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1. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 23

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 23 — Infolgedessen ist er auch im Sommer wasserreich. Da er nur ein geringes Gefälle hat, ist er schiffbar. Die Seeschiffe können bis Sevilla fahren. Der Boden der Ebene ist Schwemmland von großer Fruchtbarkeit. Das Klima ist ähnlich wie an der Ostküste. Die Gegend ist baumarm. Der Boden trägt reiche Ernten von Weizen, Reis und Mais. Zuckerrohr und Baumwollfelder erinnern an das nahe Afrika. In den künstlich bewässerten Huertas an den Hügeln gedeihen die Südfrüchte. Die Weiden sind mit Pferden, Maultieren, Schafen und Rindern (Kampfstiere) dicht besetzt. An den Abhängen der Berge sind große Wälder von Stein- und Korkeichen, Öl- bäumen und Pinien. Neben den Fruchtgefilden finden wir auch öde Steppen, weil die Spanier die großartigen Wasseraulagen, durch die einst die Araber Andalusien zu einem Paradies gemacht hatten, verkommen ließen. Die Andalusier sind im Gegensatz zu den ernsten, stolzen Kastiliern fröh- liche Naturen, stets geneigt zu Witz und Gesang. Am Abend lagern sie in ihrer bunten Nationaltracht gern unter den blühenden Orangen, plaudern, spielen Gitarre und tanzen dazu. Städte: Die wichtigsten Städte der Tiefebene liegen am Guadalquivir. Cordoba (60 T.), einst die Hauptstadt der Mauren mit angeblich 1 Million Einw., ist heute eine stille, einsame Gartenstadt. Sevilla (150 T.) war zur Blütezeit Spaniens der wichtigste Ausfuhrhafen nach den amerikanischen Häfen. Jetzt ist es zwar wegen des gesteigerten Tiefgangs der Schiffe von dem unmittelbar am Meer gelegenen Cadix (75 T.) überflügelt worden, treibt aber doch noch bedeutenden Handel mit den Landeserzeugnissen. Dazu hat die schöne und interessante Stadt eine lebhafte Tabak- und Webeindustrie. Auf den Hügeln in der Nähe der Stadt Jeres wächst ein sehr guter Wein, der unter dem englischen Namen der Stadt (Sherry, gespr. scherri) bekannt ist. Nach Südosten trennt das Andalusische Gebirge die Tiefebene vom Mittel- meer. Das Gebirge besteht aus zahlreichen Bergketten, die sich von der Süd- spitze Spaniens bis zum Golf von Valenzia erstrecken. Die höchste Erhebung ist die Sierra Nevada (Schneegebirge). Ihre Gipfel steigen bis 3480 m an. Hier finden wir den südlichsten Gletscher Europas. Trotz der afrikanischen Hitze in den Tälern sind die Köpfe der Berge fast das ganze Jahr in Schnee gehüllt. Zwischen den Gebirgszügen eingeschlossen befindet sich die reichbewässerte, vorzüglich angebaute und durch ein mildes Klima ausgezeichnete Hochebene von Granada. Die Stadt Granada (80 T.) war der letzte Stützpunkt der Maurenherrschaft in Europa. Von den zahlreichen, herrlichen Baudenkmälern jener Zeit ist die Alhambra, der ehemalige Königspalast, mit seinen herrlichen Prunksälen und dem Löwenhof erhalten geblieben.

2. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 6

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 6 — In keinem Land Europas ernährt die Landwirtschaft auf gleichem Raum eine so große Zahl von Menschen. Freilich können die Felder auch zweimal im Jahre bestellt werden. Nach der Weizenernte liefert der Acker noch eine Maisernte. Maisbrei (Polenta) und das Maisbrot bilden das Hanptnahrnngs- mittel der ärmeren Bevölkerung. Im Podelta gedeiht auch der Reis. Die Wiesen können bei der reichlichen Bewässerung fünf- bis sechsmal im Jahre gemäht werden. Daneben erzeugt die Ebene viel Gemüse und Obst. Die einzelnen Felder sind durch Baumreihen: Pappeln, Ulmen, Walnuß-, Kastanien- und Maulbeerbäume voneinander getrennt, an denen Weinreben hoch empor ranken. Dadurch bekommt das sonst waldarme Land ein parkähnliches Aussehen. Die Maulbeerbäume liefern das Futter für die Seidenraupen. Die Poebene ist das Hauptgebiet des europäischen Seidenbaues. Italien liefert (4v2 Mill. kg) etwa 4/o dsr -europäischen Seide und Ve der Seide der Welt. Etwa die Hälfte der gewonnenen Rohseide wird nach Lyon, Krefeld, Zürich und New Jork versandt, der Rest^ an Ort und Stelle verarbeitet. Im Seidengewerbe finden 200 000 Menschen, meist Frauen und Kinder, Be- schäftigung. Die billigen Wasserkräfte der Alpenzuflüsse haben die Entwicklung der Woll- und Baumwollindustrie begünstigt. Erwähnenswert sind auch die Strohflechtereieu, Waffen- und Mefferfabriken. Lerkehrslage. Die Potiefebene hat eine sehr günstige Verkehrslage. Hier münden 6 große Alpenbahnen, die Mitteleuropa mit dem Mittelmeer verbinden. Die zahlreichen Kanäle begünstigen den Binnenverkehr. Nach Osten steht die Poebene direkt mit dem Meer in Verbindung. Städte. Die einzige größere Stadt am Po ist Turin (340 T.). Hier vereinigen sich die aus Frankreich kommenden Alpenstraßen. Infolgedessen ist Turin eine lebhafte Handelsstadt. Die Hauptstadt der Ebene ist Mailand (505 T.), der Kreuzungspunkt der Alpenbahnen, die von Deutschland und der Schweiz nach Italien führen. Mailand ist nicht nur eine bedeutende Handels- stadt, sondern auch der Mittelpunkt der Seidenindnstrie. Der Stolz der Mailänder ist der herrliche Dom aus weißem Marmor. Von den zahlreichen Mittelstädten der Ebene sind Mantua am Mincio und Verona (Brennerpaß) starke Festungen, Eomo und Bergamo Industriestädte (Seide). Durch seine Geigenfabrikation hat Cremona Weltruf. Die Ostküste der Potiefebene ist eine Haffküste (vergl. Preußen) mit zahlreichen Sümpfen. Durch die gewaltigen Schlammablagerungen durch den Po und die Etfch rückt das Delta immer weiter ins Meer. Die Stadt Adria, nach der das Meer feinen Namen hat, liegt jetzt 35 km vom Meere entfernt, während sie vor 2000 Jahren noch am Meere lag. Auch die ehemalige Hafenstadt Ravenna ist jetzt 7 km vom Meere entfernt. Die sich ablagernden Schlamm- und Geröllmaffen bilden in der Nähe der Küste

3. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 24

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 24 — An der Südküste von Hochandalusien ist Malaga (130 T.) eine der ersten Handelsstädte und der Hauptausfuhrhafen für Wein und Südfrüchte. Auf der Ostseite von Südspanien haben die Engländer einen auf einer schmalen Landzunge gelegenen mächtigen Kreidefelsen zu der uneinnehmbaren Festung Gibraltar umgewandelt. Gibraltar ist der Schlüssel zum Mittelmeer. 3. Hn das Jberitcbe Gebirge Tcbhebt Ticb das Gbrobechen (Aragonien) an, das gleich einem nach Südosten geneigten Troge zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen Gebirge eingesenkt ist. Das Ebrobecken hat viel Ähnlichkeit mit Andalusien. Im Gegensatz zu Andalusien wird es durch das Katatonische Küstengebirge vom Meere getrennt. Das Becken wird vom Eliro durchströmt. Seine wichtigsten, allerdings wasserarmen Nebenflüsse erhält er von den Pyrenäen. Er ist für die Schiffahrt wenig geeignet. Die Bodenverhältnisse sind im Ebrobecken ungünstiger als in Andalusien. Weil das Land rings von Bergen eingeschlossen ist, fehlt es an den nötigen Niederschlägen. Infolge der großen Trockenheit ist ein großer Teil des Bodens ödes, baumloses, unwirtliches Steppenland. Überall da, wo man aber für eine künstliche Bewässerung gesorgt hat, finden wir aber in den mit Schwemmland bedeckten Tälern fruchtbare Gartenlandschaften. Der von Karl V. angelegte und jetzt erweiterte Kaiserkanal, der den Ebro in seinem Mittellauf 88 km begleitet, regelt die Bewässerung in einem Teil des Landes. In einer großen Fruchtlandschaft am Ebro liegt Saragossa, der Verkehrs- und Jndustriemittelpuukt des Ebrobeckeus. Das Katatonische Gebirge (Katalonien) besteht ans einem Hanptzug, der durch eine Senke von dem niedrigen Küstenzug getrennt wird. Zahlreiche kleinere Flüsse machen das Gebirge wegsam. Durch die Gewinnung und Verarbeitung der reichen Bodenschätze (Eisen, Kupfererze, Steinkohlen und Salz) ist Katalonien der wichtigste Jndustriebezirk von Spanien geworden. Die Hauptstadt in dem dichtbesiedelten Küstengebiet ist Barcelona. Barcelona (570 T.) ist mit seinen großen Webereien, Eisenwerken und Glasfabriken die erste Industriestadt Spaniens. 4. Die Pyrenäen erstrecken Ticb vom 6olf von Bishaya bis zum fflittehneer. Sie bilden die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Obwohl sie an Länge und Höhe (Maledetta 3400 — Mout Blanc 4800) weit hinter den Alpen zurückstehen, bilden sie doch eine weit stärkere Scheidewand als die Alpen. Es fehlen eben die Längstäler, deshalb liegen die wenigen Pässe sehr hoch. Die Eisenbahnen gehen über den Ost- und Westrand des Gebirges. Nach Frankreich fallen die Pyrenäen steil ab, nach dem Ebrobecken ist dagegen der Hauptkamm von zahlreichen, waldarmen Nebenketten begleitet. Die Zahl der Gletscher ist gering in den Pyrenäen.

4. Geschichte für sächsische Schulen - S. 164

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Lt — 164 — sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern. Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde. Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit. 8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich. Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50. Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen. Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.

5. Erdkunde - S. 132

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 132 — Je weiter nach Süden, desto milder werden die Winter, desto länger die trockenen Sommer. Die afrikanische Wüste bewirkt im Süden Italiens und auf Sicilien heiße Staubstürme (Scirocco), deren versengende Glut mitunter die Wein- und Olivenernte vernichtet. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirtschaft; doch ist sie vielfach in der Entwicklung sehr zurückgeblieben. Die Hauptprodukte der eigentlichen Halbinsel sind Wein, Olivenöl und Südfrüchte aller Art. Die Seidenzucht des Landes ist noch un- übertroffen. In Süditalien wird in neuerer Zeit Baumwolle mit Erfolg augepflanzt. — In der Viehzucht ragt namentlich die Lom- bardei hervor. Recht ansehnlich ist auch die Geflügelzucht. — Der Bergbau liefert Eisen auf Elba, Blei und Zink in Sardinien, Schwefel hauptsächlich in Sicilien, welches die reichsten Schwefellager Europas besitzt, und feinen weißen Marmor (bei Carrara). Die Industrie Italiens ist hinter der mitteleuropäischen weit zurückgeblieben. Einen hohen Rang nehmen außer der Herstellung von Seide noch ein die Strohflechterei (in Florenz), venetianische Glasarbeiten, Thonwaren (Terracotten), Marmor- und Alabaster- waren, sowie Erzeugnisse des Ackerbaues und der Viehzucht (Mac- caroni, Salami n. a.). —- Der Handel Italiens, einst welt- beherrschend, beginnt sich von seinem gänzlichen Niedergang wieder zu erheben. Durch seine herrliche Natur wie auch durch die großartigen Denkmäler der Kunst, die Italien hauptsächlich aus dem Altertum und dem Mittelalter besitzt, ist es seit langer Zeit ein vielgepriesenes Ziel für die gebildeten Reisenden aller Nationen. Iv. a) Italien hat 286 000 qkm und 31v2 Mill. Einwohner, auf 1 qkm durchschnittlich 110. Besonders dicht sind die lombardische und die campanische Ebene bewohnt. •— Italien hat eine große An- zahl Städte, zwölf mit mehr als 100 000 Einwohnern. b) Die Bevölkerung zeigt eine seltene Einheit in Ab st am- mnng und Religion. Alle Italiener sind romanischen Stammes und gehören mit geringen Ausnahmen der katholischen Kirche an. c) Die allgemeine Volksbildung ist in den südlichen Pro-

6. Erdkunde - S. 138

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 138 — Hochebene ist die Heimat der Merinos (Schafe mit langer, feiner Wolle), welche in großen Herden weidend umherziehen. — Ein der- hältnismäßig kleiner Teil der Halbinsel, nämlich die andalnsische Tief- ebene, ferner die geschützten Strecken der Ost-, Süd- und Westküste haben wirklich südliches Klima und südliche Vegetation. V. Die Halbinsel ist auf die beiden Königreiche Spanien und Portugal verteilt. Das Königreich Spanien. a) Spanien hat auf einem Flächenraum von 497 000 qkm 18 Millionen Einwohner. Die durchschnittliche Bevölkeruugsdichtig- keit beträgt also 36 auf 1 qkm. Am schwächsten ist die große Hoch- ebene, am stärksten die Ostküste bewohnt. — Sechs Städte haben mehr als 100 000 Einwohner. b) Die Spanier sind ein romanisches Mischvolk, entstanden aus der Vermengung der iberischen Ureinwohner mit den eingewan- derten Römern, Germanen und Arabern. Reste der iberischen Ur- einwohner sind die Basken am Golf von Biscaya. Hauptnahrungsquelle der Spanier ist die Landwirtschaft. Obwohl große Bodenstrecken nicht anbaufähig sind, wird der Bedarf an Getreide hinreichend erzengt. Der Süden und Südosten liefern Südfrüchte aller Art, wie auch die nützliche Korkeiche. Von großer Wichtigkeit ist der Weinbau. Berühmte Sorten sind besonders Malaga- und Jerezwein. — Die Viehzucht ist im Hochlande vor- nehmlich auf Schafzucht beschränkt. Im Norden ist außerdem noch die Rindviehzucht, im Süden die Pferdezucht (andalnsische Rasse), im Osten die Pflege der Seidenraupe von Bedeutung. — Den Haupt- reichtum Spaniens bilden seine Mineralschätze. Es finden sich in großer Menge: Quecksilber, Eisen, Blei, Silber und Steinkohlen. Die Bergwerke sind aber größtenteils im Besitze der Ausländer (be- sonders der Engländer). — Die spanische Industrie hat sich in neuerer Zeit gehoben, doch ist nur die Verarbeitung von Baumwolle und Seide von Bedeutung — Auch der Haudel Spaniens ist, be- sonders im Vergleich mit frühern Glanzzeiten, ziemlich gering.

7. Erdkunde - S. 142

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 142 — der berühmte, meist unter dem englischen Namen Sherry bekannte Wein gebaut. — Malaga (134000 E.), Hauptausfuhrhafen des feurigen Malagaweins. — Granada (73 000 E.) in reich bewässer- ter, üppig fruchtbarer Lage. Über der Stadt erhebt sich die Al- hambra, der großartige, nunmehr verfallende maurische Köuigspalast (Bild 45, S. 140). 14. Die Balearen und Pityusen, zwei Inselgruppen östlich des Golfes von Valencia. Hauptorte sind die befestigten Hafen- Plätze Palma (61000 E.) und Mahon. Unweit der Südspitze Spaniens erhebt sich der seit 1704 den Engländern gehörende, stark befestigte Felsen von Gibraltar, „der Schlüssel des Mittelmeeres" (Bild 46, S. 141). In einem wilden Hochthal der östlichen Pyrenäen hat sich seit mehr als 1000 Jahren die kleine Bauernrepublik Andorra erhalten, 452 qkm groß mit etwa 6000 E. Spanische Kolonien. Spanien hat von seinem frühern Ungeheuern Kolonialbesitz nur noch in Afrika mehrere befestigte Plätze an der Nordküste, darunter Ceuta, Gibraltar gegenüber, ferner die Canarischen Inseln und zwei Inseln im Golf von Guinea. Das Königreich Portugal. a) Portugal hat 92 000 qkm und 5 Millionen Einwohner, demnach durchschnittlich 55 aus 1 qkm. Das Land hat nur zwei bedeutende Städte. b) Die Portugiesen sind ein romanisches Misch Volk und ausschließlich katholisch. Wie in Spanien ist auch in Portugal die Landwirtschaft Hanpterwerbsquelle der Bewohner; doch wird Getreidebau nicht aus- reichend betrieben. Von desto größerer Bedeutung ist die Gewinnuug von Wein, Öl und Südfrüchten. Die Viehzucht ist gering, ebenso der Bergbau. Die meisten Jndnstrieerzengnisse werden aus andern Ländern (besonders aus Großbritannien) eingeführt. Auch der Handel ist zumeist in den Händen der Ausländer.

8. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 73

1874 - Mainz : Kunze
— 73 — arabischen Herrschaft, jetzt unter der europäischen Durchschnitts- zahl, in zahlreichen kleinern Städten und großen, aber spärlichen Dörfern. Die großen Städte sind mit dem Glänze der Ver- gangenheit gesunken. Außer Madrid, durch die Laune Philipps Ii. gehoben, sind nur die Küstenstädte von Bedeutung; in ihnen concentriert sich Industrie und Handel. Wenige nur nähren sich noch von dem durch die Silberflotte vernichteten Bergbau; die meisteu von Landwirtschaft und Viehzucht. Am eigenartigsten in Sprache, Sitte, Charakter und poli- tischer Stellung (Fueros) sind in ihren Bergthälern die Bas- ken geblieben, trotz der großen ihr Land durchschneidenden Straße (Madrid — Bnrgos — B i t t o r i a — Jrnn — Bayonne), trotz der lebhaften Seehäfen. Thätige fröhliche Arbeiter im Ackerbau, der Eisenindustrie und im Handel, treu bis zum Starr- sinn. Allgemeine Volksbildung. — Die Navarreseu auf den ärmern Terrassen der Pyrenäen haben durch den politischen Zusammenhang mit dem französischen Navarra (Straße von Pamplona, Pompejopolis), und durch die Beziehungen zu Ära- gou mit der Sprache vieles von jenen Eigenthümlichkeiten ein- gebüßt. — Einen Gegensatz bilden die ernsten, besonneneu, stol- zen Castilianer (Grandezza) „mit heroischem Muthe, aber allzuhohem Selbstgefühl/' Ihr Name von den zum Schutz gegen die Mauren erbauten zahlreichen festen Burgen *) und Städten (alte Hauptstadt Burgos). Geringe Zahl der Ortschaften und der Bevölkerung; die alten großen Städte Leons im Dnero- gebiete, Valladolid, noch Kaiser Karls V. Residenz, und Sa la- mauca, die berühmte Universität, trotz ihrer reizenden Lage verödet wie Toledo (Toletum), die am hohen Felsenufer des Tajo gelegene Königsstadt, der Mittelpunkt der spanisch-katholischen Kirche. An ihre Stelle trat Madrid, die am höchsten gelegene Großstadt Europas, in vegetationsloser Gegend^) zwischen Tajo und dem (meist mit Schnee bedeckten) Gnadarramagebirge. Nach diesem (auch geographischen) Mittelpunkte laufen von den lachen- den Küsten her die wenigen Straßen des Landes zusammen und *) Noch sehr wohl erhalten; ebenso die über ganz Spanien verstreuten römischen Bauwerke, namentlich Brücken und Wasserleitungen, und die maurischen Paläste. **) Das unerträgliche Klima zwang zum Bau landschaftlich schönerer Residenzen in weiterer Entfernung: Aransuez am Tajo, el Escurial (St. Quentin 1557) am Abhange des Gebirges.

10. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 120

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
120 Unsere wichtigsten Verkehrsländer, zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus- gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager in Michigan hierfür in Frage. Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte) auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei, Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders 1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten ' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa. B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre, die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen. Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909 750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen, die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen. Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig, besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter- nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts- frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich. Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein- heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge- nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden. Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen haben dürfte. C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-
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