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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 164

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Lt — 164 — sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern. Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde. Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit. 8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich. Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50. Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen. Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.

2. Neuere Geschichte - S. 24

1869 - Mainz : Kunze
24 krieg vereitelt. Sie blieben in verschiedenen geistlichen Funktionen in Italien und gaben sich als soeielns Jesu eine Regel. Nach mannigfachen Schwierigkeiten erfolgt die bedingte Be- stätigung des Ordens dllrch Pabst Paul Iii 1540, die unbedingte 1543. Im Jahre 1541 Ignatius Ordensgeneral; bei seinem Tode (1556 zu Rom) hatte der Orden über 100 Collegien in 72 Provinzen, mehr als 1000 Mitglieder und in 3 Welttheilen Missionen. (Xaver im portugiesischen Ostindien). ■—

3. Neuere Geschichte - S. 26

1869 - Mainz : Kunze
26 800,000 das Land verlassen. — Auch der auf spanischer Seite liegende Theil des Königreichs Navarra (Hauptstadt Pampelona) wird später (1512) von Ferdinand erobert, im 2. Durch die Eroberung Granadas, nach 11jährigen Kreuzzügen gegen die Mauren. So wurde nach 741jähriger Herrschaft der letzte Rest des Islam im Westen Europas ge- brochen, während seine Macht im Osten immer drohender auf- tritt. Später, 1500'—1501, blutiger Glaubenskrieg gegen die unterworfenen Mauren, besonders angefacht durch Francisco Timenez. Francisco Li menez, geb. 143ö, Franziskanermönch, Einsiedler, seit 1492 Beichtvater der Königin, dann als Erzbischof von Toledo Primas der Spanischen Kirche, Cardinal und Großinquisitor. Z. Durch die Entdeckungen. — Portugal und die süd- lichen Provinzen Castiliens,' durch die italienischen Städte vom levantischen Handel verdrängt, suchen südliche Handelswege. Der Infant Heinrich ,der Seefahrer'. Entdeckung des Vorgebirges "8l der guten Hoffnung durch Bartholomäus D i a z 1486, des i4v8 Seewegs nach Ostindien durch Vasco da Ga ma 1498*). Christoph Columbus (Colombo), gcb. 1450 zu Genna, Sohn eines Wollenwcbers. in Pavia mit Mathematik beschäftigt, 14jährig auf der See, er- bietet sich 1470 vergebens Heinrich dem Seefahrer, die Ostküste Asiens durch eine 1-86 westliche Fahrt zu entdecken. Zuerst auch in Spanien, das mit dem Mauren- krieg beschäftigt war, abgewiesen, dann im Lager von Granada von Jsabeüa, die von politischen Eroberung?- und christlichen Missionsgedanken erfüllt war, zum Admiral und zum erblichen Vicckönig aller im Westocean zu entdeckenden Länder ernannt. Erste Fahrt 1492—1493. Entdeckung der Inseln Guanahani (St. Salvador), Cuba, Haiti (Hispaniola). Zweite Fahrt 1493—1496, (mit Las Casas und andern Missio- naren). Pabst Alexander Vi bestätigt den Besitz der Er- werbungen; Entdeckung der kleinen Antillen, Jamaicas; auf Haïti die erste spanische Stadt. Dritte Fahrt 1498—1500. Entdeckung des Amerikanischen Festlandes an der Orinokomündung. Die Verbrecher-Colonieen ohne Gedeihen, Columbus ver- leumdet, zur Verantwortung nach Spanien zurückgeführt, doch von Jsabella zur vierten Fahrt ermächtigt. *) Der erste Versuch zur Entdeckung des Seewegs nach Ostindien, von Genuesen ausgehend, fällt bereits in das Jahr 1291. Diese ganze Richtung der Entdeckungsfahrten gehört also noch ins Mittelalter, siehe Seite 1. —

4. Erdkunde - S. 320

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
320 — Pie Sandwich-Inseln. Die Sandwich-Inseln, so von Cook bei ihrer Entdeckung (1778) genannt, gehören nicht bloß durch die in ihrer Lage begründete politische und Handelsbedeutung, sondern auch durch ihre Natur zu den wichtigsten des Stillen Oceans. Nirgends in diesem weiten Meeresbecken hat die vulkanische Thätigkeit an der Bildung des Bodens einen so bedeutenden Anteil gehabt, und nirgends treten die vulkanischen Erscheinungen noch immer in so gewaltiger und groß- artiger Weise hervor wie hier. Die Gruppe besteht aus zwölf Inseln, von denen vier größer, die übrigen meist ganz klein sind. Die größte Insel ist Hawaii; sie umfaßt in Form eines Dreiecks über 11000 qkm, d. i. das Doppelte aller übrigen Inseln zusammen. Zugleich ist sie ihrer Bildung nach die interessanteste, da sich hier die vulkauische Kraft, welche auf allen übrigen Inseln längst erloschen ist, noch fort- während thätig zeigt. Das Wunder von Hawaii ist der Vulkan Mauna Loa, den der deutsche Geograph Meinicke den großartigsten und mächtigsten Vulkan der Erde nennt. Sein Gipfelkrater hat 4000 in im Durch- messer (der des Ätna dagegen nur 500 in). Die heftigen Ausbrüche des Mauua Loa beschreibt der amerikanische Missionär M. Coan in ebenso lebhafter als naturwahrer Weise. — Am Abhänge des Vulkanriesen — in einer Höhe von 1230 in — befindet sich der l1/2 Stunden lange und halb so breite Lavasee Kilauea (Bild 105). Die dampfend aufsprudelnde und mit weißer Glut leuchtende Flüssig- keit, der eigentliche Lavapfuhl, füllt im gewöhnlichen Zustande nicht die ganze Höhlung. Steht aber ein Ausbruch bevor, so wird der- selbe durch ein plötzliches Steigen und Fallen des Lavasees an- gekündigt. 1852 war dieser Vulkan monatelang in Thätigkeit. M. Coan näherte sich dem Krater von der Windseite her auf 40 bis 50 in. „Ich näherte mich", schreibt der Missionär, „soweit als ich die Hitze ertragen konnte, und stand mitten in Asche, Sand, Schlacken und Steinen, die weit umhergestreut waren. Aus dem

5. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >

6. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 120

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
120 Unsere wichtigsten Verkehrsländer, zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus- gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager in Michigan hierfür in Frage. Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte) auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei, Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders 1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten ' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa. B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre, die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen. Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909 750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen, die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen. Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig, besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter- nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts- frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich. Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein- heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge- nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden. Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen haben dürfte. C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-

7. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 1

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Einleitung. „Mein Feld ist die Welt!", so lautet der Wahlspruch des Kausmanns. Da aber ein jeder, der etwas Tüchtiges leisten will, sein Arbeitsfeld kennen muß, so wird auch nur der Kaufmann den vollen Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen können, der einen Überblick über die Erde und ihre für ihn bedeutungs- vollen Erzeugnisse hat. Denn nur die Produkte der Erde, die als Ware um- gesetzt werden, erregen das Interesse des Kausmanns, wie ihm für seinen Beruf nur die Eigenschaften des Landes und Wassers wissenswert erscheinen, die Warenerzeugung, Handel und Verkehr vorteilhaft oder nachteilig beeinflussen. Im Mittelpunkte unserer Betrachtungen werden demnach die für den Welt- Handel wichtigsten Waren stehen.*) Um jedoch den Zusammenhang zwischen Natur und menschlicher Tätigkeit zu verstehen, müssen wir uns zunächst ein allgemeines Bild von den Natur- und Kultur-Verhältnissen der Erde verschaffen, bevor wir aus die einzelnen Waren näher eingehen können. Ein Überblick über die wichtigsten Gebiete der Rohstofferzeugung und des Rohstoffverbrauchs wird uns die gewonnenen Ergebnisse am Schluß noch ein- mal in örtlichem Zusammenhange vorführen und uns einen Einblick in die Stellung Deutschlands unter den übrigen Ländern ermöglichen. Allgemeiner Ceil. i. Die natur=Faktoren. A. Land und Wasser. a) Jbre Verteilung. Der Mensch ist von Natur ein Landlebewesen; aus dem Wasser kann er sich über größere Strecken nur mittels besonderer Ein- richtungen (Floß, Boot, Schiff) bewegen. Es ist daher sür ihn von großer Bedeutung, welchen Teil des Erdballes ihm die Natur zur Wohnstätte über- *) Die Darstellung der Waren-Erzeugung und -Verwertung Deutschlands ist ein- gehend in der „Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen" von Osbahr-Eckardt (im gleichen Verlage erschienen) ersolgt. Eckardt, Weltwirtschaftskunde. , 1

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 707

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 243. Übersichtliche Darstellung der neuesten Geschichte. 707 des Protestes Englands, das selbst ein Verbot des Sultans erwirkt hatte, ausführte. Die im Jahre 1855 begonnenen Arbeiten ins. wurden in ihren Hauptteilen 1869 vollendet, und wohuteu auf i8ss. Einladung des Vizekönigs der Eröffnungsfeierlichkeit auch der Kaiser vou Österreich, die Kaiserin der Franzosen und der Kronprinz uon Preußen nebst vielen andern vornehmen und gelehrten Persönlichkeiten bei. Die Schwierigkeiten, welche überwunden werden mußten, waren ungeheuer. Dreißigtausend Arbeiter mußten mehrere Jahre lang in einer Wüste beschäftigt werden, in welcher es kein trinkbares Wasser gab. Durch die Pacific-Eisen-bahn und den Kanal, der das Mittelländische Meer mit dem Noten Meere verbindet, ist es möglich geworden, über New 2)ork, San Franzisko, Hongkong (in China) und Suez eine Reise um die Welt innerhalb einer Zeit von 90 Tagen zu machen. Durch den Kanal von Suez wird aber der alte Seeweg nach Ostindien überflüssig, und der Welthandel wird wieder seinen natürlichen Gang durch Süddeutschland und Italien nehmen, wie zur Zeit des Mittelalters. Kaum daß dieses Niesemverk vollendet war, unternahm Herr von Lesseps den Durchstich der Landenge von Panama, an dem gegenwärtig gearbeitet wird, wodurch die Südsee mit dem atlantischen Ozean in Verbindung gebracht werden soll. Der Durchstich der Landenge von Korinth ist nur eine Frage der Zeit, und es ist sogar der großartige Gedanke aufgetaucht, die Wüste Sahara in ein Meer zu verwandeln. Dagegen sind der Durchbruch des Mont Cenis und der 29. Februar 1880 volleu- 29. Fe-bete Durchbruch des Gotthard in einer Tiefe von 14 920 m issa verhältnismäßig geringe Unternehmungen. Auch die Pyrenäen sollen durchbrochen werden, um Spanien und Frankreich unterirdisch zu verbinden, und ist ein diesbezüglicher Gesetzentwurf bereits den Cortes vorgelegt. Der menschliche Geist rastet nicht, und es wird für denselben bald kein Hindernis mehr geben. 705) Die katholische Kirche, jöie Hüterin und Bewahrerin der göttlichen Offenbarung, bewährt wie zu aller Zeit, so in unsern Tagen, ihre niemals schwindende Lebenskraft. Nachdem Pins Ix. das Zeitliche gesegnet, versammelten sich die Kar-s. Fe- binäte schon zwölf Tage nach dem Tode und zwar so vollzählig, 187& wie noch zu keiner Papstwahl, und einigten sich schon am zweiten Tage beim dritten Wahlgange aus den Kamerlengo der heiligen römischen Kirche, den Erzbischof von Perugia Kardinal Joachim Pecci, der auch alsbald von den Mächten anerkannt wurde und als Leo Xiii. den heiligen Stuhl bestieg. Als würdiger 26. Fe- Stellvertreter Jesu Christi saßt er seine Mission als eine Mission 1$” der Versöhnung und des Friedens aus. Möge ihm Gott die 30*

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 541

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 197. Die katholische Kirche seit dem Konzil von Trient. 541 derselben aber wollten sich in diesen Wechsel der Herrschaft nicht fügen, sondern leisteten bewaffneten Widerstand. Man beschuldigte nun die Jesuiten der Aufreizung; ein Mordversuch auf den König ward ihnen ebenfalls beigeinessen. Obgleich die sorgfältigste Untersuchung keine Schuld zu Tage förderte, wurden dieselben doch in schmählichster Weise aus Portugal verjagt (s. Nr. 511). Dasselbe Schicksal erlitten sie fünf Jahre später in Frankreich und sieben Jahre darauf in Spanien. Um aber E. diese Ungerechtigkeit zu beschönigen, bestürmten die bonrbonischen Höfe den^ Papst, den Orden aufzuheben und so der Gewaltthätigkeit den Stempel des Rechts auszudrücken. Aber Klemens Xiii. bestätigte im Gegenteil ein Jahr nach der Vertreibung des Ordens in Frankreich denselben anfs neue durch eine eigene Bulle. Erst Klemens Xiv. tiefe sich zur Aufhebung des Ordens bewegen, 1773. nachdem die bonrbonischen Höfe diese Anshebnng als Bedingung eines, guten Einvernehmens mit dem päpstlichen Stuhle ausgestellt hatten. So ließ man denn die Jesuiten auch in den übrigen Ländern fallen. Nur Friedrich der Große beließ ihnen ihre Schulen, und Katharina Ii. erlaubte ihnen, mit päpstlicher Genehmigung als Orden in Weißrußland fortbestehen zu dürfen. Anmerkungen. 1- Franziskus wurde 1506 im Schlosse Lavier, einige Stunden von Pampeluna, geboren und war der Sohn eines verdienstvollen Staatsmannes. Er gehörte zu den Gefährten des heiligen Ignatius. Auf Bitteu Johanns Ii. von Portugal saudte ihn der Papst mit Rodri-guez in das portugiesische Indien. Seine Anstalten zur Reise bestanden in der Ausbesserung eines alten Unterkleides; das Brevier machte sein ganzes Gepäck aus. So betrat er Goa und fing, bevor er zu den Eingeborenen sprach, das Werk der Bekehrung mit den tiefgesunkenen Portugiesen an (1542). Zehn Jahre arbeitete er in Indien und Japan, und der Herr segnete seine Thätigkeit, so daß allein in Japan nach Franz Xavers Tode (1552) 200 000 Gläubige, 250 Kirchen, 13 Seminare und ein Jesuiten-Noviziat gezählt wurden. All dies ging in den Christenverfolgungen von 1587 und 1596 wieder zu Grunde. ‘ 2. Matthäus Ricci, aus Macerata in der Mark Ancona, wirkte in China namentlich dadurch, daß er mit der himmlischen Lehre auch menschliche Wissenschaft zu verbinden wußte. Er war ein geschickter Mechaniker und gewann deshalb Zugang am Hofe. Er erbaute eine Sternwarte, bekehrte mehrere Mandarinen und kam sogar zum Kaiser selbst, von welchem er bte (Srlctu6ni§ erhielt, in ^3 e fing eine Kirche ru bauen. Als er starb (1609), erhielt er ein feierliches Begräbnis. 27 Jahre arbeitete er in China, und bei seinem Tode gab es in den verschiedenen ^r0?i,^e" be§ Reiches 300 Kirchen. — Adam Schall aus Köln war ebenfalls Mathematiker und Astronom und bekleidete das Amt eines Vorstehers des mathematischen Kollegiums. Aber er starb schon 1667 an ~.n ,,,en' welche die Verfolgung ihm zugezogen. Diese dauerten in Chuia über 200 Jahre und endeten erst 1845.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
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