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1. Die Weltgeschichte - S. 127

1835 - Mainz : Kupferberg
Concil zu Kostnitz. Hussiten. 127 reich gefangen gehalten, und durch die deutschen Fürsten».C.t- wieder frei, die Beschwerden derselben nicht beachtend, abgesctzt. 8) Ruprecht von der Pfalz vermag weder in Italiener), noch in Deutschland Ruhe und Ordnung wieder herzustellcn, und nachdem durch das wegen der Kirchenspaltung gehaltene Co n eil der Cardin die zu Pisa sogar drei Päbste entstan-^09. den, stirbt er plötzlich. 9) S ieg m und von Ungarn, nach dem Tode seines 1410. Mitbewerbers Jobst von Mahren 1411 allgemein anerkannt, bewirkt durch seinen redlichen Eifer für die Kirche das große allgemeine Concil zu Kostnitz: Flucht des Pabstes1414. Johann's Xxiii. mit Hilfe des Herzogs Friedrichs von Oesterreich; daher dieser in der Rcichsacht und im Banne; Verlust seiner Lander — Eidgenossen. Johann vorgeladen, gefangen, abgesetzt. Gregor Xii. legt freiwillig sein Pouti- sicat nieder; aber Benedict Xiii. in Spanien weigert sich hartnäckig, wird nicht beachtet. Johann H u ß eifert zu Prag gleich dem Engländer Wiclef, gegen die Mißbräuche der Kirche — Ablaß; im Banne, nach Kostuitz geladen, soll er widerrufen, wird, des Geleitsbriefs von Siegmnnd ungeachtet, gefangen verbrannt; 1415. eben so im folgenden Jahre sein Schüler Hieronymus von Prag. Die Kirchenreform unterbleibt; Martin V. Pabst. Concordate der einzelnen Nationen; Siegmund getäuscht, ver- kauft die Mark Brandenburg an Friedrich Vi. von 1417. Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg. Erbitterung der Hussiten in Böhmen; ihr Prediger Jakob von Mieß; Versammlungen auf dem Berge Tabor; blutige Unruhen in Prag unter dem blinden Johann Ziska.1419. Tod Wenzel's. Verwüstungen an Klöstern und Kirchen. Siegmund nicht anerkannt. Reichszüge gegen die Hussiten; Sieg derselben bei Teutschbrod. Verschiedene Parteien unter ihnen (die beiden Prokope); ihre verwüstenden Züge nach Schlesten, Mähren, Oesterreich, Baiern rc. Allgemeines Concil zu Basel*); Vergleich mit den1431. *) In demselben Jahre Hol wird Jeamie d’Arc, welche Orlean*

2. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1870 - Mainz : Kunze
48 seinem Tod 965 in zwei Herzogtümer, Ober - und Niederloth- ringen getheilt. Durch den deutschen Bürgerkrieg gelockt, fallen die Ungarn — zum letztenmal — in das Reich ein. Ottos Sieg auf d em Lechfeld mit der Macht des wieder geeinigten Reiches 955. Eroberung der bayrischen Ostmark (Oesterreich). Berengars Abfall und Angriffe gegen den Pabst bestimmten 961—965 Otto zum zweiten Römerzug 961—965. Völlige Beseitigung Berengars. Ottos Kaiferkrönung („sanctus imperator“) durch Pabst Johann Xii. Seitdem Grundsatz: nur der deutsche König zum Kaiserthum fähig, die Verleihung aber nur in Rom möglich. — Zerwürfnisse mit dem Pabst, dessen Absetzung und Wahl Leos Viii, den Otto gegen alle Angriffe hält. Auf einem dritten Römerzug 966—972 völlige Unterwerfung der auf- ständischen Römer (der Präfect Peter); Befestigung der pübst- lichen Macht in Rom (Johann Xiii) und Herstellung des Kirchen- staates. — Vermahlung seines Sohnes und Thronerben Otto mit Theophano, der Tochter des griechischen Kaisers Romanus, Ii, zum Zweck der Erwerbungen der süditalischen Territorien. — Ottos d. Gr. Tod zu Memleben, Beisetzung zu Magdeburg. 3. Ottcho Ii 973—983, ein begabter, kühnstrebender, aber leidenschaftlicher Fürst, a. Sicherung des Friedens im Innern und der R e i ch s g r e n z e n: Absetzung Heinrichs Ii, des Zänkers, von Bayern (seit 955 Herzog), Abtrennung der Mark Kärnthen von Bayern und Erhebung zum selbständigen Herzogthnm. •— Ottos Einfall in Frankreich gegen König Lothar, der ihn in Aachen bedroht hatte. Aussöhnung beider Könige 980; Sicherstellung Lothringens. — 5. Sein Römerzug 980; Kaiserkrönung 981. Griechen und Araber gegen Ottos Absichten auf Süditalien; seine Niederlage und wunderbare Lebensrettnng in Calabrien 982. — 4. Otto Iii 983—1002, bei feiner Thronbesteigung 4 Jahre alt. Ein Fremdling unter den deutschen Königen; hochgebildet, streng kirchlich, aber ohne kriegerische und politische Thalkraft. Seine Abneigung gegen alles Deutsche, blinde Vorliebe für Rom und den Süden; seine Kaiserkrönung, 996. Einflüsse seiner Mutter und Großmutter Theophano und Adelheid, des Erzbischofs Wil- ligis von Mainz und Gerberts von Rheims, des späteren Pabstes Sylvester Ii. — Aussöhnung mit Heinrich dem Zänker, der sein Herzogthnm

3. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1870 - Mainz : Kunze
86 U Vergebliche Versuche Ludwigs, mit den Päbsteu sich auszu- söhnen, trotz aller Demütigungen. Der Kurverein von Rense <338 1338 auf Anlaß des Erzbischofs von Mainz gegen die Eingriffe Frankreichs und die Uebergriffe der Kirche gestiftet, zur Wahrung der nationalen Selbständigkeit. — Einstimmiger Beschluß: ein durch alle oder die Mehrheit der Wahlfürsten gewählter König bedarf nicht der Bestätigung des römischen Stuhles. Ludwig er- klärt in einem Manifest auch die Kaiserwürde für unabhängig vom Pabst. o. Ludwigs Hauspolitik: Erwerbung der Mark Bran- denburg nach dem Aussterben der Askauier mit Waldemar dem Großen (-f 1319); Belehnung des 8jährigen Ludwig 1323; — Verschmelzung des erledigten Herzogthums Niederbayern mit Ober- bayern, dem Stammland des Kaisers; Vermählung Ludwigs von Brandenburg mit Margaretha Maultasch, der Erbin von Tyrol 1342 1342. Seiner Gemahlin Erbschaft von Holland, Seeland, Fries- 1345 land, Hennegau 1345; — die Wittelsbachische Hausmacht von Nord- und Ostsee bis zur Adria. Wahl des Gegenkönigs Karl Iv von Mähren, Sohn Jo- hanns von Böhmen (ß in der Schlacht bei Crecy 1346) unter Einfluß des Pabstes Clemens Vi. Ludwigs Tod 1347. 6. Karl Iv (1347—1378), nach dem Tode des von der bay- rischen Partei ausgestellten Gegenkönigs Günther von Schwarz- burg (f 1349) einhellig anerkannt; — der gelehrteste unserer Könige („quinque linguarum peritissimus“) und einer der staats- klugsten, „Böhmens Vater, des h. römischen Reiches Erzstiefvater" (Ausspruch Maximilians I); friedliebend und thätig. a. Sein Wirken in Böhmen: Das slavisch-deutsche, mit dem Reiche nur locker verbundene Böhmen sein Vaterland und Lieblingsaufenthalt, der Schwerpunkt und die Grundlage seiner Macht, das Böhmische seine Muttersprache. — Ausgezeichnete Ver- waltung des Landes, das er für ein Erb reich seines Hauses er- klärt ; Böhmens Glanzpunkt unter diesem seinem volksthümlichsten Fürsten. Aufblühen seiner Residenz Prag; Gründung der dor- 1348 tigen Universität, der ersten Deutschlands 1348, nach dem Muster der Hochschulen von Paris, wo Karl selbst studiert hatte, und Bologna. Vergrößerung seiner böhmischen Hausmacht, zu der auch Mähren, Schlesien, die Oberpfalz und die Lausitz gehören, durch die Mark Brandenburg, (der falsche Waldemar 1348—1350) !

4. Geschichte des Mittelalters - S. 98

1870 - Mainz : Kunze
Iv. Außerdrnljche Länder. A. Italien. Initalien bildete sich seit dem Ende dermaufischen Periode ein Anzahl selbständiger Staaten; — ein arges Mißverhältniß zwischen der hochgestiegenen Geisteskultur und der politischen Haltlosigkeit der Halbinsel. Zerrissenheit, Parteifehden, ein Durcheinander und Neben- einander republikanischer und monarchischer Staatsformen, bei aller Auflösung in den edleren Geistern des Volks eine lebendige Sehnsucht nach Vereinigung und Einheit der Theile. Sechs Hauptstaaten treten auf der Halbinsel hervor, l) Zer- splitterung des Kirchenstaates während des Exils der Päbste in Aviguon; Adelsparteiungen in Rom. Der Volkstribun Cola di Rienzi 1347 (s. S. 87). Nach der Rückkehr der Päbste Wiedervereinigung des Gebietes, Centralisierung der Staatsgewalt unter Alexander Vi (Borgia) am Ende des Mittelalters. — 2) Neapel zuerst in den Händen des Hauses Anjou, dann nach dem Aussterben von dessen Mannsstamm, seit der Regierung der viermal vermählten Johanna I (1343—1332), ein Spielball innerer Fehden und der verschiedensten Thronbewerber. Am Schluß der Periode fällt Neapel au das Ara- gonesische Haus, mit dem schon seit 1409 Sicilien vereinigt war. — 3) Florenz (Firenze la bella), schon nach seiner geographischen Lage dazu berufen das Gleichgewicht zwischen den nach der Hegemonie strebenden Staaten des Nordens und Südens aufrecht zu erhaltene bietet in seiner Geschichte ein buntes Bild aller möglichen Verfassungs- formen. Im 12. Jahrhundert aristokratisches Stadtregiment, dann Be- kämpfung und Sturz des ghibellinisch gesinnten Adels durch die Zünfte. Nach mancherlei Wechsel Sieg der vollendeten Demokratie 1378. Er- hebung des Hauses Medici (Johann, Cosmo, Lorenzo ,,il magnificou), unter dessen Primat Florenz im 15. Jahrhundert als Handelsplatz und Geldmarkt, als Fabrikort und Kunststätte, als Hauptsitz der Literatur und Wissenschaft der Zeit die erste Stelle unter den Städten Italiens einnimmt. Einigung der tuscischen Landschaft schon im 13. Jahr- hundert. — 4) Mailand (Milano) einst die Führerin der lombar- dischen Städtefreiheit (s. ob. S. 65 und 72), nach kurzer Herrschaft der welfisch gesinnten della Torre's seit 1277 unter dem ghibellinischen Hause Visconti, das, von König Wenzel 1395 mit der Herzogs-

5. Geschichte des Mittelalters - S. 121

1867 - Mainz : Kunze
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc. 121 hob sich namentlich in Frankreich das Ansehen und die Macht der Könige. Viele Ritter verkauften, ehe sie abzogen, ihre Güter, andere kehrten nicht wieder, und ihre Lehnsbesitzungen sielen an den König zurück. Die Leibeigenschaft verminderte sich nach den Kreuzzügen, und es entwickelte sich allmählich der sogenannte dritte Stand der Bürger und Bauern, auf welchem das Wohl der Staaten ruht. Die Ritter mußten, um die zu einem Kriegszuge erforderlichen Gelder aufzubringen, Güter, Rechte und Freiheit ihren Unterthanen verkaufen. Viele Bürger und Leibeigene ertrotzten sich seitdem von dem schwächer gewordenen Herrenstand, was ihnen das Recht versagte. Besonders waren es die aufblühenden Städte, welche dem Adel Gewalt entgegen zu setzen wagten und ihn an Macht und Ansehen bald überflügelten. §. 26. Die deutschen Kaiser aus dem Hause der Hohen- staufen (1137-1254). I. Konrad Ils. (1137—1152). Nach dem Tode Heinrichs V. hatten sich die deutschen Fürsten am Rheine wieder zusammengefunden, um einen König zu wählen. Die Sachsen, Frauken, Schwaben und Baiern mit ihren Herzögen, Grasen und Rittern an 60000 Manu lasen ans jedem Volke zehn Wahlfürsten aus, welche den König küren (wählen) sollten. Als die würdigsten Herrn nannte man die Herzöge Friedrich von Schwaben, Lothar von Sachsen und den Markgrafen Leopold von Oestreich. Der Papst und die Geistlichkeit suchten aber die Wahl des Herzogs von Schwaben und seines Bruders Konrad, welche Heinrich V. zu den mächtigsten Fürsten erhoben hatte, dadurch, daß ihnen die Erbgüter des fränkischen Kaiser- hauses übergeben worden waren, zu hintertreiben. Sie setzten es wirk- lich durch, daß Lothar Ii. von Sachsen gewählt wurde. Lothar ließ sich in Roni krönen und war schwach genug, die kaiserliche» Vorrechte gegenüber dem Papste und der Stadt Rom auf- zugeben. Dies benutzte man in Rom, um die kaiserliche Würde in den Augen des Volkes herabzusetzen, und ließ im päpstlichen Palaste ein Gemälde anfertigen und aufhängen, welches den Kaiser knieend vor dem Papste darstellte, wie er ihn um die Krone bittet. Darunter stand eine lateinische Inschrift folgenden Inhalts: Der König harrte vor dem Thor, Bis er das Recht der Stadt beschwor; Des Papstes Lehnsmann ward er drauf, Wofür ihm der die Krön' fetzt' auf. Die hohenstausischen Brüder, Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken, begannen gegen Lothar einen hartnäckigen Kampf, als sie Aus Heinrich V. folgt Lothar Ii. von Sachsen 1125-1137. Er wird in Rom gekrönt.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 129

1867 - Mainz : Kunze
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc 129 Die Lombarden hatten beschlossen, den Kaiser in der Nacht zu ermor-Den ^Mord- den; der Wirth verrieth den Mordanschlag. Während Barbarossa mit Friedrich ver- 5 Begleitern entfloh, fanden die Berschwornen den Ritter im Bett, ehrten aber die Treue und Hochherzigkeit des deutschen Mannes und Ztebeneichen entließen ihn ungekränkt (1168). Nach Friedrichs Abreise verjagten die Lombarden alle deutschen Beamten und Besatzungen, und fast ganz Italien trat dem großen Städtebnnd bei. Zu Ehren des Papstes wurde die Festung Alessandria als ein Bollwerk gegen die Deutschen gegründet. Friedrich zerstörte während seines Aufenthaltes in Deutschland wieder viele Raubburgen. Herzog Heinrich der Löwe hatte damals jenseits der Elbe Fri-dnch »er- große Eroberungen gemacht und sich im Norden ein fast unabhängiges ^neiwge Reich gegründet. Seine Residenz war Braunschweig, wo ein großer Fürst--. eherner Löwe den Eingang der Burg zierte. Gegen ihn erhoben sich eifersüchtige Fürsten, namentlich Albrecht der Bär und Ludwig der Eiserne von Thüringen *). Allein Friedrich vermittelte die Fehden und kehrte, nachdem Ruhe und Ordnung in Deutschland hergestellt waren, im Herbste 1174 nach Italien zurück. Susa büßte zuerst für den Biordanschlag und ging in Flammen auf, aber Alessandria widerstand. Man unterhandelte, konnte sich nicht einigen. Jetzt versagte Heinrich der Löwe, welcher schon einmal dem Kaiser nach Jerusalem gepilgert war, um dem Römerzuge sich zu entziehen, 'ei"t^®e,‘ seinen Beistand, schützte sein Alter vor (er war 46 Jahre alt) und den sichern Bannfluch **). Endlich siel der Kaiser dem stolzen Löwen zu Füßen und bat um seine Hülfe. Das Welfenherz blieb ungeriihrt. Da nahte sich Beatrix dem Kaiser und sprach: „Lieber Herr, stehe auf! Gott wird Dir helfen, daß Du dieses Tages und dieses Hochmuthes gedenkest!" So waren Welf und Hohenstaufe wieder Feinde. *) Ludwig verirrte sich einst aus der Jagd und fand unerkannt bei einem Schmiede in Apolda Nachtlager. Früh am Morgen ward der Landgraf geweckt; der Schmied arbeitete am Amboße und rief bei jedem Schlage: „Landgraf, werde hart!" Er meinte damit, der Landgraf solle gegen den Adel hart werden wie das Eisen. Ludwig verstand den Wink, schirmte das Landvolk gegen die ungerechten Bedrückungen des Adels und besiegte die aufrührerischen Edelleute, welche er an einen Pflug spannen und den „Adelsacker" pflügen ließ. **) Der alte Herzog Welf hatte sich durch sein prunkendes Ritterleben in große Schulden gestürzt und seine Besitzungen in Italien (Herzogthum Spoleto und Markgrafschaft Tuscien) und seine Ansprüche auf Sardinien Heinrich dem Löwen zum Verkaufe angeboten. Da Heinrich dachte, tvas er einst erbe, brauche er nicht zu kaufen, so lehnte er das Anerbieten ab. Nun kaufte sie Friedrich und erzürnte den Löwen. Gassian'ö Geschichte. Ii 2. Aust 9

7. Geschichte des Mittelalters - S. 134

1867 - Mainz : Kunze
134 Dritte Periode des Mittelalters. Schlacht bei gewesen. Eine Schaar drang über die Oder, verbrannte Breslau und d^gmtz. wandte sich nach Liegnitz (1241). Hier stellte sich Herzog Heinrich der Fromme von Niederschlesien den Barbaren muthig entgegen. Zn der Ebene, da wo später das Kloster Wahlstatt erbaut wurde, focht das kleine Christenheer, mit dem Zeichen des Kreuzes geschmückt, aufs heldenmüthigste, mußte aber der Uebermacht erliegen. Herzog Heinrich blieb. Die Mongolen steckten sein Haupt auf eine Lanze und forderten die Burg von Liegnitz zur Uebergabe auf; aber Heinrichs Gemahlin schlug das Begehren ab und rettete dadurch sich nebst ihren 4 Kindern das Leben. Als die Feinde Schlesien räumten und in Ungarn ein- brachen, um die Donau aufwärts ins Herz von Deutschland vorzu- dringen, traten ihnen Friedrichs Söhne, Konrad und Enzio, mit ihren Schaaren entgegen und erfochten einen glänzenden Sieg. Im folgenden Jahre gab ihnen Friedrich der Streitbare den Rest, und seitdem hatte Deutschland vor ihren Einfällen Ruhe. Friedrich n. Friedrichs Ii. Regierung ist ein ununterbrochener Kampf Nlit den mtt fentom- Lombarden und dem Papste. Je mehr Vortheile Friedrich gegen die barden und Lombarden errang, desto feindseliger und unversöhnlicher ward der beir^pite Papst, welchem die Macht der Hohenstaufen in Ober- und Unteritalien lästig und störend erschien. Als Friedrich seinen Sohn Enzio mit Adelasia, der reichen Erbin von Sardinien, vermählte, drohte der Papst, welcher nicht ganz nngegründete Ansprüche aus diese Insel hatte, er werde die härtesten Maßregeln ergreifen, wenn Friedrich die Entscheidung der lombardischen Angelegenheiten nicht dem römischen Stuhle zur Entscheidung überlasse. Kaum hatte Friedrich dies verweigert, so regte der Papst die Lombarden aufs neue zum Widerstande an und bannte 1239 zum den Kaiser zum zweiten Male (1239). Zn öffentlichen Schriften ^"ebann/^ schmähten und verfolgten sich seitdem die Häupter der weltlichen und geistlichen Macht mit den härtesten Beschuldigungen. Gregor warf dem Kaiser Unglauben, Gotteslästerung und Ketzerei vor und verglich ihn (Offenbarung Zoh. 13) dem Thiere mit Bärenfüßen und Löwen- rachen, wogegen der Kaiser den Papst den großen Drachen und Anti- christen nannte. Um vor dem kaiserlichen Arme sicher zu sein, berief Innocenz Iv. eine Kirchenversammlung nach Lyon, wo er vor. einer und seiner zahlreichen Zuhörerschaft den Kaiser verfluchte und seiner Würde ent- eütfttzt Sobald Friedrich dies vernahm, rief er ini höchsten Zorne aus: „Mich hat der Papst und seine Versammlung abgesetzt? Bringt mir her meine 7 Kronen, damit ich sehe, ob ich sie wirklich verlor!" Man brachte sie herbei, die deutsche Königskrone, die römische Kaiserkrone, die eiserne von Lombardien, die Kronen von Sicilien, Burgund, Sar-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 150

1867 - Mainz : Kunze
150 ®ntte Periode des Mittelalters. Gegner der Albi gewöhnlich unter denl Namen Albigenser zusammengefaßt werden. Hierarchie ®‘e Meisten scheinen der Sekte der Katharer angehört zu haben, (1206.) welche Gegner der herrschenden Kirche waren und dem Papstthum ge- fährlich zu werden drohten. Die Bischöfe vermochten der gewaltig wachsenden Sektirerei nicht mehr Einhalt zu thun. Da entbot Inno- cenz lü., welcher die Albigenser für ärger als Saracenen erklärte, den Mönchsorden der Cistercienser*) zu ihrer Bekehrung. Diese Maßregel erwies sich erfolglos. Ebenso wenig vermochte der päpstliche Legat Peter von Castelnan Etwas gegen die Feinde der römischen Kirche auszurichten. Als derselbe nun 1208 von einem Unbekannten ermordet wurde, schoben die Mönche den Verdacht des Mordes aus den Grasen Raimund von Toulouse, welcher die Albigenser auf seinem Gebiete schützte und duldete. Da nahm Innocenz zu einer unerhörten Gewalt- maßregel seine Zuflucht und ließ durch den Abt Arnold von Citeaux das Kreuz predigen, daß die Ketzer ausgerottet wurden. Durch die Versprechungen der Kirche fanden sich Tausende veranlaßt, gegen diese Der Kreuz- Ungläubigen, wie der Papst sie bezeichnete, zu ziehen. An der Spitze ^Mbl>user° dieses neuen Kreuzheeres stand der Gras Simon von Montfort, welcher 1206. pj>n Krieg mit entsetzlicher Grausamkeit führte. Bei der Erstürmung von Beziers wurden 7000 Menschen in einer Kirche verbrannt und 20,000 erschlagen. Als man den Abt Arnold fragte, wie mau unter den Einwohnern die Rechtgläubigen unterscheiden könne, entgegnete er: „Schlagt nur todt, der Herr kennt die Seinen." Graf Raimund, welcher sich seiner Unterthanen annahm, wurde für einen Ketzer erklärt und sein Land dem Grafen Simon von Montsort ertheilt. Allein dieser wurde bei der Belagerung von Toulouse durch einen Steinwurs getödtet. So kamen nach Raimunds und seiner Tochter Johanna Tod diese gräulich verwüsteten Gegenden an den König von Frankreich. Das Jnqui- Auf der Kirchenversammlung zu Toulouse (1229) stellte die päpst- zu"°Toulo^! liche Partei neue Maßregeln in Aussicht, welche das Wiederanf- 1229 konimen der Ketzerei verhüten sollten. Die Bischöfe wurden nämlich angewiesen, Geschworene zur Aufspürung und gerichtlichen Verfolgung der Ketzer anzustellen; jeder Bischof, Fürst, Baron oder Richter, welcher einen Ketzer verschon/, sollte sein Land, Gut oder Amt einbüßen; jedes Haus, das einen Ketzer beherberge, dem Boden gleichgemacht werden; alle Einwohner, welche nicht zu Ostern, Pfingsten und Weihnachten beichteten und communicirten und alle 2 Jahre ihre Uebereinstimmung mit der römischen Kirche eidlich bekräftigten, sollten der Ketzerei ver- °) Der Name rührt vom Kloster Citeaux bei Dijon her.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 118

1867 - Mainz : Kunze
118 Dritte Periode des Mittelalters. glücklich vorgedrungen war, den Rückzug hatte antreten müssen und die Nachricht von dem Verluste in der Stadt Damiette eingetroffen war. Auf diese neue Botschaft forderte der Papst Honorius den Kaiser Fried- rich Ii. auf, fein gegebenes Wort zu lösen und das heilige Land zu Friedrich n. befreien. Verschiedene Ereignisse hatten den Kaiser genöthigt, die Er- den^fünften Füllung seines Versprechens zu verschieben. Er mußte zuletzt dem Papste Kreuzzug zugestehen, daß er, wenn der Kreuzzug nicht nach 2 Jahren zur Aus- ,22' führung komme, dem Banne verfallen wolle. Friedrich setzte die Abfahrt auf den Tag der Himmelfahrt Marias 1227 fest. Die Streiter sam- melten sich in Apulien, und obwohl das ungewohnte Klima viele Krank- heiten unter ihnen verursachte, Friedrich selbst mit leichtem Unwohlsein das Schiss bestieg, so fand die Abfahrt doch statt. Als sich aber auf dem Meere der Zustand des Kaisers verschlimmerte, kehrte derselbe um, in der Absicht, in den Bädern von Pozzuoli erst zu gesunden. Doch der wird krank, Papst erklärte Friedrichs Krankheit für Verstellung und sprach den kehrt um und Vann über ihn aus. Vergeblich suchte sich der Kaiser zu rechtfertigen. ^Cyf’cislt dem t , Bann. Er schiffte sich bald darnach wieder ein, ohne des Bannes ledig zu sein, und landete in Akre. Hier ward er mit großem Jubel aufge- nommen. Als aber der Papst den Bann erneuerte und dem Patriarchen sowie allen Rittern untersagte, dem Kaiser zu gehorchen, entstanden Spaltungen und Zwistigkeiten im Lager der Kreuzfahrer. Da wußte Friedrich der Hochmeister des deutschen Ordens^), Hermann von Salza, Rath. ungeachte/die ®r Wu9 tem Kaiser vor, fortan alle Befehle im Auftrag Gottes und Verhältnisse der Christenheit zu erlassen. Alle folgten dem Kaiser nach Joppe, wo 111 5cruialem ohne Blutvergießen mit dem Sultan von Aegypten ein Vertrag zu Stande kam, laut dessen Jerusalem und Nazareth mit ihrem Gebiete, ferner alle Landschaften und Orte zwischen der Küste und Jerusalem abgetreten werden, die Moscheen unverletzt, die seßhaften Moslemin aller Orten ungefährdet bleiben sollten. Trotz dem Widerspruche der Geistlichen und Tempelherrn zog Friedrich in Jerusalem ein, bestrafte die schmähsüchtigsten Priester und verordnete, daß kein Ritterorden ein vom Könige unabhängiges Heer und kehrt haben und kein Templer ohne Erlaubniß Jerusalem betreken solle, zurück. Hiernach kehrte Friedrich wieder heim. *) *) Wir werden später ausführlicher erzählen, daß sich im heiligen Lande drei Ritterorden zum Schutze des heiligen Grabes und christlicher Pilger gebildet hatten, nämlich der Orden der Hospitaliter oder Johanniter, der Tempelherrn und der deutschen Ritter.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 188

1867 - Mainz : Kunze
188 Vierte Periode des Mittelalters. der Papst, noch Leopold waren zum Frieden zu bewegen. Jetzt gab Friedrich ein denkwürdiges Beispiel deutscher Treue und kehrte freiwillig in die Gefangenschaft nach München zurück, so daß Ludwig, gerührt über solchen Edelmuth, den Vetter in seine Arme schloß und fortan in inniger Freundschaft mit ihm lebte. Er war sogar bereit die Regierung mit ihm zu theilen; dem widersetzten sich jedoch die Reichs- fürsten. Zunl Glücke für Deutschland starb 1826 Herzog Leopold, welcher als der leidenschaftlichste Gegner Ludwigs den Krieg allein fort- gesetzt hatte. Friedrich starb 4 Jahre später auf dem Schlosse Guten- stein am Wiener Walde. Ludwig wird Schon kurz nach der Schlacht bei Mühldorf war Ludwig vom Bannebel"qt. Papste mit dem Banne belegt worden. Allein er kehrte sich nicht daran, eilte nach Rom und empfing aus den Händen des Stadthauptmanns Colonna die Krone, welcher 2 Cardinäle die Salbung beifügten. Den Papst Johann Xx !f. in Avignon ließ er in Acht und Bann thun und einen Franziskanermönch zum Gegenpapst ernennen. Darnach kehrte er nach Deutschland zurück und versuchte vom Banne gelöst zu werden. Da dies nicht geschah, so berief Ludwig die Reichsfürsten nach Deutsch- land. Diese erklärten, es habe der Kaiser gethan, was er vermocht, und lösten ihn eigenmächtig voni Banne. Jeder Geistliche, welcher sich der Aufhebung des Bannes widersetzte, wurde als Ruhestörer angesehen. Der Im nämlichen Jahre (1338) traten die Kurfürsten in Rense zusammen »urens"triltlini? faßten daselbst einmüthig den Beschluß, welcher nachher zunl Reichs- tagen das gesetz erhoben wurde, daß Derjenige, welcher aus rechtmäßige Weise von der Mehrheit der Kurfürsten auf den deutschen Thron erhoben sei, für einen wahren und rechtmäßigen Kaiser und König zu halten sei und der Bestätigung des Papstes nicht bedürfe, da die kaiserliche Macht nur von Gott sei. Durch diese den päpstlichen Anmaßungen feindlichen Schritte hob sich die kaiserliche Macht für einige Zeit wieder. Allein Ludwig verwischte durch seine große Ländergier diese günstige Stimmung. Schon 1332 hatte er nach dem Aussterben des askanischen Fürsten- hauses die Mark Brandenburg seinem ältesten Sohne zugetheilt und zum Nachtheil seiner Verwandten die Erbschaft von Niederbaiern an- getreten. Jetzt schied er aus eigner Machtvollkommenheit die Ehe der Gräfin Margaretha Maultasche, welche mit Heinrich von Böhmen ver- mählt war, um durch ihre Verheirathung mit seinem Sohne Ludwig macht ihm von Brandenburg ihr Erbland Tyrol an sein Haus zu bringen. Darum sprach der Papst einen neuen Bannfluch über Ludwig aus, und die deutschen Fürsten machten dem Kaiser die heftigsten Vorwürfe, seine Papstthum auf. Ludwigs Ländergier Feinde.
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