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1. Die außereuropäischen Erdteile, Die Ozeane und ihre Bedeutung im Völkerleben - S. 71

1912 - München : Oldenbourg
Nordamerika. 71 beständig über der tiefblauen Fläche. Nahe dem Mittelpunkt erhebt sich plötzlich eine gewaltige helle Dampfkugel mit dumpfem Poltern aus der Tiefe und verwandelt sich in eine Wolke, während sie das Wasser fußhoch emporschleudert. Dann ist wieder einige Sekunden Pause und das Wasser liegt ruhig und glatt da, bis wieder eine womöglich größere Dampfkugel seine Tiefe aufwühlt. Dieses Schauspiel wiederholt sich in immer kleineren Zwischenräumen, bis endlich der See in ein wildes Wogen gerät. Er erreicht fast den Rand des Schlundes; gewaltige schaumgekrönte Wellen erheben ihre glitzernden Häupter und schießen zischend und brüllend hin und her, bis sie ohnmächtig zurückfallen in den Schlund. Aber neue Wogenungeheuer treten an ihre Stelle; immer wilder wird der Aufruhr, immer höher züngeln die Wogenschlangen, immer dichter wird die Dampfwolke, immer heftiger das Brüllen und Donnern in der Tiefe: da mit einem Male scheint der ganze See in einer gewaltigen Wassersäule emporzusteigen und ein geschlossener Wasserstrahl von 8 m Dicke fährt bis zu 100 m in die Höhe, die Dampfwolke steigt bis zu 300 m und mehr. Zischen, Klatschen, Brüllen, Donnern, dies sind die Töne, die die Luft erfüllen; es ist unmöglich, das eigene Wort zu hören; die Erde bebt unter dem Fuße, gewaltige Entladungen gleich dem Gebrüll der schwersten Geschütze übertönen den fürchterlichen Lärm der Tiefe, Steine fliegen hoch empor, Strahl auf Strahl schießt in die dampferfüllte Höhe, einer den andern überholend. Allmählich sinkt die kolossale Wassersäule niedriger, der Lärm läßt nach; der Donner wird schwächer und ebenso plötzlich, wie sie sich erhoben, verschwindet die Wassermasse in dem Schlunde, der nun fast trocken daliegt. Nur die Dampfwolke in der Höhe und das Donnern in der Tiefe geben noch Kunde von dem furchtbar großartigen Schauspiel, das soeben stattgefunden hat. Auch der nahe Fluß legt Zeugnis dafür ab. Seine kühle Flut ist angeschwollen und in einen dampfenden, heißen Strom verwandelt — so groß war die Wassermasse, die der gewaltigste Geiser der bekannten Welt gespien hat — der „Exzelsior" (Abb. S. 70). (Nach K. von Rittet) Die Union als Weltmacht. In einzelnen Erwerbszweigen geht die Union bereits allen Ländern der Erde voran, so in der Getreide-, Banmwoll-, Tabak-, Kohlen- nnb Roheisen-, Gold-, Silber-, Klchfer- und Qnecksilbererzengnng. Der Reichtum des Landes an S t e i n - kohlen und Eisen ist wieder die Ursache einer gewaltigen Maschinen-industrie geworden. Auch die Baumwollindustrie steht bereits auf hoher Stufe. Gewaltige Fortschritte hat ferner die Viehzucht gemacht, so daß ihre Erzeugnisse sogar zur Versorgung Europas dienen. Die Union besitzt außerdem ein großartiges Kanal-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Fernsprechnetz. Zu all dem kommen die trefflichen Häfen, die schiffbaren Ströme und Binnenseen, die unvergleichliche Lage zwischen Asien und Europa und seit neuester Zeit auch ein ansehnlicher und sehr wertvoller Kolonialbesitz, endlich der Erfindungs- und Unternehmungsgeist und der kaufmännische Sinn des Amerikaners. So ist es begreiflich, daß die Union im Welthandel mit England und Deutschland um den Vorrang wetteifert und daß es „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten" genannt wird. Mexiko. . ®e9en Süden geht das wüstenhafte Coloradoplateau in die 2000 m hohe Hochfläche von Mexiko über. Es lassen sich hier drei Klima- und Kulturzonen unter-

2. Das Deutsche Reich - S. 32

1913 - München : Oldenbourg
; (Sinei) einer Photographie von Wilhelm ft-itlle, Barmen,) De»tsche Industrie. Talsperre im Wuppertale bei Barmen. Seit alten Zeiten dienen die reichen Wasserkräfte des Rheinischen Schiefergebirges dem Gewerbe, in keinem Tale aber in höherem Maße als im Wuppertal?. -Die zahlreichen und bedeutenden Fabrikstädte dieses Tales verdanken ihre Entstehung diesem Flusse. In neuerer Zeit hat man die Ausbeutung der „weißen Kohle", wie man die nutz- bareu Wasserkräfte jetzt vielfach nennt, durch große Talsperren noch gesteigert. Tie Flüsse werden durch Querdämme zu Seen aufgestaut, deren Abfluß in Werkkanäle geleitet wird. Eine der ansehnlichsten dieser Talsperren liegt bei Barmen im Wuppertal. <Nach einer Photographie von Wilhelm N'ille, Varinen,) Deutsches Verkehrsleben. Schwebebahn in Elbcrfeld-Barmen. Ter ungemein rege Verkehr im industriereichen Wuppertal ist über die natürlichen Schranken des Gebietes hinaus- gewachsen und der erfindungsreiche Geist der deutschen Technik hat zu seiner Bewältigung die Schwebebahn in Elberfeld-Barmen geschaffen. Tie Wagen dieser 13'/- km langen Bahn hängen an einer Schiene, die an einem eisernen Trahtgerüst befestigt ist, und gleiten auf dieser, von elektrischer Kraft getrieben, dahin. Tas Schwebegleis wurde teilweise über der Wupper angelegt, um den Straßenverkehr in dem engen Tale nicht noch mehr zu belasten. Hier sausen die Wagen unbehindert dahin und erreichen eine Geschwindigkeit bis zu 40 km. Tie Halte- stellen befinden sich meist bei den Wupperbrncken.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

4. Geographisches Quellenlesebuch der außereuropäischen Erdteile - S. 131

1913 - München : Seybold
Ein chinesischer Mandarin aus Hongkong. der man die überschwemmten Reisfelder gleichsam besät, nachdem die Ernte eingeheimst wurde, so daß dasselbe Stück Land im Sommer Reis und im Winter Fische trägt. Wie nirgends der Fisch eine so große Rolle in der Volksernährung spielt wie in China, so scheint auch die See- und Flußfischerei hier in einer merkwürdigen Ausdehnung und mit mannigfaltigsten Mitteln betrieben zu werden. /Man denke an das Fischen mit Kormoranen, das ein weitverbreitetes Gewerbe istj Kanalboote tragen am Schnabel eine Vorrichtung zum Einhängen wag- 131 9*

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 121

1889 - München : Franz
Zweiter Zug nach Italien 11581162, 121 gegen Polen, ans dem er der die Oder bis gegen Posen vordrang. Nun unterwarf sich der damalige Polenherzog (Boleslav) und erkannte die Oberherrlichkeit des Reiches an (1157). Da er das gleichzeitig gegebene Versprechen, die Ansprche seiner Verwandten zu befriedigen, nicht vollstndig erfllte, riefen seine Neffen abermals die Vermittlung des Kaisers an und erhielten hiednrch 1163 Schlesien. Der sich hie-durch abzweigende Ast des piastischen Knigshauses suchte und fand an Deutschland, dem er seine Herrschaft verdankte, Rckhalt und befrderte deshalb die deutsche Einwanderung in Schlesien. Da auch er in viele Linien auseinanderging, zerfiel Schlesien durch Erbteilungen in viele Herzogtmer, die schlielich alle den Bhmenknig (Johann von Ltzel-brg) als ihren Schutzherrn anerkannten. Als dieser den Polenknig (Kasimir d. Gr.) zum frmlichen Verzicht auf die Oberhoheit der Schlesien vermocht hatte, war (um 1333) auch das letzte politische Band zwischen Polen und Schlesien gelst und die Germanisierung des letzteren entschieden. Nachdem Friedrich das Ansehen des Reiches Polen gegenber gel- Beatrix von tend gemacht, vergrerte er auch seine eigene Hansmacht. Beatrix, die Burgund. Erbin eines betrchtlichen Teiles von Burgund, ward damals von ihrem Oheim Wilhelm in einem Turme gefangen gehalten, der sich dadurch ihre Besitzungen sichern wollte. Aber Friedrich befreite sie, wie Otto 1. einst die italienische Adelheid, und nahm sie zur Gemahlin, wodurch Burgund wieder fester ans Reich geknpft wurde. Zweiter Zug nach Italien 11581162. Schon war jetzt der Ruf von der Macht des Kaisers so weit ge-drangen, da sich Gesandte aus Italien und Burgund, Frankreich und England, Dnemark und Polen, ja aus dem fernen Spanien und Griechen-land mit ehrenvollen Huldigungen bei ihm einfanden, von denen be-sonders die Botschaft des englischen Knigs in Worten abgefat war, als ob die Zeiten des mchtigen Heinrich Iii. zurckgekehrt seien. Um so dringender mute es Friedrich erscheinen, auch in der Lombardei das kaiserliche Ansehen in vollem Mae wiederherzustellen^ Mit den dortigen Verhltnissen hatte er sich auf seinem ersten Rmerzug nur vorber-gehend befassen knnen: sein Heer war nicht stark genug gewesen, um es mit dem trotzigen Mailand aufzunehmen. Jetzt fhrte er (1158) ein Belagerung strkeres der die Alpen und umlagerte Mailand, das sich nach fnf unrb Unterwochen ergab. Um nun alle Unklarheit der die Rechte der kaiserlichen " "ands Gewalt zu beseitigen, berief Barbarossa einen glnzenden Reichstag auf die roukalischen Ebenen, Hier sollte endgiltig festgesetzt werden, welche Reichstag von Befugnisse dem Kaiser besonders auch den Stdten gegenber Roncalia. zustnden. Deshalb waren auch von den letzteren die (14) vornehmsten durch Abgeordnete vertreten. Der Kaiser, in dem guten Glauben, ber-Haupt nur alte Rechte seiner Krone in Anspruch zu nehmen, erklrte vor den Versammelten, er wolle nicht nach Willkr herrschen, sondern ein gesetzmiges Regiment führen; doch sei das ffentliche Recht mit der Zeit verdunkelt." Um nun den Umfang der kaiserlichen Gewalt rechtlich bestimmen zu lassen, hatte Friedrich die angesehensten Rechtslehrer der

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 88

1889 - München : Franz
88 Heinrich Iii. 10391056. Heinrich Iii. 1039-1056. Es scheint Konrads letztes und grtes Ziel gewesen zu sein, Deutschland in eine vollstndige Erbmonarchie zu verwandeln; wenigstens legte er diejenige Gewalt im Reiche, die dem erblichen Knigtum immer wiederstrebte und am gefhrlichsten war, die herzogliche, dadurch lahm, da er jedes zur Erledigung kommende Herzogtum seinem zum Nach-folger bestimmten Sohne gab. So vereinigte dieser allmhlich in sich die Herzogsgewalt in Bayern, Schwaben und Franken und ward uoch zu Lebzeiten seines Vaters zum König von Deutschland und zu dem von Burgund gekrnt. Da einige Wochen nach Konrads Ii. Tode auch sein Vetter Konrad der Jngere kinderlos starb, wodurch dessen Herzog-tnm Krnten erledigt wurde, beherrschte der neue König gleich bei feinem Regierungsantritt den ganzen Sden Deutschlands unmittelbar und hatte nur in Sachsen und Lothringen Herzoge zwischen sich und den dortigen Volksstmmen. Schon daraus erklrt sich zum Teil, warum gerade unter Heinrich Iii. die knigliche Gewalt ihren Hhepunkt erreichte. Aber nicht blo mich Innen steht Heinrich mchtiger da, als je ein deutscher König vor ihm oder nach ihm, auch uoch aueu wute er die An-sprche des mittelalterlichen Kaisertums mehr als alle seine Vorgnger und Nachfolger zur Geltung zu bringen. Gleich zu Anfang feiner Regierung gab ihm besonders der Osten Anla zum Einschreiten. hnlich wie nach dem Tode Ottos Iii. der Polenherzog (Boleslaw) der das Wendenland und Bhmen hergefallen Bretislaw von war, um ein von Deutschland unabhngiges groslavisches Reich zu ^oymen. grnden, was nur durch die Feldzge Heinrichs Ii. und Konrads Ii. gegen Polen verhindert worden war, so fiel auf die Kunde vom Ab-leben Konrads Ii. der Bhmenherzog Bretislaw der das durch die letzten Kriege geschwchte Polen her und nahm im Sturme Krakau, Posen und Gnesen, woraus er die Gebeine des hl. Adalbert nach Prag bringen lie. Die Absichten Bretislaws gingen auf nichts geringeres, als was einst Boleslaw der Glorreiche angestrebt, die Errichtung eines groslavischen Reiches^), aber nicht Polen, sondern Bhmen sollte jetzt der Mittelpunkt werden. Das zeigte Bretislaw deutlich, als er nach berfhrung des hl. Adalbert nach Prag sich beim Papste durch Gesandte um Erhhung des dortigen Bistums zu einem Erzbistum bewarb. Dadurch wre Prag geradeso von seiner Unterordnung unter den Mainzer Erzstuhl gelst worden, wie einst durch Otto Iii. Gnesen von Magdeburg und damit die ganze polnische Kirche von Deutschland unabhngig gemacht worden war. Der kirchlichen Sonderstellung war aber damals in Polen bald auch die politische Losreiung vom Reiche gefolgt; dasselbe drohte nun auch in Bhmen. Deshalb nahm sich Heinrich Iii. geradeso der Rechte des Mainzer Erzstnhls Prag gegenber beim Papste, wie der Hoheit des Reiches dem Bhmenherzog gegenber an und be-kriegte Bretislaw in zwei Feldzgen, auf deren zweitem ein deutsches Heer von Meien und eines der den Bhmerwald bis nach Prag vor-drangen. Nun unterwarf sich Bretislaw und erschien 1041 am Hoflager *) Vgl. Swatopluk von Mhren um 888!

7. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 493

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Dritter Zeitraum. Don 1096 bis 1517. 493 Oberhaupts der Kirche, über alle, selbst die wichtigsten kirchlichen Angelegenheiten Verfügungen trafen. Er, und nur er, konnte bei wichtigeren Aalten bestehende Kirchen- Eesetze zum Bortheile Ein;.euer mildern, oder die Über- tretung derselben gestatten. Er beschrankte die Macht dev Bischöfe und Erzbischöfe mehr und mehr; und indem er die Macht dieser hohen Vorsteher der Kirche brach, gewann er an den Bettelmönchen, deren Orden, wie fast jeder Mönchsorden dieser Zeit, in weit verbreiteten Verbindun- gen unter sich stand, die thatrgsten Diener und Werkzeu- ge für seine Plane. Er hatte das auöschließeude Recht, allgemeine Kirchenoersammlungen zusammen zu rufen, und was auf diesen sowohl, als auf den Synoden der Pro- vinzen beschlossen wurde, zu bestätigen. Aber nicht nur in Bezug auf die Kirche, sondern auch in Bezug auf den Staat, eignete sich in dieser Zeit der Papst die oberste Gewalt an. Er betrachtete sich als den, von Gott selbst eingesetzten, Eigenthumsherrn aller christlichen Reiche, und handelte als solcher. Rom hatte zum zweiten Mal die Welt erobert. 2. Die Bischöfe. Die Bischöfe,wurden in Bezug auf die Päpste aller- dings jetzt wett abhängiger als ln frühern Zeiten. Auch wurden sie durch die steigende Zürstenmacht nach und nach beschränkt. Doch war das bischöstiche Ansehen in diesen Zeiten immer noch sehr groß. Zwar weniger als vorher, aber immer doch noch sehr viel erhielt die Kirche durch Schenkungen und Vermächt- nisse. Auch erwarben ihr die Bischöfe sehr beträchtlichen Reichthum durch Kauf auf dem großen Gütermarkte, der durch die Kreuzzüge in allen Ländern von Europa eröffnet ward. Überdieß wurde das Zeherttwefcn immer einträglicher ge- macht. Endlich an den Päpsten hatte das kirchliche Ei- genthum kräftige Beschützer. Auch wurde die Befreiung der Geistlichen von Ab- gaben und von weltlicher Gerichtsbarkeit weiter, als bis- her, ausgedehnt, und von den Päpsten geschützt.

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 103

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103 an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats- schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla- ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa- ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er- erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war. Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß- wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien, Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi- schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In- dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die besten Zuflüsse gaben. Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717 Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be- mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol- len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos- lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge- danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal- tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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