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1. Die Zeit der Umwälzungen - S. 72

1909 - Leipzig : Hirt
72 Iii. Die Zeit des Deutschen Reiches. 130. Polargegenden sind in der letzten Zeit bekannter geworden. Der Natur-forscher entdeckt neue Elemente, neue Erscheinungen der Elektrizitt und des Lichtes; er erkennt die chemische Znsammensetzung der entferntesten Himmelskrper, beobachtet die kleinsten, dem bloen Auge unsichtbaren Lebewesen und untersucht die Bedingungen des organischen Lebens. Dennoch sind wir von einer vollstndigen Erkenntnis der Natur weit entfernt. Kennt doch der Mensch die Natur seines eigenen Krpers so wenig, da sich der die Behandlung der inneren Krankheiten die verschiedensten An-sichten nebeneinander behaupten. Mehr als jemals hat die Bildung das ganze Volk durchdrungen. Durch die Verbreitung und sorgfltige Einrichtung der Schulen, durch volkstmliche Bcher, Zeitungen und Zeitschriften, durch Vereine und Vortrge ist fr das Bildungsbedrfnis aller gesorgt. Freilich sind das Vielwissen und die Gewandtheit, das Wissen anzubringen, nicht immer mit grndlicher Bildung verbunden. 3. Industrie, Handel und Landwirtschaft. Deutschland ist ein Industrie-staat geworden. Die Groindustrie (vgl. Bild 13) hat nach 1871 noch schneller zugenommen als vorher. Die Ursachen liegen in der Verbesserung der Verkehrsmittel, dem Kapitalreichtum, der Bildung der Arbeiter und ihrer durch die soziale Gesetzgebung gehobenen Lage. An Gte wurden die deutschen Jndustrieerzeugnisse noch bis in die siebziger Jahre von den englischen bertroffen, aber bald waren sie ihnen mindestens ebenbrtig (Made in Germany!''), und in den Zweigen, die von der Wissenschaft unmittelbar befruchtet werden (Herstellung von Farben, Chemikalien, elek-irischen Maschinen und wissenschaftlichen Instrumenten) trat eine ent-schiedene berlegenheit der deutschen Fabrikate hervor. Der durchgebildete, fleiige deutsche Geschftsmann verstand es auch, seinen Waren im Aus-lande Ansehen und neue Absatzgebiete zu verschaffen. Zwar wird der deutsche Ausfuhrhandel vom englischen noch weit bertroffen, aber das Verhltnis hat sich schon sehr zugunsten Deutschlands verschoben. Der Landwirtschaft sind durch die Fabriken viele Arbeitskrfte entzogen worden. Sie werden ersetzt teils durch auslndische Arbeiter, teils durch den Dampf, der seinen Einzug auch in die Landwirtschaft gehalten hat. (Vgl. Bild 1416.) Seit dem starken Aufschwung der Fabrikttigkeit hat das Hand-werk in mancher Beziehung Schaden gelitten. Daran ist nicht nur die unmittelbare Konkurrenz der Fabriken schuld, sondern noch mehr haben die vernderten Bedarfs- und Absatzverhltnisse *) dazu beigetragen. Viele *) Der Rckgang der Bttcherei z. B. hat folgende Ursachen: 1) Nach der Anlage von Wasserleitungen waren die Eimer berflssig, in denen man das Wasser aus den Brunnen geholt hatte. 2) Neben den hlzernen Eimern kamen metallene auf. 3) Der Verbrauch von Fssern zum Einlegen von Kraut und Fleisch lie nach. 4) Die groen Brauereien und Weinhandluugen legten eigene Bttcherwerksttten an.

2. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 49

1911 - Leipzig : Teubner
Glatzer Gebirgsland. Mährisches Gesenke. Norddeutsches Tiefland. 49 Üuch die Ortschaften am Fuße des Gebirges haben, begünstigt durch ihre freund- liche Lage, lebhaften Fremdenverkehr. Da im Tale des Bobers Flachs angebaut wird, blüht in Hirschberg (20) schon seit alter Zeit die Leinenweberei. Unweit der Stadt liegt Warmbrunn, dessen warme, schwefelhaltige Quellen vielen Leidenden Heilung bringen. Das Glatzer Gebirgsland stellt sich als eine Hochfläche dar, die von Gebirgen umrahmt wird (nenne sie!). Kuf diese weise entsteht ein großer Gebirgskessel, dessen Gewässer sich in der Glatzer Neisse sammeln. In dem Tale der Neisse hat man eine Eisenbahn angelegt, die Deutschland und Österreich verbindet. Die Festung Glatz (17) schützt diesen Weg. — Ruj den fruchtbaren Feldern des „Glatzer Kessels" wurde früher viel Flachs geerntet. Daher steht dort schon seit alter Zeit die Leinen- weberei in hoher Blüte. Jetzt wird freilich der meiste Flachs aus andern Ländern, besonders aus Rußland bezogen. Da man am Nordwestrande des Berglandes, vor- nehmlich bei der Stadt Waldenburg (17), vor einigen Jahrzehnten Steinkohlen zu fördern begann, sind zahlreiche große Spinnereien und Webereien entstanden. Sie liefern die Leinwand viel billiger als die Handweber. Diese bewohnen nur noch die entlegenen Gebirgstäler und müssen infolge des geringen Verdienstes oft Not leiden. Dem Fleiß und der Geschicklichkeit der Bewohner verdankt auch die Uhren- industrie in dem Gebirge ihre Entstehung, die hier eine von den drei wichtigsten Stätten dieses Gewerbes auf deutschem Boden bildet (nenne die beiden andern). Stand- und Wanduhren sind die Haupterzeugnisse des Bezirks. — Art einzelnen Orten des Berglandes, so bei Reinerz und Landeck, sprudeln heilkräftige Quellen hervor, die von Leidenden gern aufgesucht werden. Das Mährische Gesenke (Gesenke bedeutet „Eschengebirge") ist ein flach- welliges, meist gut angebautes Bergland, Art seinem Südostrande entspringt die Oder, durch deren Tal, die „Mährische Pforte", eine wichtige Straße von Deutsch- land nach Österreich führt. Im Nordwesten steigt das Gesenke im Kltvater zu einer höhe von 1500 m an. 3. Das norddeutsche Tiesland und die deutschen Meere. Das deutsche Tiefland ist ein Teil des großen europäischen Tieflandes, das vom Uralgebirge bis an den Atlantischen Ozean reicht. Es umfaßt beinahe die Hälfte des deutschen Reichsgebietes und etwa zwei Drittel der Oberfläche des preußischen Staates. Die weite, meist ebene Fläche wird von zwei Landrücken durchzogen, einem nördlichen und einem südlichen, und durch den Lauf der Rller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Gegensatz zum Gebirgslande besteht der Boden in der Ebene überall aus losem, sandigem oder lehmigem Erdreich, vielfach ist die Oberfläche so wenig ge- neigt, daß das Wasser nicht abfließen kann und Moore entstanden sind (5. 7). Bei Brunnen- oder Kanalbauten kann man aber manchmal beobachten, daß schon wenige Meter unter der Erdoberfläche hartes, festes Gestein auftritt- bei Anlage von Berg- werken findet man es jedoch auch häufig erst in Tiefen von über 100 m. Die weiche Erdschicht des Tieflandes verhüllt also gleichsam ein unterirdisches Gebirge. Lehmann, Erdkunde f. Mittelsch. Z.heft. 4

3. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 106

1911 - Leipzig : Teubner
106 Salzlager. Erzlager. Heiße (Quellen. zeit. Die Schlammassen sinken ebenfalls zu Boden und bedecken die Salzablagerung. Der Tonschlamm ist für Wasser undurchlässig. Daher kann die Salzschicht, die unter der Schlammdecke liegt, nicht wieder aufgelöst werden. Folgt auf die Regenzeit eine Trockenperiode, so setzt sich eine neue Salzschicht ab usw. Auf diese Weise sind die gewaltigen Steinsalzlager entstanden, in denen das Salz als festes „Gestein" auftritt. In Deutschland findet man sie bei Staßfurt wie überhaupt am Harzrande, bei Hohensalza, in der Lüneburger Heide, in Württemberg u. a. (D. Don der größten Bedeutung für Landwirtschaft und Industrie sind aber die über dem Steinsalz liegenden Salzschichten; denn sie sind außerordentlich reich an Kali. Dieses zählt mit Phosphorsäure und Stickstoff zu den drei unentbehrlichen Pflanzennährstoffen, die der Landwirt dem Ackerboden in der Düngung zu geben hat (5tbb. 5. 86). Außerdem verbraucht die chemische Industrie die Kalisalze zur Her- stellung von Pottasche, Atzkali, Alaun, übermangansaurem Kali, Blutlaugensalz, Jod- kalium, Bromkalium, Glaubersalz, Bittersalz u.a.m., die in der Medizin, Photo- graphie, Malerei, Färberei und vielen anderen Gewerben gebraucht werden. Siehe auch den Abschnitt „Das deutsche Wirtschaftsleben" S. 87. Die Erzlagerstätten. Auch die Metalle sind wie die Salze und andere Mine- ralien in den Gesteinen fein verteilt. Wenn das Sickerwasser in tiefere Schichten der Erdrinde kommt, nimmt es höhere Temperaturen an und vermag dann die meisten Metalle und Mineralien aufzulösen. Auf seinem Wege gelangt es auch wohl in eine Gesteinsspalte oder einen andern Hohlraum des Felsgerüstes der Erde. Dort sammelt es sich an. Es erkaltet und muß nun die gelösten Metalle und Mineralien wieder abscheiden. Im Laufe vieler Jahrtausende wird dann die Spalte von den Metallen und verschiedenen Begleitmineralien (Vuarz, Kalkspat, Schwerspat usw.) ausge- füllt, ein Erzgang ist entstanden. — Über den Reichtum Deutschlands an Erzen, die neben der Kohle die Grund- läge seiner Industrie bilden, siehe den Abschnitt „Das deutsche Wirtschafts- leben" S. 86. In vielenfällen verschließt sich das Wasser den Ausgang der Spalte nicht ganz, sondern dringt allmählich nach oben. Dann bildet sich eine mineralische heiße Quelle (Therme), deren Wasser ^ , ..oft von heilkräftiger Wirkung ist Granit mit messerrückenbreiten Spalten, die ^5.^ durch ein S.m.ng- oon Rnn-.z, «uarz und (w.°-b°d-n, Homburgs Baden.v°den Topas ausgefüllt sind. (Grig. vresd. Mus.) u. a.).

4. Europa und Amerika - S. 97

1913 - Leipzig : List & von Bressensdorf
97 Das Königreich Dänemark. § 197 Dänemarks Nebenländer. Die Färöer (= Schafinseln) und Island. Sie'liegen auf einer untermeerischen § 197 Bodenschwelle, die von Schottland nach Grönland führt. (Früher vielleicht Land- Verbindung. Siehe Meerestiefen im Atlas!) Die Färöer bestehen aus 17 bewohnten und mehreren unbewohnten Klippen- inseln mit großartigen, zerrissenen Steilküsten, ohne jeden Baumwuchs, um- schwärmt von zahllosen Seevögeln. Die 15000 Bewohner betreiben Schafzucht, Fischfang, sammeln Eiderdnnen und Vogeleier. Bei ihnen haben sich die ur- germanischen Sagen noch reiner erhalten als aus Island. Island = Eisland (V7 des Landes liegt unter Gletschern), mit steilen Fjord- küsten, nahe bei Grönland gelegen, ist fast 3 mal so groß wie Dänemark, 2000 km davon entfernt. Nur 80000 Einw. Island bildet eins der fesselndsten Vulkangebiete der Erde: gewaltige Lavafelder und Gletscher, Vulkane, z. B. Hekla, und heiße Springquellen, z. B. der große Geisir (er schleudert vou Zeit zu Zeit eine 3 in starke Wassersäule 25—30 m hoch). -— Berühmte alt- germanische Volksdichtung, die „Edda". Keine Schulen, aber jeder kann lesen und schreiben (Unterricht durch Elteru und Wanderlehrer); Gymnasium in der kleinen Hst. Reykjavik (= Rauchbucht), 4000 Einw., an der milden Westküste gelegen (Golfstrom, Treibholz). — Auch auf Island Schafzucht, Fischfang und Gewinnung von Eiderduueu. Auswärtige Besitzungen: Drei kleine Antilleninseln (z. B. St. Thomas). Ferner Grönland, die größte Insel der Erde, 4 mal so groß wie Deutschland, aber nur 12000 Einw. (christliche Eskimos). Das Innere fast ganz uuter Glet- scheru begraben. Ii. Das Volk und seine wirtschaftlichen Leistungen. 1. Die Dänen, von denen ein volles Fünftel in der Hauptstadt wohnt, sind ger- § 198 manischer Abstammung und lutherisch. Schulbildung sehr hoch (s. Tabelle § 115c). Mehr als 70 Volkshochschulen, im Winter von Bauernsöhnen, im Sommer auch vou Bauern- tochtern besucht. [2. Wirtschaftliches, a) Landwirtschaft. Die Erträge des Ackerbaues (hauptsächlich Futtergetreide, namentlich Hafer, weniger Brotkorn) stehen, auf den Kopf der Ein- wohner berechnet, nächst denen Rumäniens am höchsten in Europa (Rumänien 842 kg, Dänemark 648, Deutschland 426). Zugleich hat Dänemark die höchststehende Viehzucht Europas. Musterland für landwirtschaftliche Genossenschaften. — t>) Industrie nicht von großer Bedeutuug (Schiffbau). — c) Handel infolge der Lage zur See be- deutend. Die Handelsflotte steht im Verhältnis zur Bevölkerungszahl in Europa an 3. Stelle (1. Norwegen, 2. England, 3. Dänemark, 4. Schweden, 5. Niederlande, 6. Spanien, 7. Deutschland). Hauptausfuhr: Butter, Fleisch, Tiere, Eier. Haupteinfuhr: Getreide (Brotkorn, f. oben!), Futterstoffe, Kohlen. Teutschland steht für den dänischen Handel an 2. Stelle (England, Deutschland, Vereinigte Staaten). Für unsern Handel nimmt Dänemark den 13. Platz ein. Stelle nach der Skizze auf der Innenseite des hinteren Deckels fest: Was bekommen wir aus Dänemark, was Dänemark von uns?] H. Harms, Erdkundliche Hilfsbncher für Lehrerbildungsanstalten. Präparandenheft Ii. 7

5. Mitteleuropa - S. 14

1912 - Leipzig : Teubner
14 Erwerbsquellen. Ostsee. Helgoland, l). Die Düne. der schlanke, weiße Leuchtturm. Cr steht auf dem höchsten Teile der Insel und verbreitet bei klarem Wetter sein Licht weithin über das Meer. Für den Kriegsfall ist Helgoland stark befestigt; denn es ist ein wichtiger Stützpunkt für unsre Flotte, die von hier aus die Annäherung feindlicher Geschwader frühzeitig beobach- ten und ihr weiteres Vordringen nach der Elb- und Wesermündung verhindern kann. 5. Erwerbsquellen der Bevölkerung. Schiffahrt, Fischerei (gering, Rabeljau) und Lotsendienst bilden die hauptsächlichsten Erwerbsquellen der Bewohner Helgo- lands wie aller deutschen Nordseeinseln. Kber auch der Fremdenverkehr, den die zahl- reichen Seebadeorte aufzuweisen haben, gewährt reiche Einnahmen. Die vielen Tausende von Menschen, die alljährlich zu ihrer Erholung an das Meer eilen, kennen seine heilkräf- tige lvirkung; sie wissen, daß der Spruch recht sagt: Der Nordsee Wasser, Luft und Land sind Medizin fürs Binnenland. 2. Die Ostsee. 1. Ihr Wasser. Die Ostsee ist ein fast rings von Land umschlossenes Meer, nahezu ein „Binnenmeer". Nenne die angrenzenden Staaten! Da ihr durch zahlreiche Flüsse Karte von Helgoland. 1:60000.

6. Mitteleuropa - S. 62

1912 - Leipzig : Teubner
62 Zchwarzwald. Odenwald. finden hier ihr Brot. Wertvoll sind auch die Salzlager, die an verschiedenen Orten ausgebeutet werden. Im Saartale befinden sich ansehnliche Glas- und Porzellan- fabriken. Die größte Stadt, Metz (68), liegt in der Nähe der deutsch-französischen Grenze und ist deshalb stark befestigt. Über ein viertel seiner Bewohner sind Soldaten. 3. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland und seine Umrvallung. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland ist rings von Gebirgen einge- schlössen (nenne sie!), die sich zum Neckar und Main abdachen. 1. Der Zchwarzwald ist eins der schönsten Gebirge unsres Vaterlandes. Maje- stätisch erhebt er sich aus der breiten Oberrheinischen Tiefebene, während er zum schwäbischen Stufenlande allmählich absteigt. In der höhe wird er nur vom Riesen- gebirge überragt. Seine bedeutendsten Erhebungen liegen im Süden (Feldberg fast 1500 m). Dort wird er durch das enge Durchbruchstal des Rheines vom Schweizer Jura geschieden. Nach Norden nimmt die höhe des Gebirges beständig ab. Schließlich geht es unmerklich in das flachwellige Neckarbergland über. Die Gipfel der Schwarz- waldberge stellen flachgewölbte Kuppen dar, die meist von Wiesen und Mooren ein- genommen werden. Die tiefeingeschnittenen Täler der wildrauschenden Bergwasser sind von hoher landschaftlicher Schönheit und werden von zahllosen Naturfreunden aufgesucht. Aber auch für den Verkehr sind sie von Wichtigkeit- denn sie haben es ermöglicht, daß man Eisenbahnen über das Gebirge führen konnte. 5luf kühn an« gelegten Brücken und in vielen Tunneln durchbrechen die „Schienenwege" die Berg- ketten und gewähren durch ihre vielverschlungenen Krümmungen dem Reisenden stets neue überraschende Blicke auf die bewaldeten höhen und in die von einer gewerb- tätigen Bevölkerung bewohnten Talgründe. Besonders die steilen Westabhänge des Schwarzcvaldes sind infolge der häufigen Niederschläge mit sinstern Tannenwäldern bedeckt. Das holz wird in Sägemühlen zerschnitten, oder in Flößen den waldarmen Landschaften am Niederrhein zugeführt. Die zahlreichen Bewohner des Gebirges beschäftigen sich besonders mit Wald- arbeit und Viehzucht, sowie mit der Herstellung von Wanduhren und Mufikinstru- menten. — Im nördlichen Teile des Schwarzwaldes sprudeln bei Baden-Baden (22) und Wildbad (4) warme, heilkräftige Quellen hervor, die von vielen Leidenden aufgesucht werden. 2. Der Odenwald erhebt sich zwischen Neckar und Main. Er ist ein reich be- waldetes Bergland mit breiten, freundlichen Tälern. Seine mittlere höhe beträgt 45v m. Auf der dem Rheine zugewendeten Seite kommt der Wanderer, der hier auf der „Berg- strafte" seines Weges zieht, „durch segenschwere, lachende Gefilde, über denen ein südlich milder, sonnig durchleuchteter Himmel lacht. Rebgelände und Gbstpflanzungen prangen an den Bergabhängen. Die sanft gerundeten Kuppen krönt freundlicher Wald. Trümmer zahlreicher Burgen schauen von den höhen malerisch auf die weite Land- schaft hernieder. In milden Wintern fällt hier zuweilen fast kein Schnee- aber heiße Sommer setzen den nicht an südländische Temperaturen Gewöhnten arg zu. Frühling und herbst dagegen sind mild und unvergleichlich schön."

7. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 152

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Voraus- setzungen Technische Maschinen Das Zeitalter der Verfassungs- und Einheitskämpfe. Die Zeit der Restauration. Allgemeines. § 133. Technischer Aufschwung. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte in England die große Umwälzung begonnen, die an die Stelle der menschlichen Arbeitskraft die mechanische setzte und damit dem steigenden Bedürfnisse nach Industriewaren Genüge tat. Da infolge des Bauernlegens durch die Aristokratie die Bewohner des Landes in die Städte gedrängt wurden, standen der Industrie zahlreiche Arbeitskräfte zur Verfügung. Zugleich schuf die Umwandlung des Grundbesitzes in kapitalistische Unternehmungen und die Verbesserung der landwirtschaftlichen Methode der industriellen Bevölkerung die Nahrung, die freilich mit dem Schwinden des freien Bauernstandes teuer erkauft wurde. Es fanden daher die technischen Fortschritte einen wohl vorbereiteten Boden. Nach einigen früheren Versuchen anderer erfand bald nach 1760 Hargreaves die spinning jenny, eine Maschine, welche die Arbeit von 100 Spinnern verrichtete. Dann schuf Arkwright die durch Wasserkraft getriebene water frame, die es ermöglichte, Baumwollgarn beim Weben ergiebiger zu verwenden. Compton verband spinning jenny und Waterframe und machte durch seine mule (Maulesel) genannte Maschine die Erzeugung stärkerer Garne möglich. In der Eisenindustrie machte das Eisenpuddeln, d. h. die Entfernung des Kohlenstoffes, in mit Steinkohlen geheizten Flammenöfen das englische Eisen und die englische Kohle allgemein verwendbar; dadurch wurde wieder die Maschinenindustrie außerordentlich gefördert. Um mehr Kohlen zu schaffen, werden die Kohlenbergwerke immer tiefer angelegt. Je tiefer aber der Betrieb ging, um so hinderlicher wurde das Wasser. Schon Ende des 17. Jahrhunderts erfand man eine Dampfmaschine, die, dann verbessert, Wasser aus der Tiefe pumpte und so, obwohl sie kostspielig und umständlich war, doch den Kohlenbergbau förderte. James Watt, der diese Dampfmaschine erprobte, hatte mit seiner Einführung eines besonderen Kondensators und später auch des Parallelogramms Erfolg.

8. Von 1648 bis zur Gegenwart - S. 135

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Das Kaiserreich Napoleons I. 135 scheidend bei Friedland (14. Juni). Die Preußen räumten darauf Königsberg. Bald darauf erreichte Napoleon Tilsit. Obwohl Alexander I. und Friedrich Wilhelm Iii. sich zu Bartenstein noch einmal fest verbunden hatten, bot der Zar, ohne Preußen zu fragen, nach der Niederlage bei Friedland den Franzosen einen Waffenstillstand an; Napoleon nahm diesen an und dehnte ihn auch auf Preußen aus. In einer persönlichen Besprechung vereinbarte Napoleon mit Alexander, daß Preußen nicht ganz vernichtet würde, sondern „nur“ die Länder westlich der Elbe und Kottbus verlieren solle, daß ferner Polen nicht wieder hergestellt, aber aus den bei den letzten Teilungen von Preußen erworbenen Provinzen ein Herzogtum Warschau unter dem König von Sachsen gebildet würde. Er stellte ferner eine Teilung der Türkei in Aussicht. Dafür erkannte Alexander die Maßregeln Napoleons in Deutschland und Italien an und verpflichtete sich zum Vorgehen gegen Eng- I j 0q7 I land. Unter diesen Bedingungen, die einer Teilung der I______________I Herrschaft über Europa unter Frankreich und Rußland gleichkamen, wurde der Friede von Tilsit am 7. Juli geschlossen, dem am 9. Juli Preußen beitreten mußte. Der Frieden wurde durch die Konvention von Königsberg ergänzt, nach der die Franzosen Preußen raumen sollten, je nachdem die Kriegskosten bezahlt würden. Deren Höhe aber wurde nicht festgesetzt. Da Napoleon Preußen okkupiert halten wollte, um Rußland nicht zu mächtig werden zu lassen, wies er seinen Generalintendanten an, die Forderungen Frankreichs möglichst hoch zu schrauben. Die Verhandlungen über die Höhe der Kontribution zogen sich daher in die Länge. Erst als Napoleon seine Truppen in Spanien brauchte, gestand er in der Konvention von Paris im September 1808 die Räumung Preußens bis auf Stettin, Küstrin und Glogau zu, setzte aber die Höhe der Kriegsschuld trotz aller vorausgegangenen Zahlungen auf 140 Mill. Franken fest, die erst auf Verwendung Alexanders in Erfurt auf 120 ermäßigt wurden. Auch sollte Preußen nur 42000 Mann unter den Waffen haben. Deutschlands Wiedergeburt und Napoleon auf der Höhe der Macht. § 121. Umwandlung des deutschen Geisteslebens. In der Philosophie übernahm nach der Jahrhundertwende Schelling neben Fichte die Führung. Dem Ich und der Natur Fichtes (§ 118) ist nach ihm ein Höheres, das Absolute, gemeinsam. Die einzelne Persönlichkeit geht in dem All auf (Identitätsphilosophie). Die neue Richtung wurde zunächst in der Religion wirksam. Die Romantik führte, indem sie die geschichtlich gewordenen Religionen gegenüber der „Religion“ der Klassiker pries, zu der Erneuerung des Waffen- stillstand Friede von Tilsit Kriegs- kosten Philosophie

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 49

1912 - Leipzig : Teubner
Sächsisch-Thüringische Bucht. 49 und pleiße bequem überschreiten. 5luch aus Norddeutschland liefen dort Handels- wege zusammen' denn von diesem weit nach Lüden vorgeschobenen Punkte konnte man leicht nach Süddeutschland und nach Böhmen gelangen. So liegt es in der günstigen Verkehrslage Leipzigs begründet, daß es zu einer wichtigen Handels- stadt aufblühte. Seine Messen, zu denen die Raufleute aus allen Ländern herbei- strömen, waren schon in alter Zeit berühmt. Jetzt haben sie sich in der haupt- fache zu großen Musterlagern entwickelt. Eine solche Übersicht, insbesondere auch der. Neuheiten auf den verschiedensten Gebieten der Industrie, vorzüglich des Kunstgewerbes, gestaltet Leipzig zum Mittelpunkt des Großhandels und zum Druckmaschinensaal einer Leipziger Buchdruckerei. Sammelpunkt der Fremden aus allen Ländern und Zonen. Kuch der Pelzhandel ist sehr bedeutend. Jährlich werden für etwa 30 Millionen Mark Felle umge- setzt. Für den deutschen Buchhandel und die damit verbundenen Gewerbe ist die Stadt ein hauptsitz. In Leipzig befindet sich ferner eine seit Jahrhunderten be- rühmte Universität, sowie das höchste deutsche Gericht, das Reichsgericht. — Von den zahlreichen kleineren Städten, die in der fruchtbaren Umgebung Leipzigs liegen, merken wir Zeitz (33) mit ansehnlichem Maschinenbau (Braunkohlenlager in der Nähe) und Altenburg (40) mit Zigarren-, Handschuh- und Maschinen- fabriken. Kuch sie wurden durch die Großstadt Leipzig in ihrem Wachstum ge- hindert. Nur das benachbarte Halle (181) ist in neuerer Zeit zu hoher Bedeutung gelangt. Es liegt wie Leipzig in sehr fruchtbarer Umgebung und besitzt ebenfalls eine altberühmte Universität. Dazu kommt noch, daß die schiffbare Saale an ihm Lehmann, Erdkunde f. Mittelsch. u. verw. Anstalten. Iii. 2. klufl. 4

10. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 3

1911 - Leipzig : Hirt
§ 3—4. 1. Australien. 3 >5- Wasserlachen zusammenschrumpfen (Bild 3). Nur die regelmäßig bewässerten Australalpen ernähren ein nie der- siegendes Flußsystem, das des Murray ^märre^. Aber auch dieses eignet sich wegen des wechselnden Wasserstandes und weil das Wasser größtenteils auf die umliegenden Äcker geleitet wird, nur wenig für die Schiffahrt. Die Seen sind « meist Salzsümpfe. o % ä § 3. Bevölkerung. Die eingeborenen, dunkelbraunen f A oder schwärzlichen Australueger, deren Zahl auf mindestens % 30 000 geschätzt wird, haben sich infolge des Mangels an Haus- .£ tiereit und Getreide zu Jägern entwickelt. Sie wurden in die dürftigen Gebiete des Innern verdrängt durch die Europäer, die meist englischer Herkunft sind (nur wenig über 100000 § Deutsche). Diese begannen im Jahre 1788 die Be- siedlnng, brachten Getreide, Schafe, Rinder, Pferde § und die Weinrebe mit und gestalteten große Gebiete des s Erdteils völlig um. Ü Durch Artesische Brunnen (Fig. 72), die massenhaft besonders ■e in Queensland ^kwinsländ^ erbohrt wurden, verwandelten sie weite £ Steppen in saftiges Weideland, und die Schafzucht machte .£ Australien zu einem der bedeutendsten Wollausfuhr- £ länder. Der 8 erzielt riesige Getreideernten, die größtenteils K ausgeführt werden. Erst spät wurden die Mineralschätze entdeckt, g und diese zogen viele Fremde ins Land. ^ Aus der Unergiebigst großer Gebiete des Innern er- | klärt es sich, daß hauptsächlich die Küsten besiedelt sind und ^ unter diesen am meisten die bevorzugte Südostküste. Fast °>Z ein Drittel der gesamten Bevölkerung entfällt auf ^ die außerordentlich schnell wachsenden vier australi- ^ sehen Großstädte. >£? J Berkehr. Da keine Flüsse dem Verkehr ins Innere die ~ Wege wiesen, sind von der Küste aus Stichbahnen in die wichtigen H. Wirtschaftsgebiete des Innern geführt. Ein Überlandtelegraph 5? vermittelt den Verkehr mit dem britischen Mutterlande durch Jj Kabel über Indien, und eine im Bau begriffene Überlandbahn . führt von Südaustralien nach N. Die wichtigen Häsen sind meist durch Eisenbahnen verbunden, und der Telegraph hat eine weite Ausdehnung. Auch nach Amerika ist ein Kabel gelegt. Den Personen- und Güterverkehr mit Europa (§ 7, 218) vermitteln neben, den überwiegenden englischen Linien deutsche Postdampfer. Mit Amerika stellen englische und amerikanische Linien in drei- bis vierwöchiger Fahrtdauer die Verbindung her. § 4. Staatliches und Besiedlung. Die sechs britischen Kolonien haben sich seit 1901 zum „Australischen Bunde" 1*
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