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1. Alte Geschichte - S. 41

1872 - Mainz : Kunze
41 jeitigt fjatte, Begann er, der Berfuchung jur grannig raiberfteljenb, bag Berfaffunggmerf, bag bte rechte Ükiite gu galten fud^te gmifdhen den S3ebürfntffen beg Bolfg und der hergebrachten ©tellung beg Utbelg; — eine Ütimofratie mit bemofratifcher ©runbtage, berett @runb= gebanfe: jebem jbürger fo niete 3r;ecf)±e §u geraderen, alg feinen Stiftungen an den ©taat entfpräcfje. ©er Anfang eineg neuen po= ßtifdjen ßebeng für Sitten. 1. 25eftanbt 1^eite und (Sintfjeilung beg Bolfg. a. 2)ie Bürger (in der 33tüt£»e§eit beg ©taateä c. 20000 er= mdhfene). Sdag Bürgerrecht bebingt burd) die Slfcftammung aug der rechtmäßigen (Sf>e eineg Bürgerg mit einer Bürgerin. 9htr augnafjmgroeife erhielten ©öf)ne eineg Bürgerg jmit einer 3r:itf)t£)ür= ' gerin (yo&oi) burd) Botfgbefdjluf; bag Bürgerrecht. S)ie Berlei^ung an einen $remben mar fe^r erfdjtoert; in jmei Bolfgoerfammlungen ntinbefteng 600 ©timmen roaren erforbertidh (Srj^onoirjroi). £>ie @rgiej)ung mar mefentlich eine tjäuglidje und prioate. Sder ©taat forgte für öffentliche 9ringfdeuten (yv/uvdoic*), die ^ßri= Datturnpläfce (naxaiarqai) ftanben unter ©taatgauffidjt. Tonbigfeit mit dem 18. Sebengja^re {scprjßog); 2lufnafjme in die ^ratrie, (5in= ttagung in bag X^iag/ixov yga/n/natuov, (Sp^ebeneib, atg niqinoxog in den Befa^ungen der ©ren^feften bienenb. 9ftit 20 ^atjren der Bolfgoerfammlung, mit 30 §u den Remtern gugelaffen, meife ober uöttige Glrntgiefjung beg Bürgeredhteg (dxifxia) konnte megen Unterlaffung der pftitfjtmä^igen ,3af)lungen an den ©taat emtreten. ©int^eitungberbürgerfdhaft in 4 klaffen nad) den eitttünften beg ©ruitbbefifceg, jur Regelung der Besteuerung und beg Ärieggbienfteg: ntvxay.oaio/xldifxvoi (die großen eupatribifdien ©runbbefitjer), Innuq (der minber begüterte 2lbel mit 3—*500 ©djeffet (Ertrag), ^wytxai (die fleinen ©runbbefi^er, mit 300—150 ©Reffet ^afjregertrag), ^Tfg.*) Sie teueren fteuerfrei. £)er erften klaffe liegen noch Xurovqyiui {xoqtjyia, tqi^quq/Ju, yv/xyagiuo/ia) ob. 3u«t regelmäßigen Ärieggbienft raaren die brei erften Staffen üerpftic^tet; nur die beiben erften gum Sfteiterbienft. b. ©dhu^oerraanbte (/uhotxoi, c. 10000 erroadjfene in der Btütfjejeit), I)anbel= und geroerbtreibenbe §rembe, oljne bag 9fted)t *) 5). I). Arbeiter, üoit der Söurjel &e (r(-&>}-pi) jefcen, t^un; bod) tigt. €ui'tiu8 ©r. (Sttytn. 229.

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 107

1878 - Mainz : Kunze
— 107 — ein, richteten aber trotz des besten Willens noch mehr Verwirrnng an. Wenn es so um das Haupt der Kirche schlimm aussah, so war es um die Glieder noch übler bestellt. Dem Christentum zum Trotze herrschte im westlichen Europa eine Rohheit, von der die jetzige Zeit sich kanm einen Begriff machen kann. Selbst die barbarischsten Strafen vermochten nicht der Zügellosigkeit von Hoch und Niedrig zu steuern. Der Sitten-losigkeit suchte die Askese durch das Mönchs- und Klosterweseu entgegenzuwirken , dessen Anfänge in Italien in die ostgothische Zeit fallen (Benedikt von Nursia, daher Benediktiner). Aber auch in den Klöstern erlahmte die Zucht, und es bedurfte einer Wiedererweckung derselben, die von Clügny ausgieng. Hier fand auch der Mönch Hildebrand aus Saona seine Bildungsstätte und legte den Grund zu seiner künftigen Größe. Im Jahre 1046 begleitete er den zu Sutri abgesetzten Papst Gregor Vi. ins Exil nach Deutschland, im Herzen empört, daß des Kaisers Machtspruch die Oberherrschaft der Kirche regelte. Später wurde er der Berather einer Reihe von Päpsten, deren Beförderung er besonders ins Werk gesetzt hatte. Einer derselben, Nikolaus Ii., bestimmte auf seine Eingebung, daß künftighin die Wahl des Papstes nur durch das Cardinalcollegium erfolgen sollte, wobei die kaiserliche Genehmigung derselben einstweilen noch unangetastet blieb (1059). Erst 1073 bestieg Hildebrand selber unter dem Namen Gregor Vh. den päpstlichen Stuhl. Im folgenden Jahre schon erneuerte er das früher durch Concilien und Päpste ausgesprochene, jedoch nicht durchweg beachtete und besonders in Oberitalien und Deutschland vernachlässigte Gebot der Ehelosigkeit der Priester (Cölibat). Damit bezweckte er die Unabhängigkeit des geistlichen Standes vom weltlichen Regiment; denn wer keine Familienrücksichten zu nehmen hatte, konnte um so entschiedener als Streiter für die Allgewalt der Kirche eintreten. Den Widerstand, welchen Gregors Gebot an verschiedenen Orten hervorrief, unterdrückte dieser mit Hilfe des Pöbels. 1075 erließ er das Verbot der Simonie. Bisher war es Sitte gewesen, daß die weltlichen Herrscher die in ihren Gebieten gelegenen Bistümer und Abteien mit Männern ihrer Wahl besetzten, die entweder durch geleistete Dienste sich die Gunst ihres

3. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 307

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 112. Die salischen Kaiser. Konrad Ii. Heinrich Iii. 307 gegen die äußern Feinde des Reiches, namentlich gegen die Ungarn, welche ihre Lehenspflicht nicht anerkennen wollten. Bei Raab erfocht er einen glänzenden Sieg über sie, aber völlig bemeistern 1044. konnte er sie nicht und zog es deshalb vor, Friede mit ihnen zu schließen, was um so eher geschehen konnte, da sie bereits Christen geworden und der Papst Leo Ix. den Frieden vermittelte. In Italien hatten die verschiedenen Parteien drei Päpste aufgestellt, von denen Heinrich ans einer Kirchenversammlung zu Sutri zwei absetzen ließ, der dritte freiwillig abdankte. Da die Römer dem Kaiser die Wahl des neuen Papstes überließen, so ernannte er den Bischof Snitger von Bamberg (Klemens Ii.), dem noch drei deutsche Päpste folgten. Als Heinrich Iii. die Nähe des Todes fühlte, empfahl er dem gerade anwesenden Papst Viktor Ii. seinen sechsjährigen Sohn Heinrich Iv., der zwar ein Jahr vorher zum römischen Könige gekrönt worden war, den aber viele Fürsten nicht annehmen wollten, weil das Reich eines Mannes und nicht eines Kindes bedürfe. Der Papst gewann die abgeneigten Fürsten, und die Kaiserin Agnes übernahm füriose. den minderjährigen Heinrich Iv. die Regierung. Anmerkungen. 1. Oppenheim, Stadt bei Mainz. Champagne, franz. Landschaft mit der Hauptstadt Troyes, welche die Departements Ardennen, Obermarne, Untermarne und Aube umfaßte. Sutri, Stadt im ehemaligen Kirchenstaate. 2. K0urad von Speier war Herzog der salischen Franken, weshalb auch seine Nachkommen die Salier genannt werden. Heinrich Ii. hatte mit dem kinderlosen Könige Rudolf Iii. von Burguud einen Erbvertrag abgeschlossen, wonach die Nachkommen Heinrichs auch zugleich Burgund erhalten sollten. Da nun Heinrich Ii. selbst kinderlos starb, so verlangte Konrad Ii. als Nachfolger in das Erbrecht einzutreten. Daher entstand der Krieg, infolge dessen Burgund zum Deutschen Reiche geschlagen wurde. 3. Bischof Suitger von Bamberg regierte nur ein Jahr als Klemens Ii. Nach dessen Tode ernannte Heinrich den Bischof Poppo von Briren, der als Damasus Ii. den römischen Stuhl bestieg, aber schon 23 Tage nach seiner Ankunft in Rom starb. Heinrich fetzte nun den Bischof Bruno von To ul, ebenfalls einen Deutschen, als Papst ein, der sich Leo Ix. nannte. Er war aus dem elsäßischen Geschlechte der Grasen von Dachsburg. Staubhaft hatte er sich geweigert, die höchste Würde der Christenheit zu übernehmen, mußte aber zuletzt dem Willen des Kaisers und des Volkes nachgeben. Als er nach Rom reiste, wollte er den Cluniacenfermönch Hil beb raub (nachmals Gregor Vii.) mitnehmen. Allein biefer erklärte, er werbe ihn nur unter der Bedingung begleiten, daß er, Bruno, sich in Rom nochmals wählen lasse, damit er nicht ein vom Kaiser eingesetzter, sondern ein freigewählter Papst sei. Als nun Bruno nach Rom kam (1049), forderte er das Volk auf, sich offen auszusprechen, aber der Archidiakon der römischen Kirche rief ihn

4. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 364

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
364 Die mittlere Zeit. wenn sie nicht einen Italiener wählten, da sie nur hierin die Bürgschaft fanden, daß der neue Papst nicht wieder nach Frankreich zöge. 2. Die Prachtliebe und der Aufwand, die zu Avignon eingerissen waren, sowie das V e r s i e g e n der Hilfsqnellen i m K i r ch e n-staat waren die Ursache, daß die französischen Päpste viele Abgaben auflegen und Einkünfte an sich ziehen mußten, wodurch große Unzufriedenheit entstand und das Ansehen des Papstes schwer geschädigt wurde. Als nun gar mehrere Päpste nebeneinander bestanden, von denen jeder seinen Hof und sein Kardinalskollegium hielt, da wurde die Kirche förmlich ausgesaugt. Doch traf dieses Übel weder die Fürsten noch die Laien überhaupt, sondern nur die Geistlichen und die Kirchen. So sandte z. B. Johann Xxiii. den Erzbischof von Pisa nach Frankreich und verlangte den Zehnten aller geistlichen Pfründen, die Einkünfte aller erledigten Benefizien und die Hinterlassenschaft der verstorbenen Geistlichen. Freilich ging man nicht darauf ein. Das böse Beispiel von oben wirkte auch verderblich nach unten und es erhob sich allgemein der Ruf nach einer Reformation an Haupt und Gliedern. Das sollte nun auf der Kirchenversammlung von Konstanz durchgeführt werden. 8 135. Das Konzil von Konstanz. (1414—1418.) 371) Der allgemeine Ruf nach Verbesserung in der Kirche sollte durch eine neue große Kirchenversaminlnng erreicht werden. Johann Xxiii., obwohl seht würdiger Mann, bot doch die Hand dazu, da er einsah, daß unter drei Päpsten keiner Autorität besitze. Er willigte daher ein, eine Kirchenversammluug nach K o u-stauz zu berufen und erschien daselbst auch persönlich. Die versammelten Väter erkannten für notwendig, daß alle drei Päpste ihren Ansprüchen entsagen sollten. Gregor Xii., der in Avignon residierte, that es auch, nicht so aber Benedikt Xiii., der seinen Wohnsitz in Spanien genommen hatte. Johann Xxiii. zeigte sich zuerst ebenfalls bereit, zurückzutreten; bald reute es ihn aber wieder und er entfloh mit Hilfe des Herzogs Friedrich von Österreich, wurde aber wieder aufgefangen. Die Ver- '-sammlnng setzte nun beide Päpste ab und der Kardinal Otto von Colouua wurde als Martin V. zum Papste gewählt. 372) Im Laufe der Verhandlungen stellte es sich aber immer deutlicher, heraus, daß eine Reformation an Haupt und Gliedern vorderhand unausführbar fei. Denn vor der Wahl Martins V. hatte die Kirche kein rechtmäßiges Haupt, und die Versammlung war zwar eine Versammlung kirchlicher Würdenträger, aber doch keine Kirchenversammlung, deren Beschlüsse allgemein gültig gewesen wären. Als endlich Martin V. gewählt worden, waren die Vater schon drei Jahre beieinander und es blieb nichts

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 362

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
362 Die mittlere Zeit. 4. Als Sigismund noch König von Ungarn war, brachen die Türken das erste Mal in Ungarn ein (1391). Sigismund fand in Deutschland keine Hilfe und erhielt nur einige Unterstützung durch französische Truppen. Er zog den türkischen Horden entgegen, wurde aber bei Nikopolis in der Bnlgarei (1396) geschlagen. Da die Türken unter Bajazet aber zugleich mit deu Mongolen unter Dschengischan in Streit kamen, so unterließen sie es für diesmal, weiter nach Ungarn vorzudringen. 5. Sigismund erhielt bei seiner Wahl nur die Hälfte der Stimme», die andere Hälfte erhielt dessen Schwager Jost von Mähren. Zum Glücke starb der letztere gleich, sonst wäre das Reich in der beneidenswerten Lage gewesen, zur nämlichen Zeit, da drei Päpste über die Christenheit herrschten, auch drei Kaiser zu besitzen. § 134. Das Papsttum uu) Mc Kirche im 14. und 15. Jahrhundert. 369) Im dreizehnten Jahrhundert hatte die Gewalt der Päpste ihre größte Höhe erreicht. Die Nachfolger Juuoceuz' Iii. hatten ebenso beharrlich dessen Grundsätze aufrecht erhalten und durchgeführt und so der Kirche den Vorrang vor aller weltlichen Gewalt erworben. Allein die so enge Verbindung des Geistlichen mit dem Weltlichen brachte die Päpste öfters in Streit mit den Fürsten. Nicht immer stand der Papst über den Streitenden, sondern er war manchmal selbst Partei, was namentlich bei der Anwendung von Kirchenstrafen von keiner guten Wirkung war. Dazu kam noch der Umstand, daß die Päpste, der ewigen Unruhen 1309- in Rom müde, ihren Wohnsitz nach Avignon verlegten und 1:^‘ß' dort, obwohl sie auf ihrem eigenen Gebiete wohnten, in die Abhängigkeit von deu französischen Königen gerieten. Zwar kehrte Gregor Xi. nach siebenundsechzig Jahren wieder nach Rom zurück, und die Kardinäle, welche meistens Franzosen waren, ^wurden vom Volke gezwungen, einen Italiener zum Papste zu wählen, der sich Urb ent Vi. nannte. Allein als die Wahl vorüber war, zogen die Kardinäle nach Neapel ab und erklärten dieselbe für ungültig, weil Gewalt gegen sie ausgeübt wordeu. Sie wählten neuerdings, und zwar abermals einen Franzosen, Klemens Vii., der seinen Sitz sofort wieder nach Avignon verlegte. 370) So war also eine Spaltung in der Christenheit, da Frankreich Klemeus Vii., Deutschland aber Urban Vi. anerkannte und auch die übrigen Länder znm einen oder dem andern Papste hielten, je nachdem das Interesse es erheischte, oder die Gesinnung der Fürsten sich aussprach. Beide Päpste ernannten Kardinäle, welche, weun ihr Papst starb, einen neuen wählten, sa daß, zum großen Nachteile der päpstlichen Autorität, vierzig

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

7. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 210

1878 - Mainz : Kunze
210 Vierte Periode des Mittelalters. nicht mehr sehen!" Als er nach Innsbruck kam, weigerten sich die Bürger, denen er noch Zehrungskosten für seinen Hofstaat schuldete, die kaiserlichen Wagen und Pferde aufzunehmen und ließen sie auf der Straße stehen. Dies kränkte den Kaiser tief; Kummer und Gram brachen seine Kraft. Als er sein Ende nahe fühlte, ließ er sich das heilige Abendmahl und stirbt auf reichen, legte sein Todtenhemd an und erwartete den Tod (1519). Seine Freunde und Angehörigen umstanden weinend das Sterbelager. Er aber sprach: „Was weinet ihr, daß ihr einen sterblichen Menschen sterben seht?" Maximilian Bemerkenswerth ist es, daß Maximilian 1511, als Papst Julius 06 u^erten^ fchroer erkrankt war, ernstliche Schritte that, falls jener stürbe, sich 3 i5ii. zum Papste wählen zu lassen und die höchste geistliche und weltliche Macht zum Heile und Gedeihen seines Landes und Hauses und der ganzen Welt in einer Person zu vereinigen. Allein die italienischen Cardinäle fürchteten mit Recht die Verwirklichung eines solchen Plans und wählten den feinen, genußsüchtigen Mediceer, Leo X., zum Nachfolger Petri (1513). §. Z8. äciege jwifrfien dngtaiuc ums Imiiftmrfi. loüanna itucc. Auch in diesem Zeitraume stritten Frankreich und England um den Besitz der Provinzen, welche schon früher den Zankapfel zwischen beiden Nationen abgegeben hatten. Dem Streite um Länderbesitz gesellte sich noch der Kampf um die Krone bei, indem beim Aussterben der kapetingischen Königsfamilie Philipp von Valois seinem Hause die Königswürde erwarb (1328—1589), obwohl Eduard Iii. nähere Ansprüche auf dieselben zu haben meinte; dieser Krieg zog sich über ein Jahrhundert hin. Der schwarze 1346 landete Eduard Iii. in Begleitung seines Sohnes, des Prinz siegt Pem Eduard, welcher damals 15 Jahre alt war und nach seiner u6ere?chanf Rüstung gewöhnlich der schwarze Prinz genannt wurde. Die Engländer siegten in der Schlacht bei Crecy (1346), wo zum ersten Male Kanonen gebraucht wurden, und machten bedeutende Eroberungen. Philipps Nachfolger, Johann der Gute, gerieth in der Schlacht bei Maupertuis und nimmt unweit Portiers (1356) in die Gefangenschaft des schwarzen Prinzen, den «önig welcher den König wie seinen Lehnsherrn würdig begrüßte und behan-gefangen. ^0 kam ein Friede zu Stande, in welchem Johann außer andern Bedingungen sich verpflichtete, 3 Millionen Goldthaler für seine Auslösung zu zahlen. Während diese Summe herbeigeschafft wurde, sollten 2 seiner Söhne als Geißeln nach England gehen. Nach fünfjähriger Abwesenheit kehrte Johann nach Frankreich zurück. Als jedoch

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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TM Hauptwörter (200)200

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