Dichtung.
Assyrien.
1900—1600.
Hyksos.
Juden.
10 m. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker.
Tiernamen der Sterne des Tierkreises haben babylonischen Ursprung. Da die große astronomische Hauptzahl 360 ist, so beherrscht sie Maß und Gewicht. Die Gewichtseinheit hat 60 Pfund. Die Doppelelle hat 60 Fingerbreiten der Kreis 6 x 60 Grade.
Durch die Erfindung der Schrift waren die Babylonier imstande, ihre poetischen Schöpfungen festzuhalten. Zwei große Epen sind erhalten: das Weltschöpfungsepos, dem die biblische Darstellung verwandt ist. Merodach, die Frühlingssonne, ist hier zugleich Weltschöpfer. Er tötet die große Meeresschlange und bildet aus ihr die Welt. Das zweite Epos handelt vom Helden Gilgamosch, der auf semitisch Nimrod heißt. Er verkörpert das sumerische Volk, wie es mit den Unbilden des Landes kämpft und es sich unterwirft. Diese Sage ist gewandert, so daß wir in Herakles und Odysseus den Gilgamosch wiedererkennen. Innerhalb dieser Erzählung ist auch die Sintflutgeschichte enthalten.
Doch das babylonische Reich blieb nicht lange unabhängig. Ein Umschwung in seinen Verhältnissen trat ein, als sich die Nordsemiten, die Assyrer, des Eisens bemächtigt hatten. Das Eisen tritt zuerst in diesen Ländern als Schmuck auf. Nachdem aber die großen Eisenlager südlich vom Kaukasus (im heutigen Transkaukasien), im Lande der alten Chalyber, erschlossen worden waren, kam von diesem metallkundigen Volk die Eisen-bearbeitnng zu den Assyrern und fand ihren Weg von hier nach Ägypten, etwa in der ersten Hälfte des zweiten Jahrtausends v. Chr.
Kapitel Iii. Die gleichzeitige Geschichte Ägyptens bis *600.
Um diese Zeit ist der Hauptort Ägyptens Theben, nicht mehr Memphis. Ägypten hat sich nach Süden ausgebreitet und Nubien, die Somaliküste und sogar Südarabien unterworfen. Der berühmte Pharao Amenemha llf. hat zur Wasserregulierung des Nils das Wasserbecken im Fayum graben lassen (Moerissee bei Herodot), von ihm ist auch das Labyrinth. Von Pharaonen dieser Zeit (der 12. Dynastie) sind auch die Felsengräber von Beni-Hassan, die Sphinx _ von Gizeh gebaut. Die Dichtung nahm einen hohen Aus-schwung. Die Folgezeit von 1900—1600 bildet einen Stillstand für Ägypten, da es im Delta unter die Herrschaft semitischer Hirtenstämme, der Hyksos, geraten war.
In dieser Zeit sind auch Stämme in Ägypten eingewandert, die später das jüdische Volk gebildet haben. Mit den Hyksos ist das Pferd nach Ägypten gekommen. Abrahams Einwanderung in Palästina und sein Kampf mit den Mesopotamien!, der 1. Mose 14 geschildert ist, findet auch um diese Zeit, also etwa 1800 v. Chr. statt. Um diese Zeit erfanden die Araber das Alphabet, das von den Phöniziern ausgebildet, später Europa mitgeteilt wurde.
Mit diesen Kulturleistuugeu und dieser politischen Ausdehnung haben die Semiten auf lauge Zeit sich zu der herrschenden Rasse für das Mittelmeer-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T190: [Odysseus König Held Sohn Troja Vater Schiff Agamemnon Insel Theseus]]
Lt — 164 —
sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern.
Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem
friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in
schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt
reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der
großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde.
Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit.
8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich.
Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50.
Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen.
Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Lustschiff_Bodensee Friedrichshafen Berlin Deutschland
— 135 —
10. Latium. Rom, die „ewige Stadt", mit 500 000 E.,
liegt zu beiden Seiten des Tiber und ist seit 1871 Hauptstadt des
Königreichs Italien. Die Entstehung Roms reicht ins graue Alter-
tum zurück. Emst die Hauptstadt des mächtigen Römerreiches, hat
Rom zum zweitenmal eine Weltbedeutung erhalten, indem es seit
ältester christlicher Zeit der Sitz des sichtbaren Oberhauptes der
katholischen Kirche ist. Durch die Päpste wurde Rom im Laufe
der Jahrhunderte zu einer Stadt der Knnst, wie keine andere der
Welt. Sie führten in Rom die großartigsten Bauten auf, sammelten
die herrlichsten Schätze der Kunst aus alter und neuerer Zeit, gründeten
bedeutende Bibliotheken. —
Unter den vielen Kirchen ragt
besonders die Peterskirche
hervor, die größte der Chri-
stenheit. Neben ihr liegt der
Vatikan, der Palast des
Papstes. Reich ist Rom auch
an Überresten des klassischen
Altertums(Bild 43).—Das
befestigte Civita Vecchia
ist der Seehafen für Rom.
In Süditalien:
11. bis 15. Die neapolitanischen Provinzen. Neapel mit
536 000 E., die volkreichste und lebhafteste Stadt Italiens, in wahr-
Haft paradiesischer Lage, inmitten der fruchtbaren campanischen Ebene,
aus der der Vesuv emporragt. In der Nähe sind die ausgegrabeuen
Reste der durch einen Ausbruch des Vesuv im Jahre 79 u. Chr.
verschütteten Städte H e r c u l a u e u m und Pompeji. — Sorrent,
Amalsi und Salerno in prachtvoller Lage am Meere. —
Brindisi ist seit Eröffnung des Sueskanals ein wichtiger Platz
für deu Handel nach dem Orient geworden.
16. Die Insel Sicilien. Palermo in fruchtbarer Umgebuug
mit 288 000 E., Messina an der Meerenge gleichen Namens mit
151000 E. und Catania am Fuße des Ätna mit 130000 E.
Bild 43. Rom: Das Colosseum.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Ortsnamen: Latium Rom Italien Alter-
tum Rom Rom Chri- Rom Rom Süditalien Neapel Italiens Pompeji Sorrent Salerno Brindisi Sicilien Palermo Messina Catania Rom
— 54 —
1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie.
Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend-
jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge
aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum
Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren.
Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung
des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem
Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall-
aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver-
arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die
Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube
Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb.
Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559
von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe
wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf-
scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen.
Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern
Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An-
fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten.
Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem
„Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte
Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat",
beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten
gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen.
Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie
jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und
Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte
man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte
sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die
Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich
dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun-
zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach-
folgende Zusammenstellung zeigt:
Siegeu:
iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&.
1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn
1177 t Erze, „ 234000 „
iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000
1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,,
Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg-
schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im
Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte.
Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg-
>
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Corvey Adolf_von_Nassau Adolf Stahlberg Bergmeister_Engelhard
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
120
Unsere wichtigsten Verkehrsländer,
zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten
bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus-
gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager
in Michigan hierfür in Frage.
Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte)
auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei,
Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders
1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten
' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der
Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa.
B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen
Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre,
die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen.
Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen
sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch
jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909
750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und
Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen,
die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und
dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen.
Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig,
besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und
die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig
wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen
durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter-
nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts-
frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der
Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich.
Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt
sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld.
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten
liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein-
heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen
Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge-
nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf
niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit
der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die
Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden.
Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner
beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land
trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen
haben dürfte.
C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden
sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von
größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt
2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Michigan Europa Italien Polen Kroatien Mitteleuropa Deutschland Nord
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Einleitung.
„Mein Feld ist die Welt!", so lautet der Wahlspruch des Kausmanns.
Da aber ein jeder, der etwas Tüchtiges leisten will, sein Arbeitsfeld kennen
muß, so wird auch nur der Kaufmann den vollen Nutzen aus seiner Tätigkeit
ziehen können, der einen Überblick über die Erde und ihre für ihn bedeutungs-
vollen Erzeugnisse hat. Denn nur die Produkte der Erde, die als Ware um-
gesetzt werden, erregen das Interesse des Kausmanns, wie ihm für seinen Beruf
nur die Eigenschaften des Landes und Wassers wissenswert erscheinen, die
Warenerzeugung, Handel und Verkehr vorteilhaft oder nachteilig beeinflussen.
Im Mittelpunkte unserer Betrachtungen werden demnach die für den Welt-
Handel wichtigsten Waren stehen.*) Um jedoch den Zusammenhang zwischen
Natur und menschlicher Tätigkeit zu verstehen, müssen wir uns zunächst ein
allgemeines Bild von den Natur- und Kultur-Verhältnissen der Erde verschaffen,
bevor wir aus die einzelnen Waren näher eingehen können.
Ein Überblick über die wichtigsten Gebiete der Rohstofferzeugung und des
Rohstoffverbrauchs wird uns die gewonnenen Ergebnisse am Schluß noch ein-
mal in örtlichem Zusammenhange vorführen und uns einen Einblick in die
Stellung Deutschlands unter den übrigen Ländern ermöglichen.
Allgemeiner Ceil.
i.
Die natur=Faktoren.
A. Land und Wasser.
a) Jbre Verteilung. Der Mensch ist von Natur ein Landlebewesen; aus
dem Wasser kann er sich über größere Strecken nur mittels besonderer Ein-
richtungen (Floß, Boot, Schiff) bewegen. Es ist daher sür ihn von großer
Bedeutung, welchen Teil des Erdballes ihm die Natur zur Wohnstätte über-
*) Die Darstellung der Waren-Erzeugung und -Verwertung Deutschlands ist ein-
gehend in der „Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen" von
Osbahr-Eckardt (im gleichen Verlage erschienen) ersolgt.
Eckardt, Weltwirtschaftskunde. , 1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
§ 18. Äthiopien. Meroe. 45
Steinmantel umgeben wurden. Der Mittelpunkt der Pyramide ist eine enge, mit Marmorplatten belegte Kammer, die von jeder Seite gleich weit entfernt ist. In dieser Kammer steht ein Sarg, der den einbalsamierten Leichnam (die Mumie) des königlichen Gründers enthält. Es sind noch etwa 40 Pyramiden übrig. Die oben erwähnten des Cheops, Chephren und Menkera oder Mykerinus stehen bei Giseh. Um die größte, die Pyramide des Cheops, zu erbauen, sollen 100 000 Menschen, die sich von 3 Monaten zu 3 Monaten ablösten, 30 Jahre zu arbeiten gezwungen worden sein. Jede Seite ist 230 m lang, die Höhe betrug 144 m und beträgt jetzt noch 137 m. Die Steine dieser Pyramide würden jetzt noch das Material bieten zu 60 Kölner Domen, und ans der Grundfläche könnten sieben Kölner Dome aufgebaut werden. Gefertigt ist sie von viereckigen Steinen, welche zehn Stunden weit aus den arabischen Gebirgen hergeschafft werden mußten. Diese Steine sind gegen 9 m lang und haben 1 m im Durchmesser. Um die Pyramide zu durchwandern, braucht man sechs Stunden. Die Seitenflächen der Pyramiden sind mit Hieroglyphen bedeckt, in denen die Geschichte des Erbauers enthalten ist. Diese Hieroglyphen sind Bilder von Tieren, Pflanzen, Häusern, Werkzeugen k. , von denen ein jedes Bild die Stelle eines Begriffes vertritt, z. B. ein Löwe statt des Wortes Stärke. Noch ist man nicht weit in der Entzifferung dieser Zeichenschrift vorwärts gekommen. Der Name Pyramide kommt von Pnrro-Misi — Königshaus, oder von Pirama = Berg.
5. Nicht minder merkwürdig als die Pyramiden sind die Totenstädte (Katakomben, Mtimienhtutmen), welche man in die Felsengebirge einhieb, damit sie von der Überschwemmung des Nils nicht erreicht würden. Sie nehmen oft die Länge von einer Meile ein und bestehen ans viereckigen Gewölben, in deren Mitte Bänke sind, auf denen die Mumien nebeneinander stehen. Die Wände sind mit Malereien verziert, welche Bilder aus dem ägyptischen Leben darstellen. Das Beisetzen in der Totenstadt war jedoch daran geknüpft, daß nach dem Hinscheiden ein ans 40 Richtern bestehendes Totengericht den Toten dieser Ehre würdig erklärte.- Diesem Totengericht mußten selbst die Könige sich unterwerfen. Zn erwähnen sind ferner die Spitzsäulen oder Obelisken, welche meistens aus einem einzigen Steine bestehen und dem Sonnengotte gewidmet waren. Man findet sie deshalb oft in größerer Anzahl und in verschiedener Höhe vor den Tempeln, aber auch vor den Königspalästeu, da ja die Könige die Vertreter der Sonne waren. Die Fläche der Obelisken war mit eisernen Werkzeugen geglättet, und wie die Pyramiden mit Hieroglyphen (heiligen Schriften) bedeckt. Die höchste Spitzfäule, die wir noch in Ägypten finden, steht unter den Obelisken von Lu vor, bei den Ruinen des hundertthorigen Theben. Er ist beinahe 27 m hoch. Elf Obelisken sind nach Europa gebracht worden; die bedeutendsten sind in Rom und Paris.
§ 18.
Äthiopien. Meroe.
44) Die Söhne Chams, welche nach Afrika hinüberwanderten, deren Nachkommen die Äthiopier (die Sonnverbrannten) und die Nubier sind, verschwinden bald aus der Geschichte der Völker.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
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Knie die Speisen. Bei seinem Tode trauerte das ganze Land. Er wurde einbalsamiert und mit ungeheurer Pracht begraben. Die Priester aber zogen durch das Land und suchten einen neuen Apis. Hatten sie einen solchen gefunden, dann wurden große Freudenfeste gefeiert.
4. Begräbnis und Totengericht. Starb ein Ägypter, so wurde sein Leichnam einbalsamiert. Zu diesem Zwecke wurden zunächst Gehirn und Eingeweide herausgenommen. Dann füllte man die Leibeshöhle mit Salz und wohlriechendem Balsam (Mum), überzog die Haut mit Firnis und umwickelte alle Teile des Körpers, das Gesicht ausgenommen, mit leinenen Binden. Die so zubereiteten Leichen, Mumien genannt, wurden dann in einen hölzernen Sarg gelegt. Die Stelle unsers Leichenwagens vertrat die „heilige Barke", ein Kahn, welcher aus einer mit 4 Ochsen bespannten Schleife stand. Vor jedem Begräbnisplatze befand sich ein Gewässer, der „heilige See" genannt. Hier angekommen, wurde der Kahn in das Wasser gelassen, und nun stand es jedem frei, den Toten anzuklagen. Geschah das, so prüften die auf einem Gerüst sitzenden 40 Richter, ob die Anklage gegründet sei oder nicht. Im ersteren Falle' wurde das Begräbnis verweigert, im anderen Falle von den Angehörigen das Lob des Toten verkündigt.
5. Nach dem Tode stieg die Seele des Verstorbenen — wie die alten Ägypter glaubten — in die Unterwelt und mußte vor dem höllischen Gerichtshöfe, den Osiris mit seinen 42 Beisitzern bildete, erscheinen. Die hier gerecht befundene Seele schwang sich zu unbekannten Räumen empor, wo sie noch manchen Kampf zu bestehen hatte. Sie besaß jetzt die Fähigkeit, jede beliebige Form anzunehmen. So konnte sie sich in einen Sperber, Phönix, Kranich, in eine Schwalbe, Viper rc. verwandeln. Endlich gelangte sie in das Reich der Glückseligkeit, wo sie unter der Schar der Götter weilte. Die verdammte Seele, zwischen Himmel und Erde unerbittlich umhergejagt, suchte wieder in einen menschlichen Körper zu gelangen. Hatte sie einen solchen gefunden, so marterte sie ihn mit Krankheit und trieb ihn endlich zu Mord und Wahnsinn. Nach vieler Qual starb sie nach Jahrhunderten den zweiten Tod und zerfloß in das Nichts.
6. Die Bauwerke der alten Ägypter, von denen sich viele bis auf den heutigen Tag erhalten haben, setzen uns durch ihre Großartigkeit wahrhaft in Erstaunen. Unter ihnen sind besonders die Grabstätten der Könige — die Pyramiden — berühmt, von denen sich 70 aus der Hochebene finden, die 15 km westlich von Kairo sich erhebt. Eine solche Pyramide ist ein ungeheuer großer viereckiger Steinbau, der oben in eine Spitze ausläuft. In das Innere eines solchen Königsgrabes führt ein schmaler Gang, durch welchen die Leiche in die Grabkammer geschafft wurde. Die größte der Pyramiden ist fast so hoch als der Kölner Dom; jede ihrer Seiten mißt unten 200 m in der Breite. Mehr als 100 000 Menschen haben an dem Bau derselben über 30 Jahre gearbeitet. Die Könige begannen den Bau ihrer Grabstätten gleich nach ihrem Regierungsantritte und ließen bis zu ihrem Tode daran arbeiten. Daraus erklärt sich auch die verschiedene Höhe derselben. Die Wände der Pyramiden, sowie auch die der Tempel rc. sind mit seltsamen Inschriften versehen. Da sieht man Tiere, Menschen, Augen, Blumen, Topfe u. a. Dinge mit wenigen Strichen dargestellt. Man nennt solche Zeichen Hieroglyphen. Nur die Priester konnten diese Schrift lesen. Vor Tempeln und Palästen errichteten die Ägypter Obelisken. Das sind vierseitige, 15—50 m hohe Spitzsäulen, welche ans einem einzigen Steine hergestellt wurden. Am User des Sees Möris in Mittelägypten lag das Labyrinth, ein gewaltiger Reichspalast, der 12 Höfe und 3000 Zimmer, 1500 über der Erde und 1500 unter der Erde umfaßt haben soll. In ihm kamen die ersten Neichöbeamten zu Beratungen und zum Opfer zusammen. Jetzt sind nur noch Trümmer von diesem Riesenpalaste übrig.
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
B2. Deutschlands Größe und Gestalt, 11
Ii. Gestalt.
a) Deuttcblands horizontale Gliederung. Sie ist keine günstige zu
nennen. Die Küsten betragen im großen gemessen 1900 km, also nur ein Viertel
der Länge der Gesamtgrenzen. Es gibt Plätze in Deutschland, die in gerader
Linie von dem nächsten Hafen 700 km entfernt sind, während z. B. in Italien
die größte Entfernung nur 240 km beträgt. Dazu kommt, daß die Küsten selbst
wenig zugänglich sind. Sie sind größtenteils Flachküsten. An der Nordsee
werden Ein- und Ausfahrt durch die sie umrandende Inselkette und das mir
nur wenig Fahrrinnen versehene Wattenmeer erschwert. An der Ostsee treten
die Haffe mit ihren Inseln und Nehrungen als Hemmnisse auf; nur die Küste
Ostjütlands ist durch ihren Buchtenreichtum günstiger gestaltet.
b) Deuttcblands vertikale Gliederung. 1. Abfall nach Norden. Der
hervorragendste Zug in der vertikalen Gliederung Deutschlands ist der allmähliche
Absall nach Norden, dem Meere zu. Dadurch wird zwischen der Temperatur
von Nord- und Süddeutschland ein Ausgleich geschaffen. Denn das Mehr,
das Süddeutschland insolge seiner südlicheren Lage haben müßte, wird wieder
ausgeglichen durch seine höhere Lage. Am bedeutungsvollsten aber ist, daß den
deutschen Flüssen der Weg nach Norden zum Meere gewiesen und unser Vater-
land schon dadurch zu einem Seehandelsstaate gestempelt wird. Die gleich-
förmige Abdachung nach Norden erleidet in der Süddeutschen Hochebene eine
Ausnahme. Diese senkt sich auch nach Osten. Daher erhält der Hauptfluß
dieses Gebietes, die Donau, eine östliche Laufrichtung.
2. Vorherrschaft des Tieflandes. Für Deutschlands Wirtschaft ist
weiter das Vorherrschen des Tieflandes von größter Bedeutung. Das Tief-
land nimmt ^/? der Fläche des Reiches in Anspruch. Es erreicht seine größte
Ausdehnung nördlich vom Fuße der Mittelgebirge und in der Oberrheinischen
Senke. In die Mittelgebirge schneidet es mit mehreren Buchten tief ein.
Diese Tieflandsbuchten haben für den Verkehr eine ähnliche Bedeutung wie
die Meeresbuchten. Sie sammeln den Verkehr, um ihn auf neue Wege im
Gebirgslande zu leiten. Hier konnten daher ähnliche Verkehrsmittelpunkte ent-
stehen, wie sie die Hafenstädte bilden. Breslau, Dresden, Leipzig, Braunschweig,
Hannover, Köln sind solche Plätze, von denen die Verkehrslinien gesammelt und
wieder ausgestrahlt werden. Durch den großen Tieflandsanteil ist Deutschland
für eine ausgedehnte Verkehrsentwicklung besonders geeignet, und auch seiner
Landwirtschaft sind dadurch die günstigsten Grundlagen gegeben. In den
Tieflandgebieten liegen daher die größten Städte.
3. Wegsamkeit der Gebirge. Es ist von großer Wichtigkeit, daß die
deutschen Gebirge durchweg leicht zu überschreiten sind. Diese Wegsamkeit ist
auf die geologische Vergangenheit Deutschlands zurückzuführen (f. S. 21), die
eine außerordentliche Vielgestaltigkeit des Bodens entstehen ließ. „Hohe und
niedrige Gebirgszüge, kleine und große Hochebenen, Stufenländer und regellose
Berglandschaften, abgeschnürte und offene Tiefebenen wechseln mannigfaltig mit-
einander ab." Wie wenig die deutschen Gebirge den Verkehr hemmen, sehen
wir an dem engen Eisenbahnnetz, das überall ohne große Schwierigkeit angelegt
werden konnte und fast nur die unwirtlichen, wirtschaftlich unwichtigen Höhen
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