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1. Allgemeine Erdkunde, Ausführliche Behandlung eines Abschnittes aus der Länderkunde, Zehn Lesestücke aus der geographischen Literatur - S. 35

1909 - Breslau : Hirt
Das Meer: Wirtschaftliche Bedeutung, Bewegungen des Meeres. 35 würmchen Licht zu entwickeln imstande sind und deren Leuchten durch Wärme und Reibung (Schiffsfurche) begünstigt zu werden scheint. 5. Wirtschaftliche Bedeutung der Meere. War früher das Meer länder- und völkertrennend, so ist es heute das Element, das durch die Schiffahrt die ganze Erde miteinander verbindet, der Tummelplatz des Warenverkehrs und des Frachtfuhrwesens. Dabei haben die Ozeane, deren Gegenküsten nicht allzuweit entfernt sind, den größeren Vorzug. Ganz besonders ist der 8-förmig gekrümmte Atlantische Ozean, dessen Ränder im nördlichen Teile durchschnitt- lich etwa 4000 km voneinander abstehen, das Mittelmeer der Neuzeit geworden. Er ist sehr begünstigt vor dem Stillet! Ozean, dessen Ränder zwischen Panama und Hinterindien um rund die halbe Äquatorlänge voneinander entfernt sind. Die Meere sind die Hautspender der Niederschläge auf der Erde. Aber sie bringen uns auch unmittelbar Nutzen durch ihre tierischen, pflanz- lichen und mineralischen Erzeugnisse. An Fischen, Muscheln, Krebsen, Edelkorallen (an der algerischen und tunesischen Küste), Schwämmen (bei Kreta, an den Küsten Syriens und Nordafrikas) usw. am reichsten ist der Atlan- tische Ozeau, ihm folgt nahe der nördliche Teil des Stillen Ozeans, der jedoch weit größere Mengen an wertvollen Pelzrobben besitzt. Viel ärmer an Nutzfischen ist der Indische Ozean, der dafür den andern Meeren durch Perlenfischerei (im Roten Meere, im Persischen Golf und bei Ceylon) über- legen ist, die auch in den tropischen Teilen des Atlantischen (bei den Bahamä- Inseln und der Landenge von Panamä) und des Stillen Ozeans (im Austrat- Asiatischen Mittelmeere) betrieben wird. Die Gesamtansbeute der ozeanischen Fischerei wird auf jährlich 1 Mil- liarde Mark berechnet. Den Hauptanteil daran haben die Union (über 200 Mill. Mark), Großbritannien, Kanada, Norwegen, Japan, Rußland-Finnland, Frankreich, Holland. Das Deutsche Reich gewinnt nur für 30 Mill. Mark, noch nicht 3% der Gesamtausbeute. An pflanzlichen Erzeugnissen der Meere wird besonders Seegras als Stoff zum Polstern und Seetang zu Viehfutter, Streumaterial und Dünger verwendet; auch dient er zur Gewinnung von Jod. An minera- tischen Produkten liefert das Meer Seesalz, das in Salzgärten, besonders an den Küsten Italiens, Dalmatiens, der Bretagne, Portugals, Spaniens, Oberguineas, gewonnen wird. Gib an, wie die Kochsalzgewinnung in den Salzgärten erfolgt! y 6. Bewegungen bcc? Meeres. Das Meer hat dreierlei Arten von Be- wegung: 1. Wellen, 2. Gezeiten, 3. Strömungen. 1. Die Wellen werden hervorgerufen durch den Druck des Windes auf den leicht nachgebenden Wasserspiegel. Sie bestehen aus Wellenbergen und Wellentälern. Die Wasserteilchen machen nur eine vertikale Bewegung, etwa wie die Halme eines Ährenfeldes, über das der Wind fortweht, und darum bleiben Gegenstände, die im Meere schwimmen, an derselben Stelle, soweit sie nicht von Strömungen, Wind und Flutwelle fortgetrieben werden. Nach dem Trägheitsgesetze pflanzt sich die Wellen- bewegnng auch nach dem Aufhören des Windes fort und heißt dann im Gegensatze zu den unmittelbar durch den Wind hervorgerufenen Wellen Dünung. Je nach

2. Kleine Handelsgeographie - S. 18

1896 - Breslau : Hirt
18 Asien. Porzellan-, Papier-, Lackwarenfabrikation und der Elfenbeinschnitzerei. In hoher Blüte steht auch der Schiffsbau. Zäh am Alten hängend, betreibt der Chinese die Industrie rein handwerksmäßig; aber trotz seiner Abneigung gegen europäische Neuerungen dringt die Fabrikindustrie auch hier ein, und in neuerer Zeit^sind in Schanghai große Baumwollfabriken angelegt worden. Der Handel ist bei der reichen, mannigfaltigen Produktion und bei dem Vorhandensein zahlreicher Wasserstraßen ein sehr umfangreicher. Mit dem Auslande trieb China in früherer Zeit einen ganz beschränkten Verkehr; seit 1842 hat der Außenhandel durch Eröffnung von 22 Häfen einen großen Aufschwung genommen, indes stehen weder Ein- noch Ausfuhr im Verhältnis zu der starken Bevölkerung. Der Außenhandel ist fast ausschließlich in den Händen fremder Nationen, unter denen die Engländer mit 75 °/o des Handels- umsatzes vertreten sind. Die wichtigsten Ausfuhrprodukte sind Thee (1893: 110 Mill. kg) und Seide. Neben diesen Artikeln sind die übrigen zur Ausfuhr gelangenden Produkte, Porzellan, Zucker, Tabak, lackierte Waren, Tusche, Rhabarber, Kampfer, Moschus u. s. w., von geringer Bedeutung. Wichtig ist auch der Ausfuhrhandel nach Rußland über Kjachta, der für ca. 10—12 Mill. Mk. Thee ausführt. Die Einfuhr beschränkt sich außer Opium, das den 3. Teil des Einfuhrwertes ausmacht, in der Hauptsache auf Baumwollen-, Woll- und Metallwaren. Peking, 1600. E. Residenz. Vereinigungspunkt verschiedener Kara- wanenstraßen. Kanton. 1800. E. Wichtiger Seehafen. Berühmte Seiden- und Papierfabrikatiou. Sütschou, 1 Mill. E. Wichtige Industriestadt. Baumwollen- und Seideuweberei, Elfenbeinfchnitzerei. Tientsin, 950. E. Seehafen für Peking, mit dem es durch einen Kanal verbunden ist. Hänkon, 800 E. Wichtiger Handelsplatz am Jangtsekjang. Seiden- industrie. Futschou, 650. E. Seehasen. Thee-Ausfuhr. Nanking am Jangtsekjang, 500 E. Industriestadt. Schanghai, in der Nähe der Mündung des Jangtsekjang, 400. E. Bedeutendster Seehafen des Landes. Baumwollenausfuhr. Dampferverbin- düngen mit Europa. Fabrikindustrie. Ningpo, 250. E. Seehafen. Industriestadt. (Hongkong, englische Insel. Victoria, 100. E. Hauptstadt. Stapelplatz für chinesische Ausfuhrartikel. Kabel nach Singapur, Schanghai und Jokohama.) 3. Korea. Das früher dem chinesischen Reiche tributpflichtige Korea mit 7 Mill. E. ist in jüngerer Zeit auch in lebhaftere Handelsverbindung mit Europa ge- treten und führt besonders Reis, Gold und Häute aus. .

3. Geschichte für sächsische Schulen - S. 164

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Lt — 164 — sein Werk fortsetzen. Großes haben seine Luftkreuzer im Weltkriege geleistet. Nach dem Kriege konnte die Luftschiffahrt in den Dienst des öffentlichen Ver-kehrs gestellt werden, Fahrgäste, Gepäck und Post befördern. Am 24. August 1919 stieg das Lustschiff Bodensee, das erste, das diesem friedlichen Zwecke diente, in Friedrichshafen auf. 20 Fahrgäste hatten in schmucken Kabinen Platz genommen und betrachteten durch die' Zelluloidfenster die im Sonnenschein unter ihnen liegende Landschaft. Während der Fahrt reichten Kellner warme Speisen und Getränke. Vier Aiotoren von 260 Pferde-träften brachten das 120 m lange Fahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 130 bei Rückenwind sogar 200 km, in sechs Stunden nach Berlin, wo es in der großen Luftschiffhalle glücklich geborgen wurde. Wenige ^ahre vor dem Kriege lernten die Meufcheu auch auf fogenannten Tauben und Zweideckern fliegen. Ein eingebauter Motor treibt auch hier einen Propeller, der ähnlich wie eine Schiffsschraube das Fahrzeug mit großer Schuellig-feit fortbewegt. Zunächst war das Fliegen nur ein gefährlicher Sport kühner junger Leute, die ihr Leben aufs Spiel setzten. Der Krieg hat aber die Flugmaschine zu solcher Vollendung und Sicherheit gebracht, daß sich ihr jetzt Reisende getrost anvertrauen können. Die Flugmaschine übertrifft das Luftschiff an Schnelligkeit, dies aber kann größere Lasten befördern und bietet den Fahrgästen größere Bequemlichkeit und Sicherheit. 8. Wirtschaftlicher Aufschwung. Die deutsche Industrie und der deutsche Handel hatten bis zum Weltkriege einen ungeahnten Aufschwung genommen. Die Fortschritte der Naturwissenschaften und Technik, die Tüchtigkeit und der Wagemut der Unternehmer und die Geschicklichkeit und der Fleiß der Arbeiter haben in gleicher Weise dazu beigetragen. In allen Erdteilen setzte der Kaufmann seine Waren ab, und nur der englische Welthandel war noch bedeutender als der deutsche. Auch unsere Handelsflotte stand nur der englischen an Größe nach, an Schnelligkeit und Sicherheit der Schiffe und an Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Besatzung kam sie dieser mindestens gleich. Infolge dieses wirtschaftlichen Aufschwunges war der Wohlstand der Bevölkerung gewachsen, ctb;r auch die Bedürfnisse hatten zugenommen, und die Preise der Waren wß.en gestieger. Die Industrie hatte eine Menge Menschen in die Städte gezogen und das Land entvölkert. 1871 wohnte etwa y3 der Bevölkerung des Deutschen Reiches in Städten, jetzt lebt dort über die Hälfte. 1871 gab es in Deutschland nur 3 Statte mit mehr als 100000 Einwohnern, jetzt 50. Um jo vielen Menschen das Beieinanderwohnen zu ermöglichen und ihre Gesundheit zu schützen, haben die schnell wachsenden Städte große und kostspielige Ausgaben zu lösen. Ein Netz von Kanälen führt die Abwässer fort, Wasserleitungen bringen gesundes Trinkwasser bis in die Wohnungen. Gasanstalten und Elektrizitätswerke sorgen für Beleuchtung. Schlachthäuser, Badeanstalten, Krankenhäuser, Parkanlagen sind unentbehrlich. Eine der wichtigsten aber auch schwersten Aufgaben ist es, gesunde, angenehme und nicht zu teure Wohnungen zu schaffen. Die Landwirtschaft aber muß den Mangel an Arbeitskräften durch allerlei Maschinen ersetzen und auch den Dampf in ihren Dienst nehmen.

4. Führer bei dem Unterrichte in der Heimatkunde - S. 140

1897 - Breslau : Hirt
140 Anleitung zur gründlichen Erteilung des Unterrichts in der Heimatkunde. Verhältnissen einen großen Aufschwung, und zwar blüht sie selbständig auf, ohne in ihrer Entwicklung an den Ackerbau gebuudeu zu sein. Das Vieh nützt durch Milch. Butter. Käse. Fleisch und Haut. Durch die Viehzucht vermehren sich also die Einnahmen des Landmannes wesentlich und die Entwicklung derselben ist gleichfalls von großem Einflüsse auf den Wohlstand der Landbevölkerung. b. Der Bergbau. Das Innere der Erde ist in manchen, besonders in gebirgigen Gegenden reich an Mineralien und andern Bodenschätzen, an Erzen, Steinkohlen, Brannkohlen, Salz u. s. w. Diese nutzbaren Stoffe durchsetzen entweder das übrige Gestein, bilden also Gänge zwischen diesem, oder sie bilden große Lager, die man Flöze nennt. Um die nutzbaren Stoffe zu Tage zu fördern, hat man ins Innere der Erde hinein Bergwerke angelegt. Die Eingänge zu einem Bergwerke heißen Schachte; diese führen gewöhnlich senkrecht und oft bis zu großer Tiefe hinab iu die Erde. Im Innern des Bergwerkes zweigen sich viele wagerechte Gänge, Stollen genannt, ab. Die Arbeiter in den Bergwerken heißen Bergleute. Die Arbeit der- selben ist sehr beschwerlich und gefahrvoll. Beschwerlich ist dieselbe, weil sie iu der Tiefe der Erde geschieht, wo eine große Hitze herrscht, und gesahr- voll ist sie, weil sich im Bergwerke ost schädliche Dünste und Gase bilden, die zur Erstickuug führen können, und weil stets die Verschüttung der Stollen durch Einstürzen der Erdmassen droht. In einem Bergwerke arbeiten mehrere hundert Bergleute. Dieselben sind aber nicht alle zu gleicher Zeit beschäftigt, sondern lösen sich einander ab. Die tägliche Arbeitszeit dauert gewöhnlich acht Stunden. Nach Verlauf dieser Zeit beginnen andere Bergleute die Arbeit, und diese werden wieder nach weitern acht Stunden abgelöst. Die Bergleute nennen die tägliche Arbeitszeit „Schicht". Wenn sie aufhören zu arbeiten, so nennen sie dies „Schicht machen". In jedem Bergwerke sind mehrere Aufseher augestellt, welche Steiger heißen. Der Bergbau gewährt sehr vielen Menschen den Lebensuuterhalt. Tie Gegenden, wo Bergbau betrieben wird, sind dicht bevölkert. — Nur in den Gegenden des Bergbaues besitzen die Schüler schon ein Ver- ständnis von der Einrichtung und dem Betriebe eines Bergwerks. Wenn das Verständnis noch gänzlich fehlt, können wir im Unterrichte nicht so ver- fahren, wie es früher (S. 86) für Ackerbau und Viehzucht gezeigt wurde, sondern wir müssen die kurze Belehrung mit der nötigen Erklärung selbst geben. Ebenso wird man es in Städten mit der Belehrung über Ackerbau und Viehzucht machen müssen.

5. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 17

1897 - Breslau : Hirt
5. Bodenbeschaffenheit und Produkte. 17 stark betrieben, weniger die Ziegenzucht. Die Federviehzucht ist von unter- geordneter Bedeutung und beschränkt sich auf den einheimischen Bedarf; jedoch ist man in neuerer Zeit bestrebt, edlere Sorten Federvieh einzuführen und die einheimischen Rassen durch Kreuzung zu verbessern. Die Baumzucht wird nur in geringem Umfange betrieben. Ehe wir diesen Abschnitt schließen, wollen wir noch zweier Nagetiere gedenken, die in unseren Kreisen zur Plage werden; das sind der Hamster und der Hase. Jedenfalls wird eine Zeitungsnotiz, welche den im S. und im S.-O. an den Kreis Calbe angrenzenden Kreis Bernburg betrifft, eiu klares Bild von dieser Plage geben: „Infolge des Überhandnehmens der Hamster ist nnterm 1. April 1894 für den Kreis Bernburg kreispolizeilich verordnet, daß von sämtlichen Gemeinde- und Gutsvorständen geeignete Personen zum Hamsterfangen an- zustellen seien. Die Ausführung dieser Verordnung hat für 1894 unter anderem ergeben, daß in der Feldmark Hecklingen - Gänsefurth 19 303, Hoheuerxleben 1733, Neundorf 6000, Rathmannsdorf 1600, im ganzen Kreise zusammen 122930 Stück Hamster vertilgt worden sind. Nimmt man an, daß ein Hamster jährlich einen Schaden von 50 Pfennig anrichtet, so ergiebt sich sür den Kreis Bernburg eine Summe von 61465 Mark. Dieser Erfolg dürfte für die Gemeindevorstände einen Anlaß zur strengsten Durch- führung der Bestimmungen gedachter Verordnung geben." In der Feldmark zu Staßfurt fiud alljährlich au zwei aufeinander folgenden Tagen durchschnittlich 2000 Hasen geschossen. Die Hasenjagden zu Neugatterslebeu und Barby, welche alljährlich vom Kaiser besucht werden, bringen ein ähnliches, oft noch größeres Ergebnis. 2. Die Industrie ist in diesen Kreisen sehr entwickelt. Obenan steht die chemische Industrie. Zur Verwertung der aus den Steinsalzbergwerken zu Staßfurt, Neu-Staßfurt, Aschersleben, Westeregeln und in letzter Zeit auch Tarthun geförderten Kalisalze hat sich in der nächsten Umgebung von genannten Städten eine eigene Industrie, nämlich die oben erwähnte „chemische" ent- wickelt, welche aus den gewonnenen Rohsalzen vorzugsweise Chlorkalium und Düngesalze gewinnt. Die hauptsächlichsten Fabriken befinden sich in Staßfurt, Schönebeck, Frohfe, Salze und in neuerer Zeit auch in Aschersleben. Wichtiger für den Haushalt ist die Gewinnung des Kochsalzes. Dieses wird aus dem salzhaltigen Wasfer, der Sole, gewonnen. Solche Sole gewinnt man zu Schönebeck und in der Nähe von Groß-Salze, zu Elmeu. Nachdem die Sole in Elmen auf dem 2 km langen Gradierwerk gereinigt ist, wird sie in unterirdischen Röhren nach Schönebeck geleitet und dort gesotten. Die aus den Schächten geförderte Sole ist nämlich so dünn, daß sie nicht gleich ge- sotten werden kann. Um dieses zu können, nimmt man die Gradierwerke zu Hilfe. Diese bestehen aus mit Schwarz- und Weißdorn gefüllten Holz- gerüsten. Die Seiten derselben find glatt beschnitten, und oben daraus be- finden sich Pumpwerke, welche die Sole hochheben und in mit Löchern versehene Rinnen leiten. In einzelnen Tropfen fällt die Sole langsam wieder herab. Durch Sonne und Wind verliert nun die Sole auf diesem Wege, den sie öfters machen muß, einen Teil ihres Wassergehaltes, und an Lehrmann n. Müller, Heimatkunde. 9

6. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 19

1897 - Breslau : Hirt
5. Bodenbeschaffenheit itrtb Produkte. 19 Förderstrecke mit darüberliegendem Abbau. Aus dem Mansfelder Kupferschiefer-Bergwerk. Erze an den Eingang des Schachtes. Hier wird das Erz in grofje Tonnen gethan, welche dann mittels eines Gewindes in die Höhe gehoben werden. (Kahnmeyer und Schnlze.) 3. Unter den übrigen Industriezweigen nimmt die Wollwarenfabrikation eine hervorragende Stelle ein, die namentlich in Calbe a. S. in Fabriken größten Ilmfanges betrieben wird. Außerdem verdienen noch große Eifen-

7. Heimatkunde der Provinz Westfalen - S. 54

1901 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 54 — 1. Geschichtliches über Wergbau und Industrie. Der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck kann auf eine bald tausend- jährige Vergangenheit zurückblicken. In den Gruben hat man alte Gänge aufgefunden, in denen früher mit Holz, welches man durch Wasser zum Anschwellen brachte, die Felfeu zum Sprengen gebracht worden waren. Also ist der Bergbau im südlichen Gebirgsdreieck älter als die Erfindung des Schießpulvers. Im Jahre 1150 erteilte Kaiser Konrad Iii. dem Abte von Corvey das Recht, zu Eresberg (Obermarsberg) alle Metall- aderu, namentlich von Gold, Silber und Kupfer, zu graben und zu ver- arbeiten, und im Jahre 1298 belehnte Kaiser Adolf von Nassau die Grafen von Nassau mit einem Bergwerk im Kreise Siegen. Die Grube Stahlberg bei Müsen ist nachweislich seit 1313 im Betrieb. Der Bergbau im Siegerlaude verdankt seine Blüte der im Jahre 1559 von deni Grafen von Nassau erlassenen Bergordnung. Durch dieselbe wurde jedem Uuterthaueu das Recht gegebeu, gegeu Lösung eines Schürf- scheius zu seinem Nutzen nach Erzen zu graben und Bergwerke anzulegen. Im Gegeusatz zu dieser wirklich wohlwollenden Weise nahmen in andern Gegenden die Fürsten den Bergbau als ihr alleiniges Vorrecht in An- fprnch oder erschwerten ihn doch durch starke Abgabeulasten. Der dreißigjährige Krieg schlug dem Bergbau schwere Wunden. In dem „Gründlichen Bericht, was es in jetziger Zeit mit den Bergwerken im Erzstifte Collen (Herzogtum Westfalen gehörte dazu) vor eine Beschaffenheit hat", beklagt der Bergmeister Engelhard (1668) den durch den Krieg verursachten gewaltigen Niedergang des Bergbaues, deu Verfall der Gruben und Anlagen. Der Betrieb der Gruben war in früheren Zeiten ganz anders wie jetzt. Da kannte man die großartigen Wasserhebungsmaschinen und Fördereinrichtungen der Gegenwart noch nicht. Infolgedessen vermochte man die Erze nicht aus deu größern Tiefen zu gewinnen und begnügte sich mit einfachen Stollen. Die Zahl der Gruben war sehr groß, die Zahl der Arbeiter und die gewonnenen Mengen der Erze im Vergleich dazu gering. So bliebe» die Verhältnisse bis zur Mitte des ueun- zehnten Jahrhunderts, von da an trat ein großer Umschwung ein, wie nach- folgende Zusammenstellung zeigt: Siegeu: iqm Odo ru r. aüq elf r 15593 t Eisenstein, Wert 150000 J&. 1836: 383 Gruben, 993 Arbeiter: . . ' ' os/innn 1177 t Erze, „ 234000 „ iqoq O/I ™ u -ßq7 w u •+ 969954 t Eisenstein, Wert 10520000 1899^ 94 Gruben, 7637 3tr&etter: 236401 @rje, „ 2403473,, Während die Zahl der Bergwerke abnahm, vermehrte sich die Beleg- schaft und die Forderung. In früherer Zeit waren die Gruben meist im Besitz einzelner Einwohner der Umgegend, die man Gewerke nannte. Heute, wo die zahlreichen maschinellen Anlagen und Gebäude eines Berg- >

8. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 120

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
120 Unsere wichtigsten Verkehrsländer, zeitig der Phosphorgehalr dieser Erze gestiegen ist, ergeben sich erheblich größere Kosten bei ihrer Verwertung, so daß andere Eisenbezirke, die bisher als unwirtschaftlich nicht aus- gebeutet wurden, demnächst auch Bedeutung erlangen dürften; besonders kommen die Lager in Michigan hierfür in Frage. Daß neben der Montanindustrie (Verwertung der Bergwerks-Produkte) auch die Textilindustrie, die Lederindustrie, Bierbrauerei, Brennerei, Müllerei, Zucker- und Tabakfabrikation große Bedeutung besitzen, braucht kaum besonders 1 hervorgehoben zu werden. Alles in allem sehen wir in den Vereinigten Staaten ' ein Land vor uns, das von der Natur reicher mit Schätzen über und unter der Erde ausgestattet ist als irgend ein Staat in Europa. B. Die Bevölkerung. Immerhin würde dieses Land nicht zu seiner heutigen Bedeutung gelangt sein, wenn nicht eine Bevölkerung darin vorhanden wäre, die es verstanden hat, die vorhandenen Schätze zu heben und auszunutzen. Die heutigen Amerikaner stammen aus fast aller Herren Länder, aus denen sie ursprünglich als Einwanderer in das menschenleere Gebiet gelangten. Noch jetzt ist der Einwanderungsstrom sehr erheblich und umfaßte z. B. 1909 750000 Menschen, von denen 170000 aus Italien, 100000 aus Polen und Kroatien stammten. Meist sind es unternehmungslustige, tatkräftige Menschen, die die Heimat verlassen, um in der neuen Welt ihr Glück zu versuchen, und dieser Charakterzug hat sich auf das ganze amerikanische Volk übertragen. Der Bewohner der Vereinigten Staaten ist wagemutig, erfinderisch, großzügig, besitzt eine Reihe der Eigenschaften, die dem Engländer eigentümlich sind und die er mit der Sprache von ihm übernommen hat, anderseits ist er aber wenig wählerisch in den Mitteln, um seine nur auf Gelderwerb gerichteten Bestrebungen durchzusetzen und geht dabei äußerst rücksichtslos zu Werke. Seine Unter- nehmungen sind vielfach sprunghaft und führen'daher zu den großen Wirtschafts- frifen, die durch seine Neigung zum Spekulieren noch verschärst werden. Der Durst nach Geld ist dem Amerikaner mehr als jeder anderen Rasse eigentümlich. Der Reichste nimmt auch gesellschaftlich die erste Stellung ein, und daraus erklärt sich mit das rastlose Schaffen und Streben nach Geld. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Entwicklung i>er Vereinigten Staaten liegt in der Raj^senverschiebung, die immer mehr Platz greift. Während sich die ein- heimischen Germanen 'Mm vermehren und auch die Einwanderung aus germanischen Ländern stark zurücktritt hinter die der Slawen und Romanen, vermehren sich die letztge- nannten Völker und die Neger viel stärker, so daß allmählich ein Überwiegen dieser auf niederer Kulturstufe stehenden Völkerschaften eintreten und dadurch die Konkurrenzfähigkeit der Vereinigten Staaten gegenüber West- und Mitteleuropa geschwächt werden muß. Die Einwanderung der Chinesen ist aus diesem Grunde bereits untersagt worden. Da die Bevölkerung der Vereinigten Staaten nur 92 Millionen Einwohner beträgt, kommen auf 1 qkm nur 10 gegen 120 in Deutschland, so daß das Land trotz großer unwirtschaftlicher Flächen noch Platz für viele Millionen Menschen haben dürfte. C. Das Verkehrswesen. Bei den großen Entfernungen, die zu überwinden sind, mußten die Verkehrswege zu Lande für die Erschließung des Landes von größter Bedeutung werden. (Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2600 km, von Ost nach West sogar 4300 1<m, die Eisenbahnstrecke Metz-Berlin-

9. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 1

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Einleitung. „Mein Feld ist die Welt!", so lautet der Wahlspruch des Kausmanns. Da aber ein jeder, der etwas Tüchtiges leisten will, sein Arbeitsfeld kennen muß, so wird auch nur der Kaufmann den vollen Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen können, der einen Überblick über die Erde und ihre für ihn bedeutungs- vollen Erzeugnisse hat. Denn nur die Produkte der Erde, die als Ware um- gesetzt werden, erregen das Interesse des Kausmanns, wie ihm für seinen Beruf nur die Eigenschaften des Landes und Wassers wissenswert erscheinen, die Warenerzeugung, Handel und Verkehr vorteilhaft oder nachteilig beeinflussen. Im Mittelpunkte unserer Betrachtungen werden demnach die für den Welt- Handel wichtigsten Waren stehen.*) Um jedoch den Zusammenhang zwischen Natur und menschlicher Tätigkeit zu verstehen, müssen wir uns zunächst ein allgemeines Bild von den Natur- und Kultur-Verhältnissen der Erde verschaffen, bevor wir aus die einzelnen Waren näher eingehen können. Ein Überblick über die wichtigsten Gebiete der Rohstofferzeugung und des Rohstoffverbrauchs wird uns die gewonnenen Ergebnisse am Schluß noch ein- mal in örtlichem Zusammenhange vorführen und uns einen Einblick in die Stellung Deutschlands unter den übrigen Ländern ermöglichen. Allgemeiner Ceil. i. Die natur=Faktoren. A. Land und Wasser. a) Jbre Verteilung. Der Mensch ist von Natur ein Landlebewesen; aus dem Wasser kann er sich über größere Strecken nur mittels besonderer Ein- richtungen (Floß, Boot, Schiff) bewegen. Es ist daher sür ihn von großer Bedeutung, welchen Teil des Erdballes ihm die Natur zur Wohnstätte über- *) Die Darstellung der Waren-Erzeugung und -Verwertung Deutschlands ist ein- gehend in der „Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde für Handelsschulen" von Osbahr-Eckardt (im gleichen Verlage erschienen) ersolgt. Eckardt, Weltwirtschaftskunde. , 1

10. Allgemeine Wirtschaftsgeographie in kurzgefaßter Darstellung und Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft - S. 4

1913 - Breslau : Hirt
4 Einleitung. stufen unterscheiden. Die vollkommeneren sind im allgemeinen die der Kulturvölker. Diese arbeiten angestrengter und mit besseren tech- nischen Hilfsmitteln. Sie ringen daher dem Boden auch da noch Wert- volle Erträgnisse ab, wo die einfacheren Wirtschaftsstufen nichts mehr zu erzeugen vermögen. Wohin die Kulturvölker auf der Erdoberfläche vordringen, dahin bringen sie ihre höheren Wirtschaftsformen mit. So werden die primitiven Wirtschaftsstufen immer mehr zurückgedrängt. 3. Verkehr. Weltverkehr. Die Verschiedenheit der Wirtschafts- zonen und zum Teil auch die Verschiedenheit der Wirtschaftsstufen ihrer Bewohner bringt es mit sich, daß an gewissen Stellen der Erde einzelne Produkte in so großer Menge erzeugt werden, daß sie von den Bewohnern an Ort und Stelle nicht völlig verbraucht werden können. Es entsteht ein Überfluß an Produkten, der einen großen Teil der Er- Zeugnisse geradezu wertlos machen würde, wenn nicht die Möglichkeit vorhanden wäre, diese nach solchen Gebieten zu bringen, in denen sie nicht erzeugt werden können, wohl aber gebraucht werden. Diesen Güter- austausch der einzelnen Wirtschaftsgebiete zu vermitteln, ist Aufgabe des Handels. Die Tätigkeit des Handels im engeren Sinn, das Einkaufen und Verkaufen der Waren, ist nur mittelbar geographisch bedingt. Da- gegen ist die Beförderung der Waren von Ort zu Ort, der Verkehr, naturgemäß von geographischen Verhältnissen, besonders von der Ver- teilung von Wasser und Land, vom Klima und den Oberflächenformen unmittelbar abhängig. Der Verkehr hat heute seine Bahnen über alle Teile der bewohnten Erde und die dazwischenliegenden Meeresflächen gespannt, er ist zum Weltverkehr geworden. 4. Weltwirtschaft. Da von den Kulturvölkern oder unter ihrer An- leitung heute fast alle Gebiete der Erde, die überhaupt erzeugungssähig sind, bearbeitet werden und da der Weltverkehr alle Wirtschaftsgebiete untereinander in lebhaftem Austausch erhält, so hat sich die Wirtschaft der einzelnen Völker und Länder zu einer solchen der gesamten Mensch- heit und der ganzen Erde, zu einer Weltwirtschaft ausgewachsen. 5. Wirtschaftsgeographie. Die wirtschaftende Tätigkeit des Menschen ist also sowohl hinsichtlich der Erzeugung der Handelsgüter als auch in bezug auf deren Verteilung über die Erde überall von geographischen Verhältnissen abhängig. Die Wissenschaft nun, die die geographischen Grundlagen der menschlichen Wirtschaft untersucht, die feststellt, warum in einem Gebiete der Erde diese, in einem anderen jene Produkte er- zeugt werden, warum und auf welchem Wege sie von dem einen Ort der Erde zum andern bewegt werden, ist die Wirtschaftsgeographie. Ihre beiden Hauptteile sind die Lehre von den Handelsgütern (geo- graphische Produktenkunde) und die Verkehrsgeographie. Das Er- gebnis der gesamten Warenerzeugung und des zwischen den einzelnen Staaten der Erde stattfindenden Warenaustausches ermittelt nach Menge und Wert die Handelsstatistik.
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