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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

21. Realienbuch - S. 158

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
158 Riesenstadt lagert meist eine dichte Wolke, die sich aus Nebel und Rauch gebildet hat. Im Winter ist die Luft oft so trübe, daß den ganzen Tag Straßenlaternen brennen müssen. Der Verkehr übertrifft jede Vorstellung. Selbst hoch über den Straßen und tief unter den Häusern, ja, sogar unter der Themse fahren Eisenbahn- züge. Eine große Wohltat für die Bewohner sind die großen Parks, die Lungen Londons, und die freien Plätze im Innern der Stadt, die Luft und Licht in die Häusermassen bringen. An der Südküste liegen Dover, von wo aus man nach Frankreich überfährt, ferner die beiden größten Kriegshüfen portsrnoulk fportsmößj und plynioutb splimmößj, ebenso Soutbanipton ssaußhämptnj, die Hauptstation der englischen überseeischen Postdampser. An der Westküste liegen Vriktol sbristlj und Liverpool sliwwer- puhlj (760 T.), nächst London die beiden größten Handelsstädte des Landes. Liverpool ist der Haupthasen für Baumwolle. 3. Die Kergländer Großbritanniens sind nur von mäßiger Höhe. Die höchste Erhebung beträgt 1300 in. Man unterscheidet 1) das Bergland von Cornwall f-uölst 2) das Gebirge von Wales fuälsf, 3) das Bergland von Nordengland und 4) das schottische Bergland. Im Schoße der Gebirge sind unermeßliche Schätze von Steinkohlen und Eisenerzen angehäuft. Kein Land der Erde besitzt solche mächtigen Lager von „schwarzen Diamanten" wie England. Es liefert allein fast so viel Kohlen wie das übrige Europa zusammengenommen. Das größte Steinkohlenbergwerk liegt an der Ostküste bei Newcastle snjukaßlj am Tyne stem]. Es beschäftigt 70000 Arbeiter und 1100 Schiffe. — Eine natürliche Folge dieser ungeheuern Kohlen- und Eisenschätze ist die großartige Entwickelung der englischen Gewerb- tätigkeit. Sie hat, namentlich in den Gebirgsgegenden, Fabrilstädte von wahrhaft erstaunlicher Größe entstehen lassen. Die Hauptfabrikorte für Stahlwaren sind kirrningbarn sbörming- hänff (565 T.) und Zbemelct (480 T.). Lange Zeit galten die englischen Stahlwaren für unübertrefflich. Jetzt aber stehen sie den deutschen Fabrikaten vielfach nach. Die bedeutendste Stadt für Baumwollenspinnerei und -Weberei ist Hüancbekler smäntschestrj (655 T.). Auch in den umliegenden 280 Ortschaften sind die Bewohner größtenteils mit der Verarbeitung der Baumwolle beschäftigt. Die ganze Stadt ist beständig in eine schwarze Rauchwolke gehüllt; deun es gibt hier über 3000 große Fabriken, in denen Baumwolle gesponnen oder gewebt wird. Nächst Manchester ist Glasgow fgläsgowj in Schottland der bedeutendste Fabrikort für Baumwollenwaren. Glasgow inmitten reicher Kohlenlager hat 850 T. E., ist also mehr als doppelt so groß wie Eclinburgb (310 T.), die Hauptstadt Schottlands. 4. Handel und Zeeniackt. England verdankt seine Machtstellung seinem Seehandel, der durch die vielen vortrefflichen Häfen, durch die großartige Gewerb- Londoner Straßenverkehr. Ludgate Hill, im Hintergründe die St. Paut's Kathedrale.

22. Das Mittelalter - S. 171

1884 - Mainz : Kirchheim
Kampf gegen Mailand. 1*1 stellt. Der Schrecken wirkte heilsam. Personen und Eigentum waren sicher, Handel und Verkehr blühten wieder. Man pries Friedrich als Vater des Vaterlandes. 3. Friedrich im Kampfe mit Mailand. Weit schwerer als die republikanischen Römer waren die freien Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger Karls des Großen Lie Oberherrschaft beanspruchte. Diese waren seit Heinrich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Übergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder gezwungen, und bekleidete in der Regel die wichtigsten Ämter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche thuen streitige Bischosswahleu darboten; mancher Bischos schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkanften ihnen dieselben, so daß die Städte wirklich Republiken waren. Unter ihnen waren Genna, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mächtigste; aber auch Pavia, Tortoua, Cremona, Bologna, Verona u. a. waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft bewohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz bieten können, allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia, als die alte lombardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren, reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Übermute. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach; sie aber verspotteten das kaiserliche Handschreiben, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi. Auf feinem ersten Römerznge konnte Friedrich nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die Thore der Stadt,

23. Realienbuch mit Abbildungen - S. 93

1908 - Rostock : Boldt
93 4. Nachfolger Heinrichs des Löwen. Albrecht n, der älteste Sohn Heinrichs, war erst elf Jahre alt, als sein Vater starb. 16 Räte vom Adel waren ihm als Vormünder bestellt, die aber Macht und Land sich an- eigneten und die fürstlichen Besitzungen in Pfand nahmen; denn Heinrichs Kriege hatten viel Geld gekostet. Mit den Geldeinnahmen stand es gar traurig, darum verglich Albrecht sich auch mit einem gerupften Vogel. Bei seiner Volljährigkeit ergriff er die Zügel der Regierung mit starker Hand, und bald waren feine übermütigen Vasallen gedemütigt. Unter Albrecht Ii. wurde Mecklenburg vom Kaiser Karl Iv. im Jahre 1348 z u einem deutschen Herzogtum erhoben. Damit war die Oberhoheit, die Sachsen noch immer über Mecklenburg geltend machte, gänzlich auf- gehoben. 10 Jahre später erwarb Albrecht durch Kauf die Grafschaft Schwerin und nahm in feinem Titel auf: „auch Graf von Schwerin". Für seinen Sohn Albrecht Iii. erwarb er sogar die schwedische Königs- krone, die aber nach 25 Jahren wieder verloren ging. Mecklenburg stand während der 50jährigen Regierung Albrechts Ii. auf dem Gipfel feiner Macht. Er heißt mit Recht Albrecht der Große. Nr. 16. Rudolf von Habsburg (1273). 1. Das Zwischenreich und das Faustrecht. Die Nachfolger Friedrich Barbarossas setzten den Kampf um die Oberherrschaft in Italien fort. Einen furchtbaren Feind hatten die Hohenstaufen an den Päpsten, deren Macht jetzt ihren Höhepunkt erreichte. In den unaufhörlichen Kämpfen gegen die päpstliche Herrschsucht erlag das herrliche Geschlecht der Hohenstaufen. Der letzte Hohenstause, ein Jüngling von 16 Jahren, wurde durch einen Günstling des Papstes in Neapel hingerichtet. Kein deutscher Fürst trug ein Verlangen nach der verhängnisvollen Kaiserkrone. Zwei ausländische Fürsten nahmen nacheinander die deutsche Kaiserkrone an, kümmerten sich um die Regierung aber nicht im geringsten. Das waren höchst traurige Jahre für Deutschland. Während dieser kaiserlosen, schrecklichen Zeit hausten die Raubritter schlimmer denn je im Lande. Es war ja niemand da, die Schwachen gegen die Gewaltigen zu schützen, das Unrecht zu bestrafen; die stärkste Faust behielt eben recht. Überall an den Flüssen und Haupt-Landstraßen entstanden aus den Anhöhen Raubburgen. Handel, Gewerbe und Ackerbau kamen sehr in Verfall; denn niemand wollte für andere arbeiten. Dazu befehdeten sich die Ritter auch untereinander. 2. Die Wahl Rudolfs zum deutschen Kaiser. Endlich wurde den Besonneneren solch schändliches Treiben doch über. Man sehnte sich nach einem gerechten Oberhaupte. Aber die Wahl ward den Fürsten schwer; man wollte wohl einen tatkräftigen Regenten, aber keinen mächtigen, keinen mit einer zu großen Hausmacht. Der König Ottokar von Böhmen wäre gern Kaiser geworden, aber die Fürsten fürchteten diesen stolzen Mann mit seinem großen Reiche. Da lenkte der Erzbischof Werner von Mainz die Wahl auf den klugen und tapferen Grafen Rudolf von Habsburg, einen Mann voll Frömmigkeit, Biedersinn und Gerechtigkeit. Er war begütert in der Schweiz (Stammschloß die Habichtsburg) und im Elsaß, welche Länder damals zu Deutschland gehörten. Rudolf nahm die Wahl auch an. Als bei der Huldigung der Fürsten zu Aachen das Reichszepter fehlte, ergriff er das Kruzifix aus dem Altare und sagte: „Dieses Zeichen, in dem die Welt erlöset ist, wird wohl imstande sein, das kaiserliche Zepter zu vertreten!"

24. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 105

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
105 n Chicago, am Michigan- smischigänj See, war vor etwa 70 Jahren noch ein kleines Jndianerdorf, und noch heute zeigt man den Baum, unter dem die Rothäute ihre Siegestänze feierten. Mit unglaublicher Schnelligkeit ist Chicago zu einer Großstadt herangewachsen. Durch die ungeheure Zufuhr von Getreide, Holz und Schlachtvieh wurde Chicago bald einer der ersten Handelsplätze der Vereinigten Staaten, und schon lange vor der Stadt sieht man die turmhohen Berge der Balken und Bretter, die gewaltigen Korn- magazine und die rauchenden Schornsteine der großen Schlächtereien. Als Fleischmarkt steht Chicago unübertroffen da. An 400000 Stück Rinder und mehr als 7 Millionen Schweine werden alljährlich hier geschlachtet. Wer sich nicht scheut, eins der größeren Schlachthäuser zu betreten, der wird staunen über die Schnelligkeit, womit hier ein Schwein in Pökelfleisch verwandelt wird. Zunächst treibt man die Schlachtopfer auf einer schiefen Ebene bis zum dritten Stocke des Schlachthauses hinan. Dort oben sitzt rittlings auf einem Gerüste ein Mann, der mit einem Hammer an einem Tage wohl 1000—1500 Schweine niederschlägt. Nun gleitet das getötete Tier im Innern des Hauses auf einer schiefen Ebene von einem Arbeiter zum anderen, von denen jeder nur ein Geschäft an dem Schweine verrichtet. So gelangt es vom Schläger zum Stecher, dann gleitet es zum Brühtroge, worin es etwa 20 Sekunden liegen bleibt, dann zu den Abschabern, dem Ausweider, dem Wäger, dem Zerschneider u. s. w., bis es zuletzt bei dem Einpökler unten im Kellerraume anlangt. Im ganzen sind etwa 50 Mann dabei tätig, die durchschnittlich in jeder Minute 3 Schweine einschlachten. — Auch Cincinnati sßinßinnetij (325 T.) hat bedeutenden Fleisch- und Getreidehandel, ebenso St. Louis sßent lüisj (fast V» M.) in- mitten des Mississippigebiets gelegen. — Im südlichen Teile der Ebene begünstigt das wärmere Klima den Anbau von Tabak, Zuckerrohr und besonders Baumwolle. Hier finden wir den größten Baumwollenmarkt der Erde: New-Orleans snju-orlinsj (an 287 T.), von wo aus die rohe Baumwolle meistens in Ballen nach England (Liverpool) ver- sandt wird. b) Im Goldlande Kalifornien ist seit der Entdeckung des Goldes (1848) San Franzisko (342 T.) schnell emporgeblüht. e) Das Alleghanygebirge im Osten ist reich an Steinkohlen und Eisen. Hier ist daher eine sehr lebhafte Industrie (für Eisen- und Stahlwaren) entstanden, deren Mittelpunkt das ganz von Rauch geschwärzte Pittsburg (321 T.) bildet. ck) An den Häfen der Ostküste finden wir die größten Handelsstädte der Ver- einigten Staaten, die die Erzeugnisse Amerikas (Petroleum, Fleisch, Häute, Getreide, Tabak, Holz) nach Europa versenden: New-Iork (nju-jorkj mit Brooklyn sbrüklinj (3v2 M.), Philadelphia (1z/4 M.), Boston sbostnj (560 T.), Baltimore sböltimorj (508 T.) u. a. New-Iork (seit 1898 mit Brooklyn sbrüklinj und New-Brighton [breiten] zusammengegliedert) liegt aus der Südspitze einer langen schmalen Halbinsel. Infolge dieser Lage kann sich die Stadt nur nach Norden hin ausdehnen. Die Längs- straßen haben daher eine gewaltige Ausdehnung und sind schon jetzt über 10 km lang. Der Verkehr in New-Aork übersteigt jede Vorstellung. Fast alle Straßen sind von Pferdeeisenbahnen und elektrischen Bahnen durchzogen. Außerdem hat man in 2 Längsstraßen längs des Bürgersteigs auf 5—10 m hohen Eisenpfeilern Geleise gelegt, auf denen alle 2 — 5 Minuten Personenzüge entlang eilen. Der großartige Handel New-Iorks wird in dem südlichen, alten Stadt- teile betrieben, dessen Uferstraßen den größten Seedampfern bequemen Anlege- platz bieten. In der eigentlichen Geschäftsstadt ist der Grund und Boden sehr teuer, und 8—lostöckige Häuser sind daher gar nicht selten. In solchen Häusern findet sich außer den Treppen in der Regel ein Fahrstuhl, mit dem man in kurzer Zeit von unten nach oben (und umgekehrt) gelangt. Aus dem obersten Stock eines solchen Hauses hat man eine herrliche Aussicht auf die Bai von New-Aork mit ihren zahlreichen Schiffen und auf die fast 2 km lange Hänge- brücke, die nach Brooklyn hinüberführt.

25. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 105

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
105 6. Das Bergland. Die Provinz Hannover hat Anteil am Teutoburger Walde, am Weserberglande und am Harze. (An den hügeligen Aus- läufern des Teutoburger Waldes liegt Osnabrück, bekannt durch den Frieden von 1648.) 7. Bergbau. Der Harz birgt in seinem Innern kostbare Schätze an Silber, Kupfer, Eisen, Blei u. s. w. Darum wird auch im Harze viel Bergbau getrieben. Die bekanntesten Bergstädte Hannovers sind Goslar, Klausthal und Zeller- feld. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte: „sie fahren an". Mit dem dunkeln Grubenkittel und dem kurzen Lederschurz bekleidet, in der Linken das Grubenlicht — so steigen sie mit einem fröhlichen „Glückauf!" auf langen Leitern in die Tiefe. Unten im Bergwerke finden sich eine Menge Kreuz- und Quergänge, „Stollen" genannt. Diese sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht; aber der Bergmanu ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er den „Bohrer" (Meißel) in das Gestein und klopft mit dem „Fäustel" (Hammer) tiefe Löcher hinein. Ein andrer sprengt die widerspenstigen Felsen mit Pulver oder Dynamit, und der „Hunde- junge" fährt im „Hunde" (4rädrigen Karren) die Erze an den Eingang des Schach- tes. Hier wird das Erz in eine große Tonne gethan, die dann mittelst eines Ge- windes in die Höhe gehoben wird. 8. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse sind: Elbe, Weser (mit Aller und Leine) und Ems. An der Leine liegen Hannover (210 T.), die Hauptstadt der Provinz, sowie Göttingen. Bei Hannover durchbricht die Leine die Vorhöhen eines Berges. Daher hat der Fluß hier hohe Ufer. Diesem Umstande verdankt die Stadt ihren Namen. Denn Hannover ist entstanden aus ho-6n over, d. h. hohes Ufer. Bis zu Hannover hin ist die Leine für Frachtkähne schiffbar. Daher hatte die Stadt einen lebhaften Verkehr mit Bremen. Vor Er- bauung der Eisenbahn war Hannover ein bedeutender Stapelplatz. Heinrich der Löwe ließ die Stadt befestigen. Bis 1866 war sie die Residenz der Könige von Han- nover. Auf dem Waterlooplatze steht das Waterloodenkmal. Es trägt auf seiner Spitze eine Siegesgöttin, und an den Seiten stehen die Namen der 800 Hanno- veraner, die in der Schlacht bei Waterloo gefallen sind. Im Nordwesten der Stadt liegt Schloß und Garten Herrenhausen, durch eine 2 km lange Lindenallee mit der Stadt verbunden. In neuster Zeit ist die Stadt eine lebhafte Fabrikstadt geworden. Dazu haben besonders die Steinkohlenlager im nahen Deister sehr viel beigetragen. An der Innerste (Nebenfluß der Leine) liegt die alte Bischofsstadt Hildes - heim. Am Dome dort zeigt man den „tausendjährigen" Rosenstock. An der Aller liegen Celle und Verden (serden). Im Gebiete der Elbe sind zu merken: Har- burg und Stade, beide am Rande fetter Elbmarschen gelegen. k. Provinz Hessen-Nassau. (16 T. gkrn — 1,7 M. E. — V* kath.) 1. Gebirge. Der größte Teil der Provinz ist gebirgig. Wir finden hier den Taunus, einen Teil des Westerwaldes und das hessische Bergland. Manche Berggegenden geben nur einen geringen Ertrag, sind aber dennoch bis zu den höchsten Stellen angebaut. 2. Der Taunus oder „die Höhe" ist auffallend reich an Mineralquellen, die überhaupt den größten Reichtum der Provinz bilden. Die bekanntesten sind im Süden Homburg und Wiesbaden, im Norden Selters und Ems. Der Süd- westausläufer des Taunus führt den Namen „Niederwald". Auf ihm ist zur Erinnerung an die großen Siege von 1870—71 ein Riesendenkmal, die Germania darstellend, errichtet worden. Die Riesenfigur steht auf einem 25 m hohen Unter- bau und ist selbst noch 10v2 m hoch. — Südöstlich vom Niederwald finden wir

26. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 452

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
452 schmecker unter den Rauchern gerade wünscht, um so den gereinigten, kühlen und trocknen Tabakrauch schlürfen zu können. Dies sind die bodenständigen, ans uralten Überlieferungen ausbauenden Tonindustrien des Westerwaldes. Die gewaltigen Fabrikbetriebe, die dichte Platten, feuerfeste und säurefeste Waren für die Großindustrie liefern, seien nur nebenbei erwähnt, da sie speziell für das nassauische Krug- und Kannenbäckerland nicht von typischer und historischer Bedeutung sind. Für Industrie und Volkswirtschaft falleil sie natürlich sehr ins Gelvicht. Auch die mächtigen Tongruben mit Tagebau oder altem unterirdischen Betrieb sind noch von großer Bedeutung, da sie ja schließlich die Unter- lage des Ganzen bilden. Für die Bewohner des engeren und weiteren Vaterlandes aber, für den lernbegierigen Wanderer und Volkskundigen sind die Töpfereien selbst weitaus das Schönste und Interessanteste. Und wer mit offenem Blick und offenem Herzen den Stab zur Hand nimmt und das Krug- und Kannellbäckerland durchstreift, wer sich dabei liebevoll an das kerndeutsche, fröhliche und arbeitsame Volk wendet, wird bereichert an Erfahrung, Wissell und Kunstfreude nach Hallse zurückkehren. 6. Von der Schönheit des Vogelsbergs. Von franj Como. Frankfurter Zeitung vom 24. Mai 1912. ein gewaltiges Schauspiel hat sich einst ans unserm Boden abgespielt und ihn bis in seine tiefsten Grundfesten erschüttert. Einst — wann war dies einst? — als laue milde Lüfte hier um die hellen roten Berge und Felsen wehten und die Sonne mit der Kraft des Südens ans die Hänge schien, rollten Donner in der Tiefe, sprengten sich Schlünde, und rauchend warfen sich Garben und Säulen von Flammen empor. Die Massen des Abgrundes stiegen glühend aus dem Erdinnern und strömten über den Grat, stürzten schmetternd und rasend, ein loderndes Feuer, über die Gipfel herab zu Tal. Ans diesen Höhen, wo heute die Kühe weiden, wo der Bauer pflügt, sät und erntet, wo Tannen rauschen und Buchen schatten, da dehnten sich Urwälder hin, und Palmen wuchseil da in den Tälern. Über die großen, weißen Blüten der Magnolien- bäume, über die Äste des Lorbeers, über die Früchte der Feigen, über die mächtigen Stämme des Ahorns ragten steil schneebedeckte Kuppen, und es wuchs, es blühte und war gesegnet in der Farbe und in der Schönheit des Südens. Der Vulkan aber stand am Himmel. An einem Tag, in einer Nacht singen die Beben wieder an zu wallen, quollen die Wolken, stiegen die Feuer empor, sausten von Steinen und Asche die Regen nieder und strömten die Flüsse glühend wieder ans den Kratern. Das war die Dämmerung der schönen Welt hier, war ihr Ende. Wie oft, wie viel Jahrtausende lang mag der Vulkan getobt haben, mögell

27. Teil 5 = Kl. 3, 2 u. 1 - S. 538

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
538 Auch bei uns geht in den Wildwassern viel verloren. Sie zerstören und können doch bauen, wenn sie gemeistert werden. Gestautes Wasser- ist gesammelte Kraft, und da wir jetznnd der Kraft die Form geben, die uns beliebt, und sie leicht verteilen können, indem wir sie in Elektrizität verwandeln, so wird das Ansammeln des Wassers zur nationalökonvmischen Pflicht. Man macht aus Tälern, ans den Becken, die das Wasser sich selber wühlte, durch das Borschlagen eines Dammes große Sammelteiche, deren Vorrat, durch Turbinen geleitet, seine Gewalt fein säuberlich in Elektrizität umsetzt, die, weitergeleitet, noch williger arbeitet als die Dampf- kraft und viel mehr Kunststücke zu machen versteht als diese. Einst wird kommen der Tag, an dem die Kohlenvorräte unserer Gegenden aufgeschürft sind, und dann bleibt nur der Anschluß an die Sonne: sei es durch Vermittlung des Windes oder des Wassers. Was beide an Kraft zu entwickeln vermögen, das haben sie von der Sonne, die das Wasser hebt und die Luftströmungen hervorruft. Die Industrie wird dann ihren Sitz an den Bergen haben, wo die Talsperren das jetzt unbenutzte, verheerende Wildwasser stauen, und gar manches wird anders sein müssen als. in unseren Tagen. Wer weiß, ob nicht ein Örtlein, jetzt klein und unberühmt, dann einen großen Namen trägt, weil es ein großes Wasserbecken sein nennt. Wer aber sagt, ob gerade dann, wenn dieser Ort sich rühmt, seinesgleichen nicht zu haben auf dem Erdball, ob nicht dann die Sonne einem uns unbekannten Naturgesetze folgen und der Erde ihre Huld entziehen muß und alle Pracht unter Eis setzt? Drei Eiszeiten vernichteten blühende Erdteile. Dreimal verglet- scherten sie. Das reden die Steine. Ob solcher Kältejammer wiederkehren kann? Niemand vermag es zu verneinen. Zu welcher Stunde er naht? Auch da keine Antwort. Die Steine reden nur von vergangener Zeit; über die Zukunft schweigen sie — wie Steine. 14. Oie Vaulteme des Mellalls. von p. ©mner. Naturwissenschaftliche Zeitfragen. 2. Heft. Hamburg 1908. 8. 10. Molekül und Atom. ^Hir nehmen feine Eisenfeilspäne, etwa 56 Gramm, und mengen >¿0 sie mit 32 Gramm Schwefelblumen. Wir mischen die beiden Substanzen aufs innigste, bis unser Auge nur noch eine graue Masse wahrnimmt. Die Masse wird erhitzt, geglüht und nach erfolgter Ab- kühlung untersucht. Ihr Gewicht, 88 Gramm, hat sich nicht verändert. Aber wo ist der Schwefel, wo ist das Eisen hingekommen? Vergeblich zerschlagen und pulverisieren wir die schwarze Substanz, vergeblich legen wir sie unter ein Vergrößerungsglas, unter das stärkste Mikroskop — wir sehen immer nur schwarze Körnlein, der hellgelbe Schwefel, das
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