38 Europa.
Bevölkerung. Von den 106 Mill. Einw, Rußlands sind ungefähr 84 Mill.
Russen (und zwar 56 Mill. Großrussen um Moskau, die eigentlichen Moskowiter,
22 Mill. Kleinrussen um das ältere Kiew, und fast 6 Mill. Weißrusseu im
Westen, ehemals unter litauischer Oberhoheit), somit rund 80 °/0 der ganzen
Bevölkerung - nur 20% gehören anderen Nationen an. Das russische Reich ist
hiernach zwar kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren
Masse des russischen Volkes verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast
gänzlich. Diese umfassen Poleu, Litauer, dann Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen
und Griechen, ferner mongolische Stämme (Finnen im Norden), türkische Stämme
(Tataren, Kirgisen, Kalmücken, Baschkiren) im O. und So. — Zwischen den
oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in Bezug
auf Besitz und Bildung.
Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechi-
schen, nichtuuierten, orthodoxen Kirche.
Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung
in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in
dieser Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren 1/3 alles europäischen
Getreides liefert und im Gebiete der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen
trotz der schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft.
Ein Hauptgetreidelaud sind auch die sechs Ostseeproviuzen. Rußland gilt daher
als der erste Ackerbaustaat Europas. In Westrußland ist auch die Flachs-,
Rüben- und Kartoffelerzeugung sehr bedeutend. Wein liefert Rußland
nur im Süden, besonders auf der Halbinsel Krim. Im Norden des Reiches
erstrecken sich ausgedehnte Wälder, wie denn Rußland neben Schweden das
waldreichste Land Europas ist. Die Bewirtschaftung der Forsten steht freilich
noch auf niederer Stufe. — Die Viehzucht hat ihren Hauptsitz in den
Steppen des Ostens und Südostens. Die Rinderzucht wird besonders in den
Ostseeprovinzen mit Sorgfalt betrieben. Große Erträge wirft auch die Geflügel-
zu cht ab. Die Ausfuhr von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in
vorderster Reihe (1906: 120 Mill. Mark). Sehr ertragreich ist ferner die
Fischerei, besonders in der Wolga und im Kaspischen Meer. Endlich liefert
Nordrußland reichliches Pelzwerk.
Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt
Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Es produziert unter allen Staaten
Europas das meiste Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber
auch die Haupthebel der modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem
Reiche nicht.
Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen-, Leder- und
Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Haupt-
industriezeutreu sind infolge der hier auftretenden Kohlenlager Lodz, das polnische
Manchester (350000 Einw., darunter viele Deutsche), der Don-Donezbezirk
(mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und
Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die
alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (760000 Einw.), ist Sitz
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Rußlands
Extrahierte Ortsnamen: Europa Moskau Kiew Europas Westrußland Europas Kaspischen_Meer Europa Europas Lodz Don-Donezbezirk Moskau Warschau Polens
Rußland. 39
einer lebhaften Wölb, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der
Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew.
Verkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick-
lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs-
Wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem
ganzen Laufe von Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom-
systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver-
bunden und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebenso-
wohl mit der Nordrussischen Tiefebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem
Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der
Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an
Verkehrsmitteln werden die so weit voneinander entfernten Landesteile einander
näher gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich
mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland.
Die Bedeutung der russischen Flüsse als Verkehrsadern wird freilich auch
durch verschiedene Umstände stark beeinträchtigt. Alle ergießen sich nur in Neben-
meere, der größte sogar in einen Binnensee; dazu sind das Nördliche Eismeer
und das Weiße Meer infolge ihrer Eisbedeckung nur wenige Monate für den
Verkehr offen. Auch die Flüsse selbst sind monatelang durch Eis verschlossen
und im So. wird die Schiffahrt durch die Dürre des Sommers erschwert.
Der Handel Rußlands läßt sich also kennzeichnen: Nach Westeuropa
führt es Getreide, Flachs, Hanf und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen führt
es von da feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten
sowie von Kolonialwaren ein; nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner
Industrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige Genußartikel, wie
namentlich den Tee.
Siedelungen. Die Bedeutung der Städte in Rußland ist viel geringer
als in Westeuropa. Ihr Aussehen zeigt gewisse landschaftliche Unterschiede.
Die westlichen Städte verraten mehr westeuropäischen Charakter, die Städte des
östlichen Rußland dagegen bestehen noch heute vielfach aus niedrigen mit Holz
erbauten Häuferu.
Die politische Haupstadt und zugleich die größte Stadt des Reiches (1% Mill.
Einw.) ist St. Petersburg an der Mündung der Newa und damit am natür-
lichen Eingangstor Groß-Rußlands. Der eigentliche Hafen von Petersburg ist
Kronstadt. — Die Krönungsstadt und noch heute die eigentliche nationale
Hauptstadt, an der das Herz des Ruffen hängt, ist Moskau (über 1 Mill.
Einw.), zugleich der wichtigste Verkehrsmittelpunkt und die größte Handelsstadt
des Binnenlandes, auch Mittelpunkt des zentralrussischen Industriegebietes. Zu
den alten Hauptstädten Rußlands zählt ferner Kiew am mittleren Dnjepr; es
vereinigt nationale Eigenart mit moderner Kultur, 320000 Einw. — Nach
St. Petersburg und Moskau sind im eigentlichen Rußland die beiden größten
Städte die Seehandelsplätze Riga mit fast 300000 Einw. und Odessa mit
450000 Einw. Riga ist der Bauweise und der herrschenden Bevölkerung nach
eine deutsche Stadt, Odessa eine elegante moderne Stadt mit stark gemischter
Bevölkerung; außer Deutschen und Juden wohnen hier auch viele Italiener und
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
64
Europa.
der eingesalzene Rogen, und Hausenblase, d. i. die innere Haut der Schwimmblase,
stammen von den Störarten.)
M i t s e i n e n M i n e r a l p x o t) u f t e rt n i ni ni t R u ß land i n E u r o p a eine
lvichtige Stelle ein. In bezug aus Gold übertrifft es alle anderen euro
päifchen Staaten, Platin liefert Rußland in Europa ganz allein. Seine Kohlen
und Eisenlager harren teilweise erst der Erschließung. Int G r o ß g e w e r b e sind
besonders die Baumwoll-, Woll- und Lederindustrie zu Bedeutung gelangt; die
Lederindustrie liefert das berühmte Juchten- und Sassianleder.
Ter Handel Rußlands i st bei der P r o d u k t e n s ü l l e des
Landes § temlich leb Heist. Erzeugnisse der Forst- und Landwirtschast (Ge-
treibe, Flachs, Hanf, Häute, Holz) werden ausgeführt, industrielle Rohmaterialien
und Halbfabrikate fowie Manufakturwaren eingeführt. Aus Asien bezieht Rußland
Bau m wolle und Rohseide sür seine Fabriken und den Tee, der das Lieb-
lingsgetränk der Russen ist. — Von großer Bedeutung sür den Warenumsatz im
Innern sind die Messen.
2. Das Königreich Rumäniens.
130 000qkm (nicht halb so groß wie Preußen), fast 7 Mill. Einw. (= Bayern):
auf 1 qkm 52.
Grenze n. Das Königreich Rumänien lehnt sich an das Hochland von Sieben-
bürgen an und erstreckt sich im So. bis an das Schwarze Meer. Tie Grenze gegen
Rußland wird durch den P r u t h , der zur Donau sließt, gebildet.
Naturgebiete und Erzeugnisse. 1. Den Hauptteil des König-
reichs bildet die im S. von der Donau begrenzte Tiefebene der Walachei"). Ihr Boden
ist eine frühere Meeresbucht, vollkommen flach und von hoher Fruchtbarkeit. Hierin
gleicht die Walachei der Poebene.
Klimatisch ähnelt sie Osteuropa; im Winter bedecken sich die Donau-
mündungen zwei Monate lang mit Eis, im Sommer steigt die Temperatur nicht
selten bis 40° C. Mittelmeervegetation ist daher ausgeschlossen. Es wird vorwiegend
Ackerbau und Biehzucht getrieben, weshalb die Ausfuhr des Landes in Rindern, be :
fonders aber in großen Massen von Mais und Weizen besteht. Rumänien ist eine
der ersten Kornkammern Europas.
Der Ackerbau wird besonders durch die zahlreichen Flüsse begünstigt. Nächst
der Donau ist der wichtigste Flußlaus der die Ebene quer durchfließende Alt,
an dem entlang der Rotenturmpaß nach Siebenbürgen führt.
2. Ostlich von den Karpaten erstreckt sich die Moldau, ein niederes, getreide-
reiches Flachland, das vom S e r e t h, einem Nebenfluß der Donau, bewässert
wird.
3. Die Tobrudscha-Platte endlich liegt rechts von der unteren Dottau.^ Diese
mündet in drei Armen, von denen aber nur der mittlere, die S u l i n a, schisfbar ist,
ins Schwarze Meer.
B e v ö l k e r u n g. Die R u nt ä u i e r sind Nachkomme« der einst von den
Römern unterjochten und romanisierten Dazier. Sie bilden noch heute eine r o -
i) Rumänien = Land der Romanen. 2) Walachei — Land der Walchen, der Fremden.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
42 Europa.
Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechi-
schen, sog. orthodoxen Kirche.
Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung
in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser
Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren % alles europäischen Getreides
liefert und im Gebiete der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der
schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Rußland
gilt daher als der erste Ackerbaustaat Europas.
Ungemein groß ist im Norden des Landes der W a l d r e i ch t u m, weit ver-
breitet, namentlich in der südlichen Steppenzone, die Viehzucht, sehr ertragreich
die Fischerei (besonders in der Wolga und im Kaspischeu Meere, Kaviar).
Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rußland
in Europa eine wichtige Stelle ein.
Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen- lind Leder-
industrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Hauptindustrie-
zentreu sind infolge der hier austretenden Kohlenlager Lodz (350000 Einw,,
darunter viele Deutsche), der Don-Donezbezirk (mit Hüttenindustrie), ferner
Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und Moskau, Hauptsitz der
russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und
drittgrößte Stadt Rußlands (760000 Einw.), ist Sitz einer lebhasten Industrie.
Hauptstätten der Lederindustrie (Juchten und Sasian) sind Moskau, Kasan und Kiew.
Verkehr. Das weite, sast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick-
lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs-
wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem
ganzen Laufe mit Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dn jepr. Die Strom-
systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver-
bnnden, und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebensowohl
mit der nordrussischen Tiefebene, als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Haupt-
Produktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittel-
punkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrs-
Mitteln werden, was von großer Bedeutung ist, die so weit voneinander entfernten
Landesteile sich näher gerückt, und hebt sich auch der Handel Rußlands immer
mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit
Deutschland.
Der Handel Rußlands läßt sich also kennzeichnen: Nach Westeuropa
sührt es Getreide, Flachs, Hans und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen führt
es von da feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten
sowie von Kolonialwaren ein,' nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner
Industrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige Gennßartikel wie
namentlich den Tee.
Siedelungen. Eigentliche Städte sind zuerst unter dem Einfluß der
westeuropäischen Kultnr, also besonders in den Ostseeprovinzen, dann auch in
Polen und Klein-Rußland entstanden. Ältere Städte hat also nur das westliche
Rußland; solche sind Grodno, Wilna, (180000 Einw.),Smolensk; dem ganzen
östlichen Rußland gehen sie ab. Hier hat sich städtisches Leben erst in neuerer Zeit
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Rußlands Produktionsbezirk_Rußlands Hans
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas Europa Lodz Don-Donezbezirk Moskau Warschau Polens Moskau Kasan Kiew Petersburgs Moskau Deutschland Westeuropa Asien Polen Grodno Wilna
Die Südosteuropäische Halbinsel.
93
weit hinein nach Asien. Ziemlich ungünstig dagegen liegen die Verhältnisse sür
die wirtschaftliche Entwicklung der Balkanländer aus andern Gebieten. Die Halb-
insel ist größtenteils von einem wilden Gewirr voll Gebirgen erfüllt, so daß sür
Ackerbaugebiete wenig Raum bleibt. Nur an der oberll Maritza und namentlich an
der untern Donau nimmt das Tiefland größere Ausdehnung an. Dazu sind die
Flüsse außer der Donau llicht oder nur aus kleinen Strecken schiffbar. Das karstähnliche
Gebirge im W. ist Wasser- und humusarm. Ganz besonders verhängnisvoll ward
dem Land in frühern Jahrhunderten die Herrschaft der Türken. Endlich steht noch
ein sehr beträchtlicher Teil der Bevölkerung aus recht tiefer Stufe der Bildung, ulid
die öffentliche Sicherheit läßt noch immer zu wünschen übrig.
1. Die europäische Türkei (Rumelien, Mazedolüen und Albanien). Die
Hauptstadt K o n st a n t i n o p e l ist die größte Stadt Südeuropas (1 Mill. Einw.)
und infolge ihrer Lage an der Grenze zweier Erdteile und an der Verbindung
zweier Meere sowie als Endpunkt des wö. Hauptschienenstrangs Europas von hoher
Bedeutung sür Handel und Verkehr. Außerdem besitzt die Stadt in dem Goldenen
Horn einen der besten Häfen der Welt, und wegen ihrer malerischen Lage gilt sie
als einer der schönsten Plätze der Erde. Die zweitwichtigste Siedlung der Türkei
ist der Hasenplatz Saloniki am Endpunkt des wichtigen Schienenwegs, der von
Belgrad ausgeht. Im übrigen sind die Kulturverhältnisse
w e n i g g ü n st i g. Erst Vio des Bodens ist angebaut, auch die Industrie nur
durch das Klein- und Hausgewerbe vertreten. Dessen Hauptzweige sind: Woll-
weberei, Teppichknüpferei, Waffensabrikation und Lederarbeiten.
2. Das Königreich Bulgarien besitzt guten Getreideboden und große Wald-
bestände. Bei Kasanlik am Schipkapaß wird das kostbare Rosenöl gewonnen.
(Nenne die Hauptorte Bulgariens und Ostrumeliens!)
3. Das Königreich Rumänien, ein Land des Großgrundbesitzes, ist in der
Walachischen Tiefebene außerordentlich getreidereich. Bedeutende Fortschritte hat
auch die Petroleumgewinnung gemacht. Das Land dankt seinen Aufschwung be-
sonders der Regierung seines Hohenzollernfürsten. (Hauptorte!)
4. Das Königreich Serbien liefert gute Weine und große Mengen von
Pflaumen; noch bedeutsamer aber ist seine Schweinemast, die durch den Reichtum
des Landes an Eichenwäldern sehr begünstigt wird. (Hauptstadt?)
5. Das Königreich Montenegro ist ein armes, schwer zugängliches Felsenland.
6. Das Königreich Griechenland treibt vorzüglich Wein- und Olivenkultur.
Korinthen und Rosinen bilden neben dem Wein die Hauptaussuhr. Die landwirt-
schaftliche Produktion leidet unter dem vielfach karstartigen Boden und der großen
Waldarmut. Immerhin hat sich die wirtschaftliche Lage und namentlich die Bedeu-
tung der Hauptstadt in der jüngsten Zeit gehoben. Auch die Eisenbahnlinien haben
sich gemehrt, und der Kanal von Korinth kommt der Schiffahrt und dem Handel
Übersicht der Balkan st a aten.
qkm Bevölkerung Dichte
Europäische Türkei . . .... 170000 6 000 000 36
Königreich Griechenland . . . . 65 000 2 600 000 41
Königreich Bulgarien . Königreich Serbien . . .... 100000 4 000 000 42
• • • . 50 000 3000 000 59
Königreich Montenegro . . . . 9 000 250 000 27
Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. E). Iv. T. 7
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Donau Albanien Europas Saloniki Belgrad Bulgarien Bulgariens Serbien Montenegro Griechenland Korinth Balkan Griechenland Bulgarien Serbien Montenegro
110
Europa.
Bevölkerung. Von den 130 Mill. Einw. Rußlands sind ungefähr 95 Mill. Russen,
zum größten Teil Großrussen oder Moskowiter, in geringerer Zahl Kleinrussen in
der Gegend von Kiew und Weißrussen im W. Das russische Reich ist hiernach zwar
kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse der Russen
verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. Diese umfassen
Polen, Litauer, dann Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen und Griechen, ferner mon-
golische Stämme (Finnen im N.), türkische Stämme (Tataren, Kirgisen, Kalmücken,
Baschkiren) im O. und So. — Zwischen den obern Klassen und der Masse des Volks
bestehn große Unterschiede in Bezug auf Besitz und Bildung. Nach ihrem Bekenntnis
sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechischen, nichtunierten, orthodoxenz
Kirche.
Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum
des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung der A ck er-
bau, der in günstigen Jahren y3 alles europäischen Getreides liefert und im Gebiet
der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der schlechten Bewirtschaftung
außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Ein Hauptgetreideland sind auch die sechs
Ostseeprovinzen. Rußland ist daher der erste Aüerbaustaat Europas. In
Westrußland ist auch die Flachs-, Rüben - und Kartoffelerzeugung
bedeutend. Wein wächst nur im S., besonders auf der Halbinsel Krim, dagegen
liefert Rußland mit Schweden das meiste Holz nach Mittel- und Westeuropa. —
Die V i e h z u ch t hat ihren Hauptsitz in den Steppen des O. und S., dann auch in
den Ostseeprovinzen. Große Erträge wirft die Geflügelzucht ab; die Ausfuhr
von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in vorderster Reihe (1909:130 Mill. Mark).
Ertragreich ist ferner die Fischerei, besonders in der Wolga und im Kaspischen
Meer (Kaviar). Endlich liefert Nordrußland reichliches P e l z w e r k.
Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Ruß-
land eine wichtige Stelle ein. Es liefert unter allen Staaten Europas das mei st e
Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber auch die Haupthebel der
modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem Reiche nicht. Kohle
findet sich in der Umgebung von Moskau, am Donez und in dem an Oberschlesien
angrenzenden Teil von Polen.
Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Woll-, Leder- und
Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Hauptindustrie-
zentren sind Lodz, das polnische Manchester (400 000 Einw.), der D o n -
Donezbezirk (mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und
Stahlindustrie und Moskau (iy2 Mill. Einw.), der Hauptsitz der russischen Baum-
wollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt
Rußlands (850 000 Einw.), ist Sitz einer lebhaften Woll-, Seiden-, Zucker- und
Maschinenindustrie. Hauptorte der Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind
Moskau, Kasan und Kiew.
Berkehr. Die Bedeutung St. Petersburgs (fast 2 Mill. Einw.) beruht
vor allem darauf, daß es durch Wasserstraßen ebensowohl mit der Nordrussischen
Tiefebene als mit dem obern Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Rußlands,
in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten
i) Nichtuniert — nicht vereinigt (mit Rom); orthodox — rechtgläubig.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Rußlands
Extrahierte Ortsnamen: Europa Kiew Weißrussen Polen Europas Westrußland Westeuropa Wolga Kaspischen
Meer_(Kaviar Europas Moskau Donez Oberschlesien Polen Lodz Moskau Warschau Polens Moskau Kasan Kiew Petersburgs Nordrussischen Rußlands Moskau Rom
44
Europa ohne das Deutsche Reich.
Meere und Flüsse liefern reichliche Mengen von Fischen, das Kaspische Meer ins-
besondere Kaviar und Hausenblase. Rußland ist der größte Aüerbaustaat Europas.
2. In bezug ans Gold übertrifft Rußland alle europäischen Staaten, Platin
liefert es in Europa ganz allein. Seine reichen Kohlen- und Eisenlager harren
noch erst der Erschließung. Im Großgewerbe sind die Baumwoll-, Woll- und Leder-
industrie zur Bedeutung gelangt. Letztere liefert das berühmte Juchten- und
Saffianleder. Rußland ist reich an Bodenschätzen, die aber erst zum geringen
Teile ausgebeutet werden.
K. Handel mit Deutschland. Rußlands Handel ist bei der Fülle der Erzeugnisse
ziemlich lebhaft. Ausgeführt werden die Produkte der Forst- und Landwirtschaft,
eingeführt industrielle Rohstoffe, Halbfabrikate und Webwaren. Aus Asien bezieht
Rußland Baumwolle und Rohseide und den Tee, das Lieblingsgetränk der Russen.
1. Für das Deutsche Reich ist Rußland der beste Lieferant. W i r e r h a l t e n
von dort etwaig (1400 Mill.) unserer gesamten Einfuhr,
wovon nahezu die Hälfte (650 Mill.) auf Getreide entfällt.
Dann folgen Holz (125 Mill.), Felle (104 Mill.), Vieh (78 Mill.), Eier (75 Mill.),
Futtermittel (72 Mill.), Hanf und Flachs (47 Mill.), Erze (37 Mill.), Butter
(35 Mill.) usw.
2. Unter unseren Abnehmern steht Rußland an vierter Stelle (nach Groß-
britannien, Österreich-Ungarn, Union). Unsere Ausfuhr nach Rußland
ist nur reichlich Vzso groß (550 Mill.) als die Einfuhr von
dort hierher. Wir liefern dorthin besonders Webwaren, Metallwaren, Farb-
stoffe und Chemikalien, Lederwaren, Goldwaren, Bücher usw. Gefördert werden
die Handelsbeziehungen zwischen Rußland und Deutschland durch die offene Grenze
und den gemeinsamen Anteil beider Länder an der Ostsee und der schiffbaren
Weichsel und Memel.
Ausgaben. Miß die Entfernungen: Königsberg—petersburg, Petersburg—moskau,
Petersburg—livadia, Petersburg—moskau—samara—wladiwostok! — Berechne die
Dauer der Eisenbahnsahrten: Berlin—königsberg—petersburg,Berlin—warschau—moskau,
Berlin—moskau—wladiwostok—tsingtau! — Zeichne a) die russische Ostseeküste,
b) die russische Küste des Schwarzen Meeres, e) die Wolga! — Modelliere das Ural-
gebirge ! •— Vergleiche a) Wolga und Donau, b) das Schwarze Meer und die Ostsee!
— Warnnr ist Rußlands Meeresbegrenzung ungünstig? — Warum wohnen in den russischen
Ostseeprovinzen viele Deutsche? — Warum nennt man die Südküste der Halbinsel Krim
die „Russische Riviera"? — Inwiefern hat die Russisch-Sibirische Eisenbahn auch für
Deutschland Bedeutung?
D. Nordeuropa.
I. Das Königreich Dänemark.
40 000 qkm (ohne Nebenländer), 24/5 Mill. Einw., auf 1 qkm 69.
So groß wie Schlesien, aber nur halb soviel Einwohner.
1. Lage. Dänemark umfaßt die nördliche Hälfte der Halbinsel Jütland,
welche die Ost- und Nordsee voneinander scheidet, ferner die Insel Seeland
zwischen dem Sund und dem Großen Belt, F ü n e n zwischen dem Großen und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutsche_Reich Europas Europa Deutschland Groß- Deutschland Ostsee Petersburg—livadia Berlin—königsberg—petersburg Donau Deutschland Nordeuropa Nordsee Seeland
Die Staaten der Balkanhalbinsel. 13
Stadt in dem Goldenen Horn einen der besten Häfen der Welt und wegen ihrer
malerischen Lage gilt sie zugleich als einer der schönsten Wohnplätze der Erde.
Die zweitwichtigste Siedelung der Türkei ist der Hafenplatz Salo niki (100000 Einw.)
am Endpunkte des wichtigen Schienenweges, der von Belgrad ausgeht.
Im übrigen sind die Kulturverhältnisse der Türkei wenig
günstig. Erst 7io des Bodens ist angebaut, Handel und Wandel nur dürftig
entwickelt, auch die Industrie nur durch das Klein- und Hausgewerbe vertreten.
Dessen Hauptzweige sind: Wollweberei, Teppichknüpferei, Waffenfabrikation und
Lederarbeiten.
2. Das Königreich Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia (80000 Einw.)
und dem Hafen Warna am Schwarzen Meere besitzt guten Getreideboden und
große Waldbestände. Der Hauptort von Südbulgarien oder Ostrumelien ist
Philippopel an der Maritza. Bei Kasanlik am Schipkapaß wird das
kostbare Rosenöl gewonnen.
3. Das Königreich Rumänien, ein Land des Großgrundbesitzes, ist in der
Walachischen Tiefebene außerordentlich getreidereich. Bedeutende Fortschritte hat
auch die Petroleumgewinnung gemacht. Hauptstadt ist Bu karest (300000 Einw.),
Haupthafen Galatz an der Donau. Das Land dankt seinen derzeitigen Auf-
schwuug besonders der Regierung seines Hohenzollernfürsten.
4. Das Königreich Serbien liefert gute Weine und große Mengen von
Pflaumen; noch bedeutsamer aber ist seine Schweinemast, die durch den Reichtum
des Landes an Eichenwäldern sehr begünstigt wird. Die Hauptstadt Belgrad
(80000 Einw.), an der Donau gelegen, steht mit den Heldentaten des Prinzen
Eugen von Savoyen in enger Verbindung.
5. Bosnien und Herzegowina sind nunmehr der Österreichisch-Ungarischen
Monarchie einverleibt. Hauptorte: Serajewo und Mostar.
6. Das Küstenland Dalmatien mit dem Hauptorte Zara gehört ebenfalls
zu Österreich.
7. Das Fürstentum Montenegro ist ein armes, schwer zugängliches Felsen-
land. Hauptstadt: E et in je.
8. Das Königreich Griechenland. Es treibt vorzüglich Wein- und Oliveu-
kultur. Die wertvollsten Erzeugnisse der ersteren sind Korinthen und Rosinen,
welche nebst dem Weine die Hauptausfuhr bilden. Die landwirtschaftliche Pro-
duktion leidet jedoch unter dem vielfach karstartigen Boden und der großen Wald-
armut. Immerhin hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes in der jüngsten
Zeit gehoben. Auch die Eisenbahnlinien haben sich gemehrt und der Kanal von
Korinth kommt besonders der Schiffahrt und dem Handel zugute. Neuestens
wird Griechenland wegen seiner bedeutsamen Denkmäler aus der Zeit des klassischen
Altertums immer mehr aufgesucht und hiermit hängt teilweise der Aufschwung
Athens zusammen, das jetzt schon wieder 170000 Einw. erreicht hat. Die
Akropolis mit ihren ehrwürdigen Bauresten (Propyläen und Parthenon) ist vor
allem die Stätte, an die sich das Interesse aller Freunde altklassischer Bildung
knüpft. Von Athen führt eine Bahn nach der Hafenstadt Piräus. In dem
davorliegenden Golfe von Ägina erhebt sich die Felseninsel Salamis. Zur
ionischen Inselgruppe gehört die Heimatinsel des Odyssens, Jthaka.
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Extrahierte Personennamen: Eugen_von_Savoyen Eugen Ägina
Rußland. 27
Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung derackerbau, der ja y3 alles europäischen Getreides liefert und tm Gebiete der schwarzen Erde außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Ungemein groß ist im Norden des Landes der Waldreichtum, weit verbreitet, namentlich in der südlichen Steppenzone, die V i e h z u ch t, sehr ertragreich die F i s ch e r e i (besonders in der Wolga und im Kaspischen Meere); auch durch seine Mrn er alprod n k t e aus dem Uralgebirge nimmt Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Einzelne Zweige der I n d n st r i e, vor allem Baumwoll-, Wolle n -und L e d e r i n d u st r i e, haben sich schon zu ansehnlicher Höhe entwickelt. Die ^anptindustriezentren sind Lodz, das polnische Manchester (315 000 E.), der Don -Donezbezirk, ferner Tula und Moskau, letzteres zugleich der Mittelpunkt des Altrufsentums (l1^ Mill. E.). Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (760 000 E.), ist Sitz einer lebhaften Industrie.
Günstige Berkehrsbedingungen. Siedelungen. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwicklung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrswege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem ganzen Laufe mit Dampfschiffen befahren, desgleichen der D n j e p r. Die Stromsysteme der N e w a, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander verbunden und eben daraus beruht die Bedeutung Petersburgs, das ebensowohl mit der nordrussischen Tiefebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht (1 y2 Mill. E.)?Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrsmitteln werden, was von großer Bedeutung ist, die so weit voneinander entfernten Landesteile einander näher gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland.
Beziehungen Rußlands zu Deutschland. Rußland steht zu Deutschland nach Natur und Geschichte in engster Beziehung. Die offene Grenze, das Meer, gemeinsame Flüsse (Weichsel und Memel), die Bodennatur und das wirtschaftliche Leben weisen Rußland und Deutschland aufeinander hin. In letzterer Beziehung empfängt Deutschland von Rußland vor allem Getreide, Holz, Hanf, Flachs, Eier, Butter und Rohprodukte (Metalle, Häute, Felle), während Deutschland dorthin gewerbliche Erzeugnisse ausführt. In der Warenlieferung an Rußland steht Deutschland fast dnrchgehends an er st er Stelle. Auch die Geschichte zeigt uns beide Mächte vielfach im Vereine, und noch heute spielt das deutsche Element auf allen Gebieten eine bedeutsame Rolle. 2 Millionen Deutsche leben auf russischem Boden, und neben dem Russischen ist nur das Deutsche als Verkehrssprache bis an das äußerste Sibirien verbreitet. Alte Pflegestätten deutscher Kultur sind vor allem die baltischen Provinzen Kurland, Livland, Estland, welche Deutsche kolonisiert und christianisiert haben. Deutsche Kolonien finden sich ferner in Polen (400 000) und den russischen Städten, vor allem in St. Petersburg, deutsche Ackerbaukolonien, besonders im Gouvernement St. Petersburgern der mittleren Wolga (an 400 000, um Samara, Saratow und Sarepta), in Südrnßland nördlich vom Schwarzen Meer (y2 Mill.) und in Kankasien (an 60 000, besonders um Tiflis).
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Extrahierte Personennamen: Rußlands
Extrahierte Ortsnamen: Wolga Kaspischen_Meere) Europa Lodz Tula Moskau Warschau Polens Wolga Petersburgs Hauptproduktionsbezirk_Rußlands Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Sibirien Kurland Livland Estland Polen Petersburg Samara Saratow Sarepta Südrnßland Tiflis
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Zi
In den Ländern der Ungarischen Krone überwiegt der mongolische Stamm der Magyaren mit etwas mehr als 2/5 der Bevölkerung (9mill.). Die Zahl der Deutschen beträgt hier 21/4 Mill. — 1/8. Die Deutschen waren die Kolonisatoren Ungarns, und Industrie und Handel [in Ungarn liegen noch heute zum großen Teil in ihren Händen.
Iii. Wirtschaftliche Bedeutung Österreich-Ungarns.
Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen % aller Einwohner. Österreich-Ungarn ist sonach vorwiegend ein Aüerbaustaat. Hauptgetreideländer sind Nordböhmen, Mähren, Galizien und vor allem Ungarn. Wein und O b st gedeihen vortrefflich in Südtirol, Wein auch in Ungarn und Dalmatien. Die Rinderzucht wird mit bestem Erfolge in den Alpenländern betrieben (Jnntaler-, Puster-taler- und Montasonerschläge), Schweine-und Pferdezucht ist besonders in Ungarn vertreten. Aber auch Bergbau, Industrie und Handel sind beachtenswerte Erwerbsquellen. Art Mineralschätzen finden sich in den Salzburger und Österreichischen Alpen sowie in Galizien bedeutende Salzlager, in den Steierischen Alpen Eisenlager (Eisenerz), Nordböhmen ist reich an Kohlen und Mineralquellen (Karlsbad, Marienbad, Teplitz), das Ungarische Erzgebirge und Siebenbürgen liefern Edelmetalle, Galizien Petroleum. — Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, die auch Kohle und Eisen bergen. Oberösterreich ist der Sitz einer blühenden Eisen- und Stahlindustrie (Steyr), im Böhmerwald mit seinem Holz- und Quarzreichtum hat sich die Glasindustrie entwickelt, im sudetischeu Böhmen, in Mähren und Schlesien blühen die Woll- und Leinwand-industrie. Bedeutende Industriezweige Böhmens sind ferner die Rübenzuckerfabrikation und die Porzellanindustrie. — Der Handel Österreich-Ungarns besteht, den wirtschaftlichen Verhältnissen des Landes entsprechend, nach W. überwiegend in der Ausfuhr von Nahrungsmitteln (Getreide, Vieh Eier, Geflügel), von Kohlen und Rohstoffen (Holz, Häute, Felle usw.), nach O. dagegen im Exporte von Jndnstrieerzeugnissen. Er bewegt sich vor allem längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, aber auch in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bzw. Ofen-Pest nach Triest und Fiume. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordosteuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupthandel der österreichischen Häfen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt.
Iv. Gtebelungert.
Mit den Erwerbsarten im Zusammenhang stehen die Siedelungen Gering ist die Bevölkerungsdichte in den Alpenländern, mäßig in den Tiefebenen-am stärksten in den Industriegebieten von Böhmen, Mähren, Schlesien sowie in Niederösterreich. — Als Großstädte kommen vor allem in Betracht: Wien an dem wichtigsten Straßenkreuz des sö. Europa. Hier wird die Donaustraße geschnitten von emer nordsüdlichen, die aus dem Gebiete der Weichsel und Oder durch
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
Extrahierte Ortsnamen: Ungarischen_Krone Ungarns Ungarn Galizien Ungarn Südtirol Ungarn Dalmatien Ungarn Galizien Karlsbad Marienbad Teplitz Galizien_Petroleum Steyr Böhmerwald Donaustraße Galizien Wien Triest Fiume West- Südosteuropa Nordosteuropa Europas Niederösterreich Wien Europa