waren die einzigen Völker, welche Mais, die einzige Amerika eigne Getreideart, baueten. ***) Diese haben sich in den Grassteppen Amerikas fast verwildernd bis ins Ungeheuere vermehrt (wie der einheimische wilde Bison in den Gras- steppen Namerikas). f) Hohe Schule der Nordpolfahrer. Im Bereich ihrer Eingangspsor- ten unerschöpflicher Reichthum an Meer-Säugethieren, dessen Ausbeute er- giebiger als der Ertrag aus den amerikanischen Goldbezirken.

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 413

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 151. Die Entdeckung von Amerika. 413 wesen zu sein, der sie betreten habe, so wurde der ganze Weltteil nach dem Vorgehen des lothringischen Geographen Hyla-E. komylus (Waldseemüller) „Amerika" genannt. 421) Noch von größerer Wichtigkeit als die Entdeckung von Westindien war die von Mexiko (Mechiko) durch Ferdinand 1519. Cortez und die von Peru durch Franz Pizzaro. Diese Län-isw. der waren viel reicher an Gold und Diamanten, so daß Spanien aus denselben unermeßliche Schätze zog. Aber gerade der Reichtum dieser Länder war das Unglück ihrer Bewohner. Die Eroberer verfuhren gegen die (Singebornen auf die schonungsloseste Weise. Ihre Mordlust hatte in zehn Jahren die Hälfte der Bevölkerung dahingeschlachtet und die Habsucht beugte die andere Hälfte unter das Joch unerträglicher Sklaverei in den Zuckerund Tabakspflanzungen. Nur die Dominikaner, welche die Schiffe begleiteten, um das Christentum deu armen Söhnen Amerikas zu bringen, nahmen sich der Unglücklichen an und verlangten eine menschlichere Behandlung, jedoch nur mit geringem Erfolge. Der Vorschlag des edlen Bartoloms delasca-sas, die minder starken Bewohner Westindiens durch stärkere Neger zu ersetzen, um erstere zu schouen, gab sogar zur weitern Verbreitung des abscheulichen Sklavenhandels' Veranlassung. Statt zum wahren Christentums bekehrt zu werdeu, wurden die Indianer mit dem Gifte der europäischen Laster angesteckt. 422) Die Entdeckung Amerikas brachte eine völlige Veränderung in allen Verhältnissen der Alten Welt hervor. Der Welthandel nahm eine ganz andere Richtung an, da die alten Seestraßen verlassen wurden. Im Süden waren es die Genuesen, Venetianer und Pisaner, deren Handel sank. Die Schwächung Venedigs nahm auch den süddeutschen Städten, welche den Handel zwischen der Levante und dem Norden bisher vermittels hatten, ihre Bedeutung. Auch die Hau ja sank, da die Holländer in den Welthandel eintraten. Es kamen aus der Neuen Welt viele Produkte, welche bald zu Bedürfnissen wurden und in allen Gewerben und Geschäften eine größere Thätigkeit veranlaßten. Die Erdkunde und die Naturkunde machten in einem halben Jahrhundert größere Fortschritte, als in allen vorhergehenden miteinander, da eine Ersindnng die andere nach sich zog. Eine große Anzahl höchst nützlicher und angenehmer Pflanzen und Tiere wurden in Europa eingeführt und heimisch gemacht, oder fortwährend durch den Handel herübergebracht. Aber auch die Preise aller Erzeugnisse stiegen, und je mehr das bare Geld sich anhäufte, desto mehr sank der Wert desselben. Die Einnahmen wurden größer, die Ausgaben aber auch, und

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 110

1918 - Paderborn : Schöningh
Das deutsche Reich bis zum Ende des Interregnums. zuweilen gelehrten Unterricht; im Verein mit der huslichen Erziehung durch die Mutter befhigte er sie, als Hausfrau ein anmutiges Familien-und geistig angeregtes Gesellschaftsleben zu pflegen. b) Die Stadtbevlkerung. Das Stdtewesen entwickelte sich in Deutschland erst seit etwa dem Beginn des 10. Jahrhunderts, als Handel und Gewerbe einen lang-samen, aber stetigen Aufschwung nahmen. Anfangs war der lange Zeit unbedeutende Handel noch meistens in den Hnden der Juden und im Sden der Lombarden, im Norden der Friesen. Die Gewerbe kamen zunchst an den Hfen der Groen, wo der gesteigerte Wohlstand auf eine verfeinerte Lebenshaltung hindrngte, nach und nach in ihrer vielfachen Gliederung in Aufnahme. Von groer Bedeutung fr die Entfaltung des Gewerbes und Handels wurde die Entwicklung des Bergbaus, zumal die Erschlieung der Silberlager in den deutschen Gebirgen. Lebhafter Handel verband seit der Zeit der Kreuzzge die Städte im sdlichen Deutschland mit Italien. Eine wichtige Handelsstrae fhrte, dem Laufe der Donau folgend, nach den Lndern des Orients. Den Rhein hinunter und hinauf fand ein reger Warenaustausch statt zwischen Sd- und Norddeutschland, zwischen den deutschen Gauen und England sowie den nordischen Reichen. Das Handelsgebiet des norddeutschen Kaufmannes reichte ostwrts weit in die flanschen Lnder hinein. Die Waren wurden in der Regel auf Wagen, im hohen Gebirge auf Saumtieren befrdert. Wo sich aber Gelegenheit bot, bevorzugte man den Wasserweg vor der beschwerlichen Landstrae, wobei die Schiffe mittels Seilen auf Leinpfaden vorwrts gezogen oder auch durch Ruder und Segel bewegt wurden. Die Städte in Deutschland wuchsen teils aus jenen alten Rmer-stdten im Rhein- und Donaugebiet (Cln, Mainz), die wegen ihrer gnstigen Handelslage wieder aus der Asche der Zerstrung oder dem Verfalle entstanden, teils aus Ortschaften empor, in denen bischfliche Kirchen, Pfalzen oder Burgen errichtet wurden, oder welche um solche entstanden waren. Die dort stattfindenden Mrkte (Messen) lockten den Hndler und den Gewerbetreibenden zu bleibender Ansiedlung an. Solche Pltze wurden bald allgemein durch Wall und Graben. Mauern und Trme geschtzt (Burgen, Brger). In Sachsen, das, fern den groen Verkehrsstraen, noch lange stdtearm blieb, legte Heinrich I. durch seine militrischen Befestigungen den Grund zu der Entwicklung der ersten Städte.

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 189

1906 - Paderborn : Schöningh
Frcytag: Das Fehdewesen im 14. und 15. Jahrhundert. 189 Es war nichts Seltenes, da deutsche Studierende italische und franzsische Universitten besuchten. Dem Kaufmann gebot die Weise des Handels, sich aus der Heimat herauszuwagen, und Anfnger sind, den Packen auf dem Rcken tragend, die Donau hinunter oder nach Italien und Frankreich gezogen, bald dies, bald das als Hausierer vertreibend. Fr die Ratsherren kam die Notwendigkeit hinzu, mit den fremden Mchten an ihrem Sitz der wichtige Sachen zu verhandeln, und derselbe Mann vollzog seinen Auftrag bald in London, bald in Dnemark und in Nowgorod. So sammelte sich in den Personen und in den Stdten Lnder- und Vlkerkenntnis, eine reiche Welt-erfahrung, die in groen Familien der Vater den Shnen vererbte. Den besten Nutzen zogen davon die Gemeinwesen, und die wohlberlegte, rhrige, doch nachhaltige Staatskuust, die in den politischen Geschften der Hanse hervortritt, bezeugt die durch berlieferung und bung gewonnene Sicherheit ihrer Leiter. Ungemein mannigfaltig waren die Gegenstnde, die gehandelt wurden. Man kann sie in groe Gruppen zerlegen, die sich auch geographisch in den Osten und Westen scheiden, und etwa sagen, was im Osten eingekauft wurde, diente zur Ausfuhr nach dem Westen, und umgekehrt. Der Osten und Norden lieferten Rohstoffe, der Westen, namentlich Brgge, kaufte diese und stellte zum Ankauf seine eigenen Marktschtze, teils Jndustrieerzeugnisse, teils Weine und sdliche Waren. Doch dienten die Rohstoffe auch in den stlichen Stdten zum eigenen Verbrauch und zur Verarbeitung, um in Nutzsachen umgewandelt wieder in ihre Heimat zurckzukehren. Alle Reiche der Natur muten ihre Gaben dem Kaufmann spenden. Literatur: Daenell, Geschichte der deutschen Hansa. 1897. Schfer, Die-Hanse. Monographien zur Weltgeschichte. Bielefeld u. Leipzig 1903. 52. Das Fehdewejen im 14. und 15. Jahrhundert. Von Gustav Hreytag. Bilder aus der deutschen Vergangenheit. 2. Bd. 1. Abteilung. Leipzig, Hirzel. 8. Aufl. 1874. S. 279. Befrchtete eine Stadt groe Fehde, so mahnte der Rat die Brger, sich mit Wehren und Lebensmitteln zu versorgen; er warnte seine Bauern und gab ihnen anheim. nach der Stadt oder den Schlssern derselben zu fliehen; dort muten sie schwren, in Burgen oder Stadt auszudauern und den Hauptleuten gehorsam zu sein; dafr erhielten sie aus dem Stadtwald Holz, um sich auf Friedhfen und wo man sie sonst dulden wollte, kleine Htten zu bauen. Trat die Gefahr nher, dann ritten die Boten auf allen Straen, die auswrtigen Brger zu mahnen. Der Rat gebot den Brgern, Reisige und Pferde zu stellen, je nach ihrem Vermgen, zu jedem Pferde einen Knecht, wenn der Gebotene nicht selbst reiten wollte. Jeder Brger
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