Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 164

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Lt — 164 — sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern. Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde. Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit. 8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich. Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50. Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen. Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.

2. Erdkunde - S. 304

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 304 Mit Bethanien übersieht das Auge den Ölberg, die Stätte der heiligen Erinnerungen. Nahe am Ölberge liegt Gethsemane, unten an seinem Fuße der Olivengarten und oben auf dem Gipfel die Himmelfahrtskirche. Ich konnte mein Auge fast nicht wenden von den heiligen Hügeln. Noch einmal trank ich in vollstem Zuge das heilige Schauspiel und wandte mich dann mit dem Wunsche des heimatlichen Dichters ab: „Bleibt mir nah mit eurem heil'gen Walten, Hohe Bilder, himmlische Gestalten!" (Nach F. W. Hackländer u. a.) Die Überschwemmungen des Wits. Schon im Altertum wurde Ägypten ein „Geschenk des Nils" genannt, und das mit Recht; denn der Nil ist es, der das Land bewässert und fetten Schlamm auf demselben ablagert, dadurch unter einem fast regenlosen Himmel üppige Fruchtbarkeit erzeugeud. Zwar haben auch andere Ströme jährliche Überschwemmungen; aber bei keinem derselben treten diese mit solcher Regelmäßigkeit auf und lassen sich so genan und so weit zurück verfolgen. Wir wissen, daß der Nil von den mächtigen Wassermassen angeschwellt wird, welche zur Zeit der tropischen Regen in seinem Quellgebiet, besonders in Abessinien, herabstürzen. Gegen Schluß des Juni verrät der steigende Strom den gewaltigen Zuwachs des Wassers. Diese Schwellung nimmt nun in gleichmäßiger Folge so zu, daß um die Mitte des Augusts der Fluß iu Ägypten seine Ufer überschreitet und allmählich das ganze Thal bis zum Fuße der Berge überflutet, um während des Oktobers in seine Grenzen zurückzukehren und ebenso gleichmäßig, wie er gewachsen, auf den niedrigsten Wasserstand herabzusinken. Das höchste, aber gewöhnliche Maß der Steigung beträgt für das Delta heute noch wie schon im Altertum 5 m, und die Wassermenge, welche der Strom in dieser Zeit dem Meere zuwälzt, ist zwanzigmal größer als zuvor. Zuweilen bleibt er auch uuter dem angegebenen Maße zurück. Dann aber trifft Hungersnot oder doch Mangel die Be- völkeruug, welche eben den Überschwemmungen allein ihre reichen

3. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 27

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Das Gebirge war ein Mittelpunkt für die Niederschlüge. In den muldenförmigen Vertiefungen des Gebirges sammelte sich das Wasser an und bildete Seen. Dieselben füllten sich, liefen über und flössen der niedrigsten Stelle des Gebirges zu. Wo das Wasser floß, entstand eine Rille, wie sie sich heute bei jedem starken Regengusse im Ackerfelde bildet. Die Größe der Rillenbildung war abhängig von der Festigkeit des Unter- grnndes, von dem Grade der Mitwirkung vou Frost und Hitze, von der Menge des abfließenden Wafsers, vor allen Dingen aber von der Ge- schwindigkeit des abfließenden Wassers, welche wieder bedingt wurde durch die Größe des Gefälles. Vermag doch z. B. Wasser, welches iu der Sekunde fließt: Vh cm: Schlamm aufzuwühlen und fortzuführen, 15 „ : feinkörnigen Sand, 20 „ : Stücke von der Größe des Leinsamens, 30 „ : feinen Kies, 60 „ : Geröll bis Iv2 cm Dicke, 90 „ : eigroße eckige Steiue fortzuführen. Da am Rande des Gebirges das Gefälle am stärksten war, entstanden hier Stromschnellen, Stnrzbüche, die ihr Bett tief in das Gebirge ein- gruben. Wo hartes Gestein mit weichem Material wechselte, entstanden Wasserfälle. Je mehr sich an dem Ausgange des Flusses aus dem Ge- birge das Bett feukte, desto mehr Gefälle erhielt der Fluß; desto mehr vermochte er sich iu seinem ganzen Laufe einzusägen. Da dem Bette von allen Seiten Wasser zuströmteu, welche die durch Wasser, Frost und Hitze verwitterten Erdmassen mit sich führten, so senkte sich mit dem Flußbett das ganze umgebende Gebäude zu eiuem von dem Grad der Verwitter- barkeit in seiner Breite abhängigen Thale; es entstanden durch die Zu- flüsse Querthäler. Eiu so gebildetes Thal heißt Erosionsthal. Aus dieser Betrachtung erklären sich verschiedene Erscheinungen: 1. Die Berge scheinen häufig an der Grenze der Tiefebene, vom Austritt des Flusses aus dem Gebirge am höchsten zu sein, während doch ihre absolute Höhe gewöhnlich in der Quellgegend am beträchtlichsten ist. Jenes Mehr an relativer, scheinbarer Höhe kommt auf Rechnung der vermehrten Aus- Waschung, die hier früher begann und mit größern Wassermassen arbeitete. 2. Die Flüsse zeigen da, wo festere Gesteine des Untergrundes in weichere übergehen, Stromschnellen. 3. Im Laufe, besonders im Oberlaufe finden sich vielfach Wasserfälle. Ein Flußlauf, der noch die beiden letzten Er- scheinungen zeigt, heißt junger, unfertiger Fluß. 4. Die Stromschnellen und Wasserfälle bewegen sich der Quelle zu. 5. In Gebirgen mit festem Gestein und viel Wasserreichtum siud die Bergabhänge und Flußufer steil. (Colorado.) 6. An den Flußufern befinden sich Felsblöcke, seukrecht emporragende kahle Steine und Felsen (Bruchhäuser-, Externsteine, Mönch und Nonne bei Letmathe ?e.). Diese

4. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 44

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 44 — den Ebenen. Nur ein geringer Teil der Niederschläge gelangt ohne weiteres in die Bäche und Flüsse. Die zahlreichen Wälder mit ihren dichten Moospolstern wirken wie ein Riesenschwamm, sie saugen die nieder- fallenden Wassermengen begierig auf und geben sie nach und nach an die darunter liegenden Erd- und Gesteinsmassen ab. Dem Laufe der nn- durchlässigen Gesteinsschichten folgend, gelangen die Wassermassen nach langer Wanderung schließlich an die Oberfläche der Erde und bilden hier Quellen. S. Skizze I, Ii, Iii. Weil die Bächlein und Flüsse meist von den hohen Bergen herab- kommen, haben sie einen schnellen, reißenden Lauf und bringen namentlich in Zeiten der großen Regengüsse im Herbst und der Schneeschmelze im Frühling eine Fülle von Trümmerstücken der verwitterten Gesteine ins Thal und überfluten zerstörend die Wiesen und Äcker. Die Bewohner wissen aber die Natnrkräste in ihren Dienst zu ziehen. Dieselben Bäch- Fig. 15. a Durchlässige Schichten- Sandstein, Kalk, Gesteinstrümmer, d. Undurchlässige Schichten: Thon, Thonschiefer, Lehm. lein, welche zeitweise zerstörend die Fluren bedecken, bewässern befruchtend die Wiesen, treiben die zahlreichen Hammerwerke, Holzschneidereien, Mühlen u. s. w. Einzelne kleine Flüßleiu kommen kaum zur Ruhe, immer wieder werden sie in kleinen Teichen zu neuer Arbeit gestaut (Lenne, Rhamede, Bohrte, Eneppe, Henne). In den Zeiten der großen Regengüsse und der Schneeschmelze kann der Mensch nur einen geringen Teil der Wasserfluten nutzbringend verwerten. Man ist darum iu deu letzten Jahren bestrebt gewesen, diese Wassermassen in riesigen Teichen, die man durch Absperrung eines ganzen Thüles herstellte, aufzuspeichern für den Sommer, wo es sonst vielfach an Wafser zu den industriellen Betrieben fehlte. Die Heilerbecker Thalsperre bei Milspe faßt etwa 450000 edm Wasser, die Fulbecker Thalsperre zwischen Altena und Lüdenscheid 700000 cbm. Wenden wir nun noch unseru Blick auf die Bewohner der Gewässer. In den klaren Gebirgsgewässern trieben früher zahlreiche Fische (Forellen, Barsche, Weißfische) und Krebse ihr Weseu. Infolge der mannigfaltigen Verunreinigung des Wassers durch die zahlreiche» industriellen Anlagen hat aber die Zahl der Fische beständig abgenommen. In neuerer Zeit sind durch die Fischereivereine unter Beihilfe des Staates Versuche an- gestellt worden, durch Einsetzen künstlicher Fischbrut den Fischreichtum wieder zu heben.

5. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >

6. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 125

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
125 dieser Flüßchen zeigt an, daß das Gebirge zur Weser hin abfüllt. Die Thäler sind von je her wichtige Verkehr- und Heerstraßen gewesen. Pader- born, Horn, Blomberg, Hameln sind Punkte der Straße Köln-Braunschweig. Die Straße Paderborn, Dörenschlucht, Lage, Salzuflen, Vlotho verband die östliche müustersche Bucht mit dem Norden. Hinsichtlich der Niederschlagsmenge steht die Ravensberger Mulde erheblich hinter andern Gegenden zurück. Während in der Senne 750 bis 800, an dem Südwestabhang des Teutoburger Waldes 800—900, am Westabhang der Egge 900—1000 mm Niederschläge gemessen werden, beträgt die durchschnittliche Niederschlagsmenge in der Ravensberger Mulde 700 mm. Die Regenmassen verteilen sich aber infolge des welligen, nach Osten allmählich ansteigenden Geländes,' und weil die Regen bringenden Winde vou Westen kommen, recht gleichmäßig über das ganze Gebiet. Dazu kommt, daß der Boden selten so steil abfällt, daß das niedergehende Wasser ungenutzt abfließt. So ist denn die Regenmenge groß genug, um den gut aufsaugenden Kenper- und Muschelkalkboden locker und geuügeud feucht zu erhalten und uicht so groß, daß der Bodeu überfeuchtet und zu übermäßiger Wärmeabgabe an das zu verdunstende Wasser genötigt würde. Der Hauptfluß der Ravensberger Mulde und Westfalens überhaupt, zugleich derjenige Fluß Westfalens, der als Verkehrsweg die größte Be- deutuug hat, ist die Weser, ihr Zubringer des Wassers aus dem ganzen Gebiet die Werre mit den Nebenflüßchen Aa, Bega und Else. Die Werre entspringt unweit Meinberg. Schon früh wagt sich diese in vielbesuchter Gegend geborene Tochter des Hügellandes an volkreiche Städte heran. Die Residenz von Lippe, Detmold, verdankt der Werre und ihrem vom Fuße der Groteuburg kommeudeu ersten linken Zufluß ihren Wasserreichtum und damit einen ihrer Hauptreize. Die gleichmäßig und langsam dahinfluteude Werre hat in ihrer Jugend uicht gelernt mit Energie Hindernisse zu überwinden und giebt daher den auf sie einwirkenden Verhältnissen leicht nach. Daher läßt sie sich bei der Einmündung eines Zuflusses fast stets durch dessen Laufrichtung bestimmen, so bei der Ein- mündnng der Aa, welche von Werther und Schildesche zu berichten weiß und die vorher durch die Lutter die Abwässer vou Bielefeld in sich auf- genommen hat, so auch bei der Einmündung der an Untiefen reichen Else, welche am Teutoburger Walde ihren Ursprung hat, an Melle, Bünde, Kirchlengern und Löhne vorbei fließt. Vor dem Eintritt in Westfalen hatte die Werre bereits die an den Städten Lemgo und Salzuflen vorbei kommende Bega aufgenommen. Während die direkte Luftlinie von der Quelle bis zur Mündung kaum 40 km beträgt, haben die Quellwasser an der Mündung bei Oeynhausen infolge der vielen Windungen etwa 100 km zurückgelegt. A. I., S. 158 ß. Bewässerung.

7. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 120

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
120 Unsere wichtigsten Verkehrsländer, zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus- gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager in Michigan hierfür in Frage. Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte) auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei, Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders 1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten ' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa. B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre, die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen. Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909 750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen, die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen. Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig, besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter- nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts- frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich. Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein- heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge- nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden. Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen haben dürfte. C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-

8. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 1

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Einleitung. „Mein Feld ist die Welt!", so lautet der Wahlspruch des Kausmanns. Da aber ein jeder, der etwas Tüchtiges leisten will, sein Arbeitsfeld kennen muß, so wird auch nur der Kaufmann den vollen Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen können, der einen Überblick über die Erde und ihre für ihn bedeutungs- vollen Erzeugnisse hat. Denn nur die Produkte der Erde, die als Ware um- gesetzt werden, erregen das Interesse des Kausmanns, wie ihm für seinen Beruf nur die Eigenschaften des Landes und Wassers wissenswert erscheinen, die Warenerzeugung, Handel und Verkehr vorteilhaft oder nachteilig beeinflussen. Im Mittelpunkte unserer Betrachtungen werden demnach die für den Welt- Handel wichtigsten Waren stehen.*) Um jedoch den Zusammenhang zwischen Natur und menschlicher Tätigkeit zu verstehen, müssen wir uns zunächst ein allgemeines Bild von den Natur- und Kultur-Verhältnissen der Erde verschaffen, bevor wir aus die einzelnen Waren näher eingehen können. Ein Überblick über die wichtigsten Gebiete der Rohstofferzeugung und des Rohstoffverbrauchs wird uns die gewonnenen Ergebnisse am Schluß noch ein- mal in örtlichem Zusammenhange vorführen und uns einen Einblick in die Stellung Deutschlands unter den übrigen Ländern ermöglichen. Allgemeiner Ceil. i. Die natur=Faktoren. A. Land und Wasser. a) Jbre Verteilung. Der Mensch ist von Natur ein Landlebewesen; aus dem Wasser kann er sich über größere Strecken nur mittels besonderer Ein- richtungen (Floß, Boot, Schiff) bewegen. Es ist daher sür ihn von großer Bedeutung, welchen Teil des Erdballes ihm die Natur zur Wohnstätte über- *) Die Darstellung der Waren-Erzeugung und -Verwertung Deutschlands ist ein- gehend in der „Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen" von Osbahr-Eckardt (im gleichen Verlage erschienen) ersolgt. Eckardt, Weltwirtschaftskunde. , 1

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

10. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen - S. 40

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
40 Ii. Teil. Erster Abschnitt. Die Vorteile des billigen Wasserverkehrs werden durch Flüsse und Binnen- seen weit in das Land hineingeleitet und künstlich durch Anlage von Kanälen geschaffen. Neben der Bedeutung der Flüsse als Verkehrsstraße ist die Aus- nützung des Gefälles von steigender Wichtigkeit, besonders durch die Anlage von Talsperren und Umwandlung der Wasserkraft in Elektrizität. Mit ihrer Hilfe wird bei Schaffhausen das Aluminium, in Skandinavien Salpeter, in Baden für das ganze Land Licht und Kraft gewonnen. B. Das Klima* \. Sein Wesen. Wir verstehen darunter die allgemeinen Witterungsverhältnisse, d. h. die Verteilung von Wärme und Kälte (Temperatur), Richtung und Stärke der Luftströmungen (Winde), Verteilung und Menge der Niederschläge. a. Die Temperatur. Stelle an einem Globus die Richtung der Erdachse fest! Die Neigung der Achse bewirkt, daß die Sonnenstrahlen im Juni den nördlichen, im Dezember den südlichen Wendekreis, im März und September den Äquator (Gleicher) senkrecht treffen. So entstehen die vier Jahreszeiten. Die Luft nimmt nur einen geringen Teil der Sonnenwärme direkt auf. Den größten Teil erhält die äußere Erdrinde, die ihn wieder an die Luft abgibt. Daraus erklärt sich, daß mit zunehmender Höhe die Wärme abnimmt und zwar auf 100—150 m Höhe um etwa 1°. Das Wasser nimmt die Sonnenwärme nur langsam aus, gibt sie aber auch nur allmählich wieder ab. Deswegen ist die Temperatur über großen Wasserflächen gleichmäßiger als über Landflächen, die^sich zwar schnell erwärmen, aber ebenso schnell wieder abkühlen. Dem gleichmäßigen Seeklima steht das Kontinental- oder Land-Klima mit seinen schroffen Gegensätzen von Wärme und Kälte gegenüber. Durch den Einfluß von Land und Wasser verschieben sich die Linien gleicher Durchschnittstemperaturen auf der Erde, so daß die Einteilung nach der Breiten- läge in eine heiße oder Tropenzone, je zwei subtropische, gemäßigte und kalte Zonen nur ein ungefähres Bild der Wärmeverteilung auf der Erde gibt. d. Die Zvinde. Da erwärmte Luft emporsteigt und in der Nähe des Gleichers die größte Wärme herrscht, dringen aus den Gebieten nördlich und südlich von ihm ständig Luftströme in das Gebiet größter Erwärmung. Diese Winde werden durch die Umdrehung der Erde aus der Nord- bzw. Südrichtung abgelenkt und heißen Nordost- bzw. Südost-Passate. Das senkrechte Aufsteigen der Luft am Gleicher wird als Windstille empfunden (Kalmengürtel). Ähnlich entstehen durch verschiedene Erwärmung der Erde auch in ihren übrigen Teilen Winde, die jedoch nicht immer so regelmäßig wehen wie die Passate. Im all- gemeinen herrschen auf der nördlichen Halbkugel südwestliche, aus der südlichen westliche Winde vor. Wichtig sind die infolge der im Sommer erfolgenden starken Erwärmung der Landmassen vom Meere zum Lande wehenden Winde, denen im Winter die zum Meere gerichteten Winde entsprechen. Am ausgeprägtesten zeigt sich
   bis 10 von 75 weiter»  »»
75 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 75 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 2
5 1
6 0
7 18
8 3
9 0
10 5
11 2
12 0
13 9
14 0
15 3
16 0
17 4
18 20
19 29
20 0
21 2
22 1
23 0
24 18
25 0
26 0
27 0
28 0
29 15
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 1
37 3
38 24
39 5
40 5
41 4
42 5
43 0
44 2
45 2
46 1
47 0
48 0
49 5

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 123
1 13
2 21
3 187
4 766
5 219
6 199
7 4
8 14
9 24
10 264
11 263
12 67
13 38
14 22
15 5
16 54
17 65
18 114
19 13
20 5
21 259
22 4
23 13
24 26
25 18
26 7
27 48
28 154
29 2
30 3
31 3
32 12
33 70
34 13
35 11
36 79
37 14
38 25
39 17
40 274
41 38
42 29
43 44
44 63
45 82
46 20
47 144
48 667
49 184
50 229
51 2
52 7
53 9
54 117
55 3
56 8
57 101
58 11
59 15
60 10
61 391
62 165
63 5
64 88
65 15
66 6
67 2
68 10
69 12
70 680
71 17
72 54
73 44
74 8
75 11
76 163
77 101
78 58
79 152
80 144
81 8
82 7
83 6
84 26
85 4
86 4
87 8
88 0
89 18
90 0
91 24
92 264
93 116
94 29
95 112
96 8
97 49
98 34
99 73

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 55
1 35
2 17
3 150
4 61
5 25
6 99
7 24
8 7
9 22
10 52
11 12
12 352
13 25
14 19
15 3
16 158
17 6
18 45
19 116
20 3
21 8
22 2
23 0
24 597
25 34
26 147
27 4
28 96
29 8
30 0
31 21
32 17
33 147
34 116
35 4
36 20
37 3
38 9
39 40
40 25
41 9
42 97
43 19
44 2
45 4
46 138
47 96
48 51
49 12
50 36
51 70
52 33
53 8
54 60
55 9
56 1
57 8
58 63
59 225
60 3
61 8
62 43
63 6
64 86
65 16
66 5
67 8
68 28
69 15
70 12
71 19
72 81
73 20
74 13
75 112
76 5
77 503
78 21
79 16
80 158
81 297
82 9
83 65
84 104
85 3
86 3
87 8
88 22
89 154
90 11
91 28
92 21
93 9
94 1
95 136
96 16
97 115
98 16
99 17
100 159
101 3
102 97
103 14
104 7
105 9
106 8
107 94
108 1
109 16
110 30
111 19
112 31
113 12
114 24
115 22
116 16
117 8
118 21
119 48
120 4
121 72
122 14
123 13
124 593
125 73
126 15
127 35
128 27
129 37
130 4
131 311
132 189
133 42
134 10
135 13
136 123
137 46
138 1
139 15
140 35
141 6
142 51
143 50
144 16
145 22
146 6
147 16
148 111
149 54
150 8
151 32
152 61
153 8
154 5
155 15
156 39
157 28
158 397
159 4
160 19
161 5
162 5
163 2
164 58
165 18
166 23
167 13
168 17
169 50
170 4
171 328
172 14
173 53
174 4
175 132
176 13
177 178
178 3
179 52
180 47
181 5
182 130
183 146
184 18
185 3
186 2
187 19
188 27
189 6
190 4
191 64
192 14
193 30
194 53
195 26
196 40
197 146
198 8
199 11