Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 116

1835 - Mainz : Kupferberg
116 Heinrich Iv. Gregor Vii. ii.c.e.werner von Kyburg; tritt die Mark Schleswig an Kanut Vkn Dänemark ab (Eider — Gränze), gewinnt Burgund; bringt mehre Herzogthümer an seine Familie; übt strenge Gerechtigkeit, — s^ine Gerichtsreisen; Treug-a dei, Gottes- frieden. 1039. 2) Heinrich Iti. tritt mit großer Kraft auf, bekämpft Böhmen und Ungarn, zeigt sich wiederholt streng gegen die Päbste in Rom, sucht die Eroberungen der Normänner einzu- schränken, und verfährt in Deutschland willkührlich mit den Herzogthümcrn, — seine Burg zu Goßlar durch Frohnden. 1056. 3) Heinrich Iv. unter Vormundschaft seiner Mutter; Anmaßungen der Großen; Entführung Heinrichs bei Kaisers- werth durch Erzbischof Hanno von Köln; seine Erziehung bei diesem, und seit 1065 bei Erzbischof Adelbert von Bre- men; seine Abneigung gegen die Fürsten, sein Haß gegen die Sachsen. Otto von Baiern abgesetzt, Baiern an Welf 1070. 1073.Empörung der Sachsen und Thüringer unter Otto von Nord heim, Bischof Bncco von Halberstadt rc. Goßlar überfallen; Heinrich's Flucht; Harzburg zerstört. Rcginger's Beschuldigung. Ausschweifung der Sachsen. Sieg Heinrich's 1075.an der Unstrut bei Langensalza, seine Rache. Pabst Gregor Vii. (Hildebrand) verbietet die Simonie, befiehlt den Cölibat der Geistlichen; Investitur-Streit. Heinrich im Banne, durch die unzufriedenen Fürsten suspen- 1077.dirt, büßt zu Canossa; abgesctzt. Rudolf von Schwa- den König; aber Heinrich gewinnt wieder Anhang; Schlach- ten bei Melrichstadt, Flach heim und bei Gera, wo Rudolf 1081.umkommt; Schwaben an Friedrich von Büren — Hohen- staufen. Gregor in Rom hart bedrängt. Auch Hermann von Luxemburg kann sich nach dem Tode Otto's von Nord- heim, ungeachtet seines Sieges bei Blcichfeld, nicht behaupten. Neigung zum Frieden. Heinrich's trauriges Ende durch die Empörung seiner von den Päbsten verführten Söhne Konrad und Heinrich; er stirbt zu Lüttich 1106, begraben zu Speier 1111.

2. Die Weltgeschichte - S. 120

1835 - Mainz : Kupferberg
120 Hohenstaufen. Kreuzzüg e. n.c.e. nehmen das Kreuz. Friedrich zieht zu Lande voran; er über- windet alle Hindernisse des gefahrvollen Weges, stirbt aber in Cilicien (Bad im Flusse Saleph) 1190, und sein Sohn Friedrich vor Ptolemais; darauf gänzliche Auflösung und Vernichtung des Heeres. Marianer oder deutscher Ritter- Orden *). 1189. 3) Heinrich Vi. gleicht sich mit Heinrich dem Löwen ans, handelt unwürdig gegen den gefangenen Richard Löwen- herz, und sucht die Ansprüche seiner Gemalin auf den sicilischen Thron durch drei Züge nach Apulien und Sicilicn mit empö- renden Grausamkeiten geltend zu machen, stirbt in Messina; 1197. sein Sohn Friedrich als König in Sicilicn anerkannt. 4) Philipp von Schwaben, Heinrich's Bruder, von den Anhängern der Hohenstaufen, und Otto Iv. Heinrich's des Löwen Sohn, von den Anhängern der Welfen gewählt. Krieg zwischen beiden. Anmaßungen des Pabstes Innocenz Iii. 1208.Philipp zu Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet. Indessen vierter Kreuzzng 1202—1204**). "-0 Die beiden andern Könige erobern, unter mancherlei Zwiespalt zur See herankommend, Ptolemais 1191 (Richards Uebermuth gegen Leopold von Oesterreich ); aber Jerusalem bleibt in den Händen der Türken. Auch Richard kehrt, nachdem er durch seine Heldenthaten wenigstens einen Waffenstillstand gewonnen, 1192 zurück, und sein großer Gegner Saladin stirbt 1193. ) Der Pabst Innocenz Hi. verfolgte mit Beharrlichkeit die Grundsätze Gregor's Vh. gegen die weltlichen Fürsten (König Johann von England), und veranlaßte mehre französische Ritter zum vierten Kreuzzuge: Markgraf Bonifaz von Montferrat, Graf Balduin von Flandern, Ludwig von Li018 rc.; sie erzwingen durch die Berspre- chungen des griechischen Prinzen Alerius Angelus gelc..t, die Wieder- erhebung des verdrängten Jsaak's H. auf den Kaiser-Thron 1203 zu Konstantinopel, erobern, in ihren Erwartungen getäuscht, die Stadt 1204, und gründen das lateinische Kaiserthum (Balduin Kaiser) bis 1261, wo es durch Michael Paläologus an das griechische wieder übergeht. — Religionsschwärmerei erzeugte 1212 sogar einen Kreuzzug von französischen und deutschen Kindern, die jammervoll umkommen; und ebenfalls blieb erfolglos der Kreuzzug des Königs

3. Die Weltgeschichte - S. 117

1835 - Mainz : Kupferberg
% Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117 n.c.t. 4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100. gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried), beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122. Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega- lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab), stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125. Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137. * Au die Nachtheile des beginnenden unseligen Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen sich die immer verderblicheren Züge nach Italien. Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon- rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen 1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl. von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt, erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg). Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg- grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte über ihre kirchlichen Güter. Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs- städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner; aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv. Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali- fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086 Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.

4. Die Weltgeschichte - S. 119

1835 - Mainz : Kupferberg
Hohenstaufen. Kreuzzüge. 119 n.c.g. 1) Konrad Iii. erklärt Heinrich den Stolzen in die 1137. Acht, übergibt das Herzogthum Sachsen an Albrecht den Bären und Baiern an Leopold von Oesterreich; Welf Vi., Heinrich's Bruder, bei Weinsberg geschlagen. Heinrich der Löwe entsagt Baiern, behauptet Sachsen. Zweiter Kreuzzug, nachdem Edessa von den Türken 1147. erobert worden. König Ludwig Vii. von Frankreich, sowie Konrad, von dem Abte Bernhard von Clairvaux beredet, entschließen sich dazu. Beide Heere durch trauriges Mißge- schick aufgerieben; Damask vergebens belagert. Die Könige erfolglos zurück. 2) Friedrich I. Barbarossa, sucht mit großer Kraft1l52. das kaiserliche Ansehen in Italien wieder herzustellen. Zn Unteritalien König Roger von Sicilien, in Oberitalien unab- hängige Staaten — Mailand, Pa via. Daher Friedrichs sechs Züge nach Italien. Reichstage auf den Roncalischen Feldern. Mailand, wiederholt sich auflehnend, belagert und 1162. zerstört. Darauf lombardischer Städtebuud. Niederlage Fried- richs bei Lignano 1176. Frieden zu Costnitz 1183. Friedrich rächt sich an Heinrich dem Löwen, und vermählt seinen Sohn Heinrich mit Constantia von Sicilien. Dritter Kreuzzug, nachdem Jerusalem durch Saladinii87. erobert worden*): König Philipp August von Frankreich, und Heinrich Ii. von England und nach dessen Tod sein Sohn Richard Löwen herz, sowie Friedrich I. über- Im Morgenlande war indessen der tapfere Balduin Hi-, der noch 1153 Askalvn bezwingt, 1162 gestorben; sein Bruder Amalrich führt Kriege gegen Aegypren, und dessen Sohn Balduin Iv., ein kranker Knabe, legt in seiner Schwäche den Grund zum Untergange des in sich selbst zerrütteten Reichs, starb 1183. Sein Neffe Balduin V. regiert als Kind unter dem Grafen Raimund von Tripolis, stirbt schon 1186, und nun wird das Ganze durch Parteien zerrissen. König Veit kämpft gegen den von Türken unterstützten Raimund, wird von Sultan Sa lad in bei Chittim unfern Tiberias geschlagen und gefangen 1187, und Jerusalem muß sich ergebe» (Saladin's großmüthige Behandlung desselben).

5. Die Weltgeschichte - S. 121

1835 - Mainz : Kupferberg
s Friedrich H Kreuzzug. Mongolen. 121 N.c.t. 5) Otto Iv. allgemein anerkannt, alsbald mit dem 1208. Pabste entzweit, erkommunicirt, wird von Friedrich von Sicilien, den die Hohenstaufen heranrufen, und der sich mit Philipp August von Frankreich verbindet, bei Tournai ge-1214. schlagen, stirbt auf der Harzburg 1218. 6) Friedrich H. zu Aachen von dem Erzbischof von 1215. Mainz und zu Rom von dem Pabste Honorius Iii. gekrönt, — seine Versprechungen, Kreuzzug (Damiette den Christen entrissen); Vermählung mit Jolantha, der Tochter Johann's von Brienne, des Titularkönigs von Jerusalem, — König von Jerusalem 1225. Fünfter Kreuz zu g : Friedrich, vom Pabste Gregor Ix. 1228. gedrängt, und selbst erkommunicirt, ist glücklich im Morgen- lande, gewinnt die deutschen Ordensritter, und schließt mit dem ägyptischen Sultan Al-Kamel einen zehnjährigen Waffen- stillstand, seine Krönung zu Jerusalem. Nach seiner Rückkehr alsbald Frieden mit dem Pabste 1230; aber die Lombarden widerstreben. Die Empörung seines Sohnes Heinrich dämpft schnell Friedrich, vermählt sich mit Jsabella von England, gleicht sich aus mit Otto dem Kinde 1235, und ist seit 1236 fortwährend in Italien gegen die trotzigen Lombarden und den Pabst beschäftigt. Deutschland wird durch den Sieg der Mongolen unter Batu, einem Enkel Dschingiö-Chan's, 1241. bei Liegnitz in Schrecken gesetzt* *). Andreas von Ungarn 1217 mit mehren deutschen Fürsten (Damiette können sie nicht behaupten). — Der Kreuzzug gegen die Albigenser im südlichen Frankreich, von Innocenz I!l. schon 1218 geboten, zeichnet sich bis 1229 nur durch Grausamkeiten aus. *) Unter den mongolischen nomadisirenden Horden der jetzigen Ta- tarei erhob sich im Anfang des dreizehnten Jahrhunderts Dschingis- Chan zum Oberhaupte empor, er erobert Peking 1215, vernichtet das chowaresmische Reich rc., unterwirft durch seinen Sohn Dschudschi 1224 das südliche Rußland, starb 1227. Sein Sohn Oktai, der ihm nach- folgt, bezwingt durch Dschudschi's Sohn, Batu, das nördliche Ruß- land (1238 Moskau und 1240 Kiew zerstört). Ein mongolisches Heer dringt durch Polen, siegt bei Liegnitz, während Batu Ungarn verwüstet;

6. Die Weltgeschichte - S. 123

1835 - Mainz : Kupferberg
Letzter Kreuzzug. Minnesinger. 125 zurück, dieser wagt nicht, in Deutschland zu erscheinen. —n.e.®. Karl von Anjou durch Pabst Clemens Iv. König von Sicilien, siegt gegen Manfred bei Benevento, und laßt den unglücklichen, nach der Schlacht bei Palen za gefangenen Konradin von 1266. Schwaben mit seinem Frennde Friedrich von Baden und zwölf anderen Gefährten 1268 in Neapel hinrichten. Schwaben hört auf. — Richard stirbt in England 1272. 1272. Sechster und letzter Kreuzzug, unternommen von Ludwig Ix., dem Heiligen, von Frankreich mit seinen drei Brüdern 1248—1254, unglücklich: das eroberte Damiette muß gegen die Befreiung des gefangenen Ludwig herausgegeben werden. Sein zweiter Kreuzzug endet 1270 mit seinem Tode vor Tunis. Bei den fortdauernden Verwirrungen im deutschen Reiche machen sich die Fürsten unabhängig von der Landeshoheit und erlangen Neichs- unmittelbarkeit; eben so suchen die durch ihre Pfahlbürger immer mäch- tiger werdenden Städte die kaiserlichen oder bischöflichen Vögte zu ver- drängen und reichsunmittelbar zu werden, — Rheinischer Städte-Bund. Bei der Königswahl stimmen zuerst die rheinischen Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, dann die Herzoge der Franken, Sachsen, Baiern und Schwaben. Kriegsdienste der Vasallen, monatlich ein Solidus; daher unter Friedrich I. der Name Sold und Soldat auch von den Fußtruppen gebraucht. Vermehrung der Lehen durch das Faustrecht. Verschiedene Landrechte: das sächsische — Sachsenspiegel gegen 1218, das schwäbische — Schwabenspiegel gegen 1280. Vehm- gerichte in Westphalen — Dortmund. Die Macht der Päbste steigt immer höher. Mönchsorden: Domi- nikaner, Franziskaner rc. Anfang der Inquisition (Gregor Ix.), Konrad von Marburg 1232. Handel, Ackerbau und Handwerke blühender. Deutsche Hausa durch Hamburg 1239 mit den Friesen, und 1241 mit Lübeck gegründet. Einfluß der Kreuzzüge auf die allgemeine Cultur. Minnesinger, schwäbische Dichter: Hartmann von der Aue, Heinrich von Deldeck, Heinrich von Ofterdingen, Nikolaus Klingsohr, Wolfram von Eschenbach, Walther von der Vogelweide, Konrad von Würzburg rc. ihre Blüthe unter Friedrich Ii. - Das Nibelungen- lied; Heldenbnch; Krieg zu Wartburg. Die gelehrten Wissenschaften machen langsame Fortschritte.

7. Erdkunde - S. 153

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 158 — Dieselben sind aber trotz ihres Wasserreichtums wegen der vielen Wasserfälle — wenn diese nicht durch Kanüle umgangen sind — nur teilweise schiffbar. Die bedeutendsten Flüsse sind : Tornea-Els, Dal-Elf, Klar-Els (Göta-Els) und Glommen. — Unter den zahl- reichen Seen sind die größten der Wen er-, Wetter- und Mälar- see. Mit Benutzung der beiden ersteren Seen führt eine Kanal- Verbindung aus dem Skager Rak in die Ostsee. Iv. Das Klima ist im Westen infolge der oceanischen Lage und der erwärmenden Nähe des Golfstromes viel milder als in allen andern Ländern mit gleicher geographischer Breite. Das Meer gefriert hier fast nie, und in den geschützten Fjorden gedeiht selbst noch Obst. Weniger begünstigt ist die Ostseite der Halbinsel. Südschweden ist fin- den Getreidebau sehr geeignet. Im Hoch- lande aber sind weite Flächen mit Gletschern und ewigem Schnee bedeckt. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist in Schweden Ackerbau und Viehzucht, in Norwegen (Bild 51) hingegen Fischerei 51. (Heringe, Dorsch oder Kabeljau, wenn ge- Norwegische Frauentracht. . ' ' ' N ' ? trocknet, Stockfisch genannt). Von großer Bedeutung ist der Bergbau auf Eisen, Kupfer und Silber. Einen besondern Reichtum bilden die unermeßlichen Wälder, welche den größten Teil des bebaubaren Bodens bedecken. — Die In- dustrie ist in der Entwicklung gehemmt durch den Mangel an Steinkohlen, der nur zum Teil durch den Reichtum an Wasserkräften ersetzt wird. Sie beschäftigt sich vornehmlich mit Verarbeitung des Holzes (Bautischlerei, Zündholzfabrikation) und des Eisens. — Leb- haft ist der Seehandel (Norwegen allein hatte 1897 über 7000 Seeschiffe, darunter 960 Dampfer). V. a) Skandinavien ist unter allen europäischen Ländern am schwächsten bevölkert. Auf der großen Fläche von 776000 qkm leben nur 7 Millionen Menschen, also wenig mehr als in dem kleinen Belgien. Auf 1 qkm treffen 9 Bewohner.

8. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

9. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

10. Erdkunde - S. 176

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 176 - 3. Tibet, das rauhe Hochland zwischen Himalaja und Kuenlün, mit dem Hanptorte Lhassa (25 000 E.), der Residenz eines buddhi- stischen Priesterkönigs, des Dalai-Lama. 4. Die Dsungarei und Ostturkestan, der westliche Teil des hinterasiatischen Hochlandes. Kaschgar (80 000 E.) ist eine be- deutende Handelsstadt. Das Kaiserreich Korea (218 000 qkm und 101/2 Millionen E.) auf der Halbinsel gleichen Namens ist seit 1897 unabhängig. Erst seit nenester Zeit sind einige Häfen den Ausländern geöffnet. Die Hauptstadt Söul (Kiöng) hat 193 000 (?) Einwohner. Das Kaiserreich Japan. Es besteht aus den vier großen Inseln Jesso, Nippon (Hondo), Schikoku und Kinfchiu, der Insel Formosa sowie aus einer Menge — angeblich über 3000 — kleiner Inseln, darunter die Kurilen und Liukiu, sämtlich gebirgig und vulkanreich (der Fudschi- jama auf Nippou 3760 m). Das Klima ist milde, der Boden sehr fruchtbar und durch deu Fleiß der Bewohner so ertrags- fähig, daß Japan zu deu reichsten Ländern der Erde zählt. Unter den Naturprodukten steht obenan der Reis, welcher in uuübertrefflicher Güte erzeugt wird. Daneben werden noch alle andern Getreidearten, sowie Thee und Banmwolle gebaut. Blühend ist die Seidenraupenzucht. Die Wälder liefern den nützlichen Kampferbaum. — Bedeutend sind auch die Mineralschätze an Eisen, Kohlen, Schwefel, besonders aber an feinem Kupfer. Die Industrie, schon seit alter Zeit in hoher Blüte, über- trifft die der andern asiatischen Staaten und ist in manchen Artikeln sogar der europäischen überlegen, so in der Porzellan-, Email- und Lackwarenfabrikation. Berühmt ist auch japanisches Papier und die kuustvolle Bearbeitung von Holz, Elfenbein u. f. w. Der japanische Handel hat sich, seitdem das Land den Fremden geöffnet ist (1854), schnell gehoben. Die wichtigsten Aus-
   bis 10 von 330 weiter»  »»
330 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 330 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 57
5 8
6 11
7 8
8 3
9 0
10 40
11 4
12 2
13 1
14 3
15 14
16 6
17 3
18 0
19 7
20 0
21 3
22 11
23 2
24 2
25 5
26 8
27 12
28 3
29 33
30 1
31 20
32 0
33 6
34 8
35 0
36 11
37 59
38 3
39 2
40 0
41 6
42 216
43 4
44 1
45 18
46 191
47 5
48 2
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 26
1 103
2 76
3 94
4 260
5 24
6 39
7 157
8 66
9 342
10 13
11 54
12 21
13 32
14 65
15 26
16 142
17 431
18 36
19 143
20 105
21 60
22 19
23 238
24 4
25 62
26 23
27 16
28 32
29 41
30 17
31 60
32 10
33 37
34 33
35 33
36 35
37 185
38 45
39 41
40 42
41 263
42 17
43 321
44 34
45 73
46 31
47 28
48 20
49 19
50 32
51 30
52 79
53 14
54 25
55 84
56 275
57 27
58 70
59 71
60 61
61 99
62 45
63 58
64 49
65 58
66 22
67 133
68 100
69 31
70 56
71 87
72 66
73 70
74 63
75 14
76 56
77 91
78 46
79 36
80 30
81 7
82 98
83 319
84 13
85 40
86 43
87 11
88 22
89 62
90 27
91 6
92 420
93 31
94 66
95 83
96 77
97 53
98 282
99 18

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 43
1 17
2 16
3 22
4 46
5 23
6 47
7 20
8 5
9 20
10 21
11 14
12 84
13 18
14 3
15 4
16 154
17 2
18 30
19 99
20 13
21 3
22 3
23 1
24 126
25 25
26 101
27 4
28 24
29 6
30 1
31 23
32 19
33 122
34 60
35 2
36 4
37 3
38 4
39 39
40 26
41 6
42 19
43 28
44 5
45 4
46 20
47 71
48 43
49 13
50 24
51 32
52 18
53 8
54 50
55 13
56 0
57 7
58 53
59 154
60 0
61 2
62 34
63 7
64 68
65 11
66 2
67 5
68 19
69 17
70 10
71 17
72 50
73 18
74 13
75 39
76 15
77 366
78 42
79 14
80 119
81 180
82 10
83 54
84 10
85 4
86 8
87 21
88 21
89 47
90 9
91 30
92 33
93 7
94 2
95 42
96 8
97 86
98 17
99 12
100 107
101 57
102 40
103 19
104 30
105 5
106 7
107 30
108 0
109 21
110 26
111 3
112 6
113 162
114 86
115 14
116 15
117 6
118 16
119 24
120 7
121 25
122 16
123 18
124 74
125 15
126 22
127 43
128 26
129 24
130 9
131 96
132 140
133 19
134 27
135 6
136 116
137 32
138 4
139 5
140 21
141 3
142 58
143 33
144 19
145 20
146 6
147 11
148 103
149 131
150 7
151 17
152 41
153 10
154 6
155 12
156 20
157 23
158 325
159 32
160 19
161 5
162 5
163 1
164 32
165 17
166 21
167 14
168 11
169 19
170 2
171 227
172 10
173 61
174 1
175 128
176 12
177 171
178 49
179 49
180 30
181 3
182 122
183 96
184 65
185 11
186 20
187 23
188 40
189 14
190 0
191 61
192 16
193 29
194 39
195 46
196 36
197 136
198 3
199 12