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1. Alte Geschichte - S. 118

1872 - Mainz : Kunze
118 £)ie ßöniggroürbe focfte §roifd£)en .ßatmern und ©abinern mtfy fein, 3roeiter ^onig rourbe nacfj einem einjährigen ^interregnum der ©abiner üfturna ^ompiltug (715—672). @r ftammte aug (Sureg roie Xitug £atiug, beffen ©d£)roieger= fohn er roar. 2bie in 3ftomulug der triegerifcpe ©eift der Körner, to roar in Sftuma Religion, $riebe und 9^ed^t perfonificirt*). (£r fefcte für die brei ^auptftaatägott^eiten je einen ^riefter ein, den Flamen Dialis, Martialis und Quirinalis. Üder erfte der oor= rtehmfte; feine Stuägeid^nungen und befonberen Verpflichtungen. ©amt fe^te er die Sßrieftercohegien ein, b. fj. @enoffenfcf)aften t)on ©ach= Derftänbigen in religiösen Sdingen. 1) Sdag (Sohegium der 5 pon^ tifices, roeldfjeg die Stuffidfjt ^atte über bag gefammte [Retigionä= roefen, ingbefonbere über 9ftitualhanbtungen und über bag gefammte ^ßriefterperfonal; den $orfi£ führte der unoerantroortlic^e pontifex maximus. 2) £)ag (Collegium der augures, die aug dem $luge und ©efcfjrei der $ögel und andern Reichen .Bufunft Men. 3) £)ag (Kollegium der 12 ©alier, ^ßriefter beg $targ, roelche im Sfftonat Torj fingenb und tangenb einen Umjug burcfj die ©tabt gelten. ©ie führten auch die 2lufftcfjt über den oom ^imtnel ge= fallenen ^eiligen ©cfjtlb (ancile), roelcher gu den ©taatgfleinobien gehörte. 4) ©e^te er die jbeftalinnen ein, roelche bag $euer der Ssefta, der ©cfju^göttin beg ©taatg^eerbeg, ju hüten Ratten. 5) ©d^uf er bag ^r $etialen **), roelche den ©treit Oftomg mit an= bern Ssölfern beilegen und den ^rieg, wenn biefer nidfjt ju oer= meiben roar, unter den tyerfömtnlidfjen formen anfünbigen, über= haupt die Regierungen der Golfer nach ftreng hergebrachten Regeln vermitteln follten. S'luma baute einen Stempel beg ^anug und £erminug. Sullug £oftiltug (672—640). Unter feine Regierung fällt der fagen^afte Jtrieg Oftomg mit 2llba longa, den gegenfeitige Ä'ränfungen oerurfacfjt Ratten. Sdriuinge auf Betb'en ©eiten, die ^poratier auf der romifd^en, bte (Suriatier *) ©aft ■ftunta fo aufjufaffen, baft er nicejt der ©djßpfer der röntifdjen Sreligion und t^rer (£inrtd)tungen ist, gel)t au§ der ^Betrachtung Ijeröor, ba| die üatiner und ©abiner fcfjon ßor der ©riinbung 3iotn§ tjjre^Religion und i^ren Eultus gehabt haßen miiffen und bafj ftd> ote bent ftßnige iftunta ju* getriebenen Einrichtungen int Allgemeinen bei beu £atinern ooer ©abinern. ttrieber ftnben. **) gt)re (ginfejjung toirb auch andern Königen jugefdjrieben.

2. Alte Geschichte - S. 32

1872 - Mainz : Kunze
t 32 Y. § patt a. ©eogtapljifcfjes) (ogl ©. 7). ßafonien (87 O. 9jl), die füböftlid&fte ßanbfdfjaft beg ^elo* ponneg, burcl) groet oorn fübarfabifcfjen £>od£)lanbe auglaufenbe @e= birgg^üge, £aggetog und^arnon gebilbet. Sder 15geograp^tf^e teilen lange £aggetog erretd^t gerabe über der @bene tjott ©parta feine pd^fte £%. Sftadf) Sßeften (^effenien) §in bad£)t er fidf) in breiterem 33erglanbe ab, oorn ©urotag aug ergebt er ftcf) in bret mastigen ©tufen ftfiroff und majeftätifdfj empor. 2in ifjm geigen fidtj alle $egetationgformen: unten Orangengarten, oben ©dfineegipfel ©^lud^ten= und roitbreicf) ist er ©i^ beg 51rtemig=©ultug; ^agbliebe der ©partiaten. ©übet! mineralifd^; ^orp^r, tänariftfjer suiar= rnor, ©ifen. £)er ^arnon oergtoeigt ftd^ in breiterem ©tufenlanbe ttacf) betben ©eiten. 3tt)ifd()en ^ei^en Gebirgen 2^al beg ©ur o t a g, fein Ursprung auf dem arfabifcfjen ^Ranbgebirge. ^n der Glitte beg $luf$laufeg erbreitert ftd§ bag föurota§=^al pi einer großen, äufterft fruchtbaren ©bene; der Totelpunft und ßern der ßanbfcfjaft, §u allen Seiten der ©i£ der ^Jla^t, rao ©parta, die tnauer= und burglofe ©tabt, liegt; abgelegen oon der ©ee (Safonifdejer 23ufen) und dem ©eeoer!e^r. A. pie ^Ruxöifdjc ^erfa|]mtg. ^uftanb nad§ der Sdorifdfjen Sßanberung. 5lu§ der $ertl)eilung der $ladf)t an die ^toillinggfolme beg Slriftobemog (Surren eg und $ß r of leg*) entfielt der ©age nac^ bag erbliche £)oppelfönig%tm in ©parta. Slnfangg frieblid^e Verträge der £)orier mit den 5lc§dern. £)ann galten fortnmfjrenbe Kämpfe der beiben ©tämme (§auptfi£ beg Sßiberftanbeä gegen die £)orier ist ^mgllä), Reibungen mit dem borifcfjen ^adfjbarftaate 5lrgog, Jgtoietradejt der beiben fööntggfohne, bag Sanb in ^Bewegung. 9. 3ahr§unbert Sa!onien in äufserfter Sserrairrung, — dvofu'u und ar a%l.a. *) ®ie betben Sönig^aufer »erben getoöljnttdi ^giaben (von Slpi« dem @of)ne be8 (Sur^ft^ene«) und Suv^ontiben (von lies Sßvofles ©nlel pon; genannt.

3. Alte Geschichte - S. 192

1872 - Mainz : Kunze
192 Sfteue Srefibcnj gu 33950113, bag fpdter (Sonftantinopel §iejj. £)a§ Dftetdj verfiel (feit Diocletian) in 4 ^rafefturen: Orient,, ^Ifyricum, 3ta^en/ ©allien. ©ie rourben in 13 £)iöcefen geteilt:: 1) Orient, 2) Sleggpten, 3) Slften, 4) *ßontu§, 5) £f)racien, 6) 3jiace= bouien, 7)2)acien, 8) Italien, 9)3ll9ricum, 10) Slfrifa, 11) ©allien,. 12) ©panien und 13) Britannien. Sdiefe verfielen roieber in 117 Sßroüingen. Sdie 7 ^ofamter. Aera Indictionum, die erfte be= ginnt am 1. September 312. 2j?affen^afte 2lufnal)tne der ©armaten in ba§ romifc^e Ofieicfj. 6onftantinu3 ftarb 337. $n baä ^eid) feilen fiel) feinebrei ©oljne (5onftantinu3ii., (Sonftantius und (Sonftang. (üonftantinuä fiel 340 im Kampfe gegen G» on ft ans»; biefer fam 350 im Kampfe gegen den ©egenfaifer 2ftagnentiu3 um; nacfjbem der le&tere entfdjeibenb beftegt raorbeti roar, oereinigte @onftantius> raieber ba§ Oteid^. (Sonftantiug (353—361). Die Bertljeibigung der 2öeft= grenze beö 9^eic^cä gegen die ©ermanen, roelcfje fortioäfjrenb über den 9ftjein festen und eine grofje 3aljl rötnifcfjer ©täbte befefct Ratten, übertrug er feinem Better ^ulianug. 357 beffen großer ©ieg bei ©trapurg über die 2mcmanncn. Vertreibung der ©er* manen au§ dem römifc()en ©ebiet.. ©er ^aifer, auf feinen jlrieg§= ruf)tn neibifdf), nafjtn if)tn einen Söjeil be§ £eere§ ab, biefeä aber rief ifjn §um ^aifer au3. £)es> ^aiferä balbiger S5:ob oerljinberte den Bürgerkrieg. ^ulianuä 9ipoftata (361—363), ein äjcamt oon einfacher ßebenäart und ftrengen ©itten. @r empfing in 2ltl)en griec^ifd^e Bilbung und machte den oergeblicfjen Verfug, ba3 @$riftcntf)Um ab^ufcfjaffen und die alte f)eibnifc()e Religion roicber |er§uftellen.. (5r begünftigtc die ^uben au3 $aft gegen die Triften und befaßt die 28ieber|erftellung be§ £empeb gu ^erufalcnt, lüdd^e aber burdf) ein äbunbcr oerljinbert rourbe. ©eine ©trenge gegen den Bifc§of 2lt|anafius>. (Sr 30g gegen die üfteuperfer, fiegte bei (51 e f i p l) 0 n, raarb aber auf dem ^ücf^uge roaljrfdf)einlidj burd) den ^feil eineg ©(jriftett tobtlicfj oernmnbet. ^ooianuä (363—364), oon dem £>eere jum ^aifer au£ge= rufen, nimmt die Berorbnungen-gegen die (Stiften ^urücf, tritt an die Werfer den größten £§eil üoit 3j?efopotamien ab. 9tacf)dem er auf dem Dftücftoege aug dem ^elbjuge gegen die ^erfer geftorben, ioäf)tt ba£ £>eer Balentinianuä L (364—375). (Sr gab den Often be§ römifdjen Dfaidjeg, der den unauf^att-famen Eingriffen der Barbaren au§gefe£t roar, feinem Bruder

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 9

1878 - Mainz : Kunze
— 9 - Nach unentschiedener Schlacht zog er sich in das feste Sardes zurück, vermochte aber nicht lange eine Belagerung auszuhalten und mußte sich schließlich ergeben und sein Land dem Sieger überlassen, dessen nächste Sorge es war die an der kleinasiatischen Küste seßhaften Griechen und ihre reichen Handelsstädte seinem Reiche einzuverleiben. Auch nach den Inseln griff die Hand der Perser hinüber, und manche derselben, z. B. S am o s, das bisher der Besitz des glücklichen Tyrannen Po ly trat es gewesen war, mußten den Großkönig in Susa als Herrn anerkennen. Die Bedeutung Kleinasiens für die Weltgeschichte beruht hauptsächlich darin, daß dort die Auswandererzüge, deren Ziel Europa war. längere Rast machten, ehe sie den schmalen Meeresarm des Archipel, den Hellespont, überschritten. In keiner Gegend der alten Welt hat daher ein so reges und vielgestaltiges Leben geherrscht als hier. Man kann es mit Recht die Völkerbrücke nennen. Der griechische Lichtgott Apollon scheint l y kisch en Ur s p rnng s zu sein. — Ueber Polykrates vergl. Schillers Gedicht: „der Ring des Polykrates". § 5. Das perserreich. Im Osten des persischen Golfs bis zum Bolor-Dagh hin liegt Iran, die Wiege des persischen Volks, das bestimmt war die erste Großmacht des Altertums zu werden. Keine fruchtbaren Ströme bewässern das Land, daher kann von ergiebigem Ackerbau kaum die Rede sein. Aber der Kampf ums Dasein hatte ein kräftiges kühnes Geschlecht erzeugt, dem die verweichlichten Bewohner der reichen Kulturländer Asiens beim ersten feindlichen Begegnen weichen mußten. Auch religiöse Begeisterung stand den Persern zur Seite, denn als Dienern des Lichtgottes Or-muzd war Kampf gegen die Mächte der Finsternis ihre Pflicht, und für solche sahen sie alle Götter der übrigen Nationen an. Als erster Stammesfürst wird uns Kyros genannt (Ku = rusch-Sonne). Wie im Fluge eroberte er das Iran benachbarte Medien, dessen Herrscher die Sage zum Großvater des Siegers stempelt, um den Medern das Joch ihrer Ueberwinder erträglicher zu machen. Nach zehn Jahren unterliegt Lydien, nach weiteren zehn Babylonien, nachdem „durch die Gnade

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 321

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 118. Folgen der Kreuzzüge. 321 Und doch — so unglückselig diese Folgen waren — hatten die Kreuzzüge auch ihre wohlthätigen Wirkungen, und man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, daß die staatlichen wie die gesellschaftlichen Verhältnisse gänzlich, und zwar zum Vorteile der Menschheit, sich änderten. Da viele Adelige ihre Besitzungen verkaufen oder verpfänden mußten und später nicht mehr einlösen konnten, kamen die Bürger, Handwerker und Bauern in Besitz von eigenen Grundstücken. Viele Herrschaften verschwanden ganz und wuchsen in den Händen einzelner zu größern Staaten ztu sammelt, so daß erst von da an eine regelmäßige Regierung und Gesetzgebung in den unzähligen Gebietsteilen gedacht werden konnte. Die Kloster und Stifte, an welche ebenfalls viel Besitztümer übergingen, bildeten den weltlichen Herren gegenüber ein um so notwendigeres Gegengewicht, als bei der Roheit der Zeit alle Bildung zu Grunde gegangen wäre, hätten Künste und Wissenschaften nicht in der Stille der Gotteshäuser Pflege gefunden. Derselbe Geist der Frömmigkeit endlich, welcher die Kreuzzüge hervorrief, heiligte auch das Ritterwesen, so daß die tapferen Kämpen sich zugleich als Streiter Christi itttd nicht als bloße Klopffechter betrachteten. 331) Nicht minder wohlthätig waren die Kreuzzüge für Handel und Verkehr, Künste und Wissenschaft, Gewerbfleiß und Wohlstand. Die Verbindung des Morgenlandes mit dem Abendlande schuf jene blühenden Handelsstädte, welche später die vorzüglichsten Kämpfer um die bürgerliche Freiheit wurden. Was man im Morgenlande Zweckmäßiges gesehen, ahmte man im Abendlande nach. Die Schiffsban- und die Schiffahrtskiutde wurden gehoben, manche Entdeckungen, wie z. B. die Magnetnadel und das Leinenpapier, wurden in großerm Maßstabe angewendet und verbessert, wodurch Handel und Verkehr erst recht gedeihen konnten. Die rückkehrenden Pilger brachten manche Kunsterzengnisse mit, die nachgeahmt wurden, so daß die Gewerbe sich vermehrten und die einheimischen Produkte sich verfeinerten. Insbesondere verdankt auch der Gartenbau den Pilgern, eine Reihe vortrefflicher Gewächse, die sie ans dem Morgenlande mit heimbrachten. Geographie, Naturgeschichte, Astronomie, Mathematik, die technischen Wissenschaften bereicherten sich mit den gewonnenen Erfahrungen. Der Geschmack an den klassischen Werken der Griechen wurde geweckt und der Wert der Wissenschaft besser anerkannt. Aber nicht nur wurde der geistige Gesichtskreis durch Kenntnisse mannigfacher Art erweitert, sondern es war auch der Unternehmungsgeist für die Zukunft geweckt, und es waren die Schranken gebrochen, die einen Teil der Menschheit von dem andern getrennt hatten.

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 0. Chr. 46 Das Altertum. Nur einige wenige Staaten, in denen Semiten unter die Cha-mifett eintraten ^verdienen Erwähnnng. Ein solcher von Semiten bewohnter ^taat unter äthiopischen Völkern ist der Staat Meroe, eine ägyptische Priesterkolonie. Obwohl in steter Verbindung mit dem Mntterlande, war Meroe doch abgeschlossen von den übrigen Völkern, und entwickelte deshalb seine Kultur in so auffallend ähnlicher Weise mit der Kultur der Ägypter, bajj man bis in die neueste Zeit glaubte, Ägypten sei von Meroe aus bevölkert worden. Die Abgeschiedenheit, in welcher dieses Land verblieb, ließ es die vortrefflichen Einrichtungen, welche die Einwanderer^ mit sich brachten, längere Zeit bewahren, und so war dieser ötcmt vielleicht der am besten regierte des Altertums. Er wurde von einem Könige beherrscht, der zwar nach den Gesetzen der Priester regieren mußte, aber nicht von ihnen, sondern vom Volke ans der Zahl derer gewählt wurde, welche als die Würdigsten bezeichnet wurden. Meroe war vorzüglich ein Handelsstaat, und die Zahl der Krieger mag erst gestiegen sein, als die ägyptische Kriegskaste auswanderte, vom Könige von Meroe aufgenommen wurde und Ländereien angewiesen erhielt. Von da an gebot der Köuig über 250 000 Mann Soldaten. Etwa 370 Jahre nach dieser Einwanderung aus Ägypten wurde die ^rie-sterherrschast vom König Ergameues vernichtet und der Staat in ein unumschränktes Königtum verwandelt. Seit dieser Zeit verlor Meroe seine Wichtigkeit: sein Handel hörte auf und es fehlen alle Nachrichten über das Schicksal dieses einst so blühenden Landes. Anmerkungen. 1. Unter Äthiopien verstanden die Alten ganz Afrika, soweit es südlich von Ägypten und der Libyschen Wüste liegt. Hier wohnten wilde Negerstämme, deren Namen nur aufgeführt zu werden brauchen, um deu Zustand der Roheit zu bezeichnen, in der sie lebten. Es waren die F i s ch e s s e r (Jchthyophägen), die S ch i l d k r ö t e n e s s e r (Cherolophägeu), die W n r z e l e s s e r (Rizophägeu), die S t r a n ß en e s s e r (Stnithophägen), die H en sch recken esse r (Akridophägen) und andere. Auch die Tro-giodytcn (Höhlenbewohner) waren Äthiopier. 2. Der Staat Meroe selbst lag im Mittelnillande und umfaßte einen Teil des heutigen Nubien und Sennaar. Dort bilden die beiden Flüsse Astäböras (Takazze) im Osten und Astäpus (Bahar-el-Abiud, weißer Nil) im Westen eine Insel, wohin die Alten das Goldland verlegten. Von der Hauptstadt Meroe findet man noch Ruinen und bei der Stadt Schendi finden sich noch 45 Pyramiden ganz nach ägyptischer Bauart geformt. Wie Ägypten, so sandte auch Meroe wieder Priesterkolonien aus, besonders in die afrikanischen Oasen, d. i. in die fruchtbaren und bewässerten Flecke der Wüsten, die gleichsam wie eine lachende Insel im Sandmeere liegen und den Karawanen Punkte zum Ausruhen

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 311

1855 - Mainz : Kirchheim
311 Nachen oder einem sonstigen Fahrzeuge sitzt und es wird plötzlich gehalten, so stürzt man mit dem Oberkörper vorwärts, und wird das stillstehende Fahrzeug plötzlich bewegt, so stürzt man rückwärts. Aus diesen und vielen andern ähnlichen Erscheinungen schließt man, daß ein bewegter Körper sich so lange fortbewegt, bis er gehindert wird, und daß ein ruhender sich nicht eher bewegt, bis er fortgestoßen wird. Auf der Oberfläche aller Körper befinden sich Erhöhungen und Vertiefungen oder kleine schiefe Ebenen, die man oft mit bloßem Auge nicht sehen kann. Darin finden die darauf gelegten Körper eine Unter- stützung, weßhalb sie auch nach der Bewegung wieder in Ruhe kom- men, was nicht sein könnte, wenn ihnen kein Widerstand geleistet würde. Will man daher die Bewegung befördern, so glättet man die Ebene ab, um die Reibung oder den Widerstand zu vermindern; die Straßen werden geebnet oder gestampft, es werden Eisenschienen ge- legt, worauf die Wagen der Eisenbahnen durch Dampf getrieben werden. So hinderlich die Reibung für die Bewegung ist, so noth- wendig ist sie zum Festhalten und Stützen der Körper. So gerne man auf ebenen Wegen geht, so ungern bewegt man sich z. B. auf Glatteis, weil man wegen Mangels an Reibung leicht fallen kann. Dem freien Fall ist entgegengesetzt der senkrechte Wurf nach oben. Wird ein Körper mit einer gewissen Geschwindigkeit senkrecht in die Höhe geworfen, so wirkt seinem Aufsteigen die Schwerkraft senkrecht entgegen und hebt nach und nach von der Wurfkraft so viel auf, daß der geworfene Körper wieder mit derselben Geschwindigkeit auf der Erde ankommt, mit welcher er geworfen wurde. Wird ein Körper schief auf- oder abwärts geworfen, so steigt und fällt er nicht in gerader, sondern in krummer Linie, weil die Schwerkraft ihn von seiner ursprünglichen Richtung ablenkt; eben so ist es auch, wenn ein Körper wagrecht geworfen wird; er fällt auf die Erde in einem Bogen. Kinder haben dieses Alles schon gesehen und können es selbst pro- biren, indem sie in den oben angegebenen Richtungen werfen. Dieses Gesetz kennen auch die Jäger und Schützen beim Militär, die Kano- niere und richten sich darnach beim Zielen auf Gegenstände; sie zielen gewöhnlich höher, als der Gegenstand ist; warum? 7. Der Schwerpunkt. In allen Körpern ist ein Punkt vorhanden, in dem das ganze Gewicht derselben gleichsam vereinigt ist. Hat dieser Punkt eine Unterlage, so ruht der ganze Körper. Bei gleichmäßigen Körpern befindet er sich gewöhnlich in der Mitte, bei ungleichmäßigen nach der - Seite hin, wo die meiste Masse ist. Er ist somit eine Ausgleichung der Massentheile nach den Seiten. Dieser Punkt heißt der Sch wer- puukt. Ist dieser unterstützt, so hängen und liegen die Körper; ist er nrcht unterstützt, so fallen sie so lange, bis sie unterstützt sind und

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 313

1855 - Mainz : Kirchheim
313 je naher der Körper am Mittelpunkte der Erde, und um so lang- samer, je weiter er davon entfernt ist. Auf sehr hohen Bergen schwingt das Pendel langsamer als in der Tiefe und eben so am Aequator langsamer als am Kord- oder Südpol, woraus man den richtigen Schluss machte, dass die Erde dort abgeplattet sein müsse. Bei uns schwingt ein drei Fuss langes Pendel einmal in der Sekunde. Bas Pendel ist von grosser Wichtigkeit bei Uhrwerken ; denn ohne das- selbe könnte man wohl ihren Gang nicht gleichmässig machen. Bei den Wanduhren drückt ein Gewicht, an einer Kette oder einem Seile befestigt, wie die Kraft bei einer Rolle, ein Rad in Bewegung, welches immer schneller herumgehen müsste, da die Schwerkraft des Gewichtes mit dem Sinken immer zunimmt, und die Uhr müsste immer ge- schwinder gehen, wenn nicht durch das angebrachte Pendel eine regelmässige Hemmung einträte, so dass das Bad immer nur um einen Zahn weiter kann. Bei den Taschenuhren vertritt eine Stahl- feder die Stelle des Gewichtes und die Unruhe jene des Pendels. 9. Die flüssigen Körper. Die Theile flüssiger Stoffe hängen sehr locker zusammen und es müßte jeder einzelne eine besondere Unterstützung haben, wenn er nicht auf die Erde fallen sollte. In ebenen Flächen häuft sich deßhalb die Flüssigkeit nie aufwärts, sondern fließt auseinander, wenn sie nicht durch feste Wände eingeschlossen wird; auf schiefen Ebenen läuft sie abwärts. In geschlossenen Gefäßen oder Räumen kann sie c aher nur festgehalten werden und nimmt die Gestalt des Gefäßes an. Die Theilchen schieben sich dann vermöge ihrer Schwere und Nachgiebigkeit so in einander ein, daß oben auf dem sogenannten Spiegel keine Erhö- hung oder Vertiefung bemerkt werden kann, und wenn durch irgend eine Erschütterung der Flüssigkeitsspiegel gestört wird, so ist er bald wieder hergestellt. Wirft man einen Stein in ruhiges Wasser oder schlägt, stößt oder bläst darauf, so entstehen Wellen; zuerst gibt es auf dem Punkte, wo der Stein einfällt, eine Vertiefung, umdieseeineerhöhung, dann wieder eine Vertiefung jc. und zwar in ziemlich regelmäßigen Kreisen, Wellenberge und Wellenthäler. Wenn zwei oder mehrere Ge- fäße durch Zwischenröhren verbunden sind, und man stellt sie aufrecht, gießt Wasser oder eine andere Flüssigkeit in eines derselben, so stellt es sich in allen gleich hoch, selbst wenn sie verschieden sind in ihrer Weite. Man betrachte die Gießkanne, die Oellampen u. a. m. Die Wasser- leitungen über Abhänge und Anhöhen, die Springbrunnen, die Bohr- oder artesischen Brunnen sind gleiche Erscheinungen. Verbindet man aber ungleiche Röhren mit einander und füllt sie mit Flüssigkeit, so kann man durch Druck auf die Oberfläche in der weiten Röhre ein sehr schnelles Aufsteigen der Flüssigkeit in der engeren Röhre hervor- bringen, und zwar um so schneller, je größer der Unterschied zwischen beiden ist; dagegen kann man durch denselben Druck auf die Ober- fläche in der engen Röhre dieselbe Wirkung, nämlich das Aufsteigen in der weiten, hervorbringen, nur geschieht cs um so langsamer, als wieder der Unterschied zwischen der Weite beider ist. Man kann daher

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 146

1855 - Mainz : Kirchheim
146 findet, fährt voraus. Er ist aus Eisen gebaut und ruht auf den Achsen der sechs Räder. Die zwei mittleren Näder werden durch Dampf in Bewegung gesetzt; die vier anderen rollen von selbst mit. Die Maschine hat zwei Dampfwalzen , welche an der Unterseite des Wagenkastens wagrecht liegen. An den Walzen find außen zwei be- wegliche Stangen angebracht, welche die Welle der Mittelräder drehen und dadurch bewirken, daß das Ganze fortrollt. Soll es stille stehen, so verschließt der Wärter die Röhre, durch welche der Dampf in die Dampfwalze geht. Den größten Theil des Dampf- wagens nimmt der Kessel ein. Sein Untertheil ist mit Wasser angefüllt; oben füllen ihn die Dämpfe. Wenn die Dämpfe endlich Kraft genug haben, so gelangen sie zur Dampfwalze und treiben die Stauge, welche Gelenke hat und mit den mittleren Rädern in Verbindung steht, hin und her und versetzen dadurch die mittleren Rä- der in drehende Bewegung. Die verbrauchten Dämpfe werden in den Schornstein geleitet, durch den sie mit dem Rauch und der Flam- mengluth abziehen. An dem Dampfwagen ist ein Vorrathö- wagen angehängt, welcher die zur Beheizung nöthigen Steinkoblen und auch heißes Wasser enthält. Rach diesem folgen die Personen- wagen, auf denen sich oft Hunderte von Menschen befinden. Auch Wägen zur Weiterschaffung der Thiere, Kaufmannsgüter und anderen Gepäcks sind angehängt. Und alle diese Wagen, von der einzigen Dampfmaschine getrieben, fliegen so schnell auf der Eisenbahn dahin, daß sie in einer Stunde oft fünf bis sechs deutsche Meilen zurücklegen. H e i n i s ch. 37. Der Telegraph. Als Kaiser Maximilian um’s Jahr 1500 das'postwesen er- richtete, konnte man nicht genug preisen, wie schnell Personen und Nachrichten von einem Orte zum andern gelangten. Doch was ist dies im Vergleich mit dem, wie schnell man jetzt eine Nachricht in Zeit von Minuten bis in die fernsten Gegenden be- fördern kann. Ein Hauptmittel für so schnelle Mittheilung ist der Telegraph (Fernschreiber). Sein Erfinder, Namens C b a p p e, ging nämlich von dem Gedanken aus, wenn man von einem hohen Gegenstände, einem Thurm oder Berge aus, gewisse Zei- chen gäbe, die durch ein Fernrohr auf dem Thurme oder Berge des nächsten Orts gesehen werden könnten, so müsste eine Nach- richt ausserordentlich schnell von da bis dorthin gelangen, und wenn man diese Zeichen von Ort zu Ort fortsetzte, könnte eine Nachricht in wenig Minuten viele Meilen weit verbreitet werden. Er errichtete desswegen auf dem Dache des Louvre zu Paris einen Balkon und legte darüber einen Querbalken mit zwei be- weglichen Armen. Vermöge mehrerer Züge konnte man den beiden Armen verschiedene Stellungen geben ; diesen Stellungen gab er die Namen von Buchstaben, und wer also die Zeichen

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 310

1855 - Mainz : Kirchheim
310 wickelt sich aus ihm Kohlen- und Wasserstoff, und diese verbinden sich mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff oder der Körper brennt. Das Brennen oder das Feuer ist demnach eine Vereinigung von Kohlen- und Wasserstoff mit dem Sauerstoff in der Luft. Beobachtet man eine Licht- stamme genau, so bemerkt man oberhalb des Dochtes einen ziemlich vun- keln Kegel von Kohlenwafferstoffgas, rings um ihn die helle Flamme von brennendem Wasserstoff und um diese einen dünnen Schleier, in welchem Kohle und Wasserstoff sich verzehren und die meiste Hitze in der ganzen Flamme enthalten ist. Mit dem Verbrennen ist Wärme und Licht verbunden. Blas- bälge, Zugöfen, Windfänge, Kamine, Schornsteine und Heerdmantel, rus- stsche Kamine, die Benkler'schcn Lampen haben ihre besonderen Zwecke. Der Rauch und Ruß, woraus bestehen beide? und warum räuchert man ras Fleisch? warum verkohlt man die unteren Spitzen an Pfählen und Pfosten? Feuer läßt sich am besten löschen, wenn man es absperrt gegen den Zutritt der äußern Luft, oder cs abkühlt durch Wasser oder andere kalte Körper. Zweck der Feuerspritzen. Verstopfen brennender Schornsteine von oben und unten. 6. Die Schwerkraft. In der Erde liegt eine Kraft, die alle Körper unwiderstehlich anzieht; man nennt sie die Schwerkraft, und diese ist die Ursache Vieler Bewegung. Befestigt man eine Bleikugel oder irgend einen andern Körper an dem einen Ende eines Fadens, hängt ihn an dem anderen Ende etwa an einen Nagel oder Zapfen frei hin, so wird der Faden gespannt nach der Erde; wirft man die Kugel in die Höhe oder nach der Seite, so haben beide nach kurzer Zeit wieder dieselbe Rich- tung nach der Erde hin. So ist es mit allen Körpern und an allen Orten der Erde. Diese Richtung nennt man die lothrechte oder senk- rechte. Denkt man sich um die ganze Erde solche Richtungen fortgesetzt in das Innere der Erde, so kommen sie im Mittelpunkte derselben zu- sammen. Deßhalb sagt man: alle Körper haben das Bestreben, sich dem Mittelpunkte der Erde zu nähern, wohin sie die Schwerkraft zieht. Wird nun ein Körper durch einen andern gehindert, diese Richtung zu Verfolgen, so übt die Schwerkraft einen Druck auf den unter ihm sich best'ndenden Körper, z. B. auf die Hand oder die Wage aus. Dieser Druck ist das Gewicht desselben. Je mehr Masse nun ein solcher Körper hat, desto schwerer ist sein Gewicht, weil um so mehr Theile nach der Erde hinstreben. So lange nun ein Körper kein Hinderniß, d. h. keine Unterlage findet, auf welcher er festsitzen kann, bewegt er sich nach dem Mittelpunkte der Erde. Nach der Mitte der Erde können Körper nicht weiter, sie ruhen, d. h. sie sind unterstützt, nehmen von dem unendlichen Raum einen be- stimmten Theil ein, aus dem sie nur durch eine Kraft, die größer ist als die sie anziehende Schwerkraft, entfernt werden können. Will man ein Pfund von der Erde aufheben, so muß man etwas mehr als ein Pfund Zugkraft anwenden. Je mehr Gewicht nun ein Körper hat, desto größer muß die Kraft sein, die ihn bewegen oder ans seiner Lage herausbringen soll. Wenn man auf einem bewegten Wagen,
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