24
krieg vereitelt. Sie blieben in verschiedenen geistlichen Funktionen in Italien
und gaben sich als soeielns Jesu eine Regel.
Nach mannigfachen Schwierigkeiten erfolgt die bedingte Be-
stätigung des Ordens dllrch Pabst Paul Iii 1540, die unbedingte
1543. Im Jahre 1541 Ignatius Ordensgeneral; bei seinem
Tode (1556 zu Rom) hatte der Orden über 100 Collegien in
72 Provinzen, mehr als 1000 Mitglieder und in 3 Welttheilen
Missionen. (Xaver im portugiesischen Ostindien). ■—
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69
reiches 1198; seine Erklärung gegen König Philipp 1201;
Ottos Iv Demüthigung und Verheißungen. Nach längerem blu-
tigem Bürgerkrieg Umschwung zu Philipps Gunsten, besonders
nach Kölns (damals der dritten Stadt Europas) Uebertritt. Friede
mit Jnnoeenz, Philipps Ermordung zu Bamberg 1208 durch
Pfalzgraf Otto von Wittelsbach als Opfer privater Rache. Die
Klagen Walters von der Vogelweide. — Sinken der Autorität
des Reichs; Dänische Eroberungen in Norddeutschland; Einmischung
Englands und Frankreichs.
Ottos Aussöhnung mit der staufischen Partei, Verlobung mit
Beatrix, Philipps Tochter. Seine Kaiserkrönung 1209. Verletzung 1209
seiner Zusagen, indem er die dem Reiche entzogenen Lehen wieder
einziehen wollte. Sturz Ottos durch Friedrich Ii 1212, der in 1212
Rom zuvor versprechen mußte, nach seiner Kaiserkrönung zu Gunsten
seines Sohnes auf Sicilien zu verzichten. Auf des ersteren Seite
Johann von England, auf des letzteren Philipp Ii August von
Frankreich. Englands und Ottos Niederlage bei B 0vines 1214; 1214
Friedrichs Krönung zu Aachen 1215. Otto Iv. tz bedeutungslos 1218.
Auf Jnnoeenz Anstoß und nach der Kreuzpredigt Fulcos von
Neully wurde der
s. g. Vierte Kreuzzug 1204 von französischen Rittern 1204
unternommen. Ueberfahrtsvertrag mit Venedig (der Doge
Dandolo); Kriegsdienste für die Republik wegen Zahlungs-
unfähigkeit; Einmischung in dynastische Streitigkeiten des
griechischen Kaiserhauses. Statt nach Palästina führte fo die
Expedition nach Konstantinopel. Gründung des von vorn-
herein hinfälligen lateinischen Kaiserthums in Griechenland
1204—1261. Graf Balduin von Flandern erster Kaiser
mit einem Viertheil des Landes als Krougut; 3/i unter die
Venetianer und die fränkischen Herren getheilt. — Die
ersteren bleiben auch nach dem Untergang des Reiches im
Besitz. Bedeutung dieser Besitzungen für den Venetianischen
Welthandel.
Ein Ausfluß der Bestrebungen der Kreuzzüge imb des Pabstes
Jnnoeenz war der s. g. Kreuz zug gegen die Albigenser
1208—1229. Katharer und Waldenser (Stiftung durch Petrus
Waldus aus Lyon um 1180) zahlreich in der Provence; Verfol-
gungen unter Jnnoeenz' Auspizien. Die Ermordung des Legaten
Peter von Calsteluau wird dein Grafen Raimund Vi von Toulouse
zur Last gelegt. Die Führer des Kreuzzugs Arnold Abt von Ci-
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Extrahierte Personennamen: Philipp Ottos Philipps Philipps Philipps Philipps Otto_von_Wittelsbach Otto Ottos Beatrix Philipps Philipps Ottos Friedrich_Ii Friedrich Johann_von_England Johann Philipp_Ii Philipp August Ottos Friedrichs Otto Jnnoeenz_Anstoß Fulcos_von
Neully Dandolo Balduin Jnnoeenz Petrus
Waldus Peter_von_Calsteluau Raimund_Vi_von_Toulouse Arnold
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Europas Bamberg Norddeutschland Englands Frankreichs Ottos Ottos Rom Sicilien Frankreich Englands Ottos Friedrichs Aachen Palästina Konstantinopel Griechenland Lyon
48
seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth-
ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen
die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos
Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten
Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich).
Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten
961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung
Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“)
durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche
König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom
möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und
Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem
dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf-
ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst-
lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen-
staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit
Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii,
zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. —
Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg.
3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber
leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im
Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii,
des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der
Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen
Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar,
der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980;
Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980;
Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten
auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng
in Calabrien 982. —
4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre
alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet,
streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft.
Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom
und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter
und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil-
ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes
Sylvester Ii. —
Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm
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Extrahierte Personennamen: Ottos Berengars Otto Berengars Ottos Pabst_Johann Johann Leos Leos Otto Peter) Johann_Xiii Johann Otto Kaisers_Romanus Ottos Ottcho Heinrichs Heinrichs Ottos Lothar Ottos Otto Großmutter_Theophano Adelheid Gerberts_von_Rheims Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Niederloth- Ungarn Ottos Oesterreich Ottos Rom Rom Ottos Memleben Magdeburg Bayern Ottos Frankreich Aachen Lothringens Ottos Calabrien Rom Mainz
Gang und Inhalt der Periode: Die zwei Jahrhun-
derte, die sie enthält, bezeichnen nach allen Seiten den Höhe- und
Wendepunkt des Mittelalters. Die Kirche kommt in den Kreuz-
zügen, dem allgemeinen Aufgebot des christlichen Abendlandes
gegen das mohammedanische Morgenland, zum Vollgefühl ihrer
Macht; die weltlichen Reiche leihen dem Kriegsplan der Päbste
ihren Arm. Conflict ihrer Interessen mit denen der Kirche.
Doch die eigentlichen Früchte und Anregungen jener als Religions-
krieg begonnenen Züge erndtet nicht die Kirche, sondern das bür-
gerliche Leben in Handel und Gewerbe, die Cultur und Literatur.
Blüthezeit der Mystik und Scholastik, der kirchlichen Baukunst,
der Poesie in Epik und Lyrik. — Der den Kreuzzügen parallel
laufende Kampf zwischen Reich und Kirche endet zunächst scheinbar-
siegreich für die letztere, schließlich aber mit einer Schwächung
und Auflösung beider Gewalten.
I. Erster Krcnyug.
1086—1099
Grund der Bewegung der Gedanke, Palästina wieder
zu einem christlichen Reiche zu machen, gesteigert durch den
Druck und Frevel der seldschuckischen Türken, nach dem
Zerfall des Chalifats den Herren des heiligen Landes, gegen
die abendländischen Pilger (solche Wallfahrten schon seit
Heinrich Ii). — Klagen und Hülsegesnche ches großen
Griechenkaisers Alexius, des Komnenen (1081—1118).
Die Kreuzpredigten Peters von Amiens. Pabst Urban Ii
auf den Concillen von Piacenza und Clermont 1095; Be- 1095
geisternng und Zudrang besonders der französischen, nächst-
dem der englisch-normannischen und niederländischen, auch
der italienisch-normannischen Ritterschaft, in der indeß auch
eigennützige Motive Mitwirken. In Deutschland hinderte
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Ii Heinrich Alexius Peters Urban
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Amiens Piacenza Clermont Deutschland
70
teaux und Simon von Montfort (bis 1218); das Haupt der
Albigenser der Vicomte Raimund Roger von Beziers und Albi.
Die Frucht des furchtbar blutigen Krieges war eine bedeutende
Machterweiterung des französischen Königthums. — In Verbin-
dung mit diesem Kreuzzug steht der Ursprung des Ketzergerichtes
der Inquisition 1215. Volksaufstände dagegen; der Ketzer-
meister Konrad von Marburg in Deutschland, erschlagen 1233.
Kreuzzug gegen die S t e d i n g e r in Friesland 1234. — Die In-
quisition kam allmählich in die Hände der Dominikaner.
Ursprung der s. g. Bettelorden: Die Dominikaner
(L'ratres praedicatores) durch den Castilianer Domingo (1170
—1221) gestiftet, 1216 bestätigt. Ihre Lebensaufgabe: die Glau-
benspredigt, durch gelehrte Bildung und vollkommene Armuth ge-
stützt. Stufenfolge der Vorsteher: Prior, Provinzial, General
(in Rom). —
Die Franziskaner (tratres minores, Minoriten) gestiftet
durch den begeisterten Francesco von Assisi (1172—1226).
Bestätigung seines Ordens durch Honorins Iii 1223, mit dem
Rechte, aller Orten zu predigen und Beichte zu hören.
Es entsteht eine geistliche Bewegung durch das weltverachtende
Leben und die seurige Predigt dieser Orden in der verwahrlosten
Kirche; — ihr Einfluß auf die Haltung der folgenden Päbste —
Gregors Ix, Jnnocentius Iy u. a. — in ihren Kämpfen gegen
die weltliche Gewalt.
5. Friedrich Ii (1215—1250), einer der begabtesten Kaiser
unserer Geschichte. In Sicilien geboren und ausgewachsen (Palermo),
früh seines deutschen Vaters beraubt, von italienischer Mutter er-
zogen, ist er stets mehr Italiener als Deutscher geblieben; der
Kirche ferner stehend, der weltlichen Wissenschaft und der Poesie,
bis zu eignem Schaffen, zugethan. Einfluß orientalischer Sitte
und Politik auf sein Leben und seine politischen Grundsätze, die
in Italien dem Feudalwesen entgegenarbeiten, in Deutschland die
Landeshoheit der Fürsten fördern. Die Regierung eine der an
Stürmen reichsten; — die Entscheidungskämpfe zwischen weltlicher
und geistlicher Macht.
a. Friedrich in Deutschland und Italien bis zum
Kreuzzug: Nachdem Friedrich mit großen Opfern an Königs-
rechten (vor allen gegen Böhmen und Dänemark, das indessen
1225 wieder gedemüthigt wurde; Schlacht bei Bornhöved 1227)
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Extrahierte Personennamen: Simon_von_Montfort Raimund_Roger_von_Beziers Konrad_von_Marburg Konrad Francesco_von_Assisi Gregors Jnnocentius_Iy Friedrich_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Friesland Rom Gregors Sicilien Palermo Italien Deutschland Deutschland Italien
86
U
Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu-
söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense
<338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe
Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung
der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein
durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König
bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er-
klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig
vom Pabst.
o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran-
denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem
Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; —
Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober-
bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von
Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol
1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries-
1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von
Nord- und Ostsee bis zur Adria.
Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo-
hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter
Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347.
6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay-
rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz-
burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer
Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats-
klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater"
(Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig.
a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit
dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und
Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner
Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver-
waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er-
klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten
Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor-
1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster
der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und
Bologna.
Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch
Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch
die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350)
!
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig_er- Ludwig Ludwigs_Hauspolitik Ludwigs Waldemar Ludwig Ludwig Ludwigs_von
Brandenburg Ludwigs Margaretha_Maultasch Karl_Iv_von_Mähren Karl hanns_von_Böhmen Clemens_Vi Ludwigs Karl_Iv Karl Günther Maximilians Karl Karl Waldemar
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Frankreichs Niederbayern Tyrol Holland Seeland Hennegau Ostsee Adria Crecy Maximilians Deutschlands Paris Bologna Schlesien Brandenburg
Iv. Außerdrnljche Länder.
A. Italien.
Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein
Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen
der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der
Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben-
einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller
Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht
nach Vereinigung und Einheit der Theile.
Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer-
splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in
Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi
1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung
des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi
(Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den
Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen
Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I
(1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten
Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara-
gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. —
3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen
Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie
strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene
bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs-
formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be-
kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte.
Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er-
hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou),
unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz
und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur
und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens
einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr-
hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar-
dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft
der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen
Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-
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Extrahierte Personennamen: Alexander_Vi
(Borgia Alexander Johanna_I Johann Lorenzo
36
Erweiterung der sächsischen Nordmark zur Mark Brandenburg durch Albrecht.
1147—1149 Zweiter Kreuzzug (Bernhard von Clairvaux Kreuzprediger) unternommen von Ludwig Vii. von Frankreich und Konrad Iii.
1152—1190 Friedrich Barbarossa.
1154—1155 Erste Romfahrt. Opferung Arnolds von Brescia; Kaiserkrönung.
1156 Heinrich dei> Löwe erhält auch Baiern zurück,
Heinrich Jasomirgott als Herzog Oesterreich. 1158—1162 Zweiter Römerzug. Papst Alexander Iii. Gegenpäpste.
Mailands Uebergabe und Zerstörung.
1163—1168 Dritter und vierter Zug.
1167 Stiftung des lombardischen Städtebundes. Grün-
dung Alessandrias.
1174—1177 Fünfter Römerzug.
1176 Des Kaisers Niederlage bei Legnano.
1177 Vertrag mit Alexander Iii. zu Venedig.
1180 Heinrich der Löwe wird geächtet.
1183 Friede zu Kostnitz.
1184 Prachtvoller Reichstag zu Mainz.
1186, Friedlicher sechster Zug des Kaisers nach
Italien: Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Constantia, der normannischen Erbin von Apulien und Sicilien.
1189—1192 Dritter Kreuzzug. Friedrich I., Philipp Ii.
August von Frankreich und Richard Löwenherz, König von England.
1190 Friedrichs Tod im Flusse Seleph. — Vor Ptole-
mais Gründung des Ordens der Deutschritter durch Friedrich von Schwaben.
.• •( ; ' ■ 1: ' r
1190—1197 Heinrich Vi. Sein Reichserbfolgegesetz. 1192—1193 Bewältigung eines allgemeinen Fürstenaufstandes
in Deutschland.
11^5 Tod Heinrichs des Löwen in Braunschweig.
1197—1208 Philipp von. Sehwaben und
1197—1215 Otto Iv., sein Gegenkönig.
1198—1216 Inno centius Iii. der Kirche grösstes Oberhaupt.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Bernhard_von_Clairvaux_Kreuzprediger Ludwig_Vii Ludwig Konrad_Iii Konrad Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrich_dei>_Löwe Heinrich Heinrich_Jasomirgott Heinrich Alexander_Iii Alexander Alexander_Iii Alexander Heinrich Heinrich_mit_Constantia Heinrich Friedrich_I. Friedrich_I. Philipp_Ii Philipp August Richard_Löwenherz Friedrichs Friedrich_von_Schwaben Friedrich Heinrich_Vi Heinrich Heinrichs Philipp Philipp Otto_Iv. Otto_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Frankreich Brescia Baiern Oesterreich Mailands Legnano Mainz Italien Apulien Sicilien Frankreich England Friedrichs Deutschland Braunschweig
- 82 —
verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben.
Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser.
§ 52. Literatur und Limit. Rückblick.
Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches
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TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T158: [Papst Kaiser Iii Vii Gregor Heinrich Rom Friedrich Italien Jahr], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Nepomuk) Eberhard Jobst_von_Mähren Siegmund
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