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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 38

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Europa. Bevölkerung. Von den 106 Mill. Einw, Rußlands sind ungefähr 84 Mill. Russen (und zwar 56 Mill. Großrussen um Moskau, die eigentlichen Moskowiter, 22 Mill. Kleinrussen um das ältere Kiew, und fast 6 Mill. Weißrusseu im Westen, ehemals unter litauischer Oberhoheit), somit rund 80 °/0 der ganzen Bevölkerung - nur 20% gehören anderen Nationen an. Das russische Reich ist hiernach zwar kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse des russischen Volkes verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. Diese umfassen Poleu, Litauer, dann Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen und Griechen, ferner mongolische Stämme (Finnen im Norden), türkische Stämme (Tataren, Kirgisen, Kalmücken, Baschkiren) im O. und So. — Zwischen den oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in Bezug auf Besitz und Bildung. Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechi- schen, nichtuuierten, orthodoxen Kirche. Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren 1/3 alles europäischen Getreides liefert und im Gebiete der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Ein Hauptgetreidelaud sind auch die sechs Ostseeproviuzen. Rußland gilt daher als der erste Ackerbaustaat Europas. In Westrußland ist auch die Flachs-, Rüben- und Kartoffelerzeugung sehr bedeutend. Wein liefert Rußland nur im Süden, besonders auf der Halbinsel Krim. Im Norden des Reiches erstrecken sich ausgedehnte Wälder, wie denn Rußland neben Schweden das waldreichste Land Europas ist. Die Bewirtschaftung der Forsten steht freilich noch auf niederer Stufe. — Die Viehzucht hat ihren Hauptsitz in den Steppen des Ostens und Südostens. Die Rinderzucht wird besonders in den Ostseeprovinzen mit Sorgfalt betrieben. Große Erträge wirft auch die Geflügel- zu cht ab. Die Ausfuhr von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in vorderster Reihe (1906: 120 Mill. Mark). Sehr ertragreich ist ferner die Fischerei, besonders in der Wolga und im Kaspischen Meer. Endlich liefert Nordrußland reichliches Pelzwerk. Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Es produziert unter allen Staaten Europas das meiste Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber auch die Haupthebel der modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem Reiche nicht. Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen-, Leder- und Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Haupt- industriezeutreu sind infolge der hier auftretenden Kohlenlager Lodz, das polnische Manchester (350000 Einw., darunter viele Deutsche), der Don-Donezbezirk (mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (760000 Einw.), ist Sitz

2. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 22

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
22 Die fremden Erdteile, Romanisches Amerika. Das Romanische Amerika umfaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Südamerika. Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist Südamerika in seiner Wirt- schaftlichen Entwicklung bis in die jüngste Zeit zurückgeblieben. Der Gründe hierfür sind es verschiedene. Die Einwanderung der Romanen war von vornherein nicht auf dauernde Niederlassung, sondern nur auf Aus- beutung der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung befindet sich der farbigen gegenüber noch heute stark in der Minderheit, und von dieser sind wieder die Kreolen wenig energisch und tatkräftig, und das Mischvolk der Mestizen bildet ein oft recht unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazu zerklüftet alle der Gegensatz der Rassen, so daß Aufstände und Revolutionen lange Zeit recht häufig waren. Ganz besonders leiden noch heute unter diesen Zu- ständen die kleineren tropischen Staaten. Die großen südamerikanischen Staaten dagegen, vor allen Brasilien und Argentinien haben in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht. Sobald die Bevölkerung sich vervielfacht und reichlichere Kapitalien zur Erschließung der Bodenschätze zur Verfügung stehen, werden sie zu den reichsten Ländern der Erde sich erheben. Die Tropenrepubliken Columbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela. Die Metallschätze der südamerikanischen Andenländer lockten einst die Konquista- doren am mächtigsten an; heute tritt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete gegenüber den gewaltigen Leistungen der Union weit zurück, wenn auch ihre Er- zeugnisse nicht zu unterschätzen sind. Kolumbien bringt auf den Weltmarkt Kaffee, Tabak und Chinarinde, Ecuador Kaffee und Kakao, Peru und'bolivia Silber, Peru Zucker, Lama- und Alpakawolle und Guano, Venezuela, das sich unter all diesen Staaten wirtschaftlich am meisten gehoben hat und das als eines der schönsten Länder der Erde gilt, liefert große Mengen von Kaffee und Kakao. Die außertropischen Republiken Chile und Argentinien, Uruguay und Paraguay. Besser und günstiger stehen die Verhältnisse in Chile und Argen- tinien. Beide erfreuen sich eines Klimas, das der europäischen Natur zusagt, weshalb sich der Zug der europäischen Auswanderung lebhaft hierher richtet, besonders nach dem La Plata. Sehr stark vertreten ist in Argentinien der Italiener; aber auch Deutsche finden sich hier in stattlicher Zahl (60000), desgleichen in Chile (20000), dessen Unterrichtswesen zumeist in dent- schen Händen liegt. Dank diesem Zufluß europäischer Bevölkerung entwickeln sich in beiden Ländern Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in erfreulicher Weise; auch Eisenbahnen durchziehen beide Staaten — besonders wichtig ist die Linie Bnenos Aires—valparaiso — und leisten dadurch der Ausfuhr der Landes- Produkte wesentlichen Vorschub. Chile erscheint auf dem Weltmarkte hauptsächlich mit seinem großen Reichtum an Salpeter und Kupfer, und neuerdings liefert es auch eine ansehnliche Menge Weizen in den Handel. Argentinien führt, weil größtenteils Pampasland, Produkte der Viehzucht aus: Wolle, Häute, Talg und Fleisch; desgleichen nimmt es in der Getreideausfuhr bereits eine sehr bedeutende Stelle ein. (Ausfuhr 1909 21j2 Millionen Tonnen Weizen, 21j4 Millionen Mais.) Von dem benachbarten Uruguay kommt insbesondere

3. Erdkunde - S. 159

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 159 — gewonnen: Gold, Platina, Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Zink und Salz. Auch hat Rußland mächtige Steinkohlenlager und ergiebige Petroleumquellen (am Kaspischen Meere). Trotz so reicher natürlicher Hilfsquellen steht die russische In- dustrie noch hinter der westeuropäischen zurück, hat aber in den letzten Jahrzehnten einen großen Aufschwuug genommen. Von Be- deutung ist die Eisenindustrie, die Baumwoll-, Woll- und Leinen- Weberei, die Lederfabrikation (Juchten) und Rübenzuckerbereituug. Der Haudel Rußlands ist jetzt schon von großer Wichtigkeit und dabei noch in steter Ausdehnung begriffen. Zur Ausfuhr ge- langen vornehmlich: Getreide, Flachs, Hanf, Holz, Petroleum, Zucker, Wolle, Tiere, Talg, Pelzwerk und Leder. Dagegen müssen fast samt- liche Luxus- und ein großer Teil der Industrie-Artikel noch ein- geführt werden. V. a) Obwohl das europäische Rußland 106 Millionen Ein- wohn er zählt, so ist es doch unter allen europäischen Ländern nach Skandinavien am schwächsten bevölkert; denn aus 1 qkm treffen nur 20 Menschen. Wäre Rußland so dicht wie z. B. Deutschland bewohnt, so müßte es auf seinem Flächenraum von 5 390 000 qkm ungefähr 500 Millionen Einwohner haben; aber große Bodenstrecken Rußlands sind des kalten Klimas wegen sehr schwach bevölkert. So hat der Bezirk Archangelsk, der Deutschland an Größe weit übertrifft, nur 350 000 Bewohner. — Die dichteste Bevölkerung findet sich in der Mitte Rußlands. — Nur 16 Städte des un- geheuren Reiches haben mehr als 100 000 Einwohner. d) Bezüglich der Abstammung herrscht in der Bevölkerung Rußlands eine sehr große Mannigfaltigkeit. Doch ist der slavische Stamm so stark vorherrschend, daß ihm mehr als 4/5 der Gesamt- bevölkerung angehören. Unter den verschiedenen Völkern des slavischen Stammes bilden die Russen (80 Millionen) weitaus die Mehrzahl gegenüber den Polen (71/2 Millionen). Außerdem leben in Rußland: 1. über 11/2 Mill. Deutsche'(besonders in den Ostseeprovinzen und den südrussischen Kolonien); 2. 4 Mill. Letten (in Litauen und Kurland);

4. Erdkunde - S. 173

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 173 — Wässerung machen das eigentliche China zu einein der gesegnetsten Länder der Erde. Hauptbefchäftiguug der Bewohner ist die Landwirtschaft, welche mit größter Sorgfalt und Umsicht be- trieben wird. In den nördlichen Provinzen wird vorzugsweise Getreide gebaut, in den Mittlern und südlichen dagegen Reis, Baumwolle, Seide (Maulbeerbaum), Ölgewüchse (Sesam) und Znckerrohr, vor allem aber Thee. In den Gebirgsgegenden ge- deiht der für die Arzneikunde sehr wichtige Rhabarber. Nach träge die Eröffnung von 25 Häfen für die Ausländer erzwungen wnrde. Zur Ausfuhr gelangen außer den genannten gewerblichen Erzeugnissen hauptsächlich Thee, Rohseide und Rhabarber. Die Chinesen (Bild 56), neben den Japanern das vornehmste Volk der mongolischen Rasse, sind begabt, arbeitsam, höflich und sehr genügsam, dabei aber auch betrügerisch und voll hochmütiger Ver- achtung gegen alles Fremde. Unter den noch bestehenden Knltur- Völkern sind die Chinesen das älteste. Viele der wichtigsten Er- findungen kannten sie schon lange vor den Europäern. Aber auf der einmal erreichten Stufe sind die Chinesen seit Jahrhuuderten zuverlässigen Meldungen hat China auch unermeßliche, bisher noch wenig ausgebeutete Eifeu-, Kupfer- und Steinkohlenlager, letztere vielleicht die größten der Erde. — Die chinesische Industrie steht in mancher Hinsicht ans sehr hoher Stufe. Berühmt sind chinesische Porzellanwaren, Färbereien, Baumwoll- und Seidenwebereien, Pa- Piere, Schnitzereien, Lackwaren ic. (China ist die Heimat der Seidenraupe.) Bild 56. Chinesischer Depeschenträger. Der Handel Chinas ist bc- deutend. Besonders lebhaft ist er mit Rußland und Indien. Auch der See- Handel hat einen großen Aufschwung genommen, seit durch mannigfache Ver-

5. Erdkunde - S. 177

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
— 177 — fuhrartikel sind: Seide und Seidenwaren, Thee, Reis, Kampfer, Kupfer, Porzellan, Lack- und Papierware!?. Japan zählt auf einem Flächenraum von 417 000 qkm 45 Mil lionen E., ist also dichter bevölkert als das Deutsche Reich. — Die Japaner (Bild 58) sind -— im Gegensatze zu den stammverwandten Chinesen — dem europäischen Einflüsse leicht zugänglich, sehr gut begabt und ungemein strebsam, die Errungenschaften der christlichen Bild 58. Heiden in Japan bei einer religiösen Feier. Civilisation sich anzueignen. Darum haben sich in Japan so schnell wie in keinem andern asiatischen Staate europäische Sitten und Ein- richtungen eingebürgert. Eisenbahnen und Telegraphen durchziehen das Land; überall erstehen Fabriken; die Staatsverfassung und Verwaltung, das Heer- und Unterrichtswesen sind nach europäischem Muster eingerichtet. In ihrem Wesen freundlich und zuvorkommend, doch mit Würde und Selbstbewußtsein, können die Japaner durch ein ausgesprochenes Gefühl für Anstand und Schicklichkeit manchem Europäer zuin Vorbild dienen.

6. Erdkunde - S. 241

1900 - Freiburg im Breisgau : Herder
241 — der wilden Indianer zur katholischen Religion. Bolivia ist durch seinen M i n e r a l r e i ch t u m, besonders an Silber, Kupfer und Zinn, be- kannt. Infolge eines unverständigen Betrie- des sowie fortwährender Kriege und der Herr- schenden Unsicherheit ist aber der Bergbau stark zurückgegangen. Auch Industrie und H a n- del sind gering. Der größte Ort ist La Paz (40000 E.), ____ unfern des Titicaca- Bild 89. Indianer von Bolivia. 'ee*- ^ ° 10 f t mit 16 000 E. war einst- >nals seiner reichen Silberminen wegen weltberühmt. Jetzt sind die leisten derselben verlassen. — Cochabamba (25 000 E.) ist nun- mehr die gewerbreichste Stadt. Die Argentinische Nepublik hat 2 790 000 qkm und 4 Millionen zumeist katholische Einwohner, Unter denen fast 1 Million eingewanderte Europäer sind. Der größte 5eil des Gebietes ist eine ungeheure grasreiche Ebene (die Pampas), auf welcher große Herden halbwilder Pferde (nach der Zählung von 1895 fast 5 Mill.), Rinder (22 Mill.), Schafe (75 Mill.) weiden. Die Viehzucht liefert auch für den Handel b>e wichtigsten Ausfuhrartikel, vor allem Schafwolle, außerdem fleisch und andere tierische Produkte. Bumüller-Schuster, Erdkunde. Neue Ausg. 2. Aufl. 11 .

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

8. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 125

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Afrika. 125 der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse des Pflanzenreiches sind Korkrinde, Halfa, Palmöl und Kautschuk. Auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Ferner spielen tierische Erzeug- nisse bereits eine ansehnliche Rolle im Handel, namentlich Elfenbein, Wolle und Straußenfedern. Afrika ist in unseren Tagen ein wertvolles Kolonialgebiet für europäische Völker geworden. 3. Bevölkerung, a) Ihre Zahl schätzt man aus 140 Mill. Auf 1 qkm kommen hiernach 5 Menschen (in Asien 20). Gib die Gründe der schwachen Besiedelung an! Regenkarte. $Zztop(X£r Bölkerkarte. Kaukasier Neger Hottentoten u. Buschmänner Malaien Vergleiche Sahara und Nildelta (400 auf 1 qkm) in bezug auf ihre Bevölkerungs- dichte! Afrika steht in der Befiedelungsdichte weit hinter Asien zurück. b) Ihrer Abstammung nach verteilen sich die Bewohner Afrikas aus 4 Rassen. 1. Die mittelländische Rasse umfaßt die Völker im Norden des Erdteils, die Semiten und Hamiten, ferner die Abessinier. Juden wohnen be- sonders zahlreich in Marokko, Tunis und Tripolis. Europäer finden sich namentlich am Nord- und Südrande. 2. Der Negerrasse gehören an die Sudan- und Bantuneger; erstere wohnen nördlich, letztere südlich des Äquators. 3. Die süd- afrikanische Rasse wird gebildet von Hottentotten und Buschmännern. 4. Die malaiische Rasse ist vertreten auf Madagaskar in den Hovas. e) Der Religion nach sind die Neger überwiegend Heiden, und zwar huldigen sie vielfach noch dem Fetischdienst. Über den ganzen Norden des Erdteils hat sich der Islam ausgebreitet. Nur vereinzelt tritt das Christentum auf. d) In Afrika finden sich alle Kulturstufen. Jagdvölker sind die Hottentotten und Buschmänner, nomadische Hirtenvölker die Kaffern, Tuarik u. a., die Neger treiben vielfach Hackbau. Wenig entwickelt ist die Industrie. Auch der Verkehr steht noch auf ziemlich niedriger Stufe. Kamel-, Esel-, Maultier-, Ochsen- und Träger- karawanen bewegen sich schwerfällig auf ungebahnten Pfaden. e) Seit neuester Zeit sind die Verkehrsmittel in rascher Ausbreitung begriffen. 1. Die telegraphische Verbindung Südafrikas mit Europa besorgen bereits zwei Kabelleitungen. Auch der Überlandtelegraph Kairo — Kap st adt geht seiner Vollendung entgegen. Deutsche Kabel F i s ch e r. G e i st b e ck - M ü l l e r, Erdkunde für Mittelschulen. Ii. Teil. 9

9. Das Deutsche Reich, Zusammenfassende Darstellung der mathematischen Erdkunde, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Grundzüge der Handelsgeographie und Verkehrswege - S. 94

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
94 Die außereuropäischen Erdteile. Amerika. 42 Mill. qkm., 150 Mill. Einw. Romanisches Kmerika. Das Romanische Amerika umfaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Süd- amerika. Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist das Romanische Amerika in seiner wirtschaftlichen Entwicklung weit zurück- geblieben. Die Einwanderung der Romanen war von vornherein nicht auf dauernde Niederlassung, sondern nur auf Ausbeutung der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung ist nicht sehr zahlreich, und von der farbigen sind die Kreolen wenig energisch und tatkräftig und das Mischvolk der Mestizen bildet ein sehr unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazu zerklüfret alle glühender Rassenhaß, so daß Aufstände und Revolutionen fast an der Tagesordnung sind. Ganz besonders leiden uuter diesen Zuständen die tropischen Staaten. Die Tropenrepnbliken Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela. Die Metallschätze der südamerikanischen Andenländer lockten einst die Konquista- doren ani mächtigsten an; heute tritt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete gegenüber den gewaltigen Leistungen der Union weit zurück, weun auch ihre Er- Zeugnisse nicht zu unterschätzen sind. Kolumbien bringt auf den Weltmarkt Kaffee, Tabak und Chinarinde, Ecuador Kaffee und Kakao, Peru und Bo- livia Silber, Peru noch Lama- und Alpakawolle und Guano: Venezuela, das als eines der schönsten Länder der Erde gilt, liefert große Mengen von Kaffee und Kakao. Die anßertropischen Republiken Chile und Argentinien, Uruguay und Paraguay. Besser und günstiger stehen die Verhältnisse in Chile und Argen- tinien. Beide erfreuen sich eines Klimas, das der europäischen Natur zusagt, weshalb sich der Zug der europäischen Auswanderung lebhaft hierher richtet, besonders nach dem La Plata. Sehr stark vertreten ist in Argentinien der Italiener, aber auch Deutsche finden sich hier in stattlicher Zahl (60000), desgleichen in Chile (20000). Dank diesem Zufluß europäischer Bevölkerung entwickeln sich in beiden Ländern Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in erfreu- licher Weise; auch Eisenbahnen durchziehen beide Staaten und leisten dadurch der Ausfuhr der Landeserzeugnisse wesentlichen Vorschub; besonders wichtig ist die fast fertige Linie Bueuos-Aires — Valparaiso. Chile erscheint auf dem Weltmarkte hauptsächlich mit seinem großen Reichtum au Salpeter und Kupfer, und neuerdings liefert es auch eine ansehnliche Menge Weizen in den Handel. Argentinien führt, weil größtenteils Pampasland, zumeist Produkte der Viehzucht aus: Wolle, Häute, Talg und Fleisch; desgleichen nimmt es in der Weizenausfuhr bereits eine sehr bedeutende Stelle ein. Es wird wohl überhaupt die Korn- und Fleischkammer Europas werden. Von dem benach- barten Uruguay kommt insbesondere Fleischextrakt, während der Binnen-

10. Länderkunde der außereuropäischen Erdteile (Wiederholungskurs), Vergleichende Übersicht der wichtigsten Verkehrs- und Handelswege bis zur Gegenwart, Allgemeine (physische) Erdkunde - S. 22

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
22 Die fremden Erdteile, errangen, hatte Nordamerika aufgehört französisch zu sein. Mit den Eng- läuderu, denen sich später auch viele Deutsche zugesellten (5 Mill. Einwanderer), verbreitete sich über Nordamerika germanisches Wesen und größtenteils auch die protestantische Religion. Es ist somit in Amerika eine romanische und eine germanische Kolonisation zu unterscheiden. Romanisches Amerika. Das Romanische Amerika umfaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Süd- amerika. Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist es in seiner wirt- schaftlichen Entwicklung weit zurückgeblieben. Der Gründe hierfür siud es verschiedene. Die Einwanderung der Romanen war von vornherein nicht auf dauernde Niederlassung, sondern nur auf Aus- beutnng der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung befindet sich der farbigen gegenüber noch hente stark in der Minderheit, und von dieser siud wieder die Kreolen wenig energisch und tatkräftig, und das Mischvolk der Mestizen bildet ein sehr unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazn zerklüftet alle der Gegensatz der Rasseu, so daß Ausstände und Revolntionen fast an der Tagesordnung sind. Ganz besonders leiden unter diesen Zuständen die tropischen Staaten. Die Tropenrepnbliken Columbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela. Die Metallschätze der südamerikanischen Andenländer lockten einst die Konqnista- doren am mächtigsten an; heute tritt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete gegenüber den gewaltigen Leistungen der Union weit zurück, wenn auch ihre Er- Zeugnisse nicht zu unterschätzen sind. Kolumbien bringt auf den Weltmarkt Kaffee, Tabak und Chinarinde, Ecuador Kaffee und Kakao, Peru und Bolivia Silber, Peru noch Lama- und Alpakawolle und Guano, Venezuela, das sich unter all diesen Staaten wirtschaftlich am meisten gehoben hat und das als eines der schönsten Länder der Erde gilt, liefert große Mengen von Kaffee und Kakao. Die außertropischen Republiken Chile und Argentinien, Uruguay und Paraguay. Besser und günstiger stehen die Verhältnisse in Chile und Argen- tinien. Beide erfreuen sich eines Klimas, das der europäischen Natur zusagt, weshalb sich der Zug der europäischen Auswanderung lebhaft hierher richtet, besonders nach dem La Plata. Sehr stark vertreten ist in Argentinien der Italiener; aber auch Deutsche finden sich hier in stattlicher Zahl (60000), desgleichen in Chile (20000). Dank diesem Znfluß europäischer Bevölkerung entwickeln sich in beiden Ländern Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in erfreulicher Weise; auch Eisenbahnen durchziehen beide Staaten — besonders wichtig ist die Linie Buenos-Aires—valparaiso — und leisten dadurch der Ausfuhr der Landes- Produkte wesentlichen Vorschub. Chile erscheint auf dem Weltmarkte hauptsächlich mit seinem großen Reichtum an Salpeter und Kupfer, und neuerdings liefert es auch eine ansehnliche Menge Weizen in den Handel. Argentinien führt, weil größtenteils Pampasland, zumeist Produkte der Viehzucht aus: Wolle, Häute, Talg und Fleisch; desgleichen nimmt es in der Weizenausfuhr
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