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1. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 131

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Die Landwirtschaft und die mit ihr zusammenhängenden Industrien, 131 Mehlspeisen, Nudeln, Makkaroni, Biskuiten und dergleichen ausgedehnte Verwendung. Es wird außerdem als Appreturmittel in der Weberei und Papierfabrikation, zum Stärken und Glänzen der Wäsche, sowie zur Gewinnung von Stärkesirup, Stärkezucker und Dextrin, den sogenannten Stärkeprodukten, benutzt. Eine besonders wichtige Rolle spielt die Stärke in der Spiritusbrennerei und Bier- brauerei (f. das.). 2. Die Rohstoffe der Stärkefabrikation. Die Stärke ist fast in allen Pflanzen enthalten, in größeren Mengen jedoch nur in der Kartoffel, in Weizen, Roggen, Gerste, Reis, Mais, verschiedenen Hülsenfrüchten, den Wurzeln mehrerer Pflanzen (Arrowroot) und in der Sagopalme, aus deren Mark der echte Sago gewonnen wird. Künstlichen Sago stellt man aus Kartoffelstärke her. Für die deutsche Stärkefabrikation kommen als Rohstoffe nur die Kartoffel mit 20 %, der Weizen mit 68 %, der Reis mit 76 °/0 und der Mais mit 59 °/o Stärkegehalt in Betracht. Am wichtigsten von allen ist trotz des geringen Stärkegehalts die Kartoffel, denn sie liefert auf gleicher Bodenfläche einen acht- mal fo großen Ertrag als z. B. der Weizen, so daß von der gleichen Fläche auch mehr Stärke gewonnen werden kann. 3. Gewinnung der Stärke, Da die Stärke in den Pflanzen bereits fertig vor- handen ist, besteht die Gewinnung nur in der Trennung derselben von den übrigen Pslanzenstoffen. Das geschieht bei der Darstellung aus Kartoffeln durch Zerreißung der Gewebezelle mittels der Kartoffelreibe, bei der Darstellung aus Weizen durch Herstellung eines Mehlteiges, bei der Gewinnung aus Reis und Mais durch Anwendung einer dünnen Lösung von Alkalien (Atznatron usw.), um die die Stärkekörner umgebenden Eiweißstoffe zu lösen. In allen Fällen wird sodann die Stärke aus der entstandenen Masse mit Wasser herausgewaschen. Aus _ der sich ergebenden milchigen Flüssigkeit wird durch ein Reinigungsverfahren (Ab- setzenlassen,Schlämmen usw.), sowiedurch Ausschleudern in einer Zentrifuge und durch Trocknen das Stärkemehl gewonnen. An wertvollen Nebenprodukten lie- sert die Weizenstärkefabrikation Kleber und Treber, die Kartoffelstärkefabrika- tion Pülpe, die alle als Viehfutter für die Landwirtschaft von Bedeutung sind. Das zurückbleibende Waschwasser wird zur Berieselung von Wiesen benutzt. 4. Verbreitung. Die Stärke- fabrikation ist, wie schon erwähnt, ein landwirtschaftliches Nebengewerbe und findet sich daher hauptsächlich im Osten Deutschlands, wo in den Pro- vinzen Ost- und Westpreußen, Pommern,Posen, Schlesien und Brandenburg zusammen ungefähr 3u sämtlicher Betriebe vorhanden sind. Erklärlicherweise tritt sie hier auch meist als Klein- und Mittelbetrieb auf. Im übrigen Deutschland hat sie sich mehr zu einem selbständigen Gewerbe erhoben. Hier sind daher auch größere und Großbetriebe vertreten (zum Teil v///////////////////////////////////^ Erklärung: Der innere Zylinder A wird schnell ge- dreht (1000 mal in einer Minute); dadurch fliegt die Flüssigkeit durch die feinen Öffnungen in den Mantel B und fließt ab. Die festen Stoffe setzen sich an den Rändern des Zylinders an und werden dann herausgeschaufelt. Abb. is. Zentrifuge im Durchschnitt.

2. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 132

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Ikohol - Dämpfe•. Ai Lohof ah Danmf 1 -Mm Wasser *'Aus/rät Mkoliol fbiissw Adtotu Safnelg rfcat* Jjcffnpf- Jfaische. ^ ,'j -X fe §Kodwaiun. \3u=J »Bohr' t£o5 Dccmpfaiistritb rz.dampf- ^ Kinfriff, v/7///////A&mi Iii. Teil. Zweiter Abschnitt. 300—600 Arbeiter), besonders in der Fabrikation von Reisstärke, welche die Kartoffelstärke mehr und mehr verdrängt. Die Mehrzahl namentlich der neben- gewerblichen Betriebe beschränkt sich auf die Herstellung von Rohprodukten, während die Gewinnung von „kaufrechter" Stärke und von Stärkeerzeugnissen nur von einer geringen Zahl meist selbständiger Unternehmer betrieben wird. 5. Produktion, Ein- und Ausfuhr, Verbrauch. Die Produktions- menge läßt sich nicht genau bestimmen, kann jedoch mit etwa 400000 t zu etwa M 100 Mill. Wert angenommen werden, wovon mehr als 3a auf Kar- toffelstärke entfallen. Sie deckt vollkommen den Bedarf und erlaubte 1909 noch eine Ausfuhr von 36 700 t im Werte von Jtt> 10 Mill. Die Ausfuhr richtet sich hauptsächlich nach Großbritannien. b3. spiritusfabrikation. 1. Rohstoffe. Als solche kommen in erster Linie wieder die Kartoffeln in Betracht, außerdem Getreide, Melasse (Rückstand bei der Zuckergewinnung), Obst, Wein, Wein- treber usw. Man unterscheidet dem- nach Kartoffel-, Getreide-, Me- lasse- und Mate- rialbrennereien, die wieder land- wirtschaftliche und gewerbliche sein können. 2. Herstellung des Sp iritus. Das Ausgangsmaterialist das in den Roh- stoffen*) enthaltene Stärkemehl. Das- selbe wird zunächst durch Kochen, Zer- kleinern und Vermi- scheu des Rohstoffs mit heißem Wasser (Vermaischen), sowie durch Zusatz von Grüumalz in Zuck er umgewandelt. Nach dem Verzuckerungs- prozeß wird die Masse (Maische) durch Ver- setzuug mit Gärmit- teln (Hefe) in Gärung *) Es sind bei dieser Darstellung nur Kartoffeln und Getreide berücksichtigt, da die anderen Rohstoffe von geringer Bedeutung sind Kühler zum Ver flüssige/v der Tlriss erdämpfe Jfiwlerzuni vir. flüssigen, des _Äüooliols. Destillier ■ Apparat Maische, Alkohol Jukoh o L il. J f risser Dampf .-rklärung; Die Maische läuft in der angegebenen Richtung in den Koch- (Brenn-)Raum und wird unterwegs von den ihr entgegenströmenden Wasser- Alkohol-Dämpsen angewärmt. Durch das Kochen entweichen Alkohol und ein Teil des Wassers und die zurückbleibende Schlempe fließt unten ab. Die Wasserdämpfe verflüssigen sich in dem oberen Kühler und fließen in den Destillier- Apparat zurück, während die Alkoholdämpfe durch das obere Rohr entweichen und im zweiten Kühler flüssig werden. Abb. 16. Destillier-Apparat.

3. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 143

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
A. Die Landwirtschaft und die mit ihr zusammenhängenden Industrien, 143 Ungarn stammt (Pilsener), betrug A 6,8 Mill. Die überwiegend größte Masse des deutschen Bieres wird also im Lande selbst verbraucht, 1908 70 Mill. dl, d. i. aus den Kopf der Bevölkerung berechnet Iii l (in Bayern 285 V). Seit 1899 (125 l) ist besonders infolge der Gegenalkoholbewegung im Verbrauch ein Rückgang eingetreten. Derselbe dürste durch die 1909 erfolgte wesentliche Erhöhung der Brausteuer, die eine Steigerung der Bierpreise zur Folge hatte, noch weiter fortschreiten. 4. Bierbesteuerung. Für den Bierverbrauch wird eine Steuer erhoben, die bedeutende Einnahmen bringt (1908: mit Zöllen M 114 Mill.). Zu diesem Zweck ist das Reich in 5 Brausteuergebiete geteilt: in Bayern, Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen, deren Steuerträge jedoch in die Landeskassen fließen, sowie in die norddeutsche Brausteuergemeinschaft (Deutsch- land ohne die genannten 4 Gebiete). In der letzteren beträgt die Steuer, je nach der Größe des Betriebes, von dem verwendeten Malz und Zucker M 14 bis M 20 für 100 kg, für neu (nach dem 1. August 1909) gegründete Brauereien erhöht sich die Steuer noch um 50 °/o. In Preußen können außer- dem von den Gemeinden für jeden hl am Platze erzeugten Bieres bis zu 65 Pf. Kommunalsteuern erhoben werden. Für ausgeführtes Bier wird für den dl 1 Mark zurückvergütet. 6*. Tabakbau. 1. Verbreitung. Der Tabak ist eigentlich eine tropische Pflanze, wird aber seit der Entdeckung Amerikas auch in Ländern der gemäßigten Zone und seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Deutschland angebaut. Hier liegen die Hauptgebiete in Baden, im Elsaß, in der Pfalz, in Mittelfranken und in der Uckermark. Die Größe der mit Tabak bepflanzten Fläche und die Zahl der Tabakpflanzer gehen in Deutschland mit einigen Schwankungen be- ständig zurück. Seit dem Höchststande des Tabakbaues im Jahre 1881/82 ist die Fläche von 27 250 ha auf 14500 ha (1908), die Zahl der Pflanzer von 247000 auf 88 700 gesunken. 2. Produktion, Ein- und Ausfuhr, Verbrauch. Auch der Ernte- ertrag an getrockneten Tabakblättern ist zurückgegangen, und zwar von 61300 t auf 34400 t. Dagegen ist der Verbrauch an Tabak in Deutschland gestiegen. Während 1881/85 im Durchschnitt 63 700 t fabrikationsreifer Rohtabak verbraucht wurden, bezifferte sich der Verbrauch 1908 auf 109 600 t, d. i. auf den Kopf der Bevölkerung 1,7 Kz (gegen 1,4 kg 1881/85). Der gesteigerte Verbrauch ist also mehr dem Wachstum der Bevölkerung als dem vermehrten Bedarf des Einzelnen zuzuschreiben. Das beweist auch die Tatsache, daß der Bedarf 10 Jahre lang auf 1,6 kg stehen geblieben ist. Wesentlich vermehrt hat sich nur der Verbrauch von Zigaretten. Die deutsche Tabak- industrie ist stark aus das Ausland angewiesen. 1909 wurden hauptsächlich aus Niederländisch-Jndien, Brasilien, den Verein. Staaten und der Türkei etwa 76000 t Tabakblätter im Werte von M> 132 Mill. ein- geführt. Der Hauptmarkt für ausländischen Rohtabak ist Bremen,
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