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1. Die Weltgeschichte - S. 130

1835 - Mainz : Kupferberg
\ f50 Ligue z U Cambrai. a.c.g.dl'nands von Aragonien, und seine Tochter Margarethe mit 1496.Iohann, dem Sohne Ferdinand's. 1499. Ludwig Xii. von Frankreich bemächtigt sich Mailands, und erhält, nachdem seine Versuche gegen Neapel mißlungen, von Marimilian die Belehnung des Herzogthums 1505. Philipp von Burgund, dessen Gemalin erkrankte, wird, nachdem Isabella von Castilien 1504 und Johann schon 1500 gestorben, König von Castilien, stirbt aber selbst 1506, und Marimilian, Vormund über seine beiden Söhne, Karl und Ferdinand, ernennt Margarethe zur Statthalterin der Niederlande, und verzichtet auf Castilien zu Gunsten Ferdinand's von Aragonien, der also seit 1506 beide Königreiche vereint beherrscht (bis zu seinem Tode 1516, wo Karl das Ganze ererbt). 1508. Marimilian erwählter römischer Kaiser, verbindet sich mit dem Pabste, Könige von Frankreich und von Spanien gegen die herrschsüchtigen Venetianer ■— Ligue zu Cam- brai ; aber der Pabst veranlaßt die heilige Ligue gegen Ludwig Xii., der alsbald aus Italien verdrängt, während Marinst- 1512.lian die Eintheilung des deutschen Reichs in zehn' Kreise zu Stande bringt, sich an die Venetianer anschließt, und nach wechselnden Kämpfen bei Guinegate geschlagen, einzelne Vergleiche eingeht; sein Nachfolger Franz I. indessen 1516. siegt bei Marignano gegen die Schweizer (Miethtruppen des Kaisers), und erobert Mailand. Marimilian gleicht sich mit ihm aus, und schließt 1518 Frieden mit Venedig. 1517. Dr. Martin Luther eifert in Wittenberg gegen den Ablaß-Handel des Dominikaners Ioh. Tetzel von Leipzig, — ri.okr.seine fünf und neunzig Streitsätze an der Schloßkirche; soll sich durch des Churfürsten Friedrichs des Weisen Vermitt- lung nicht in Rom, sondern auf dem Reichstage zu Augs- burg verantworten. Er erscheint daselbst vor dem Cardinal- Legaten Cajetan, und appellirt an den besser zu unterrichten- den Pabst. Marimilian stirbt auf seiner Rückreise von Augsburg 1519.

2. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 22

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
tum an Schlössern. Erst in den Jahren 1806—1810 kam das ganze Gebiet an Württemberg. b) Von den beiden Hauptflüssen der Hoheuloher Ebene ist der Kocher wasserreicher als die Jagst. Er empfängt von rechts die Bühler, links nimmt er die Ohrn und Brettach auf. Im äußersten Osten der Hohen- loh er Ebene stießt die Tauber. Sie entspringt nahe der bayerischen Grenze, fließt an der hochgebauten (bayerischen) Stadt Rotenburg mit ihren Mauern und Türmen vorüber, berührt dann in anmutigem Tale die württ. Städte Ereglingen, Weikersheim und Mergentheim, geht hierauf ius Badi- sche über und mündet in den Main. Ihr reichgesegnetes, weinreiches Tal samt Umgebung heißt der Taubergrun d. Der Tauberwein gehört zu deu besten Weinen des Landes, am geschätztesten ist der Markelsheimer. Schwäbisch-Hall, (Links oben die hohenloher Ebene, dahinter die Keuperberge leinkorn^.) o) Die Bewohner: Die Bewohner der Hohenloher Ebene sind Franken und sprechen die fränkische Muudart, Sie leben von der Land- Wirtschaft (Ackerbau, Viehzucht, Wein- und Obstbau). Die ganze Ebene ist reines Bauernland mit einem wohlhabenden, starken Bauern- stand. In den engen Tälern dagegen können die Leute des bergigen Ge- ländes wegen nur in harter Arbeit ihr Brot durch Ackerbau und spärlich lohnenden Weinbau verdienen. Dort beschäftigen sich die Bewohner der Städte auch mit Kleingewerbe und Handel; dagegen ist die Großindustrie trotz der reichen Wasserkräfte und der fleißigen Bevölkerung sehr schwach vertreten, weil die tiefen Täler des Kochers und der Jagst von dem großen Weltverkehr abgeschlossen sind. d) Vou den Erzeugnissen der Landwirtschast werden Hauptfach- lich Getreide und Mastvieh, serner Milch, Butter, Kartoffeln, Obst und in

3. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 87

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
87 und Elsaß-Lothringen geht, übersteigt die Einfuhr um jährlich ungefähr 60000 Stück. In den letzten drei ^Jahrzehnten haben sich die w ü r t t e m b e r g i s ch e n Land w i r t e m e h r und mehr von der Ochse n Haltung n n d Ochse n m ä st u n g ab- und der M i l ch w i r t -- s ch a s t z u g e >v e u d e t. Tie östliche Landeshälfte, die vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter hat, über- ragt an Milchreichtnm die westliche Landeshälfte beträchtlich. Die höchsten Milch- ertrüge liefert das Algäu, wo die Kühe den ganzen Sommer über auf der Weide sind und zur Ackerarbeit nicht verwendet werden. Die frische Milch kann am vorteilhaftesten in den mit viel Jndnstriebevölkerung durchsetzten Teilen des Neckarlandes abgesetzt werden. Stuttgart allein verbraucht täglich etwa 110 000 Liter Milch (jährl. 40 000 000 Liter!). Sogar aus dem Algäu kommt täglich frische Milch in die Landeshauptstadt. Heilbronn verbraucht täglich etwa 15 000 Liter Milch. Zur besseren Verwertung der Milch in den minder dicht bevölkerten und vom Verkehr weniger begünstigten Landes- teilen bestehen neben vielen Privatmolkereien etwa 550 Molkereigenossenschaften. Dazu kommen noch private und genossenschaftliche Käsereien im Oberland, vor allem im Algäu. In den Bezirken Leutkirch und Wangen werden jährlich ungefähr 800 000 Hektoliter Milch zu Butter und Käse verarbeitet. Insgesamt werdeu in Württemberg jährlich etwa 140 000 Doppel- zentner Butter und 135 000 Doppelzentner Käse im Wert von zusammen mehr als 40 Millionen Mark erzengt. Rechnet man dazu noch den Wert der frischen Milch, so ergibt sich für die württembergische Landwirtschaft aus der Milcherzeugung eine Roheinnahme von ungefähr 75 Mill. Mark. Die Schweinezucht ist in Württemberg sehr gewachsen. Die Schweine liefern mehr Fleisch und Fett als ein anderes Nutztier von gleichem Gewichte, sie wachsen rasch heran und machen ans Futter die geringsten Ansprüche, so daß auch der kleinere Mann sie halten kann. Den größten Bestand au Schweinen haben die Hohenloher Ebene, die Ellwanger Berge, die Münsinger Alb und manche Teile des Oberlandes. Die Pferdezucht und Pferdehaltung blüht namentlich in Ober- schwaben, auf manchen Teilen der Alb und im Hohenloheschen. Württemberg zählte im Jahre 1907 über 115 000 Pserde. Zur staatlichen Förderung der Pferdezucht dienen die Gestüte zu Marbach und Odenhausen im Ober- amt Münsingen und St. Johann und Güterstein im Oberamt Urach. Die Einfuhr an Pferden übersteigt die Ausfuhr. Die Schafzucht ist in Württemberg infolge des Sinkens der Wollpreise, der erschwerten Ausfuhr von Masthämmeln nach Frankreich und der Verminderung der Weiden stark zurückgegaugeu. Die Hauptheimat der Schafe sind immer noch die Berg- weiden der Alb. Dagegen hat die Ziegenzucht, namentlich in den Gegenden mit starker Arbeiterbevölkerung, zugenommen. Wichtig ist auch die Geflügelzucht, die aber trotz ihres starken Ausschwunges noch lange nicht hinreicht, unfern jährlichen Bedarf an Eiern, Fleisch und Federn zu decken. Die Bienenzucht ist ein beachtenswerter Nebenbetrieb der Landwirtschaft. Sie hat im Jahre 1900 über 1000 000 kg Honig geliefert. Rechnet man das Geflügel und die Bienen mit ein, so beträgt der Gesamtwert des württ. Viehbestandes 100 Millionen Mark. Der grundlegenden Bedeutung der Landwirtschaft für unser Wirtschaftsleben wird die württembergische Regierung durch eifrige Förderung gerecht. Diesem Zweck dienen die Königl. Zentralstelle für die Landwirtschaft, die landwirtschaftliche Akademie in Hohenheim, die Tierärztliche Hochschule in Stuttgart, die Ackerbauschulen in Hohen- heim, Ellwangen, Ochsenhausen und Kirchberg (Sulz), die Weinbauschule in Weinsberg, Lehrkurse für alle möglichen Zweige der Landwirtschaft, endlich das landwirtschaftl. Hauptfest in Cannstatt. Starke Verbreitung in der Landwirtschaft hat das Genossen- schaftswesen gewonnen. Es bestehen Darlehenskassen, Einkaufsgenossenschaften, Molkerei-

4. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 47

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
47 das nördlich von der Sladt gelegene Salz werk Heilbronn, das jähr- lich ungefähr 3 Millionen Zentner Steinsalz fördert. Rings um die Stadt liegen große Arbeiterorte, die teils selbst Fabriken besitzen, teils ihre Be- völkeruug tagsüber in die Fabriken nach Heilbronn schicken. Heilbronn ist die erste Handelsstadt Württembergs. Große Handelshäuser für Holz, Getreide, Kolonialwaren nsw. versenden .ihre Waren weithin. Der Handel wird hauptsächlich gefördert durch die Ketteuschifsahrt aus dem Neckar. Die Frachtschiffe werden in Zügen von 5--15 Fahrzeugen durch Dampfer geschleppt, die sich an einer im Fluß versenkten Kette fortbewegen. Diese Kette reicht von Mannheim bis Lansfen und ist 126 km lang. Die Frachtschiffe bringen Kohlen, Zucker, Kaffee, Korinthen, Getreide usw. nach Heilbronn und führen Salz, Kartoffeln, Speiseöl usw. ueckarabwärts. Aus- und eingeladen werden sie in den Hasenanlagen Heilbronns. Hier bindet man auch die großen Flöße zusammen, die Langholz und Schnittwaren aus den holzreichen Gegenden Württembergs neckarabwärts führen. Berühmt ist Heilbronn aber anch als Garten- und Weinstadt. Weithin bekannt sind die Heilbronner „Herbste", aus denen von der heiteren, lebensfrohen Bevölkerung die Weinlese in fröhlichster Weise gefeiert wird. Sehenswert ist in Heilbronn die große Kilianskirche, deren Turm hoch über die Giebelhäuser der Altstadt emporragt. Vor der Kirche steht der ueugefaßte Kirchbrunnen, dessen heilige Wasser einst der Stadt den Namen gaben. Am Marktplatz erhebt sich das ehrwürdige Rathaus mit seiner kunstvollen Uhr. Oberhalb der großen Neckarbrücke steht am eisernen Steg der Götzenturm, iu dem einst der Ritter Götz v. Berlichingen von den Heilbronnern gefangen gehalten wurde. Interessant sind auch die Heilbronner Hafenanlagen, Die Stadt ist Sitz eines Landgerichts; sie hat bedeutende Schulen und Garnison. 3. Der untere Neckar. Das fruchtbare, obst-, wein-, getreide- und industriereiche Heilbronner Becken setzt sich flußabwärts bis zur hessischen Stadt Wimpfen fort. Dann muß sich der Fluß wieder zwischen steilen Muschelkalkwänden hindurch- winden. Nach Aufnahme des Kochers und der Jagst, seiner größten rechts- seitigen Zuflüsse, tritt er unterhalb Gnndelsheim ins Badische über. Hier wird sein Tal immer schöner; denn der Neckar muß nun das Gebirge des Odenwaldes durchbrechen. Die steilen Talwände werden höher und höher; statt der Weinberge sieht man herrliche Laubwälder, und von den Bergen schauen zahlreiche Burgen und Ruinen hernieder aus den von Schiffen und Flößen belebten, stattlichen Strom. Bei Eberbach verläßt der Neckar die bisherige Nordrichtung und wendet sich westwärts. Am Austritt des Flusses aus dem Odenwald liegt die schönste Stadt im Neckartale, das herrliche Heidelberg, mit seiner weltberühmten Schloßruine. Hieraus tritt er iu die weite, fruchtbare Rheinebene über und mündet bei der großen Handels- und Industriestadt Mannheim in den Rhein. Orte: N eck a r s n l m, bedeutende Industrie: große Fahrradsabrik mit über 500 Arbeitern, Schiffswerft, Werkzeugfabrik. K o ch e n d o r f, Salz- bergwerk. Jagstfeld, Solbad. Friedrichs- und C le in ens h a ll, Salinen. (Mundelsheim mit Schloß Hornegg, jetzt Sanatorium.

5. Neue Landeskunde des Königreichs Württemberg - S. 81

1911 - Stuttgart : Holland & Josenhans
- 81 3. Klima: Das Algäu ist außerordentlich reich an Niederschlägen. Je mehr man sich den Alpen nähert, desto mehr nehmen die Niederschläge zu. Die Umgebung von Jsuy ist fast so regenreich wie die höchsteu Höhen des württembergifchen Schwarzwalds. Wegen seiner hohen Lage und der Nähe des Hochgebirges gehört das Algäu zu den rauhesten Gegenden des Landes. Ungeheure Schneemassen fallen im Winter imb stören den Verkehr. Der Frühliug beginnt eigentlich erst im Mai. Das regenreiche Klima bringt einen üppigen Graswuchs hervor. 4. Erzeugnisse: Tic Hauptbeschäftigung des Algäuer Bauern ist wie in den Alpen die Milch- und Gras Wirtschaft. Dazu kommt noch der Waldbau. Der Ackerbau tritt ganz in den Hinter- Algäulandschaft bei Isny. grnnd. Manche Bauern bauen gar kein Getreide. Lnilch, Butter und Rase sind die Hauxterzeugnisse des Algäus; auf sie gründet sich der Wohlstand seiner Bewohner. Die Butter- und Käfefabrikation wird in großem Umfang betrieben. Großkäsereien sind namentlich in Wangen, Isny und Leutkirch vorhanden; außerdem bestehen fast in jeder Gemeinde Käsereien, die alle möglichen Arten von Käse herstellen. Groß ist auch die Zahl der Molkereien. Die Dampfmolkerei in Eisenharz verarbeitet täglich 16 000 Liter Milch zu Butter, Käse, Milchzucker und Trockenmilch. Der Tors liefert der Bevölkerung des Algäus das Hauptbrennmaterial. Das Holz wandert in die vielen Sägewerke und in die Holzstosfabriken; außer- dem werden Holzwaren darans verfertigt. Sonstige größere Industrie sindet sich nur in Wangen. 5. Orte: Wolfegg, Schloß des Fürsten von Waldburg-Wolfegg- Württ. Laudeskunde. 6

6. Alte Geschichte - S. 51

1869 - Mainz : Kunze
I. Die Perscrkrikgk. 500—449 v. Chr. Die Perserkriege geben dem ganzen späteren Leben der Griechen einen Schatz edler nationaler Erinnerungen und lehren sie ihren eigenthümlichen Werth als freie Bürger gegenüber den Knechten eines Despoten kennen; in weltgeschichtlicher Beziehung sind sie der erste große Zusammenstoß zwischen Orient und Occident. Auf Seiten der Griechen die Einzelfreiheit, die städtische Unabhängigkeit, der Bürgersinn und damit die Bedingungen eines steten Fortschritts und die Wurzel der höheren menschlichen Tugenden — auf Seiten der Perser die unfreie Masse, der blinde Gehorsam, wobei die sittliche Freiheit des Einzelnen gegen- über dem Belieben des gleichsam zum Gotte erhobenen Herrschers verschwindet. A. 3utö der persischen Vorgeschichte. Die wichtigsten orientalischen Völker und Reiche nach geo- graphischer Folge sind: die Aegypter mit ihrer Jahrtausende alten eigenthümlichen Cultur; die wesentlich geschichtslosen nur durch ihr Eingreifen in die Geschicke der benachbarten Cultur- völker bemerkenswerthen Hirten- und Raubstämme der arabischen und syrischen Wüste; das Volk Israel, das auserwählte der Völker mit seinem Monotheismus und seiner höchsten weltgeschichtlichen Stellung und Aufgabe; das Handels- und Jndustrievolk der Phönikier mit ihren weitreichenden Seefahrten und Colonisationen; die Syrer und die Stämme Kleinasiens; ostwärts im Stromthal des Euphrat-Tigris, einem ähnlichen Niederland wie Aegypten, die Babylonier; zwischen dem armenischen Hochland und dem Plateau von Iran, westlich

7. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

8. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

9. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

10. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
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