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1. Alte Geschichte - S. 25

1872 - Mainz : Kunze
25 n. ^orottie«. ©ie Seltenen, betritt die 9ta<J)folger der ^önifer und die 2sor= ganger der germanifdjen ©tämme, raaren jur Ä'olonifierung befonberg geeignet und geneigt, ©o treibt bag Sbok immer neue 3rae{Qe/ Wo eä Derbreitet fidj ^elleni^eg ©täbteleben mit der ©praefje und Kultur beg Sanbeg über alle Äüftenftri <$e beg ^ittetmeereg (mit 3lug= ita^me beg pfiönififcfjen ^üftenlanbeg in ^letnafien und beg !art§a= giften in ^torbafrila), uom ^ßontog euyeinog big über die ©aulen beg £erafleg, an den ©eftaben aller bret ^eile der alten 2£ett. Sdag 9kittelmeer baburtf) faft eine §ellenif($e ©ee. den Kolonien geigte fi<3) 3al>r|unberte lang bag fiettenijdje Mmeben am glängenbften. £auptgefidf)tgpunfte: 1) Skotiüe: $erluft der alten Ssofjnfitse; Unjufriebenfjeit einzelner ©ieger; Slbenteurerluft; Hebers üölferung; innere Parteiung; in den älteren 3e^en fwb nien nie blofje ^panbelgftationen. 2) ©tellung gum Butter* lanbe: 3n™9eg Petätgoerpltni^ raie gnjifdjen Butter und Xodjter; /itjtqono^ig, änoixta, xnottjq olxiotijg] Söeilje beg Dramfprucljg bei der 2lugjenbung: bag §euer aug dem ^ßrqtaneion der ^Jlutterftabt: Shietlnafjme an if>ren $eften. £)otf) raar biefer 3ufammenljang meljr ein geiftiger, moralifcfier, commerjieller; politifd) und redjtlidf) raaren die Kolonien unabhängig. 3) ^ßeriobe der Äolonif ation: Sdie meiften Kolonien öftlicf) vom »tterlanb raurben im elften, die raeftlidjen meift uom achten big ing fedjfte ^a^r^unbert gegrünbet, fpätere raie St^urii 443, Slmpljipolig 437 aug beftimmten politijcfjen ©rünben. 4) ©Quelle (Sntroicfelung der jtolonieftäbte, aber aucf) fcfinellerer Verfall, im 2>nnern ^ur(^ Parteiung, nas auben buref) 2lbl)ängigfeit oon mastigeren 91acf)barftaaten. klonten itad) kn «Stämmen. a. £> o r i \ 6) e. Sdie folonifierenben ©taaten beg borifrfjen ©tammeg finb be= fonberg Äorintlj (faft alle meftlidj), Negara (faft alle öftlidj), ßa= lonien, 9lrgog, oft ftnb den jloloniften 2l(per und porter beigemifdjt; die 3ftid)tung der ftolonijation geljt bur$ den ©üben beg 2lrd)i=

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 24

1874 - Mainz : Kunze
— 24 — dersheim), Bisthümern und Stiften (Hildesheim, Halber- stadt, Quedlinburg) und weltlichen Städten (wie Goslar und Nordhausen). Die durch Otto d. Gr. erschlossenen Silber- gruben des Rammelsberges*) Veranlassung, daß Goslar Kai- serpsalz wurde, wie Dresden ein Fürstensitz durch Freibergs Silbergruben. 8. Das sächsische Erzgebirge von der Elsterquelle nord- östlich bis gegen die Elbe, wo es durch ein von diesem Strome und vielen kleinen Bergwüssern zerrissenes Sandsteinplateau**), die sächsische Schweiz, mit dem Lausitzer Gebirge zusammen- hängt. Gegen Böhmen steiles, bewaldetes Randgebirge mit flachen Kuppen (Keilberg 3800') und wenig großen Straßen; die Höhe von Nollendorf der alte, das Clbthal der neuere Paß zwischen Prag und Dresden, beide vom Königsstein bei Pirna überwacht. Gegen das Tiefland zwischen Aldenburg, der Leipziger Ebene und Meißen ein sich ganz allmählich in breiter Ausdeh- uuug herabsenkendes Plateau mit den tief eingeschnittenen Thä- lern der Mulde und Zschopau. Der Boden im einförmigen noch wenig besuchten Oberlande kaum noch fähig, die dichte Be- völkerung zu ernähren, trotzdem bleibt sie den von ihren Vor- fahren gegen Czechen und Daleminzier vertheidigten Wohnsitzen treu. Weiter ^abwärts wird die Gewerbthätigkeit (Chemnitz) durch den Reichthum an Erzen (Freiberg), Kohlen (Z w ick au) und Viehweide begünstigt (Electoralwolle), ähnlich wie in dem daranstoßenden Sudetenlande. Vor dem Fuße des Gebirgs Leipzig, Centrum der Handelstätigkeit und der ernsten Wis- fenschasten, und Dresden, Centrum der schönen Künste (in der Nähe freundlicher Berglandschaften). Das Königreich Sach- sen ein rechtwinkliges Dreieck zwischen Plauen, Zittau, Leipzig. 9. Die Sudeten, von der Elbe südöstlich bis zum Quell- bezirk der Oder (über 40 Meilen), weisen durch ihre breite Ab- dachung ***) und durch den Lauf der Flüsse (das Marchgebiet *) Hier die Wiege des deutschen Bergbaus, der im Erzgebirge zu noch größeren Ehren gelangte. — Der deutsche Bergmann ein Lehrmeister in der ganzen Welt. **) Der große Steinbruch für die Bauwerke der Elbstädte. ***) Auf und an ihr ist die Landschaft mit vielen isolierten, bewachsenen Höhen geschmückt, wie die Landskrone bei Görlitz und der Zobten (Sobotka Gora, Feuerberg) bei Schweidnitz; öfter zu größern Rücken ausgedehnt, zwischen denen auf fruchtbarem Boden eine sehr zahlreiche Bevölkerung in vielen kleinen Städten und langgestreckten Dörfern große Regsamkeit zeigt.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 108

1874 - Mainz : Kunze
— 108 — 1000'). Letztere durchfließen den mit dem Obtschej Syrt (kirgis. — allgemeines Plateau) vom südlichen Ural ausgehen- den, wie im deutschen Tieflande unzusammenhängenden nralisch- karpathischen Höhenzugs), der erst in Polen im obern Weich- selgebiet (Höhen von Sandomir) Gebirgscharakter hat; zwi- schen Wolga und Dniepr eine breite, unebene, zum Theil sehr fruchtbare Platte, die sich nördlich bis gegen die Waldaihöhe ausdehnt. Von dort zwischen beiden Landrücken in östlicher Rich- tnng unabsehbare, zum Theil äußerst fette Tiefebenen (das obere und mittlere Wolgagebiet), in westlicher Richtung bis tief in Littauen und Polen hinein ein ungeheueres Sumpfland. Gegen die Ostsee welliges Land, das jenseits der großen See- becken in die finnische Seenplatte und nach dem Eismeere zu durch die Nadelwälder in eisige Moossteppen (Tundra) übergeht. Den in Folge des ausgeprägtesten Continentalklimas in Steppe übergehenden südlichen Landrücken begleitet gegen die Küsten hin ein ähnlicher Tieflandsstreifen. Daher im allge- meinen vier Vegetationsgürtel: 1) die Tundraflächen, 2) Wald- region der Nadelhölzer und Birken, 3) Region des Getrei- des und Laubwaldes (Eiche, Linde), 4) baumlose Salz - und Grassteppe, am Kaukasus und auf der Krim von malerischen Berglandschaften begrenzt. Ueber diesen Boden höchst ungleich, am dichtesten im Ge- treideland, vertheilt die 56 Millionen Slaven (Groß- und Kleinrussen oder Rnthenen nebst Kosaken, 4 Millionen Polen, 72 Mill. slavische Walachen n. s. w.), außerdem 1x/2 Mill. Let- ten, 3 Mill. Finnen (d. i. die Bewohner Finnlands nebst Esthen, Lappen, Mordwinen u. a.) und ebensoviele tatarische und mongolische Nomaden (Baschkiren, Kirgisen, Kalmücken). Daneben Deutsche 1/2 Million, Juden über 1 Million. Hauptsächlichste Nahrungszweige Ackerbau und Viehzucht; im Ural Berg- bau**) und damit zusammenhängende Industrie; im Norden Jagd und Fischerei, letztere auch im kaspischen Meere. Bedeuten- der Handel mit Rohprodneten nach dem Auslande. Der Ver- *) Genau genommen gibt es keinen umlisch- karpathischen Höhenzug. Obtschei Syrt, ein niedriges Sandplateau, erreicht das Ufer der Wolga zwi- schen dessen großem Überschwemmungsgebiete nicht; erst am rechten Ufer des Stroms beginnt mit zu Tage tretenden Felsen der Höhenzug und setzt sich mit seiner steinigen Unterlage nach Westen fort. **) Rivalen der uralischen Bergwerke sind jetzt die Sibiriens, besonders im Altai und den bäurischen Alpen.

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 17

1874 - Mainz : Kunze
— 17 — Hofen ist Lützelburgs Bedeutung geschwunden. — b) Das nie- derrheinische Bergland, der westliche Theil des jenseits seines großen Querspalts bis zum Wefergeblet reichenden niederrheini- schen Schiefergebirgs*) erhebt sich aus dem südlichen Plateau und senkt sich nach N. u. W. allmählich zur Tiefebene. Bedeu- tendere Bergrücken und Kegel im O. Das Plateau durch viele tiefe Flnßthäler gespalten; der größte Querspalt der der Maas (von Sedan her bis Lütt ich) in dem außerhalb Deutschlands liegenden Theile; der größte und tiefste Längenspalt das hier auffallend gewundene und darum nicht als große Straße nutz- bare weinreiche Moselthal von Trier bis Coblenz; zwi- schen diesem und dem der Nahe der H uns rück, ein an das Saarbrücker Plaleau anschließendes durch den Rhein vom Tau- nus getrenntes Plateau mit parallelen waldigen Bergzügen. Nördlich zwischen Mosel und Rhein die früher theilweis kahle, jetzt der Waldkultur zurückgegebene vulkanische Eisel (Brand- feld), mit Basaltkegeln, Kraterseen (Maare). Ihr nordwestlicher Theil zwischen Roer und Maas: die hohe Veen (Fenn-Sumpf), auf der Höhe große Torfmoore, an den Abhängen reiche Kohlen- und Eisenlager für die Industrie von Lütt ich und Aachen. Zwischen diesen Städten und Mastricht in der vorliegenden Maasniederung ein Dreieck auf der Basis der Maas: Wiege der Karolinger Macht. — Westliche Fortsetzung der Eifel: die Ar- dennen, mit welliger Oberfläche, theils Laubwald, theils magere Weide oder Moor; an den Rändern und in den Flußthälern reich belebt (s. die Niederlande S. 38).**) Die nordöstliche Fortsetzung: 3. Das ostniederrheinische und westfälische Berg- land; von den rechtsrheinischen Nebenflüssen durchschnitten. Aus dem Rhein- und Mainthale steil aufsteigend als Fortsetzung des Hnnsrück: das waldige durch die Bäder belebte Plateau des Taunus (Feldberg 2600') mit Spuren des bis Regensburg sich erstreckenden limes Romanus; der Ostrand fällt sanft zur Wetterau und dem hessischen Berglande ab. Das tiefe, reich *) Beiden Theilen gemeinsam auch der Reichthum an Eisen und Kohlen sowie die Reize der belebten Flußthäler neben der Oew auf den Hoch- flächen. **) Der größte südwestliche Theil dieses Ardeunenlandes wie das nörd- lich daranstoßende Tiefland, altes austrasisches Land, von Deutschland los- getrennt, nur der Luxemburgische Winkel zwischen Sauer und Mosel außer der Sprache noch durch materielle Interessen des Zollvereins mit Deutsch-- land verbunden. Götze, geographische Repetitionen. 2

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

6. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

7. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 332

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
332 Bevölkerung und Religionsverhältnisse Skandinaviens. §. 64. schönen Kranze reizender Gebirgsseen umgürtet sind, hat deren in Skan- dinavien nur der östliche Abhang. Da die Westseite des Gebirges so schroff abfällt, daß an die Stelle von Thälern tiefe, schmale Fjorde treten, so hat nur der Ostabhang einigermaßen ansehnliche Flüsse, welche sich vom Hoch- gebirge durch die mittlere Berglandschast in die Ebene herabwälzen und theils hier in den bothnischen Busen münden (wie der Tornea- Elf, Dal-Els u. s. w.), theils in den Wenernsee (der Klara-Elf), theils in die Nordsee (Glommen). Der Maan-Elf bildet einen 500' hohen Katarakt („den schönsten der Welt"?). Eine Binnenschifffahrt zwischen der Nord- und Ostsee vermittelt der Götacanal, welcher aus der Göta-Elf mit Umgehung des Troll- hättafalls durch den Wenern- und mehrere kleinere Seen in den Wet- ternsee und aus diesem (mittelst des Motala-Elf) in die Ostsee führt. Bevölkerung. Die polare Lage der Halbinsel, die große Ausdehnung der Wasserflächen und die unwirthbare Natur des Hochgebirges hat dem Anbau und den Anstedlungen der Menschen nur einen beschränk- ten Raum übrig gelassen und diese, namentlich in Norwegen, vor- zugsweise auf die Küstengegenden angewiesen. Daher hat kein europäischer Staat, selbst Rußland nicht ausgenommen, eine so wenig dichte Bevölkerung, die in Schweden (fast 3 % Mill. auf 8000 Üüm.) nur 453, in Norwegen (l’/z Mill. auf 5800 Hü M.) sogar nur 260 auf l Hü M. beträgt. Am stärksten bevölkert sind natürlich die südlichen Küftengegenden von Schweden und Norwegen; am schwächsten das Hochgebirgsland so- wohl wegen der nördlichen Lage, als wegen des gänzlichen Mangels an tiefeingeschnittenen Längenthälern, wie solche in den Alpen eine ansehn- liche Bevölkerung anziehen. Der Abstammung nach gehört die Hauptmasse der Bevölkerung dem germanischen Stamme an und unterscheidet sich sprachlich in Nvr- männer und Schweden, die zahlreiche Idiome reden, die ersteren in den Küstengegenden und den größern Städten auch einen dänischen Dialect, das sogenannte Neu-Norwegische (Norske). Im nördlichen Theile wohnen zwei Zweige der tschudischen Bölkerfamilie: Finnen und Lappen. Die lutherische Religion ist die (jetzt auch unter den ehemals heidnischen Lappen) allgemein verbreitete. Die geringe Zahl der Katho- liken und Juden genießt keine bürgerlichen Rechte. Wiewohl ein sehr bedeutender Theil der Bodenfläche nicht zum Ackerbau geeignet ist und Schweden das Ansehen eines ununterbrochenen Waldes (bsto des Bodens) hat, so bildet die Landwirthschast doch

8. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 308

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
308 Böhmen. Mähren. §. 62. Industriezweige (Spinnerei und Weberei, Glasrasfinerie) betreibt, während die Slaven (2'/r Mill.) hier, wie in Mähren, den Mittlern Theil des Landes einnehmen, besondere Vorliebe für landwirtschaftlichen Erwerb zeigen und hier mehr als in andern Theilen der Monarchie sich durch geistige Anlagen (besonders musikalische Talente; eine eigene czechische Nationalliteratur; eigenthümliche Geschicklichkeit in Metall- und Holz- arbeiten) auszeichnen. Böhmen hat nur eine einzige grosse Stadt: Prag (142,000 E.) zu beiden Seiten der Moldau (des Hauptflusses des Landes), im Mittel- punkte des Königreiches, die älteste deutsche Universität, keine mittlere Stadt, aber eine Menge kleinerer, unter denen Reichenberg (mit 18,500 E.) nach Wien und neben Brünn die wichtigste Manufactur- stadt der deutschen Kronländer ist. Außer ihr erheben sich nur noch 4 zu einer Bevölkerung über 10,000 Einw.: Pilsen, Bu dweis, wo die Schiffbarkeit der Moldau beginnt (daher mit Linz die Vermittlerin des Elb- und Donauhandels), die Festung. Eg er und die Bergstadt Kuttenberg. Das nordwestliche Böhmen enthält die vulkanischen Kegelberge des sog. böhmischen Mittelgebirges, die bald einzeln, bald in Gruppen theils aus der Ebene, theils auf Rücken emporsteigen (der Mileschauer bis 2600'). Diese enthalten einen Reichthum unterirdischer Schätze und haben durch die wirksamen Heilquellen von Carlsbad, Franzensbad, Marienbad und Teplitz jene Gegenden zu „einer Art europäischer Sommerresidenz" umgeschaffen. 9. Die Markgrafschaft Mähren (% Mill. Einw. auf 403 □ 93t.) und das Herzogthum Schlesien (beinahe ‘/2 Mill. Einw.) theilen mit Böhmen die wellenförmige Beschaffenheit des Bodens, ohne so schroff, wie dieses, von ihren Nachbarländern ab- geschlossen zu sein. Die Bevölkerung ist, wie in Böhmen, aus Slaven und Deutschen gemischt, nur ist das slavische Element noch mehr überwiegend wie dort; auch hier beschäftigen sich die deutschen Bewohner vorzugsweise mit der Weberei, die slavischen mit der Eisenindustrie, welche am leb- haftesten an den Abhängen der Sudeten und Karpathen betrieben wird. Die Städte Brünn (59,000 E.) und Jglau (18,000 E.) sind die Hauptsitze der über das ganze Land verbreiteten Wollenmanufactur. Die Festung Olmütz (14,000 E.) an der March schützt dieses Seiten- thal der Donau gegen N.-O. Das Schlachtfeld von Austerlitz (1805). — Das österreichische Schlesier: enthält die Landschaften der Oder- und Weichselquellen, nämlich die Herzogthümer Troppau und T e s ch e n (mit den Städten gl. N.), von denen jenes fast ganz der Oder, dieses fast ganz der Weichsel angehört. Die Stadt T eschen vermittelt den Handel zwischen den vier hier mit ihren äußersten Spitzen zusammenstoßenden Ländern (Schlesien, Mähren, Ungarn, Galizien). B. Die nicht zum deutschen Bunde gehörenden Kron- länder.

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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TM Hauptwörter (200)200

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