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1. Geschichte für sächsische Schulen - S. 164

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Lt — 164 — sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern. Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde. Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit. 8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich. Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50. Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen. Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.

2. Neuere Geschichte - S. 70

1869 - Mainz : Kunze
70 c’est moi. Daher 1. auch unter ihm keine Reichsstäude (états généraux) mehr, während die bedeutungslosen Provinzialstände blieben; 2. verfügte er über die Geldkräfte, die Justiz, die Streit- macht des Staates unbeschränkt. In dieser schwindelnden Höhe und dem Mißbrauch der absoluten Gewalt lag der Grund zum Verderben Frankreichs. Seine Haupt rathgebe r: für die auswärtigen Angelegen- heiten in der ersten Zeit seiner Regierung der scharfsinnige Lyonne; für den Krieg Le Tellier, dann dessen Sohn der talentvolle aber gewaltsame Marquis von Lonvois (geb. 1641, gest. 1691), dessen Verdienst die Vergrößerung und Verbesserung des stehenden Heeres unter Ludwig Xiv ist. Colbert (geb. 1619, gest. 1683), nach Fouquets Sturz (1661) Finanzminister, hatte die großen Geldmittel für das Hof- leben und die Kriegführung zu beschaffen. Um die Steuerkraft des Landes zu erhöhen, entwickelte er vor allem die inländische Industrie durch Begünstigung und Einführung neuer Fabrikzweige (z. B. der Spiegel- und Spitzenfabrikation aus Venedig; der Tnchbereitung aus Holland; der Strumpfwirkerei aus England; der Blech- und Mesfingarbeiten aus Deutschland, doch vorwiegend Luxusindustrie u. s. w.), und durch das Verbot der Einfuhr ge- wisser Fabrikate, um das Land industriell vom Ausland möglichst unabhängig zu machen. Anlage von Staatsfabriken, z. B. der Porzellansabrik von Sèvres. Ebenso hob er den Handel durch Gründung von Handelscompagnien (für den amerikanischen und westasrikanischen Handel, den ostafrikanischen und ostindischeil, den Ostseehandel, den levantischen), durch Anlage von Straßen und Canälen (vor allen des Süd canals von Languedoc 1664— 1681, der das Mittelmeer mit dem Atlautischen verbindet). Daran schließt sich die großartige Ausbildung der Kriegsmarine durch Colbert. Im Jahre 1683 hatte Frankreich 267 Kriegsschiffe, — mehr als irgend eine Macht der Welt. Handelsmonopol des Staats für eine Reihe von Colonial- producten. Durch die Förderung der Gewerbthätigkeit wird der Bürgerstand (le tiers état) mächtig gehoben und an das ab- solute Königthum gefesselt. Aierkantilsystem. Aber auch der zunehmende Wohlstand der Bevölkerung war zuletzt den Kosten der fast ununterbrochenen Kriege llicht ge- wachsen. Die Schuldenlast stieg ins Ungeheure; auch verwerfliche

3. Erdkunde - S. 112

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 112 — Das von Festungswerken umgebene Lyon, am Einfluß der Saone in die Rhone (481000 E.), die zweite Stadt Frankreichs, ist der Hauptsitz der französischen Seidenindustrie, zugleich wichtiger Handelsplatz. — S t. Etienne (136 000 E.), inmitten reicher Steinkohlen- und Eisenerzlager, hat großartige Waffen- und Stahl- Warenfabrikation (das „französische Birmingham"). Die Festung Dijon (68 000 E.) ist der Mittelpunkt des bnrgundischen Weinhandels. •— Besanyon (58 000 E.), ebenfalls eine starke Festung, betreibt lebhafte Uhrenfabrikation. Vom Elsasj hat Frankreich im Frankfurter Friedeu (1871) nur noch die Festung Belfort behalten, welche die „burgundische Pforte" beherrscht. Französisch-Lothringen mit dem Hauptort Nancy (96 000 E.) hat viele befestigte Plätze; besonders wichtig sind Toul und Verduu. Reims (108 000 E.), Chalons-sur-Marne und vor allem Epernay sind die Hauptorte für deu Handel mit Cham- Pagnerwein. ■— Sedan an der Maas. 1870 Schlacht und Ge- fangennahme Kaiser Napoleons Iii. durch die Deutschen. Mittelfrankreich. Orleans an der Loire (67 000 E.), vielfach umkämpfte Stadt (Juugfrau von Orleans. Schlachten 1870). — Tours an der Loire (63 000 E.) in sehr fruchtbarer und wohlangebauter Gegend, dem „Garten Frankreichs". — Angers (77000 E.), Fabrikstadt. — Limoges (78 000 E.) hat bedeutende Porzellanindustrie. Die Insel Corsica ist ein rauhes, unwegsames Gebirgsland. Hauptstadt Ajaccio, der Geburtsort Napoleons I. Iranzöslsche Ileöcnränder und Kolonien. In Afrika: Im Norden Algerien und der Schutzstaat Tunis; im Westen Senegambien, Sudan, Französisch - Kongo; im Osten Obok, die Comoren und von den Maskarenen die Insel Reuuion, ferner der Schutzstaat Madagaskar. In Asien: In Vorderindien Pondichery, in Hinterindien Jndochina.

4. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >

5. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 120

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
120 Unsere wichtigsten Verkehrsländer, zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus- gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager in Michigan hierfür in Frage. Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte) auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei, Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders 1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten ' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa. B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre, die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen. Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909 750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen, die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen. Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig, besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter- nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts- frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich. Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein- heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge- nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden. Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen haben dürfte. C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-

6. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 1

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Einleitung. „Mein Feld ist die Welt!", so lautet der Wahlspruch des Kausmanns. Da aber ein jeder, der etwas Tüchtiges leisten will, sein Arbeitsfeld kennen muß, so wird auch nur der Kaufmann den vollen Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen können, der einen Überblick über die Erde und ihre für ihn bedeutungs- vollen Erzeugnisse hat. Denn nur die Produkte der Erde, die als Ware um- gesetzt werden, erregen das Interesse des Kausmanns, wie ihm für seinen Beruf nur die Eigenschaften des Landes und Wassers wissenswert erscheinen, die Warenerzeugung, Handel und Verkehr vorteilhaft oder nachteilig beeinflussen. Im Mittelpunkte unserer Betrachtungen werden demnach die für den Welt- Handel wichtigsten Waren stehen.*) Um jedoch den Zusammenhang zwischen Natur und menschlicher Tätigkeit zu verstehen, müssen wir uns zunächst ein allgemeines Bild von den Natur- und Kultur-Verhältnissen der Erde verschaffen, bevor wir aus die einzelnen Waren näher eingehen können. Ein Überblick über die wichtigsten Gebiete der Rohstofferzeugung und des Rohstoffverbrauchs wird uns die gewonnenen Ergebnisse am Schluß noch ein- mal in örtlichem Zusammenhange vorführen und uns einen Einblick in die Stellung Deutschlands unter den übrigen Ländern ermöglichen. Allgemeiner Ceil. i. Die natur=Faktoren. A. Land und Wasser. a) Jbre Verteilung. Der Mensch ist von Natur ein Landlebewesen; aus dem Wasser kann er sich über größere Strecken nur mittels besonderer Ein- richtungen (Floß, Boot, Schiff) bewegen. Es ist daher sür ihn von großer Bedeutung, welchen Teil des Erdballes ihm die Natur zur Wohnstätte über- *) Die Darstellung der Waren-Erzeugung und -Verwertung Deutschlands ist ein- gehend in der „Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen" von Osbahr-Eckardt (im gleichen Verlage erschienen) ersolgt. Eckardt, Weltwirtschaftskunde. , 1

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 394

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
394 Die mittlere Zeit. kam vom Hause Anjou an das Haus Aragouieu und blieb E.bei demselben, bis es an Spanien fiel. Sizilien dagegen, welches nach der Vertreibung der Franzosen sich Peter Iii. von Aragouieu unterworfen hatte, bildete unter dessen Nachkommen ein selbständiges Reich, bis es nach deren Aussterben 1409. wieder an Aragonien zurückfiel. Neben diesen beiden Reichen und dem Kirchenstaate waren die übrigen Herrschaften von keiner Bedeutung. Auch gab es eine Anzahl unabhängiger Städte, von denen Venedig, Genua, Mailaud und Florenz durch ihreu Reichtum und ihre Macht selbst mit Königreichen sich messen konnten. Es waren diese Städte anfangs Adels re publik eu. Aber zu Mailand erkaufte sich Galeazzo Visconti von dem 1393.stets geldbedürftigen Kaiser Wenzel die Herzogswürde. Nach dem Aussterben der Visconti kam dieselbe an das Haus Sforza. In Florenz dagegen verschafften die Mediceer dem volkstümlichen Elemente die Oberhand, indem sie für eine angemessene Vertretung der Bürger sorgten und ihnen Anteil an der Regierungsgewalt verschafften. 402) In Spanien waren es die Königreiche Kastilien und Aragonien, welche unter den übrigen Staaten besonders hervortraten. Durch die Vermählung Isabel las von Kastilien mit Ferdinand Y. von Aragonien wurden diese Reiche 14w. miteinander vereinigt. Unter diesen beiden Regenten wurde der Grund zu Spaniens Größe gelegt. Ferdinand hatte das Glück, große Männer zu finden, und wußte auch ihre Verdienste zu würdigen. Zu diesen Männern gehörte vor allem der Kardinal Ximen es (Ehimsnes), der seine eigenen Einkünfte hergab, um eine Expedition nach Afrika auszurüsten. Beim Tode Ferdinands, der vom Papste den Beinamen „der Katholische" erhalten, gehörten außer den beiden genannten Königreichen noch die Reiche von Navarra, Granada, Neapel und Sizilien zur spanischen Herrschaft, sowie die Balearen, die Südküste von Afrika (Dran) und die amerikanischen Kolonieen. Durch die Vertreibung der Mauren aus ganz Spanien erhielt zwar der Wohlstand einen starken Stoß, doch wäre durch die^Eroberung Amerikas der Verlust reichlich ersetzt worden, wenn Ferdinands Nachfolger die ungeheuren Hilfsquellen, die sich ihnen darboten, besser zu benützen und zu behaupten verstanden hätten. Insbesondere schadeten die spanischen Könige dem Lande durch die absolute Herrschaft, welche sie gegen vornehme und niedere Unterthanen einführten. Zur Sicherstellung dieses Absolutismus (der unbeschränkten Herrschergewalt) bedienten sie sich der von Ferdinand V. eingeführten Inquisition. Es war dies ein politisches In-

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

9. Von der französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 6

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6 Die Befreiung der Volkskrfte. 3. Die wirtfcbaftlicbe rage. W?rw?d-s Die wirtschaftliche Lage des von Natur reich ausgestatteten Frankreichs Merkantil- war so, da sie nicht unterboten werden konnte. Das Merkantilsystem hatte systems. den Ackerbau nicht gefrdert, sondern eher schwer geschdigt. Die franzsische Industrie brachte aber selbst lngst nicht mehr den Gewinn, wie zu Ludwigs Xiv. Tagen, da inzwischen die brigen europischen Staaten auch industrielle Fortschritte gemacht hatten. Besonders an den Refugies hatte man viel profitiert. Wrrkung der Die zahlreichen Kriege Frankreichs hatten den Wohlstand des Landes stark gemindert. Der 7jhrige Krieg hatte mit dem Verlust vieler Kolonien geendet. Ebenso hatte man im nordamerikanischen Freiheitskrieg die Zeche bezahlen mssen. Da muten die Steuern scharf angezogen werden. Zu Bauern* Stenern war aber nur der Bauernstand verpflichtet. Dieser war zum Teil Un-' stel, Zum Teil zwar frei, aber so verarmt, da er von Freiheit nicht viel merkte. Auf diesem Bauernstand ruhte fast die ganze Steuerlast. Der Grogrund-besitz des Adels und der Kirche war steuerfrei. Vier Fnftel der franzsischen Nation litten Not. Endlich war das Volk dermaen ausgesogen, da der franzsische Staat nicht einmal die Zinsen aufbringen konnte, um seine Schulden zu bezahlen. Handel und Wandel stockten. Auch der Brgerstand, die ganze Industrie begann zu leiden. Der franzsische Staat hielt sich nur noch durch neue Anleihen beim Ausland aufrecht. Um nun unruhige Kpfe mundtot zu machen, gab es das verruchte System der lettres de cachet (willkrliche Haftbefehle). Jeder unbequeme Brger konnte pltzlich verhaftet und ins Gefngnis gebracht werden. Ein gericht-liches Urteil war nicht ntig. Ein besonderes verhates Gefngnis war die Bastille in Paris. Schon mancher war hinter diesen Mauern verschwunden, ohne jemals heimzukehren.*) 4 Die knigliche Regierung. Es war fr Frankreich verhngnisvoll, da auf Ludwigs Xiv. Persnlichkeit ein König gefolgt war, der zwar die Laster des groen Knigs besa und zwar in verstrktem Ma , ihnen aber keine Tchtigkeit zur Seite stellen konnte. Ludwig Xiv. hatte die Krfte seines Volkes im spanischen fm5-75v' Erbfolgekrieg aufs uerste angespannt. Ludwig Xv. htte nun die Aufgabe gehabt, die Wunden zu heilen. Anstatt dessen gab er sich grenzenlosen Ge-nssen hin. Er meinte in seiner frivolen Art, er selbst werde noch durch-kommen, sein Nachfolger aber werde aufpassen mssen. Das Schlagwort jener Zeit war: apres nous le deluge". fi77493)Vi" Sein Nachfolger war sein Enkel Ludwig Xvi., geistig und seelisch zu schwach, um das gefhrdete Staatswesen retten zu knnen. Zwar war er *) Vergleiche Dickens Roman: Zwei Städte.

10. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 11

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
B2. Deutschlands Größe und Gestalt, 11 Ii. Gestalt. a) Deuttcblands horizontale Gliederung. Sie ist keine günstige zu nennen. Die Küsten betragen im großen gemessen 1900 km, also nur ein Viertel der Länge der Gesamtgrenzen. Es gibt Plätze in Deutschland, die in gerader Linie von dem nächsten Hafen 700 km entfernt sind, während z. B. in Italien die größte Entfernung nur 240 km beträgt. Dazu kommt, daß die Küsten selbst wenig zugänglich sind. Sie sind größtenteils Flachküsten. An der Nordsee werden Ein- und Ausfahrt durch die sie umrandende Inselkette und das mir nur wenig Fahrrinnen versehene Wattenmeer erschwert. An der Ostsee treten die Haffe mit ihren Inseln und Nehrungen als Hemmnisse auf; nur die Küste Ostjütlands ist durch ihren Buchtenreichtum günstiger gestaltet. b) Deuttcblands vertikale Gliederung. 1. Abfall nach Norden. Der hervorragendste Zug in der vertikalen Gliederung Deutschlands ist der allmähliche Absall nach Norden, dem Meere zu. Dadurch wird zwischen der Temperatur von Nord- und Süddeutschland ein Ausgleich geschaffen. Denn das Mehr, das Süddeutschland insolge seiner südlicheren Lage haben müßte, wird wieder ausgeglichen durch seine höhere Lage. Am bedeutungsvollsten aber ist, daß den deutschen Flüssen der Weg nach Norden zum Meere gewiesen und unser Vater- land schon dadurch zu einem Seehandelsstaate gestempelt wird. Die gleich- förmige Abdachung nach Norden erleidet in der Süddeutschen Hochebene eine Ausnahme. Diese senkt sich auch nach Osten. Daher erhält der Hauptfluß dieses Gebietes, die Donau, eine östliche Laufrichtung. 2. Vorherrschaft des Tieflandes. Für Deutschlands Wirtschaft ist weiter das Vorherrschen des Tieflandes von größter Bedeutung. Das Tief- land nimmt ^/? der Fläche des Reiches in Anspruch. Es erreicht seine größte Ausdehnung nördlich vom Fuße der Mittelgebirge und in der Oberrheinischen Senke. In die Mittelgebirge schneidet es mit mehreren Buchten tief ein. Diese Tieflandsbuchten haben für den Verkehr eine ähnliche Bedeutung wie die Meeresbuchten. Sie sammeln den Verkehr, um ihn auf neue Wege im Gebirgslande zu leiten. Hier konnten daher ähnliche Verkehrsmittelpunkte ent- stehen, wie sie die Hafenstädte bilden. Breslau, Dresden, Leipzig, Braunschweig, Hannover, Köln sind solche Plätze, von denen die Verkehrslinien gesammelt und wieder ausgestrahlt werden. Durch den großen Tieflandsanteil ist Deutschland für eine ausgedehnte Verkehrsentwicklung besonders geeignet, und auch seiner Landwirtschaft sind dadurch die günstigsten Grundlagen gegeben. In den Tieflandgebieten liegen daher die größten Städte. 3. Wegsamkeit der Gebirge. Es ist von großer Wichtigkeit, daß die deutschen Gebirge durchweg leicht zu überschreiten sind. Diese Wegsamkeit ist auf die geologische Vergangenheit Deutschlands zurückzuführen (f. S. 21), die eine außerordentliche Vielgestaltigkeit des Bodens entstehen ließ. „Hohe und niedrige Gebirgszüge, kleine und große Hochebenen, Stufenländer und regellose Berglandschaften, abgeschnürte und offene Tiefebenen wechseln mannigfaltig mit- einander ab." Wie wenig die deutschen Gebirge den Verkehr hemmen, sehen wir an dem engen Eisenbahnnetz, das überall ohne große Schwierigkeit angelegt werden konnte und fast nur die unwirtlichen, wirtschaftlich unwichtigen Höhen
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