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1. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 140

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 140 — Namen Nationalpark. In dem Jellowstonepark erregen die großen heißen Quellen und die prächtigen Sinterterrassen durch ihre eigenartige Schönheit das Interesse des Beschauers. Der Park ist halb so groß wie Württemberg. Die mannigfachen Bodenschätze aller Art (Gold, Silber, Kupfer, Blei, Quecksilber) haben an einzelnen Stellen des Gebirgslandes eine dichtere Besiedlung bewirkt. Städte. Die größte und reichste Stadt des Westens ist San Franzisko (400 T.). Die Stadt vermittelt den Seeverkehr mit Asien und Australien. Große Fontäne im Aellowstone-Nationalpark. Reproduziert nach einer Originalaufnahme der Photoglob-Co. in Zürich. Von hier gehen zahlreiche Eisenbahnen nach Osten. Von der Zerstörung durch das Erdbeben 1906 hat sich die Stadt rasch erholt. Wichtige Städte an der Westküste sind Seattle, der Stapelplatz für die Goldgewinnung in Alaska und Los Angeles in Südkalifornien. b) Die Bewohner. Die Zahl der Ureinwohner, der Indianer, ist ans etwa 284000 zusammengeschmolzen. Sie wohnen im Westen in den ihnen von der Regierung überwiesenen Jndianergebieten. Ein Teil von ihnen erwirbt sich durch Ackerbau und Viehzucht deu Lebensunterhalt, auch zahlt ihnen die

2. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 142

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 142 — 4. Die Republik Mexiko. i Fast viermal so groß wie Deutschland — 15 Mill. Einw.) Die Republik Mexiko umfaßt das vulkanreiche Hochland von Mexiko. Die Steilküste des Großen Ozeans hat vorzügliche Häfen, während die Golf- küste arm an Häfen ist. Die heißen und ungesunden Küstenebenen an beiden Ozeanen sind durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet. Hier gedeihen Kakao, Vanille, Baumwolle, Farbhölzer und Palmen. Das Hauptgebiet des Acker- baus (Weizen, Zuckerrohr, Bananen) und der Kaffeepflanzungen ist das gemä- ßigte Land in den Hochebenen bis zu 2000 in Höhe. Höher hinauf liegt das kalte Land mit Grassteppen, Eichen- und Fichtenwäldern. Hier sind für die Entwicklung der Viehzucht noch weite Gebiete. Neben der Landwirtschaft ist der Minenbetrieb die Haupterwerbsquelle Mexikos. Kein Land der Erde hat im Lauf der Jahrhuuderte soviel Gold und Silber geliefert wie Mexiko. Die besten Silberminen sind bei Potosi, Zatacacas und Guauajuto. Auch Petroleum, Kohlen und Eisen kommen vor. In den letzten Jahren hat sich auch die Baumwoll- und Tabakindustrie gut entwickelt. Die kexvokner sind Indianer, Neger, Mischlinge und (\s) Weiße. Die Indianer (Azteken) standen ans einer ziemlich hohen Kulturstufe (prächtige Bauwerke), als die Spanier unter Cortez (1519) das Land eroberten und es zu einer spanischen Kolonie machten. Heute noch herrscht die spanische Sprache vor. Im Jahre 1810 machte sich das Land unabhängig. Der Versuch Frankreichs, den Erzherzog Maximilian von Österreich zum Kaiser von Mexiko zu machen, brachte diesem nach blutigen Ausständen den Tod. Städte. Mexiko (370 T.), die in einem herrlichen Tal der Hochebene gelegene Hauptstadt der Republik, ist mit ihren prächtigen Bauwerken eine der schönsten Städte Amerikas, eine aufblühende Handels- und Industriestadt. Puebla (98 T.) liegt in der Nachbarschaft der großen Vulkane. Ii. Mittelamerika. Eine lange, schmale, von Gebirgen durchzogene Landbrücke verbindet Nord- und Südamerika. Sie führt den Namen Zentral- oder Mittelamerika. In den klimatischen Verhältnissen und der Pflanzenwelt hat sie viel Ähnlichkeit mit Mexiko. Infolge der reichlicheren Bewässerung in den heißen Küsten- gebieten gedeihen namentlich an der Ostküste mächtige Palmen, Kautschuk, Maha- goni-, Blau- und Gelbholz und Perubalsambäume. Die Tierwelt zeigt schon viele Vertreter Südamerikas: Puma, Beutel', Gürteltiere, Ameisenbär und farbenprächtige Vögel. Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus Indianern und Atischlingen (4,6 Millionen), Negern und etwa 22000 Weißen. Die Bedeutung Mittelamerikas beruht auf der Landwirtschaft. Zwar sind Bodenschätze aller Art vorhanden, aber der Bergbau ist noch wenig ausgedehnt. Neben wertvollen

3. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 18

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 18 — Serbien ist zwar ein von der Natur reich ausgestattetes Land, allein infolge der jedem Fortschritt abgeneigten Bewohner sehr rückständig. Von einer gründlichen Ausnutzung des Bodens ist keine Rede. Daher liefern die schlecht bewirtschafteten Felder nur geringe Erträge. Zur Ausfuhr kommen neben Getreide hauptsächlich Pflaumen. Neben der Schweinezucht, die durch die großen Eichenwälder begünstigt wird, ist die Geflügelzucht bedeutend. Die Bodenschätze werden wenig abgebaut. Der Handel ist gering, obwohl durch Serbien eine Weltverkehrsstraße führt, die sich bei Nisch in die beiden Strecken nach Konstantinopel und Saloniki verzweigt. Die Hauptstadt des Landes ist Belgrad (80 T.) an der Mündung der Save in die Donau. Bosnien und Herzegowina s. Österreich-Ungarn. 4. Das Rönigreicl? Montenegro (schwarzer Berg) ist ein nnzugäug- liches, meist unwirtliches, dünn besiedeltes Gebirgsland. Die Bewohner nähren sich von der Schaf- und Viehzucht. Die kräftigen, schönen, kernfesten und kriegerischen Bewohner haben sich ihre Unabhängigkeit von der Türkei zu wahren gewußt. Die Hauptstadt ist Cetinje (5 T.). 5. Das Königreich Griechenland. Gliederung. Griechenland hat von allen Balkanstaaten die reichste Küstengliederung. Durch die Busen von Korinth und Ägina wird Südgriechenland vom Rumpfe abgetrennt; eine zweite Einschnürung bilden die Buchten von Arta und Lamia. Durch die Ein- schnürungen wird Griechenland in Nord-, Mittel- und Südgriechenland zerlegt. Bodengestaltung. Das ganze Land ist mit Ausnahme von kleinen Ebenen von Gebirgen durchzogen, die durch zahlreiche Brüche zerstückelt sind. Die Störungen in den Gebirgen erzeugen die häufigen Erdbeben. In Nordgriechenland trennt der aus mehreren Ketten bestehende Pindns die im Westen liegende meist unfruchtbare Karstlandschaft Epirns von der srncht- baren aber wenig sorgfältig bebauten Ebene Thessalien (Kesselland) im Osten. Im Nordosten von Thessalien erhebt sich der Olymp (3000 m), der Sage nach der Sitz der Götter. Auch in Mittelgriechenland finden wir auf der Westseite zahlreiche Karst- landschasten, daneben aber auch waldreiche Gebiete. An der Ostseite wechseln Gebirge und fruchtbare Becken miteinander ab. Das umfangreichste Becken ist die Ebene des Kephissos in der Landschaft Böotien, ein Hauptgebiet des Ackerbaus und der Viehzucht. Von den zahlreichen aber wenig umfangreichen Erhebungen sind zu erwähnen der Öta und der Parnaß. Zwischen den Steilabhängen des Öta und der sumpfigen Küste zieht sich der Engpaß von Thermopylä hin. In einem der Hochtäler des Parnaß (2640 m) lag einst die berühmte Orakelstätte Delphi. Im Südosten von Mittelgriechenland ist die dreieckige Halbinsel Attika ein Mittelpunkt des griechischen Bergbaus. In Attika liegt Athen (167 T.), Griechenlands Haupt- und einzige Großstadt und erster

4. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 24

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 24 — An der Südküste von Hochandalusien ist Malaga (130 T.) eine der ersten Handelsstädte und der Hauptausfuhrhafen für Wein und Südfrüchte. Auf der Ostseite von Südspanien haben die Engländer einen auf einer schmalen Landzunge gelegenen mächtigen Kreidefelsen zu der uneinnehmbaren Festung Gibraltar umgewandelt. Gibraltar ist der Schlüssel zum Mittelmeer. 3. Hn das Jberitcbe Gebirge Tcbhebt Ticb das Gbrobechen (Aragonien) an, das gleich einem nach Südosten geneigten Troge zwischen den Pyrenäen und dem Iberischen Gebirge eingesenkt ist. Das Ebrobecken hat viel Ähnlichkeit mit Andalusien. Im Gegensatz zu Andalusien wird es durch das Katatonische Küstengebirge vom Meere getrennt. Das Becken wird vom Eliro durchströmt. Seine wichtigsten, allerdings wasserarmen Nebenflüsse erhält er von den Pyrenäen. Er ist für die Schiffahrt wenig geeignet. Die Bodenverhältnisse sind im Ebrobecken ungünstiger als in Andalusien. Weil das Land rings von Bergen eingeschlossen ist, fehlt es an den nötigen Niederschlägen. Infolge der großen Trockenheit ist ein großer Teil des Bodens ödes, baumloses, unwirtliches Steppenland. Überall da, wo man aber für eine künstliche Bewässerung gesorgt hat, finden wir aber in den mit Schwemmland bedeckten Tälern fruchtbare Gartenlandschaften. Der von Karl V. angelegte und jetzt erweiterte Kaiserkanal, der den Ebro in seinem Mittellauf 88 km begleitet, regelt die Bewässerung in einem Teil des Landes. In einer großen Fruchtlandschaft am Ebro liegt Saragossa, der Verkehrs- und Jndustriemittelpuukt des Ebrobeckeus. Das Katatonische Gebirge (Katalonien) besteht ans einem Hanptzug, der durch eine Senke von dem niedrigen Küstenzug getrennt wird. Zahlreiche kleinere Flüsse machen das Gebirge wegsam. Durch die Gewinnung und Verarbeitung der reichen Bodenschätze (Eisen, Kupfererze, Steinkohlen und Salz) ist Katalonien der wichtigste Jndustriebezirk von Spanien geworden. Die Hauptstadt in dem dichtbesiedelten Küstengebiet ist Barcelona. Barcelona (570 T.) ist mit seinen großen Webereien, Eisenwerken und Glasfabriken die erste Industriestadt Spaniens. 4. Die Pyrenäen erstrecken Ticb vom 6olf von Bishaya bis zum fflittehneer. Sie bilden die Grenze zwischen Frankreich und Spanien. Obwohl sie an Länge und Höhe (Maledetta 3400 — Mout Blanc 4800) weit hinter den Alpen zurückstehen, bilden sie doch eine weit stärkere Scheidewand als die Alpen. Es fehlen eben die Längstäler, deshalb liegen die wenigen Pässe sehr hoch. Die Eisenbahnen gehen über den Ost- und Westrand des Gebirges. Nach Frankreich fallen die Pyrenäen steil ab, nach dem Ebrobecken ist dagegen der Hauptkamm von zahlreichen, waldarmen Nebenketten begleitet. Die Zahl der Gletscher ist gering in den Pyrenäen.

5. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 35

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 35 - Gebirge haben viel Ähnlichkeit mit dem Rheinischen Schiefergebirge. Durch die jahrtaufende lange Verwitterung sind die Gebirge in Hochflächen um- gewandelt worden, aus denen sich nur einzelne Berge zu größerer Höhe erheben. Der Snowdon im Bergland von Wales ist 1088 m hoch. Die Hochflächen sind mit Ausnahme des seenreichen Berglandes von Enmberland, das in Nord- england dem Penninischen Gebirge, dem „Rückgrat Englands", im Westen vor- gelagert ist, eintönig und wenig fruchtbar. Die dünne Bevölke- rung auf den Hoch- flächen ernährt sich von der Viehzucht. Am Rande der Gebirge finden wir aber die größten Jndustriebe- zirke mit außerordent- lich dichter Bevölke- rung. Im Innern der Erde finden sich näm- lich reiche Kohlen- und Eisenlager. Sie haben es bewirkt, daß Eng- land der erste Jndu- striestaat der Erde geworden ist. Die Ver- breitung der Boden- schätze, die meist in der Nähe des Meeres liegen, zeigt unsere Karte. In der Menge der gewonnenen Koh- len (265 Mill. t) wird England nur von den Vereinigten Staaten übertrossen. Obwohl 90 °/o der gewonnenen Kohle im Lande verbraucht werden, kann England noch für 6—700 Mill. Mark Kohlen ausführen. England liefert z. B. den deutschen Städten an der Nord- und Ostsee Kohlen. In der Gewinnung von Eisen- erzen und Roheisen steht England hinter Amerika und Deutschland zurück. Außer den heimischen Erzen werden auch viele fremde Blei-, Kupfer-, Zinn- und Zinkerze verhüttet. In der Eisen- und Stahlindustrie sind ebenso wie im Bergbau über 1 Million Menschen beschäftigt. Der englische Schiffbau überragt den aller Länder. Auch die Tonwarenfabrikation im Poteriebezirk 3* Die britischen Kohlenfelder und Industriegebiete.

6. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 45

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
- 45 — Strandseen und Sümpfe. Aarhus (55 T.) und Aalborg sind Hafen- und Handelsstädte, Skagen hat bedeutenden Fischfang. 3. Die Inseln, insbesondere Seeland stimmen in der Bodenbeschaffenheit mit der Ostseite von Jütland überein. Sie sind außerdem durch ein mildes Seeklima ausgezeichnet. Ackerbau und Viehzucht liefern mit ihrem muster- haften Betrieb weit über den Bedarf hinaus Erträge. An der Nord- und Westküste Jütlands und auf den Inseln wird auch Fifchfaug betrieben. Die Industrie erstreckt sich bei dem Mangel an Bodenstoffen vorwiegend auf Bräunt- weinbrennerei, Gerberei, Schiffsbau, Rübenzucker, Herstellung von Margarine. 4. ver I)anäel. Dänemark führt hauptfächlich Butter (200 Mill. Mark), Fleisch, Pferde, Rinder, Eier, Hafer und Gerste aus. Eingeführt werden Metall- waren, Roggen und Mehl, Holz und Holzwaren. Tie wichtigsten Verkehrsländer sind England, Deutschland, Schweden, Vereinigte Staaten, Rußland, Norwegen und Frankreich. Deutschland steht für den dänischen Handel an 2. Stelle. Die dänische Handelsflotte ist im Vergleich zur Größe des Landes fehr stark. 5. Siedlungen. Die Landbevölkerung wohnt auf zerstreut liegenden Bauerngehöften. Groß ist auch die Zahl der Edelsitze. Etwa ein Fünftel der Bewohner umfaßt die einzige Großstadt, die Landrshauptstudt Kopen- Hagen (575 T.). Durch ihre Lage an einer Hanptwafferstraße, ihren vor- trefflichen Hafen und als Knotenpunkt des dichten Eisenbahnnetzes ist sie der erste Handelsplatz Dänemarks. Zugleich ist sie eine wichtige Industriestadt (Maschinen-, Schiffbau, Zucker), Dänemarks einziger Kriegshafen und durch ihre Universität der geistige Mittelpunkt des Landes. 6. Die Hcbcnländcr. Zu Dänemark gehören die nördlich von Schott- land gelegenen (25) Fär-Öer (Schafinfeln). Die gebirgigen, baumlosen, mannig- fach zerklüfteten Inseln ermöglichen mit ihren Weiden die Schafzucht. Außer- dem gehört zu Dänemark die etwa 1000 km entfernte große Insel Island. Sie ist fast so groß wie Bayern, Württemberg und Baden zusammen, hat aber nur 78 000 Einwohner (0,7 auf 1 qkm). Eine mächtige Platte von 700 bis 1000 m Höhe ist mit Eisbergen bedeckt, die die der Schweiz an Ausdehnung weit übertreffen. Der Gebirgszug im Süden der Insel ist reich an Vulkanen. „Der bekannteste Vulkan der Insel ist der Hekla, d. h. Mantel, so genannt, weil er immer in eine Rauchwolke gehüllt ist. Wenn er tobt, erbebt die ganze Jnfel. Unter Donner und Krachen steigt eine schwarze Sandsäule, von Feuer und Blitzen durchbrochen, himmelhoch empor, und 10—15 km weit wird die ganze Umgegend mit glühend heißen Steinen und Asche überdeckt. Ein anderes Wunder der Insel sind die springenden heißen Quellen. Der mächtigste von ihnen ist der Große Geisir, der einen 3 m dicken Wasserstrahl 20—30 m hoch empor- treibt. Im Innern der Insel herrscht Polarklima. An den Küsten, besonders an der warmen Westküste, macht sich der Einfluß des Golsstromes günstig bemerkbar. „Hier liegt in einer Bucht, wo fortwährend eine heiße Quelle dampft, Reykjavik

7. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 117

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 117 — 2. Klima* Togo liegt in einem Monsungebiet. Die Regenmenge nimmt nach dem Innern zu. Die Regenzeit wechselt mit dem Höchststand der Sonne. Das Klima ist heiß und an der Küste ungesund. 3. vie kenokner Togos, die fleißigen und betriebsamen Ewe-Neger, treiben Ackerbau, Handel und Gewerbe. Das dichtbesiedelte Land eignet sich wegen seines Klimas wenig zur Ansiedlnng für Europäer. Es ist aber ein gutes Absatzgebiet für unsere Jndustriesachen, besonders Baumwollengewebe. Dafür liefern die Bewohner in die Warenhäuser (Faktoreien) Palmöl, Palm- kerne und Kautschuk. In Plantagen wird auch Kakao gebaut. 4. I)anciel. Zur Ausfuhr kommen Palmkerne, Palmöl, Kautschuk (5), Mais, Baumwolle, Vieh, Elfenbein, Holzwaren; Hanptgegenstände der Einfuhr sind Bekleidungsgegenstände (4,6), Nahrungsmittel (5,7), Metallwaren (3,4 Mill. Mark). Den Verkehr mit dem Mutterlande vermitteln drei Hamburger Dampfer- gesellschafteu (z. B. Woermauu). Die Dampfer gebrauchen zur Fahrt etwa drei Wochen. Die Küstenbahn und eine Bahn ins Innere regeln den Binnen- verkehr. Viele Waren werden noch durch Träger befördert. 5. Der wichtigste Marktort ist Anecho. Der kaiserliche Statthalter wohnt in der freundlichen Stadt Lome, dem Ausgangspunkt der Bahn ins Binnen- land. Manche der Negerdörfer im Innern sind volkreich. 8. Kamerun. Kamerun ist nach den Neuerwerbungen (Französisch-Kongo) Iv2 mal so groß wie das Mutterland, hat aber nur 4 Mill. Einw., darunter 1500 Weiße. 1. vie £aridtcbaften. Kamerun liegt in dem Winkel zwischen Ober- und Niederguinea. Es hat eine Meeresküste von 300 km und breitet sich fächerförmig im Innern aus. Im Norden reicht es bis zum Tfadsee. Im Süd- osteu berührt es den Kongo. Die Küste ist vorwiegend Flachküste. Die Ebene an der Küste ist mit dichten Wäldern bedeckt. Im Nordosten erhebt sich un- mittelbar an der Küste das vulkanische Kamerungebirge. Der „Große Kamerun- berg" ist trotz seiner Lage in der Nähe des Äquators zeitweise mit Schnee bedeckt. In einer Breite von 150—200 km erstrecken sich mächtige Urwälder von der Küste bis zur Höhe von 2800 m. Im übrigen Teil des Landes senkt sich das Tafelland (Urgestein) terrassenförmig zur Küstenebene. Die höchsten Stufen sind etwa 1500 m hoch. Durch die Verwitterung der Felfen ist ein fruchtbarer Lehmboden entstanden. Die Flüsse durchbrechen den Rand des Tafel- landes in zahlreichen Stromschnellen. In den Kamerunbusen münden fünf Ströme. Die Flußmündungen sind durch schlammige Watten voneinander ge- trennt, die von zahlreichen niedrigen Wasserrinnen, in denen nur Kähne fahren können, getrennt sind. In die golfartige Mündung des Wuri können See- schiffe einlaufen, die an den großen Faktoreien ihre Waren abladen.

8. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 134

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 134 — Gewässer der Seen dem Meere zu. In der Nähe von Quebeck bildet der Moutmoreuey, ein Nebenfluß des Lorenzstromes, einen 85 m hohen Wasserfall. Klima. Pflanzenwelt. Im Norden machen die vom Eismeer wehenden kalten Winde und die gewaltigen Eismassen, die in die Hudson-Bai, den „Eiskeller" eindringen, den Ackerban unmöglich. Alles Land, was östlich von der Linie von der Mündung des Lorenzstroms bis zum Großen Sklavensee geht, ist mit Tundren und wildreicheu Wäldern bedeckt. Im westlichen Teil des Tieflandes bringen Föhnwinde vom Felsengebirge eine so starke Erwärmung hervor, daß das Vieh im Winter draußen bleiben kann. Im ganzen Süden nimmt der Getreidebau (besonders Weizen) immer mehr zu. Die wirttcbaftlicben Verbältnitte. Tie dem Ackerbau dienende Fläche wächst von Jahr zu Jahr. Kanada führt besonders nach England viel Weizen und Hafer aus. Größer^ noch ist die Ausfuhr von Vieh, Wolle, Butter. Die reichen Bodenschätze: Gold, Silber, Kupfer und Eifen werden größtenteils nach den Vereinigten Staaten geschafft. Dorthin liefert Kanada auch für über 200 Millionen Mark Holz und Holzwaren. Den Löwenanteil an der Einfnhr (Gewebe, Metallwaren, Zucker) habeu die Vereinigten Staaten und England. Dein Verkehr dienen die schiffbaren Flüsse und Seen und im Südosten ein dichtes Eisenbahnnetz. Die 'Kanadische Pazistkbahn geht von Halifax nach Vanconver. 3. Die Bewohner sind im Norden Eskimos und Indianer. Früher gehörte Kanada den Franzofen, daher sind in Kanada viele Bewohner französischer Abkunft. Seit der Besitzergreifung durch die Engländer sind viele Engländer eingewandert. Die Zahl der Bewohner wächst ständig durch die Einwanderung ans Europa. 4. Städte. Halifax ist ein vorzüglicher Hafen und Stapelplatz für den Handel mit Holz und Fischen. Quebeck (70 T.) am Lorenzstrom führt Holz, ' Pelzwerk und Getreide aus. Montreal (268 T.) am Loreuzstrom ist die schönste und bedeutendste Stadt Kanadas, der Mittelpunkt des Eisenbahnnetzes und der Industrie. Ottawa hat deu größten Holzhandel Kanadas. Zu Britisch-Nordamerika gehört die große Insel Neufundland, der größte Fischereiplatz der Welt. 3. Du Vereinigten Staaten von Amerika. Die Vereinigten Staaten sind fast so groß wie Europa. Sie haben etwa 92 Millionen Einwohner. Die Einwohnerzahl wächst infolge der starken Einwanderung aus allen Ländern (besonders ans Italien, Österreich-Ungarn, Rußland) sehr rasch. Amerika ist durch seine günstige Lage zwischen zwei Weltmeeren, ' seine großen Ackerbauflächen, seine reichen Bodenschätze, seine . blühende Industrie in kurzer Zeit deu ersten europäischen Staaten ebenbürtig geworden.

9. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 137

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 137 — Delaware hat sich Philadelphia (Iv2 Mill. Einw.) zur drittgrößten Stadt der Union entwickelt. Sie ist wichtiger als Jndnstrieort denn als Hafen für die Ausfuhr von Petroleum, Getreide und Lebensmittel. Baltimore (570 T>), einst ein wichtiger Einwandererhafen, leidet unter dem starken Wettbewerb von New Jork. Washington (342 T.) ist Sitz der Bundesregierung (S. 141). 2. Die reichen Bodenschätze im Alleghanygebirge und au den Randland- schasten der Seen, besonders am Oberen See, haben Nordamerika zum ersten Land der Welt für die wichtigsten Erzeugnisse des Bergbaus gemacht. Die Union liefert 2u der Kohlen der Erde (375 Mill. t). Die gewonnenen Mengen werden fast ganz im Lande verbraucht. Amerika ist außerordentlich reich an ganz vorzüglichen Eisenerzen, die vielfach im Tagbau gewonnen werden. In der Gewinnung von Roheisen und Stahl überragt die Uuiou Deutschland und England weit (26 Mill. t). Der Mittelpunkt der gewaltigen Eisen- und Metallindustrie ist das rauchgeschwärzte Pittsburg (500 T.). Am Oberen See finden sich reiche Lager von reinem Kupfer und Kupfererze. Die Union steht (jährlich für über 700 Mill. Mark) auch in der Kupfererzeugung an erster Stelle. Durch die reichen Petroleumquellen in der Umgebung des Alleghanygebirges (und Kalifornien) ist Amerika in der Lage, den größten Teil der Erde mit Petroleum zu versorgen. Durch genial erfonnene Maschinen aller Art ist auch die Industrie gewaltig gewachsen, so daß Amerika in scharfen Wettbewerb mit den Industriestaaten Europas treten kann. Landwirtschaftliche Maschinen aller Art, Nähmaschinen und elektrische Maschinen werden auch nach Deutschland und England ausgeführt. 3. Das Tiefland am Mississippi mit seinen gewaltigen Nebenflüssen ist eins der wichtigsten Ackerbaugebiete der Erde. Der Mississippi, der „Vater der Ströme", entspringt in der Nähe des Oberen Sees. Er ist fünfmal so lang wie der Rhein, und selbst viele seiner Nebenflüsse: Missouri, Arkansas, Red River und Ohio übertreffen den Rhein in Größe und Wasserreichtum. Bei seiner Müuduug bilden seine sechs Mündungsarme ein gewaltiges Delta. Der Boden ist im Norden durch die Gruudmoräue der Eiszeit gebildet, in der Mitte herrscht Lößboden und am Delta Schwemmland vor. Fast überall ist der Boden ähnlich wie die Schwarzerde Nußlands äußerst fruchtbar. Das Klima ist für den Ackerbau günstig. Es können zwar im Winter die kalten Nordwinde ungehindert ins Land dringen, im Sommer bringen dafür auch die heißen Winde vom Golf von Mexiko die zum Reifen der Feldfrüchte nötige Hitze. Die Niederschläge sind östlich vom Mississippi reichlich. Dort waren früher Urwälder, im Westen herrscht die baumlose Grassteppe (Prärie) vor. Einst war das weite Gebiet der Tummelplatz der wilden Büffelherden, das große Jagdgebiet der Rothäute, der Indianer. Seit aber die Europäer erst an der Küste festen Fuß gefaßt hatten, da sind sie immer weiter nach

10. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 150

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 150 — Tic Hanpterwerbsqncllc Chiles ist der Bergbau. Die reichen Salpeterlager liefern jährlich für über 300 Mill. Mark Ausbeute. Tie Salzlager in der Ataeama und der Pampa fiud schier unermeßlich reich. In der Gewinnung von Gold, Kupfer und Silber ist in den letzten Jahren ein Rückgang zu verzeichnen. Die bedeutendsten Städte sind die prächtige Hauptstadt Santiago (395 T.) und die bedeutende Hasen- und Handelsstadt Valparaiso (200 T.). 2. Peru besteht aus dem regenlosen Küstengebiet, den Anden und einem Teil des Tieflandes am Amazonenstrom. Ter Lstabhaug der Anden ist reich an Niederschlägen. Hier ist die Heimat des Fieberrindenbaumes (Chinchona). Küstenebene und Westabhang der Anden mit Lima in Peru 160 m ü. M., 7 km vom Meere. In der Mitte der Fluß Rimak. Nach einer Aufnahme im Besitz des Museums für Völkerkunde zu Leipzig, An der dürren Küste haben die zahlreich vorhandenen Seevögel den Guano erzeugt. Auf den Bergen lebt das Lama, das als Lasttier verwendet wird. Während früher der Bergbau (Silber, Gold, Kupfer) die ausschließliche Er- werbsquelle der Bewohner war, hat jetzt vielfach, unterstützt durch künstliche Bewässerung, die Landwirtschaft große Fortschritte gemacht. Zur Ausfuhr gelangen Zuckerrohr, Baumwolle und Kaffee. Durch kühne Eisenbahnbanten in die Anden ist der Haupthafen Callao und die nahegelegene Hauptstadt Lima (145 T.) in Verbindung gebracht mit den Frnchtgefilden im Osten. Tie Bewohner sind hauptsächlich Indianer. Sie haben ähnlich wie die Mexikaner schon frühzeitig Rühmliches in der Baukunst geleistet. Tie Trümmer der Prachtbauten am Titikakafee geben Zeuguis davou.
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