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1. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 435

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 159. Unruhen in Spanien. Erster und zweiter italienischer Krieg. 435 der zuerst in den Niederlanden regierte, niederländische Staatsmänner mit nach Spanien brachte und ihnen die wichtigsten Stellen anvertrante. Auch die kastilischeu Städte erhoben sich und begehrten ihre alten Freiheiten, die sie besaßen, ehe sie mit den übrigen Königreichen vereinigt wurden. Diese Unruhen wurden erst unterdrückt, als der Adel sah, daß auch sein Einfluß sinke, und deshalb den Kaiser ernstlich unterstützte. Vorzüglich aber beschäftigten den Kaiser die Kriege mit Frankreich und die Händel mit dem Papste. 440) Franz I., welcher erbittert war, daß er bei der Bewerbung um die Kaiserkrone unberücksichtigt blieb, hatte M a i-land erobert und suchte auch alte Ansprüche hervor, um Rechte auf Neapel geltend machen zu können. Allein Mailand war ein deutsches Neichstehen, und der französische Einfluß war für Karl ebenso gefährlich, als die spanische Macht für Frankreich bedrohlich war. Karl vereinigte sich deshalb mit Heinrich Viii. von England und dem Papste, und es kämpften Engländer in den Niederlanden und Spanier und Deutsche in I t a l i e n gegen Franz I., welcher mit Venedig und der Schweiz ein Bündnis eingegangen hatte. Nicht nur wurde Mailand deu Franzosen wieder abgenommen, sondern diese mußten nach der Schlacht bei Bicocca Italien räumen. Nun verfuhr aber der isw. Kaiser angriffsweise und trug den Krieg auf französischen Boden. Die Kaiserlichen drangen in die Provence ein, wurden aber aus Frankreich hinausgeworfen. Franz verfolgte sie selbst nach Italien , wurde aber in der Schlacht von Pavia gesangengenorn-1525. men und nach Madrid abgeführt. Dort blieb er über ein Jahr, bis er eidlich gelobte, allen Ansprüchen auf Italien zu entsagen und Burgund an Karl herauszugeben, welchen Eid er jedoch nicht hielt. 441) Die glücklichen Erfolge, welche Karl Y. errang, beunruhigten jedoch deu Papst und die italienischen Fürsten, und dieselben schlossen unter sich und mit Franz I. ein Bündnis. Dies nahm der kaiserliche Feldherr in Italien, Karl von Bourbon, ein französischer Prinz, zum Vorwande und zog, ohnejüefehl vom Kaiser erhalten zu haben, vor Rom, erstürmte die Stadt und gab sie der Plünderung seiner Soldaten preis, die lauge Mangel an Lebensrnitteln gelitten und keinen Sold empfangen hatten. Die Soldaten hausten wie Türken. Der Papst selbst geriet in Gefangenschaft und mußte sich loskaufen. Aber Karl von Bourbon, der selbst eine Sturmleiter anlegte, war auch einer der ersten, der von einem Schusse niedergestreckt wurde. Er war schon tot, ehe Rom im Besitze der

2. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische

4. Geschichte des Mittelalters - S. 253

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Gegenkönige Friedrich von Oesterreich und Ludwig von Bayern. 253 Zeit an Bayern, das durch diesen Besitz eine europäische Macht werden konnte. Ludwig hatte noch mehr Glück; der Graf Wilhelm von Holland, Seeland, Friesland und Utrecht kam 1345 im Kriege gegen die Friesen um ohne Kinder zu hinterlassen; Ludwigs zweite Gemahlin war Wil- helms Schwester; allein die zwei anderen Schwestern wollten auch erben; da erklärte Ludwig, daß jene Reichslehen nicht auf Weiber erben, zog sie als König zu seinen Händen ein und verlieh sie seinem Sohne Wil- helm (1346). Die bayerischen und pfälzischen Wittelsbacher. Er stellte auch den Frieden des wittelsbachischen Hauses wieder her (1329); die Pfalz war bereits 1225 an Herzog Otto Ii. von Bayern gekommen, so daß sich zwei wittelsbachische Hauptlinien, eine bayerische und eine pfälzische, bildeten; die Erbitterung der beiden Linien war so groß gewesen, daß Ludwigs Bruder, der Pfalzgraf Rudolf am Rheine, in dem Kronstreite auf Seite des Habsburgers getreten war; die rudol- fische Linie erhielt durch den Vertrag von Pavia die Rheinpfalz und den größten Theil von der Mark des Nordgaues, die von jetzt an Oberpfalz heißt. Stellung dcs Papstcs. Bonifacius Viii. (1294-1303). Während dem Bayer so in Deutschland vieles gelang, war er mit dem Papste in einen Streit verwickelt, der Deutschland und Italien zer- rüttete. Das Papstthum war kaum ein Jahrhundert nach Innocenz Iv., dem Besieger Friedrichs Ii., in eine gänzlich veränderte Stellung ge- kommen und zwar durch die Franzosen. König Philipp der Schöne (1285—1314) ging rüstig auf dem Wege fort, den seit Ludwig Iv. alle seine Vorgänger, eingeschlagen hatten: er erweiterte die Königsmacht, demüthigte die Großen, begünstigte die Städte. Er war aber mit Eduard I. von England in Kampf gerathen, denn damals war noch ein schöner Theil Frankreichs englisch; beide Könige schloßen Bündnisse mit den Deutschen und suchten ihrem Gegner Feinde in seiner Nähe oder unter seinen großen Vasallen zu erwecken; so stiftete Frankreich Schott- land auf, England dagegen Flandern und die Bretagne. Papst Bonifacius Viii. (1294—1303) wollte den Streit vermitteln, indem er im Geiste Gregors Vii. (dem er an hohem Ernste und Eifer für die Ordnung der Kirche gleich war) die päpstliche Autorität den weltlichen Fürsten gegenüber geltend machte und ihre Waffen gegen die Türken zu richten sich bemühte. Seine Mahnungen fruchteten nichts;

5. Geschichte des Mittelalters - S. 168

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
168 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Krieg gegen die lombardischen Städte (1155). Weit schwerer als die republikanisierenden Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen die Oberherrschaft ansprach. Diese waren seit Hein- rich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder ge- zwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aemter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bi- schofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Ho- heitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Unter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung ent- faltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mäch- tigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bologna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft be- wohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte longobardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Ueber- muthe. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mai- land, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kai- serliche Siegel, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für ihre Tücke, mit der sie ihm überall Nachstellungen bereiteten. Friedrich erwirbt Burgund (1156). Er züchtigt Polen (1157). Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte

6. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 368

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
368 Zeitalter der Revolution. Toulon gesteckt, denn Napoleon behandelte sie gleich den gefangenen Guerillas in Spanien als „Räuber"; im Jahre 1814 kehrten von den 600 nur 120 zurück; die andern waren den Leiden der Gefangenschaft unterlegen. Glücklicher war der Herzog Wilhelm von Braun schweig, der Sohn des unglücklichen Ferdinand. Er hatte eine Schaar von 2000 Freiwilligen geworben, welche Todtenköpfe auf ihren Helmen trugen; mit diesen trat er in österreichische Dienste um seinen Vater zu rächen. Nach der Schlacht bei Wagram anerkannte er den Waffenstillstand von Znaym nicht und schlug sich aus Sachsen über Zwickau, Leipzig, Halle, Eisleben, Halberstadt, Braunschweig, Hannover, Nienburg nach Els- fleth durch, wo er sich nach England einschiffte. Dieser mächtige Staat unterstützte Oesterreich nur mit Geld, das zudem theilweise erst nach dem Kriege eintraf, und durch eine gewaltige Erpedition gegen Holland, die aber erst Ende Julis angriff, sich der Insel Walchcrn bemächtigte, die Einschmuggelung einer ungeheuren Waarenmasse nach Holland deckte und im September wieder abzog; hätten die Engländer 40,000 Mann in Norddeutschland gelandet, dann hätte Erzherzog Karl keine unverhält- nißmäßige Uebermacht gegen sich gehabt und Napoleon hätte den Sieg wahrscheinlich um den gleichen Preis wie einst König Pyrrhus erkauft. Vierundzwanzigstes Kapitel. Dapolcon vernichtet den Kirchenstaat, errichtet das Großkerzogtsium Frankfurt, ver- einigt Holland mit Frankreich. Die Mündungen der Schelde, Maas, des Rheins, der Cms, Weser, Ctbc, Vdcr und Weichsel französisch. Napoleon schaltete in Europa fortwährend nach Belieben und zer- trat, was ihm mißfiel, gerade wie vor ihm die republikanischen Gewalt- haber gethan hatten. Dem Papste nahm er den Kirchenstaat mit den Allmachtsworten: (17. Mai 1809) „der Papst hat aufgehört ein weltlicher Regent zu sein". Rom wurde als zweite Stadt des Reiches erklärt, dem Papste ein an- sehnlicher Gehalt angeboten und die Wahl zwischen Paris und Rom als Aufenthaltsort gelassen. Pius Vh. verwarf aber alle Anträge des Drängers, der gegen seine Vorstellungen und Bitten taub gewesen war, und sprach im Juni 1809 den Bann gegen Napoleon aus, sowie gegen alle, welche seine ungerechten Befehle vollzögen, und die, welche die Bekanntmachung des Bannes hindern würden. Deß spottete aber Na- poleon, ließ den Greis im Quirinal verhaften und nach Valence, später nach Savona bringen; seine Werkzeuge mißhandelten das Oberhaupt

7. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 135

1882 - Mainz : Kirchheim
— 135 — Mai, bei Arcole 15. und 16. November 1796, sowie bei Rivoli am 14. Januar 1797, die er über die Oesterreicher erfocht, wurde er Herr von Italien. Durch den Frieden von Campo Formio am 17. Oktober 1797 verzichtete Oesterreich auf die Niederlande und trat Genua und Mailand an Frankr e ich ab, erhielt aber dafür Venedi g mit seinen Dependenzen. Aus Italien wurden die cisalpiuische und die lignrische, aus den Niederlanden die batavische Republik gebildet. 1798 zog Bonaparte nach Egypten, um durch Eroberung dieses Landes den englischen Handel zu schädigen. Er eroberte Malta und gewann gegen die Mameluken die Schlacht bei den Pyramiden Dagegen zerstörte der eng-• lische Admiral Nelson die französische Flotte („L'orient") in der Bucht bei Äbukir am 1. August 1798. Der Congreß zu^ Rastatt brachte nicht den erwünschten Frieden; die Franzosen drangen in der Schweiz vor und gründeten dort die eine helvetische Republik, während Neapel zur partheuopäi-schen Republik erklärt wurde. 1798 bildeten Oesterreich, Rußland, die Türkei, Neapel und England die zweite Coalition gegen Frankreich. Das wankelmütige Volk war des Directorinms müde; diese Stimmung benutzte Napoleon, kehrte aus Egypten Zurücks und ließ sich zum Cousul auf 10 Jahre wählen 1799. In demselben Jahre starb der ehrwürdige fromme Papst Pius Vi. zu Valence in der Verbannung. Der General Berthier hatte ihn gewaltsam aus Rom weggebracht und den Kirchenstaat zu einer römischen Republik erklärt. Während die Feinde der Kirche jubelten, daß jetzt der letzte Papst die Augen geschlossen habe, wählten die Cardinäle in Venedig einen neuen Papst, der unter dem Jubel des Volkes in Rom einzog und am 21. März 1800 als 1 Pius Vii. in der Peterskirchj feierlich gekrönt wurde. Fast zu gleicher Zeit überstieg Napoleon wiederum die Alpen. Er schlug die Oesterreicher bei Marengo am 14. Juni 1800. Am 3. Dezember desselben Jahres verlor der Erzherzog Johann gegen Moreau die Schlacht bei Hohenlinden in Baiern. Da entschloß sich Kaiser Franz Ii. zum Frieden von £uneville am 9. Februar 1801. Der Rhein wurde die Grenze zwischen Frankreich und Deuts ch l ant). Oesterreich erhielt Dalmatien, Istrien und einige Inseln des Adria-Meeres.

8. Das Mittelalter - S. 171

1884 - Mainz : Kirchheim
Kampf gegen Mailand. 1*1 stellt. Der Schrecken wirkte heilsam. Personen und Eigentum waren sicher, Handel und Verkehr blühten wieder. Man pries Friedrich als Vater des Vaterlandes. 3. Friedrich im Kampfe mit Mailand. Weit schwerer als die republikanischen Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen Lie Oberherrschaft beanspruchte. Diese waren seit Heinrich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Übergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder gezwungen, und bekleidete in der Regel die wichtigsten Ämter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche thuen streitige Bischosswahleu darboten; mancher Bischos schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkanften ihnen dieselben, so daß die Städte wirklich Republiken waren. Unter ihnen waren Genna, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mächtigste; aber auch Pavia, Tortoua, Cremona, Bologna, Verona u. a. waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft bewohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können, allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte lombardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren, reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Übermute. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach; sie aber verspotteten das kaiserliche Handschreiben, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf feinem ersten Römerznge konnte Friedrich nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt,

9. Viertehalb Jahrhunderte - S. 573

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
zu Ende des fünfzehnten und zu Anfang des sechzehnten Jahrhunderts. 57z wurde der Beitritt zu dem Bündnisse anheimgestellt, und der erstere bald auch zu einem Waffenstillstände mit den Venetianern vermocht. Der Versuch der Venetianer, das in ihren früheren Verlusten einbegriffene Brescia wiederzugewinnen, wurde im Jahre 1512 von den Franzosen vereitelt und das päpstlich-spanische Heer von denselben bei Ravenna geschlagen. Doch die Schweizer drangen durch das von Marimilian geöffnete Tirol in Italien ein und vertrieben, mit Venetianern verbun- den, die Franzosen, die durch die Schlacht von Ravenna in Gaston von Foir einen geschickten Führer verloren hatten, aus Mailand, sowie die Familie der Bentivoglio aus Bologna. Hiermit begann ein völliger Umschwung in Italien. In Mailand wurde das Herzogthum unter dem Sohne Ludwigs, Marimilian Sforza, hergestellt, während im Osten Venedig das früher Verlorene wieder in Besitz nahm, im Süden der 'Papst die Gebiete von Parma und Piacenza zum Kirchenstaate zog, und Lm Norden der schweizerische Bund sein früher schon auf dem Südab- hange der Alpen gewonnenes Gebiet durch Besitznahme der Gegend von Bellinzona, Lugano und Locarno erweiterte und die Graubündner Chia- venna und das Veltelin besetzten. Die französisch gesinnte Republik Florenz mußte unter die Herrschaft der Familie Medici, aus welcher Peter in- zwischen gestorben war, zurückkehren, und Peters Sohn Lorenzo Ii. trat an ihre Spitze. Nachdem dies Alles erreicht war, starb Julius Ii. Schon bei seinen Lebzeiten hatte der Kaiser, der verwittwet war, den seltsamen Gedanken gehabt, sich um die Nachfolge auf dem römischen Stuhle zu bewerben. So sehr hatte sich Julius in einen weltlichen Fürsten verkehrt, daß ein weltlicher Fürst ihn zu ersetzen versuchen konnte. Es wurde jedoch das nunmehrige Haupt des Hauses Medici, Peters Bruder, der Cardinal Johann, erwählt, der den Namen Leo X. annahm. Dieser, seiner ganzen Richtung nach ein eigentlicher Mediceer, ließ zwar das lateranische Concil, das Julius dem pisanischen gegenüber als das sechzehnte ökumenische eröffnet hatte, fortdauern, es fehlte aber der Ernst zur Betreibung der kirchlichen Reform. Unter ihm wurde die fast her- gestellte französische Herrschaft in Mailand, obgleich Venedig jetzt von der Liga zu Frankreich übergetreten war, im Jahre 1513 durch den neuen Sieg der Schweizer bei Novara vernichtet. Während nun die Venetianer von Marimilian und dem spanischen Heere bekämpft wurden und Leo X., der bei der bevorstehenden Vereinigung der östreichischen und spanischen Länder die Bildung eines deutsch-spanischen Uebergewichts in Italien fürchten mußte, vergebens den Frieden zu vermitteln strebte, sah sich Ludwig von allen Seiten bedrängt. Die Schweizer fielen in Burgund ein und bedrohten schon Dijon, als sie durch das Versprechen einer Geldzahlung zum Rückzuge bewogen wurden. Marimilian kämpfte mit englischer Hülfe in den Niederlanden gegen die Franzosen und schlug

10. Viertehalb Jahrhunderte - S. 633

1856 - Freiburg im Breisgau : Herder
Spanien, Deutschland und Italien zur Zeit des Königs Philipp Ii. gzz der Christenheit zu widmen. Seitdem Pnpst Paul Iv., der Urheber des letzten Krieges mit Frankreich, durch den Herzog von Alba als Statthalter Neapels zum Frieden genöthigt worden war, hatte Philipp auch ein solches Verhältniß zu dem mit würdigen Männern besetzten päpstlichen Stuhle, daß er daraus die stete Anregung schöpfen mußte, der Kirche jene Dienste zu leisten, welche ihr einst die Kaiser zu leisten berufen gewesen waren. Zwar war er in den inneren Angelegenheiten seines Reiches, selbst wo dem Papste die Entscheidung gebührte, nicht von unbedingter Ergebenheit. Das zeigt sich an dem Schicksale des einst von ihm selbst hoch geehrten Erzbischofs Bartholomäus Carranza von Toledo, den er durch die Inquisition wahrscheinlich nur unter dem Vorwände irriger Lehren vom Jahre 1559 an, ohne auf die Wünsche des Trienter Concils und die Vorstellungen des Papstes zu hören, in Haft halten ließ und erst im Jahre 1567 Behufs der Untersuchung nach Rom auslieferte. Dagegen hatte seine ganze Staatskunst, soweit sie nach Außen gerichtet war, die Vertheidiguug der Kirche zum Ziel. Zum Vertheidiger der Christenheit gegen die Anhänger des Islam machte ihn schon die Lage seines Reiches, dem der größte Theil der vom mittelländischen Meere bespülten christlichen Küsten angehörte. Durch die Vereinigung des osmanischen Reiches mit den in Afrika gegründeten Raubstaaten war der Islam dem Süden Europas wieder so gefähr- lich, wie in der Blülhezeit der arabischen Macht. Moslemische Flotten uinspannten die südlichen Länder, und der Islam in Afrika erwachte zu neuem Eifer. Hierdurch wurden auch die Moriscoö in Spanien neuer- dings gefährlich und die Besorgniß vor einer Verbindung mit ihren Stammesgenossen jenseits des Meeres ließ an die Stelle der ihnen von Karl V. gegönnten milderen Behandlung schärfere Maßregeln treten, durch welche die Neigung zu solchen Verbindungen ausgelöscht werden sollte. Dadurch wurde ein Aufstand derselben hervorgerufen oder be- schleunigt, der vom Jahre 1568 an zwei Jahre angestrengten Kampfes erforderte. In diesem Kampfe begann ein unehelicher Sohn des ver- storbenen Kaisers, Johann von Oestreich, der dem Könige, seinem Stief- bruder, Treue und Anhänglichkeit bewies, eine Heldenlaufbahn. Sein Werk war die Besiegung der Empörten, von denen die durch den Krieg und durch blutiges Strafgericht nicht Hingerafften aus Granada in andere Gegenden des Reiches verpflanzt wurden. Nicht lange nach- her nahm unter demselben Führer der Seekrieg gegen die Ungläubigen die Gestalt eines nachdrücklichen Angriffes an. Im Jahre 1571 be- siegte Johann mit einer aus spanischen, päpstlichen und venetianischen Schiffen zusammengesetzten Flotte die Feinde in einer großen Seeschlacht bei Lepanto. Nun konnten, nachdem Venedig im Jahre 1540 Theile Morea's und Inseln des Archipelagus abgetreten, im Jahre 1570 Cp- 41*
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