TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
291
Widerhaken versehenen Wurfspieß, dem Fische in den Leib. Ein langes
Seil, das am Wurfspieße befestigt und an der Spitze der Schaluppe um
eine Rolle gewunden ist, können die, wahrhaft jetzt nicht säumenden
Schiffer kaum so geschwind nachgehen lassen, als das Thier nun in den
Grund eilt. Ist das Seil, das indeß meist über 600 Ellen mißt, nicht
lang genug, so befestigen sie daran noch ein anderes mit einem ausge-
höhlten und wohlverstopften Kürbis, den sie in's Wasser fallen lassen, und
geben nun genau auf dessen Bewegung acht, damit sie wissen, wo das
Ende des Seiles und der Walfisch sich befinden. Noch vor Verlauf einer
Viertelstunde kommt der Fisch wieder in die Höhe, um Luft zu schöpfen,
und er wird dann weiter durch Harpunen und Spieße so lange verfolgt,
bis er sich verblutet hat. Darnach ragt er wie eine kleine Insel hoch über
die Wasserfläche, und seine Jäger suchen eben deßhalb nun zunächst seinen
Luftschlauch zu durchstechen, damit er wieder um ein Beträchtliches sinke
und sie ihn bequemer besteigen können. Zu diesem Behufe werden Taue
um den Schweif geschlagen und es spannen alle Schaluppen sich vor, um
das Thier an die Seite des Hauptschiffes zu ziehen. Hier beginnt zuerst
die Zertheilung. Matrosen, die den Fisch besteigen, hauen mittelst eigens
dazu gefertigter scharfer Metzgerbeile vor Allem den Speck und die Oberkiefer
oder Barten ab, auch wohl noch den Unterkiefer, aus denen gewöhnlich
von selbst ein ganzes Faß des feinsten Thranes rinnt, der auch viel
theurer bezahlt wird als der, welcher erst durch Aussieben des Speckes ge-
wonnen wird.
Ist der Fisch genug zerhauen, so wird das Uebrige, der Rest, in
Stücken auf's Schiff gezogen. Ein Fisch ist genug Ladung für das ganze
Schiff. Sofort geht es daher nach einer der Küsten Spitzbergens, Grön-
lands, Islands oder Norwegens. Hier find Siedereien, wo man den
Speck sogleich ausläßt, den Thran in Fässer füllt und sogleich durch parat
liegende blose Transportschiffe, sammt den ungeheueren Gräten, Rippen
und Kiefern, die zu allerhand Geräthschaften verarbeitet werden, nach
Hause schickt. Der Jäger, so heißt das zum Fange bestimmte Schiff,
zieht, ist Alles gut gegangen und noch Zeit genug übrig, abermals zum
Kampfe aus und treibt sein großartiges, aber gefahrvolles Geschäft fort,
bis Kälte eintritt, das Eis mehr herunter in's Nordmeer dringt und er
nun ebenfalls, meist zuletzt noch mit einer Menge von Seehunden und»
Stockfischen beladen, den Weg nach der Heimath antreten muß, um
dort bis zum nächsten Frühjahrp voller Ruhe zu pflegen, sowie seinem
Herrn Rechnung von dem oft unglaublichen Gewinne abzulegen, den
er durch seinen kühnen Zug mqchre. Die kleineren Fische, gewöhnlich
aus der Stockfischgattung, sind gleich nach dem Fange ordnungsmäßig
entweder eingesalzen oder getrocknet und in Fässer oder Kisten gepackt
worden.
Mehr als sie aber wird von den Ausrüstern eines Walfischjägers ge-
schätzt, wenn letzterer das Glück hatte, und das fehlt selten, nebenbei auch
den einen oder anderen Potfisch zu sangen. Dieser Fisch, obschon bei-
läufig 40 Fuß lang, hat doch im Ganzen wenig Speck, aber in seinem
großen Hirnkasten, der fast die Hälfte des ganzen Körpers einnimmt, das
Walrath, ein helles öliges Mark, dessen aus einem einzigen Kopfe oft
mehr als zwanzig Tonnen gewonnen werden, und das präparirt, viel von
den Apothekern als erweichendes Mittel zu Salben und Pflastern, auch bef
Brustkrankhciten, Durchfall und Ruhr, sowie zur Verbesserung des Brenn-
stoffes der Wachskerzen gebraucht wird. Auch der noch kleinere Cachelot
macht viele Freude wegen des Ambra, der von ihm gewonnen swird, über
dessen Ursprung man aber bis jetzt noch nicht im Reinen ist. Gewöhnlich
19 *
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
311
Nachen oder einem sonstigen Fahrzeuge sitzt und es wird plötzlich
gehalten, so stürzt man mit dem Oberkörper vorwärts, und wird das
stillstehende Fahrzeug plötzlich bewegt, so stürzt man rückwärts. Aus
diesen und vielen andern ähnlichen Erscheinungen schließt man, daß ein
bewegter Körper sich so lange fortbewegt, bis er gehindert wird, und
daß ein ruhender sich nicht eher bewegt, bis er fortgestoßen wird.
Auf der Oberfläche aller Körper befinden sich Erhöhungen und
Vertiefungen oder kleine schiefe Ebenen, die man oft mit bloßem Auge
nicht sehen kann. Darin finden die darauf gelegten Körper eine Unter-
stützung, weßhalb sie auch nach der Bewegung wieder in Ruhe kom-
men, was nicht sein könnte, wenn ihnen kein Widerstand geleistet
würde. Will man daher die Bewegung befördern, so glättet man die
Ebene ab, um die Reibung oder den Widerstand zu vermindern; die
Straßen werden geebnet oder gestampft, es werden Eisenschienen ge-
legt, worauf die Wagen der Eisenbahnen durch Dampf getrieben
werden. So hinderlich die Reibung für die Bewegung ist, so noth-
wendig ist sie zum Festhalten und Stützen der Körper. So gerne
man auf ebenen Wegen geht, so ungern bewegt man sich z. B. auf
Glatteis, weil man wegen Mangels an Reibung leicht fallen kann.
Dem freien Fall ist entgegengesetzt der senkrechte Wurf nach oben.
Wird ein Körper mit einer gewissen Geschwindigkeit senkrecht in die
Höhe geworfen, so wirkt seinem Aufsteigen die Schwerkraft senkrecht
entgegen und hebt nach und nach von der Wurfkraft so viel auf, daß
der geworfene Körper wieder mit derselben Geschwindigkeit auf der
Erde ankommt, mit welcher er geworfen wurde.
Wird ein Körper schief auf- oder abwärts geworfen, so steigt
und fällt er nicht in gerader, sondern in krummer Linie, weil die
Schwerkraft ihn von seiner ursprünglichen Richtung ablenkt; eben so
ist es auch, wenn ein Körper wagrecht geworfen wird; er fällt auf die
Erde in einem Bogen.
Kinder haben dieses Alles schon gesehen und können es selbst pro-
biren, indem sie in den oben angegebenen Richtungen werfen. Dieses
Gesetz kennen auch die Jäger und Schützen beim Militär, die Kano-
niere und richten sich darnach beim Zielen auf Gegenstände; sie zielen
gewöhnlich höher, als der Gegenstand ist; warum?
7. Der Schwerpunkt.
In allen Körpern ist ein Punkt vorhanden, in dem das ganze
Gewicht derselben gleichsam vereinigt ist. Hat dieser Punkt eine
Unterlage, so ruht der ganze Körper. Bei gleichmäßigen Körpern
befindet er sich gewöhnlich in der Mitte, bei ungleichmäßigen nach der -
Seite hin, wo die meiste Masse ist. Er ist somit eine Ausgleichung
der Massentheile nach den Seiten. Dieser Punkt heißt der Sch wer-
puukt. Ist dieser unterstützt, so hängen und liegen die Körper; ist
er nrcht unterstützt, so fallen sie so lange, bis sie unterstützt sind und
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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313
je naher der Körper am Mittelpunkte der Erde, und um so lang-
samer, je weiter er davon entfernt ist. Auf sehr hohen Bergen schwingt
das Pendel langsamer als in der Tiefe und eben so am Aequator
langsamer als am Kord- oder Südpol, woraus man den richtigen
Schluss machte, dass die Erde dort abgeplattet sein müsse. Bei uns
schwingt ein drei Fuss langes Pendel einmal in der Sekunde. Bas
Pendel ist von grosser Wichtigkeit bei Uhrwerken ; denn ohne das-
selbe könnte man wohl ihren Gang nicht gleichmässig machen. Bei
den Wanduhren drückt ein Gewicht, an einer Kette oder einem Seile
befestigt, wie die Kraft bei einer Rolle, ein Rad in Bewegung, welches
immer schneller herumgehen müsste, da die Schwerkraft des Gewichtes
mit dem Sinken immer zunimmt, und die Uhr müsste immer ge-
schwinder gehen, wenn nicht durch das angebrachte Pendel eine
regelmässige Hemmung einträte, so dass das Bad immer nur um
einen Zahn weiter kann. Bei den Taschenuhren vertritt eine Stahl-
feder die Stelle des Gewichtes und die Unruhe jene des Pendels.
9. Die flüssigen Körper.
Die Theile flüssiger Stoffe hängen sehr locker zusammen und es
müßte jeder einzelne eine besondere Unterstützung haben, wenn er
nicht auf die Erde fallen sollte. In ebenen Flächen häuft sich deßhalb
die Flüssigkeit nie aufwärts, sondern fließt auseinander, wenn sie
nicht durch feste Wände eingeschlossen wird; auf schiefen Ebenen läuft
sie abwärts. In geschlossenen Gefäßen oder Räumen kann sie c aher
nur festgehalten werden und nimmt die Gestalt des Gefäßes an. Die
Theilchen schieben sich dann vermöge ihrer Schwere und Nachgiebigkeit
so in einander ein, daß oben auf dem sogenannten Spiegel keine Erhö-
hung oder Vertiefung bemerkt werden kann, und wenn durch irgend eine
Erschütterung der Flüssigkeitsspiegel gestört wird, so ist er bald wieder
hergestellt. Wirft man einen Stein in ruhiges Wasser oder schlägt,
stößt oder bläst darauf, so entstehen Wellen; zuerst gibt es auf dem
Punkte, wo der Stein einfällt, eine Vertiefung, umdieseeineerhöhung,
dann wieder eine Vertiefung jc. und zwar in ziemlich regelmäßigen
Kreisen, Wellenberge und Wellenthäler. Wenn zwei oder mehrere Ge-
fäße durch Zwischenröhren verbunden sind, und man stellt sie aufrecht,
gießt Wasser oder eine andere Flüssigkeit in eines derselben, so stellt es
sich in allen gleich hoch, selbst wenn sie verschieden sind in ihrer Weite.
Man betrachte die Gießkanne, die Oellampen u. a. m. Die Wasser-
leitungen über Abhänge und Anhöhen, die Springbrunnen, die Bohr-
oder artesischen Brunnen sind gleiche Erscheinungen. Verbindet man
aber ungleiche Röhren mit einander und füllt sie mit Flüssigkeit, so
kann man durch Druck auf die Oberfläche in der weiten Röhre ein
sehr schnelles Aufsteigen der Flüssigkeit in der engeren Röhre hervor-
bringen, und zwar um so schneller, je größer der Unterschied zwischen
beiden ist; dagegen kann man durch denselben Druck auf die Ober-
fläche in der engen Röhre dieselbe Wirkung, nämlich das Aufsteigen
in der weiten, hervorbringen, nur geschieht cs um so langsamer, als
wieder der Unterschied zwischen der Weite beider ist. Man kann daher
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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56
Und wenn -er Donner oben braust,
Der Himmel steht in Gluthen,
Die Holl' ihm um die Ohren saust,
Das soll ihn nicht entmuthen.
Ihm muß -ie Welt in seiner Brust,
In seinem Leben liegen;
Er muß in Lei- un- muß in Lust
Sein eigen Herz besiegen.
Un- stetig ernst nn- stetig treu
Muß er sein Werk vollbringen,
Un- muß im Leben srank un- frei
Noch allem E-len ringen.
So soll er ans -em Er-enthal
Den Weg zum Himmel wan-eln,
Un- soll im heil'gen Gottesstrahl
Stets recht un- rechtlich han-eln.
Das ist -er achte starke Mann,
Der so -nrch's Leben gehet,
Der so auf seiner Lebensbahn
Gleich einem Eichbaum stehet.
Clemens Angust
v. Droste-Vischering, Erzbischof von Köln -j- 1845.
65. St. Johannes.
St. Johannes, der Evangelist, kam einst in eine Stadt, und da
sah er einen Jüngling, schön von Gestalt und jung an Jahren. Der
Jüngling aber war ein Heide. Und St. Johannes lehrte ihn, und
taufte ihn, und führte ihn zum Bischof der Stadt, und sprach zu
diesem: „Nimm den Jüngling auf in dein Haus, und erziehe ihn,
und mache aus ihm einen würdigen Priester." Der that es, und St.
Johannes ging weiter. — Nach etlicher Zeit kam der heilige Apostel
wieder in die Stadt, und ging in das Haus des Bischofs und sprach
zu ihm: „Wo ist der Jüngling, den ich dir übergeben habe? " Da
sing der Bischof an zu weinen, und sagte: „Der Jüngling, der ist
todt." Deß wunderte sich St. Johannes. Der Bischof aber fuhr
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Gottesstrahl Clemens_Angust Johannes Johannes Johannes Johannes Apostel Johannes
146
findet, fährt voraus. Er ist aus Eisen gebaut und ruht auf den
Achsen der sechs Räder. Die zwei mittleren Näder werden durch
Dampf in Bewegung gesetzt; die vier anderen rollen von selbst mit.
Die Maschine hat zwei Dampfwalzen , welche an der Unterseite des
Wagenkastens wagrecht liegen. An den Walzen find außen zwei be-
wegliche Stangen angebracht, welche die Welle der Mittelräder
drehen und dadurch bewirken, daß das Ganze fortrollt. Soll es
stille stehen, so verschließt der Wärter die Röhre, durch welche der
Dampf in die Dampfwalze geht. Den größten Theil des Dampf-
wagens nimmt der Kessel ein. Sein Untertheil ist mit Wasser
angefüllt; oben füllen ihn die Dämpfe. Wenn die Dämpfe endlich
Kraft genug haben, so gelangen sie zur Dampfwalze und treiben
die Stauge, welche Gelenke hat und mit den mittleren Rädern in
Verbindung steht, hin und her und versetzen dadurch die mittleren Rä-
der in drehende Bewegung. Die verbrauchten Dämpfe werden in
den Schornstein geleitet, durch den sie mit dem Rauch und der Flam-
mengluth abziehen. An dem Dampfwagen ist ein Vorrathö-
wagen angehängt, welcher die zur Beheizung nöthigen Steinkoblen
und auch heißes Wasser enthält. Rach diesem folgen die Personen-
wagen, auf denen sich oft Hunderte von Menschen befinden. Auch
Wägen zur Weiterschaffung der Thiere, Kaufmannsgüter und anderen
Gepäcks sind angehängt. Und alle diese Wagen, von der einzigen
Dampfmaschine getrieben, fliegen so schnell auf der Eisenbahn dahin,
daß sie in einer Stunde oft fünf bis sechs deutsche Meilen zurücklegen.
H e i n i s ch.
37. Der Telegraph.
Als Kaiser Maximilian um’s Jahr 1500 das'postwesen er-
richtete, konnte man nicht genug preisen, wie schnell Personen
und Nachrichten von einem Orte zum andern gelangten. Doch
was ist dies im Vergleich mit dem, wie schnell man jetzt eine
Nachricht in Zeit von Minuten bis in die fernsten Gegenden be-
fördern kann. Ein Hauptmittel für so schnelle Mittheilung ist der
Telegraph (Fernschreiber). Sein Erfinder, Namens C b a p p e,
ging nämlich von dem Gedanken aus, wenn man von einem
hohen Gegenstände, einem Thurm oder Berge aus, gewisse Zei-
chen gäbe, die durch ein Fernrohr auf dem Thurme oder Berge
des nächsten Orts gesehen werden könnten, so müsste eine Nach-
richt ausserordentlich schnell von da bis dorthin gelangen, und
wenn man diese Zeichen von Ort zu Ort fortsetzte, könnte eine
Nachricht in wenig Minuten viele Meilen weit verbreitet werden.
Er errichtete desswegen auf dem Dache des Louvre zu Paris
einen Balkon und legte darüber einen Querbalken mit zwei be-
weglichen Armen. Vermöge mehrerer Züge konnte man den
beiden Armen verschiedene Stellungen geben ; diesen Stellungen
gab er die Namen von Buchstaben, und wer also die Zeichen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Maximilian_um’s Maximilian
310
wickelt sich aus ihm Kohlen- und Wasserstoff, und diese verbinden sich mit
dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff oder der Körper brennt. Das
Brennen oder das Feuer ist demnach eine Vereinigung von Kohlen- und
Wasserstoff mit dem Sauerstoff in der Luft. Beobachtet man eine Licht-
stamme genau, so bemerkt man oberhalb des Dochtes einen ziemlich vun-
keln Kegel von Kohlenwafferstoffgas, rings um ihn die helle Flamme von
brennendem Wasserstoff und um diese einen dünnen Schleier, in welchem
Kohle und Wasserstoff sich verzehren und die meiste Hitze in der ganzen Flamme
enthalten ist. Mit dem Verbrennen ist Wärme und Licht verbunden. Blas-
bälge, Zugöfen, Windfänge, Kamine, Schornsteine und Heerdmantel, rus-
stsche Kamine, die Benkler'schcn Lampen haben ihre besonderen Zwecke. Der
Rauch und Ruß, woraus bestehen beide? und warum räuchert man ras
Fleisch? warum verkohlt man die unteren Spitzen an Pfählen und Pfosten?
Feuer läßt sich am besten löschen, wenn man es absperrt gegen den
Zutritt der äußern Luft, oder cs abkühlt durch Wasser oder andere kalte
Körper. Zweck der Feuerspritzen. Verstopfen brennender Schornsteine von
oben und unten.
6. Die Schwerkraft.
In der Erde liegt eine Kraft, die alle Körper unwiderstehlich
anzieht; man nennt sie die Schwerkraft, und diese ist die Ursache
Vieler Bewegung. Befestigt man eine Bleikugel oder irgend einen
andern Körper an dem einen Ende eines Fadens, hängt ihn an dem
anderen Ende etwa an einen Nagel oder Zapfen frei hin, so wird der
Faden gespannt nach der Erde; wirft man die Kugel in die Höhe oder
nach der Seite, so haben beide nach kurzer Zeit wieder dieselbe Rich-
tung nach der Erde hin. So ist es mit allen Körpern und an allen
Orten der Erde. Diese Richtung nennt man die lothrechte oder senk-
rechte. Denkt man sich um die ganze Erde solche Richtungen fortgesetzt
in das Innere der Erde, so kommen sie im Mittelpunkte derselben zu-
sammen. Deßhalb sagt man: alle Körper haben das Bestreben, sich
dem Mittelpunkte der Erde zu nähern, wohin sie die Schwerkraft zieht.
Wird nun ein Körper durch einen andern gehindert, diese Richtung zu
Verfolgen, so übt die Schwerkraft einen Druck auf den unter ihm sich
best'ndenden Körper, z. B. auf die Hand oder die Wage aus. Dieser
Druck ist das Gewicht desselben. Je mehr Masse nun ein solcher
Körper hat, desto schwerer ist sein Gewicht, weil um so mehr
Theile nach der Erde hinstreben. So lange nun ein Körper kein
Hinderniß, d. h. keine Unterlage findet, auf welcher er festsitzen
kann, bewegt er sich nach dem Mittelpunkte der Erde. Nach der
Mitte der Erde können Körper nicht weiter, sie ruhen, d. h.
sie sind unterstützt, nehmen von dem unendlichen Raum einen be-
stimmten Theil ein, aus dem sie nur durch eine Kraft, die größer ist
als die sie anziehende Schwerkraft, entfernt werden können. Will
man ein Pfund von der Erde aufheben, so muß man etwas mehr als
ein Pfund Zugkraft anwenden. Je mehr Gewicht nun ein Körper
hat, desto größer muß die Kraft sein, die ihn bewegen oder ans seiner
Lage herausbringen soll. Wenn man auf einem bewegten Wagen,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
312
auf ihrem Schwerpunkte ruhen. In der Kugel, der Walze, der
Scheibe ist dieser Punkt leicht zu finden. In Körpern von unregel-
mäßiger Form und ungleicher Masse ist er schwerer zu finden. Die
Natur gibt ihn ziemlich genau an beim Fallen solcher Körper, denn
sie fallen auf dem Punkte auf, worauf sie senkrecht ruhen; hängt man
nun einen solchen Körper, befestigt an irgend einem Punkte des Randes,
an einen Faden auf, so fällt er in's Loth; dieses Loth durchschneidet
das Fallloth und da, wo sie sich durchschneiden, ist der Schwerpunkt.
Die Purzelmännchen, die Stehauf's und falschen Würfel find Fi-
guren, in welchen durch Blei der Schwerpunkt so gelegt ist, daß sie
auf die Seite fallen oder sich stellen müssen, wo der Schwerpunkt ist.
Das Balanciren mit Gegenständen und die Seiltänzerkünste beruhen
auf. der Festhaltung des Schwerpunktes auf seiner Unterstützung.
Sowie ein Gegenstand ruht, wenn er auf seinem Schwerpunkte
unterstützt ist, so ruhet er auch, wenn er in drei oder mehreren Punkten
um den Schwerpunkt herum unterstützt ist. Ein Tisch kann nicht auf
zwei, wohl aber auf drei und mehreren Beinen stehen, wenn sie so
angebracht find, daß der Schwerpunkt der Tischplatte oder vielmehr
die senkrechte Linie von derselben nach der Fläche, worauf die Beine
stehen, so fällt, daß die Punkte, worauf sie stehen, um sie herum lie-
gen, also ein Dreieck, Viereck rc. bilden. Man ebnet deßhalb Körper,
um sie zum Stehen oder Liegen zu bringen, oder gibt ihnen regel-
mäßige Formen. Schwere Lampen verficht man mit breiten und
schweren Fußgestellen; hoch beladene Schiffe werden im untersten
Raume mit Sand oder Steinen beschwert; zu hoch geladene Wagen
fallen leicht um, darum legt man die schwersten Massen unten hin
oder ladet spitz zu. Beim Gehen in der Ebene verschiebt sich der
Schwerpunkt von einem Beine auf das andere; beim Steigen aufberge
fällt das Fallloth nach vornen und beim Herabsteigen nach hinten.
8. Das Pendel.
Hängt man einen Körper an einem Faden ans und bringt ihn
aus seiner lolhrechten Lage, so bewegt er sich ab- und aufwärts
nach zwei entgegengesetzten Seiten und würde sich sofort immer
bewegen, wenn der Widerstand der Luft und die Reibung am Auf-
hängepunkt ihn nicht in Ruhe oder in die senkrechte Lage brächten.
Diese Bewegung heisst Schwing ring, und der Körper, der auf ge-
hängt (gewöhnlich eine Metallstange, in deren unteres Ende eine
linsenförmige platte Metallscheibe eingeschraubt ist) und in Schwin-
gung versetzt wird, nennt man Pendel. Beim Herabfallen nach der
lothrechten Lage geht es immer schneller und beim Aufsteigen nach
den Seiten langsamer. Die Zeit, welche ein Pendel braucht, um von
einer Seite zur andern zu kommen, nennt man die Schwingungszeit.
Je länger das Pendel, desto mehr Zeit; je kürzer, desto weniger
Zeit braucht es zu einer Schwingung. Gleiche Pendel haben gleiche
Schwingung szeit.
Da die Pendelbewegung von der Schwerkraft der Erde hervor-
gebracht wird, indem sie den aus der lothrechten Lage gebrachten
Körper nach ihrem Mittelpunkte anzieht, so wird sie um so stärker,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
147
verstand, wusste, was der Telegraph wollte. Auf dem Mont-
martre bei Paris ward wieder ein solcher Telegraph erbaut; der
Wächter auf ihm musste in kleinen Zwischenräumen durch das
Fernrohr schauen, ob man in Paris nicht ein Zeichen gäbe , auf-
merksam auf eine Nachricht zu sein. Geschah dies, so gab er
selbst dem folgenden Telegraphen, und so jeder allemal seinem
Nachbar ein Zeichen, sich bereit zu halten, und nun begann auch
der erste sogleich ungesäumt seine Zeichensprache. Der zweite
theilte sie hierauf dem dritten, der dritte dem vierten u. s. w.
bis zum letzten mit, und in kurzer Zeit war die Nachricht an Ort
und Stelle. Wie schnell eine Nachricht durch diese Instrumente
verbreitet werden kann, geht daraus hervor, dass eine Nach-
richt von London »ach Portsinuth , welche ungefähr 40 deut-
sche Meilen von einander entfernt sind, in der kurzen Zeit
von fünfzehn Minuten gelangt. Auch in Deutschland hat man
jetzt angefangen, Telegraphen zu erbauen , und bereits eine
Telegraphenlinie von Berlin bis an den Rhein nach Koblenz
gelegt.
38. Der Seesturm,
Furchtbar und unwiderstehlich für die schwachen Werke von Men-
schenhand ist der Aufruhr der Natur. Gewöhnlich geht eine bedrohliche,
schwüle Stille dem Toben des Sturmes vorher : der regelmässig wehende
Wind setzt plötzlich um; Wirbelstösse erheben sich; das Meer beginnt
ohne sichtbare Ursache zu wallen; nun kommt ein heulender Wind
heran, der zischend und pfeifend durch das Tauwerk fährt; die Matro-
sen klettern an den Strickleitern empor und reffen die Segel zum gröss-
ten Theile ein und binden sie zusammen, damit sie dem Winde keine
zu bedeutende Fläche darbieten. Die Luken (Oeffnungen) werden nach
allen Seiten hin auf das Sorgfältigste geschlossen, um den anschlagenden
Wellen das Eindringen zu verwehren. Kaum hat dies geschehen können,
als auch schon mit erneuerter Gewalt der Sturm daher braust, die Wo-
gen peitscht, immer höher hinauftreibt, bis sie den erschreckten Bewoh-
nern des Schiffes wie Berge, bis ihre Thäler wie furchtbare, bodenlose
Abgründe erscheinen.
Schon hat das Meer seine Durchsichtigkeit verloren ; schwarz sieht
es aus und öffnet einen gähnenden Schlund neben dem anderen; doch
hat es noch nicht seine schrecklichste Gestalt angenommen. Nun aber
sinkt die Nacht hernieder; da scheint der Himmel stach und nicht mehr
gewölbt sich auszubreiten; er scheint sich zum Meere zu senken, um
es mit seiner Last zu erdrücken; die Sternbilder werden grösser, brei-
ter; der zitternde Duft, in dem Alles schwimmt, gibt ihnen ein furcht-
erregendes Ansehen, dehnt ihren Flächenraum auf das Zehnfache aus;
die Planeten und die hellsten Fixsterne bekommen ein kometenartiges
Ansehen, und immer wüthender und wilder rast der Sturm daher,
schleudert das Schiff hinab, hinaus; jetzt auf einer Wellenkuppe treibt
er es die glatte Bahn hinunter; die Spitze des vordersten, schräg hinaus
liegenden Mastes taucht in das Wasser und scheint das Schiff durch
die dunklen Massen des Meeres selbst ziehen zu wollen ; jetzt steigt es
bergan, und steil und hoch in die Luft ragt desselben Mastes Spitze,
weit im Bogen auswärts das Wasser schleudernd, das er gefasst hat.
10*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: London_»ach_Portsinuth
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Deutschland Berlin Rhein Koblenz
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Rauch und Asche verhinderten den Anblick des Vesuvs, dessen kegel-
förmiger Gipfel am folgenden Tage nach einem heftigen Krachen ein-
stürzte und in den Krater siel. Aus diesem Grunde wurde der
Hauptberg viel niedriger und der neben ihm stehende viel kleinere
Berg wurde höher. Bei diesem Ausbruche sahen sich 18,000 Ein-
wohner der Stadt Neapel genöthigt, ihre Wohnungen zu verlassen,
33 Menschen büßten ihr Leben dabei ein, die Zahl der umgekom-
menen Thiere belief sich auf 4168. Noch an zwei verschiedenen Orten
öffnete sich der Berg und zwei neue Lavaströme strömten hervor.
An vielen Orten lag die Asche vier Ellen hoch. Auf der Seite
von Giovanni fiel ein heftiger Aschenregen mit siedendem Wasser,
kleinen Steinen und Bimssteinen, wodurch großer Schaden ver-
ursacht wurde. Auf ein Landhaus stürzte eine feurige Masse in
Gestalt einer Kugel, die alles Brennbare im Hause verzehrte. Die
Höhlung des Kraters war sechsmal so groß als sonst und aus
dieser wälzte sich noch am 19. die Asche mit erschrecklicher Kraft
in die Luft, höher als der höchste Thurm, und bildete Figuren
wie Blumenkohl, jedoch in großartigerer Gestalt. Unter Donnern
und Blitzen endete das Schauspiel. Das Wasser im Meere war
von der eingetretenen Lava zwei Tage lang siedend heiß. Den 20.
war Alles ruhig; nur dann und wann rollte der Donner noch ein
wenig.
19. Konstantinopel.
Mitten vor uns lag die Spitze des Serails, neben welcher sich das
prachtvolle Konstantinopel erhebt. Tausende von Häusern sind auf den
sieben Hügeln verstreut, auf denen die Stadt gebaut ist, und zwischen
denen sich das berühmte goldene Horn, Konstantinopels schöner Hafen,
erstreckt. Mitten unter den Häusern erheben sich die schönsten Baum-
gruppen ; eine Menge prächtiger Moscheen, schlanker Minarets bieten sich
zu gleicher Zeit den Blicken dar, im klarsten Glanze des südlichen Him-
mels prangend. Der Anblick war bezaubernd, ich wagte kaum zu athmen;
ich meinte in einem lieblichen Traume befangen zu sein und fürchtete, da-
von zu erwachen. Doch rastlos ruderten wir vorwärts unv bald erreichten
wir den Hafen. Wir suchten unsern Weg mitten durch einige hundert
Kauffahrteischiffe, die er aus allen Welttheilen zusammenkommen. Wir
landeten an einem bedeckten hölzernen Vorbau, wo die Kalken (scchsruderige
Schiffe) gewöhnlich anlegen.
Wir traten in die Stadt. Nun änderte sich die Scene. Die Gassen
sind widrig, die Häuser haben einen leichten und unsichern Bau. Das
Pflaster ist ebenfalls abscheulich und die Gassen sind so eng, daß manchmal
nur mit Mühe drei Personen darin neben einander gehen können; und
dabei sind sie noch bevölkerter, als die Straßen jeder anderen europäischen
Hauptstadt. Die lebhafteste Einbildungskraft eines Europäers, der noch
keine asiatische Stadt gesehen hat vermag nicht, sich eine Vorstellung davon
zu machen. Was mir zuerst auffiel, war die Mannichfaliigkcit und Weite
der Trachten. Man lehrte mich den Rang und die Nationalität der Leute,
die mir begegneten, nach ihrem Kopfputz und ihrer Fußbekleidung zu er-
kennen. Die Muhamedancr tragen gelbe, die Rajas (christliche Unterthanen
der Pforte) rothe und die Juden blaue Stiefeln. Ein ähnlicher Unterschied
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]