Lt — 164 —
sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern.
Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem
friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in
schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt
reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der
großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde.
Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit.
8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich.
Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50.
Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen.
Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.
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TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: August
Extrahierte Ortsnamen: Lustschiff_Bodensee Friedrichshafen Berlin Deutschland
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Vollendung Einfache Konsequenz des Ausgleichs ist die thatsächliche ple-
rechttgunsfder bejische Bekleidung des Oberpontifikats und beider Kon-Plebs. 252. sulatsstellen (nachdem schon einmal 215 eine Wahl in diesem Sinne ausgefallen aber kassiert war).
Populäre Ein Erfolg der letzteren (populäres) — und zugleich die
Strömungen. Bedingung zu anderen — ist die wohl mit der Bildung der 34. 841. Aufhören und 35. tribus gleichzeitig erfolgte Verschmelzung der Tribut-Satzesd?rtri- und Centuriateinteilnng, vermöge welcher jede tribus in Siatriinri”" ie fünf Centnrienpaare jeder Klasse zerfiel d.h. bei 35 tribus lung, ' 350 centurige (abgesehen von den Ritter-, technische» Centurien
und capite censi). Die erste Klasse hat im ganzen 70 Centurien, also soviel wie jede andere, während früher 80 (-{- 18) gegen 90 (4- 5) überhaupt; also Schwächung des Einflusses der ersten Klasse und damit der optimates auf die Entscheidungen in den Volksversammlungen. Ebendahin zielten die gegen Ende der Periode angenommenen leges tabellariae (zur Sicherung der geheimen, also unbeeinflußten Abstimmung durch Stimmig. täfelcheu). Lex Gabiuia führte solche für die Magistrats- ; 137. wählen, Cassia für die Volksgerichte ein. Erst Anfang der : folgenden Periode auch für Abstimmung über Gesetze (Papiria). ' - Die lex Porcia de tergo ist eine Erneuerung des vale- j rischen Provokationsgesetzes.
Optimatischc Aber auch entgegengesetzte Strömungen treten hervor.
Strömungen. Selbst die lex des Volkstribunen L. Villius über das Alter- , Minimum der kurulischen Beamten (siehe Seite 83 unten) kommt den Optimalen zu gute. ■ (Nb. Volksmänner, die aus dem Dunkel hervortreten, geraten leicht in Vergessenheit, wenn Jahre zwischen ihren amtlichen Thätigkeiten liegen sollen).
Als propugnacula murique tranquillitatis atque otii preist der optimatisch gesinnte Cicero die leges ] Lege, Aeiia Aelia et Fufia, über deren Wortlaut folgende Bruchstücke Fufia- is6- (bei eben demselben) eine Vorstellung geben: ut quoties comitia essent, de ccelo servare liceret, obnuiitiare liceret obnuntia-tionique cedere necesse esset; intercedere magistratus et ■ tribuni pares possent (zu vergl. pro Lest, und de proviuc. j cons.). Jedenfalls hebt das klarere zweite Gesetz das Jnter> cessionsprivileg der Volkstribunen auf, schärft das : erstere die (bei der Ergebenheit des Priestertums an die opti-matische Sache der letzteren die günstigeren Chancen bietende) ! Himmelsbeobachtung neu ein «und verallgemeinert sie».
Senat und Insbesondere kam aber der optima tischen Richtung, ver-
jammlunfl. körpert im Senat, die Unfähigkeit und Uubehülflichkeit der Volksversammlung zu gute (in der das oben geschilderte Proletariat den sichersten — weil beständigen — Untergrund bildete), ebenso wie die Ausdehnung des Reiches, dessen viel-
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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TM Hauptwörter (200): [T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
24
krieg vereitelt. Sie blieben in verschiedenen geistlichen Funktionen in Italien
und gaben sich als soeielns Jesu eine Regel.
Nach mannigfachen Schwierigkeiten erfolgt die bedingte Be-
stätigung des Ordens dllrch Pabst Paul Iii 1540, die unbedingte
1543. Im Jahre 1541 Ignatius Ordensgeneral; bei seinem
Tode (1556 zu Rom) hatte der Orden über 100 Collegien in
72 Provinzen, mehr als 1000 Mitglieder und in 3 Welttheilen
Missionen. (Xaver im portugiesischen Ostindien). ■—
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
— 54 —
1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie.
Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend-
jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge
aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum
Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren.
Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung
des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem
Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall-
aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver-
arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die
Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube
Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb.
Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559
von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe
wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf-
scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen.
Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern
Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An-
fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten.
Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem
„Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte
Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat",
beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten
gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen.
Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie
jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und
Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte
man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte
sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die
Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich
dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun-
zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach-
folgende Zusammenstellung zeigt:
Siegeu:
iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&.
1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn
1177 t Erze, „ 234000 „
iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000
1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,,
Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg-
schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im
Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte.
Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg-
>
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Corvey Adolf_von_Nassau Adolf Stahlberg Bergmeister_Engelhard
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— 122 -
Oesterreich und zwar zuerst gegen die für ihre Freiheit begeistert kämpfenden Schweizerhirten bei Morgarten (1315), dann gegen den Kaiser selbst, der Friedrich 1322 bei Mühldorf schlug und gefangen nahm. (Seyfried Schweppermann.) Vier Jahre später entließ Ludwig feinen Gegner aus der Haft des Trausnitzer Schlosses, nachdem ihm dieser das Versprechen gegeben hatte Frieden zu stiften oder in die Gefangenschaft zurückzukehren. Da ihm das erstere unmöglich war, hielt er dem zürnenden Papste zum Trotz treu fein Gelöbnis der Rückkehr; Ludwig aber nahm ihn von nun an als Freund und Berather an. (Vgl. Schillers: „Deutsche Treue" und Uhlands: „Ludwig der Baier".) Schon 1330 aber starb Friedrich. Der Kaiser machte 1327 einen Zug nach Rom, wo er einen frommen Mönch zum Papste einsetzte und sich so die Franziskaner verpflichtete, die in Predigten das Volk über die damaligen Gebrechen der Kirche aufklärten. Und weil der Papst ganz ein Werkzeug des französischen Königs war, erklärten die deutschen Fürsten zu Renfe bei Coblenz die Kaiser-würde für unabhängig von feiner Bestätigung (1338). Doch hatte das gute Verhältnis Ludwigs zu den Fürsten keinen Bestand. Sie hatten es zugegeben, daß er 1324 Brandenburg, dessen askanifches Herrscherhaus ausgestorben war. seinem Sohne Ludwig verlieh; als er aber die Margarethe Maultasch von ihrem ersten Gemahle eigenmächtig schied, sie dem genannten Ludwig zur Ehe gab und so für diesen Tirol erwarb, fand man den Bann des Papstes durchaus gerechtfertigt und wählte ihm den Lützelburger Karl zum Gegenkönig. Er starb 1347 auf einer Bärenjagd. Karl Iv. (1347—1378) vermehrte fein böhmisches Erbland um Brandenburg, wo er zuerst den falschen Waldemar gegen den bairischen Markgrafen begünstigte, später mit diesem und seinen Brüdern in Frieden lebte und von dem letzten derselben die Mark durch Vertrag erhielt. Für seine eigenen Länder sorgte er wie ein Vater, baute vortreffliche Straßen, erhob Prag zu einer der schönsten Städte Europas und gründete dort eine berühmte Universität (1348). Stiefväterlich war er gegen das Reich gesinnt, kaiserliche Rechte verkaufte er in Deutschland und Italien für Geld, wie er es denn vortrefflich
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Seyfried_Schweppermann Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Schillers Friedrich Friedrich Ludwigs Ludwig Ludwig Margarethe_Maultasch Ludwig Ludwig Karl Karl Karl_Iv Karl
Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Rom Coblenz Brandenburg Brandenburg Europas Deutschland Italien
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
120
Unsere wichtigsten Verkehrsländer,
zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten
bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus-
gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager
in Michigan hierfür in Frage.
Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte)
auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei,
Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders
1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten
' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der
Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa.
B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen
Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre,
die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen.
Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen
sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch
jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909
750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und
Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen,
die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und
dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen.
Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig,
besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und
die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig
wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen
durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter-
nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts-
frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der
Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich.
Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt
sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld.
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten
liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein-
heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen
Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge-
nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf
niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit
der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die
Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden.
Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner
beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land
trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen
haben dürfte.
C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden
sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von
größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt
2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Michigan Europa Italien Polen Kroatien Mitteleuropa Deutschland Nord
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Einleitung.
„Mein Feld ist die Welt!", so lautet der Wahlspruch des Kausmanns.
Da aber ein jeder, der etwas Tüchtiges leisten will, sein Arbeitsfeld kennen
muß, so wird auch nur der Kaufmann den vollen Nutzen aus seiner Tätigkeit
ziehen können, der einen Überblick über die Erde und ihre für ihn bedeutungs-
vollen Erzeugnisse hat. Denn nur die Produkte der Erde, die als Ware um-
gesetzt werden, erregen das Interesse des Kausmanns, wie ihm für seinen Beruf
nur die Eigenschaften des Landes und Wassers wissenswert erscheinen, die
Warenerzeugung, Handel und Verkehr vorteilhaft oder nachteilig beeinflussen.
Im Mittelpunkte unserer Betrachtungen werden demnach die für den Welt-
Handel wichtigsten Waren stehen.*) Um jedoch den Zusammenhang zwischen
Natur und menschlicher Tätigkeit zu verstehen, müssen wir uns zunächst ein
allgemeines Bild von den Natur- und Kultur-Verhältnissen der Erde verschaffen,
bevor wir aus die einzelnen Waren näher eingehen können.
Ein Überblick über die wichtigsten Gebiete der Rohstofferzeugung und des
Rohstoffverbrauchs wird uns die gewonnenen Ergebnisse am Schluß noch ein-
mal in örtlichem Zusammenhange vorführen und uns einen Einblick in die
Stellung Deutschlands unter den übrigen Ländern ermöglichen.
Allgemeiner Ceil.
i.
Die natur=Faktoren.
A. Land und Wasser.
a) Jbre Verteilung. Der Mensch ist von Natur ein Landlebewesen; aus
dem Wasser kann er sich über größere Strecken nur mittels besonderer Ein-
richtungen (Floß, Boot, Schiff) bewegen. Es ist daher sür ihn von großer
Bedeutung, welchen Teil des Erdballes ihm die Natur zur Wohnstätte über-
*) Die Darstellung der Waren-Erzeugung und -Verwertung Deutschlands ist ein-
gehend in der „Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen" von
Osbahr-Eckardt (im gleichen Verlage erschienen) ersolgt.
Eckardt, Weltwirtschaftskunde. , 1
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
$ 163. Das Konzil von Trient. Stiftung der Gesellschaft Jesu. 443 § 163.
Das Konsil von Trient. Stiftung der Gesellschaft Äesu.
449) Gleich im Anfange des Religionsstreites hatte Luther sich auf ein allgemeines Konzilium berufen, und sowohl der Papst Hadrian Vi. als Klemens Vii. erkannten die Notwendigkeit eines solchen an. Aber die italienischen und französischen Kriege, wie die inneren Wirren in Deutschland hinderten das Zustandekommen. Als Paul Iii. nun eine Kirchenversammlung nach Mantua beschied, weigerten sich die Protestanten, darans zu erscheinen, weil Mantua zu fern von Deutschland und zu unsicher sei, und auch iit Vicenza, wohin der Papst ein Konzil berief, erschien niemand. Endlich wurde abermals eine Versammlung nach Trient anberaumt, aber der Kriegsläufte wegen konnte dieselbe erst 1545 eröffnet werden. Zweimal wurde dieselbe unter-1545. brochen, ltud zwar dauerte die zweite Unterbrechung zehn Jahre.
In 25 Generalversammlungen wurden eine Reihe Beschlüsse gefaßt, in denen der katholische Glaube dargelegt und die Irrlehren verworfen wurden. Zugleich wurden sehr umfassende Anordnungen getroffen, um die Kirchenzucht zu heben und die Besetzung
der Kirchenämter zu regeln. Am 4. Dezember 1563 wurde das 4. Dc-Kouzil geschlossen und die Beschlüsse von Pius Iv. unbedingt bestätigt.
450) Ungeachtet der fortwährenden Berufung auf ein allgemeines Konzil erschienen die lutherischen Theologen doch nicht auf demselben, indem sie vorgaben, daß es kein freies fei, weil die Legaten des Papstes den Vorsitz führten. Sie verlangten nicht nur, daß ihnen Stimmrecht wie den katholischen Bischöfen eingeräumt werde, sondern auch, daß der Papst die Bischöfe ihres geleisteten Eides entbinden sollte, und zuletzt beriefen sie sich darauf, daß alle Entscheidung in Religionsangelegenheiten überflüssig sei, da der Heilige Geist schon lange gesprochen habe und man Gott mehr als den Menschen gehorchen müsse. Luther namentlich schürte die Zwietracht durch seine furchtbare Schmähschrift: Das Papsttum vom Teufel gestiftet. So war denn auch der letzte Vereinigungsversuch an der Hartnäckigkeit der Protestanten gescheitert.
451) So schwer aber auch die katholische Kirche durch die Glaubenstrennung geschädigt wurde, so zeigten sich doch bald die wohlthätigen Folgen, welche die Verbesserungen des Konzils von Trient (Concilium Tridentinum) in das Leben riefen.
Zur Durchführung der Beschlüsse trug viel der Eifer der Gesellschaft Jesu bei, welche der Spanier Ignatius von
19*
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Extrahierte Personennamen: Hadrian Klemens
Extrahierte Ortsnamen: Jesu Deutschland Mantua Mantua Deutschland Vicenza Jesu
292 Die mittlere Zeit.
Gemahlin Karlmanns, Liutberga die des Vayernherzogs Thassilo. Karl selbst begehrte die Desiderata; da dieselbe aber krank war , sandte er sie wieder zurück. So fühlten sich D e s i d e r i u s wie Thassilo gekränkt, und zu der alten Stammesfeindschaft kamen die Familienzwiste, welche durch die Flucht der Gerberg a, der Witwe Karlmanns, welche ganz unnötig war, da sie von niemanden bedroht wurde, sich noch vermehrten. Thassilo hatte schon Pipin den Lehenseid geschworen und gebrochen; ebenso schwur er Karl d. Gr. den Lehenseid zu Compiegne, verband sich aber mit den Avaren gegen ihn. Er wurde deshalb zum Tode verurteilt, jedoch zur Buße in einem Kloster begnadigt.
2. Im Jahre 750 waren in Damaskus die Omaijaden sämtlich niedergehauen worden, und es gelangte der Begründer der Dynastie der Abbassiden, Ab ul Abbas Abdallah, zum Kalifat. Nur einer von den Omaijaden, der Knabe Abderrhaman, entkam nach Spanien. Spanien war seither von Statthaltern der Kalifen regiert worden, bis die Araber endlich einen Emir wählten, um sich von Damaskus unabhängig zu machen. Jnfsuf, so hieß der Emir, kam im Kampfe gegen Abderrhaman um. Die Abbassiden schickten ein Heer nach Spanien, wurden aber geschlagen. Doch gab es noch eine Partei, die sich dem Abderrhaman nicht unterwerfe» wollte. Hussein, das Haupt dieser Partei, rief die Franken zu Hilfe.
3. Das Heer Karls hatte bei seiner Heimkehr ans Spanien die Pyrenäen schon überstiegen, als die Nachhut im Thale Roncev alles überfallen wurde. Unter den fränkischen Helden, welche hier der Übermacht unterlagen, wird vorzüglich Karls Schwestersohn, der Graf Roland, genannt, dessen Ruhm der Gegenstand verschiedener Sagen und Lieder des Mittelalters ist. Geschichtlich wissen wir nur von ihm, daß er der Befehlshaber einer fränkischen Heeresabteilung war. Die Sage zählt ihn zu den Palatinen Karls (d. h. zu den Vornehmen, welche in Karls Hofstatt (palatium) zu wohnen und den Kaiser zu begleiten pflegten) und jchreibt ihm riesige Kraft und wunderbare Tapferkeit zu.
4. Der rechtmäßig gewählte Papst Leo Iii. wurde von vornehmen Römern, welche den römischen Stuhl mit einem der Ihrigen zu besetzen wünschten, verschiedener Verbrechen angeklagt. Als nun Karl nach Rom kam, versammelte er die höchsten geistlichen Würdenträger und gab ihnen in Gegenwart Leos auf, dessen Ankläger zu hören. Da erhoben sich sämtliche Bischöfe und Ä6ie und erklärten einstimmig, daß sie kein Recht hätten, über den Papst zu Gericht zu sitzen. „Niemand," riefen sie, „darf es wagen, den heiligen Vater anzuklagen. Der apostolische Stuhl ist, wie früher, so jetzt noch der oberste Schiedsrichter und kann von niemanden gerichtet werden "
5. Durch die Ernennung zum römischen Patrizier wurde Karl der Oberbefehl im Kriege und die oberste Gerichtsbarkeit, aber so wenig die Herrschergewalt übertragen, daß Karl, als er das zweite Mal nach Rom kam, die Stadt nicht betrat, ohne vorher die Erlaubnis des Papstes erhalten zu haben. Durch die Übertragung der Kaiserwürde wurde der Kaiser das weltliche Oberhaupt der Christenheit, wie der Papst das geistliche war. Es lag dem vom Stellvertreter Christi ausgerichteten Kaisertums die Idee einer von Gott verliehenen christlichen Weltherrschaft zu Grunde. Dem Papste stand für die Zukunft das Recht der
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Extrahierte Personennamen: Karlmanns Karlmanns Thassilo Karl Karl Thassilo Karlmanns Karlmanns Thassilo Karl_d Karl Abbas_Abdallah Karls Karls_Schwestersohn Karls Roland Karls Karls Leo_Iii Leo Karl Karl Leos Karl Karl Karl Christi
Extrahierte Ortsnamen: Gerberg Damaskus Spanien Spanien Damaskus Spanien Karls Spanien Karls Karls_Hofstatt Rom Rom