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1. Alte Geschichte - S. 144

1872 - Mainz : Kunze
V-7z- 144 Sdie Corner Benuijen die irrten geraäfjrte 9r:uf)e, um die ©amniterr 33ruttier und Sucaner ju fdjraacben. ^prrljuä, der ©icilien ge* nommen Jfjatte, aber burd) fein fjerrifcfjeä Sßefen fid[) entfrembet und balb raieber oerttert, get)t nacfj Italien §urücf, rairb aber oon -3ft\ (Suriug Sdentatug bet 33eneoent 275 gefcfjlagen und oerläft Italien, ©ein £ob in 9lrgo3. $)te in Tarent gurüdgelaffene 25e* fai^ung ergibt fictj 272 den Römern; in bemfelben ^a^re raerben aud; die ©amniter, 23ruttier und Sucaner oottftcinbig unterraorfen. ?Dr;it der Unterraerfung der epicenter (268) und der ©allen= tiner und ifjrer ^auptftabt Jßrttnbufium im $af)re 266 raar Mittels und ©übitatien romifdf). 5. spoliltfdjc Stellung ter eroberten ©emeinbeit. Sie neuen Eroberungen raurben mit dem ganzen ©taate gu einem feften Organismus) jufammengefc^loffen. ©ie ©emeinben verfielen: 1) 3fr ^oeburgergemeinben. ©ie 9socp6ürgergenteinben gtemlid^ gufammen^ängenb gratfd;en §ormiä in Satium und bent füblicfjen (Strurieit und graifdtjen 2jleer und Sipenntn; die übrigen 2solibürger= gemeinben gerftreut. $n ©emeinben, die im 23erj)ältnif$ der Untertb änigf eit ftan= den. £)ie lebten verfielen raieber in bret klaffen: a) die ©emeinben latinifd&en Irediteg, die nur prtoatrecqttict) (in §anbel und 2ser!ef)r, @rbfd§aft£>angelegent)eiten 2c.) den ©e= nteinben der Ssoiibürger gleid&geftettt raaren und ifjre eigene 2ser= raaltung burc§ Mtatoren ober fogenannte Slebilen Ratten. Sdie 2jttf;aber oon ©emeinbeamtern raaren römifc^e Jboebitrger. b. £)ie ©emeinben oljne eigene Sserraaltitng, benen ein oon 9^om Beftehter ^ßräfeft 3ftedjt fpras. c) Sdie ©ocii ober die ©emeinben nidfjt lathtifcfjen ütedjtä, die Bald me!)r Bald raeniger politifcfje O^ecftfe auäübten, nade) befonberen mit 3ftom abgefdjloffenen Verträgen.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 45

1870 - Mainz : Kunze
Ii. Das deutsche Reich unter den sächsischen Königen. Sis —1824. Nach der kurzen, aber stürmisch - bewegten Regierung des sonders von den Franken und Sachsen gewählten, von der Geist- lichkeit gestützten Franken Konrad I. (911—918) beginnt die eigentliche Neubildung eines deutschen Reiches durch das Sächsische Haus, dein sich anfangs nur die Franken fügen. 1. Heinrich I. 919—936, ein geborner Staatsmann, dessen 7*ti,c,u-u praktischer Blick auf das Nächste und Erreichbare gerichtet blieb, im Innern auf die Einigung des Reichs bei Achtung der Eigen- thümlichkeiten bedacht, der Kirche gegenüber selbständig, der Ein- mischung in die westlichen und südlichen Nachbarreiche abhold, dagegen die Mission der Deutschen gegen die halbbarbarischen Länder des Ostens erkennend und übend; — nach dieser Seite der Fortsetzer der Politik Karls des Gr. — a. Einigung des Reichs durch die Unterwerfung Burchhards von Schwaben920, Arnulfs des Bösen von Bayern 921 und Giselberts von Loth- ringen 925, Anerkennung der Herzoge als Stammeshäupter, doch mit Wahrung der königlichen Rechte. — b. Seine Siege über Ungarn, Wenden und Dänen: Nach dem Verwüstungszug der Ungarn im Jahr 924 ein neunjähriger^ Waffenstillstand (mit Tributzahlung in Folge mangelhafter Rüstung), doch nur für Sachsen gültig. — Zweifache Vorbereitung Heinrichs: Durch die s. g. Städtegründungen und die Entwicklung des Rei- terdienstes. Errichtung fester Burgen in den Marken; der neunte Mann von den mit Lehen ausgestatteten Dienstleuten zieht in die Stadt, ein Drittheil der Feldfrüchte ebendahin abgeliefert; die acht übrigen säen und erndten. Rückwirkung dieser Maßregel aus den Städtebau in dem bis dahin städtelosen Sachsen. ■— Durch die Organisierung des Reiterdienstes tritt an die Stelle des alten Volksheeres (Heerbannes) ein Reiterheer. 920 921 92i

3. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

4. Geschichte des Mittelalters - S. 28

1870 - Mainz : Kunze
aus suevischen Völkerresten (besonders Hermunduren s. ob. S. 9) entstanden, bildeten später ein Königreich zwischen Donau und Harz. Zwiespalt Königs Herwanfried (Hermenfred) mit seinen Brüdern, nach deren Beseitigung mit fränkischer Hülfe dem Franken- könig Theoderich der Lohn an Land vorenthalten wird. Daher Krieg, in welchem Hermanfried gegen Franken und Sachsen Reich und Leben verliert. Der Norden des Thüringerlandes wird säch- sisch, der Süden fränkisch (dem Namen nach wohl erst später?), nur in dem Mittellande zwischen Unstrut und Thüringer Wald, später mit einem Herzog unter fränkischer Hoheit, erhält sich der Namen des Landes. So wurde nach dem Zuwachs an romanischen Gebietstheilen im Westen durch Erweiterung der fränkischen Herrschaft über große Strecken deutschen Landes das Gleichgewicht beider Nationalitäten in etwa hergestellt. Nach dem Sinken der ostgothischen Macht unterwerfen sich dem Frankenreiche ferner: die Provence, die Herzogthümer Alemannien und Bayern; letzteres doch wesentlich selbständig unter Agilolsingischen Erbherzögen. — Noch zweimal einigte sich das Frankenreich in einer Hand: I. unter Chlotar I. Chlodwigs jüngstem Sohn 558'—561. Ii. unter Chlotarii. des ersten Chlotar Enkel 613 — 628. Grundzüge des Staatslebens unter den Merowin- gern: Neben einzelnen römischen Einrichtungen, die der Sieger herüber nahni, ist die Grundlage des Merowingifchen Staates in der Königsgewalt, der Heerverfasfung, der Rechtspflege echt ger- manisch. Die Verschmelzung der beiden Nationalitäten drang am meisten im Norden Galliens (nördlich der Loire) durch, im Süden standen sich Romanen und Franken noch lange schroff gegenüber. Nach Chlotars I. Tod allmähliche Scheidung des Reichs in Austrasien, Neustrien, Burgund. — Einteilung des Reichs in Grafschaften, im germanischen Theile den alten Gauen, in den romanischen den Stadtgebieten entsprechend. Der Graf (oorn68, grafjo), an Stelle der alten Gaufürsten (xi-ineixos) getreten, ist der vom Staatsoberhaupt er- nannte Vertreter der königlichen Gewalt und Rechte. Seine Func- tionen: die Erhebung der königlichen Einkünfte, Rechtspflege, Leitung des an den Grundbesitz geknüpften Heerbanns in den

5. Geschichte des Mittelalters - S. 34

1870 - Mainz : Kunze
34 Seine Persönlichkeit: sein Aeußeres im Alter beschreibt Einhard V. Carol. M. c. 22, z. B. formae auctoritas ac dig- nitas tarn stanti quam sedenti plurima; /dann: incessu firmo totaque corporis habitudine yirili; Kleidung und Nahrung c. 23 und 24; geistige Interessen c. 25 flg. — Geburtsjahr (742 oder 747?) und Geburtsort ungewiß. Mangelhafte Jugendbil- dung. Etwa 26jährig folgte er seinem Vater in Gemeinschaft mit seinem Bruder Karlmann. Theilung des Reiches, nicht nach Nationen des Ostens und Westens, sondern in eine nördliche und südliche Hälfte, doch mit Festhaltung des Begriffes der Einheit. Nach Karlmanns Tod 771 Alleinregiernng Karls mit Ausschluß der unmündigen Söhne seines Bruders. A. Seine Kriege. I. Langobardenkriege 773 — 74: Karl, des Lango- bardenkönigs Desiderius Schwiegersohn, verstieß seine Gemahlin. Die Folge war der vergebliche Versuch des letzteren, den Pabst zur Salbung der Söhne Karlmanns zu bestimmen. Bedrängung Roms; Karls Hülfezng und Besuch in Rom zum Osterfest 774; Erweiterung des patrimonium Petri. Fall der langobaroischen Hauptstadt Pavia; Desiderius wird Mönch; Karl König der Langobarden; — doch mit großer Selbständigkeit der langvbar- dischen Einrichtungen und Gesetze. — Beseitigung der fast sou- veränen Herzogsgewalt in Frianl, Benevent und Spoleto in den nächsten Jahren; 780 Karls Sohn Pippin Unterkönig von Italien. — Ii. Sachsenkriege: Die Wohnsitze der Sachsen damals von dex Eider bis zum Zusanunenfluß von Werra und Fulda, von Elbe und Saale bis zum Rhein. Haupttheile des Stamms: Wesffalen, Engern, Ostfalen (auch Osterleute); dazu die Nord- albinger oder Nordleute. Die politische Form noch die alte Volks- verfassung: die Gaugemeinden unter Fürsten, im Kriege ein gemeinsamer Heerführer innerhalb jener 4 Theile des Volks. Zweifelhaft, ob ein allgemeiner Landtag aller Sachsen (zu Marklo an der Weser?) stattfand. Drei Stände: Edlinge, Frilinge, Lassen (Liten). Alter Gegensatz der christlichen Franken und heidnischen Sachsen; langjährige Grenzstreitigkeiten; Karls Ziel die Unter- werfung und Bekehrung des Volkes, das zugleich für beu alten

6. Geschichte des Mittelalters - S. 44

1870 - Mainz : Kunze
44 fahren von außen (vor allem jetzt durch die Ungarn) entwickeln sich die Keime zu ganz neuen politischen Zuständen. I. Die deutschen Herzogthümer: Mit dem Zerfall des Frankenreichs und der karolingischen Reichsverfassung tauchen wie- der die alten deutschen Landestheile auf; — je schwächer das Haupt, desto selbständiger die Glieder. — Allmählich treten an die Spitze dieser Theile — Sachsen mit Thüringen, Bayern, Schwaben, Franken und das zwischen Ost- und Westfranken schwankende Lothringen — fast unabhängige Herzöge, deren Gewalt sich auf verschiedenen Wegen bildet. In Franken die Konradiner, in Sachsen die Liudolfinger, in Schwaben Erchanger, in Bayern Arnulf, in Lothringen Reginar, der das Land dem westfränkischen König überliefert.^ Ii. Ursprung des Lehnswesens: In diese stürmische Zeit fällt die Auflösung der karolingischen Gauverfassung: Unter- gang des^ fränkischen Heerbanns und der altgermanischen Gemein- freiheit. Aus der vormaligen Gemeinde der' Freien entstehen durch Uebertragung der kleineren Grundstücke auf mächtige Grund- herren neue persönliche Verhältnisse des Schutzes, der Abhängigkeit, des Dienstes; gegen Zins, Schutz und Sicherheit. Allmähliches Herabfinken der kleinen Leute von Zinspstichtigkeit (Hintersassen oder Vogteileute) zur Hörigkeit. Nur in den Alpen, in den frie- sischen Marschen, hier und da in Niedersachsen erhielt sich ein Stamm kleinerer Grundbesitzer. — Außerdem dauerte hinter den Mauern mancher Städte ein Kern von Altfreien (Patriciat) fort; der Anfang eines freien Bürgerstandes und der Blüthe deutschen Städtelebens. Die hohe Bedeutung des Waffendienstes ent- wickelt das fcf;ou in der fränkischen Zeit entstandene Vasallen- thum (vasalli 8. vassi). Der Vasall wird durch den Lehnseid ein Mann seines Dienstherrn. Verwandlung des freien Besitzes in Lehen (llenelloinra). — Daneben die ministeriales, un- freie Dienstleute des Adels und der Geistlichkeit, mit Hof- und Hausämtern betraut, aus denen ein neuer Adel erwächst. — Königthum, Lehnsverfassung und Städtewesen die großen politischen Formen des Mittelalters.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

8. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

9. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 82

1878 - Mainz : Kunze
- 82 — verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben. Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser. § 52. Literatur und Limit. Rückblick. Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches

10. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 20

1877 - Mainz : Kunze
20 bildeten, hatten keinen Bestand; der Sturm der Zeiten zerstrte sie wieder. Nur das Frankenreich erhielt sich. Die tapferen Franken waren dazu befhigt und berufen, eine groe Rolle in der Geschichte der Völker zu spielen: von dem Niederrhein aus, wo wir sie zuerst finden, sollte ein Weltreich erobert werden. Die Franken waren, wie wir bereits wissen (S. 12), ein Vlkerbund. Es waren darin Sigambrer, Brukterer, Chamaver, Katten, Amsivarier enthalten. Die Franken saen ursprnglich auf der rechten Rheinseite und machten viele Einflle in das linksrheinische Gebiet der Rmer. Zu Anfange des 5. Jahrhunderts finden wir einen Theil derselben, die ripuarischen d. H.ufer-franken, auf rmischem Gebiete, zu beiden Seiden des Rheines um Kln, welches ihre Hauptstadt war. Die salischen Franken finden wir zwischen Issel, Maas und Schelde; die von Au-gustus auf die linke Rheinseite verpflanzten Sigambrer*) bildeten den Kern dieses Vlkerbundes. Die salischen Franken verbreiteten sich 406 während einer groen Vlkerwanderung (S. 15) durch Belgien. Die Könige der salischen Franken hatten den Namen Me-rovinger, indem sie ihr Geschlecht auf Merovech, dessen Ur-sprung fabelhaft ist und der 458 gestorben sein soll, zurck-fhrten. Nach einer andern Annahme haben die Merovinger ihren Namen von der Meruwe Meerau, (Meergau). Mero-vechs Sohn war Childerich, der Vater des groen Chlodwig. Chlodwig(481511) grndete, nachdem ebendas westrmische Reich untergegangen, die frnkische Monarchie. Chlodwig war ein Mann von scharfem Blick, khnem Unternehmungsgeist; kein Mittel war ihm zu schlecht, wenn es galt, seine Zwecke zu erreichen. Sein nchstes Ziel war die Eroberung Galliens. Im mittleren Gallien bestand noch ein Rest rmischer Herrschaft unter Syagrius; diesen besiegte er im Jahre 486 bei Soissons. Syagrius floh *) Chlodwig war ein Sigambrer, wie wir aus der Anrede wissen, die der Bischof Remigius bei der Taufe an ihn richtete: Neige dein Haupt, Sigambrer!*
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