Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neuere Geschichte - S. 46

1869 - Mainz : Kunze
46 Bisthümer Halberstadt, Minden, Camin (in Pommern) als Fürstenthümer, die Anwartschaft aus Magdeburg als Herzogthum (erledigt 1680), — der Verlust Vorpommerns, der Keim zu dem nun sich entwickelnden Gegensatz Brandenburgs gegen Schweden, die durch ganz Deutschland zerstreute Lage der Brandenburgischen Territorien — denn seit 1618 besaß er auch das Herzogthum Preußen als polnisches Lehen •— ein Wegweiser seiner Politik! — b. Kirchliche: Der 1. Januar 1624 als Norm für den Besitzstand der beiden Confessionen im Reiche festgesetzt; dadurch das ins reformandi gebunden, das reservatum ecclesiasticum aufgehoben; der Augsburger Religionsfriede bestätigt und auf die Reformierten ausgedehnt. Kirchliche Angelegenheiten sollen in den Reichscollegien ferner nicht durch Stimmenmehrheit entschieden werden. B. 3tt Bezug auf das Ausland. a. Schweden erhält Vorpommern mit Rügen, einen Theil von Hinterpommern, die Stiftslande von Bremen und Verden (auf der Ostseite der Weser) als Herzog- und Fürstenthümer, die Stadt Wismar mit der Reichsstandschast. Es beherrschte die Mündungen der Oder, Elbe, Weser, damit den ganzen Norden Deutschlands. b. Frankreich erhielt die österreichische Landgrafschaft Elsaß, Breisach (auf der rechten Rheinseite, bei Freiburg), das Besatzungs- recht von Philippsburg und behielt Metz, Toul, Verdun. Es war bis zum Oberrhein vorgedrungen; Deutschland stand ihm hier offen. Alle diese Gebiete besaß es nicht als Reichslehen; doch fortwährend eine französische Gesandtschaft am deutschen Reichstage. Tiefer Fall des Vaterlandes in jeder Hinsicht; in seinem äußeren und inneren Leben gebrochen, in politischer Macht und materiellem Wohlstand, in Religion, Sitte, Sprache, Geistes- bildung, Achtung nach Außen — ein Zustand der Erniedrigung, der ein Jahrhundert lang, bis zu Friedrichs Ii Zeitalter andauert.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

3. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

4. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 64

1874 - Mainz : Kunze
— 64 - noch deutsch-fränkische Ortsnamen erkennbar. Die großen Heer- straßen von Paris durch die Champagne: 1) über Verdun nach Metz und Mainz, 2) über Toul, Nancy (die alte herzogliche Hauptstadt), Lüneville nach Straßbnrg werden durch die wie- der vorgerückte deutsche Grenze Verbindungsstraßen für fried- lichen Verkehr werden. Durch die Maas und die im N. sich ausbreitenden Ar den- nen Verbindung mit den (altlothringischen) früher niederländi- schen Theilen, die in den Abhängen der Ardennen (Hennegau) wie im Flachlande der Schelde und Lys (Flandern) ganz den Charakter Belgiens zeigen: dort reich an mineralischen Schätzen, hier an Acker- und Wiesenland, in beiden Strichen mit bedeuten- der Industrie, daher dichteste Bevölkerung. Nicht minder reich an historischen Erinnerungen; sie gruppieren sich theils um die Städte Cambray (Kambrik) und Lille, theils erstrecken sie sich um das kleine flandrische Plateau (Artois) und die Küste entlang über Calais*) und Boulogne zur Svmme (Picar- die, Mittelpunkt Slmkns)**). c) Das Seinegebiet (Jsle de France, Champagne, Nor- mandie) Frankreichs Kernland. Durch seine die Ausgänge nicht hemmende, aber schützende Umgrenzung, durch die Lage an dem von der englischen Küste zurückweichenden Kanal, durch die in weiten Bogen gegen Paris, den Mittelpunkt des Seimbeckens, hinströmenden Nebenflüsse der Seine, durch die Annäherung der Loire, durch den Reichthum des Alluviums in dem untern, des Wald- und Weinbodens im obern Flußlaufe, durch die Eisen- und Kohlenlager in den anstoßenden Ardennen ist das von einem kräftigen, kriegerischen Volksstamm bewohnte Land wohl geeignet zur dominierenden Selbständigkeit. Im Quellbezirke der Seine Verbindung mit dem reichen Burgund. Sämmtliche rechte Zu- flüsse durchschneiden, wie der Hauptstrom selbst, die breiten Flä- chen und Terrassen der Champagne (campi Catalaun.), in deren W. zwischen Troyes (Seine) und Chalons (Marne) über Reims (alte Krönungsstadt), bis zur Aisne und Oise *) le pays reconquis 1559. **) Wenn gleich nicht mehr in der Sprache ist doch der Zusammenhang mit den Vlämingen auch hier noch erkennbar in dem derben Körperbau und in dem den lebendigen: und feurigern Seinebewohnern gegenüber ernstern und schwerfälligem Wesen. Die vielen an der Küste wohnenden Engländer tragen zur Bewahrung dieses Charakters nicht wenig bei.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 40

1874 - Mainz : Kunze
- 40 — dischen Düne parallel ziehenden Kanal mit dem Außenhafen Helder verbunden; in Südholland an der Maas: Rott er- dam, und zwischen Oster- und Westerfelde das Valkyrenland, die Insel Walchern. Die Dichtigkeit der Bevölkerung, die relativ bedeutendste Euro- Pas, in den zahlreichen großen Städten concentriert, nimmt nörd- lich vom Rhein mit den Städten ab: in den friesischen Marschen der Nordküste reicher Bauernstand, in Flandern großes Prole- tariat. — Hand in Hand mit dem Glanz und Reichthum der Städte in Folge ihrer Verbindung mit Italien und dem übrigen Rheinlande gegen Ende des Mittelalters Entwickelung der Künste (Baukunst, Malerei) und Wissenschaften. Ihr Einfluß auf das übrige Deutschland; früher fchon Einfluß der Agrikultur auf Brandenburg, wozu später unter dem großen Kurfürsten der der Merkantilpolitik und der Kriegskunst kam. Dem großen geistigen Aufschwung ist Erschlaffung gefolgt. Wegen der langen Kämpfe mit den Naturgewalten späteres Hervortreten des Nordens als des Südens, der sich jenem noch weiter durch die von dem wallonischen Theil der Bevölke- rung abhängige politische und religiöse Entwicklung entfremdete. Daher nach vergeblichen Versuchen, die Einheit herzustellen, jetzt zwei Königreiche, die (zu s/3) resormierten Niederlande, das Land des Seehandels, bis zu den Scheldemündungen (596 Qm. mit 3,673,000 Ew.), und das katholische Belgien, das Land der Gewerbe, bis zu seinen an Ludwig Xiv. verlöre- nen Provinzen (535 Qm. mit fast 5,000,000 Ew.). Jenes mit holländischer Landessprache (Neederduitsch)*); dieses mit vlämi- scher Volkssprache bis zur Sprachgrenze Dünkirchen, Brüssel, Mastricht, unter dem Druck des Französischen, der Sprache der Regierung und der südlich von jener Grenze wohnenden Wal- lonen. Zwischen diesen und Trier der 46 Qm. große deutsche Theil des Herzogthums Luxemburg, das durch Personalunion mit dem Königreiche der Niederlande verbunden, durch Handels- interessen (Zollverein) vom deutschen Hinterlande abhängig ist. Das Kolonialgebiet des Königreichs der Niederlande. Von den zur Blütezeit der Republik der General-Staaten den *) Der einzigen niederdeutschen Schriftsprache mit selbständiger Litera- tur. Der friesische Dialect ist durch sie verdrängt. — Das Vlämische ein dem Holländischen zunächst verwandtes Niederdeutsch. Die Wallonen im Hügel- und Berglande Reste der belgischen mit Romanen gemischten Bevöl- kernng, 3/8 gegeh 5/8 Vlamländer.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 4

1874 - Mainz : Kunze
— 4 — und Lothringens zu den Ardennen und dem vlämischen Tieflande> und die politische Grenze ein farbenreiches Geschichtsbild umrah- men. „Derrhein, Deutschlands Strom, nicht Deutsch- lauds Grenze."^) Folgen undeutscher Politik: das Quell- und Mündungsland des Rheins, lange Zeit auch Elsaß nebst dem Plateau von Lothringen, außerhalb deutscher Machtsphäre. Preußens Wacht am Rhein. Im O. ist der südliche Theil ein gegen Ungarn mit seinen Nebenländern und gegen Galizien ge- öffnetes Gebirgslcmd, der nördliche unbegrenztes Tiefland gegen Polen und Rußland. Die seit der Karolinger Zeit gegründeten Marken von Schleswig bis Friaul: Zeugnisse vom siegreichen Vorschreiten der deutschen Macht im Tieflande und von seiner Erhaltung im Gebirgslande. Im W. ist die Sprachgrenze nicht soweit zurückgedrängt, als sie im O. vorgerückt ist. Daher große Menge flavischer**) Ortsnamen vom Elbgebiete an; deutsche Ortsnamen in Hochburgund und Lothringen, keltische und römische im W. und S. Von der Stellung dieses „Landes der Mitte" zeugen ferner die mit dem Blute fast aller europäischer und vieler asiatischer Völker getränkten und befruchteten Felder, zeugt das Zu- und Ausströmen der Kultur, der universelle Zug iu Charakter und Denkuugsart seiner Vewohner***), zeugen die Wanderungen sei- ner Stämme und die Wanderlust der Einzelnen. Kein bekanntes Land der Welt ohne deutsche Niederlassungen; hervorragend an Zahl iu den slavischen und Donauländern, in Paris (?), Lon* don und Nordamerika. Gegen die Schweiz und die Nieder- lande „grenzt Deutschland an sich selbst." Preußens deutsche Auf- gäbe im Eonfliet mit seiner schwierigen geographischen Stellung; diese Schwierigkeiten gehoben seit 1866. Das neue deutsche Reich enthält 9318 Q.m. mit 41000000 Ew. (davon Preu- ßen 6326 Q.m. mit 24700000 Ew.), Deutsch-Lützelburg 46 Q.m. mit 200000 Ew., Deutsch - Oestreich nebst Liechtenstein 3607 Qm. mit 14000000 Ew. *) Flüsse sind keine natürlichen Grenzen. Die fixe Idee der Franzosen beruhte zum Theil auf der Verwechselung von Gallien mit Frankreich, zum Theil auf der Zersplitterung Deutschlands. **) Doch läßt nicht immer der flavische Namen auf slavischen Ursprung schließen. ***) Der Trieb nach Absonderung und Vereinzelung entspricht der Glie- dernng des Landes. Die geschlossenen Gaue; die abgeschlossenen Alpenthäler.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 14

1874 - Mainz : Kunze
— 14 — das der Stammesunterschiede verwischt worden Ware:*) Poli- tische Zersplitterung als Abbild der Bodenverhält- nisse. Nur östlich vom Böhmer Walde von Alters her ein großes geschlossenes Territorium. Die Gebirge selten ein Hin- derniß zahlreicher Bevölkerung; der Boden reich an minera- tischen Schätzen (Erze, Kohlen, Mineralquellen, besonders in nördlichen Theilen), an Wein und Obst an den Abhängen und in den Thälern (die Weingrenze die nördlichste der Erde), an Buchen-, Eichen- und Tannenwäldern auf den Höhen. Wenige Plateaux so unfruchtbar wie das der westlichen Eifel. Das wichtigste Glied das durch Natur, Kunst und Geschichte bevorzugte Uferland des Rheins. 1. Der Rhein, die große Pulsader des mitteleuropäischen Völkerlebens, durchschneidet nach dem Durchbruche zwischen Jura und Schwarzwald das Land von Basel an in nördlicher, von Bingen an in der der normalen (Elbe) folgenden Richtung; regelmäßig schiffbar von Mannheim**) an. Bis zum Tau- nns, dem „Hüter der Traube" am Rheingau hin zwischen para^ lelen Wänden die 2—6 Meilen breite und gegen 40 Meilen lange oberrheinische Tiefebene, an welche sich die Wetterau und das untere Maingebiet anschließt, ein altes, durch Ausschü'- tungeu des Stroms und seiner Zuflüsse erhöhtes, zwischen Elsaß und Breisgau der Schifffahrt noch nicht günstiges Seebecken, ausgezeichnet durch die buchtenreichen Bergränder des Wasgen- und Schwarzwaldes (nebst ihren nördlichen Fortsetzungen), durch mildes Klima, fruchtbaren Sandboden, südlichere Vegetation. Das Weinland. Von Bingen bis Bonn ein 16 Meilen langer, die Schifffahrt jetzt nicht mehr hindernder, mit alten Burgen auf den Höhen und noch älteren Städten am Ufer geschmückter Spalt***) im niederrheinischen Schiefergebirge, zwischen Coblenz und An- dernach zu einer kleinen Ebene erweitert. Bei Bonn unterhalb der vulkanischen bewaldeten Kegelgruppe des Siebengebirges f) *) Das fränkische Coburg von dem durch den Rennsteig (Rain) getrenn- ten thüringischen Gotha noch heute innerlich getrennt. . **) Dem Badenschen Mannheim gegenüber der Bairische Ludwigshafen ^oeide in der zerstückelten Kurpfalz), wie das Hannöversche Geestemünde gegenüber dem Bremerhafen, Erinnerungen an das vielgefpallene Deutschland. ***) In ihm Caub. Neujahrsgruß von 1814. t) Noch weiz ich an im mere, daz mir ist bekant (Nibel. Not. 10'. Lachm.)

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 17

1874 - Mainz : Kunze
— 17 — Hofen ist Lützelburgs Bedeutung geschwunden. — b) Das nie- derrheinische Bergland, der westliche Theil des jenseits seines großen Querspalts bis zum Wefergeblet reichenden niederrheini- schen Schiefergebirgs*) erhebt sich aus dem südlichen Plateau und senkt sich nach N. u. W. allmählich zur Tiefebene. Bedeu- tendere Bergrücken und Kegel im O. Das Plateau durch viele tiefe Flnßthäler gespalten; der größte Querspalt der der Maas (von Sedan her bis Lütt ich) in dem außerhalb Deutschlands liegenden Theile; der größte und tiefste Längenspalt das hier auffallend gewundene und darum nicht als große Straße nutz- bare weinreiche Moselthal von Trier bis Coblenz; zwi- schen diesem und dem der Nahe der H uns rück, ein an das Saarbrücker Plaleau anschließendes durch den Rhein vom Tau- nus getrenntes Plateau mit parallelen waldigen Bergzügen. Nördlich zwischen Mosel und Rhein die früher theilweis kahle, jetzt der Waldkultur zurückgegebene vulkanische Eisel (Brand- feld), mit Basaltkegeln, Kraterseen (Maare). Ihr nordwestlicher Theil zwischen Roer und Maas: die hohe Veen (Fenn-Sumpf), auf der Höhe große Torfmoore, an den Abhängen reiche Kohlen- und Eisenlager für die Industrie von Lütt ich und Aachen. Zwischen diesen Städten und Mastricht in der vorliegenden Maasniederung ein Dreieck auf der Basis der Maas: Wiege der Karolinger Macht. — Westliche Fortsetzung der Eifel: die Ar- dennen, mit welliger Oberfläche, theils Laubwald, theils magere Weide oder Moor; an den Rändern und in den Flußthälern reich belebt (s. die Niederlande S. 38).**) Die nordöstliche Fortsetzung: 3. Das ostniederrheinische und westfälische Berg- land; von den rechtsrheinischen Nebenflüssen durchschnitten. Aus dem Rhein- und Mainthale steil aufsteigend als Fortsetzung des Hnnsrück: das waldige durch die Bäder belebte Plateau des Taunus (Feldberg 2600') mit Spuren des bis Regensburg sich erstreckenden limes Romanus; der Ostrand fällt sanft zur Wetterau und dem hessischen Berglande ab. Das tiefe, reich *) Beiden Theilen gemeinsam auch der Reichthum an Eisen und Kohlen sowie die Reize der belebten Flußthäler neben der Oew auf den Hoch- flächen. **) Der größte südwestliche Theil dieses Ardeunenlandes wie das nörd- lich daranstoßende Tiefland, altes austrasisches Land, von Deutschland los- getrennt, nur der Luxemburgische Winkel zwischen Sauer und Mosel außer der Sprache noch durch materielle Interessen des Zollvereins mit Deutsch-- land verbunden. Götze, geographische Repetitionen. 2

10. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
- 82 — verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben. Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser. § 52. Literatur und Limit. Rückblick. Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches
   bis 10 von 29 weiter»  »»
29 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 29 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 0
4 12
5 0
6 3
7 0
8 1
9 0
10 2
11 0
12 0
13 1
14 1
15 3
16 2
17 2
18 3
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 1
26 2
27 2
28 0
29 8
30 0
31 0
32 3
33 0
34 1
35 0
36 0
37 2
38 1
39 0
40 1
41 1
42 5
43 0
44 1
45 2
46 3
47 1
48 1
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 10
1 1
2 13
3 26
4 75
5 6
6 13
7 10
8 18
9 74
10 4
11 13
12 2
13 4
14 7
15 6
16 9
17 31
18 10
19 1
20 13
21 12
22 3
23 8
24 1
25 14
26 2
27 6
28 7
29 3
30 7
31 7
32 1
33 11
34 7
35 2
36 14
37 3
38 11
39 0
40 15
41 62
42 0
43 90
44 12
45 17
46 11
47 9
48 5
49 11
50 14
51 2
52 10
53 5
54 4
55 11
56 11
57 7
58 13
59 12
60 27
61 27
62 19
63 13
64 15
65 17
66 8
67 5
68 9
69 10
70 19
71 14
72 20
73 5
74 17
75 2
76 11
77 7
78 12
79 9
80 8
81 1
82 2
83 14
84 0
85 2
86 5
87 0
88 5
89 5
90 3
91 0
92 85
93 6
94 4
95 30
96 12
97 20
98 52
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 14
1 11
2 3
3 7
4 16
5 5
6 43
7 3
8 3
9 8
10 7
11 39
12 13
13 7
14 16
15 2
16 38
17 0
18 14
19 25
20 4
21 1
22 1
23 0
24 54
25 17
26 35
27 0
28 7
29 2
30 4
31 5
32 23
33 23
34 34
35 0
36 66
37 0
38 5
39 9
40 9
41 0
42 2
43 9
44 5
45 1
46 5
47 58
48 9
49 4
50 9
51 3
52 2
53 60
54 17
55 6
56 5
57 3
58 18
59 43
60 1
61 1
62 5
63 2
64 27
65 2
66 7
67 4
68 12
69 2
70 6
71 4
72 15
73 6
74 9
75 11
76 3
77 82
78 16
79 9
80 37
81 40
82 1
83 33
84 0
85 2
86 6
87 7
88 8
89 9
90 19
91 15
92 9
93 13
94 1
95 29
96 8
97 37
98 4
99 4
100 17
101 21
102 5
103 12
104 17
105 7
106 0
107 4
108 0
109 11
110 5
111 1
112 0
113 32
114 8
115 4
116 4
117 3
118 16
119 35
120 0
121 3
122 1
123 0
124 12
125 1
126 6
127 28
128 3
129 7
130 2
131 23
132 29
133 17
134 7
135 6
136 21
137 5
138 2
139 34
140 2
141 5
142 5
143 4
144 27
145 7
146 2
147 4
148 19
149 4
150 6
151 5
152 12
153 4
154 2
155 4
156 5
157 8
158 80
159 16
160 9
161 2
162 2
163 0
164 16
165 8
166 8
167 3
168 0
169 7
170 1
171 73
172 23
173 15
174 4
175 28
176 7
177 39
178 25
179 4
180 21
181 0
182 22
183 35
184 27
185 4
186 3
187 4
188 12
189 3
190 0
191 25
192 7
193 22
194 4
195 7
196 5
197 32
198 3
199 3