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1. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 38

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
38 Europa. Bevölkerung. Von den 106 Mill. Einw, Rußlands sind ungefähr 84 Mill. Russen (und zwar 56 Mill. Großrussen um Moskau, die eigentlichen Moskowiter, 22 Mill. Kleinrussen um das ältere Kiew, und fast 6 Mill. Weißrusseu im Westen, ehemals unter litauischer Oberhoheit), somit rund 80 °/0 der ganzen Bevölkerung - nur 20% gehören anderen Nationen an. Das russische Reich ist hiernach zwar kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse des russischen Volkes verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. Diese umfassen Poleu, Litauer, dann Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen und Griechen, ferner mongolische Stämme (Finnen im Norden), türkische Stämme (Tataren, Kirgisen, Kalmücken, Baschkiren) im O. und So. — Zwischen den oberen Klassen und der Masse des Volkes bestehen große Unterschiede in Bezug auf Besitz und Bildung. Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechi- schen, nichtuuierten, orthodoxen Kirche. Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren 1/3 alles europäischen Getreides liefert und im Gebiete der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Ein Hauptgetreidelaud sind auch die sechs Ostseeproviuzen. Rußland gilt daher als der erste Ackerbaustaat Europas. In Westrußland ist auch die Flachs-, Rüben- und Kartoffelerzeugung sehr bedeutend. Wein liefert Rußland nur im Süden, besonders auf der Halbinsel Krim. Im Norden des Reiches erstrecken sich ausgedehnte Wälder, wie denn Rußland neben Schweden das waldreichste Land Europas ist. Die Bewirtschaftung der Forsten steht freilich noch auf niederer Stufe. — Die Viehzucht hat ihren Hauptsitz in den Steppen des Ostens und Südostens. Die Rinderzucht wird besonders in den Ostseeprovinzen mit Sorgfalt betrieben. Große Erträge wirft auch die Geflügel- zu cht ab. Die Ausfuhr von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in vorderster Reihe (1906: 120 Mill. Mark). Sehr ertragreich ist ferner die Fischerei, besonders in der Wolga und im Kaspischen Meer. Endlich liefert Nordrußland reichliches Pelzwerk. Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Es produziert unter allen Staaten Europas das meiste Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber auch die Haupthebel der modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem Reiche nicht. Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen-, Leder- und Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Haupt- industriezeutreu sind infolge der hier auftretenden Kohlenlager Lodz, das polnische Manchester (350000 Einw., darunter viele Deutsche), der Don-Donezbezirk (mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (760000 Einw.), ist Sitz

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 39

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rußland. 39 einer lebhaften Wölb, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew. Verkehr. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick- lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs- Wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem ganzen Laufe von Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dnjepr. Die Strom- systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver- bunden und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebenso- wohl mit der Nordrussischen Tiefebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrsmitteln werden die so weit voneinander entfernten Landesteile einander näher gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland. Die Bedeutung der russischen Flüsse als Verkehrsadern wird freilich auch durch verschiedene Umstände stark beeinträchtigt. Alle ergießen sich nur in Neben- meere, der größte sogar in einen Binnensee; dazu sind das Nördliche Eismeer und das Weiße Meer infolge ihrer Eisbedeckung nur wenige Monate für den Verkehr offen. Auch die Flüsse selbst sind monatelang durch Eis verschlossen und im So. wird die Schiffahrt durch die Dürre des Sommers erschwert. Der Handel Rußlands läßt sich also kennzeichnen: Nach Westeuropa führt es Getreide, Flachs, Hanf und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen führt es von da feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten sowie von Kolonialwaren ein; nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner Industrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige Genußartikel, wie namentlich den Tee. Siedelungen. Die Bedeutung der Städte in Rußland ist viel geringer als in Westeuropa. Ihr Aussehen zeigt gewisse landschaftliche Unterschiede. Die westlichen Städte verraten mehr westeuropäischen Charakter, die Städte des östlichen Rußland dagegen bestehen noch heute vielfach aus niedrigen mit Holz erbauten Häuferu. Die politische Haupstadt und zugleich die größte Stadt des Reiches (1% Mill. Einw.) ist St. Petersburg an der Mündung der Newa und damit am natür- lichen Eingangstor Groß-Rußlands. Der eigentliche Hafen von Petersburg ist Kronstadt. — Die Krönungsstadt und noch heute die eigentliche nationale Hauptstadt, an der das Herz des Ruffen hängt, ist Moskau (über 1 Mill. Einw.), zugleich der wichtigste Verkehrsmittelpunkt und die größte Handelsstadt des Binnenlandes, auch Mittelpunkt des zentralrussischen Industriegebietes. Zu den alten Hauptstädten Rußlands zählt ferner Kiew am mittleren Dnjepr; es vereinigt nationale Eigenart mit moderner Kultur, 320000 Einw. — Nach St. Petersburg und Moskau sind im eigentlichen Rußland die beiden größten Städte die Seehandelsplätze Riga mit fast 300000 Einw. und Odessa mit 450000 Einw. Riga ist der Bauweise und der herrschenden Bevölkerung nach eine deutsche Stadt, Odessa eine elegante moderne Stadt mit stark gemischter Bevölkerung; außer Deutschen und Juden wohnen hier auch viele Italiener und

3. Europa ohne das Deutsche Reich - S. 64

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
64 Europa. der eingesalzene Rogen, und Hausenblase, d. i. die innere Haut der Schwimmblase, stammen von den Störarten.) M i t s e i n e n M i n e r a l p x o t) u f t e rt n i ni ni t R u ß land i n E u r o p a eine lvichtige Stelle ein. In bezug aus Gold übertrifft es alle anderen euro päifchen Staaten, Platin liefert Rußland in Europa ganz allein. Seine Kohlen und Eisenlager harren teilweise erst der Erschließung. Int G r o ß g e w e r b e sind besonders die Baumwoll-, Woll- und Lederindustrie zu Bedeutung gelangt; die Lederindustrie liefert das berühmte Juchten- und Sassianleder. Ter Handel Rußlands i st bei der P r o d u k t e n s ü l l e des Landes § temlich leb Heist. Erzeugnisse der Forst- und Landwirtschast (Ge- treibe, Flachs, Hanf, Häute, Holz) werden ausgeführt, industrielle Rohmaterialien und Halbfabrikate fowie Manufakturwaren eingeführt. Aus Asien bezieht Rußland Bau m wolle und Rohseide sür seine Fabriken und den Tee, der das Lieb- lingsgetränk der Russen ist. — Von großer Bedeutung sür den Warenumsatz im Innern sind die Messen. 2. Das Königreich Rumäniens. 130 000qkm (nicht halb so groß wie Preußen), fast 7 Mill. Einw. (= Bayern): auf 1 qkm 52. Grenze n. Das Königreich Rumänien lehnt sich an das Hochland von Sieben- bürgen an und erstreckt sich im So. bis an das Schwarze Meer. Tie Grenze gegen Rußland wird durch den P r u t h , der zur Donau sließt, gebildet. Naturgebiete und Erzeugnisse. 1. Den Hauptteil des König- reichs bildet die im S. von der Donau begrenzte Tiefebene der Walachei"). Ihr Boden ist eine frühere Meeresbucht, vollkommen flach und von hoher Fruchtbarkeit. Hierin gleicht die Walachei der Poebene. Klimatisch ähnelt sie Osteuropa; im Winter bedecken sich die Donau- mündungen zwei Monate lang mit Eis, im Sommer steigt die Temperatur nicht selten bis 40° C. Mittelmeervegetation ist daher ausgeschlossen. Es wird vorwiegend Ackerbau und Biehzucht getrieben, weshalb die Ausfuhr des Landes in Rindern, be : fonders aber in großen Massen von Mais und Weizen besteht. Rumänien ist eine der ersten Kornkammern Europas. Der Ackerbau wird besonders durch die zahlreichen Flüsse begünstigt. Nächst der Donau ist der wichtigste Flußlaus der die Ebene quer durchfließende Alt, an dem entlang der Rotenturmpaß nach Siebenbürgen führt. 2. Ostlich von den Karpaten erstreckt sich die Moldau, ein niederes, getreide- reiches Flachland, das vom S e r e t h, einem Nebenfluß der Donau, bewässert wird. 3. Die Tobrudscha-Platte endlich liegt rechts von der unteren Dottau.^ Diese mündet in drei Armen, von denen aber nur der mittlere, die S u l i n a, schisfbar ist, ins Schwarze Meer. B e v ö l k e r u n g. Die R u nt ä u i e r sind Nachkomme« der einst von den Römern unterjochten und romanisierten Dazier. Sie bilden noch heute eine r o - i) Rumänien = Land der Romanen. 2) Walachei — Land der Walchen, der Fremden.

4. Länderkunde von Europa (Wiederholungskurs), Die wichtigsten Handels- und Verkehrswege der Gegenwart, Elementare mathematische Geographie - S. 42

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
42 Europa. Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechi- schen, sog. orthodoxen Kirche. Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung der Ackerbau, der in günstigen Jahren % alles europäischen Getreides liefert und im Gebiete der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Rußland gilt daher als der erste Ackerbaustaat Europas. Ungemein groß ist im Norden des Landes der W a l d r e i ch t u m, weit ver- breitet, namentlich in der südlichen Steppenzone, die Viehzucht, sehr ertragreich die Fischerei (besonders in der Wolga und im Kaspischeu Meere, Kaviar). Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Wollen- lind Leder- industrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Hauptindustrie- zentreu sind infolge der hier austretenden Kohlenlager Lodz (350000 Einw,, darunter viele Deutsche), der Don-Donezbezirk (mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und Moskau, Hauptsitz der russischen Baumwollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (760000 Einw.), ist Sitz einer lebhasten Industrie. Hauptstätten der Lederindustrie (Juchten und Sasian) sind Moskau, Kasan und Kiew. Verkehr. Das weite, sast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwick- lung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrs- wege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem ganzen Laufe mit Dampfschiffen befahren, desgleichen der Dn jepr. Die Strom- systeme der Newa, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander ver- bnnden, und eben darauf beruht die Bedeutung St. Petersburgs, das ebensowohl mit der nordrussischen Tiefebene, als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Haupt- Produktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittel- punkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrs- Mitteln werden, was von großer Bedeutung ist, die so weit voneinander entfernten Landesteile sich näher gerückt, und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland. Der Handel Rußlands läßt sich also kennzeichnen: Nach Westeuropa sührt es Getreide, Flachs, Hans und Erzeugnisse der Viehzucht aus, dagegen führt es von da feinere Industriewaren, eine Unzahl von Rohstoffen und Halbfabrikaten sowie von Kolonialwaren ein,' nach Asien versendet es die Erzeugnisse seiner Industrie und bezieht dafür Rohstoffe (Baumwolle) und einige Gennßartikel wie namentlich den Tee. Siedelungen. Eigentliche Städte sind zuerst unter dem Einfluß der westeuropäischen Kultnr, also besonders in den Ostseeprovinzen, dann auch in Polen und Klein-Rußland entstanden. Ältere Städte hat also nur das westliche Rußland; solche sind Grodno, Wilna, (180000 Einw.),Smolensk; dem ganzen östlichen Rußland gehen sie ab. Hier hat sich städtisches Leben erst in neuerer Zeit

5. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 93

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Südosteuropäische Halbinsel. 93 weit hinein nach Asien. Ziemlich ungünstig dagegen liegen die Verhältnisse sür die wirtschaftliche Entwicklung der Balkanländer aus andern Gebieten. Die Halb- insel ist größtenteils von einem wilden Gewirr voll Gebirgen erfüllt, so daß sür Ackerbaugebiete wenig Raum bleibt. Nur an der oberll Maritza und namentlich an der untern Donau nimmt das Tiefland größere Ausdehnung an. Dazu sind die Flüsse außer der Donau llicht oder nur aus kleinen Strecken schiffbar. Das karstähnliche Gebirge im W. ist Wasser- und humusarm. Ganz besonders verhängnisvoll ward dem Land in frühern Jahrhunderten die Herrschaft der Türken. Endlich steht noch ein sehr beträchtlicher Teil der Bevölkerung aus recht tiefer Stufe der Bildung, ulid die öffentliche Sicherheit läßt noch immer zu wünschen übrig. 1. Die europäische Türkei (Rumelien, Mazedolüen und Albanien). Die Hauptstadt K o n st a n t i n o p e l ist die größte Stadt Südeuropas (1 Mill. Einw.) und infolge ihrer Lage an der Grenze zweier Erdteile und an der Verbindung zweier Meere sowie als Endpunkt des wö. Hauptschienenstrangs Europas von hoher Bedeutung sür Handel und Verkehr. Außerdem besitzt die Stadt in dem Goldenen Horn einen der besten Häfen der Welt, und wegen ihrer malerischen Lage gilt sie als einer der schönsten Plätze der Erde. Die zweitwichtigste Siedlung der Türkei ist der Hasenplatz Saloniki am Endpunkt des wichtigen Schienenwegs, der von Belgrad ausgeht. Im übrigen sind die Kulturverhältnisse w e n i g g ü n st i g. Erst Vio des Bodens ist angebaut, auch die Industrie nur durch das Klein- und Hausgewerbe vertreten. Dessen Hauptzweige sind: Woll- weberei, Teppichknüpferei, Waffensabrikation und Lederarbeiten. 2. Das Königreich Bulgarien besitzt guten Getreideboden und große Wald- bestände. Bei Kasanlik am Schipkapaß wird das kostbare Rosenöl gewonnen. (Nenne die Hauptorte Bulgariens und Ostrumeliens!) 3. Das Königreich Rumänien, ein Land des Großgrundbesitzes, ist in der Walachischen Tiefebene außerordentlich getreidereich. Bedeutende Fortschritte hat auch die Petroleumgewinnung gemacht. Das Land dankt seinen Aufschwung be- sonders der Regierung seines Hohenzollernfürsten. (Hauptorte!) 4. Das Königreich Serbien liefert gute Weine und große Mengen von Pflaumen; noch bedeutsamer aber ist seine Schweinemast, die durch den Reichtum des Landes an Eichenwäldern sehr begünstigt wird. (Hauptstadt?) 5. Das Königreich Montenegro ist ein armes, schwer zugängliches Felsenland. 6. Das Königreich Griechenland treibt vorzüglich Wein- und Olivenkultur. Korinthen und Rosinen bilden neben dem Wein die Hauptaussuhr. Die landwirt- schaftliche Produktion leidet unter dem vielfach karstartigen Boden und der großen Waldarmut. Immerhin hat sich die wirtschaftliche Lage und namentlich die Bedeu- tung der Hauptstadt in der jüngsten Zeit gehoben. Auch die Eisenbahnlinien haben sich gemehrt, und der Kanal von Korinth kommt der Schiffahrt und dem Handel Übersicht der Balkan st a aten. qkm Bevölkerung Dichte Europäische Türkei . . .... 170000 6 000 000 36 Königreich Griechenland . . . . 65 000 2 600 000 41 Königreich Bulgarien . Königreich Serbien . . .... 100000 4 000 000 42 • • • . 50 000 3000 000 59 Königreich Montenegro . . . . 9 000 250 000 27 Fischer-Geistbeck-Bappert, Erdkunde f. höh. Schulen. Ausg. E). Iv. T. 7

6. Allgemeine Erdkunde, Wiederholung der Länderkunde ohne Deutschland - S. 110

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
110 Europa. Bevölkerung. Von den 130 Mill. Einw. Rußlands sind ungefähr 95 Mill. Russen, zum größten Teil Großrussen oder Moskowiter, in geringerer Zahl Kleinrussen in der Gegend von Kiew und Weißrussen im W. Das russische Reich ist hiernach zwar kein national einheitlicher Staat, aber gegenüber der ungeheuren Masse der Russen verschwinden die übrigen Bevölkerungselemente fast gänzlich. Diese umfassen Polen, Litauer, dann Deutsche (an 2 Mill.), Rumänen und Griechen, ferner mon- golische Stämme (Finnen im N.), türkische Stämme (Tataren, Kirgisen, Kalmücken, Baschkiren) im O. und So. — Zwischen den obern Klassen und der Masse des Volks bestehn große Unterschiede in Bezug auf Besitz und Bildung. Nach ihrem Bekenntnis sind die Russen fast insgesamt Anhänger der griechischen, nichtunierten, orthodoxenz Kirche. Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung der A ck er- bau, der in günstigen Jahren y3 alles europäischen Getreides liefert und im Gebiet der schwarzen Erde bei reichlichen Niederschlägen trotz der schlechten Bewirtschaftung außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Ein Hauptgetreideland sind auch die sechs Ostseeprovinzen. Rußland ist daher der erste Aüerbaustaat Europas. In Westrußland ist auch die Flachs-, Rüben - und Kartoffelerzeugung bedeutend. Wein wächst nur im S., besonders auf der Halbinsel Krim, dagegen liefert Rußland mit Schweden das meiste Holz nach Mittel- und Westeuropa. — Die V i e h z u ch t hat ihren Hauptsitz in den Steppen des O. und S., dann auch in den Ostseeprovinzen. Große Erträge wirft die Geflügelzucht ab; die Ausfuhr von Eiern steht unter den Exportartikeln mit in vorderster Reihe (1909:130 Mill. Mark). Ertragreich ist ferner die Fischerei, besonders in der Wolga und im Kaspischen Meer (Kaviar). Endlich liefert Nordrußland reichliches P e l z w e r k. Auch durch seine Mineralprodukte aus dem Uralgebirge nimmt Ruß- land eine wichtige Stelle ein. Es liefert unter allen Staaten Europas das mei st e Gold und allein in unserem Erdteil Platin. Aber auch die Haupthebel der modernen Industrie, Eisen und Kohle, fehlen dem Reiche nicht. Kohle findet sich in der Umgebung von Moskau, am Donez und in dem an Oberschlesien angrenzenden Teil von Polen. Einzelne Zweige der Industrie, vor allem Baumwoll-, Woll-, Leder- und Hüttenindustrie, haben sich schon zu bedeutender Höhe entwickelt. Die Hauptindustrie- zentren sind Lodz, das polnische Manchester (400 000 Einw.), der D o n - Donezbezirk (mit Hüttenindustrie), ferner Tula mit bedeutender Eisen- und Stahlindustrie und Moskau (iy2 Mill. Einw.), der Hauptsitz der russischen Baum- wollindustrie. Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (850 000 Einw.), ist Sitz einer lebhaften Woll-, Seiden-, Zucker- und Maschinenindustrie. Hauptorte der Lederfabrikation (Juchten und Saffian) sind Moskau, Kasan und Kiew. Berkehr. Die Bedeutung St. Petersburgs (fast 2 Mill. Einw.) beruht vor allem darauf, daß es durch Wasserstraßen ebensowohl mit der Nordrussischen Tiefebene als mit dem obern Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht. Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten i) Nichtuniert — nicht vereinigt (mit Rom); orthodox — rechtgläubig.

7. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 44

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
44 Europa ohne das Deutsche Reich. Meere und Flüsse liefern reichliche Mengen von Fischen, das Kaspische Meer ins- besondere Kaviar und Hausenblase. Rußland ist der größte Aüerbaustaat Europas. 2. In bezug ans Gold übertrifft Rußland alle europäischen Staaten, Platin liefert es in Europa ganz allein. Seine reichen Kohlen- und Eisenlager harren noch erst der Erschließung. Im Großgewerbe sind die Baumwoll-, Woll- und Leder- industrie zur Bedeutung gelangt. Letztere liefert das berühmte Juchten- und Saffianleder. Rußland ist reich an Bodenschätzen, die aber erst zum geringen Teile ausgebeutet werden. K. Handel mit Deutschland. Rußlands Handel ist bei der Fülle der Erzeugnisse ziemlich lebhaft. Ausgeführt werden die Produkte der Forst- und Landwirtschaft, eingeführt industrielle Rohstoffe, Halbfabrikate und Webwaren. Aus Asien bezieht Rußland Baumwolle und Rohseide und den Tee, das Lieblingsgetränk der Russen. 1. Für das Deutsche Reich ist Rußland der beste Lieferant. W i r e r h a l t e n von dort etwaig (1400 Mill.) unserer gesamten Einfuhr, wovon nahezu die Hälfte (650 Mill.) auf Getreide entfällt. Dann folgen Holz (125 Mill.), Felle (104 Mill.), Vieh (78 Mill.), Eier (75 Mill.), Futtermittel (72 Mill.), Hanf und Flachs (47 Mill.), Erze (37 Mill.), Butter (35 Mill.) usw. 2. Unter unseren Abnehmern steht Rußland an vierter Stelle (nach Groß- britannien, Österreich-Ungarn, Union). Unsere Ausfuhr nach Rußland ist nur reichlich Vzso groß (550 Mill.) als die Einfuhr von dort hierher. Wir liefern dorthin besonders Webwaren, Metallwaren, Farb- stoffe und Chemikalien, Lederwaren, Goldwaren, Bücher usw. Gefördert werden die Handelsbeziehungen zwischen Rußland und Deutschland durch die offene Grenze und den gemeinsamen Anteil beider Länder an der Ostsee und der schiffbaren Weichsel und Memel. Ausgaben. Miß die Entfernungen: Königsberg—petersburg, Petersburg—moskau, Petersburg—livadia, Petersburg—moskau—samara—wladiwostok! — Berechne die Dauer der Eisenbahnsahrten: Berlin—königsberg—petersburg,Berlin—warschau—moskau, Berlin—moskau—wladiwostok—tsingtau! — Zeichne a) die russische Ostseeküste, b) die russische Küste des Schwarzen Meeres, e) die Wolga! — Modelliere das Ural- gebirge ! •— Vergleiche a) Wolga und Donau, b) das Schwarze Meer und die Ostsee! — Warnnr ist Rußlands Meeresbegrenzung ungünstig? — Warum wohnen in den russischen Ostseeprovinzen viele Deutsche? — Warum nennt man die Südküste der Halbinsel Krim die „Russische Riviera"? — Inwiefern hat die Russisch-Sibirische Eisenbahn auch für Deutschland Bedeutung? D. Nordeuropa. I. Das Königreich Dänemark. 40 000 qkm (ohne Nebenländer), 24/5 Mill. Einw., auf 1 qkm 69. So groß wie Schlesien, aber nur halb soviel Einwohner. 1. Lage. Dänemark umfaßt die nördliche Hälfte der Halbinsel Jütland, welche die Ost- und Nordsee voneinander scheidet, ferner die Insel Seeland zwischen dem Sund und dem Großen Belt, F ü n e n zwischen dem Großen und

8. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 13

1909 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Staaten der Balkanhalbinsel. 13 Stadt in dem Goldenen Horn einen der besten Häfen der Welt und wegen ihrer malerischen Lage gilt sie zugleich als einer der schönsten Wohnplätze der Erde. Die zweitwichtigste Siedelung der Türkei ist der Hafenplatz Salo niki (100000 Einw.) am Endpunkte des wichtigen Schienenweges, der von Belgrad ausgeht. Im übrigen sind die Kulturverhältnisse der Türkei wenig günstig. Erst 7io des Bodens ist angebaut, Handel und Wandel nur dürftig entwickelt, auch die Industrie nur durch das Klein- und Hausgewerbe vertreten. Dessen Hauptzweige sind: Wollweberei, Teppichknüpferei, Waffenfabrikation und Lederarbeiten. 2. Das Königreich Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia (80000 Einw.) und dem Hafen Warna am Schwarzen Meere besitzt guten Getreideboden und große Waldbestände. Der Hauptort von Südbulgarien oder Ostrumelien ist Philippopel an der Maritza. Bei Kasanlik am Schipkapaß wird das kostbare Rosenöl gewonnen. 3. Das Königreich Rumänien, ein Land des Großgrundbesitzes, ist in der Walachischen Tiefebene außerordentlich getreidereich. Bedeutende Fortschritte hat auch die Petroleumgewinnung gemacht. Hauptstadt ist Bu karest (300000 Einw.), Haupthafen Galatz an der Donau. Das Land dankt seinen derzeitigen Auf- schwuug besonders der Regierung seines Hohenzollernfürsten. 4. Das Königreich Serbien liefert gute Weine und große Mengen von Pflaumen; noch bedeutsamer aber ist seine Schweinemast, die durch den Reichtum des Landes an Eichenwäldern sehr begünstigt wird. Die Hauptstadt Belgrad (80000 Einw.), an der Donau gelegen, steht mit den Heldentaten des Prinzen Eugen von Savoyen in enger Verbindung. 5. Bosnien und Herzegowina sind nunmehr der Österreichisch-Ungarischen Monarchie einverleibt. Hauptorte: Serajewo und Mostar. 6. Das Küstenland Dalmatien mit dem Hauptorte Zara gehört ebenfalls zu Österreich. 7. Das Fürstentum Montenegro ist ein armes, schwer zugängliches Felsen- land. Hauptstadt: E et in je. 8. Das Königreich Griechenland. Es treibt vorzüglich Wein- und Oliveu- kultur. Die wertvollsten Erzeugnisse der ersteren sind Korinthen und Rosinen, welche nebst dem Weine die Hauptausfuhr bilden. Die landwirtschaftliche Pro- duktion leidet jedoch unter dem vielfach karstartigen Boden und der großen Wald- armut. Immerhin hat sich die wirtschaftliche Lage des Landes in der jüngsten Zeit gehoben. Auch die Eisenbahnlinien haben sich gemehrt und der Kanal von Korinth kommt besonders der Schiffahrt und dem Handel zugute. Neuestens wird Griechenland wegen seiner bedeutsamen Denkmäler aus der Zeit des klassischen Altertums immer mehr aufgesucht und hiermit hängt teilweise der Aufschwung Athens zusammen, das jetzt schon wieder 170000 Einw. erreicht hat. Die Akropolis mit ihren ehrwürdigen Bauresten (Propyläen und Parthenon) ist vor allem die Stätte, an die sich das Interesse aller Freunde altklassischer Bildung knüpft. Von Athen führt eine Bahn nach der Hafenstadt Piräus. In dem davorliegenden Golfe von Ägina erhebt sich die Felseninsel Salamis. Zur ionischen Inselgruppe gehört die Heimatinsel des Odyssens, Jthaka.

9. Europa, Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit, Elementare mathematische Erdkunde - S. 27

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Rußland. 27 Rußlands Hilfsquellen. Ihre Hauptstütze findet Rußlands Machtstellung in dem Reichtum des Landes an natürlichen Hilfsquellen. Obenan steht in dieser Beziehung derackerbau, der ja y3 alles europäischen Getreides liefert und tm Gebiete der schwarzen Erde außerordentlich ergiebige Ernten abwirft. Ungemein groß ist im Norden des Landes der Waldreichtum, weit verbreitet, namentlich in der südlichen Steppenzone, die V i e h z u ch t, sehr ertragreich die F i s ch e r e i (besonders in der Wolga und im Kaspischen Meere); auch durch seine Mrn er alprod n k t e aus dem Uralgebirge nimmt Rußland in Europa eine wichtige Stelle ein. Einzelne Zweige der I n d n st r i e, vor allem Baumwoll-, Wolle n -und L e d e r i n d u st r i e, haben sich schon zu ansehnlicher Höhe entwickelt. Die ^anptindustriezentren sind Lodz, das polnische Manchester (315 000 E.), der Don -Donezbezirk, ferner Tula und Moskau, letzteres zugleich der Mittelpunkt des Altrufsentums (l1^ Mill. E.). Auch Warschau, die alte Hauptstadt Polens und drittgrößte Stadt Rußlands (760 000 E.), ist Sitz einer lebhaften Industrie. Günstige Berkehrsbedingungen. Siedelungen. Das weite, fast ununterbrochene Tiefland begünstigt die Entwicklung riesiger und vortrefflicher Wasserstraßen und die Anlage künstlicher Verkehrswege, besonders von Kanälen und Eisenbahnen. Die Wolga wird fast in ihrem ganzen Laufe mit Dampfschiffen befahren, desgleichen der D n j e p r. Die Stromsysteme der N e w a, Wolga und Dwina sind durch Kanäle miteinander verbunden und eben daraus beruht die Bedeutung Petersburgs, das ebensowohl mit der nordrussischen Tiefebene als mit dem oberen Wolgagebiet, dem Hauptproduktionsbezirk Rußlands, in Verbindung steht (1 y2 Mill. E.)?Moskau wieder ist der Mittelpunkt eines weitverzweigten Schienennetzes. Infolge dieses Reichtums an Verkehrsmitteln werden, was von großer Bedeutung ist, die so weit voneinander entfernten Landesteile einander näher gerückt und hebt sich auch der Handel Rußlands immer mehr, namentlich mit den westeuropäischen Staaten und im besonderen mit Deutschland. Beziehungen Rußlands zu Deutschland. Rußland steht zu Deutschland nach Natur und Geschichte in engster Beziehung. Die offene Grenze, das Meer, gemeinsame Flüsse (Weichsel und Memel), die Bodennatur und das wirtschaftliche Leben weisen Rußland und Deutschland aufeinander hin. In letzterer Beziehung empfängt Deutschland von Rußland vor allem Getreide, Holz, Hanf, Flachs, Eier, Butter und Rohprodukte (Metalle, Häute, Felle), während Deutschland dorthin gewerbliche Erzeugnisse ausführt. In der Warenlieferung an Rußland steht Deutschland fast dnrchgehends an er st er Stelle. Auch die Geschichte zeigt uns beide Mächte vielfach im Vereine, und noch heute spielt das deutsche Element auf allen Gebieten eine bedeutsame Rolle. 2 Millionen Deutsche leben auf russischem Boden, und neben dem Russischen ist nur das Deutsche als Verkehrssprache bis an das äußerste Sibirien verbreitet. Alte Pflegestätten deutscher Kultur sind vor allem die baltischen Provinzen Kurland, Livland, Estland, welche Deutsche kolonisiert und christianisiert haben. Deutsche Kolonien finden sich ferner in Polen (400 000) und den russischen Städten, vor allem in St. Petersburg, deutsche Ackerbaukolonien, besonders im Gouvernement St. Petersburgern der mittleren Wolga (an 400 000, um Samara, Saratow und Sarepta), in Südrnßland nördlich vom Schwarzen Meer (y2 Mill.) und in Kankasien (an 60 000, besonders um Tiflis).

10. Europa, Die wirtschaftliche Entwicklung Europas in neuester Zeit, Elementare mathematische Erdkunde - S. 31

1911 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Die Österreichisch-Ungarische Monarchie. Zi In den Ländern der Ungarischen Krone überwiegt der mongolische Stamm der Magyaren mit etwas mehr als 2/5 der Bevölkerung (9mill.). Die Zahl der Deutschen beträgt hier 21/4 Mill. — 1/8. Die Deutschen waren die Kolonisatoren Ungarns, und Industrie und Handel [in Ungarn liegen noch heute zum großen Teil in ihren Händen. Iii. Wirtschaftliche Bedeutung Österreich-Ungarns. Landwirtschaft und Viehzucht beschäftigen % aller Einwohner. Österreich-Ungarn ist sonach vorwiegend ein Aüerbaustaat. Hauptgetreideländer sind Nordböhmen, Mähren, Galizien und vor allem Ungarn. Wein und O b st gedeihen vortrefflich in Südtirol, Wein auch in Ungarn und Dalmatien. Die Rinderzucht wird mit bestem Erfolge in den Alpenländern betrieben (Jnntaler-, Puster-taler- und Montasonerschläge), Schweine-und Pferdezucht ist besonders in Ungarn vertreten. Aber auch Bergbau, Industrie und Handel sind beachtenswerte Erwerbsquellen. Art Mineralschätzen finden sich in den Salzburger und Österreichischen Alpen sowie in Galizien bedeutende Salzlager, in den Steierischen Alpen Eisenlager (Eisenerz), Nordböhmen ist reich an Kohlen und Mineralquellen (Karlsbad, Marienbad, Teplitz), das Ungarische Erzgebirge und Siebenbürgen liefern Edelmetalle, Galizien Petroleum. — Die Industrie ist vorherrschend auf die westlichen Länder beschränkt, die auch Kohle und Eisen bergen. Oberösterreich ist der Sitz einer blühenden Eisen- und Stahlindustrie (Steyr), im Böhmerwald mit seinem Holz- und Quarzreichtum hat sich die Glasindustrie entwickelt, im sudetischeu Böhmen, in Mähren und Schlesien blühen die Woll- und Leinwand-industrie. Bedeutende Industriezweige Böhmens sind ferner die Rübenzuckerfabrikation und die Porzellanindustrie. — Der Handel Österreich-Ungarns besteht, den wirtschaftlichen Verhältnissen des Landes entsprechend, nach W. überwiegend in der Ausfuhr von Nahrungsmitteln (Getreide, Vieh Eier, Geflügel), von Kohlen und Rohstoffen (Holz, Häute, Felle usw.), nach O. dagegen im Exporte von Jndnstrieerzeugnissen. Er bewegt sich vor allem längs der Hauptachse alles Austausches und Verkehrs, der Donaustraße, aber auch in nordsüdlicher Richtung von Böhmen, Mähren und Galizien über Wien bzw. Ofen-Pest nach Triest und Fiume. Österreich-Ungarn vermittelt somit einerseits den Verkehr zwischen West- und Südosteuropa, anderseits zwischen Nordosteuropa und den Mittelmeergebieten. Nach dem östlichen Mittelmeer, dem Gebiete der Levante, ist auch der Haupthandel der österreichischen Häfen gerichtet. An dem ozeanischen Handel hat Österreich-Ungarn vermöge seiner Lage nur bescheidenen Anteil. Es ist auch der einzige Großstaat Europas, der keine Kolonien besitzt. Iv. Gtebelungert. Mit den Erwerbsarten im Zusammenhang stehen die Siedelungen Gering ist die Bevölkerungsdichte in den Alpenländern, mäßig in den Tiefebenen-am stärksten in den Industriegebieten von Böhmen, Mähren, Schlesien sowie in Niederösterreich. — Als Großstädte kommen vor allem in Betracht: Wien an dem wichtigsten Straßenkreuz des sö. Europa. Hier wird die Donaustraße geschnitten von emer nordsüdlichen, die aus dem Gebiete der Weichsel und Oder durch
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