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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1250. Papsttum zu einer alles überragenden Macht. Er hat mehrere Staaten Europas genötigt, seine Lehnshoheit anzuerkennen, insbesondere England, dessen König Johann ohne Land, der treulose Bruder und Nachfolger des tapferen Richard Löwenherz, sich vor ihm demütigen mußte. Vierter Er gab die Anregung zu einer neuen Kreuzfahrt, dem vierten Kreuz-*1204?’ zug; dieser führte allerdings nicht zur Wiedereroberung von Jerusalem, sondern zur Einnahme von Konstantinopel und zur Gründung des „lateinischen" Kaisertums, das sein Dasein nicht lange gefristet hat. Innocenz hat auch die Inquisition, d. H. die gerichtliche Aufsuchung und Verfolgung der Ketzer, ins Leben gerufen. In dem deutschen Thronstreit gelang es Philipp allmählich, Boden Philipps zu gewinnen. Da wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittels-€ri208.n9' f> ci ch, der sich von ihm beleidigt glaubte, zu Bamberg ermordet. Jetzt Otto iv. fand Otto It., der Welfe, auch bei den Staufen Anerkennung; er konnte bald nach Italien ziehen und sich dort von Innocenz Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt setzen lassen. Als er aber einen Angriff auf das unteritalische Reich Friedrichs, des Sohnes Heinrichs Vi., unternahm, trat ihm Innocenz entgegen, sprach den Bann über ihn ans und gestattete Friedrich, dem Ruf der staufischen Partei zu folgen und sich in Deutschland als Gegenkönig ausstellen zu lassen. Anfangs war dessen Anhang nur gering; aber 1215 konnte sich Friedrich Ii. im Dome zu Aachen frönen lassen. Otto Iv. starb 1218 machtlos und verlassen auf der Harzburg. Friedrich Ii. 1315 —1250. Zriedrichs ii. § 62. Friedrichs Ii. Persönlichkeit, Kreuzzug und Landesverwaltung. Persönlich- Friedrich, der jetzt allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein frühreifer, hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Königen, dazu hochgebildet, da er am Hofe zu Palermo einen vorzüglichen Unterricht genossen und mit christlichen und arabischen Gelehrten in Verkehr gestanden hatte. Er war ein Staatsmann von feinster Berechnung und klarstem Urteil; dazu ein hochstrebender Manp von großen Gedanken und mächtiger Willenskraft. Von Wärme des Gemüts aber war bei diesem Fürstensohne, der in frühester Kindheit Vater und Mutter-verloren und sich an kalte Verstellung hatte gewöhnen müssen, wenig zu spüren. Er konnte, wie sein Vater, von unerbittlicher Härte sein. Dazu war seine Bildung mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach Italien als nach Deutschland, sein italienischer Besitz erschien ihm als der Mittelpunkt feiner Politik; dieser gewaltige Hohen-staufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet.

2. Deutsche Geschichte - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Tie deutsche Kaiscrzelt 919—1250. Papsttum zu einer alles überragenden Macht. Er hat mehrere Staaten Europas genötigt, seine Lehnshoheit anzuerkennen, insbesondere England, dessen König Johann ohne Land, der treulose Bruder und Nachfolger des tapferen Richard Löwenherz, sich vor ihm demütigen mußte. Er stnuwl gab die Anregung zu einer neuen Kreuzfahrt, dem vierten Kreuzzug^ 1204. dieser führte allerdings nicht zur Wiedereroberung von Jerusalem, sondern zur Einnahme von Konstantinopel und zur Gründung des „lateinischen" Kaisertums, das sein Dasein nicht lange gestiftet hat. Innocenz hat auch die Inquisition, d.h. die gerichtliche Aufsuchung und Verfolgung der Ketzer, ins Leben gerufen. In dem deutschen Thronstreit gelang es Philipp allmählich, Boden Ermordung 3u gewinnen. Da wurde er von dem Pfalzgrafen Otto von Wittels-1208. bach, der sich von ihm beleidigt glaubte, zu Bamberg ermordet. Jetzt Duoiv. fand Otto Iv., der Welfe, auch bei den Staufen Anerkennung; er konnte bald nach Italien ziehen und sich dort von Innocenz Iii. die Kaiserkrone auf das Haupt setzen lassen. Als er aber einen Angriff auf das unteritalische Reich Friedrichs, des Sohnes Heinrichs Vi., unternahm, trat ihm Innocenz entgegen, sprach den Bann über ihn aus und gestattete Friedrich, dem Ruf der staufischen Partei zu folgen und sich in Deutschland als Gegenkönig aufstellen zu lassen. Anfangs war dessen Anhang nur gering; aber 1215 konnte sich Friedrich Ii. im Dome zu Aachen krönen lassen. Otto Iv. starb 1218 machtlos und verlassen auf der Harzburg. Friedrich Ii. 1215-1250. § 62. Friedrichs Ii. Persönlichkeit, Kreuzzug und Landesverwaltuug. Persönlich- Friedrich, der jetzt allgemein in Deutschland anerkannt wurde, war ein * ' frühreifer, hochbegabter Fürst, einer der geistvollsten unter den deutschen Königen, dazu hochgebildet, da er am Hofe zu Palermo einen vorzüglichen Unterricht genossen und mit christlichen und arabischen Gelehrten in Verkehr gestanden hatte. Er war ein Staatsmann von feinster Berechnung und klarstem Urteil; dazu ein hochstrebender Mann von großen Gedanken und mächtiger Willenskraft. Von Wärme des Gemüts aber war bei diesem Fürstensohne, der in frühester Kindheit Vater und Mutter verloren und sich an kalte Verstellung hatte gewöhnen müssen, wenig zu spüren. Er konnte, wie sein Vater, von unerbittlicher Härte sein. Dazu war seine Budwfg mehr italienisch als deutsch, seine Neigungen zogen ihn mehr nach Italien als nach Deutschland, sein italienischer Besitz erschien ihm als der Mittelpunkt seiner Politik; dieser gewaltige Hohenstaufe war dem deutschen Vaterlande entfremdet.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 129

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die deutsche Reformation bis zur Höhe ihrer inneren Entwickelung (1521). 129 tionsprogramm, das, von religiöser und nationaler Begeisterung zugleich erfüllt, eine kirchlich-politisch-wirtschaftliche Umwälzung größten Stiles enthält; in der zweiten richtet er seinen Angriff gegen die kirchliche Lehre von den Sakramenten, von denen er nur die Taufe, das Abendmahl, aber unter Verwerfung der Brot-v er wandelungslehre und unter Forderung des Laienkelches, und die Buße bestehen läßt; in der dritten, die mit einem seltsamen Rechtfertigungsschreiben an den Papst erschien, begründete er die Lehre von der Rechtfertigung durch den Glauben. Endlich erfolgte von Rom aus der schon lange naturgemäßigo Schritt: dem Drängen Ecks, Cajetans u.'a. nachgebend, erließ der Papst 1520 die Bannbulle, deren Verkündigung Eck übertragen wurde; aber sie blieb, schon dank seinem übereifrigen Ungeschick, völlig wirkungslos. Kurfürst Friedrich der Weise — sein Hofkaplan war Spalatin — nahm, trotz seinem Eifer für die Äußerlichkeiten des katholischen Kultus, Luther in seinen Schutz. Am 10. Dezember verbrannte dieser die Bannbulle unter dem Jubel der Universität vor dem Elstertor. Rom hatte gesprochen; nun war die Frage, wie sich die höchste weltliche Gewalt verhalten werde. 2. Karl V. und die Reformation bis 1521. a) Karls Wahl und Verhältnis zur Reformation. Maximilian,§ der gelegentlich geäußert hatte, man solle den Wittenberger Mönch fleißig bewahren, starb im Jan. 1519. Als Bewerber um die Krone traten zwei Ausländer, Franz I. von Frankreich und Karl I. von Spanien, auf, die beide das Geld zu Bestechungen nicht sparten und zwischen denen, da ein deutscher Fürst — ein Unglück für die Nation! — sich nicht fand, die Kurfürsten sich zu entscheiden hatten. Den Ausschlag gab schließlich wohl die Haltung Friedrichs des Weisen; im Juni 1519 wurde Karl als Karl V. gewählt, nachdem er in einer Wahlkapitulation sich verpflichtet hatte, kein fremdes Kriegsvolk ins Reich zu führen, den deutschen Truppen keine fremden Anführer zu geben, keinen Reichstag außerhalb Deutschlands zu berufen, die ständischen Rechte zu achten und das Reichsregiment1 wiederherzustellen. 1) Das ist ein Ausschuß des. Reichstages, der in Abwesenheit des Kaisers au seiner Stelle regieren sollte. Es hatte vorübergehend schon unter Maximilian bestanden. Brettschnoider, Geschichtl. Hilfsbuch. Ii. 9

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Wiederholungs - Tabellen. 1077 Jan. Heinrich zu Canossa vom Banne gelöst Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig. Bürgerkrieg in Deutschland. Pontifikat Urbans Ii. Abfall Konrads. Heinrichs Sorge für die niederen Stände. Empörung Heinrichs V. gegen den Vater. 1106 — 1125 Heinrich Y. Papst Paschalis H., gefangen, muß auf die Investitur verzichten. Aufstand der Fürsten. 1122 Das Wormser oder Calixtinische Konkordat. Ii. Die auswärtigen Unternehmungen des Papsttums: die Kreuzzüge. Ursachen und Veranlassung. 1095 Kirchenversammlung zu Clermont. 1096—1099 Erster Kreuzzug, unternommen von der lothringischen, französischen^ und italienischen Ritterschaft. Eroberung von Edessa (Balduin), Anti-ochia (Boemund) und Jerusalem (Gottfried von Bouillon). — Die geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer. 1147 —1149 Zweiter Kreuzzug, veranlaßt durch den Fall von Edessa, unternommen von Konrad Iii. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich, ergebnislos. 1189 —1192 Dritter Kreuzzug, veranlaßt durch die Eroberung Jerusalems durch Saladin, unternommen von Friedrich I. Barbarossa (f 1190 im Kalykadnus), Richard Löwenherz von England und Philipp H. Augustus von Frankreich; fast ergebnislos. 1198 Stiftung des Deutschen Ritterordens. 1202 —1204 Vierter Kreuzzug, unternommen von französischen Rittern, richtet sich gegen Konstantinopel (Heinrich Dandolo, Doge von Venedig).

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 182

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
182 Wiederholangs - Tabellen. 1077 Jan. Heinrich zu Canossa vom Banne gelöst. Wahl Rudolfs von Schwaben zum Gegenkönig. Bürgerkrieg in Deutschland. Pontifikat Urbans Ii. Abfall Konrads. Heinrichs Sorge für die niederen Stände. Empörung Heinrichs V. gegen den Vater. 1106 — 1125 Heinrich V. Papst Paschalis H., gefangen, muß auf die Investitur verzichten. Aufstand der Fürsten. 1122 Das Wormser oder Calixtinische Konkordat. Ii. Die auswärtigen Unternehmungen des Papsttums: die Kreuzzüge. Ursachen und Veranlassung. 1095 Kirchenversammlung zu Clermont. 1096 —1099 Erster Kreuzzug, unternommen von der lothringischen, französischen und italienischen Ritterschaft. Eroberung von Edessa (Balduin), Anti-ochia (Boemund) und Jerusalem (Gottfried von Bouillon). — Die geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer. 1147 —1149 Zweiter Kreuzzug, veranlaßt durch den Fall von Edessa, unternommen von Konrad Ih. von Deutschland und Ludwig Vh. von Frankreich, ergebnislos. 1189 —1192 Dritter Kreuzzug, veranlaßt durch die Eroberung Jerusalems durch Saladin, unternommen von Friedrich I. Barbarossa (f 1190 im Kalykadnus), Richard Löwenherz von England und Philipp H. Augustus von Frankreich; fast ergebnislos. 1198 Stiftung des Deutschen Ritterordens. 1202—1204 Vierter Kreuzzug, unternommen von französischen Rittern, richtet sich gegen Konstantinopel (Heinrich Dandolo, Doge von Venedig).

6. Für die Klassen 7 und 6 - S. 81

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28. Karl der Groe. (768-814.) 81 einst khn an Karls Hof und nahm von seinem Tische die schnsten Speisen, um sie seiner Mutter zu bringen. Er ritt als Jngling mit seinem Vater in den Ardennenwald und ttete einen gewaltigen Riesen, dem er einen funkeln-den Edelstein aus dem Schilde raubte. Bald wurde er der tapferste und ritterlichste von allen Kriegern am kniglichen Hofe. Heldenhaft war auch sein Tod. Als er alle seine Gefhrten erschlagen und fr sich selbst keine Rettung sah, wollte er sein herrliches Schwert nicht in die Hnde der wilden Feinde fallen lassen. So versuchte er, es an einem Felsblock zu zerschlagen, aber der Stein wurde durchhauen, und das Schwert blieb un-versehrt. Dann nahm er sein elfenbeinernes Horn und stie so gewaltig hinein, da es zerbarst, und die Sehnen an seinem Halse zerrissen. So starb er, und seine Seele wurde von Engeln geen Himmel getragen. Erst viel spter rchte Karl diesen berfall und legte zum Schutze an dieser Grenze die spanische Mark zwischen den Pyrenen und dem Ebro an. Die Kaiserkrimng arls. Ein gewaltiges Reich, ein Weltreich, hatte D^Kai,er-sich der mchtige Frankenknig geschaffen. Von dem Ebro bis zur Raab ftnrts-und nach Wien hin, von Rom bis zur Nordsee dehnte es sich aus, berall galten seine Gesetze, berall war das Christentum durch ihn ausgebreitet und befestigt. Er war der Beschtzer der christlichen Kirche im ganzen Abendlande und selbst ihr treuester Sohn. Daher war es erklrlich, da der Papst ihn hoch ehrte und den Wunsch hatte, ihm die alte, einst so glnzende Wrde eines rmischen Kaisers zu verleihen. Das rmische Kaisertum, dessen Bedeutung noch allen Vlkern des Abendlandes bekannt war, sollte erneuert werden. Als daher Karl im Jahre 800 das Weihnachtsfest in Rom feierte und betend vor dem Altar in der Peterskirche kniete, setzte ihm der Papst Leo eine goldene Krone auf, und alles Volk jubelte ihm ctls rmischem Kaiser zu. Kein Stck Land, nichts an Macht gewann der Frankenknig dadurch, wohl aber ueren Glanz, Ruhm und Ansehen bei allen Vlkern. Von da an war es das Streben aller deutschen Könige, diese rmische Kaiserkrone zu erlangen; vielen wurde dies verhngnisvoll, und mancher deutsche Krieger hat in Italien sein Grab gefunden. Karls Persnlichkeit, sein Arbeit tut Grieben uiib sein Tod. der ^rls Person-Karls Aussehen, sein tgliches Leben, seine Persnlichkeit haben wir ge-noiten Bericht von einem seiner Freunde, dem Geschichtsschreiber E i n -h a r d. Seine ganze Gestalt zeigte den echt deutschen Mann, er war von Neubauer, Geschichtliches Lehrbuch I. von Baltzer. 6

7. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 23

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der schmalkaldtsche Krieg. 1546 —1547. 23 Bei Mühlberg kam es zum Kampfe; Johann Friedrich hatte nur«gjgm 4000 Mann, die bald zersprengt wurden, ward selbst verwundet, gefangen 1547. und vor den Kaiser geführt. Als er ihn mit den Worten „allergnädigster Kaiser" anredete, fuhr ihn dieser hart an: „Bin ich nun Euer allergnädigster Kaiser? So habt Ihr mich lange nicht geheißen." Er verhängte „ewiges Gefängnis" über ihn und zwang ihn auf Land und Kur zu verzichten. -x5tt religiöser Beziehung verhielt sich Karl maßvoll; er legte dem lutherischen Gottesdienst nichts in den Weg. Luthers Grabstätte anzutasten, was ihm einer aus seinem Gefolge riet, lehnte er ab; er führe, sagte er, Krieg mit den Lebenden und nicht mit den Toten. Die Kur und den größten Teil der ernestinischen Lande übertrug er auf Moritz. - Auch Philipp von Hessen unterwarf sich dem Kaiser, nachdem Ergebung sein Schwiegersohn Moritz und Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg v°n Hessen, für ihn beim Kaiser Fürsprache eingelegt hatten; freilich erreichten sie nicht mehr als das Versprechen, ihn nicht am Leibe oder mit ewigem Gefängnis zu strafen. Zu Halle auf dem Residenzschlosse des Erzbischofs von Magdeburg tat Philipp einen Fußfall vor dem Kaiser; aber dieser ließ ihn in Haft nehmen, indem er sich darauf berief, daß er nur versprochen habe, ihn nicht mit ewigem Gefängnis zu strafen. Er wollte die Gelegenheit benutzen, um den fürstlichen Widerstand auf die Dauer zu brechen und seine kaiserliche Gewalt fest zu begründen. § 27. Das Augsburger Interim. Groß war jetzt in der Tat des Kaisers Macht. Nur wenige deutsche Stände hatten sich ihm nicht unterworfen, vor allen Magdeburg; Karl schien in der Lage, seinen Willen der gebeugten deutschen Nation auferlegen zu können. Da war es ihm sehr unwillkommen, daß er sich eben jetzt mit dem Papste Paul Iii. überwarf. Um der weltlichen Interessen des Kirchenstaats willen wünschte dieser nicht einen zu großen Machtaufschwung des Kaisers; er verlegte jetzt gegen den Willen des Kaisers das Konzil von Trient nach Bologna. Unter diesen Umständen machte Karl den Versuch, selbständig eine vorläufige Ordnung der religiösen Verhältnisse herzustellen, die bis zu der Entscheidung eines zukünftigen allgemeinen Konzils in Geltung sein sollte. Dieses „Interim",Dar Augs-das auf dem Augsburger Reichstag 1548 verkündet wurde, machte den 3sm. Protestanten einige Zugeständnisse, wie z. B. den Kelch beim Abendmahle 1548> und die Priesterehe; im übrigen aber verpflichtete es sie, sich der katholischen Kirche wieder zuzuwenden und sich den Bischöfen wieder unterzuordnen. Solche Anordnungen befriedigten die katholische Partei nicht und verletzten in hohem Grade die Evangelischen. „Das Interim hat

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 70

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
70 Dritte Periode. Von 1056—1273. §57. f) Der fünfte Kreuzzug 1228 — 29. Das bei seiner Krö- nung (1215) gegebene Versprechen eines Kreuzzuges hatte Kaiser Friedrich Ii., verheiratet mit Isabella, der Tochter des Titular- königs von Jerusalem Johann von Brienne, lange Zeit unerfüllt gelassen, bis er 1227, vom Papste Gregor Ix. gedrängt, zur Aus- führung schritt. Auch jetzt durch den Ausbruch einer Seuche zurückgehalten und deswegen von Gregor, der an die Wahrheit dieser Thatsache nicht glauben wollte, gebannt, brach er trotzdem 1228 von neuem auf, unterstützt von den Genuesen und Pisanern und dem Deutschen Orden — sein Hochmeister war Hermann von Salza. Er benutzte Zerwürfnisse in Ägypten und erlangte 1229 durch Vertrag die Krone von Jerusalem.1 Die drei geist- lichen Orden, denen von nun an die Verteidigung des Erworbenen oblag, erfüllten ihre Pflicht schlecht. Infolge ihrer Zwistigkeiten gelang die Eroberung Jerusalems den Ungläubigen schon 1244. g) Die letzten Kreuzzüge. Am längsten hielt sich die Be- geisterung für die Kreuzzugsidee bei den Franzosen. Aber die Unternehmungen Ludwigs Ix. d. Hl. gegen Ägypten 1248 — 54 und dann gegen Tunis 1270 waren völlig ergebnislos. Seit dem Falle von Akkon 1291 gehörte ganz Palästina dem Sultan von Ägypten. Das Unternehmen im Orient eine dauernde christliche Herr- schaft zu gründen mufste mifslingen wegen des Mangels an Um- sicht, Zucht und einheitlicher Führung, wegen der Eifersucht und Selbstsucht der Kreuzfahrer, wegen der Feindseligkeit der Griechen, wegen des Neides und der Streitigkeiten der Ritterorden unter- einander, wegen der Feindschaft der syrischen Christen gegen die neuen Ankömmlinge, wegen der Verkehrtheit, mit der man die Lehenverfassung des Abendlandes auf den Orient übertrug. 3. Entwickelung der abendländischen Kultur im Zeitalter der Kreuzzüge. §58. a) Die materielle Kultur. Der Handel zwischen Europa und dem Orient nahm einen bedeutenden Aufschwung. Seine Haupt- 1) Seitdem führen die römischen Kaiser und seit 1806 die Kaiser von Österreich den Titel eines Königs von Jerusalem.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 179

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dritte Periode. Von 1056—1273. 179 1077 1077 1105 1106 — 1125 1111 1122 Jan. Heinrich zu Canossa vom Banne gelöst. Wahl Rudolfs von Schwaben (f 1080) zum Gegen- könige. Bürgerkrieg in Deutschland. Pontifikat Urbans Ii. Abfall Konrads. Heinrichs Sorge für die niederen Stände. Empörung Heinrichs V. gegen den Yater. Heinrich Y. Papst Paschalis Ii., gefangen, mufs auf die In- vestitur verzichten. Aufstand der Fürsten. Das Wormser oder Calixtinische Konkordat. Ii. Die auswärtigen Unternehmungen des Papsttums: die Kreuzzüge. Ursachen und Veranlassung. 1095 Kirchenversammlungen zu Piacenza und Clermont. 1096 —1099 Erster Kreuzzug, unternommen von der lothringi- schen, französischen und italienischen Ritter- schaft (Gottfried von Bouillon). Sieg der Christen bei Doryläuin; Eroberung von Edessa (Balduin), Antiochia (Boemund) und Jerusalem. — Die geistlichen Ritterorden der Johanniter und Templer. 1147 —1148 Zweiter Kreuzzug, veranlaßt durch den Fall von Edessa, unternommen von Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii. von Deutschland, ergebnislos. 1189—1192 Dritter Kreuzzug, veranlaßt durch die Eroberung Jerusalems durch Saladin, unternommen von Friedrich I. Barbarossa (f 1190 im Kalykadnus), Richard Löwenherz von England und Philipp Ii. Augustus von Frankreich; fast ergebnislos. 1198 Stiftung des Deutschen Ritterordens. 1202 —1204 Vierter Kreuzzug, unternommen von französischen Rittern, richtet sich gegen Konstantinopel (Hein- rich Dandolo, Doge von Venedig). 12*

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 122

1878 - Mainz : Kunze
— 122 - Oesterreich und zwar zuerst gegen die für ihre Freiheit begeistert kämpfenden Schweizerhirten bei Morgarten (1315), dann gegen den Kaiser selbst, der Friedrich 1322 bei Mühldorf schlug und gefangen nahm. (Seyfried Schweppermann.) Vier Jahre später entließ Ludwig feinen Gegner aus der Haft des Trausnitzer Schlosses, nachdem ihm dieser das Versprechen gegeben hatte Frieden zu stiften oder in die Gefangenschaft zurückzukehren. Da ihm das erstere unmöglich war, hielt er dem zürnenden Papste zum Trotz treu fein Gelöbnis der Rückkehr; Ludwig aber nahm ihn von nun an als Freund und Berather an. (Vgl. Schillers: „Deutsche Treue" und Uhlands: „Ludwig der Baier".) Schon 1330 aber starb Friedrich. Der Kaiser machte 1327 einen Zug nach Rom, wo er einen frommen Mönch zum Papste einsetzte und sich so die Franziskaner verpflichtete, die in Predigten das Volk über die damaligen Gebrechen der Kirche aufklärten. Und weil der Papst ganz ein Werkzeug des französischen Königs war, erklärten die deutschen Fürsten zu Renfe bei Coblenz die Kaiser-würde für unabhängig von feiner Bestätigung (1338). Doch hatte das gute Verhältnis Ludwigs zu den Fürsten keinen Bestand. Sie hatten es zugegeben, daß er 1324 Brandenburg, dessen askanifches Herrscherhaus ausgestorben war. seinem Sohne Ludwig verlieh; als er aber die Margarethe Maultasch von ihrem ersten Gemahle eigenmächtig schied, sie dem genannten Ludwig zur Ehe gab und so für diesen Tirol erwarb, fand man den Bann des Papstes durchaus gerechtfertigt und wählte ihm den Lützelburger Karl zum Gegenkönig. Er starb 1347 auf einer Bärenjagd. Karl Iv. (1347—1378) vermehrte fein böhmisches Erbland um Brandenburg, wo er zuerst den falschen Waldemar gegen den bairischen Markgrafen begünstigte, später mit diesem und seinen Brüdern in Frieden lebte und von dem letzten derselben die Mark durch Vertrag erhielt. Für seine eigenen Länder sorgte er wie ein Vater, baute vortreffliche Straßen, erhob Prag zu einer der schönsten Städte Europas und gründete dort eine berühmte Universität (1348). Stiefväterlich war er gegen das Reich gesinnt, kaiserliche Rechte verkaufte er in Deutschland und Italien für Geld, wie er es denn vortrefflich
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