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f50 Ligue z U Cambrai.
a.c.g.dl'nands von Aragonien, und seine Tochter Margarethe mit
1496.Iohann, dem Sohne Ferdinand's.
1499. Ludwig Xii. von Frankreich bemächtigt sich Mailands,
und erhält, nachdem seine Versuche gegen Neapel mißlungen,
von Marimilian die Belehnung des Herzogthums 1505.
Philipp von Burgund, dessen Gemalin erkrankte, wird,
nachdem Isabella von Castilien 1504 und Johann schon 1500
gestorben, König von Castilien, stirbt aber selbst 1506,
und Marimilian, Vormund über seine beiden Söhne, Karl
und Ferdinand, ernennt Margarethe zur Statthalterin der
Niederlande, und verzichtet auf Castilien zu Gunsten Ferdinand's
von Aragonien, der also seit 1506 beide Königreiche vereint
beherrscht (bis zu seinem Tode 1516, wo Karl das Ganze
ererbt).
1508. Marimilian erwählter römischer Kaiser, verbindet sich
mit dem Pabste, Könige von Frankreich und von Spanien
gegen die herrschsüchtigen Venetianer ■— Ligue zu Cam-
brai ; aber der Pabst veranlaßt die heilige Ligue gegen Ludwig
Xii., der alsbald aus Italien verdrängt, während Marinst-
1512.lian die Eintheilung des deutschen Reichs in zehn'
Kreise zu Stande bringt, sich an die Venetianer anschließt,
und nach wechselnden Kämpfen bei Guinegate geschlagen,
einzelne Vergleiche eingeht; sein Nachfolger Franz I. indessen
1516. siegt bei Marignano gegen die Schweizer (Miethtruppen des
Kaisers), und erobert Mailand. Marimilian gleicht sich
mit ihm aus, und schließt 1518 Frieden mit Venedig.
1517. Dr. Martin Luther eifert in Wittenberg gegen den
Ablaß-Handel des Dominikaners Ioh. Tetzel von Leipzig, —
ri.okr.seine fünf und neunzig Streitsätze an der Schloßkirche;
soll sich durch des Churfürsten Friedrichs des Weisen Vermitt-
lung nicht in Rom, sondern auf dem Reichstage zu Augs-
burg verantworten. Er erscheint daselbst vor dem Cardinal-
Legaten Cajetan, und appellirt an den besser zu unterrichten-
den Pabst.
Marimilian stirbt auf seiner Rückreise von Augsburg
1519.
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T161: [Luther Wittenberg Jahr Martin Freund Wartburg Universität Melanchthon Kurfürst Worms]]
Extrahierte Personennamen: Margarethe Ludwig_Xii Ludwig Marimilian Philipp_von_Burgund Philipp Isabella_von_Castilien Johann Johann Karl Karl Ferdinand Ferdinand Margarethe Karl Karl Marimilian Ludwig
Xii Ludwig Franz_I. Marignano Marimilian Martin_Luther Friedrichs Marimilian
Extrahierte Ortsnamen: Cambrai Aragonien Frankreich Mailands Neapel Niederlande Aragonien Frankreich Spanien Italien Marinst- Mailand Venedig Wittenberg Leipzig Friedrichs Rom Augsburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
tum an Schlössern. Erst in den Jahren 1806—1810 kam das ganze Gebiet
an Württemberg.
b) Von den beiden Hauptflüssen der Hoheuloher Ebene ist der
Kocher wasserreicher als die Jagst. Er empfängt von rechts die Bühler, links
nimmt er die Ohrn und Brettach auf. Im äußersten Osten der Hohen-
loh er Ebene stießt die Tauber. Sie entspringt nahe der bayerischen
Grenze, fließt an der hochgebauten (bayerischen) Stadt Rotenburg mit ihren
Mauern und Türmen vorüber, berührt dann in anmutigem Tale die württ.
Städte Ereglingen, Weikersheim und Mergentheim, geht hierauf ius Badi-
sche über und mündet in den Main. Ihr reichgesegnetes, weinreiches Tal samt
Umgebung heißt der Taubergrun d. Der Tauberwein gehört zu deu
besten Weinen des Landes, am geschätztesten ist der Markelsheimer.
Schwäbisch-Hall,
(Links oben die hohenloher Ebene, dahinter die Keuperberge leinkorn^.)
o) Die Bewohner: Die Bewohner der Hohenloher Ebene sind
Franken und sprechen die fränkische Muudart, Sie leben von der Land-
Wirtschaft (Ackerbau, Viehzucht, Wein- und Obstbau). Die ganze Ebene
ist reines Bauernland mit einem wohlhabenden, starken Bauern-
stand. In den engen Tälern dagegen können die Leute des bergigen Ge-
ländes wegen nur in harter Arbeit ihr Brot durch Ackerbau und spärlich
lohnenden Weinbau verdienen. Dort beschäftigen sich die Bewohner der
Städte auch mit Kleingewerbe und Handel; dagegen ist die Großindustrie
trotz der reichen Wasserkräfte und der fleißigen Bevölkerung sehr schwach
vertreten, weil die tiefen Täler des Kochers und der Jagst von dem großen
Weltverkehr abgeschlossen sind.
d) Vou den Erzeugnissen der Landwirtschast werden Hauptfach-
lich Getreide und Mastvieh, serner Milch, Butter, Kartoffeln, Obst und in
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Württemberg Tauber Rotenburg Weikersheim Mergentheim Main Taubergrun Schwäbisch-Hall
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Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
87
und Elsaß-Lothringen geht, übersteigt die Einfuhr um jährlich ungefähr
60000 Stück. In den letzten drei ^Jahrzehnten haben sich die
w ü r t t e m b e r g i s ch e n Land w i r t e m e h r und mehr von der
Ochse n Haltung n n d Ochse n m ä st u n g ab- und der M i l ch w i r t --
s ch a s t z u g e >v e u d e t.
Tie östliche Landeshälfte, die vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter hat, über-
ragt an Milchreichtnm die westliche Landeshälfte beträchtlich. Die höchsten Milch-
ertrüge liefert das Algäu, wo die Kühe den ganzen Sommer über auf der Weide sind
und zur Ackerarbeit nicht verwendet werden. Die frische Milch kann am vorteilhaftesten
in den mit viel Jndnstriebevölkerung durchsetzten Teilen des Neckarlandes abgesetzt
werden. Stuttgart allein verbraucht täglich etwa 110 000 Liter Milch (jährl. 40 000 000
Liter!). Sogar aus dem Algäu kommt täglich frische Milch in die Landeshauptstadt.
Heilbronn verbraucht täglich etwa 15 000 Liter Milch. Zur besseren Verwertung der
Milch in den minder dicht bevölkerten und vom Verkehr weniger begünstigten Landes-
teilen bestehen neben vielen Privatmolkereien etwa 550 Molkereigenossenschaften. Dazu
kommen noch private und genossenschaftliche Käsereien im Oberland, vor allem im
Algäu. In den Bezirken Leutkirch und Wangen werden jährlich ungefähr 800 000
Hektoliter Milch zu Butter und Käse verarbeitet.
Insgesamt werdeu in Württemberg jährlich etwa 140 000 Doppel-
zentner Butter und 135 000 Doppelzentner Käse im Wert von zusammen
mehr als 40 Millionen Mark erzengt. Rechnet man dazu noch den Wert
der frischen Milch, so ergibt sich für die württembergische Landwirtschaft aus
der Milcherzeugung eine Roheinnahme von ungefähr 75 Mill. Mark.
Die Schweinezucht ist in Württemberg sehr gewachsen. Die
Schweine liefern mehr Fleisch und Fett als ein anderes Nutztier von gleichem
Gewichte, sie wachsen rasch heran und machen ans Futter die geringsten
Ansprüche, so daß auch der kleinere Mann sie halten kann. Den größten
Bestand au Schweinen haben die Hohenloher Ebene, die Ellwanger Berge,
die Münsinger Alb und manche Teile des Oberlandes.
Die Pferdezucht und Pferdehaltung blüht namentlich in Ober-
schwaben, auf manchen Teilen der Alb und im Hohenloheschen. Württemberg
zählte im Jahre 1907 über 115 000 Pserde. Zur staatlichen Förderung
der Pferdezucht dienen die Gestüte zu Marbach und Odenhausen im Ober-
amt Münsingen und St. Johann und Güterstein im Oberamt Urach. Die
Einfuhr an Pferden übersteigt die Ausfuhr.
Die Schafzucht ist in Württemberg infolge des Sinkens der Wollpreise, der
erschwerten Ausfuhr von Masthämmeln nach Frankreich und der Verminderung der
Weiden stark zurückgegaugeu. Die Hauptheimat der Schafe sind immer noch die Berg-
weiden der Alb. Dagegen hat die Ziegenzucht, namentlich in den Gegenden mit
starker Arbeiterbevölkerung, zugenommen. Wichtig ist auch die Geflügelzucht, die
aber trotz ihres starken Ausschwunges noch lange nicht hinreicht, unfern jährlichen
Bedarf an Eiern, Fleisch und Federn zu decken.
Die Bienenzucht ist ein beachtenswerter Nebenbetrieb der Landwirtschaft. Sie
hat im Jahre 1900 über 1000 000 kg Honig geliefert.
Rechnet man das Geflügel und die Bienen mit ein, so beträgt der Gesamtwert des
württ. Viehbestandes 100 Millionen Mark.
Der grundlegenden Bedeutung der Landwirtschaft für unser Wirtschaftsleben wird
die württembergische Regierung durch eifrige Förderung gerecht. Diesem Zweck dienen
die Königl. Zentralstelle für die Landwirtschaft, die landwirtschaftliche Akademie in
Hohenheim, die Tierärztliche Hochschule in Stuttgart, die Ackerbauschulen in Hohen-
heim, Ellwangen, Ochsenhausen und Kirchberg (Sulz), die Weinbauschule in Weinsberg,
Lehrkurse für alle möglichen Zweige der Landwirtschaft, endlich das landwirtschaftl.
Hauptfest in Cannstatt. Starke Verbreitung in der Landwirtschaft hat das Genossen-
schaftswesen gewonnen. Es bestehen Darlehenskassen, Einkaufsgenossenschaften, Molkerei-
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
47
das nördlich von der Sladt gelegene Salz werk Heilbronn, das jähr-
lich ungefähr 3 Millionen Zentner Steinsalz fördert. Rings um die Stadt
liegen große Arbeiterorte, die teils selbst Fabriken besitzen, teils ihre Be-
völkeruug tagsüber in die Fabriken nach Heilbronn schicken.
Heilbronn ist die erste Handelsstadt Württembergs. Große
Handelshäuser für Holz, Getreide, Kolonialwaren nsw. versenden .ihre
Waren weithin. Der Handel wird hauptsächlich gefördert durch die
Ketteuschifsahrt aus dem Neckar.
Die Frachtschiffe werden in Zügen von 5--15 Fahrzeugen durch Dampfer
geschleppt, die sich an einer im Fluß versenkten Kette fortbewegen. Diese Kette reicht
von Mannheim bis Lansfen und ist 126 km lang. Die Frachtschiffe bringen Kohlen,
Zucker, Kaffee, Korinthen, Getreide usw. nach Heilbronn und führen Salz, Kartoffeln,
Speiseöl usw. ueckarabwärts. Aus- und eingeladen werden sie in den Hasenanlagen
Heilbronns. Hier bindet man auch die großen Flöße zusammen, die Langholz und
Schnittwaren aus den holzreichen Gegenden Württembergs neckarabwärts führen.
Berühmt ist Heilbronn aber anch als Garten- und Weinstadt.
Weithin bekannt sind die Heilbronner „Herbste", aus denen von der heiteren,
lebensfrohen Bevölkerung die Weinlese in fröhlichster Weise gefeiert wird.
Sehenswert ist in Heilbronn die große Kilianskirche, deren Turm
hoch über die Giebelhäuser der Altstadt emporragt. Vor der Kirche steht der
ueugefaßte Kirchbrunnen, dessen heilige Wasser einst der Stadt den
Namen gaben. Am Marktplatz erhebt sich das ehrwürdige Rathaus mit
seiner kunstvollen Uhr. Oberhalb der großen Neckarbrücke steht am
eisernen Steg der Götzenturm, iu dem einst der Ritter Götz v. Berlichingen
von den Heilbronnern gefangen gehalten wurde. Interessant sind auch die
Heilbronner Hafenanlagen, Die Stadt ist Sitz eines Landgerichts; sie
hat bedeutende Schulen und Garnison.
3. Der untere Neckar.
Das fruchtbare, obst-, wein-, getreide- und industriereiche Heilbronner
Becken setzt sich flußabwärts bis zur hessischen Stadt Wimpfen fort. Dann
muß sich der Fluß wieder zwischen steilen Muschelkalkwänden hindurch-
winden. Nach Aufnahme des Kochers und der Jagst, seiner größten rechts-
seitigen Zuflüsse, tritt er unterhalb Gnndelsheim ins Badische über. Hier
wird sein Tal immer schöner; denn der Neckar muß nun das Gebirge des
Odenwaldes durchbrechen. Die steilen Talwände werden höher und höher;
statt der Weinberge sieht man herrliche Laubwälder, und von den Bergen
schauen zahlreiche Burgen und Ruinen hernieder aus den von Schiffen und
Flößen belebten, stattlichen Strom. Bei Eberbach verläßt der Neckar die
bisherige Nordrichtung und wendet sich westwärts. Am Austritt des Flusses
aus dem Odenwald liegt die schönste Stadt im Neckartale, das herrliche
Heidelberg, mit seiner weltberühmten Schloßruine. Hieraus tritt er iu
die weite, fruchtbare Rheinebene über und mündet bei der großen Handels-
und Industriestadt Mannheim in den Rhein.
Orte: N eck a r s n l m, bedeutende Industrie: große Fahrradsabrik mit
über 500 Arbeitern, Schiffswerft, Werkzeugfabrik. K o ch e n d o r f, Salz-
bergwerk. Jagstfeld, Solbad. Friedrichs- und C le in ens h a ll,
Salinen. (Mundelsheim mit Schloß Hornegg, jetzt Sanatorium.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Württemberg
Geschlecht (WdK): koedukativ
- 81
3. Klima: Das Algäu ist außerordentlich reich an Niederschlägen.
Je mehr man sich den Alpen nähert, desto mehr nehmen die Niederschläge
zu. Die Umgebung von Jsuy ist fast so regenreich wie die höchsteu Höhen
des württembergifchen Schwarzwalds. Wegen seiner hohen Lage und der
Nähe des Hochgebirges gehört das Algäu zu den rauhesten Gegenden des
Landes. Ungeheure Schneemassen fallen im Winter imb stören den Verkehr.
Der Frühliug beginnt eigentlich erst im Mai. Das regenreiche Klima bringt
einen üppigen Graswuchs hervor.
4. Erzeugnisse: Tic Hauptbeschäftigung des Algäuer
Bauern ist wie in den Alpen die Milch- und Gras Wirtschaft.
Dazu kommt noch der Waldbau. Der Ackerbau tritt ganz in den Hinter-
Algäulandschaft bei Isny.
grnnd. Manche Bauern bauen gar kein Getreide. Lnilch, Butter und
Rase sind die Hauxterzeugnisse des Algäus; auf sie gründet sich
der Wohlstand seiner Bewohner. Die Butter- und Käfefabrikation wird in
großem Umfang betrieben. Großkäsereien sind namentlich in Wangen,
Isny und Leutkirch vorhanden; außerdem bestehen fast in jeder Gemeinde
Käsereien, die alle möglichen Arten von Käse herstellen. Groß ist auch die
Zahl der Molkereien. Die Dampfmolkerei in Eisenharz verarbeitet täglich
16 000 Liter Milch zu Butter, Käse, Milchzucker und Trockenmilch. Der
Tors liefert der Bevölkerung des Algäus das Hauptbrennmaterial. Das
Holz wandert in die vielen Sägewerke und in die Holzstosfabriken; außer-
dem werden Holzwaren darans verfertigt. Sonstige größere Industrie sindet
sich nur in Wangen.
5. Orte: Wolfegg, Schloß des Fürsten von Waldburg-Wolfegg-
Württ. Laudeskunde. 6
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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I. Die Perscrkrikgk.
500—449 v. Chr.
Die Perserkriege geben dem ganzen späteren Leben der
Griechen einen Schatz edler nationaler Erinnerungen und lehren
sie ihren eigenthümlichen Werth als freie Bürger gegenüber den
Knechten eines Despoten kennen; in weltgeschichtlicher Beziehung
sind sie der erste große Zusammenstoß zwischen Orient und
Occident. Auf Seiten der Griechen die Einzelfreiheit, die städtische
Unabhängigkeit, der Bürgersinn und damit die Bedingungen eines
steten Fortschritts und die Wurzel der höheren menschlichen
Tugenden — auf Seiten der Perser die unfreie Masse, der
blinde Gehorsam, wobei die sittliche Freiheit des Einzelnen gegen-
über dem Belieben des gleichsam zum Gotte erhobenen Herrschers
verschwindet.
A. 3utö der persischen Vorgeschichte.
Die wichtigsten orientalischen Völker und Reiche nach geo-
graphischer Folge sind: die Aegypter mit ihrer Jahrtausende
alten eigenthümlichen Cultur; die wesentlich geschichtslosen nur
durch ihr Eingreifen in die Geschicke der benachbarten Cultur-
völker bemerkenswerthen Hirten- und Raubstämme der
arabischen und syrischen Wüste; das Volk Israel, das
auserwählte der Völker mit seinem Monotheismus und seiner
höchsten weltgeschichtlichen Stellung und Aufgabe; das Handels-
und Jndustrievolk der Phönikier mit ihren weitreichenden
Seefahrten und Colonisationen; die Syrer und die Stämme
Kleinasiens; ostwärts im Stromthal des Euphrat-Tigris, einem
ähnlichen Niederland wie Aegypten, die Babylonier; zwischen
dem armenischen Hochland und dem Plateau von Iran, westlich
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Occident Israel Kleinasiens
— 158 —
Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen
Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind —
nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els,
Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl-
reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar-
see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal-
Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee.
Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage
und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in
allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das
Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht
selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die
Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin-
den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch-
lande aber sind weite Flächen mit Gletschern
und ewigem Schnee bedeckt.
Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in
Schweden Ackerbau und Viehzucht, in
Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei
51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge-
Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ?
trocknet, Stockfisch genannt). Von großer
Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen
besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche
den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In-
dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an
Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften
ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des
Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb-
haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000
Seeschiffe, darunter 960 Dampfer).
V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am
schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm
leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem
kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
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— 159 —
gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und
Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige
Petroleumquellen (am Kaspischen Meere).
Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In-
dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den
letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be-
deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen-
Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug.
Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit
und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge-
langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker,
Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt-
liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein-
geführt werden.
V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein-
wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern
nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm
treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B.
Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von
5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große
Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach
bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe
weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung
findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un-
geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner.
d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung
Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische
Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt-
bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen
Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl
gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland:
1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen
und den südrussischen Kolonien);
2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Skandinavien Deutschland Archangelsk Deutschland Polen Rußland Kurland
— 173 —
Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten
Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die
Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be-
trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise
Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis,
Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und
Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge-
deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach
träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen
wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen
Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber.
Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste
Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr
genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver-
achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur-
Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er-
findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf
der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten
zuverlässigen Meldungen hat China
auch unermeßliche, bisher noch wenig
ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und
Steinkohlenlager, letztere vielleicht
die größten der Erde. — Die chinesische
Industrie steht in mancher Hinsicht
ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind
chinesische Porzellanwaren, Färbereien,
Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa-
Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic.
(China ist die Heimat der Seidenraupe.)
Bild 56. Chinesischer Depeschenträger.
Der Handel Chinas ist bc-
deutend. Besonders lebhaft ist er mit
Rußland und Indien. Auch der See-
Handel hat einen großen Aufschwung
genommen, seit durch mannigfache Ver-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: China China China Chinas Indien
— 176 -
3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün,
mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi-
stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama.
4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des
hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be-
deutende Handelsstadt.
Das Kaiserreich Korea
(218 000 qkm und 101/2 Millionen E.)
auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst
seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die
Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner.
Das Kaiserreich Japan.
Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon
(Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus
einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter
die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi-
jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden
sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags-
fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt.
Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher
in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle
andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend
ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen
Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze
an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer.
Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über-
trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln
sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und
Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die
kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w.
Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den
Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
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Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ostturkestan Korea Japan Japan